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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe

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torben:
Session 87: Teil 2

Nachdem Prinzessin Mei Ling und Nei Nei die Halle verlassen haben, sichert König Yscheff den Gefährten seine Unterstützung bei der Suche nach Prinz Thorang zu. General Hahri zeigt ihnen hierzu auf einer Gebietskarte, wo der Dache Fyyrlifux gesehen wurde, als der Steifbart in Seer Dyr weilte und auch, wo der Drache zuletzt gewütet hat. Dann wechselt Yscheff nochmals das Thema und fragt Yoki, ob die Azurspinne ihn nach Seer Dyr geführt habe. Der fremdländische Mann erklärt, dass die Azurspinne lediglich daran interessiert sei, Prinz Thorang lebend aufzufinden. Anschliessend widmen sich alle wieder dem ausgezeichneten Essen, bis sich nach einer Weile General Hahri erhebt und sich unter Hinweis auf zahlreiche vor dem Aufbruch zur Drachenjagd zu treffende Vorbereitungen entschuldigt. Nachdem der General zusammen mit zwei der an der Rückwand stehenden Wachen die Halle verlassen hat, wendet sich Calendin an Yscheff und fragt, ob er Westron verstehe, was der König jedoch verneint. Auf die Frage des Waldelben erklärt Yscheff, dass er volles Vertrauen in Hahris Fähigkeiten bezüglich der anstehenden Drachenjagd habe, und fügt an, dass der Schutz von Dyr seine Aufgabe sei, welcher er schon oft erfolgreich nachgelebt habe. Es sei allerdings tatsächlich so, dass Fyyrlifux der erste Drache sei, der Dyr bedrohe. Bevor Calendin schliesslich sagt, dass auch die Gefährten noch einige Vorbereitungen für die Suche nach Thorang zu treffen hätten, und damit das Treffen zu seinem Ende kommt, erfahren die Calatirnor im Gespräch noch, dass der König keine Söhne oder sonstige Kinder ausser Mei Ling hat.

Noch auf dem Rückweg zu ihrem Zimmer lobt Tinulin Yokis Redegeschick während des Essens, während Khûzar unentwegt vor sich hinmurmelt, dass sie Thorang unbedingt finden und die Beleidigung seiner Ehre sühnen müssen. Sobald sie die Türe zu ihrem Zimmer hinter sich geschlossen haben, platzt Mo der Kragen, und Tinulin mit ihrem Blick fixierend, macht sie ihrem Ärger über eine mögliche Teilnahme an der in ihren Augen völlig wahnwitzigen Jagd nach dem Drachen Fyyrlifux Luft. Calendin versucht, die schöne Heilerin zu beruhigen, und sagt zu ihrer Überraschung, dass es den Drachen nicht oder schon nicht mehr gebe, da Thorang ihn bereits getötet habe. Bei den jüngsten Ereignissen handle es sich seiner Einschätzung nach nur um fingierte Überfälle des Drachen, und wenn sie auf der Begleitung Hahris bestanden hätten, wären sie sicherlich einfach nur durchs Ödland geführt worden, ohne auf irgendeinen Gegner zu stossen. Der Waldelb ist auch davon überzeugt, dass Thorang noch immer am Leben ist. Für ihn ist klar, dass General Hahri es auf den Thron von Dyr abgesehen hat und ihn durch eine Heirat mit Mei Ling, dem einzigen Kind des Königs, bekommen könnte. Tinulin äussert sich zu Calendins Vermutung nicht, sondern sagt, dass sie unbedingt mit Mei Ling sprechen sollten, da sie verdeckt aber gleichwohl ganz offensichtlich Kontakt zu Khûzar aufnehmen wollte. Kurzerhand beschliessen Tinulin und Yoki, noch einen Abendspaziergang zu unternehmen, um dabei herauszufinden, wo sich die Gemächer der Prinzessin befinden. Bevor die beiden Männer aufbrechen, sagt Mo zu Tinulin mit unverminderter Strenge in der Stimme nochmals: "Keine Drachenjagd!"
Während Khufur und Khûzar noch immer viel zu aufgebracht sind, als dass sie auch nur ein Auge schliessen könnten, begeben sich Bóin II., Arrohir und auch Mo gleich zur Ruhe. Im Innenhof des Palastes entdeckt Tinulin schon nach kurzer und unauffälliger Suche Mei Lings Fussabdrücke im Schnee und stellt fest, dass sie zum Hauptgebäude führen. Da sie nicht wissen, ob sich die Gemächer der Prinzessin im Hauptgebäude oder anderswo befinden, sehen sich Tinulin und Yoki auch noch eine Weile vor dem Palast um, können Mei Lings Spuren im festgetretenen Schnee aber nicht entdecken. Der Noldo spricht daher immer halblaut vor sich hin, in der Hoffnung, dass Mei Ling ihn hören und mit ihm Kontakt aufnehmen könnte. Von einigen etwas abseits stehenden Wachen erfahren die beiden Männer, dass der westliche Flügel des Palastes über dem Stall vom König bewohnt wird. Da ihnen nichts anderes einfällt, besuchen Tinulin und Yoki schliesslich noch ihre Pferde im Stall und treffen dort auf die beiden jungen Stallburschen. Im Gespräch mit ihnen erfährt Yoki, dass Mei Ling und Nei Nei nicht im Palast, sondern in der Burg am nordöstlichen Stadtende untergebracht sind. Die Gabe von etwas Silber löst dem jungen Mann die Zunge noch weiter, und er sagt, er habe von der Magd Nula erfahren, dass die Anstandsdame Nei Nei der Prinzessin seit Kurzem nicht mehr von der Seite weiche und sie ständig im Auge habe. Sobald Yoki Tinulin diese Informationen übersetzt hat, gehen sie zurück zu ihrem Zimmer und besprechen die Lage mit Calendin. Sie denken erst daran, dass Calendin Mei Ling heimlich einen auf Dyrisch geschriebenen Brief zukommen lassen und sie darin auffordern könnte, aufzuschreiben, was ihr auf dem Herzen liegt. Von der Unterhaltung aufgeweckt, gibt Mo zu bedenken, dass sich Mei Lings Lage komplizierter gestalten könnte und es daher besser wäre, wenn Yoki als Übersetzer mit Calendin mitgehen würde. Nach einer kurzen Abschätzung der Gefahren entschliesst sich der fremdländische Mann, Calendin zu begleiten, und schon wenig später klettern sie in der Schwärze der Nacht auf der Aussenseite des Palastes aus einem Fenster. Dabei stellt sich Yoki allerdings so ungeschickt an, dass die Expedition für ihn beinahe schon an dieser Stelle zu Ende gewesen wäre. Mit viel Glück kann er einen Absturz verhindern und landet unverletzt im Schnee.
[Technisch gesprochen: Yoki ist von seiner Ausrichtung seiner Werte her ein "Ninja-Diplomat" und wäre damit grundsätzlich problemlos in der Lage, die geplante Mission alleine auszuführen. Schon beim Ausstieg aus dem Fenster und den anschliessenden Klettermanövern patzt er jedoch gleich zweimal am Stück mit UM 04 - 21 + 115 Klettern = 98 sowie UM 04 -94 + 115 Klettern = 25. Beim zweiten Manöver muss er aufgrund des schlechten Ergebnisses eine Prozentchance unterwürfeln, um ein Missgeschick wie einen Sturz zu verhindern... für unseren Ninja-Diplomaten kein Problem: UM 01]
Während Calendin und Yoki im Schatten der Gebäude leise über den Platz vor dem Palast schleichen, verwischt der ebenfalls heruntergekletterte Tinulin Yokis Spuren im Schnee, bevor er wieder nach oben klettert. Es dauert nur wenige Minuten, bis Calendin und Yoki die am nordöstlichen Ende der Stadt ebenfalls auf einer kleinen Anhöhe gelegene Burg erreichen und von den dortigen Wachen ungesehen eine Aussenwand emporklettern. Oben angekommen, befinden sie sich auf einer kleinen Dachterrasse und sehen gleich darauf durch ein Fenster in Mei Lings Gemach. Nachdem Yoki leise an die Scheibe geklopft hat, vergehen nur wenige Augenblicke, bis die Prinzessin das Fenster öffnet und die beiden Männer zu ihr ins Zimmer steigen, ohne dabei von der auf einem nahegelegenen Turm stehenden Wache entdeckt zu werden. Bevor die junge Frau den beiden Männern ihr Herz ausschüttet, schwört Yoki zum Beweis seiner Vertrauenswürdigkeit bei der Azurspinne, nur das Beste für Prinz Thorang zu wollen. Da erzählt die Prinzessin:

