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Was versteht ihr unter einem guten Massenkampf-System?
Scimi:
Nehmen wir einmal an, ein Trupp Soldaten steckt in einem Feuergefecht mit einer Horde Bugs... und verliert gerade. In einem Rollenspiel würde ich erwarten, dass dann Charaktere das Ruder noch irgendwie herumreißen könnten. Vielleicht übernehmen sie das Kommando und können mit Koordination und Befehlen die Schlacht retten. Vielleicht können sie mit einer beeindruckenden Aktion die Moral der Soldaten stärken. Vielleicht killen sie den Brain Bug und zerstören so die Koordination der Käfer.
Wenn sich die Werte einer Einheit aber nur aus den Kampfwerten ihrer Mitglieder berechnen, dann könnte man nur den Kampf beeinflussen, indem man die Fähigkeiten der Soldaten irgendwie bufft (Stimpacks etc.), ihre Anzahl erhöht oder sie mit besserer Ausrüstung versorgt.
Ein anderer Punkt ist, dass Schlachten nicht nur gewonnen werden, weil der Gegner tot ist, sondern auch weil der Gegner aufgibt oder sich zurückzieht. Deswegen ersetzt in vielen Systemen "Moral" die Lebensenergie. Das ermöglicht es dann zum Beispiel, dass die Charaktere Schlachten haushoch verlieren, ohne dass sie selbst oder ihre Truppen dabei sterben. Oder dass man eine Schlacht durch irgendeinen großen Schockeffekt gewinnen kann, egal wie die physikalischen Werte sind.
Galatea:
--- Zitat von: Scimi am 28.06.2013 | 15:01 ---Nehmen wir einmal an, ein Trupp Soldaten steckt in einem Feuergefecht mit einer Horde Bugs... und verliert gerade. In einem Rollenspiel würde ich erwarten, dass dann Charaktere das Ruder noch irgendwie herumreißen könnten. Vielleicht übernehmen sie das Kommando und können mit Koordination und Befehlen die Schlacht retten. Vielleicht können sie mit einer beeindruckenden Aktion die Moral der Soldaten stärken. Vielleicht killen sie den Brain Bug und zerstören so die Koordination der Käfer.
--- Ende Zitat ---
Also das mit dem Brain fällt schonmal raus, denn der begibt sich nicht aufs Schlachtfeld. Bei SST ist es halt wirklich so, wenn die Bugs in ausreichender Stärke im Nahkampf ankommen ist die einzige Möglichkeit ein möglichst geordneter Rückzug. Hier kann man durchaus Fähigkeiten des Truppführers und Disziplin/Kampferfahrung der Truppe ins Spiel bringen (der Trupp kann sich ja auch wieder sammeln und erneut ins Gefecht eingreifen), aber Fakt bleibt ein Nahkampf gegen eine Horde Bugs ist nicht zu gewinnen - die zerreißen auch Elitetrooper in der Luft.
(Das ist ja auch gerade der Witz des Spiels, man ist in Gefahr egal ob man in T-Shirt rumspringt, Megabattlearmour trägt oder in einem Panzer sitzt - bei den Bugs gibt es keine schwachen "Goblins" unter den Kampfeinheiten - die sind in jeder Form scheißegefährlich)
--- Zitat von: Scimi am 28.06.2013 | 15:01 ---Wenn sich die Werte einer Einheit aber nur aus den Kampfwerten ihrer Mitglieder berechnen, dann könnte man nur den Kampf beeinflussen, indem man die Fähigkeiten der Soldaten irgendwie bufft (Stimpacks etc.), ihre Anzahl erhöht oder sie mit besserer Ausrüstung versorgt.
Ein anderer Punkt ist, dass Schlachten nicht nur gewonnen werden, weil der Gegner tot ist, sondern auch weil der Gegner aufgibt oder sich zurückzieht. Deswegen ersetzt in vielen Systemen "Moral" die Lebensenergie. Das ermöglicht es dann zum Beispiel, dass die Charaktere Schlachten haushoch verlieren, ohne dass sie selbst oder ihre Truppen dabei sterben. Oder dass man eine Schlacht durch irgendeinen großen Schockeffekt gewinnen kann, egal wie die physikalischen Werte sind.
--- Ende Zitat ---
Jopp, an solche Sachen dachte ich auch, wobei Bugs hier mal wieder ein Spezialfall sind, denn die besitzen keine Moral (und bei ausgebildeten "richtigen" Troopern ist die in der Regel auch so hoch, dass sie keine Rolle spielt - die sind ja noch krasser indoktriniert als heutige Dschihadisten).
Scimi:
Wenn ein Gegner den anderen wertemäßig auseinandernehmen kann, hat das ja nichts mit Massenkampf zu tun. Das kann in jeder Art von Konflikt so sein, von der Kriegssimulation bis zum Buchstabierwettbewerb.
Galatea:
Stimmt, aber es sind ja auch nicht die Nah- oder Fernkampfduelle die eine Schlacht entscheiden.
Im Falle Bugs gegen Trooper geht es in erster Linie um Bewegungstaktik - flankieren, treiben, einkesseln, ausbrechen, sind die Dinge die dort eine ganz wichtige Rolle spielen. Der richtige Entschluss zur richtigen Zeit (Position halten oder zurückziehen, flankieren oder Frontalangriff, Zurückhaltung oder Offensive, Luftangriff jetzt oder später) entscheidet hier zwischen Sieg und Niederlage, nicht die Fähigkeiten der einzelnen Einheiten.
Scimi:
Das ist aber ja das, was ein Massenkampfsystem möglichst einfach abbilden soll. Wie in den meisten Systemen Charaktere im Kampf Optionen haben, was Position, Kontakt mit Gegner, offensives oder defensives Vorgehen und den Einsatz von Manövern, Kräften und Waffen angeht, sollten ein einem Massenkampfsystem Einheiten ähnliche taktische Möglichkeiten haben:
Rückzug oder Vorrücken, Feuergefecht oder Nahkampf, Mobilität oder Eingraben, Sperrfeuer oder auf bestimmte Ziele schießen etc. etc. etc...
Nur dass es dabei weniger darauf ankommt, wie gut der einzelne Kämpfer schießt, sondern eher, wie gut die Einheit zusammenarbeitet, wie schnell sie Befehlen folgen kann und wie gut die Befehle sind, die sie erhält. Und wenn der Maßstab dann vielleicht auf Regimentslevel ist, ist es viel bedeutender, ob die Einheiten vielleicht über Funkt koordiniert werden können oder ob der Kommandostab einen Echtzeitüberblick über das Schlachtfeld hat, als wenn die Einheiten mit dieser oder jener Waffe ausgerüstet sind. Und wenn Aktionen vielleicht nicht mehr eine wirkliche Handlung oder einen Angriff darstellen, sondern ein längeres Manöver, dann kann es z.B. eine Rolle spielen, ob Soldaten effektiv mit Munition und Wasser versorgt werden können.
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