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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Kurz vor knapp kommt hier schon der nächste Sessionbericht, also den Sessel zurückgelehnt und Popcorn hervorgeholt...  :)

Session 90:
29.12.2786 3Z
Nidd Dyr

Nachdem Prinz Thorang den Gefährten sowie Yoki und Khûzar für ihre Begleitung und Unterstützung im anstehenden Kampf gegen den Feuerdrachen Fyyrlifux gedankt hat, spricht der Steifbart Tinulin auf seinen Kopfverband an, welcher sein noch immer nicht vollständig ausgeheiltes linkes Ohr schützt. Der Noldo erklärt Thorang, dass er das zweifelhafte Vergnügen hatte, von einem grossen Drachen in demütigender Art und Weise in die Freiheit entlassen worden zu sein. Während er sein verbranntes linkes Ohr hervorholt und es dem Zwerg zeigt, beschreibt er den Drachen in seiner ganzen Grösse und Schrecklichkeit, bevor er, auf Thorangs Nachfrage, erwidert, dass der Drache "Smaug, der Vernichter von Erebor" gewesen sei. Der Prinz ist ob der Schilderung irritiert und kann kaum glauben, dass Tinulin eine solche Begegnung lebend überstanden hat. Der Noldo erklärt daher, dass Smaug zwar erkannt habe, dass er, Tinulin, auch gerne bei ihm geblieben wäre, der Drache jedoch das für ihn schlimmere Schicksal gewählt habe, indem er nicht nur mit dieser Schande, sondern auch mit der Last der Welt weiterleben müsse. Auf die Frage, weshalb er sich Smaug überhaupt genähert habe, erwidert Tinulin matt, dass ihn sein Schicksal dazu getrieben habe.
Unterdessen führt Mo Calendin ein paar Schritte von den anderen fort und spricht ihn auf die beiden neuen Erkenntnisse über sie an, zu welchen er aufgrund ihres unbeherrschten emotionalen Ausbruchs kurz zuvor gelangt war, als Arrohir sie um ihre Unterstützung im Kampf gegen Fyyrlifux ersucht hatte. Die seiner ersten Feststellung innewohnende Frage bezüglich ihrer Gefangenschaft habe sie wohl erkannt, doch müsse er sich zurzeit damit begnügen, zu erfahren, dass sie einige Jahre unfreiwillig in der alten Heimat verbracht habe. Bezüglich der zweiten Feststellung verhalte es sich indessen so, dass sie die Calatirnor quasi jetzt schon freiwillig begleite, denn sie hätte schon Khufurs Begleitung zu Smaug als genügende Schuldenbegleichung werten können, schliesslich hätten sie sich ja bereits damals aktiv in Todesgefahr begeben.
Khufur bemüht sich derweil voller Stolz, Prinz Thorang zu erzählen, dass sein Meister Bóin II. auch schon mehrere Drachen getötet habe. Als der Steifbart bei Bóin II. nachfragt, was es damit auf sich habe, erklärt Bóin II., dass dies nicht der Rede wert sei und er sich auch nicht mehr daran zurück erinnere. Thorang sagt darauf, dass zweifellos jeder tote Drache ein guter Drache sei. Von Yoki auf das Vorgehen bei der Jagd nach Fyyrlifux angesprochen, erklärt Thorang seinen Zuhörern die wichtigsten Grundsätze der Drachenjagd, nämlich, dass Zeit keine Rolle spielen dürfe und man nach Möglichkeit immer selbst den Ort des Kampfes wählen solle. Befolge man diese Grundsätze nicht, sei man bereits so gut wie tot. Ob dieser Aussage, insbesondere jener zur Wahl des Kampfplatzes, lächelt Bóin II. nur spöttisch, denn ihm erschliesst sich nicht, wie man einem Drachen vorgeben könnte, wo man gegen ihn kämpfen will. Thorang erläutert diesen Punkt jedoch vorerst nicht genauer, sondern sagt, dass er nun erst einmal das viel profanere Problem zu lösen habe, dass die gesamte Ausrüstung der Drachenjäger sowie auch ihre Packtiere in Nidd Dyr geblieben seien. Er erklärt, dass sie zunächst in der Unterburg einquartiert gewesen seien, bevor es zum überraschenden Angriff durch die Orks, Trolle und Wölfe gekommen sei. Wegen der Angreifer hätten die Burgbewohner die Unterburg fluchtartig evakuieren müssen, und er und seine Begleiter hätten nur ihre persönlichsten Gegenstände wie ihre Rüstungen, Schilde und Waffen mit zum Bergfried nehmen können. Dort hätten die Männer sie im Verlies untergebracht, da sie nicht gewusst hätten, wie die Zwerge zum Gegner stehen und General Hahri offenbar keine anderen Anordnungen getroffen habe. Als Calendin leicht genervt fragt, weshalb sie dann nicht gleich in der Nacht vom Bergfried aus zur Unterburg gegangen seien, um die Ausrüstung der Drachenjäger zurückzuholen, erwidert Thorang, dass er nicht gewusst habe, über welche Schlagkraft die Gefährten verfügen. Während die Unterschätzung geringer Gegner rasch gefährlich werden könne, führe sie bei einem Drachen zum sicheren Tod. Als der Waldelb dem Prinzen auf seine Erklärung patzig antwortet, dass auch ein Drache nicht sehr gross sein dürfe, wenn Thorang offenbar schon bei einigen Orks und Trollen Bedenken hege, wendet sich der Steifbart demonstrativ von Calendin ab und bespricht mit seinen Begleitern das weitere Vorgehen. Die Drachenjäger halten es für das Beste, zuerst nach Buzan zurückzukehren, um Fyyrlifux anschliessend mit neuer Ausrüstung zu jagen. Da hierdurch die eigentliche Jagd auf den Drachen um sieben bis acht Wochen verzögert würde, befürchtet Yoki, seine Begleiter nicht rechtzeitig zum Steppenturnier führen zu können, womit sein Auftrag scheitern könnte. Er spricht sich daher in aller Deutlichkeit für einen Angriff auf die Unterburg von Nidd Dyr aus, um zumindest Teile der zwergischen Ausrüstung zurück zu gewinnen. Arrohir unterstützt das Anliegen des fremdländischen Mannes und sagt im Hinblick auf die gereizte Stimmung, auch wenn man sich mit Worten vielleicht nicht immer geschickt ausdrücke, so zeige sich doch spätestens im gemeinsamen Kampf, ob und wie man zusammen- und füreinander einstehe. Nach einer kurzen Pause erwidert Thorang darauf, dass dies die ersten Worte der Gefährten gewesen seien, welche keine Kritik an seiner Person enthalten hätten, wobei er Bóin II. und Calendin direkt ansieht. Anschliessend wendet sich der Prinz Yoki zu und sagt mit grosser Entschlossenheit in der Stimme, falls Yoki ihn begleite, werde er den Besatzern der Unterburg zeigen, wozu Zwergenäxte in der Lage seien.
Kurz besprechen die Gefährten und Thorang das Vorgehen für den Angriff auf die Orks und Wölfe in der Unterburg, bevor Tinulin und Calendin mit einem Vorsprung von rund zehn Minuten vorausschleichen, um die Lage in Nidd Dyr zu erkunden. Sobald Arrohir die Pferde wieder fortgeschickt hat, folgt auch der Rest der Gemeinschaft so unauffällig und leise wie möglich. Mittlerweile hat sich der am Morgen noch strahlend blaue Himmel zugezogen, und aus einer dichten grauen Wolkendecke beginnen einige Schneeflocken zu rieseln, was den Elben vor allem hinsichtlich des Umstands, dass auch Trolle am Sturm auf die Burg beteiligt gewesen sein sollen, gewisse Sorgen bereitet.

Als Tinulin und Calendin bald darauf südlich der Burg durch den verschneiten Mischwald schleichen, vernehmen sie plötzlich die Geräusche einiger Wölfe, die ihnen entgegenkommen. Rasch klettern sie auf einen grossen Baum und erkennen wenig später gut verborgen sieben Wölfe, die aufmerksam durch den Wald streifen. Unter dem Baum der Elben bleibt einer der Wölfe kurz stehen und sieht beim Schnuppern in der Luft zu Tinulin und Calendin empor, doch scheint er sie nicht zu entdecken, denn nachdem er am Baum eine Duftmarke hinterlassen hat, setzt er seinen Weg Richtung Osten fort. Den Elben ist klar, dass die Wölfe geradewegs auf ihre Gefährten und die Zwerge zuhalten, da sie ihnen aber zahlenmässig zu stark unterlegen sind, können sie an diesem Umstand nichts ändern, sondern nur hoffen, dass sich ihre Freunde zu wehren wissen. Es dauert tatsächlich nicht lange, bis die Wölfe auf die Gefährten und die Zwerge stossen und auch sogleich laut heulend auf diese zustürmen. Rasch bilden Bóin II. und Thorang zusammen mit seinen Drachenjägern eine breite Front, wobei Khûzar gleich rechts neben seinem Prinzen Stellung bezieht. Arrohir und Khufur bilden derweil in der zweiten Reihe einen Schutzwall für Mo. Die Wölfe sind den kampferprobten Zwergen nicht im Ansatz gewachsen und werden innert kürzester Zeit niedergemacht, wobei ein Wolf zunächst noch Glück hat, da Bóin II. gerade im Moment des Zuschlagens glaubt, Yokis Falken Ilmari im Augenwinkel zu erblicken, und davon dermassen abgelenkt ist, dass er glatt vergisst zuzuschlagen.
[Technisch gesprochen: Die Spieler sind nach dem ganzen Gerede der letzten Sessions schon ganz heiss darauf, endlich mal wieder ihre Charakter (und damit auch ihre Würfel) aufs Schlachtfeld zu führen. Umso verdriesslicher ist daher der Waffenpatzer, welcher Bóin II. mit einer UM 03 und einer darauf folgenden 73 unterläuft. In der englischen Patzerversion heisst es, Bóin II. sei "distracted by a pixie in the corner", was wir zum Anlass nahmen, den bis dahin nicht sonderlich erfolgreich eingesetzten Ilmari als Ablenkung auftauchen zu lassen.]
Als wenig später fast alle Wölfe erschlagen sind und nur noch einer verletzt und laut jaulend in Richtung der Burg flieht, hat lediglich der Zwerg Drumin einen leichten Kratzer zu beklagen. Den verletzten Wolf erlöst kurz darauf Calendin mit einem Schuss durch die Kehle, als sich das Tier dem Eingang zur Burg nähert. Anschliessend klettern die Elben von ihrem Baum und gehen ihren Gefährten entgegen. Es dauert nicht lange, bis sie aufeinandertreffen und sich kurz über die Geschehnisse austauschen. Für seinen Vorschlag, rasch vorzurücken und einen Angriff auf das offenstehende und von mehreren Wölfen bewachte Südtor der Unterburgzu führen, erntet Yoki Zustimmung. Während sich die Zwerge sowie die Calatirnor und auch Yoki am Waldrand darauf vorbereiten, den ansteigenden, rund 60 Meter langen Weg bis zum Tor hinaufzustürmen, klettert Calendin auf einen grossen Baum. Von dort aus hat er freie Schussbahn auf vier mit Orkwachen besetzte Wehrtürme, welche dem Schutz des Südtores dienen. Sobald der Waldelb einen ersten Pfeil von der Sehne seines Bogens Culor lässt und die Spitzes des Geschosses im Flug zu glühen beginnen, treten seine Verbündeten aus dem Wald hervor und stürmen, ohne dabei ihre keilförmige Angriffsformation aufzugeben, so schnell es geht den Hügel hinauf. Damit sich Yoki noch besser gegen die Pfeile der Orks schützen kann, hat ihm Khufur für diesen Kampf seinen Schild ausgeliehen. Calendins Pfeil kann die Orkwache zwar nur verwunden, aber auch so schlagen seine Kameraden sofort Alarm und es erschallt der schrille Klang mehrerer Orkhörner. Auf dem schneebedeckten und rutschigen Untergrund fällt die hinter den voranstürmenden Zwergen laufende Mo aus dem Tritt, weshalb sich auch Arrohir und Khufur zurückfallen lassen, um der dunländischen Heilerin Flankenschutz gegen die mit Bögen bewaffneten Orkwachen auf den Wehrtürmen zu geben. Noch bevor Thorang und seine Drachenjäger den Kampf mit den beim Tor wartenden Wölfen aufnehmen können, werden Ygdal, Khetil und Brazar von den orkischen Bogenschützen verwundet und fallen ebenfalls ein Stück zurück, wodurch die Angriffsformation auseinander gerissen und merklich abgebremst wird. Schon im nächsten Moment nehmen Tinulin, Bóin II. und Thorang den Kampf gegen die zahlreichen Wölfen auf und können manche von ihnen verwunden. Der an der Spitze stehende Zwergenprinz will am gemeinsam entworfenen Angriffsplan festhalten, zumal er weiss, dass sie vor dem Tor den Pfeilen der Orkwachen schutzlos ausgeliefert sind. Laut ruft er daher seinen Verbündeten zu, dass sie durchs Tor ins Innere der Burg vorstossen müssen und sich anschliessend nach rechts orientieren sollen. Aber noch bevor er sich selbst wieder in Bewegung setzen kann, verbeisst sich ein Wolf in Thorangs Nacken und fügt ihm eine ernstzunehmende Wunde zu. Trotzdem gelingt es den Gefährten sowie den Drachenjägern, durch das Tor hindurch zur rechten Seite vorzustossen und am Fuss des rechten Torturmes im Schatten eines nahe an der Burgmauer stehenden, niedergebrannten Hauses Aufstellung zu nehmen. Von hier haben sie eine gute Sicht auf den oberen Teil der Unterburg und erkennen nicht nur mehrere orkische Bogenschützen, die sie aus der Distanz beschiessen, sondern auch drei grosse Trolle, die gleich darauf von den gegenüberliegenden Gebäuden zu ihnen herüberstürmen. Thorang muss sich vorübergehend in die zweite Reihe zurückfallen lassen und wird von Mo mit dem Nötigsten versorgt, bevor sich der Prinz wenig später wieder in die erste Kampfreihe einfügt. Während Khufur die hölzerne Türe zum rechten Torturm mit einem starken Hieb seiner Axt Chopfab aufschlägt, ergeht es Tinulin nicht viel besser als besagter Türe, als ihm einer der Trolle mit seiner Keule einen massiven Hieb verpasst. Sobald die Türe aufgebrochen ist, betritt Khufur den Torturm und stürmt mit gezogener Axt die steile Wendeltreppe hinauf. Bóin II. ist derweil ausser sich, weil sich die Trolle ganz offensichtlich nicht in die Reichweite seiner Axt wagen, sondern lieber den Noldo und Arrohir sowie die ebenfalls grossgewachsenen Steifbärte attackieren. Arrohir kann zwar gleich darauf einen der zwei ihn angreifenden Trolle erschlagen, doch dem anderen gelingt es, seine Verteidigung zu durchbrechen und ihm einen schmerzhaften Treffer am Schildarm zuzufügen.
Die Orks auf dem Turm, der Calendins Versteck am nächsten steht, haben den Walbelben mittlerweile ausgemacht und nehmen ihn mit ihren Bögen ins Visier, weshalb er sich hinter den breiten Stamm zurückzieht. Auch die orkischen Bogenschützen im Innenhof der Unterburg setzen den Gefährten ordentlich zu, und Tinulin muss sich nach mehreren Pfeiltreffern wankend zu Mo begeben, um nicht bei nächster Gelegenheit das Bewusstsein zu verlieren. Die dunländische Heilerin beschwert sich zunächst lautstark darüber, wegen Arrohir und Khufur keinen Platz in der ersten Kampfreihe zu bekommen und daher die Orks nicht mit ihrem Morgenstern das Fürchten lehren zu können. Anschliessend konzentriert sie sich aber doch noch auf den Noldo und flösst ihm rasch neue Energie ein, indem sie ihm ihre Finderspitzen an die Schläfen hält und dabei unverständliche Silben murmelt. Unterdessen ist Khufur auf der Spitze des Torturmes angekommen und macht mit den dortigen Orkbogenschützen kurzen Prozess. Gleich darauf erscheint auch Khetil auf der Plattform des Turmes und erkennt, dass sich im unteren Teil der Unterburg nochmals an die 20 Orks besammeln und langsam vorrücken. Während Arrohir auch den zweiten Troll erschlagen kann, klettert Calendin auf der, wie er glaubt, den Orks abgewandten Seite vom Baum herunter. Seine Route ist in Wahrheit jedoch so schlecht gewählt, dass er gleichwohl ein gutes Ziel für die orkischen Bogenschützen abgibt und es einem von ihnen tatsächlich gelingt, Calendin mit einem Pfeil zu verwunden, worauf sich der Waldelb benommen tiefer in den Wald zurückzieht. Sobald schliesslich Khûzar dem letzten verbliebenen Troll mit einem mächtigen Hieb seiner Axt den Kiefer bricht und ihn bewusstlos auf die Bretter schickt, erklingen vom Bergfried her plötzlich mehrere Hörner. Gleich darauf stürmen General Hahri und mit ihm mehr als 30 Männer und Frauen aus dem Bergfried in die Unterburg und überraschen mit ihrem Angriff aus der erhöhten Position die verbliebenen Orks dermassen, dass sie in Panik verfallen und Hals über Kopf fliehen. Auch die Wölfe wollen sich zur Flucht wenden, aber Bóin II. und die Steifbärte lassen ihnen keine Chance und erschlagen sie allesamt, während Hahri und seine Leute die übrigen Angreifer aus der Unterburg vertreiben.
Arrohir nutzt die Verschnaufpause, um Yoki, der die ganze Zeit über an vorderster Front mitgekämpft hatte, eine Hand auf die Schulter zu legen und mit den Worten "gut gekämpft" einige Kräuter mit schwacher Heilwirkung zum Kauen zu geben. Noch immer etwas ausser Atem erwidert der fremdländische Mann, dass er sich wohl nie an den Anblick von Trollen gewöhnen werde. Nachdem Calendin eine blutende Wunde mit Harfyharz behandelt hat, macht er sich langsam und vorsichtig auf den Rückweg zur Burg, denn natürlich hat auch er die Hörner von Hahris Männern vernommen. Während Tinulin seinem Freund ein Stück entgegengeht, halten die zum Teil übel zugerichteten Steifbärte eine kurze Lagebesprechung ab und machen sich Bóin II., Khufur und Yoki daran, die Häuser der Unterburg nach allfällig zurückgebliebenen Orks abzusuchen. Sie stossen zwar auf keine weiteren Gegner, dafür entnehmen die beiden Zwerge einer unverschlossenen Truhe aber mehr als 50 Silberstücke, ohne zu wissen, ob diese nicht vielleicht den Burgbewohnern gehören. Bei ihrem Rundgang müssen sie auch feststellen, dass die Orks alle noch bewohnbaren Räume mehr oder weniger stark verschandelt haben. Arrohir geniesst derweil das Abklingen des Adrenalins, wird dabei aber gleich schon von Mo gestört, die ihm mürrisch sagt, er solle sich bloss nichts einbilden, denn wenn sie in die erste Reihe gekonnt hätte, hätte sie die Trolle ebenfalls das Fürchten gelehrt. Als sie aber gleich darauf deutlich freundlicher anfügt, dass Arrohir seine Sache gleichwohl sehr gut gemacht habe, glaubt er in ihren ausdrucksstarken Augen gar ein kurzes Aufblitzen von Verliebtheit erkennen zu können. Nachdem Yoki Khufur seinen Schild zurückgegeben hat, kümmert sich Mo um eine Verletzung, welche sich der fremdländische Mann am Arm zugezogen hat.

Als wenig später Tinulin und Calendin zu den übrigen Calatirnor sowie Prinz Thorang und den Steifbärten zurückkehren, trifft fast zeitgleich auch Hahri zusammen mit einigen seiner Männer bei ihnen ein. Nachdem der General das Gespräch mit einem zufriedenen "So, diese Plage sind wir los" eröffnet hat, erkundigt er sich bei den Gefährten und Prinz Thorang, weshalb sie nochmals nach Nidd Dyr zurückgekehrt seien. Prinz Thorang erwidert darauf, dass sie für die Jagd nach Fyyrlifux verschiedene Ausrüstung benötigen würden, welche sie damals mit nach Nidd Dyr gebracht hätten. Ein kurzer Gang durch die niedergebrannten Häuser offenbart ihnen jedoch alsbald, dass der grösste Teil der Ausrüstung unwiederbringlich zerstört ist. Als Yoki Thorang leise fragt, ob sie nicht General Hahri um Unterstützung ersuchen könnten, erwidert der Prinz, dass ihm seine Ehre dies verbiete. Wenn Yoki wolle, könne er aber gerne sein Glück versuchen, worauf er ihm eine ganze Reihe von Ausrüstungsgegenständen nennt, derer sie für die Jagd nach Fyyrlifux bedürfen, angefangen bei Seilen, über Flaschenzüge, Schaufeln und Pickel bis hin zu Eisenerz. Mo fragt derweil Arrohir, ob er nicht nach den Pferden der Calatirnor rufen wolle. Dieser fragt kurz darauf Yoki, ob er hierzu seinen Falken Ilmari losschicken könnte. Sobald der fremdländische Mann seinem Raubvogel ein paar Wortsilben zugeflüstert hat, schwingt sich Ilmari in die Lüfte und ist gleich darauf verschwunden.

// Metageblubber:

Wieder mal eine schöne Session mit ein bisschen mehr Action und dazu noch ziemlich vielen Kampfbeteiligten auf Seiten der Gefährten. Um hier etwas schneller voranzukommen, haben die Spieler Thorang und die Drachenjäger unter sich aufgeteilt und für sie im Kampf agiert.
Dass die Befreiung der Burg von den orkishcen Belagerern ausrüstungstechnisch ein Reinfall gewesen sein könnte, hatte ich den Spielern mittels der beschriebenen Verwüstungen schon durch die Blume mitgeteilt. Yoki hatte aber den Zeitdruck durch die Reise ans Steppenturnier im Hinterkopf und durfte daher gleichwohl nichts unversucht lassen, um die Jagd auf Fyyrlifux zu beschleunigen. Dass Zeitdruck aber auch zu Fehleranfälligkeit führt, hatte ja erst neulich schon mal ein Drachenjäger so ähnlich formuliert, also durften die Spieler nicht wirklich überraschte sein, dass der Grossteil der benötigten Ausrüstung tatsächlich futsch ist.

Am Rande sollte hier noch erwähnt werden, dass Yokis Spieler mittlerweile auch Khûzar spielt. Auf dessen Charakterblatt hat er eine Notiz gefunden hat, gemäss welcher Khûzars ursprünglicher Spieler Bóin II. als "Boing" verzeichnet hatte. Diese Namensbezeichnung wurde natürlich gleich ins Spiel integriert.

Nun stellt sich die Frage, ob Yoki General Hahri noch was zur Beschleunigung der Drachenjagd aus dem Kreuz leiern kann.





torben:
Auf in den Kampf, Torero! Fyyrlifux naht, scha-la-lala... Ja, nun geht's also wirklich auf zu einer veritablen Drachenjagd. Wie sich die Spinner, ähh Gefährten, schlagen? Ach lest am besten selbst  >;D :)

Session 91: Teil 1
29.12.2786 3Z - 10.3.2787 3Z
Nidd Dyr - Berghang nördlich von Zimmli Dyr

Die Schlacht gegen die Orks, Wölfe und Trolle hat nicht nur bei Thorang und seinen Drachenjägern, sondern auch bei den Gefährten deutliche Spuren hinterlassen. Tinulin begibt sich daher nochmals zu Mo, um sie um Unterstützung bei der Heilung seiner Wunden zu ersuchen. Die dunländische Schönheit gewährt ihm seine Bitte, gibt ihm dabei aber gleichzeitig zu bedenken, dass ihre Gegner dieses Mal nur ein paar Trolle und einige Orks gewesen seien, bevor sie in sarkastischem Ton fragt, ob der Drache Fyyrlifux wohl gefährlicher sein könnte. Tinulin scheint diese Frage ernsthaft diskutieren zu wollen und wirft ein, dass es sich bei Fyyrlifux ja lediglich um einen "jungen" Drachen handle, doch da erklärt Bóin II., dass er von einer Rumpflänge von fünf Metern ausgehe, während der Hals sechs und der Schwanz sieben Meter lang sein dürften. Als Mo Tinulin darauf mit weiterhin sarkastischem Blick ansieht und ihn fragt, ob er dazu etwas zu sagen gedenke, schüttelt der Noldo schuldbewusst den Kopf, worauf die Heilerin wütend sagt, dass die Jagd nach so einem Drachen total hirnverbrannt sei und sie ihn daran erinnern werde. Calendin zieht sich derweil auf einen der Wehrtürme zurück und begibt sich dort in eine Meditation, die ihm bei der Selbstheilung seiner Wunden hilft.
Unterdessen tritt Yoki, sekundiert von Arrohir, an General Hahri heran und dankt ihm zunächst für die Unterstützung in der Schlacht gegen die feindlichen Belagerer, bevor er dem Dyrer erklärt, dass beinahe die gesamte Ausrüstung von Thorangs Jagdtrupp von den Orks zerstört worden sei. Während er Hahri zu bedenken gibt, dass alle Parteien ein Interesse an einer möglichst kurzen und zeitnahen Jagd auf Fyyrlifux hätten, händigt er dem General eine Materialliste aus und bittet ihn um Unterstützung bei der Beschaffung neuer Ausrüstung für die Zwerge. Zu Yokis und Arrohirs Überraschung erklärt sich Hahri recht schnell zur Hilfe bereit und schlägt ihnen vor, dass sich die Gefährten und die Zwerge solange in einem der unbeschädigt gebliebenen Häuser der Unterburg ausruhen sollten. Gleich darauf zieht sich der Dyrer mit seinen Männern in den Bergfried zurück, während Yoki Thorang die frohe Kunde über Hahris Unterstützung überbringt, auf welche der Steifbart mit einem Nicken reagiert. Während die Zwerge und die Gefährten zwei Zimmer in einem der nur leicht beschädigten Gebäude für ein Nachtlager herrichten, erkundigt sich Bóin II. bei Khûzar, wie Material, welches für die Jagd auf einen Feuerdrachen benötigt werde, einfach so verbrennen könne. Khûzar erklärt dem erfahrenen Kämpfer darauf, dass in der Tat viel von dem Material lediglich der Vorbereitung für die Drachenjagd diene und sehr wohl brennbar sei. Völlig unklar ist für den Steifbart aber auch, was wohl mit den ganzen nicht brennbaren Bierreserven während der Belagerung passiert sein könnte, weshalb Bóins II. Frage durchaus ihre Berechtigung habe. Sobald sie sich notdürftig eingerichtet haben, geht Calendin wieder auf einem Wehrturm Wache halten, während Arrohir die Pferde versorgt, die wenig später zusammen mit dem Falken Ilmari bei der Unterburg ankommen. Als der junge Dunadan Yoki danach befragt, woher er den Raubvogel habe, erklärt ihm der fremdländische Mann, dass er sicher noch weitere solche fliegenden Gefährten sehen könne, wenn er ans Steppenturnier komme.

Nachdem Khûzar dem angeschlagenen Ygdal etwas Heilbier aus seiner eigenen Notration sowie einige heilende Mineralien verabreicht und auch Tinulin die Wadenverletzungen zweier anderer Zwerge mit einem Heilsud behandelt hat, tritt Thorang mit einigen Fragen zur Drachenjagd an die Gefährten heran. Um ihre Kenntnisse in Bezug auf derlei Unterfangen abschätzen zu können, möchte er zunächst wissen, wie sie gegen einen jungen Feuerdrachen wie Fyyrlifux vorgehen würden. Während Tinulin selbstbewusst erklärt, dass sie den Drachen irgendwie binden sollten und dann auf einen guten Schuss von Calendin hoffen müssten, gibt Yoki freimütig zu, keinen diesbezüglichen Plan zu haben, zumal er gar nichts über Drachen wisse. Tinulins "Plan" vermag dem Prinzen nur ein beinahe mitleidiges Lächeln zu entlocken, bevor er erklärt, dass er selbst einen groben Plan habe, zunächst aber habe wissen wollen, ob die Gefährten vielleicht noch bessere Ideen hätten, was indessen ganz offensichtlich nicht der Fall sei. Anschliessend holt er zu einigen grundsätzlichen Überlegungen zur Drachenjagd aus, um Yoki ein möglichst klares Bild davon zu verschaffen, worauf er sich einzulassen im Begriff ist. Nachdem er Yokis Frage, ob er den Drachen mit seiner grossen Zweihandwaffe überhaupt verwunden könne, bejaht hat, sagt Thorang:

"Es mag zwar einige allgemeingültige Strategien bei der Jagd auf Drachen geben, die jeweilige Taktik muss aber gleichwohl immer massgenau auf das einzelne Exemplar zugeschnitten werden. Bei Fyyrlifux handelt es sich um einen jungen, feuerspeienden Flugdrachen, und diese Charakteristiken müssen wir bei der Festlegung der Taktik unbedingt berücksichtigen und möglichst zu unseren eigenen Gunsten ausnutzen. Dass ein Drache noch jung ist, darf nicht zur falschen Annahme verleiten, er könne es bezüglich Kraft und Ausdauer nicht jederzeit mit mehreren Horden von Trollen aufnehmen. "Jung" bedeutet in Zusammenhang mit einem Drachen nämlich lediglich, dass gewisse Chancen dafür bestehen, dass er noch zu aufbrausend und zu reizbar ist, um mit seiner todbringend durchtriebenen Intelligenz jeden Gedanken seines Gegenübers mit Leichtigkeit durchschauen zu können. Junge Drachen lassen sich noch leichter auf der Ebene der Emotionen verführen und neigen bei richtiger Reizung leichter dazu, zu erzürnen, neidisch oder hochmütig zu werden oder sich selbst zu überschätzen, denn sie sind noch ambitionierter und mehr auf die Steigerung ihrer Macht aus als ältere Exemplare. Diese Eigenheit müssen wir für unsere Zwecke nutzen, wenn wir im Kampf gegen Fyyrlifux eine Chance haben wollen. Eine Möglichkeit wäre etwa, seinen Hochmut zu schüren, indem wir ihm eine Falle stellen, welche er jedoch als solche durchschauen kann. Rasch wird er sich denken "Ah diese Drachenjäger, wollen mich mit so einer lächerlichen Falle zur Strecke bringen, denen werde ich zeigen, was es heisst, einen Drachen zu unterschätzen." In Wirklichkeit unterschätzen wir aber nicht ihn, sondern er überschätzt sich und übersieht in seinem aufbrausenden und blendenden Hochmut, dass er damit geradewegs in unsere eigentliche Falle tappt, welche er gar nicht erst zur Kenntnis nimmt, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes zuschnappt.
Bei der Frage, wie man den Ort bestimmen kann, an welchem man gegen den Drachen zu kämpfen gedenkt, kommt uns abermals das jugendliche Alter von Fyyrlifux zupass. Er verfügt noch nicht über den Reichtum und das Ansehen, welches er sich für sich wünscht, ist aber ambitioniert, diesen Umstand so schnell und nachhaltig wie möglich zu ändern. Wenn ihm daher Gerüchte zu Ohren kommen sollten, dass niemand Geringeres als Prinz Thorang von den Steifbärten, der grosse Drachenjäger und Erbe des fünften Hauses der Zwerge, ihn bezwingen wolle, wird er seine Chance gekommen sehen, mit einem Schlag zu einem angesehenen und fürchtenswerten Drachen aufzusteigen. Und auch wenn er sicherlich argwöhnisch sein wird, denn immerhin zieht er gegen einen erfahrenen Drachentöter, so wird ihn die Aussicht auf den raschen Ruhm doch ohne Zweifel unvorsichtig werden lassen, und er wird hinkommen, wo auch immer wir ihn haben wollen. Während die Zwerge von Erebor mit den Raben ein gutes Einvernehmen haben, führen die Steifbärte seit jeher gute Beziehungen zu den Schwalben. Mit ihrer Hilfe werden wir in ganz Dyr das Gerücht erklingen lassen, dass Thorang an einem noch bestimmenden Ort eine Falle für Fyyrlifux gebaut hat und dort auf den Drachen wartet, um ihn zu erlegen.
Beim Kampf gegen Fyyrlifux muss der Blick sodann auf seine weiteren Eigenschaften gelegt werden. Er kann Feuer speien und fliegen. Während wir uns mit Ersterem wohl oder übel abfinden müssen, gilt es unter allen Umständen, Fyyrlifux auf jeden Fall an den Boden zu binden, denn ein fliegender Drache, der jederzeit entfliehen und aus der Ferne mit Feuer agieren kann, ist der sichere Tod."

Nachdem die Gefährten einige eher theoretische Vorschläge vorgebracht haben, wie man nach ihrer Vorstellung einen Drachen am Fortfliegen hindern könnte, welche in der Praxis allerdings kaum erfolgversprechend sein dürften, erklärt ihnen Thorang, dass er bereits selbst eine Idee zur Lösung des Problems ersonnen habe:

"Auf dem Weg von Buzan nach Seer Dyr habe ich am Fuss einiger Berge den Zugang zu einer kleinen Höhle in einer steilen Felswand gesehen. Dieser Ort, der einige Tage von hier entfernt im Nordwesten liegt, scheint mir für die von mir für Fyyrlifux erdachte Falle passend. Mein Plan sieht vor, dass wir auf dem freien Feld vor der Höhle eine Falle errichten, welche zwar echt aussieht und entsprechend getarnt ist, für den Drachen aber gleichwohl ziemlich leicht zu durchschauen sein wird. Das wird seien Hochmut befeuern, und er wird herankommen, um sich über die dilettantische Falle lustig zu machen und sich mit mir messen zu wollen. Ich aber werde mich zur Flucht wenden und mein Heil in der kleinen Höhle suchen wollen. Auf den Ruhm des Sieges bedacht, wird der Drache versuchen, mich, den ach so ängstlichen Drachenjäger, zu erwischen und dabei, allen Argwohn fahren lassend, den Kopf oder zumindest eine seiner Pranken in die Höhle strecken, ohne sich weiter umzusehen. Sobald er nun mit einer seiner Gliedmassen durch die kleine Öffnung gekommen ist, durch welche er aber nicht mit seinem ganzen Körper passt, schnappt die eigentliche Falle zu. An einem auf der Innenseite der Höhle rings um die Öffnung angebrachten Metallrahmen fährt ein mit eisernen Dornen besetzter schwerer Schlitten herab und klemmt den Drachen ein. Wenn er sich zurückzuziehen versucht, werden sich die Dornen umso tiefer in seine Haut bohren und ihm zusätzliche Schmerzen bereiten, während die Drachenjäger draussen den Kampf gegen den so festgesetzten Drachen aufnehmen können. Diese Falle wird den Drachen sicherlich nicht gleich töten, sondern nur am Fortfliegen hindern, sie sollte uns damit aber eine reelle Chance verschaffen, den Kampf gegen Fyyrlifux siegreich zu gestalten, zumal er sich auch am Boden nicht mehr ganz frei bewegen können sollte."

