Medien & Phantastik > Sehen
[Serie] Arrow
Auribiel:
@Germon:
Entschuldige, das muss ich auf meine Kappe nehmen, wollte dich nicht missverstehen!
Teylen:
Imho war Smallville deutlich soapiger.
Was ich davon sah, im Gegensatz zu Arrow mochte ich Smallville nicht.
Überhaupt. Arrow ist doch schon fast jede Episode in seinem Arrow-Cave.
Dann springt er über Dächern und in Häusern rum und bekämpft böse. Im Kostüm. Mit seinen Arrow-Gimmicks.
Was soll der den noch alles tun damit er ein Superheld ist?
Imho ist die Serie deutlich superheldiger als so ziemlich alles was ich von Marvel Agents of S.H.I.E.L.D. bis dato sah @_@;
La Cipolla:
Agents of Shield ist insofern ein schlechter Vergleich, weil es da diesselbe Kritik gibt (ebenso wie bei Smallville). Eine "richtige" Realsuperheldenserie mit etablierten Helden, die sich auch noch vollständig noch ernst nimmt, steht noch aus. Ich würde sogar sagen, die späteren Smallville-Staffeln waren da am nächsten dran, was aber definitiv nicht vorteilhaft für die Serie war. :D
Die neue Flash-Serie dürfte da ein neues Maximum darstellen, alleine schon wegen dem angekündigten Kostüm und dem Science Fu, was bereits im Raum steht.
Btw. rede ich von nach den 90ern, weil man den Kram heute nicht mehr allzu ernst nehmen kann (und selbst die alte Flash-Serie hat einige Folgen gebraucht, eh es von Straßenkriminellen zu Mark Hamill in Tights übergegangen ist :D).
Edit: Ach ja, der Pilot für Wonder Woman irgendwann aus den 2000ern war definitiv auch noch full retard, was aber auch einer der Gründe gewesen sein dürfte, warum es bei dem Piloten geblieben ist.
Yerho:
Wer klassische Superheldenserien will, findet die derzeit nur als Zeichentrickserien. Dafür gibt es davon aber auch so viele, dass noch nicht einmal ein Bruchteil davon im deutschen Free-TV gelaufen ist und ein großer Teil noch nicht einmal im deutschen Pay-TV. Und einige davon sind richtig gut.
Arrow krankt für mich nach wie vor am stärksten daran, dass es ein Kammerspiel mit Action-Choreographie ist und es die Macher es irgendwie nicht hinbekommen, Wow-Effekte zu produzieren: Sprich, da hampelt eigentlich nur ein rudimentär kostümierter Bogenschütze durch die immer wieder gleichen austauschbaren Schauplätze und schlägt sich mit konventionellen Kriminellen auf ganz konventionelle Art und Weise herum. Ein grüner Kapuzenpulli und ein Flitzebogen als Hauptwaffe machen noch keinen klassischen Superhelden.
Das lockt schwerlich neue Fans hinterm Ofen hervor und alte DC-Hasen sind mehrheitlich ohnehin nicht so begeistert, das aus dem flotten, sprücheklopfenden und manchmal schrägen Öko-Terroristen und Nachbarschaftshelden so ein spaßbefreiter Langweiler mit Vater-Komplex gemacht wurde. Wenn man sich schon eine bekannte Vorlage wählt, tut es selten gut, diese zu downgraden.
Der Rest liegt wahrscheinlich am eher bescheidenen Budget, das viel zu gering ist um in einer Zeit etwas zu reißen, bei dem sich TV-Serien auf dem Level von Filmproduktionen bewegen. Mehr als ein TV-Lückenfüller kann dabei nicht herauskommen.
alexandro:
--- Zitat von: La Cipolla am 19.02.2014 | 08:51 ---1. Möglichst viele (früher auch als widersprüchlich geltende) Zielgruppen anzusprechen, ist eigentlich ein relativ aktueller neuer Trend, der seit etwas mehr als ~zehn Jahren stetig stärker wird, praktisch das Kim-Possible/Miley-Cyrus Syndrom. Big Bang Theory ist auch ein gutes Beispiel einer Serie, die vor zwanzig Jahren nicht möglich gewesen wäre, weil die Zielgruppe so breit ist.
--- Ende Zitat ---
Big Bang Theory IST eine Serie, wie es sie vor 20 Jahren gab. In exakt dieser Form, da ist nichts neues dran.
--- Zitat ---2. Zum anderen unterschätzt du die "Normalos" total.
--- Ende Zitat ---
Ich denke nicht.
--- Zitat ---Vampirserien gibt es inzwischen einige (naheliegenderweise)
--- Ende Zitat ---
und ein Großteil davon funktionieren ähnlich (siehe "Vampire Diaries", "Moonlight", US-"Being Human"...),
--- Zitat ---außerdem hat True Blood den üblichen HBO-Mix aus Sex, Gewalt und "Film-Inszerierung", der sich erstmal die komplette jugendliche Zielgruppe angelt.
--- Ende Zitat ---
Du musst dabei aber bedenken, dass das, was heute als das "HBO-Schema" gilt, vor 15 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Jeder Studiochef hätte es damals abgelehnt. Und du musst auch bedenken: die Serie ist nicht erfolgreich geworden, weil sie von der Masse geschaut wurde - das kam später. Die Einschaltquoten für Staffel 1 war ziemlich mager, aber das Lob und die Preise für diese Serie, und nicht zuletzt die Begeisterungsfähigkeit der Fans, haben sie rübergerettet. Nach und nach wurde die Serie dann auch von anderen Zielgruppen sporadisch geschaut, aber in einem konservativen Fernsehmarkt wäre es nie dazu gekommen.