"Es ist nun ungefähr acht Wochen her, seit Prinz Thorang mit seinen sechs Begleitern an den Hof meines Vaters gekommen ist. Er hatte gehört, dass der Feuerdrache Fyyrlifux von Norden her nach Dyr gekommen ist und hier schon einige Höfe verwüstet hat. Er bot meinem Vater seine Hilfe im Kampf gegen das Untier an, doch zunächst sollte der Preis für die bitter benötigte Unterstützung festgelegt werden. Es war an diesem ersten Abend, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen, und nie habe ich in liebendere Augen geblickt als in jenem Moment. Während der nächsten Tage hatte ich die Gelegenheit, den Prinzen noch mehrmals zu sehen und ihn auch vertraulich zu sprechen, wobei er mir seine Liebe gestand, denn es war ihm genau so ergangen wie mir, als er mich zum ersten Mal sah. Rasch ging er darauf zu meinem Vater und erklärte zu meiner Freude, dass er den Drachen Fyyrlifux aus Dyr vertreiben werde, wenn er im Gegenzug mich zu seiner Gemahlin erhalte. Mein Vater willigte ein, nicht zuletzt auch weil ein enges Bündnis mit den Steifbärten in jedem Fall von Interesse für unser Reich ist. Kurz darauf brachen Thorang und seine Begleiter von Seer Dyr auf, und schon im nächsten Moment kannte die Sorge um meinen Prinzen keine Grenzen mehr, hatte er sich doch kein geringeres Ziel gesetzt als die Vertreibung des Drachen Fyyrlifux.
Von Unruhe und Verlangen nach meinem Prinzen gleichermassen getrieben, hielt ich es einfach nicht aus, und schlich des Nachts unter Aufbietung grösster Heimlichkeit ungesehen an Nei Nei vorbei aus dem Palast. Ich folgte meinem Herzen, und es trug mich zum Lager meines Prinzen. Thorang war gleichermassen erstaunt und erfreut, als er mich in seinem Zelt erblickte, und schon kurz darauf schickten wir uns an, uns noch besser kennenzulernen. Doch da kam plötzlich General Hahri ins Zelt gestürmt, der irgendwie von meinem Ausbruch Wind bekommen haben und mir mit seiner Garde gefolgt sein musste. Sofort bezichtigte er Thorang, mich entführt und geschändet zu haben, weshalb wir nun alle drei in einer schwierigen Situation seien. Dann sagte er, dass er mich an den Hof zurückbringen und Thorang solange auf Burg Nidd Dyr festsetzen werde, bis geklärt sei, wie es mit uns weitergehe. Als er andeutete, eventuell darauf verzichten zu können, dem König unser Techtelmechtel zu melden, so dass zumindest ich einer härteren Bestrafung entgehen könnte, bot mein Herzensprinz sofort Hand und willigt darin ein, alles zu tun, was Hahri hierfür verlange.
So wurde ich von meinem Liebsten getrennt und zurück nach Seer Dyr gebracht. Hier angekommen, wies Hahri Nei Nei an, von nun an umso strenger mit mir zu sein und mich keinen Augenblick mehr aus den Augen zu lassen, sonst werde er dem König melden, dass ich unter ihren Augen aus dem Palast geflohen sei. Mir drohte er sodann, dass er höchstpersönlich Thorang einen Kopf kürzer machen werde, sollte ich mich meinem Vater anvertrauen.
Als nun heute gemeldet wurde, dass Ihr nach Seer Dyr kommt, hat General Hahri offenbar sogleich meinen Vater aufgesucht und ihn darauf hingewiesen, dass Fyyrlifux noch immer sein Unwesen treibe, während Prinz Thorang wie vom Erdboden verschluckt scheine. Er habe ihm daher angeboten, sich selbst um die Vertreibung des Drachen zu kümmern, wenn, im Falle des Erfolgs, er anstelle von Thorang mein Gemahl werde. Ob Thorangs vermeintlicher Unfähigkeit enttäuscht, willigte mein Vater ein und versprach mich General Hahri, was er mir nur wenige Augenblicke vor unserem gemeinsamen Abendessen eröffnete. Ich denke, Ihr erkennt mein Dilemma, denn abgesehen davon, dass mich Nei Nei ohnehin von jedem und allem abschirmt, kann ich nicht zu meinem Vater, ohne für mich selbst und noch viel mehr für Prinz Thorang eine harte Bestrafung heraufzubeschwören. Und ich kann nicht einfach nur hiersitzen und darauf warten, dass ich mit General Hahri verheiratet werde, wo mein Herz doch einzig für Prinz Thorang schlägt. Ich weiss, dass ich einen Fehler begangen habe, indem ich meinem Liebsten gefolgt bin, und ich will verhindern, dass er dafür zu büssen hat. Meine Hoffnung ruht daher ganz auf Euch, Ihr edlen Herren. Für Thorang und mich sehe ich leider keine Hoffnung mehr, doch bitte ich Euch, alles in Eurer Macht Stehende zu tun, um dem Prinzen zu helfen."

Sobald Yoki Mei Lings Worte für Calendin übersetzt hat, zeigt die Prinzessin den beiden Männer auf einer Karte die Lage von Burg Nidd Dyr und erklärt ihnen auch, wo sich General Hahris Gemächer in Seer Dyr befinden. Leider zeigt sich dabei, dass er in einem Gebäude untergebracht ist, das von mehreren Wachen gesichert ist, weshalb es höchst unwahrscheinlich scheint, ihn heimlich aufsuchen zu können. Nachdem sie Mei Ling versichert haben, alles in ihrer Macht Stehende für Thorang zu unternehmen, verabschieden sich Calendin und Yoki von der Prinzessin und begeben sich ebenso heimlich zurück zu Tinulin, wie sie hergekommen waren. Calendin setzt dabei all seine elbischen Fähigkeiten als Waldläufer ein, um seine und Yokis Spuren unkenntlich zu machen. Wenig später besprechen sie die Lage mit Tinulin sowie Bóin II., Khufur und Khûzar. Der Noldo hält es zurzeit für den grössten Vorteil der Calatirnor, dass General Hahri nicht weiss, was sie alles über seine Machenschaften in Erfahrung bringen konnten.

// Metageblubber:
Da ich diesen Teil der Kampagne gleichzeitig mit der Session 86 vorbereitet hatte - man weiss ja nie, wie schnell die Charakter vorankommen -, gingen auch in dieser Session die Insider und Namensspielereien weiter. Yscheff ist natürlich der Chef von Dyr. Seine Tochter Mei Ling ist eine Anspielung auf Gerhard Polts grossartiges Stück Mai Ling und General Hahri ist eine Abwandlung von Harry Hasler, einer Kunstfigur des schweizer Kabarettisten Viktor Giacobbo. Nei Nei (also "nein nein", am liebsten zuckersüss ausgesprochen und knallhart gemeint) schliesslich ist der Ausspruch einer ehemaligen Trainerkollegin, mit der wir viel erlebt haben. Ah und die Burg Nidd Dyr ist natürlich nicht teuer und damit das Gegenstück zu Seer Dyr.

Dem Gastspieler von Yoki hat das Spiel mit unserer Gruppe so gefallen, dass er auch bei der Nachfolgesession nochmals dabei war, während Khûzars Spieler terminbedingt nicht teilnehmen konnte. So gaben wir den Steifbart einfach Yokis Spieler an die Hand, und er löste die Aufgabe der Darstellung von zwei recht unterschiedlichen Charaktern sehr gut.

Die Würfel kamen erst sehr spät in der Session zum Einsatz, wobei Yokis Spieler ein richtiggehendes Patzer-Flair offenbarte. Eigentlich wäre sein Charakter von den Werten her problemlos in der Lage gewesen, die geheime Unterredung mit Mei Ling alleine zu bewerkstelligen. Seine Würfelwürfe sorgten dann aber doch für den einen oder anderen erhöhten Pulsschlag, aber am Ende ist ja vermutlich doch alles glatt abgelaufen.

Calendins Spieler glaubt, Hahris falsches Spiel bereits vollends durchschaut zu haben, aber wer weiss schon, ob das am Ende wirklich alles so ist, wie er sich das vorstellt?

Was meint Ihr, hat denn vielleicht jetzt einer der Spieler oder seiner Charakter ein bisschen Lob, Unterstützung oder einfach auch nur etwas Mitleid verdient oder habt Ihr sonstige Fragen und/oder Anregungen? Dann immer gerne her damit  :)

torben:
Und schon geht's hier wieder weiter. Jetzt aber auf zur Drachenja... äh Befreiung des Prinzen  ~;D

Session 88: Teil 1
27.12. - 28.12.2786 3Z
Seer Dyr - Nidd Dyr

Die nächtliche Besprechung über das weitere Vorgehen dauert noch eine Weile, und Bóin II. votiert dafür, möglichst rasch nach Nidd Dyr aufzubrechen, damit sie Prinz Thorang vor General Hahri erreichen. Yoki wirft nochmals die Überlegung ein, ob vielleicht jemand von ihnen in Seer Dyr zurückbleiben sollte. Die ungefähr zwei Tagesreisen östlich von Seer Dyr gelegene Burg Nidd Dyr dürfte allerdings mit gut 20 Männern besetzt sein, weshalb schliesslich auch Yoki dafür hält, dass sie alle gemeinsam losziehen sollten. Da Arrohir und Mo ohne Lichtquelle nur langsam vorwärts kommen, beschliessen sie, erst am kommenden Morgen aufzubrechen, weshalb sich schliesslich Khufur und Yoki nochmals hinlegen und ausruhen. Je länger die Nacht dauert, desto nervöser wird Khûzar, weshalb ihn Calendin gut eine Stunde vor Sonnenaufgang bittet, etwas zu essen zu suchen. Wenig später kann der Steifbart eine Wache dazu bewegen, ihm die Tür zur Küche zu öffnen, wo er Proviant für 12 Männer zusammensucht und auch noch seinen Wasserschlauch mit Bier auffüllt. Als er wenig später so beladen zum Zimmer zurückkommt, werden alle Gefährten geweckt und Arrohir und Mo über die neusten Erkenntnisse informiert. Mo ist damit einverstanden, einen Versuch zur Befreiung von Prinz Thorang zu unternehmen, stellt dabei aber gleich klar, dass keine Drachen gejagt werden.
Als alles für den Aufbruch vorbreitet ist, geht Yoki zu einer Palastwache und sagt, dass sie nun aufbrechen und Prinz Thorang suchen werden. Anschliessend sucht er auch noch den redseligen Stallburschen Pettar auf und bittet ihn für etwas Silber, Augen und Ohren offenzuhalten, da er bei seiner Rückkehr nach Seer Dyr wissen wolle, was sich in der Zwischenzeit hier zugetragen habe. Auf seine Nachfrage hin erfährt Yoki, dass General Hahri mit seinen Männer schon vor einigen Stunden aufgebrochen ist. Schliesslich trägt er Pettar für ein weiteres Silberstück auf, der Zofe Nula einzuschärfen, dass sie Prinzessin Mei Ling sagen soll, dass sie mit ihrem Vater sprechen solle.

Wenig später brechen die Gefährten von Seer Dyr auf. Yoki ist auf den ersten Metern derart von Mos grazilem Reitstil und ihren Rundungen abgelenkt, dass er erst nach rund einem halben Kilometer eine kleine, in die Mähne seiner Stute Momo eingeflochtene Papierrolle entdeckt. Der fremdländische Mann gibt sich zwar die grösste Mühe, seine Entdeckung geheim zu halten, aber Mo bleibt die Sache dennoch nicht verborgen. Gleichwohl sagt die schöne Dunländerin nichts, sondern wartet ab, was Yoki macht, nachdem er die geheime Nachricht gelesen hat. Sie lautet:

"Ein Faden des Netzes grüsst Euch. Ich habe erst gestern Abend erfahren, dass auch Ihr ein Faden der Azurspinne seid, konnte aber leider nicht mehr mit Euch in Kontakt treten. Wenn ich es richtig verstanden habe, gilt Euer Interesse dem Zwerg Thorang. Ich weiss, dass er von General Hahri auf Burg Nidd Dyr festgesetzt wurde, wohin wir gleich aufbrechen werden.
Ich habe eben erfahren, dass Ihr Kontakt zu Mei Ling gesucht habt. Der Grund hierfür ist mir nicht bekannt, und ich weiss nicht, was Ihr besprochen habt. Aber falls es mit Thorang zu tun haben sollte, nehmt Euch vor Mei Ling und dem, was sie sagt, in Acht, denn sie scheint mir in dieser Hinsicht nicht vertrauenswürdig. Auch wenn sie Euch darum gebeten haben sollte, bringt Thorang nicht nach Seer Dyr!"

Im Gegensatz zum ersten Absatz, der mit sehr ruhiger Hand geschrieben ist, scheint der zweite Absatz in grosser Eile hinzugefügt worden sein, wie wenn es sich um einen Nachtrag kurz vor dem Aufbruch handeln würde. Zu Yokis Überraschung trägt die Schriftrolle eine kleine Spinnenmarkierung, wie sie von den Mitgliedern der Azurspinne benutzt wird, um die Echtheit der Nachricht zu bekräftigen. Nachdem er die Botschaft zuerst Calendin mitgeteilt und dabei auch gesagt hat, dass er ihr voll und ganz vertraue, da sie von einem Faden der Azurspinne geschrieben worden sei, informiert Yoki schliesslich alle anderen Gefährten über seinen Fund. Während sie weiterreiten, sagt Tinulin, dass die Befreiung Prinz Thorangs weiterhin oberste Priorität habe. Calendin gibt zu bedenken, dass König Yscheff sein Angebot an Thorang bereut haben und Hahri damit beauftragt haben könnte, den Prinzen fortzuschaffen. Arrohir denkt derweil laut darüber nach, ob es vielleicht General Hahri selbst gewesen sein könnte, der Prinzessin Mei Ling geschändet hat. Bei der Besprechung des weiteren Vorgehens sagt Yoki, dass General Hahri alle Pläne der Gefährten erahnen könnte, falls er mit Prinzessin Mei Ling unter einer Decke stecken sollte. Womit er aber kaum rechnen dürfte, ist, dass die Gefährten in der Lage sein könnten, ihn und seinen Trupp auf dem Weg nach Nidd Dyr zu überholen. Da dies mit den etwas plumpen Zwergen und dem kurzbeinigen Steinbock von Khûzar jedoch nicht allen Gefährten möglich sei, sollten die Elben und er vorausreiten. Über seinen Falken Ilmari könnten sie bei Bedarf Nachrichten miteinander austauschen. Sobald die Elben zusammen mit Yoki losgeprescht sind, nötigen die übrigen Gefährten Khûzar dazu, von seinem Steinbock auf den Rücken des rohirrischen Packpferdes Blosma umzusatteln. Der Steifbart erträgt diese in seinen Augen grässliche Tortur nur, weil er weiss, dass es um die Rettung seines Prinzen geht.

Schon bald zeigt sich, dass Yokis Pferd Momo Probleme hat, mit den elbischen Pferden Tulco und Gaul mitzuhalten, weshalb sie schliesslich eine halbstündige Rast einlegen. Während Calendin im Schnee die Spuren der Pferde von General Hahri und seinen 10 Begleitern ausmacht, nutzt Tinulin die Zeit, um Tulco und Momo gut zuzureden und den Pferden klarzumachen, dass Ost und West jetzt den gleichen Tritt finden müssen. Nach der Pause ist Yokis Pferd wie ausgewechselt, und sie kommen so schnell voran, dass sie schon kurz nach Einbruch der Nacht General Hahris Lager am Rand eines Waldstücks entdecken. Sie beschliessen, das Lager heimlich in einem grossen Bogen zu umgehen, doch Yoki macht die bittere Kälte derart zu schaffen, dass er sein Pferd Momo nicht wie geplant ruhig halten kann. Die Stute wiehert mehrmals laut, worauf die Elben sehen, dass eine von Hahris Wachen aufmerksam wird und einige Schritte in ihre Richtung macht, nach einer Weile aber wieder umkehrt, da der Mann in der Dunkelheit offensichtlich nichts erkennen konnte.
[Technisch gesprochen: Nachdem Yoki schon beim ersten Reiten-Manöver zur Feststellung, wie rasch sie vorankommen, gepatzt hat, patzt er auch beim Viehzucht-Wurf mit UM 02 - 97 - 96 - 22 + 45 Viehzucht = -168 spektakulär. Kein Wunder also, dass seine Stute Momo nicht so leise bleibt, wie er sich das gewünscht hätte.]
Schliesslich gelingt es Yoki doch noch, Momo zu beruhigen, so dass sie General Hahris Lager unbemerkt umgehen und ihren Widersacher überholen können. Als sie sich ungefähr einen Kilometer östlich von Hahris Lager befinden, machen die Gefährten halt, und der mittlerweile schon ziemlich durchgefrorene Yoki ruht sich, in alle zur Verfügung stehenden Decken eingepackt, für anderthalb Stunden aus. Calendin nutzt die Zeit, um alleine zu General Hahris Lager zurückzuschleichen. Dort kann er drei Wachen ausmachen, welche die insgesamt elf Einzelzelte sowie die angrenzende Pferdekoppel im Auge haben. Vorsichtig schleicht der Waldelb zur entfernten Ecke der Koppel und tritt dort aus dem Wald, um den gefrorenen Knoten des Absperrungsseils zu lösen und das Gehege zu betreten. Sogleich erkennt er, dass die Vorderläufe der Pferde mit Seilen zusammengebunden sind, so dass sie nur kleine Schritte machen und nicht ausreissen können. Mit seinem Dolch kann Calendin die Seile bei drei Pferden durchtrennen, ohne dass diese unruhig werden. Da die Pferde entgegen seiner Hoffnung aber nicht daran denken, das Gehege freiwillig zu verlassen, kehrt der Waldelb schliesslich zu Tinulin zurück, um ihm von seinem Ausflug zu berichten.

Nach rund anderthalb Stunden wecken die Elben Yoki und besprechen das weitere Vorgehen. Calendin hofft darauf, dass der Falke Ilmari die Pferde des Generals aufscheuchen und fortjagen könnte, wodurch sie ihren Vorsprung auf Hahri vergrössern könnten. Sie reiten aber erst noch drei Stunden weiter, wobei Tinulin Yoki durch die tiefschwarze Nacht führt. Dann erteilt Yoki seinem Falken Ilmari den Auftrag, zu General Hahris Lager zu fliegen und die dortigen Pferde anzugreifen. Sofort schwingt sich der Wanderfalke in die Lüfte und ward gleich darauf nicht mehr gesehen.
[Technisch gesprochen: Yoki verpatzt auch diesen Viehzucht-Wurf, wobei er in Bezug auf den Falken Ilmari sogar noch einen höheren Fertigkeitswert aufweist, mit UM 01 - 87 + 85 Viehucht = 2. Der Falke fliegt in die Schwärze der Nacht davon. Wohin? Wenn das nur jemand wüsste...]
Die Gefährten reiten weiter, bis Ilmari zur Mittagszeit zu ihnen zurückkehrt. Yoki kann jedoch nicht sagen, ob der Falke bei seinem Auftrag erfolgreich war oder nicht, weshalb sie ihre Reise zügig fortsetzen. Der Nachmittag ist bereits fortgeschritten, und sie schätzen, noch etwa eine Stunde von Burg Nidd Dyr entfernt zu sein, als allen drei Gefährten Brandgeruch in die Nase steigt. Sofort denken Tinulin und Calendin an den Drachen Fyyrlifux und preschen nun umso schneller voran, bis sie schliesslich einen kahlen Hügelrücken erblicken, auf dem eine von einer Steinmauer umgebene Burganlage thront. Dunkle Rauchsäulen steigen an mehreren Ort aus der Burg auf, und sie erkennen, dass das Tor und die Mauer an der Westseite der Unterburg verbrannt und niedergerissen wurden. Während sie im Schutz des südlich des Hügels gelegenen Waldes weiter nach Osten vorstossen, erblicken sie zahlreiche Orks und Wölfe, die sich in der Unterburg tummeln. Auch das Tor an der Südseite der Unterburg ist zerstört, und an mehreren Stellen liegen die Leichen von Orks sowie einigen Menschen im Schnee. Tinulin schlägt seinen Begleitern vor, den Bergfried der Burg, der auf dem östlichsten Punkt des Hügels steht und nur über eine Holzbrücke, welche über eine Schlucht führt, zu erreichen ist, von der Ostseite her zu erklimmen. Nachdem sie die Pferde tiefer in den Wald geschickt haben, schleichen sie dem Burghügel entlang bis zur Nordseite des Bergfrieds und stellen dabei fest, dass seine Fenster zu klein sind, um sie als Einstieg benutzen zu können. Tinulin schlägt daher vor, bis aufs Dach des Bergfrieds zu klettern, wo sie einige Ziegel entfernen und sich so Zugang verschaffen könnten.
Nachdem Calendin Tinulin Schwert, Schild und Bogen anvertraut und sich vergewissert hat, dass keine Feinde in der Nähe sind, klettert er auf der Ostseite den leicht mit Schnee bedeckten Burghügel bis zum Fuss des Bergfrieds hinauf. Oben angekommen, klettert er sogleich weiter, bis er durch das Fenster im ersten Stock einen Blick ins Innere des Bergfrieds werfen kann und dabei 15 bewaffnete Männer entdeckt. Mit grossem Geschick klettert der Waldelb noch weiter hinauf und erkennt im zweiten Stock mehrere Frauen und Kinder. Als er schliesslich den dritten Stock erreicht, sieht er durch das Fenster ein kleines, leeres Schlafgemach. Bevor Calendin weiter bis auf den Sims des Daches klettert, befestigt er ein 15 Meter langes Seil am Gitter des Fensters. Auf dem Sims angekommen, verbindet er sein zweites Seil mit dem ersten, so dass es nun bis zu Tinulin und Yoki hinunterreicht. Sogleich binden die beiden Männer Calendins Ausrüstung am Seil fest und klettern anschliessend selbst den Burghügel hinauf. Vom Fuss des Bergfrieds aus klettert Yoki als erster am Seil die senkrechte Aussenmauer hoch, doch als er sich bereits auf 13 Metern Höhe befindet, verliert er plötzlich den Halt am Seil und stürzt ungebremst in die Tiefe. Nach einem harten Aufprall am Fuss des Bergfrieds bleibt der fremdländische Mann kurz bewusstlos liegen, und Tinulin eilt ihm sofort zu Hilfe.
[Technisch gesprochen: Yokis Spieler muss die Session wegen eines Termins vorzeitig verlassen, weshalb Calendins Spieler den Charakter für den Rest der Session führt. Trotz dieses Wechsels bleibt Yoki das Würfelpech hold, und nachdem er zuvor ein mittelschweres und ein schweres Klettermanöver geschafft hat, unterläuft schliesslich auch Calendins Spieler bei Yokis drittem und sehr schweren Klettermanöver mit UM 05 - 98 - 57 +135 Klettern = - 15 ein diesmal folgenschwerer Patzer.]
Als Yoki kurz darauf die Augen wieder öffnet, schmerzt sein linker Arm unerträglich, und nachdem Tinulin ihm den Ärmel seiner Rüstung ausgezogen hat, zeigt sich, dass Yoki einen geschlossenen Splitterbruch erlitten hat. Immerhin scheint dies, abgesehen von einer heftigen Prellung, die einzige Verletzung zu sein, die er vom Sturz davongetragen hat. Sofort löst Calendin das Seil vom obersten Fenster und klettert vom Dach herunter, um Tinulin bei der Versorgung des Verletzten zu unterstützen. Gemeinsam gelingt es ihnen, Yokis Arm so zu strecken, dass Tinulin ihn mit drei Pfeilschäften von Calendin notdürftig schienen kann. Die Schmerzen sind gleichwohl so gross, dass Yoki mehrfach kurz davor ist, erneut das Bewusstsein zu verlieren, weshalb Tinulin ihn für seine Tapferkeit lobt und ihm einen Schluck aus einer Phiole zu trinken gibt, die mit einer heilenden und schmerzstillenden Flüssigkeit gefüllt ist. Da es so aussieht, als könnten sie den Verletzten vorerst nicht zum Fuss des Burghügels abseilen, setzen sie ihn an die Mauer des Bergfrieds und tarnen ihn mit Tinulins Umhang aus Lorien. Anschliessend klettert Calendin nochmals bis aufs Dach und lässt erneut das Seil hinunter, um daran seine und Tinulins Ausrüstung hochzuziehen. Nachdem all ihre Sachen auf dem Dach sind, klettert auch Tinulin die steile Mauer des Bergfrieds hinauf und gelangt schliesslich zu Calendin aufs Dach.

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torben:
Session 88: Teil 2

Gemeinsam gelingt es den beiden Elben, einige Ziegel aus dem Dach zu heben, worauf Tinulin sein Schwert gürtet und auf der Innenseite der Mauer in das kleine leere Zimmer hinunterklettert. Der Lärm vom Herausbrechen der mit Nägeln befestigten Ziegel scheint von den Bewohnern des Bergfrieds gehört worden zu sein, denn gerade als Calendin Tinulin seinen Schild hinunterreicht, öffnet sich kurz die Türe des Zimmers und eine Frau wirft einen Blick ins Innere. Sobald sie den bewaffneten Noldo erblickt, entfährt ihr ein Schreckensschrei und sie flieht aus dem Zimmer. Tinulin folgt ihr zwar ein paar Schritte, erkennt aber rasch, dass die Frau bereits über eine Wendeltreppe in das darunterliegende Stockwerk geflohen ist und ihrem Geschrei nach zu urteilen Alarm schlägt. Der Noldo hält daher bei der Wendeltreppe Wache, während Calendin rasch den Rest des Stockwerks inspiziert, ohne dabei auf weitere Bewohner zu stossen. Schliesslich geht Tinulin als erster die Wendeltreppe hinunter, wobei er zum Zeichen seiner Friedfertigkeit ein Lied singt und seine rechte Hand über den Schild in die Höhe streckt. Calendin folgt ihm derweil mit gezogenem, aber gesenktem Schwert in der Hand. Als sie so das zweite Stockwerk erreichen, werden sie von insgesamt zwölf mit Armbrüsten bewaffneten Frauen empfangen, die sich hinter einigen umgeworfenen Tischen verschanzt haben. Tinulin betritt den Raum und hält dabei weiterhin seine rechte Hand in die Höhe, doch scheint die Anspannung für eine der Frauen gleichwohl zu gross zu sein, denn plötzlich fliegt ein Armbrustbolzen auf den Noldo zu und verwundet ihn leicht. Angesichts dieser Bedrohung versucht Calendin aus dem Hintergrund, den Frauen auf Westron verständlich zu machen, dass sie in friedlicher Absicht gekommen seien. Seine Worte scheinen jedoch nicht verstanden zu werden, denn eine der Frauen schreit etwas auf Dyrisch, worauf sie sogleich von einem Mann aus dem darunterliegenden ersten Stockwerk eine Antwort erhält. Tinulin hat bis jetzt gesungen, doch bricht er nun das Lied ab, um auf Westron "Frieden" zu sagen. Noch immer auf der Wendeltreppe stehend und damit nur schlecht zu erkennen, steckt Calendin auf das energische Zeichen der Frau hin, alles Gehaltene abzulegen, sein Schwert in die Scheide. Als Tinulin demgegenüber signalisiert, dieser Aufforderung nicht nachkommen zu wollen, eröffnen die Frauen das Feuer auf ihn. Dem Noldo scheint das Glück an diesem Tag jedoch hold zu sein, und er trägt von den zwölf Bolzen nicht einen einzigen Kratzer davon. Im nächsten Augenblick versucht ein Mann, der die Wendeltreppe heraufgekommen ist, Tinulin von der Seite anzurempeln, aber auch ihm gelingt es nicht, den Noldo aus dem Gleichgewicht zu bringen. Während Calendin seinen Gefährten zur Flucht nach oben mahnt, schreit die Frau Tinulin nochmals auf Dyrisch an, doch auch nun, senkt der Noldo seinen Schild nur leicht und sagt dabei auf Westron: "Mehr nicht."
Als der Mann Calendin zu seiner Rechten auf der Treppe bemerkt, macht er einen raschen Schritt in den Raum hinein, um sich aus der Reichweite des Waldelben zu bringen. Tinulin versucht sogleich, dem Mann verständlich zu machen, dass er kein Ork ist und mit diesen nichts zu schaffen hat. Nachdem er auf sich gezeigt und "Tinulin" gesagt hat, deutet der noch immer skeptisch schauende Mann auf sich und erwidert "Othyr". Diese Verständigung als ersten Erfolg verbuchend, deutet Tinulin erst auf einen Armbrustbolzen und sagt "Aua!", bevor er auf seinen Begleiter zeigt und "Calendin" sagt. Als er Othyr schliesslich die Hand hinhält, deutet der Mann jedoch nur auf die Treppe und macht damit unmissverständlich klar, nicht an einer Unterhaltung mit Tinulin und Calendin