Die Gefährten müssen zugeben, dass dies das Erfolgversprechendste ist, was sie in Bezug auf die Jagd nach einem Drachen bisher gehört haben, und gelangen zusammen mit Thorang und seinen Drachenjägern zum Schluss, diesen zwar erst in den groben Grundzügen bestehenden Plan weiter zu verfolgen. Nicht zuletzt aus einer gewissen Besorgnis um Thorangs Unversehrtheit beim Zusammentreffen mit dem Drachen macht Tinulin den Vorschlag, dass statt ihm auch er sich Fyyrlifux entgegenstellen könnte. Der Drache könnte nämlich auch ein Interesse daran haben, einen Gesandten des grossen Smaug zu treffen. Thorang nimmt das Angebot wohlwollend zur Kenntnis, hält aber daran fest, dass es als Prinz der Steifbärte seine Aufgabe sei, als Köder für den Drachen zu dienen.

Schliesslich wechselt Bóin II. das Thema und sagt, falls der Plan tatsächlich aufgehen und Fyyrlifux besiegt werden sollte, werde Hahri gemäss der Abmachung als Held gefeiert werden und bekomme Prinzessin Mei Ling zur Frau. Als er Thorang ansieht und fragt, ob dies wirklich richtig sein könne, erwidert der Steifbart monoton, dass er mit General Hahri eine Übereinkunft getroffen habe und gedenke, sich zu Mei Lings Wohl und Heil genau daran zu halten. Mehr gebe es zu dieser Sache nicht zu sagen. Nachdem die Besprechung beendet ist, löst Tinulin Calendin von der Wache auf dem Wehrturm ab und informiert ihn dabei auch gleich über die weiteren Pläne.

Nach einer ruhigen Nacht kommt am Morgen des 30. Dezember 2786 3Z General Hahri zu den Gefährten und übergibt ihnen nicht nur einige Seile, sondern auch Proviant und Bier für zwei Tage. Des Weiteren zeichnet er auf einer Umgebungskarte einige dyrische Dörfer ein, bei denen die Drachenjäger weitere Ausrüstung besorgen können sollten. Schliesslich hat der General für Thorang ein Schreiben angefertigt, welches alle Bürger von Dyr verpflichtet, die Zwerge auf der in seinem Namen geführten Jagd auf den Drachen Fyyrlifux nach Kräften zu unterstützen und ihnen alle benötigten Waren und Tiere umsonst oder zumindest zu einem guten Preis zu überlassen. Während Hahri Thorang das Schreiben aushändigt, ermahnt er den Prinzen nochmals zur Einhaltung ihrer Abmachung, was der Steifbart mit einem wortlosen Nicken bestätigt.
Wenig später bricht die Jagdgemeinschaft auf, wobei Bóin II. und Khufur die Gelegenheit nutzen und zusammen mit den Steifbärten zu Fuss gehen, während die übrigen Gefährten auf ihren Pferden neben ihnen hertrotten. Der Weg führt sie zunächst zu einem nördlich gelegene Fjord, an dessen Ende die Ortschaft Middel Dyr liegt. Das Land ist zum Wasser hin abfallend, und die Gefährten haben mehrmals eine gute Sicht auf die langgezogene Wasserschneise, auf der zahlreiche weiss in der Sonne glänzende Eisberge schwimmen. Als sie am Abend Middel Dyr erreichen und im Gasthaus "Zum frischen Fischer" Quartier beziehen, bezahlt Thorang den Aufenthalt seiner Drachenjäger, derweil Yoki für die Auslagen der Gefährten aufkommt. Während dem gemeinsamen Abendessen in der Gaststube fragt Mo Tinulin, ob er der Meinung sei, dass man Thorang trauen könne. Der Noldo erwidert, dass er schon noch die eine oder andere offene Frage an ihn habe, dass er aber durchaus vertrauenswürdig erscheine. Yoki lässt sich unterdessen von Bóin II. und Khufur das Phänomen "Meer" erklären, denn es war das erste Mal überhaupt, dass er so viel Wasser gesehen hat, zumal noch angereichert mit so etwas Exotischem wie Eisbergen darin. Die beiden Zwerge werden in der Folge nicht müde, Yoki ihre diversen Begegnungen mit dem Wasser der Eisbucht von Forochel und den darin lebenden Kreaturen mit den schauerlichsten Worten zu beschreiben, die sie hierfür finden können. Um ihre Kehlen dabei feucht zu halten, probieren sich Bóin II. und Khufur nach und nach durch das Spirituosenangebot des Gasthauses, bis ihnen der Wirt schliesslich eine glasklare Flüssigkeit als den besten Stoff anpreist, der sich in ganz Middel Dyr finden lasse. Der Geschmack des Getränks ist tatsächlich exquisit, auch wenn Bóin II. bereits zu ahnen beginnt, dass er davon, anders als beim Miruvor von Imladris, am nächsten Tag einen ganz schönen Brummschädel bekommen könnte. Wie sich allerdings schon nach dem ersten Glas herausstellt, ist der leckere Tropfen nicht im Gesamtpreis enthalten, den Yoki für Kost und Logis der Gefährten bezahlt hat. Bóin II. und Khufur setzen daher alle Hebel in Bewegung, um Yoki dazu zu bringen, ihnen noch weitere Proben der spirituösen Exklusivität zu spendieren. Bóin II. schreckt dabei auch nicht davor zurück, ihn darauf hinzuweisen, dass er, Yoki, ja schliesslich ein Interesse daran habe, dass sie ihn ans Steppenturnier begleiten. Als der fremdländische Mann darauf belustigt zur Antwort gibt, dass Bóin II. dafür erstmal noch etwas leisten müsse und weiterhin hart bleibt, wendet sich der erfahrene Kämpfer schliesslich mürrisch ab. Das wiederum eröffnet Tinulin die Möglichkeit, Yokis durch die Schilderungen der Zwerge stark verschobenes Bild vom Meer durch seine eigenen, schwärmerischen Beschreibungen des nassen Elements als etwas vom Schönsten und Mächtigsten in der Welt in ein etwas besseres Licht zu rücken. Nach so vielen Worten über das Meer, gibt Yoki sowohl den Gefährten als auch Thorang und seinen Drachenjägern doch noch eine Runde vom Exquisiten aus. Während die Zwerge und auch Arrohir und Yoki selbst das klare Nass vorzüglich finden, dreht es Mo beinahe den Magen um, weshalb sie im Gegensatz zu den anderen eine zweite, von Thorang spendierte Runde dankend aber entschieden ablehnt.

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torben:
Session 91: Teil 2

Am nächsten Morgen suchen Thorang und Khûzar in Begleitung von Arrohir die örtliche Schmiede auf und erwerben mehrere Eisenketten und Eisenerzklumpen sowie gleich darauf bei einem Viehhändler drei Esel. Gene-ral Hahris Schreiben wie auch der Hinweis, dass die Waren und Tiere im Kampf gegen den gefürchteten Drachen Fyyrlifux nützlich sein werden, verhelfen ihnen beiderorts zu einem überaus moderaten Preis. Yoki kauft derweil in aller Heimlichkeit für vier Silberstücke drei Flaschen mit dem exquisiten Getränk, welches der Wirt als "Naswalsaft" bezeichnet. Bóin II. und Khufur schlendern unterdessen über den Markt und frischen den Proviant der Gefährten auf. Khufur nutzt dabei die Gelegenheit, um den bettelenden Kindern und Erwachsenen jeweils drei Silberstücke mit den Worten zuzustecken, dass das Geld von jemandem komme, der zu viel davon habe und es den Falschen weggenommen habe. Damit entledigt sich Bóins II. Schüler auf elegante Weise des Geldes, welches er die Nidd Dyr an sich genommen und damit General Hahri entzogen hatte. Mo und Calendin schliesslich verbringen die Zeit am Ufer des Meeres, welches auch für die dunländische Heilerin eine völlig neue Erfahrung darstellt.
Noch am späten Morgen brechen die Gefährten und die Zwerge erneut auf und reisen nach Westen, bis sie am Abend des 1. Januar 2787 3Z das kleine Dorf Nitso Dyr erreichen. Nachdem sie am nächsten Morgen noch wei-tere Ausrüstungsgegenstände eingekauft haben, ziehen sie noch einen Tag in Richtung Westen, bevor sie am Abend des 2. Januar 2787 3Z zur Ortschaft Zimmli Dyr gelangen. Auch hier erwerben sie noch weitere benötigte Ausrüstungsgegenstände und wandern anschliessend nach Norden, bis sie am Abend des 4. Januar 2787 3Z endlich die von Thorang beschriebene Felswand mit der kleinen Höhle erreichen. Dank General Hahris Schreiben konnten die Zwerge beinahe sämtliche Utensilien beschaffen, welches sie laut Thorang für den Bau ihrer Falle benötigen. Vorerst errichtet die Jagdgemeinschaft ihr Lager am Rand eines Waldes, der die Felswand sowie die Höhle in einem Abstand von rund 300 Metern umgibt. Mehrere entastete und schneebedeckte Baumstämme sowie zahlreiche, aus dem Schnee aufragende, kleinere und grössere Felsbrocken legen nahe, dass der Wald vor vielen Jahren bis zur Felswand gereicht haben muss, bevor ein grosser Felssturz die grüne Natur unter sich begraben hat.

Die nächsten Tage nutzen die Gefährten sowie Thorang und seine Begleiter, um das ganze Gebiet rings um die Felswand wie auch die kleine Höhle selbst gründlich zu erkunden und ihren groben Plan bestmöglich an die tatsächlichen Begebenheiten anzupassen. Da der Boden vor der Felswand sehr steinig und zudem gefroren und schneebedeckt ist, beschliessen sie nach einer Reihe weiterer Überlegungen, die Fallenattrappe vor der Höhle gar nicht fertigzustellen, sondern vorzugeben, bei der Ankunft von Fyyrlifux noch immer mitten im Bau derselben zu sein. Auf diese Weise sollte auch das Risiko für Thorang minimiert werden, die Strecke bis zur Höhle nicht rechtzeitig zu schaffen, weil es bei dieser Vorgehensweise für den Drachen nicht weiter verwunderlich wäre, wenn der unvorbereitete Prinz auf sein plötzliches Erscheinen mit Panik und frühzeitiger Flucht reagieren würde. Um Fyyrlifux dazu zu bewegen, auch sicher eine seiner Gliedmassen in die Höhle zu strecken, sieht der Plan vor, dass Thorang kurz hinter dem Eingang vorgibt, zu stolpern, damit er noch immer erreichbar scheint. Da damit zu rechnen ist, dass der Drache einen verheerenden Strahl aus Feuer in die Höhle bläst, soll sich der Prinz anschliessend mit einem Hechtsprung in eine zuvor ausgehobene und mit Wasser gefüllte Grube retten. Sodann ist die Schaffung eines Seitenganges geplant, der vom Eingangsbereich der Höhle zu einem weiteren Ausgang rund 20 Meter neben dem Haupteingang führt und von einem davor aufgestellten Zelt verdeckt wird. Von draussen soll es so wirken, als hätten Thorang und seine Drachenjäger ihr Lager vor der Höhle aufgeschlagen und erst vor einiger Zeit mit dem Aushub einer grossen Fallgrube begonnen. Um zu verhindern, dass Fyyrlifux durch eine gezielte Befragung der Schwalben erfährt, dass die ganze Installation vor der Höhle nur der Ablen-kung von der eigentlichen Falle dient, sollen die geflügelten Boten ihre Nachricht wie bei der stillen Post mehr-mals weitergeben, sodass die Informationen nur vom Hörensagen bekannt sind. Für diese Vorbereitungsarbeiten sowie für die Herstellung der eigentlichen Falle auf der Innenseite des Höhleneingangs veranschlagen Thorang und seine Zwerge rund sechs Wochen. Die Gefährten unterstützen die Drachenjäger nach Kräften und reisen auch zweimal nach Zimmli Dyr, um die Vorräte der Jagdgemeinschaft aufzufrischen. Bei ihrem zweiten Besuch lassen sie ihre Pferde sowie die Esel der Zwerge in der Ortschaft zurück, um nicht zu riskieren, dass der Drache sie in der Nähe der Höhle aufspürt und sich an ihnen gütlich tut.