Das ist auch der Crux der Sache: Normalos gucken keine Serien, weil sie gut sind. Normalos gucken Serien, weil sie "dazugehören" wollen.
--- Zitat ---Person of Interest hat, so "anders" die Serie manchmal auch ist, im Grunde ganz normale Strukturen einer Agentenserie (Auftrag, Recherche/Infiltration, Trust Issues), inkls. case of the week, Rahmenhandlung und seichten Mainstream-moralischen Untertönen.
--- Ende Zitat ---
Agentenserien sind nun alles andere als Mainstream (selbst so etwas wie "The Americans" oder "Burn Notice" erreicht zu seiner besten Zeit nicht mal die Hälfte der Einschaltquoten einer beliebigen Cop-Show - von solchen Spezialfällen wie "Rubicon" oder "Persons Unknown" einmal ganz abgesehen).
--- Zitat ---Fantasy ist seit Herr der Ringe ja sowieso jedermanns Sache.
--- Ende Zitat ---
Ist es das? Und was bedeutet das für das Serienformat, wenn es auf Fantasy gepinselt wird?
--- Zitat ---verschiedene Handlungsstränge sind eigentlich seit Twin Peaks ein Serienstandard
--- Ende Zitat ---
Twin Peaks war niemals ein Serienstandard, es war (genau wie B5) ein Kampf eines kreativen Machers gegen uneinsichtige Studiobosse. Ab und zu hat so etwas funktioniert (kurzfristig, solche Serien haben selten mehr als 2-3 Staffeln) - in der Mehrzahl der Fälle bekam aber die "Gentrifizierung" des Fernsehprogramms die Oberhand.
--- Zitat ---Arrow ordnet sich lediglich bei diesem Trend ein, den die Superheldenfilme seit Spider-Man gehen. Und wie du auch an den Zuschauerzahlen siehst (die für den Slot der Serie wahnsinnig gut sind), geht das Konzept auf. Natürlich, ist ja derselbe Schmu, den die meisten Serien der letzten zehn Jahre machen. Ein bisschen Action für die Kids, ein bisschen High-Society-Drama für die Mama, ein bisschen Stephen Amells Oberkörper für die große Schwester, ein paar generische Schönheiten für den Bruder und natürlich extensives Name-Dropping für die Comic-Fans. Und diese letzten Sätze hier könnte man auch für jede der oben genannten Serien ausfüllen.
--- Ende Zitat ---
Du musst andere Superheldenfilme gesehen haben, als ich.
Es kommt auch auf die Mischung an. Klar erwarte ich bei Daredevil, dass er ab und zu als Matt Murdock im Gerichtssaal Prozesse führt. Das gehört halt zu der Figur dazu. Sobald diese Prozesse aber mehr als 90% der Serie einnehmen, oder sie in dieser Zeit noch die Abenteuers seines Cop-Kumpels, seines Highschool-Kumpels oder seines reichen Kumpels zeigen, dann würde ich mir aber ziemlich verarscht vorkommen (glücklicherweise deutet bisher noch nichts darauf hin, dass die Macher diesen Weg gehen werden).
AoS mach das übrigens recht gut mit dem "allmählichen Etablieren" von schrägen Krams (Spoiler):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Storyline A: erst vereinzelte Leistungssteigerung durch Extremis/Centipede ---> dann eine Folge über Bomben/Kontrollimplantate im Schädel (die ganze Folge ist darauf ausgelegt, dieses Konzept zu "verkaufen") ---> dann Gehirnchirurgie/Lebenserhaltung ---> dann Cyberware
Storyline B: Alien-Artfakte regnen vom Himmel und richten Schaden an ---> Aliens leben unerkannt in unserer Mitte ---> ein Alien ist Teil des Teams
Storyline C: Merkwürdige Energieformen werden entdeckt (z.B. Gravitronium) ---> Menschen absorbieren die Energie (Blizzard)
Mag nicht 100% realistisch sein, aber der Kram wird plausibel eingeführt (und am wichtigsten: ohne Kenntnis der Comichefte oder Filme vorauszusetzen). Obwohl man mit direkten Comic-Referenzen bei AoS bisher noch sehr sparsam ist, transportiert die Serie ziemlich viel Comic-Gefühl. Das ist eben die Crux: auch wenn man etwas nicht-comicmäßig benennt bleibt es in der Ausführung trotzdem comicmäßig.
Dagegen bei Arrow: Roy Harper könnte ebensogut "John Smith" heißen, würde keinen Unterschied machen... mehr als "name dropping" einiger Comic findet hier nicht statt (und manchmal reicht es nicht mal dafür - ich sage nur: "Unidac Industries" :snoring: ).
Was die "Flash"-Serie angeht: auch die war ein Produkt ihrer Zeit. Wenn die Leute denken, dass kostümierte Superhelden nur für Albernheiten gut sind, dann schlägt sich dies auch in der Art und Weise nieder, wie diese produziert werden. Die Macher wollten eine alberne Serie und das haben sie auch produziert. Ein Grund mehr, einmal aus dem Schema auszubrechen und zu zeigen, dass es auch anders geht (z.B. "The Cape", die 8. und 9. Staffel von Smallville oder auch der Wonder Woman-Pilotfilm).
Gleich defateistisch heranzugehen und zu sagen "Das klappt eh nicht", ist imo der falsche Weg. Genauso falsch ist es, auf Nerd-Selbsthass zu schalten und zu versuchen sich an den Massengeschmack anzubiedern. Eine Serie wird nicht besser, weil mehr Leute sie geil finden (sonst wäre das Dschungelcamp die geilste Serie der Welt ;) ).
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln