Das Tanelorn spielt > FATE of B.P.R.D

Spiel: Würfelwürfe, Kommentare - NYC

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Dragon:
Wobei der SL natürlich immer das letzte Wort hat, denn der muss das reizen annehmen und den FP rausrücken ;)
Es sei denn, man will als Spieler einen anderen Spieler reizen, dann muss man den FP selbst bezahlen. (Wobei ich als SL das so handhabe, dass ich meine Spieler nur zahlen lasse, wenn sie selbst durch das reizen einen Vorteil erhalten oder es ihren Char halt direkt betrifft. Ansonsten übernehm ich das als Vorschlag zum reizen, aber das ist meine Auslesung!).

Oger:
Ich verstehe nicht, wieso mit Punkten gehandelt wird, wenn man seinen Charakter so spielt, wie er konzipiert ist. Quasi als Belohnung dafür, dass ich eine besondere Eigenschaft meines Charakters ausspiele und das einen Effekt hat, warum macht man das? Ich muss doch, um Jimmys Eigenschaften auszuspielen, nicht seine Aspekte reizen. Wenn ich einen Aspekt als Anlass für eine bestimmte Aktion benutzen möchte, mache ich das doch nur mit mir selbst aus.
Wenn dadurch irgendwas schiefgeht, dann ist es doch egal, ob ich vorher auf einen Aspekt aufmerksam gemacht habe oder ob ich meine Aktion überhaupt nicht begründet habe, weil sie einfach charaktergerecht war.

Mal angenommen, wir vier befinden uns in unmittelbarer Lebensgefahr, weil wir gerade von irgendetwas richtig Tödlichem bedroht werden, dem wir nichts entgegenzusetzen haben. Und wir verhalten uns so:
Fred will sich aus dem Staub machen, weil er gern am Leben bleiben möchte.
Merit will sich aus dem Staub machen, weil sie gern am Leben bleiben möchte/ die Situation echt unangenehm ist.
James will sich aus dem Staub machen, weil er gern am Leben bleiben möchte und die Situation nicht entschärfen kann.
Patrick weiß, dass er sich aus dem Staub machen wollen sollte, hat aber, haha! einen Unterschwelligen Todeswunsch, und DAS ist der Grund, den Uebelator anführt, um sich unlogisch zu verhalten. Das sorgt natürlich dafür, dass er im Gegensatz zu uns anderen in Gefahr bleibt, was das Missgeschick ist.
Korrekt so?

Dragon:

--- Zitat von: FateCore S.71 ---If you’re
in a situation where having or being around a certain aspect means your
character’s life is more dramatic or complicated, someone can compel the
aspect. That aspect can be on your character, the scene, location, game, or
anywhere else that’s currently in play.
--- Ende Zitat ---

Lass es mich mal auf deutsch formulieren:
Das Spiel belohnt dich dafür, wenn du (oder andere) deinen Char in die Scheiße reiten. Ja, das ist so vollkommen korrekt.
Dein Denkproblem ist: ja, natürlich ist das Charakterplay und natürlich kann (muss aber nicht) reizen auch einfach daraus entstehen (das ist super!) und trotzdem bezahlt dich das Spiel genau dafür. Den genau dafür hast du ja Aspekte, damit du sie reizen und nutzen kannst. Sonst könnte man ja auch ohne Aspekte spielen.
Aber abgesehen von "eine neue Spielsitzung beginnt" würdest du ja sonst auch keine Fatepunkte bekommen und die wiederum brauchst du ja um so richtig auf die Kacke hauen zu können und ins Spielgeschehen eingreifen zu können.
Theoretisch könnte man die FP natürlich auch weg lassen, aber theoretisch könnte man auch Würfel und Regeln weglasse, wenn sich alle einig sind  8]

Sieh es doch einfach als zusätzliche Belohnung dafür, dass du so richtig konsequent mit allen Höhen und Tiefen deinen Charakter ausspielst. Also die Tiefen^^ und für die Höhen darfst du dann blechen :D

Dein Beispiel könnte ja auch wie folgt lauten:
Patrick will auch weg rennen, weil er (oder der Spieler) einfach keinen Bock hat alleine sein Leben gegen das Vieh zu riskieren. Er hat war einen unterschwelligen Todeswunsch, aber seinem leibhaftigen Ende gegenüber zu stehen hat schon so manchen Selbstmordkandidaten das fürchten gelehrt.
Er will also weg rennen.
Der SL sieht das aber anders, denn immerhin schreit dieser Aspekt ja gerade zu "reiz mich" in dieser Situation und will den Aspekt reizen.
Jetzt kann Patrick entweder bleiben und bekommt einen FP. Oder er muss einen FP zahlen, quasi damit der Selbsterhaltungstrieb doch die Oberhand gewinnt.
Ohne Fatepunte und Aspekte wäre Patrick einfach weg gerannt und aus die Maus.

Und anders herum gibt es ja auch reizen, dass sich aus deinem Charakterspiel so nicht ergeben würde. Weil es z.B. Feinde von dir auftauchen lässt (die erzählt man ja normalerweise nicht frei Schnauze herbei) oder dir das Haus auf den Kopf fällt in dem du gerade bist.

Jetzt klarer?

Thandbar:

--- Zitat ---Ich verstehe nicht, wieso mit Punkten gehandelt wird, wenn man seinen Charakter so spielt, wie er konzipiert ist.
--- Ende Zitat ---
Es geht tatsächlich darum, dass ein Aspekt eine negative Auswirkung auf einen selber hat. Das bedeutet, dass es eine stillschweigende "Normalerwartung" gibt in Bezug darauf, wie sich ein Charakter in einer Situation verhalten kann.
Wie in Deinem Beispiel: In einer aussichtslosen Lage wird die Figur sich entscheiden können, zu fliehen. Oder: Er wird versuchen, mit dem Oger zu verhandeln. Oder: Er wird jetzt ganz normal in Ruhe seine Frühstücksflocken essen können.

Ein Aspekt kann dem Charakter hier ins Handwerk pfuschen. Er ist vielleicht mit einem Todeswunsch ausgestattet, der ihn unvernünftig lange zögern lässt, das Weite zu suchen. Oder er kann seinen Hass auf Menschenfresser nicht herunterschlucken, so dass er statt zu verhandeln den Oger angreifen will. Oder er wird beim Frühstück durch den plötzlichen Besuch der Knopfdruckmänner des Paten gestört, der noch eine Rechnung mit ihm offen hat.

Ein Aspekt, der gereizt wird, verkompliziert die Lage, bringt neue Schwierigkeiten mit sich, beschränkt Handlungsoptionen, lässt Dinge sofort scheitern, die man ansonsten wenigstens versuchen könnte, isoliert einen von der Gruppe, nimmt einem die Möglichkeit, in der nächsten Zeit sinnvoll in die Handlung einzugreifen etc.

Da es zumeist der SL ist, der die Sache vorschlägt, ist die negative Konsequenz meistens schon von ihm eingepreist. Schlägt ein anderer oder der Spieler selbst das Reizen eines bestimmten Aspektes vor, muss der SL schauen, ob die Konsequenz auch einen Schicksalspunkt rechtfertigt oder ob hier "nur" der Charakter ausgespielt wird, so dass er hier keinen vergeben muss.

Wenn ich sagen würde: "He, Merit flieht auch und fühlt sich aber richtig scheiße dabei, also FP her, bitte!", wäre das nur in Ordnung, solange aus dem Sich-Scheiße-Fühlen noch eine zusätzliche negative Konsequenz erwächst.
Wenn ein Spieler eines neugierigen Charakters ohnehin etwas untersuchen möchte und dann noch obendrein einen Schicksalspunkt haben möchte, weil sein Charakter ja neugierig sei und er deshalb dazu gezwungen wird, würde ihm ein SL das verweigern, da sich keine negativen Konsequenzen ergeben. Anders wäre es natürlich, wenn die zu öffnenden Kiste verdächtig tickt und der Spieler des Chars eigentlich gute Gründe hätte, Vorsicht walten zu lassen.     

Dragon:

--- Zitat --- lässt Dinge sofort scheitern, die man ansonsten wenigstens versuchen könnte
--- Ende Zitat ---
Nicht mehr in FC. Es darf keinen Stillstand geben, Aktionen können nicht mehr automatisch scheitern.


--- Zitat ---Da es zumeist der SL ist, der die Sache vorschlägt
--- Ende Zitat ---
seh ich nicht so^^
Zum einen handhabt Gorilla das nicht so und zum anderen seh ich auch in meinen Runden, dass ich nicht häufiger reize als meine Spieler, in meiner Sci-Fi Runde hab ich selbst sogar kaum noch die Notwendigkeit das zu tun. Was total super ist  :d


--- Zitat --- Schlägt ein anderer oder der Spieler selbst das Reizen eines bestimmten Aspektes vor, muss der SL schauen, ob die Konsequenz auch einen Schicksalspunkt rechtfertigt oder ob hier "nur" der Charakter ausgespielt wird, so dass er hier keinen vergeben muss.
--- Ende Zitat ---
Nochmal ganz klar:
der SL kann reizen vorschlagen und auch ablehnen z.B. wegen Plotimmunität, oder weil er der Meinung ist, dass die Komplikation gar keine richtige ist (der häufigste Grund, warum ich sowas ablehne), dann macht es aber häufig mehr Sinn anstatt direkt "Nein" zu sagen, einfach einen besseren Vorschlag zu machen und sich ggf. anders zu einigen.
Aber er kann es NICHT ablehnen, weil man "nur" seinen Charakter ausspielt, solange es regel technisch ein reizen ist. Sprich, wenn das ausspielen des Charakters dazu führt, dass man die Bedingungen eines Event oder Decision Compels erfüllt, ist es ein reizen, Punkt. Es ist dabei völlig egal, ob sich das durch das Spiel ergeben hat, oder durch jemanden absichtlich herbeigeführt wurde.
Die Regeln sagen ja auch ganz klar, dass man FP auch noch nachträglich für "reizen" bekommt, die einfach durch spielen entstanden sind (also wenn es dann jemanden auffällt):

--- Zitat von: FateCore" S.74 ---Retroactive Compels
Sometimes, you’ll notice during the game that you’ve fulfilled the criteria
for a compel without a fate point getting awarded. You’ve played your
aspects to the hilt and gotten yourself into all kinds of trouble, or you’ve
narrated crazy and dramatic stuff happening to a character related to their
aspects just out of reflex.
Anyone who realizes this in play can mention it, and the fate point can
be awarded retroactively, treating it like a compel after the fact.
--- Ende Zitat ---

Natürlich gebe ich hier nur wieder, wie ich die Regeln verstehe (und handhabe). Es steht natürlich jedem frei das anders zu handhaben wenn er das für besser hält.

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