Am 20. Februar 2787 3Z sind schliesslich alle Vorbereitungsarbeiten so weit abgeschlossen, dass Thorang bei einigen in der Gegend umherfliegenden Schwalben das möglichst oft weiterzugebende Gerücht in Umlauf setzt, er bereite mit seinen Jägern an dieser Stelle im Gebirge eine Falle vor, um den Drachen Fyyrlifux zur Strecke zu bringen. Dem Plan der Jagdgemeinschaft folgend, bleiben die Gefährten von nun an Tag und Nacht in der klei-nen Höhle, um einer frühzeitigen Entdeckung durch Fyyrlifux zu entgehen. Mo bekundet einige Mühe damit, auf unbestimmte Zeit in der kleinen Höhle zu hausen, doch da das Gelingen des Plans auch von solchen Kleinigkeiten abhängen kann, leistet sie keinen Widerstand und verbringt die Tage jeweils möglichst nahe beim Ausgang.

Am 10. März 2787 3Z bemerkt Khûzar, der mit den anderen Drachenjägern vor der Höhle vorgibt, an der Fall-grube zu arbeiten, zur Mittagszeit plötzlich einen schwarzen Punkt am Himmel, der kurz die Sonne verdeckt. Schlagartig wird dem Steifbart bewusst, dass Fyyrlifux gekommen ist, und sofort schlägt er Alarm, worauf die Gefährten rasch und in zuvor abgesprochener Reihenfolge Aufstellung im geheimen Seitengang nehmen, derweil draussen die Drachenjäger zum Höhleneingang stürmen und hinter ihnen Stellung beziehen. Während Khûzar neben dem Seitengang bereits die Kette zur Auslösung der Falle zur Hand nimmt, stolpert draussen der unglück-liche Ygdal über die Abspannseile eines Zeltes und schlägt nur wenige Meter vom Höhleneingang entfernt der Länge nach hin. Im nächsten Augenblick hört der als Letzter knapp hinter Ygdal rennende Thorang die Stimme des herabstossenden Drachen, der sagt: "Prinz Thorang, Ihr braucht nicht weiter an einer Falle für mich zu werkeln, ich bin schon da. Nun kommt und bringt mich, Fyyrlifux, zur Strecke!" Während Thorang der furchteinflössenden Aura des Drachen standhält, wird der noch immer am Boden liegende Ygdal von echter Panik ergriffen und ist ausser Stande, sich wieder aufzurappeln. Gerade als Thorang an Ygdal vorbeirennt und den Höhleneingang betritt, speit Fyyrlifux einen heissen Regen aus Feuer und verbrennt damit die ganze Umgebung rings um die Höhle. Glücklicherweise verhindern die Wände des Höhleneingangs eine Verletzung Thorangs durch das Drachenfeuer, und auch dem zähen Ygdal kann die Hitze nicht allzu viel anhaben. Aber schon im nächsten Augenblick ragt Fyyrlifux bedrohlich über dem gestrauchelten Drachenjäger auf und rammt ihm mit unvorstellbarer Kraft seine Zähne in den Leib, sodass Ygdal trotz seiner Rüstung eine massive Bisswunde davonträgt. Ohne sich um seinen Jagdgefährten Gedanken machen zu können, lässt sich Thorang wie vorbesprochen theatralisch zu Boden fallen und spürt schon im nächsten Moment den Drachen hinter sich.
Gerade als sich Thorang wieder aufrappelt und zum Sprung in das Wasserbecken ansetzen will, erkennt er, dass Fyyrlifux nicht wie erhofft seinen Kopf in die Höhle streckt, sondern mit seiner rechten Tatze nach ihm schlägt.
[Technisch gesprochen: Dem weiterhin von Yokis Spieler geführten Ygdal unterläuft bei der Flucht zum Höhleneingang, wie könnte es anders sein, mit UM 02-72+24 =-45 ein Patzer. Das als einfach eingestufte Bewegungsmanöver ist nur zu 30% geschafft, und Ygdal muss mit einem zweiten Wurf unter 30 bleiben, um einen Sturz zu verhindern, was mit UM 98 + 36 grandios fehlschlägt.]

Ausgespieltes Ende der Session:
Geistesgegenwärtig entschliesst sich Thorang, nicht ins Wasserbecken zu springen, sondern den Angriff des Drachen mit seiner Axt abzuwehren, dies in der Hoffnung, dass der Drache bei seinem nächsten Vorstoss mit dem Kopf in die Höhle eindringt. Khûzar scheint die Intention seines Prinzen zu spüren und lässt die Falle noch nicht zuschnappen. Die grossen Klauen des Drachen fügen Thorang zwar einige Blessuren zu, aber er ist weiter-hin voll einsatzbereit. Aber kaum dass der Drache seine Tatze aus der Höhle zurückgezogen hat, muss Thorang mit Entsetzen feststellen, dass Fyyrlifux ihm nicht gleich nochmals nachsetzt, sondern erstmal von aussen einen Blick in die kleine Höhle wirft. Das könnte bedeuten, dass die Zwerge durch ihr Zögern bei der Auslösung der Falle ihre einzige Chance verspielt haben, Fyyrlifux am Boden dingfest zu machen.

// Metageblubber:

Mal ein bisschen mehr Text...
Puh das hat ja nun wirklich lange gedauert, bis es zum Showdown mit Fyyrlifux gekommen ist. Und natürlich sind auch in dieser Session die Wortspielereien bei den Ortsbezeichnungen fortgeführt worden.

Um es gleich vorweg zu nehmen, wir haben die Session mitten im Kampf unterbrochen, denn erstens war die Zeit schon weit vorgerückt, und zweitens sind wir über die Handlungsweisen des Drachen wie auch der Zwerge in ziemliche Diskussionen geraten, weshalb der Abbruch ein gutes Mittel war, um die Köpfe etwas zu lüften und sich die Szene nochmals mit etwas mehr Abstand anschauen zu können. Doch wie kam es dazu?

Die ganze Session war spannend, für mich vor allem ab der Ankunft des Drachen. Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir erst so spät in der Session zur Auslösung des Plans kommen und daher auch am Spieltisch ein gewisser Zeitdruck herrscht, der solch adrenalingeladenen Situationen meist nicht zuträglich ist. Mit der Auslösung des Plans begannen für mich als Spielleiter auch gleich die "Schwierigkeiten". In diesem speziellen Fall stelle ich nämlich nicht nur einen Gegner, sondern habe gleichzeitig auch noch den Jäger dieses Gegners darzustellen, der im Idealfall die ganze Sache auch ganz ohne das Zutun der Charakter erledigen können soll (oder dabei scheitert). Das heisst, ich musste mir im Vorfeld der Session bereits selbst eine Situation/Falle überlegen, mit der eine möglichst grosse Chance für einen Sieg gegen den Drachen besteht. Die Chance muss dabei so gross sein, dass man sie realistischerweise auch tatsächlich eingeht. Einige der Ideen und/oder Hinweise der Tanelornis, welche ich diesbezüglich um Input gebeten hatte, waren dabei teilweise sehr hilfreich, danke nochmals. Gleichzeitig gab ich den Spielern vor der Session den Hinweis/die Aufgabe, sich zu überlegen, wie der Kampf gegen den Drachen erfolgreich geführt werden könnte, wobei ich auch grobe Angaben zu den Massen von Fyyrlifux machte... und die Bóin II. dann ganz selbstverständlich als eigene Schätzung im Spiel verwendete.
Leider waren die meisten Lösungsansätze der Spieler nicht wirklich brauch- oder realistisch umsetzbar, weshalb ich ihnen schliesslich meine (Thorangs) eigene Idee mit der doppelten Falle in den Grundzügen präsentierte. Der eine "Schwachpunkt" bei Thorangs Fallenkonzept war immer das Risiko, dass der Drache Thorang entweder vor/in der Höhle zu fassen bekommt, ohne dass man die eigentliche Falle auslösen kann. Dieses Risiko war Thorang aber immer bereit einzugehen. Der andere Schwachpunkt war, dass man den Drachen glauben machen muss, dass ihm nichts passieren kann, selbst wenn er den Kopf oder ein Bein in die Höhle streckt. Die Höhle durfte also nicht als die eigentliche Falle erscheinen. Und selbst wenn man das geschafft hatte, blieb immer noch eine Wahrscheinlichkeit, dass der Drache, aus welchem Grund auch immer, anders reagiert als erwartet und den Kopf oder das Bein eben nicht in die Höhle streckt. Das war auch schlicht eine Frage des Glücks. Andererseits war stets klar: Ein flugfähiger Drache ist der Tod.

Und wie lief es konkret ab?
Der Drache flog an und die Zwerge flohen. Ygdal patzte kolossal und stolperte. Damit hatte der Drache die Möglichkeit, gleich noch zwei Zwerge, nämlich Ygdal und Thorang, zu schnappen, also Feuer. Thorang war so schnell, dass er's im Gegensatz zu Ygdal ins Innere schaffte. Der Drache landete und machte seinen schnellsten Angriff auf das am besten erreichbare Ziel, also Ygdal. Für mich als Drache war klar, dass das erste Nahkampfziel gebissen wird. Nachdem Fyyrlifux Ygdal gebissen hatte und er schnell handeln musste, entschied ich, dass der Angriff der nächsten Runde auf Thorang mit der Tatze erfolgen sollte (ich hatte da kurzfristig eine Wahrscheinlichkeit für den Angriff mit Gebiss oder Tatze festgelegt, die "Tatze" wegen des vorangegangenen Bisses bevorzugte, und es kam "Tatze"). Dass dieses Ergebnis für den Plan doofer war, mir aber für den Kampf an sich auch viel besser gefiel, ist eine andere Sache. Jetzt also rein mit der Tatze, und schon gingen die Diskussionen über mögliches Alternativverhalten los, wobei es um Hundertstelsekundenentscheide von Thorang und Khûzar ging. Die Zwerge wollten eigentlich den Kopf des Drachen in der Falle sehen und nicht seine Tatze, weshalb sie sich quasi synchron für eine entsprechende Änderungen ihrer eigentlich geplanten Handlungen entschieden.
Angesichts des Entscheids der Zwerge, die Falle nicht auszulösen, entschied ich, dass Fyyrlifux die Tatze zurückzieht, und machte für sein weiteres Verhalten einen Orientierungswurf, der hoch ausfiel. Gleichzeitig spekulierten die Spieler bereits über die Motivationen und Ziele des Drachen (Thorang fangen / einen Beweis für seinen Tod sichern / ...) und leiteten daraus ab, welches seine in ihren Augen logische Reaktion sein müsste, nämlich dass er als nächstes seinen ganzen Kopf in die Höhle strecken müsste. Aufgrund des hohen Orientierungswurfes - und auch weil es nicht an den Spielern ist zu bestimmen / vorzugeben / als Punkt für die Logikdiskussion festzulegen, was denn der Drache wohl will oder was er denkt - gab ich Fyyrlifux eine 50/50-Chance dafür, entweder den Kopf in die Höhle zu strecken oder von aussen einen Feuerstrahl rein zu blasen. Mit einem Wurf von 59 fiel der Entscheid zugunsten des Feuerstrahls von aussen aus, was bei den Spielern wiederum für Unverständnis und Widerstand sorgte, da dieses Vorgehen des Drachen in ihren Augen nicht logisch war. Klar wäre es für Spieler und die Drachenjäger das Tollste gewesen, den Drachen mit eingeklemmtem Kopf auf dem Präsentierteller zu haben, aber die Art und Weise, wie es dazu gekommen wäre, hätte für mich nicht gestimmt.
Die hektisch gewordene Session an dieser Stelle zu unterbrechen, war die zum ohnehin schon sehr fortgeschrittenen Zeitpunkt beste Option, und ich bin froh, dass wir auf diese "einfache" Weise einen möglichen Streit verhindern konnten. Prompt meldete sich Tinulins Spieler bereits am nächsten Tag und sagte, er sei zur Einsicht gelangt, dass Thorang und Khûzar sich gar nicht gegen die Auslösung der Falle hätten entscheiden dürfen, da als oberste Maxime immer galt "Hauptsache der Drache kann nicht fortfliegen". Und so werden wir den Kampf in der nächsten Session ein kleines Stück rückabwickeln und dann schauen, wie es weitergeht.

Hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass Fyyrlifux gemäss meiner ursprünglichen Planung mit grösster Wahrscheinlichkeit gleich am Anfang direkt den Kopf in die Höhle gestreckt hätte, wäre Ygdal draussen nicht gestolpert und hätte sich somit zum ersten Ziel des Drachen gemacht. So aber hat die Situation eine ganz andere Dynamik und einen anderen Ablauf bekommen.

Meine ursprüngliche Planung hatte zudem auch vorgesehen, dass Fyyrlifux auf irgendeine Weise mit den Gefährten und/oder den Drachjägern kommuniziert oder verhandelt. Durch die Abänderung des Plans dahingehend, dass die Zwerge keine Fake-Falle bauen, sondern einfach vorgaukeln, mit der Falle noch nicht fertig zu sein, und bei Sichtung des Drachen einfach in die Höhle fliehen, ging dieser Teil der Auseinandersetzung natürlich verloren. Umso schöner daher, dass das Spiel, resp. Yokis Spieler als für Ygdal Würfelnder gleich auch schon die Lösung für dieses "Problem" geliefert hat, indem er mit dem Zwerg gepatzt und es dieser deshalb nicht mehr rechtzeitig in die Höhle geschafft hat. Damit eröffnet sich nun ein vorzügliches Feld für Gespräche und Verhandlungen jeglichen Inhalts.

Wie steht's nun mit Kommentaren oder gar ein bisschen Mitleid? Vielleicht zumindest für den armen Ygdal? Vielleicht einfach, weil er nichts für sein Pech kann, sondern einfach das Opfer von Yokis immer wieder misersabel würfelndem Spieler ist? ~;D
Ach ja, vielleicht sollte ich an der Stelle erwähnen, dass meine Spieler bereits sagen, ich würde mich hier für Kommentare oder gar Mitleidsbekundungen (selbst zu ihren Gunsten) prostituieren... hm oder sollte ich das hier vielleicht doch nicht erwähnen?...  ~;D ~;D ~;D

torben:
Hängen wir Euch mal vom Cliff ab, denn hier kommt die Fortsetzung des Kampfes mit Fyyrlifux... Viel Spass beim Lesen :)

Session 92: Teil 1
10.3. - 15.3.2787 3Z
Berghang nördlich von Zimmli Dyr

Im Geiste nur noch den nächsten Schritt des einstudierten Plans abrufend, hechtet Thorang gerade noch so rechtzeitig in die mit Wasser gefüllte Grube, dass ihn die scharfen Klauen von Fyyrlifux nur leicht zu streifen vermögen. Während das Wasser über dem Haupt des Zwergenprinzen zusammenschlägt, zieht Khûzar mit aller Kraft am Seil, worauf die Fallenkonstruktion ausgelöst wird und der schwere, mit geschmiedeten Dornen besetzte Eisenbalken mit einem lauten Geräusch herunterfährt und die Tatze des Drachen am Boden einklemmt. Fyyrlifux ist vom plötzlichen Schlag auf seine Tatze überrascht und muss schon gleich darauf feststellen, dass die eisernen Dornen ihn daran hindern, seine Tatze einfach aus der Höhle zurückzuziehen. Im Gegensatz zu Tinulin, der mit dem Helm seines Vorfahren Findulin auf dem Kopf an erster Stelle im geheimen Seitengang steht, hört der hinter ihm platzierte Bóin II. das metallische Geräusch der Falle. Wie einem Impuls folgend, stösst der Zwerg seinen elbischen Freund an, worauf sie das Zelt, das den geheimen Ausgang tarnt, umwerfen und ins Freie stürmen.
[Technisch gesprochen: Tinulin patzt beim Wahrnehmungsmanöver mit UM 01-94+153 Wahrnehmung = 60. Um das Geräusch der Falle gleichwohl zu hören, müsste er gemäss Tabelle einen Wurf unter 40 machen, was er mit einer selbstgewürfelten UM 95 aber deutlich verpasst.]
Mit dem Signal zum Sturm löst sich bei Khufur die ganze aufgestaute Wut über Smaugs Angriff auf Erebor, und Bóins II. Schüler schreit aus voller Kehle nach Rache für die Untat des Drachen. Als Fyyrlifux die Elben, Zwerge und Menschen hinter sich aus dem Seitengang der Höhle herausstürmen sieht, knurrt er voller Wut und verlangt, Prinz Thorang zu sehen. Sein Anblick ist dabei so einschüchternd, dass Drumin und Kaasi kein gutes Gefühl bei der Sache haben und sich nur zögerlich nähern, derweil der unter Fyyrlifux liegende Ygdal weiterhin vor lauter Furcht erstarrt ist. Während die Drachenjäger auf Fyyrlifux zugehen, rüttelt dieser vergebens an der Falle und warnt seine Gegner schliesslich, dass er etwas sehr Zerbrechliches zwischen seinen Pranken halte, womit er den bedauernswerten Ygdal meint. In diesem Augenblick hält Tinulin den Zeitpunkt für gekommen, um die Drachenjäger mit einem heroischen Gesang für den Kampf gegen Fyyrlifux zu inspirieren. Der eingravierte Stern aus Ithildin auf dem Kriegshelm seines Ahnen Findulin leuchtet hell, als seine Stimme wie ein klarer Bach erklingt und rasch zu einem wogenden Sturm der Begeisterung für den Kampf anschwillt.
[Technisch gesprochen: Tinulin macht einen Inspirationszauber in Form eines Gesangs. Der Zauberwurf gelingt mit UM 97 + 13 = 110 bereits überaus hervorragend. Der anschliessende Gesangswurf ist mit UM 100 + 51 +154 Gesang = 305 geradezu phänomenal... schöner die Elben nie flöteten.]
Tatsächlich reisst Tinulins Gesang Calendin sowie die Menschen und Zwerge mit, und selbst Mo ist von Tinulins Erscheinung mit dem strahlenden Helm und dem blauen Schimmern seines Schwertes Luinmacil ziemlich beeindruckt. Voller Enthusiasmus schiesst Calendin einen Pfeil auf den Drachen, der dem Untier aber keinerlei erkennbaren Schaden zufügt. Auch Khûzars Attacke in der Höhle auf die in der Falle eingeklemmte Tatze des Drachen bleibt ohne nennenswerten Effekt. Unterdessen taucht Thorang aus dem Wasserbecken auf und schnappt sich seinen Schild, bevor er, so rasch ihn seine Beine tragen, durch den Seitengang läuft, um gleich darauf nahe bei Mo ins Freie zu gelangen und Fyyrlifux Auge in Auge gegenüberzustehen. Trotz der Drohung des noch immer erfolglos an der Falle rüttelnden Drachen, dass es Feuer regnen werde, falls auch nur einer von ihnen es wagen sollte, ihn nochmals anzugreifen, umstellen ihn Thorangs Drachenjäger zusammen mit Bóin II., Khufur, Arrohir und Yoki. Als die Verbündeten Fyyrlifux mit ihren Waffen zu Leibe rücken wollen, macht der Drache seine Drohung wahr und speit mit verheerender Wirkung einen Halbkreis aus Feuer rings um sich herum. Während einige der verbündeten Nahkämpfer einigermassen glimpflich davonkommen und mit leichten Verbrennungen nur kurzzeitig benommen sind, trifft das Drachenfeuer den unglücklichen Nimmri voll und bringt seine Plattenrüstung zum Schmelzen, was todbringende Organschäden zur Folge hat. Auch Kaasi wird vom Feuer übel erwischt und versucht mit einer bösen Verbrennung am Bein, in Mos Richtung zu humpeln, wobei er jedoch mehrmals ins Straucheln gerät und beinahe stürzt. Die dunländische Heilerin steht derweil noch immer nahe beim seitlichen Höhleneingang und starrt Fyyrlifux regungslos und voller Angst und Unglauben an. Calendin scheint die Feuerattacke des Drachen hingegen anzuspornen, denn sein nächster Pfeil trifft das Untier mit höchster Präzision. Als aber auch dieses Geschoss ohne erkennbare Wirkung bleibt, sinkt der Mut des Waldelben doch kurzzeitig.
[Technisch gesprochen: Calendins Angriff liegt mit UM 98 + 53 + 174 Offensivbonus - 65 Defensivbonus = 260 ganze 110 Punkte über dem Angriffsmaximum von 150 und ist damit ein absoluter Volltreffer. Der nachfolgende kritische Treffer auf der Tabelle für gewaltige Wesen ist dagegen alles andere als hervorragend.]
Wütend über die Hartnäckigkeit der Angreifer tritt Fyyrlifux abermals auf den benommen unter ihm liegenden Ygdal und verwundet ihn noch schwerer, derweil Khûzars mit aller Wucht gegen Fyyrlifuxens eingeklemmte Tatze geführte Hiebe dem Drachen nach wie vor scheinbar kaum etwas anhaben können. Die Lage ist zwar prekär, denn der Drache hat beinahe alle seine Gegner mit einem einzigen Angriff zumindest vorübergehend ausgeschaltet, aber selbst das kann Thorang nicht davon abhalten, trotzdem mit gezogener Axt auf Fyyrlifux zuzugehen. Als Thorang und auch der noch immer singende Tinulin herankommen, sagt Fyyrlifux: "Ihr seid töricht, Thorang! Lasst mich frei oder ich werde Euren Kameraden zertreten." Anschliessend wendet er sich Tinulin zu und fragt mit einem fiesen Grinsen, als wisse er um die inspirierende Wirkung des Gesangs: "Und wer seid Ihr, Sängerknabe?" Zur Antwort lässt Tinulin sein Schwert Luinmacil auf den Drachen niederfahren, wobei der Klinge einen gleissend blauer Blitz entfährt, der aber wie auch Calendins nächster Pfeil kaum erkennbare Wirkung zeitigt. Da drückt Fyyrlifux nochmals voller Zorn auf Ygdals geschundenen Körper und quetscht damit buchstäblich die letzte Luft aus dem Zwerg heraus, worauf dieser bewusstlos und dem Tode nah liegen bleibt. Aufgebracht schlägt Yoki mit seiner fremdländischen Stangenwaffe nach dem Drachen und kann ihm, wie gleich darauf auch Bóin II., Thorang, Khûzar und Khufur, einigen Schaden zufügen, doch ist Fyyrlifux von seinen Gegnern noch immer unbeeindruckt. Auch Calendins letzter Pfeil, der mit einer der speziellen Spitzen von Tinulins Vater Elvëanwe bestückt ist, kann Fyyrlifux nicht viel anhaben, weshalb die Hoffnung der Gefährten, siegreich aus diesem Kampf hervorzugehen, langsam zu schwinden beginnt. Immerhin, als der Drache Tinulin anfaucht, er solle endlich mit seinem Geträller aufhören, und den nicht gehorchenden Calatirno gleich darauf mit seinem zähnestarrenden Maul sowie seinen scharfen Klauen angreift, bleibt der Noldo trotz einiger Blessuren wie durch ein Wunder einsatzfähig. Und nicht nur das, denn nachdem Arrohir, Yoki und Bóin II. weitere Treffer gelandet haben, gelingt es schliesslich Thorang, Fyyrlifux mit einem schweren Hieb seiner Drachenaxt für einige Augenblicke benommen zu machen und ihm darüber hinaus eine blutende Wunde zuzufügen. Gleichwohl ist Mo noch immer derart von der Erscheinung des Drachen eingeschüchtert, dass sie nur zögernd auf den hilflosen Kaasi zugeht und, als sie ihm die Hand auf die Stirn legt, so stark stottert, dass keine Heilwirkung eintritt. Der verwundete Zwerg versucht derweil alles, um Mo klarzumachen, dass ganz in der Nähe des Drachen Nimmri und Ygdal im Sterben liegen und dringendst ihrer Hilfe bedürfen. Derweil nutzt nicht nur Bóin II. die Gunst der Stunde und fügt dem benommenen Drachen eine weitere Verletzung zu, sondern auch Thorang kann nochmals einen schweren Treffer landen, der dazu führt, dass der nunmehr stark blutende Fyyrlifux auch weiterhin kampfunfähig bleibt. Vermochte Thorangs erster guter Treffer bei den Drachenjägern einen schwachen Funken Hoffnung aufkeimen zu lassen, entfacht diese zweite schwere Attacke bei ihnen, zumindest kurzzeitig, ein wahres Feuer der Siegesgewissheit. Ihre Hoffnung auf einen verlustlosen Sieg ist jedoch schon im nächsten Augenblick wieder dahin, als sich der Drache mit seinem massigen Körper auf den noch immer unter ihm liegenden Ygdal fallen lässt und den unglücklichen Drachenjäger unter sich begräbt. Auch Khûzar setzt dem Drachen mit wuchtigen Hieben auf sein eingeklemmtes Bein zu, aber im Eifer des Gefechts rutscht ihm plötzlich die Axt aus der Hand, und er muss sie erst fluchend wieder aufheben. Bevor sich Mo draussen nochmals Kaasis Verletzung widmet, macht sie dem Steifbart klar, dass sie sich auf gar keinen Fall und unter gar keinen Umständen noch näher an den Drachen heranwagen werde. Fyyrlifux ist mittlerweile zwar schon ziemlich angeschlagen und noch immer kampfunfähig, wendet sich aber nochmals voller Hass und Groll an Thorang und sagt: "Lasst mich ziehen und wir können es ein Unentschieden nennen. Andernfalls aber werdet Ihr alle untergehen." Von dieser Warnung unbeeindruckt, verschiesst Calendin einen weiteren Pfeil, der dem Drachen eine weitere empfindliche Verletzung zufügt. Grimmig und mit unverminderter Härte setzen auch die übrigen Verbündeten dem benommenen und wehrlosen Fyyrlifux weiter zu, bis dieser nach einer letzten, beinahe wie eine Bitte klingenden Forderung, ihn endlich ziehen zu lassen, schliesslich unter ihren Hieben bewusstlos zusammenbricht.
[Technisch gesprochen: Mit seinem, den Drachen benommen machenden ersten Treffer hat Thorang den Grundstein zum Erfolg gegen Fyyrlifux gelegt. Sobald der Drache benommen ist und sich weder verteidigen noch selbst angreifen kann, können die Verbündeten ihre ganze Kraft in die Offensive stecken und Fyyrlifux so noch weitere schwere Treffer zufügen, bis er schliesslich bewusstlos und schwer blutend zusammenbricht.]
Erst als sich der Drache nicht mehr regt, beendet Tinulin seinen inspirierenden Gesang und sagt zu Thorang, er solle Fyyrlifux den Todesstoss verpassen. Der Prinz sagt darauf euphorisch, dass die Jagd zu Ende sei, der Drache aber noch dem Tod zugeführt werden müsse, indem ihm der Kopf abgeschlagen werde. Während sich Thorang, Bóin II., Khufur und Brazar daran machen, dem Drachen den Kopf abzuschlagen, öffnet Khûzar die Falle und tritt vor die Höhle, wo er gemeinsam mit Yoki vergeblich versucht, den unter Fyyrlifux begrabenen Ygdal zu erkennen. Tinulin ruft unterdessen nach Mo und sagt ihr, dass der tödlich verwundete Nimmri in den letzten Zügen liege. Erst jetzt setzt sich die schöne Dunländerin doch noch in Bewegung und untersucht gleich darauf im Beisein des ebenfalls hinzugekommenen Calendin die schweren Verbrennungen des Zwergs. Das Drachenfeuer hat seine Plattenrüstung geschmolzen und nicht nur seine ganze Haut verbrannt, sondern auch zahlreiche andere Organe zerstört. Beim Anblick des aufs Schrecklichste entstellten Steifbarts sagt Mo auf Dunael zu Calendin, dass Nimmris Heilung ausserhalb ihrer Heilkünste liege. Sie könne ihn lediglich in einen komaähnlichen Tiefschlaf versetzen, der es noch grösseren Heilkundigen vielleicht ermöglichen könnte, ihn auch noch zu einem späteren Zeitpunkt ins Leben zurück zu holen. Sie fügt jedoch an, dass es vielleicht trotzdem besser wäre, ihn in Würde sterben und seinen Geist gehen zu lassen, zumal Thorang ja offenbar auch keinen Gedanken daran verschwendet habe, Ygdals Leben zu retten. Als Calendin erwidert, dass Thorang bei Ygdal nicht anders entscheiden konnte, da die Freilassung von Fyyrlifux ihr aller Tod gewesen wäre, hakt Mo nach und fragt den Waldelben, wie er an Thorangs Stelle gehandelt hätte, wenn statt Ygdal Khufur, Tinulin oder gar sie selbst unter dem Drachen gelegen hätte. Calendin erklärt ihr darauf, dass er in jedem der genannten Fälle gleich wie Thorang gehandelt und keinen Versuch zur Rettung eines Einzelnen unternommen hätte, da er selbst keine andere Möglichkeit sehe. Als er anfügt, dass sie gar nicht erst auf Drachenjagd gegangen wären, wenn er den Entscheid hätte treffen können, widerspricht ihm Mo und sagt, dass er diesen Entscheid sehr wohl selbst in der Hand gehabt habe, als sie bei Nidd Dyr darüber diskutiert hätten, ob Thorang begleitet werden solle. Calendin muss der Heilerin in diesem Punkt zwar Recht geben, gibt ihr aber gleichzeitig auch zu bedenken, dass die übrigen Calatirnor Thorang auch dann begleitet hätten, wenn er sich dagegen entschieden hätte, was er nicht hätte verantworten können. Nachdem Mo kurz schweigend über Calendins Worte nachgedacht hat, wendet sie sich wieder dem tödlich verwundeten Nimmri zu und spricht mehrere unverständliche Silben über dem Zwerg, wodurch er in einen komaähnlichen Tiefschlaf versetzt wird. Anschliessend wendet sie sich nochmals Calendin zu und sagt, er hätte auf den Entscheid zur Drachenjagd Einfluss nehmen können und habe es nicht getan. Sie verstehe seine Worte so, dass er an Thorangs Stelle auch nicht anders gehandelt hätte, wenn statt Ygdal sie selbst unter dem Drachen gelegen hätte. Nachdem der Waldelb dies bekümmert bestätigt und darauf hingewiesen hat, dass es in der Situation keine andere Option gegeben hätte, setzt sich Mo plötzlich aller Kraft beraubt hin und starrt ins Leere. Calendin will ihr zwar tröstend seine Hand auf die Schulter legen, doch sie weist ihn mit matter Stimme ab und sagt, sie wolle jetzt erstmal alleine sein. Als er ihr darauf erklärt, dass sie mit den Calatirnor nie alleine sein werde, sieht sie ihn nochmals an, aber er merkt rasch, dass ihr der zynische Blick, den sie sich als Reaktion auf seine Worte vorgenommen hatte, nicht gelingen will.

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torben:
Session 92: Teil 2

Unterdessen hält Tinulin nach allfälligen Bedrohungen Ausschau, während Arrohir, Khufur und Yoki sich um die Versorgung ihrer Blutungen kümmern. Als Bóin II. sagt, dass sie den unglücklichen Ygdal unter dem Kadaver des Drachen hervorholen sollten, stimmt ihm Thorang zu, worauf sie zuerst die Falle öffnen und anschliessend Fyyrlifuxens massigen Körper unter Zuhilfenahme einiger Seile mit vereinten Kräften zur Seite rollen können. Nachdem sie sowohl Ygdals Leichnam wie auch den in Tiefschlaf versetzten Nimmri zu ihren Zelten getragen und dort sorgsam gebettet haben, richtet Thorang das Wort an seine Drachenjäger und die Gefährten:

"Es ist vollbracht. Der Drache Fyyrlifux ist erlegt. Der Erfolg dieser Jagd ist nicht nur mein Verdienst, sondern das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen. Ich danke Euch allen für Eure Unterstützung und Euren Beitrag zu dieser Jagd und zum erfolgreichen Kampf gegen Fyyrlifux. Mein Dank gilt insbesondere auch Yoki, Tinulin und Bóin II. sowie ihren Gefährten, denn ohne Eure zusätzlichen Kräfte wäre der Kampf deutlich schwerer gewesen. Gleichwohl haben wir Ygdals Tod zu betrauern. Wie schon viele andere heldenhafte Drachenjäger vor ihm, hat er sein Leben beim edlen Versuch gelassen, diese Welt und unser Haus von einem weiteren Untier und Störer unseres Friedens zu befreien. Wir werden seine Erinnerung stets in Ehren halten und daran denken, dass sein Geist uns auch bei jedem weiteren Kampf gegen die Drachen dieser Welt zur Seite stehen wird."

