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[Serie] Arrow

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alexandro:
Tausende Fliegen...

Naja, Arrow tut niemandem weh und dümpelt ereignislos vor sich hin, kann man nett mal nebenbei gucken (ist in dieser Hinsicht vergleichbar mit "Sanctuary-Wächter der Kreaturen"). Vor 10 Jahren hätte ich es verstanden, dass ein paar eingestreute Superhelden-Bezüge zitiert werden (ich habe damals schließlich auch "Birds of Prey" und die ersten vier Staffeln von "Smallville" ertragen), heutzutage hat man einfach mehr Vergleichsmöglichkeiten, da kann man über eine solche "ewiggestrige" Serie schonmal den Kopf schütteln.


--- Zitat ---Die Zielgruppe sind wie IMMER bei solchen Serien BEIDE: Fans und "Normalos".
--- Ende Zitat ---

Auf Krampf JEDE mögliche Zielgruppe ansprechen zu wollen ist glücklicherweise auch mit den 90ern gestorben: heutige Serien (wie "True Blood", "LOST", "Game of Thrones" oder auch "Person of Interest") sprechen doch schon einen sehr speziellen Geschmack an, welcher idR abseits von dem liegt, was ein "Normalo" so über seinen Bildschirm flimmern lässt. Die Entwicklung und Spezialisierung der amerikanischen Fernsehlandschaft (und natürlich der Erfolg von "special interest"-Kanälen alá Netflix) macht es möglich, dass auch solche Serien neben der x-ten Cop-Show, dem y-ten Courtroom-Drama oder der z-ten Soap bestehen können. Arrow hat diesen Trend leider verschlafen. Schade.

P.S.:
China White (mit ihrer Lady-Gaga-Gedächtnisperücke) sieht nicht anders aus, als eine 08/15-Prostituierte aus "Hawai-Five-0" oder ähnlichen Serien.
Vertigo...was soll daran bitte "Tim Burton" sein? Besonders düster sieht er ja nicht aus, eher wie einer, der bei "Desperate Housewives" einen Nachbarn spielen könnte.
Roy Harper trägt ganz normale Klamotten.
Huntress hat normale Klamotten und eine Alibi-Maske (habe ich ähnlich auch schon bei Bankräubern in "Law & Order" gesehen).
OK, Dark Archer. Aber der wurde ja, wie auch der Hauptcharakter, entschärft.

La Cipolla:
Ich denke, was man von "Superheldenkram" erwartet, ist letztendlich einfach Ansichtssache. Du bist offenbar nicht sonderlich angetan von Roy Harper in normalen Klamotten, ich finde es einfach cool, dass er dabei ist, weil das schon mehr ist, als ich erwarte. Das muss man wahrscheinlich auch nicht weiter diskutieren - der eine hat seine Superheldenserien halt gern richtig "superheldig", der andere lieber "bodenständig". Im Vergleich mit anderen Realfilmen und -Serien aus dem Genre (derer es zugegebenermaßen nur wenige gibt) bewegt sich Arrow halt einfach in der üblichen Mitte. Auch wenn ich dabei bleibe, dass sie den Hahn durchaus aufdrehen, der am Anfang ja noch auf "Verrückter von der Insel erschießt Kriminelle und hat dabei High-Society-Probleme" steht. Flash oder Deathstroke in seiner Rüstung aus der zweiten Staffel bspw. hätten am Anfang der ersten Staffel noch kein bisschen in die Serie gepasst. Inzwischen können sie sich das leisten.


--- Zitat ---Auf Krampf JEDE mögliche Zielgruppe ansprechen zu wollen ist glücklicherweise auch mit den 90ern gestorben: heutige Serien (wie "True Blood", "LOST", "Game of Thrones" oder auch "Person of Interest") sprechen doch schon einen sehr speziellen Geschmack an, welcher idR abseits von dem liegt, was ein "Normalo" so über seinen Bildschirm flimmern lässt.
--- Ende Zitat ---

