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over the edge _ Anregungen für Abenteuer

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Jestocost:
Ich habe zwei Kampagnen auf Al Amarja geleitet. Die erste Gruppe waren ein paar Wissenschaftler und deren Bekannte, die auf einen Kongress eingeladen waren.

Darunter waren:

Eine griechische Lichtnymphe
Ein Junge, der immer die Kräfte des Helden in einem von ihm gelesenen Buch angenommen hat
Ein Wissenschaftler, der sich a la Hulk gelegentlich in einen Neanderthaler verwandelt hat
Ein Gentleman-Dieb.
Eine junge am. Ethnologin, die von Baron Samedi besessen war

Hier ging es dann um gestohlene Forschungen, Verschwörungen etc.. Und um den Realitäts-Editor, mit dem man reale Sachen erschaffen konnte - wenn man genügend Speicherplatz und Strom hatte... Am Ende haben die Spieler Kontakt zu den Cut-ups aufgenommen.

In der zweiten Gruppe hat der Gentleman Dieb, der auf Al Amarja verblieben ist, ein paar Freunde und Kollegen in sein Haus, das er dem CIA abgeluchst hatte, eingeladen.

Unter den Besuchern waren:

Ein chinesische künstliche Intelligenz a la Holodoc, der sich von seinem Zwergfuchs herumtragen liess

Eine Historikerin, die die Mumie einer ägyptischen Königin war.

Ein Modedesigner, dessen Werke die Wahrheit über ihren Träger gezeigt haben.

Eine irische Sidhe, die auf der Insel nach anderen Feen gesucht haben.

Die Gruppe hat dann Schwierigkeiten mit dem Black Ops Team bekommen, das das Hologramm wiederbeschaffen solltem, sich mit Lord Acton (der fiese schwarzmagier)angelegt und einen Angriff Außerirdischer überlebt.

Wenn du den Flughafen richtig surreal spielst, dann werdne die Spieler dort nie, nie mehr hingehen wollten. Dem Gentlemandieb hat das Zollbüro einen hochgiftigen Galapagos-Oktopus im Glas ausgehändigt und ihm mitgeteilt, das er gefälligst auf den aufpassen müsste... Den hat er immer noch.

Falls du viel mit rumreisen tun möchtest, dann nimm Al Amarja einfach aus dem Spiel raus und verteile die ganzen Gruppen über die ganze Welt. Dann bekommt das Spiel einen typischen Pulp-Charakter, aber das ist ja auch schön.

Aber wir hatten wirklich viel Spaß auf Al Amarja. Da man immer auf neue Geheimnisse trifft, werden die Spieler irgendwann süchtig danach und haben keine Lust, die Insel wieder zu verlassen: Denn dort draußen gibt es nichts, was es nicht auch auf Al Amarja gibt.

Um länger auf Al Amarja zu spielen, musst du einfach eine rigide narrative Struktur nehmen: Lass sie erst mal auf der Insel Urlaub machen (als Vorgeschmack) Dann sag deinen Spielern, dass sie einige Jahre später herausfinden, dass (Spielergeheimnis) auf der Insel gelüftet werden kann. Und dann konfrontiere sie mit ein paar kleineren Geheimnissen und Verschwörungen, bis du zu den richtig fiesen kommst (Pharaos, Glugs, Kergillians, Throckmorton Maschine).

Meine Spieler haben nur ein wenig von den Pharaos und den Glugs erfahren, aber auch nicht so richtig Fakten. Der Rest blieb eh im Dunkeln...

Bitpicker:
Vielleicht hilft es, wenn du William Burroughs' Naked Lunch liest - denn das ist eine der Hauptinspirationen hinter OTE. Demnach könnte Al Amarja sogar eine drogeninduzierte Illusion sein... auf jeden Fall sollten SC gute Gründe dafür haben, nach Al Amarja zu kommen und dort auch bleiben zu wollen.

Ist aber bloß Theorie, da ich das Regelwerk zwar mal gelesen, aber noch nie gespielt habe....

Robin

Jestocost:
@Bitpicker

Klasse Tipp. Warum empfiehlst du Arbo nicht gleich, sich 'nen LSD-Trip zu geben? Ja, ja, das erinnert mich an einen Kumpel der auf 'nem Trip nach eigener Wahrnehmung ein paar Wochen lang die Wüste, die bei uns genau neben der Uni liegt, durchwandert hat...

Nee, für mich bleiben die Pforten der Wahrnehmung zu, dafür habe ich Rollenspiel

Bitpicker:
Welche Hälfte des Kommentars enthält die Ironie? Naked Lunch ist immer einen Blick wert... auch als Film, obwohl das Buch wesentlich besser ist, wie eigentlich immer.

Robin

Jestocost:
Robin, ich glaube, ich hab die Ironie gerade vergessen gehabt: Keine Frage, dass Naked Lunch auf jeden Fall empfehlenswert ist, aber es ist halt auch wirklich starker Tobak und nicht unbedingt eine leichte Lektüre.

Und Schade, dass du nie Gelegenheit gehabt hast, OtE selber zu spielen oder zu leiten. Ist wirklich ein hervorragendes Spiel.

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