Nachdem alle eine Weile mit gesenktem Blick andächtig schweigend in Gedanken verharrt haben, hebt Thorang den Kopf wieder und bedankt sich mit einer Verbeugung nochmals bei jedem seiner Mitstreiter für die geleistete Unterstützung. Anschliessend koordiniert der Prinz der Steifbärte das weitere Vorgehen und erteilt Brazar und Khetil den Auftrag, eine Botschaft für General Hahri nach Zimmli Dyr zu bringen. Als Calendin, Arrohir und Yoki sagen, dass sie die beiden Zwerge begleiten werden, beauftragt er die Truppe, im Anschluss mit genügend Proviant für die Heimreise, den Eseln der Zwerge und den Pferden der Gefährten sowie einem Karren für den Transport von Ygdal, Nimmri und dem am Bein verletzten Kaasi zurückzukommen. Sodann erlaubt Thorang jedem, der an der Jagd auf Fyyrlifux beteiligt war, sich einen Zahn des Drachen anzueignen, ausgenommen den grössten, welcher ihm zustehe. Neben allen Drachenjägern brechen auch Bóin II., Khufur und Yoki dem Drachen je einen Zahn aus dem Maul, während Thorang nebst dem grössten Zahn noch einen zusätzlichen grossen sowie einen kleinen und auch noch einen Zahn für Ygdals Familie beschafft. Anschliessend begibt sich Thorang zu Mo und erkundigt sich nach Nimmris Zustand. Die dunländische Heilerin sieht den Prinzen mit einem verächtlichen Blick an, als sie erklärt, dass Nimmri schon längstens tot wäre, wenn sie sich so um ihn gekümmert hätte, wie er sich um Ygdals Rettung gekümmert habe. Dann wandelt sich ihr Blick aber und drückt Sorge aus, als sie anfügt, dass sie anders gehandelt habe als er und Nimmri deshalb noch am Leben sei. Zwar könne sie ihn wohl noch eine ganze Weile am Leben halten, die Heilung seiner schweren Verletzungen liege aber nicht in ihrer Macht. Als sie Thorang fragend ansieht, bespricht der Prinz kurz mit seinen Begleitern, ob Nimmris Leben aufgegeben und ihm er ehrenvolle Tod auf dem Schlachtfeld der Drachenjagd zuteilwerden solle oder ob er Mo darum bitten solle, Nimmri nach Buzan zu begleiten, auf dass er dort hoffentlich geheilt werden könne. Khûzar gibt seinem Herrn zu bedenken, dass Mahal, wie der Vala Aulë, der Vater der Zwerge, von ihnen genannt wird, Mo aus einem bestimmten Grund zu diesem Zeitpunkt auf dieses Schlachtfeld geführt habe. Diesem Umstand sollte Beachtung geschenkt und ihre Gabe zu Nimmris Erhaltung angenommen werden, bis sich sein Schicksal in Buzan entscheide. Da tritt Thorang nochmals vor Mo und bittet sie, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um Nimmri bis zur Ankunft in Buzan am Leben zu halten. Als Mo die Bitte mit einem Nicken erwidert, verneigen sich Thorang und der neben ihm stehende Khûzar vor ihr.

Nachdem alles besprochen ist, machen sich die Drachenjäger zusammen mit den Calatirnor daran, nach Kräften Holz zu sammeln, um es zu einem grossen Scheiterhaufen für den Kadaver des Drachen Fyyrlifux aufzuschichten. Während dieser Arbeit erkundigt sich Bóin II. noch immer etwas ungläubig, ob Thorang den in seinen Augen überaus starken Fyyrlifux immer noch als einen blossen "Jungdrachen" bezeichnen würde. Der Steifbart erwidert, dass Fyyrlifux tatsächlich nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Jungdrache gewesen sei. Wäre er ein erwachsener Drache gewesen, hätte Fyyrlifux viel besonnener und hinterlistiger gehandelt und wäre sicher nicht so leicht zu überrumpeln gewesen. Nachdem er dies gehört hat, wendet sich Bóin II. zu Khufur und sagt mit bedrückter Stimme, dass wenn Fyyrlifux ein Jungdrache gewesen sei, er gar nicht erst wissen wolle, was sich in Erebor bei Smaugs Erscheinen abgespielt habe. Sobald der Holzstoss eine gewisse Höhe erreicht hat, entzünden die Drachenjäger das Feuer und verlegen bald darauf das gemeinsame Lager an den Rand des nahegelegenen Waldes.

Am nächsten Morgen, es ist der 11. März 2787 3Z, übergibt Thorang Brazar ein versiegeltes Schreiben für General Hahri, welches er noch am Abend zuvor verfasst hatte und in welchem er ihn über den Ort und den Tag des Todes von Fyyrlifux informiert. Bald darauf brechen Calendin, Arrohir und Yoki zusammen mit Brazar und Khetil nach Zimmli Dyr auf. Unterwegs fragt Calendin Arrohir, ob es wohl gerecht sei, dass General Hahri den ganzen Ruhm für den Sieg über Fyyrlifux einstreichen werde. Dabei überlegt der Waldelb, ob sie bei der einfachen dyrischen Bevölkerung vielleicht das Gerücht verbreiten sollten, dass General Hahri gar nicht am Kampf gegen den Drachen beteiligt gewesen sei. Arrohir erwidert darauf, dass Thorang dies entscheiden sollte, auch wenn er selbst die Sache ebenfalls als gar nicht gerecht empfinde. Calendin befürchtet, dass Hahri als erstes König Yscheff beseitigen werde, wenn er erstmal Mei Ling geehelicht habe, was ihm durch den Sieg über Fyyrlifux zustehe. Auch mit Yoki teilt Calendin seine Bedenken und bringt dabei zum Ausdruck, dass er König Yscheff helfen wolle. Yoki erwidert darauf jedoch, dass er sich bezüglich Hahris Absichten und Plänen gar nicht sicher sei und nicht denke, dass er Yscheff beseitigen werde, da er schon jetzt faktisch gesehen viel Macht unter sich vereine. Er selbst werde jedenfalls nichts in dieser Angelegenheit unternehmen, zumal sein Kontaktmann Edmyr ihm gesagt habe, alles sei gut so wie es sei. Solange die Azurspinne kein Interesse an der Sache zeige, gelte dasselbe auch für ihn. Calendin insistiert jedoch und sagt, er benötige Yokis Hilfe, um König Yscheff die Wahrheit über den Kampf gegen Fyyrlifux mitteilen zu können. Hierauf erwidert der fremdländische Mann beinahe etwas erstaunt, dass Calendin doch wissen müsste, dass die Dinge in der Politik manchmal eben etwas anders laufen würden. Er selbst werde jedenfalls nur im Sinne der Azurspinne handeln. Als Calendin genervt fragt, wer denn die Azurspinne sei und zur Antwort nur "eine Organisation" erhält, sagt er mit einem fast schon verbitterten Unterton, dass Yoki ja nicht einmal wisse, wem er die ganze Zeit diene. Yoki erwidert mit ruhiger Stimme, dass es ihm dabei bis jetzt jedenfalls nicht schlecht ergangen sei, und fügt an, er habe den Eindruck, dass Calendin ihn nicht sonderlich möge. Der Waldelb entgegnet darauf, dass er ihn einfach noch nicht richtig durchschauen könne. Als Arrohir sich auch wieder ins Gespräch einbringt und sagt, dass er selbst auch mehrere Herren habe, von denen er bis auf Herrn Saruman keinen so richtig kenne, erwidert Yoki, dass er das ungewöhnliche Gefüge der Calatirnor sehr spannend finde. Nachdem er Arrohir nochmals ausdrücklich zu seiner Unterstützung im Kampf gegen Fyyrlifux gedankt hat, fügt er an, es sei spannend, dass die Calatirnor den Kampf gegen den Drachen einfach so, also nur aus Prinzip, aufgenommen hätten. Mit einem fast schon versonnenen Lächeln sagt er schliesslich, er hoffe nicht, dass diese Vorgehensweise auf ihn abfärben werde, worauf ihm Arrohir beipflichtet, dass er dies wirklich besser nicht hoffen sollte.
Auf dem weiteren Weg nach Zimmli Dyr erkundigt sich Yoki bei Arrohir über das blaue Leuchten von Tinulins Schwert Luinmacil und das Strahlen seines Helms. Arrohir erklärt ihm, dass dies Teil der alten Magie des Westens sei, welche sich auch in seinem eigenen Schwert Farongyrth wiederfinde, und erzählt ihm darauf lange von den Dunedain des Nordens und den Elben von Imladris.

Am Abend des 12. März 2787 3Z erreichen die Boten Zimmli Dyr und übernachten im örtlichen Gasthaus. Da Calendin weder von Arrohir noch von Yoki Unterstützung für eine direkte Benachrichtigung von König Yscheff erhält, lässt er die Sache vorerst auf sich beruhen, während Brazar am nächsten Morgen einen dyrischen Boten damit beauftragt, Thorangs versiegeltes Schreiben auf schnellstem Wege nach Seer Dyr zu General Hahri zu bringen. Den Rest des Tages verbringen sie mit der Beschaffung eines Pferdekarrens und von Proviant sowie der Versorgung ihrer Esel und Pferde. Schon einen Tag später brechen sie erneut auf und treffen am Abend des 15. März 2787 3Z schliesslich wieder beim Lager der Drachenjäger und der Calatirnor ein.

// Metageblubber:

Es ist vollbracht. Fyyrlifux ist besiegt. Aber Schritt für Schritt: Zu Beginn der Session haben wir uns nochmals die Situation am Ende der letzten Session angeschaut und die Rückabwicklung vorgenommen. Der Kampf hat fast die ganze Session gedauert, was aber nicht weiter tragisch, sondern angesichts des besonderen Gegners durchaus passend war. "Gefühlt" sind mir die Spieler und ihre Charakter beim Kampf ein bisschen zu leicht davongekommen, resp. Fyyrlifux hat ein bisschen zu wenig ausgeteilt. Andererseits, hey, die Calatirnor sind hier mit Profi-Drachenjägern unterwegs, die sich entspechend zu schützen wissen. Und zumindest den armen Ygdal hat's am Ende ja doch noch erwischt, auch wenn das "gefühlt" viel zu lange gedauert hat. Immerhin, der Rundum-Feuerball sorgte bei den Spielern für ziemliches Muffensausen, hatte Fyyrlifux doch praktisch alle Nahkämpfer mit einer einzigen Attacke zumindest vorübergehend kampfunfähig gemacht. Und ja, Fyyrlifux habe ich die mit Abstand höchsten Werte und besten Kampfkombinationen angedeihen lassen, die je ein Drache hatte, mit dem die Spieler die Klingen ihrer Charakter gekreuzt haben.
Trotzdem habe ich einen entscheidenden Fehler begangen, der mir allerdings erst nach der Session klar geworden ist: Hätte Fyyrlifux nicht mit jeder Tatze je einen Gegner angegriffen, sondern schon früher die Angriffe pro Runde auf einen einzelnen Gegner konzentriert, hätte sein Auftritt viel verheerender ausfallen können. Erst beim Angriff auf Tinulin griff ich zu diesem Mittel, das dem Noldo dann auch gleich massig Schaden eintrug. Dass er trotz des Doppelangriffs noch immer kampffähig war, verdankte Tinulin am Ende sehr niedrigen Würfen bei den kritischen Treffern. Alles in allem war es jedenfalls ein auch und vor allem von den Spielern als spannend empfundener Kampf.

Am Ende der Session wollten die Spieler eigentlich schon zurück in Buzan sein, weshalb wir die Rückreise nur ganz kurz angespielt haben, wobei ich in Aussicht stellte, in der nächsten Session einige Punkte wie Calendins Wunsch, König Yscheff zu warnen, die Trauer um Ygdal und noch weitere Themen im Stile von Rückblenden nochmals aufzunehmen. Wir kamen dann aber rasch zum Schluss, dass es einfacher wäre, die nächste Session einfach bei der Rückkehr des Meldetrupps zu beginnen.

Was meint Ihr, sind die Gefährten zu leicht davon gekommen oder haben sie am Ende gar Mitleid verdient? Lasst es uns wissen  :D

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