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Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)

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1of3:
Die Alignments in D&D4 sind nicht stumpf, haben nur eine völlig andere Grundlage: Sie sind weltanschauliche Richtungen, keine kosmischen Kräfte.

Ein guter Charakter handelt altruistisch, meint das alle genauso handeln sollen und glaubt, dass sie es meistens tun. Ein böser Charakter handelt zu seinem Vorteil, ohne Rücksicht auf Verluste. Ein rechtschaffen guter Charakter ist ähnlich, wie ein guter, nur Pessimist: Die meisten Leute sind schlecht, deshalb braucht man Gesetze. Ein chaotisch böser Charakter handelt nicht notwendig zum eigenen Vorteil, sondern ist durch den Schaden anderer motiviert. Die meisten Leute fahren keine klare Linie, haben also kein Alignment.

Das ist für meine Zwecke alle mal brauchbarer als das 9er-Schema.

Eulenspiegel:
Wo bei diesen Weltanschauungen würdest du Robin Hood und den Sheriff von Nottingham einordnen?

Beim alten 9er-Schema war Robin Hood eindeutig chaotisch gut und der Sheriff rechtschaffen böse.

Thandbar:
Angesichts dessen, dass die 4E ohnehin nicht viel mit den Gesinnungen regeltechnisch gearbeitet hat (also weniger Zauber wie "Gesinnung erkennen" oder "Schutz gegen Chaos"), wäre man wohl auch mit 3, 2 oder der völligen Abschaffung derselben zu Rande gekommen.
Für eine normale Kampagne mit normalen Leuten ist das auch völlig in Ordnung, und ein Streamlining vermutlich sogar zu begrüßen. Wenngleich ich "chaotisch gut" bzw. "rechtschaffen böse" an sich einfach lustig fand.

Mit der eingedampften Kosmologie ist halt Planescape nicht mehr so schön "wirr", wie La Cipolla das auf den Begriff gebracht hat.
Und Baatezu und Slaadi als Neutral Böse bzw. Chaotisch Böse einzustufen - da sträubt sich alles in mir. Ist vielleicht auch Altersstarrsinn.


--- Zitat ---Wo bei diesen Weltanschauungen würdest du Robin Hood und den Sheriff von Nottingham einordnen?
--- Ende Zitat ---

Oh, also ich würde sagen: Der Sheriff ist neutral böse, da er einfach alles tut, um selber an der Macht zu bleiben. Er ist da ganz rational und begeht seine Verbrechen aus reinem Eigennutz. Normalerweise würde ich sagen: Robin Hood ist neutral gut, der von Ridley Scott aber wird zu einem rechtschaffen guten Helden, da er allen Engländern die Demokratie beibringen will.

1of3:
Robin Hood ist chaotisch gut? Warum? Weil er sich einem ausbeuterischen Regime widersetzt? Das müsste jeder gute Charakter tun, egal ob rechtschaffen, neutral oder chaotisch.

Die Kategorien rechtschaffen und chaotisch sind daher sinnlos. Entweder sie bezeichnen das Verhalten nach einem persönlichen Kodex, dann ist folglich jeder Charakter rechtschaffen oder schizophren. Oder aber sie bezeichnen, das Befolgen von Normen, die für gut gehalten werden. Dann fallen die Kategorien mit Gut/Böse zusammen. Oder sie bezeichnen die Akzeptanz von positivem Recht, was immer das sein mag. Dann kollidieren sie mit der Gut/Böse-Achse.

Das 9er-Schema ist Mumpitz. Sobald man eine intensionale Beschreibung versucht, bricht es zusammen.

Eulenspiegel:

--- Zitat von: 1of3 am 16.04.2013 | 00:36 ---Robin Hood ist chaotisch gut? Warum? Weil er sich einem ausbeuterischen Regime widersetzt? Das müsste jeder gute Charakter tun, egal ob rechtschaffen, neutral oder chaotisch.
--- Ende Zitat ---
Nein. Gandhi würde als rechtschaffen guter Charakter zum Beispiel nicht das Regime bekämpfen, indem er Regeln bricht, sondern nur innerhalb der Regeln.

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