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Exalted 3e
La Cipolla:
Herje.
--- Zitat ---Und darf persönlich trotzdem alles scheiße finden, was bisher zu Ex3 bekannt ist.
--- Ende Zitat ---
Dagegen hat auch immer noch niemand was gesagt, nirgendwo. O_ô Wurde im Gegensatz sogar ausdrücklich unterstützt.
Manchmal hab ich das Gefühl, einige Leute lesen hier nicht allzu viel und nehmen stattdessen nur irgendeinen vagen "zwischenmenschlichen" Vibe auf, bevor sie antworten. Geht mir aber auch manchmal so. :|
--- Zitat ---Natürlich gibt es Leute, die den Crunch so mögen wie er ist...duh....das ist Captain Obvious talking. Aber diese Leute sind vielleicht dann oft auch handkerum nicht ganz so am Fluff/Flair des Settings klebend. Ich hab das des öfteren erlebt.
--- Ende Zitat ---
Ist eine echt interessante Theorie, die ich definitiv nicht einfach so abtun würde ... ist aber auch nicht ganz unproblematisch.
Problem 1: Was genau IST denn Fluff & Flair des Settings? Einige Leute würden darin bspw. die genauen, gezielten, exakt durchchoreografierten Bewegungen sehen, die man etwa in vielen Martial-Arts-Filmen hat, und die wollen dann auch genau diese Dynamik umgesetzt haben ("Cineastik" ist ja entgegen einer hier üblichen Annahme ja nicht nur das explodierende Auto, da geht viel mehr, auch grundlegend Widersprüchliches mit rein).
Problem 2: Und es bleibt eben die total zentrale (!!) Sache mit "Fluff/Flair - im Setting oder auch am Tisch?", die mit ziemlicher Sicherheit nicht direkt in den Regelwerken beantwortet wird. Ich behaupte, man kann Fluff und Flair wunderbar einfangen, obwohl die Regeln etwas komplett anderes tun. Und wenn dann jemand sofort mit "faules/schlechtes Spieldesign!!" kommt, stellt sich halt die Frage, ob das Design so schlecht sein kann, wenn es sein primäres Ziel (Unterhaltung) für viele Leute einwandfrei erreicht. Denn das, WAS die Regeln machen, ist, entgegen einiger Behauptungen hier, imho immer noch nicht widersprüchlich, es setzt nur andere Akzente. Und ich glaube nicht an diese oberflächliche Idee, dass die zentralen Aspekte eines Settings einfach immer unbedingt Regeln brauchen, und zwar am besten entlang ihrer Prioritäten. Das ist mir zu strukturalistisch-verallgemeinernd.
Gorilla:
Naja, dein "Deal with it." hat sich für mich schon ein bisschen so angemutet, als wäre mir meine Meinung eben nicht zugestanden, weil sie "falsch" sei und meine Kritik ungerechtfertigt.
Aber dann einigen wir uns einfach darauf, dass wir uns in punkto Ex3 und sein Spielgefühl uneinig sind.
--- Zitat von: La Cipolla am 17.01.2014 | 17:58 ---Problem 1: Was genau IST denn Fluff & Flair des Settings? Einige Leute würden darin bspw. die genauen, gezielten, exakt durchchoreografierten Bewegungen sehen, die man etwa in vielen Martial-Arts-Filmen hat, und die wollen dann auch genau diese Dynamik umgesetzt haben(...).
--- Ende Zitat ---
Dynamik - und schon gar nicht cineastische Dynamik im RSP steht für mich im totalen Widerspruch zur kleinteiligen Buchhaltung bei Ex2 (und wie sich ankündigt Ex3). Das geht einfach nicht. Eine Kampfrunde, deren Abwicklung (nicht Beschreibung oder Ausschmückung) gerne mal 15, 20 Minuten oder sogar länger dauert, hat so überhaupt nichts dynamisches. Daran ändern auch Bonuswürfel für schön erzählen nichts und viele Lichteffekte durch Auren.
--- Zitat ---Problem 2: (...) Und ich glaube nicht an diese oberflächliche Idee, dass die zentralen Aspekte eines Settings einfach immer unbedingt Regeln brauchen, und zwar am besten entlang ihrer Prioritäten. Das ist mir zu strukturalistisch-verallgemeinernd.
--- Ende Zitat ---
Und es ist eben meine Meinung (und offenbar die einiger Anderer auch), dass insbesondere beim Rollenspiel eben doch genau das der Fall sein sollte, das mittlerweile eine so große Anzahl an Produkten verfügbar ist, die im RSP das primäre Ziel "Unterhaltung" bedienen und das gleichzeitig aber auch noch ohne (so krassen) Widerspruch zwischen Flair/Fluff und Regelwerk schaffen.
Weshalb also sollte ausgerechnet bei Ex3 das gut sein, was anderen RSP immer als "schlecht" vorgeworfen wird.
Wenn ich ne Tüte Ketchup aufmache, will ich auch nicht, dass Senf rauskommt. Wenn außen Ketchup drauf steht, hat bitteschön auch Ketchup drin zu sein.
(Für diese Äußerung mussten keinerlei Tüten Ketchup oder Senf ihr Leben lassen und deren Rechte blieben allzeit gewahrt.)
Ich mag jetzt natürlich insbesondere bei EX besonders sensibel reagieren, weil ich mir als Kunde reichlich veralbert vorkomme und ein riesen Fan war (und wohl noch bin). Aber wenn die nächste Edition die Fehler der vorherigen in Hinblick auf Versprechen und Thematik wieder nur wiederholt, dann sehe ich das als ganz deutlichen FAIL.
Wir stellen uns einfach vor, PF würde ab morgen behaupten: "Hier gibt es Abenteuer wie nie zuvor: Sei von Beginn an ein Halbgott. Erlebe aufregende und epische Massenschlachten. Nutze ein ganz neues und völlig innovatives Würfelsystem. Und erlebe einmalige soziale Wettstreite." Wären wir uns da auch nicht Alle einig, dass das nicht das ist, was PF tatsächlich macht?
Slayn:
@La Cipolla:
Hatten wir das Thema nicht schon mal irgendwo und du hast dich dann damals auch schon urplötzlich auf diese Position zurückgezogen und alle anderen Meinungen als nicht valide erklärt?
Fakt ist halt, ein Setting das mir suggeriert einen Kratos spielen zu können und dann harte schnelle Action zu erleben, sollte auch mit Regeln unterfüttert sein die diese Darstellung durchgehend erlauben.
das bedeutet auch dass die Regeln so geformt sein müssen dass die Aktionen des Charakters, so wie sie für diesen Charakter angedacht sind, sinnvoll und plausibel entstehen können.
EX2 und anscheinend EX3 bedienen sich aber für das Ausformen der benötigten regeln ganz klarer System Mastery Strategien, was zwar eine valide Option ist, dennoch aber vollkommen unnötig erscheint.
Ich meine, mal ganz banal gesagt, wenn es um Rennautos geht, nur ein VW Golf zur Verfügung steht, denn ich dann so Tunen muss dass er zum Rennauto mutiert, dann mag das Spaß machen und all das, wenn ich als Spieler aber am Tunen keinen Spaß habe und einfach nur ein rennauto will, dann ist doch irgendwo das Versprechen total verloren gegangen.
Fëanor:
@ La Cipolla - Ich glaube zt reden wir auch etwas aneinander vorbei. Wir meinen, dass der suggerierte Spiel-"Geschmack" der in den Texten und in den Comics (ab 2 ter Edition) und im Werbungsspeech von WW und/oder OP, nämlich ein super episches Game zu spielen, wo man alles machen kann, wo man ein Halb-Gott ist von Beginn an, dass genau das eben durch die Regeln selber dann nicht geliefert wird. Es ist nicht nur der Crunch, sondern auch so Sachen wie die gefühlten 12 verschiedenen Doom-Parteien die alle noch krasser und noch mächtiger sind als die SCs und die damit die grosse Exalted Werbung (Spiele von Anfang an einen mächtigen Chara...nicht wie in DnD) etwas zum Hohn werden lassen.
Kommt noch dazu, dass es im Crunch so starke Optimal-Builds gibt, dass es wirklich eine Art Wettrüsten gibt, das man gewinnen muss, wenn man der epische Chara sein will und kein Wuss, der beim ersten Niesen umfällt. Solche Sachen sind es, die gewisse von uns etwas frustrieren...oder uns zumindest sagen lassen, dass die Regeln den Fluff nicht transportieren.
Das man Atmosphäre am Tisch natürlich auch trotz Regeln erzielen kann und dass man seine Geschichten in der Ex Welt sehr passend zu den Texten im Buch entwerfen kann, DAS streite ich zumindest sicher nicht ab!
Teylen:
Ich glaube das La Cipolla meint das Exalted das Werbeversprechen von cineastischer, epischer und Fluffgerechter Fantasy für durchaus sehr viele Spieler erfüllt. Das es zwar sein kann das es einem nicht zusagt. Aber das es Leute gibt die es mögen und es nicht zwangsläufiger ein Design Unfall ist.
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