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Kampf-Kommunikation unter Gamisten: Das Mastermind und "die andern"

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Wolkenwut:
Guten Abend liebes Tanelorn, mach dich auf die konfuseste Problemschilderung seit dem Ringkrieg gefasst! ;D

Ich bin mir sicher, dass jeder, der bereits ein gamistisches System, ein kooperatives Brettspiel, oder ein Tabletop gespielt hat diese Situation kennt: Ein Spieler/Zuschauer am Tisch kennt die Regeln in und auswendig, und würde grundsätzlich eine bessere Entscheidung treffen als man selbst. Respektive: Du bist das Mastermind am Spieltisch, und versuchst dich ununterbrochen zurück zu nehmen, um auch andere Spieler ihre Entscheidungen treffen zu lassen. Das ist irgendwie nicht spannend. Nichtmal nennenswert "gesellschaftsspielig".

Zugegeben, das Problem löst sich recht schnell, sobald man den Schwerpunkt auf theatralisches Charakterspiel legt: Da entscheidet man eben so, wie man sich die impulsgetriebene Entscheidung des Charakters gerade vorstellt. Daran kann man Spaß haben - ich auch - aber eben nicht immer.

Manchmal will ich auch mit meinen Mitspielern kooperieren müssen, will komplexe Taktiken mit meinen Mitspielern absprechen, will dass jeder etwas zum Erfolg beisteuert, jeder seine Entscheidungen nochmal überdenkt, bevor er sie ausspricht.
In meinem Kopf würde das so auch gut funktionieren, aber in der Praxis sieht es dann meist so aus, dass man den meisten Spielern die Entscheidung auf die Zunge legt, oder überhaupt garkeine Taktik verfolgt wird, weil man den andern "nicht reinreden" will.

Nunja, wo setzt man an? Klarere Linien auf der Meta-Ebene? Regeln für In-Kampf-Kommunikation? Zeitdruck? Komplexere Systeme, um die Situation für das MAstermind schwerer überschaubar zu machen? Das klingt alles so wenig intuitiv... Erleuchtet mich! :D

Sphärenwanderer:
Ich kenne das Problem gut - empfinde es persönlich aber als gar nicht so problematisch. Wenn jemand die Regeln besser drauf hat als ich, bin ich dankbar für das Aufzeigen von Optionen, die ich übersehen habe. Wenn ich hingegen sattelfest bin, versuche durch eben dieses Aufzeigen von Möglichkeiten, die man jetzt hätte (totale Metaebene) den anderen das System näherzubringen, sodass sie das nächste Mal selbst auf solche Ideen kommen. Viele Spieler lesen Regelwerke nur rudimentär oder gar nicht, sodass solche Spielerlebnisse die einzige Möglichkeit sind, die Facetten der Regeln zu lernen. 

Slayn:
Man kann sich, u.A. einfach mal vorher hinsetzen und bestimmte Taktiken/Handlungsabläufe abklären und somit einen gewissen Standard etablieren, was ja das Spielgeschehen an sich auch schneller macht.
Oder, wie bei mir öfters mal vorgekommen, den Charakter eines Spielers der "Ausspielen" in einer Gamistischen Runde über Taktik stellt, einfach mal über den Haufen ballern, wenn er mal wieder sinnlos im Weg steht.

Lord Verminaard:
Bei einigen Coops ist das sehr gut gelöst, letztendlich immer dadurch, dass nicht alle alles wissen / sagen dürfen (z.B. BSG, Hanabi). Beim Rollenspiel unterbinden es einige SLs auch sehr rigoros immer dann, wenn die Charaktere gerade keine Möglichkeit haben, sich abzusprechen. Allerdings sehe ich das als eine eher schlechte Lösung an, wie es der Versuch, ein außerfiktionales Problem mit innerfiktionalen Mitteln zu lösen, eigentlich immer ist.

YY:

--- Zitat von: Slayn am 18.02.2014 | 23:40 ---Man kann sich, u.A. einfach mal vorher hinsetzen und bestimmte Taktiken/Handlungsabläufe abklären und somit einen gewissen Standard etablieren

--- Ende Zitat ---

Genau das.

Das kann man teilweise oder komplett IC machen, dann haben auch die Charakterspieler was davon.

Wenn man damit immer erst in der konkreten Situation anfängt, hat man OOC und IC was verpennt - ist aber eher die Regel als die Ausnahme.
Dabei braucht das meistens nur ein paar Sätze :P

Und fürs Protokoll:
In vielen Settings geht es mir gewaltig auf den Zeiger, wenn im Kampf IC die Diskussionskerze ausgepackt wird.
Das ist für mich selten gut nachvollziehbar.

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