Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Wie spielt Ihr D&D?
Talim:
--- Zitat von: Wolpertinger am 19.04.2013 | 10:55 ---Vielleicht wenn es für die Spieler und deren Figuren noch eine andere Motivation gibt als Monster vermöbeln und dafür XP, Gold und magische Gegenstände zu bekommen?
--- Ende Zitat ---
Dann kenne ich, abgesehen von den Rollenspiel-Anfängen, nur storylastiges RPG. Und das zu 90% mit den verschiedenen Inkarnationen von DnD.
Oberkampf:
Generell spiele ich D&D in vielen Sachen so ähnlich, wie jedes andere Rollenspiel auch, nämlich so, wie die Gruppe hergibt.
Wenn ich selbst leite und vorbereite, und damit einen etwas größeren Einfluss auf den Spielstil habe, dann bringe ich zuerst mal meine persönlichen Vorlieben ein, und das sind Möglichkeiten für Charakterspiel, offene Konfliktszenen und Action bzw. Kämpfe. Also gerade nicht das, was ich unter "Storyspiel" verstehe, sondern eher eine Folge von teilweise oder komplett offenen Szenen. Dungeons bringe ich schon allein aufgrund der Vielfalt der Wege und Entscheidungsmöglichkeiten mit ein.
Und nach Gruppe und persönlichen Präferenzen nehme ich Rücksicht aufs System. AD&D hat insbesondere im von mir bevorzugten unteren Mittelbereich einige Sachen schnell entscheidbar und über Attributsproben spielbar gemacht, aber ich habe/hatte einige Probleme mit dem Ungleichgewicht von Zaubern, Attributen und Fertigkeiten. Heute würden mir Subsysteme für Sachen fehlen, die ich neben Kämpfen gerne etwas komplexer auszuwürfeln bevorzuge. Trotzdem ein schönes System, um Ideen schnell ins Spiel zu integrieren.
D&D3 hat meine Vorbereitung für Abenteuer stark in Richtung eines kampflastigen, storyorientierten Spiels gedrückt, also weit weg vom offenen Spiel. Die Vorbereitung der Encounter wurde umständlich, die Kämpfe erforderten einerseits Taktik, überwiegend aber Würfelglück und exzessive Charaktervorplanung. Fertigkeiten gewannen leider nicht an Bedeutung, soziale Encounter wurden langweilig. (Pathfinder spiele ich nur mit, aber es scheint mir sehr nah an D&D3 zu sein, son dass ich es lieber nicht leiten möchte. Wenn, ergäbe es wahrscheinlich die gleiche Story-Kampf-Aneinanderreihung.)
D&D4 interessierte mich vor allem wegen seines Fertigkeitensystems, konnte mich aber auch mit seinem Kampfsystem begeistern. Lediglich die Dauer eines einzelnen Kampfes ist mir ein kleines bisschen zu lang. Allerdings ermöglichte es zumindest mir wieder ein viel flexibleres Leiten (und auch Vorbereiten), bei dem man Konfliktszenen schnell in Würfelmechaniken umsetzen kann, anstatt sich stundenlang vorher überlegen zu müssen, wie ein Encounter aussieht. Leider bin ich in meinem momentanen rollenspielerischen Umfeld der Einzige, der sich dafür voll erwärmen kann.
Benjamin:
Meine Gruppe spielt D&D schon dungeon-ig, aber in ihre Geschichte eingebettet, denn wir spielen auch sandboxig.
Ich hab erst die Kampagnenwelt ersonnen, dann das Startgebiet ausgearbeitet und dort einige Anfangsabenteuer platziert.
Aus übrig gebliebenen Antagonisten - oder denen gar nicht erst gespielter Abenteuer - haben sich dann weitere Abenteuer ergeben. Ein Hobgoblin-General aus dem zweiten von mittlerweile bestimmt sieben Abenteuern hat gerade das zweite Dorf verwüstet und die Stabilität der Region erheblich geschwächt. Langsam werden größere Mächte aufmerksam und Begehrlichkeiten geweckt. Die Gruppe hat einen Ruf.
Was für mich den größten Unterschied zwischen D&D und meinen DSA-Erfahrungen ausmacht, ist das gebotene ABENTEUER. Meine Gruppe ist regelmäßig kurz davor, komplett vernichtet zu werden und nur unverschämte Würfe oder sehr kluge Ideen retten dann den Tag. Die Orte, die sie besuchen, werden als sehr aufregend empfunden (z.B. Hammers of the God war über mehrere Sitzungen ein großer Spaß). Die große Zahl an offenen Enden hinterlässt den Eindruck einer großen Welt voller Möglichkeiten, die Gruppe hat noch nicht einen Dungeon komplett kartographiert. Meist aus Gründen der Ressourcenknappheit. Jedenfalls lauern überall Gefahren, und große Schätze warten darauf, geborgen zu werden. Andererseits befindet man sich immer noch im gleichen Herzogtum, und das Kaiserreich ist groß. Und so weiter.
Kurzum: Die Spieler können und wollen in einer Welt voller Abenteuer etwas bewegen und riskieren dafür alles. Storylastig ... tja, keine Ahnung. Ich sehe nicht, warum ausgerechnet das wegen des gewählten Systems anders sein sollte.
Crimson King:
--- Zitat von: SLF am 21.04.2013 | 15:21 ---D&D4 interessierte mich vor allem wegen seines Fertigkeitensystems, konnte mich aber auch mit seinem Kampfsystem begeistern. Lediglich die Dauer eines einzelnen Kampfes ist mir ein kleines bisschen zu lang.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich bekommen gut durchoptimierte Gruppen Kämpfe auch in hohen Stufen in 2 bis 5 Runden durch, je nach Schwierigkeit. Ein wesentliches Problem von DnD 4 ist, dass der Schadenoutput von nur mäßig optimierten Charakteren langsamer wächst als der der Monster. Dadurch werden entweder viele Auswahlmöglichkeiten zu no gos oder die Kämpfe etwas zäh. Wenn man alle Hit Points aller Kampfteilnehmer auf 75% setzt, die Schadensummen aber gleich lässt, kann man dem Problem aber ganzu gut entgegen wirken.
Mr. Ohnesorge:
Ich habe zwei gut jeweils einjährige Iron Kingdoms-Kampagnen geleitet, die sehr Charakterzentriert waren und kaum Dungeoncrawls hatten. Es gab stattdessen viel Charakterspiel, was sich aus den Aktionen und Hintegrundgeschichten der Charaktere ergeben hat.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln