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Systeme, die mittelfristig funktionieren

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Mentor:
Ich bin auf der Suche nach Systemen, die für mehr als ein Oneshot/Kurzkampagne taugen, aber nicht unbedingt für "ewig" funktionieren müssen. Hier eine Kriterienliste, die ich gern erfüllt sehen würde (es muss nicht unbedingt "Level" haben, aber das Wort erleichtert mir, meine Kriteren auf den Punkt zu bringen ;) :

- Größenordung 10 bis 40 kürzere Spielsessions (á 3-4h)
- Kein Ein-Attribut-System, kein 100-Fertigkeiten-System - irgendwas dazwischen
- Soll man willigen Spielern auch ohne Supervision durch den SL zumuten können.
- Eher einfacher Einstieg mit überschaubarem Charakter-Crunch auf Level 1, bei dem man noch nicht wissen muss, wie man zu Level 99 kommt
- Merkbare Charakterentwicklung/Verbesserung durch neue Möglichkeiten, nicht (nur) durch erhöhten Fertigkeitswert/Bonus/Level im neuen Gewand.
- Katalog an Dingen/Fähigkeiten für den Charakter, aus dem man auswählen kann, wenn man kein allzu kreativer Charakterbauer ist (kein reines Kaufsystem mit dem man "alles" zusammenkaufen kann und daher auch "alles" ausdenken muss)
- Nach rund 40 Sessions hat man das Gefühl, den charakterspezifischen Crunch soweit durchgespielt zu haben und man nicht erst bei 10% der Leiter steht. Es kann danach gern auch weiter gehen können, aber dann sollte bei 40 Sessions sollte ein erster Peak sein, nachdem man zufrieden aufhören kann.
- Außer dass man XP/Aufstiege schneller/langsamer hausregelt um die 40 schön zu erreichen, sollte man nicht viel am System schrauben müssen.
- Sollte man den Aufstieg rauszögern müssen, sollten die Spieler aber nicht 3+ Sessions warten müssen, bis sich wieder was tut.
- Es darf regelmäßig gekämpft werden
- Es darf regelmäßig geredet werden
- Setting egal, universell oder non-Fantasy von Vorteil

Es ist nicht nötig, dass das System über den Zeitraum "prefekt" oder voll balanciert ist. Es ist auch egal, ob man hier bodenständig oder episch spielt.

Ich ersuche um Nennungen, die den Praxistest bestanden haben (zumindest vom Hörensagen) und nicht nur theoretisch das abdecken könnten, plus kurze Begründung.

Systeme, die für mich dahingehend funktionieren wären:
- Savage Worlds
- D&D 3.x / Pathfinder
- D&D 4

Systeme, die für mich dahingehend nicht funktioniert haben:
- Ars Magica (zuviel Charakter-Crunch, zuviele Subsysteme, fahler Kampf ab ~20 Sessions)
- Heresy / Airship Pirates / Victoriana 2E (fahler Kampf, beginnt ab ~10 Sessions zu zerfallen)
- Ubiquity / HEX / Space 1889 (beginnt ab ~10 Sessions zu zerfallen)
- Gurps (zu umfangreicher Katalog an Wahlmöglichkeiten, zuviel Supervision)

Praion:
Burning Wheel erfüllt all diese Dinge super, außer dass es hunderte Skills und ein Attributssystem hat.
Mehr dazu später.

Galatea:
"Ratten!" könnte ganz gut funktionieren. Das System ist auf one-shot bis mittelfristige Kampagne ausgelegt, bei zu langer Spielzeit eines Charakters bricht das System am begrenzten Spielraum des Würfelsystems.
Es ist ein einfaches System (4 Attribtute von 1-3, eine Handvoll Fertigkeiten und für jede Ratte noch 1-2 "Tricks"/Feats). Zwar kann man mit MinMaxing auch schon ziemlich krankes Zeug anstellen (Kampfscharfzahn mit entsprechenden Attributen/Fertigkeiten/Tricks ist von anderen Ratten fast nicht zu schlagen, selbes gilt für die Diplomatie-Brandratte), aber für "normale" Charaktere wird das erst langfristig zum Problem (man würfelt dann praktisch garantiert immer das maximal mögliche Ergebnis).
Außerdem gibts das kostenlos im Inet (beim Projekt Kopfkino).
Für die längerfristige Spielbarkeit mit etwas mehr Varianz, Taktik und mehr Würfelspielraum nach oben gibt es auch eine Conversion in Opus anima (praktischerweise lassen sich die Werte da 1:1 übernehmen).

ElfenLied:
Fate Accelerated Edition ist ein vereinfachtes, regelarmes System das mit wenigen Fertigkeiten (die in sog. Approaches aufgeteilt sind) funktioniert. Das System selber ist modular und kann mit vielen Settings funktionieren, solange diese nicht auf Attrition ausgelegt sind.

Mentor:
Hm, die diversen Fate hab ich nie gespielt, kann das wirklich 40 Sessions unterhalten, wenn man auch etwas am Crunch Spaß haben will? Ist das Aspekt-hier Aspekt-da nicht auf Dauer immer das Gleiche das mehr auf die Erzähler-mit-etwas-würfeln abzielt?

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