Hm, ich finde die Aussage so etwas problematisch, aus zwei Gründen.
1. Möglichst viele (früher auch als widersprüchlich geltende) Zielgruppen anzusprechen, ist eigentlich ein relativ aktueller neuer Trend, der seit etwas mehr als ~zehn Jahren stetig stärker wird, praktisch das Kim-Possible/Miley-Cyrus Syndrom. Big Bang Theory ist auch ein gutes Beispiel einer Serie, die vor zwanzig Jahren nicht möglich gewesen wäre, weil die Zielgruppe so breit ist.
2. Zum anderen unterschätzt du die "Normalos" total. LOST hab ich nicht gesehen, kein Kommentar dazu, aber die anderen drei passen problemlos in den modernen Mainstream, der bei vielen Zielgruppen gut ankommt. Vampirserien gibt es inzwischen einige (naheliegenderweise), außerdem hat True Blood den üblichen HBO-Mix aus Sex, Gewalt und "Film-Inszerierung", der sich erstmal die komplette jugendliche Zielgruppe angelt. Person of Interest hat, so "anders" die Serie manchmal auch ist, im Grunde ganz normale Strukturen einer Agentenserie (Auftrag, Recherche/Infiltration, Trust Issues), inkls. case of the week, Rahmenhandlung und seichten Mainstream-moralischen Untertönen. Fantasy ist seit Herr der Ringe ja sowieso jedermanns Sache. Was im Kontext mit GoT oft genannt wird, und was ich auch durchaus diskutabel finde, ist die Komplexität. Da kann man sich wirklich drüber streiten. Ich persönlich glaube aber trotzdem, dass die Serie nicht so sehr rausfällt, wie einige denken - verschiedene Handlungsstränge sind eigentlich seit Twin Peaks ein Serienstandard, einer mehr oder weniger macht das Ding auch nicht mehr dick, und das alte Rezept "Sex, Gewalt & Kino" trifft natürlich auch hier zu.
Arrow ordnet sich lediglich bei diesem Trend ein, den die Superheldenfilme seit Spider-Man gehen. Und wie du auch an den Zuschauerzahlen siehst (die für den Slot der Serie wahnsinnig gut sind), geht das Konzept auf. Natürlich, ist ja derselbe Schmu, den die meisten Serien der letzten zehn Jahre machen. Ein bisschen Action für die Kids, ein bisschen High-Society-Drama für die Mama, ein bisschen Stephen Amells Oberkörper für die große Schwester, ein paar generische Schönheiten für den Bruder und natürlich extensives Name-Dropping für die Comic-Fans. Und diese letzten Sätze hier könnte man auch für jede der oben genannten Serien ausfüllen.
Es GIBT übrigens durchaus Ausnahmefälle, Breaking Bad wird da gern genannt. Aber das sind nicht ohne Grund Ausnahmefälle, weil die Studios wissen, wie heftig sowas schiefgehen kann (mal ganz abgesehen davon, dass man dafür scheinbar ein heftig gutes Team braucht, das ja nicht einfach aus dem Himmel fällt).

Ich denke, mit einem nüchternen Blick sollte man Arrow nicht in den Himmel loben. Sie hat mehr als genug Schwächen und ist am Ende so ziemlicher Durchschnitt, was Ami-Serien angeht. Das liegt aber imho nicht an ihrem Status als (Pseudo?-)Superheldenserie, sondern einfach an Fragen wie Directing und Writing. Die Schauspieler dürften auch eine Rolle spielen. Inwiefern es eine Superheldenserie ist ... tja. Definitionssache, würde ich sagen.
Du kannst ja hoffen, dass die neuen Marvel-Serien anders werden, aber ich würde mir da nicht allzu große Hoffnungen machen. Bei Daredevil wurde ja schon angekündigt, dass es zwischen dem Superheldenkram ein Law Procedural wird, also dasselbe in Grün. Die werden sich schön an den Erfolg von Arrow hängen.

Teylen:
Imho ist Arrow durchaus sehr actionreich. Gab es da bisher Folgen ohne Prügeleien bzw. Action?
Naja, und was hast du immer mit so einer strunzlangweilig, doofen 0815 Normalo Serie wie Person of Interest? Da kann man sich auch gleich CSI, NCIS oder was auch immer anschauen.

--- Zitat von: La Cipolla am 18.02.2014 | 20:38 ---Diese Annahme ist immer noch schlicht und ergreifend falsch, was du auch mit einem kurzen Blick in die einschlägigen Foren bemerkt hättest (bspw. hier). Arrow ist mit Abstand der größte Szenehype seit Monaten, ganz unabhängig von der Qualität (und natürlich abgesehen von den Filmen, die eh in einer anderen Sphäre arbeiten). Insofern: Nicht immer von sich selbst ausgehen und lieber sagen "Ich hätte gern nach 10 Folgen ohne Superhelden abgeschaltet"; das ist dann zumindest richtig.

Die Zielgruppe sind wie IMMER bei solchen Serien BEIDE: Fans und "Normalos". Mal Smallville gesehen? Das war erheblich schlimmer und es hat trotzdem für zehn Staffeln gereicht. Die Fans gucken eh jeden Scheiß (Moment, bist nicht sogar DU gerade am Ende der ersten Staffel? :D) und die "Normalos" akzeptieren wesentlich mehr Nerdkram im Fernsehen, als ihnen gern mal zugetraut wird.

Für mich persönlich waren so Sprünge auf dem Cheesy-Meter: China White mit ihrer Porno-Gedächtnis-Perücke, Tim-Burton-Vertigo, Roy Harper, Huntress (!) und letztendlich der Dark Archer, um mal die wichtigsten zu nennen. Richtig los geht es dann in Staffel 2 mit Canary, der League of Assassins, Flash, Solomon Grundy etc ... aber das ist bestimmt Ansichtssache.

Edit: Letztendlich ist "Hardcore-Fan" natürlich eine generell unsinnige Verwendung, Entschuldigung dafür. Abgesehen davon, dass das bekanntlich niemand vernünftig definieren kann, ist es auch nicht ansatzweise so, dass alle "Hardcore-Fans" die gleichen Erwartungen an Umsetzungen ihres Krams hätten. Die Fraktion, die Sachen möglichst 1:1 übersetzt haben möchte, ist ja tendenziell verschwindend gering.
--- Ende Zitat ---
+1


--- Zitat von: La Cipolla am 19.02.2014 | 08:51 ---Ich denke, mit einem nüchternen Blick sollte man Arrow nicht in den Himmel loben. Sie hat mehr als genug Schwächen und ist am Ende so ziemlicher Durchschnitt, was Ami-Serien angeht. Das liegt aber imho nicht an ihrem Status als (Pseudo?-)Superheldenserie, sondern einfach an Fragen wie Directing und Writing. Die Schauspieler dürften auch eine Rolle spielen.
--- Ende Zitat ---
Ich finde sie bei meinem derzeitigen Serienprogramm (~27 Serien) durchaus im oberen Durschchnitt, recht gut bis sehr gut.
(Gerade auch dann wenn ich es mit True Blood vergleiche, das immer schlechter geworfen ist/war)

La Cipolla:
Zur Qualität: Arrow begießt sich nicht gerade mit Ruhm, was das Writing angeht, finde ich. Es gibt sehr gute Folgen, aber meistens sind schon heftig dumme Dialoge dabei - nicht, dass das bei Serien nicht irgendwo normal wäre, aber anprangern darf man es trotzdem. Die Inszenierung pendelt auch zwischen total berechenbar und hin und wieder doch überraschend.
True Blood is ja irgendwo kacke geworden, also imho schlechter Vergleich. :D

Kurz Off-Topic:


--- Zitat ---Naja, und was hast du immer mit so einer strunzlangweilig, doofen 0815 Normalo Serie wie Person of Interest? Da kann man sich auch gleich CSI, NCIS oder was auch immer anschauen.
--- Ende Zitat ---

Vielleicht sollten wir das rüberschieben, aber zwei essentielle Unterschiede: Person of Interest hatte eine dicke, großartig inszenierte Rahmenhandlung (ab Folge 8, zunehmend ab Folge 12) und dazu wunderbar überzogene, wiederkehrende Schurken (Elias, Root, kein weiterer Kommentar nötig). Das fehlt den von dir genannten Procedurals, und das dürfte der größte "nüchterne" Unterschied sein.

Auf der persönlichen Seite finde ich viele Charakter total großartig, gerade auch die Schauspieler (Finch ist Wahnsinn), aber das ist natürlich wieder Ansichtssache. ^^

Teylen:
Ich würde behaupten das es bei Arrow eher kleine Handlungskniffe sind man sich sowas denkt wie "Ahooou".
Wie die Szene in der letzten Folge, in der Oliver mit Moira über Thea spricht. Nun oder die Gerichtsverhandlung mit Moira. Ansonsten fand ich die Dialoge eigentlich nicht bemerkenswert. Da stechen eher Serien wie Grimm mit der Verwendung von Deutsch hervor, teilweise auch Revolution.

True Blood habe ich erwähnt weil Alexandro es als Beispiel für eine Serie nannte die viel besser sei als Arrow.
Naja und da ich mir die letzte Staffel von True Blood, nach der bereits unterirdischen "aktuellen" Staffel, nur noch antun werde damit ich es komplett gesehen habe bin ich geneigt der Behauptung sehr stark zu widersprechen. ^^;

@OT:
Ich schaue die Procedurals bereits nur wenn irgendwer mit schaut. Eine Staffel übergreifende Handlung mit einem markanten, wiederkehrenden Bösewicht macht es nicht besser. Gerade wenn die Handlung erst nach acht Folgen einsetzt. Wobei einige der Procedurals durchaus einen mindestens eine Staffel umfassenden Handlungsbogen haben?

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