interessiert zu sein. Da ziehen sich die Elben, gefolgt von Othyr und weiteren Männern, in den dritten Stock zurück, von wo aus Calendin durch ein auf die Unterburg ausgerichtetes Erkerfenster sogleich mit einem Glanzschuss seines Bogens einen unvorsichtigen Ork ins Jenseits befördert. Tinulin widersetzt sich derweil Othyrs Ansinnen, die Elben in das kleine Zimmer abzudrängen, über welches sie in den Bergfried eingedrungen waren. Die Weigerung des Noldos hat zur Folge, dass beide Elben von mehreren Männern mit gezogenen Waffen umstellt werden. Schon im nächsten Moment werden sie aber abgelenkt, als von der Unterburg Schmerzensschreie zu ihnen herauf hallen, und gleich darauf ein weiterer Ork mit einer abgehackten Menschenhand aus der Deckung eines Hauses auf den Platz tritt. Calendin zögert keine Sekunde und verwundet auch diesen Ork mit einem glühenden Pfeil schwer. Als allerdings gleich darauf noch weitere Schreie zu hören sind und wenig später ein skalpierter, menschlicher Haarschopf über die Mauer geworfen wird, hören die Elben Rufe der Frauen aus dem Stockwerk unter sich, und die Männer bedeuten Calendin, den Bogen zu senken. Da der Waldelb keine weiteren Orks zu Gesicht bekommt, leistet er der Aufforderung der Männer Folge, sagt dabei aber, dass sie die einzige Chance der Leute hier gegen die Orks vor dem Bergfried seien. Zu Tinulin gewandt, fügt er an, dass Prinz Thorang nicht hier sein könne, da die Männer ihn sonst sicher schon freigelassen hätten. Tinulin bemerkt, dass Othyr auf die Nennung des Namens "Thorang" reagiert, lässt sich schliesslich aber trotzdem zusammen mit Calendin in das kleine Zimmer abdrängen. Sobald Othyr die Tür hinter den Elben geschlossen hat, beginnen seine Männer, diesen Ausgang von ihrer Seite her zu blockieren. Tinulin nutzt die kurze Ruhepause, um den Kratzer vom allerersten Armbrustbolzen mit ein paar Heilkräutern zu behandeln. Da die Männer Prinz Thorang entgegen Calendins Hoffnung nicht als Dolmetscher zu ihnen bringen, klettern die Elben schliesslich zurück auf das Dach des Bergfrieds. Mit Hilfe ihrer Seile kommen Tinulin und Calendin nur wenig später mitsamt ihrer in eine Bettdecke eingewickelten Ausrüstung wieder am Fuss des Bergfrieds bei Yoki an und berichten ihm, was sie erlebt haben. Yoki bedauert sehr, dass er nicht als Übersetzer fungieren konnte, zumal sie so vermutlich die beste Chance verpasst haben könnten, um herauszufinden, ob Prinz Thorang im Bergfried ist und falls ja, um ihn zu befreien. Tinulin erwidert, dass er sehr gespannt darauf sei, was General Hahri machen werde, wenn er nach Nidd Dyr komme.

Da sie sonst nichts weiter ausrichten können, bereiten sich die Elben darauf vor, den verletzten Yoki an einem Seil den steilen und schneebedeckten Burghügel hinunter zu lassen. Um hierbei mehr Kontrolle zu haben, klettert Calendin zunächst noch einmal zum Burgfenster im ersten Stock hoch, wo er das Seil um einen der eisernen Gitterstäbe herumführt. Dabei sieht er, dass einer der Männer im Inneren ein Stück Brot durch eine Öffnung im Boden des Vorraums gleich hinter dem Eingang zum Bergfried fallen lässt. Sofort vermutet der Waldelb, dass sich dort, direkt hinter der Eingangstüre zum Bergfried, der Zugang zu einem Verlies und damit wohl auch zu Prinz Thorang befinden könnte. Kaum dass er seinen Begleitern von seiner Entdeckung berichtet hat, beschliessen sie, nochmals einen Versuch der Kommunikation mit den Burgbewohnern zu unternehmen. Hierzu klopft Calendin ans Fenster und zieht sich zurück, sobald die Männer das Fenster von innen öffnen. Yoki nutzt diese Gelegenheit, um die Männer auf Dyrisch anzusprechen, und übersetzt in der Folge für Tinulin, der sich an Othyr wendet. Der Noldo sagt, er und seine Begleiter würden den Burgbewohnern Schutz bieten vor dem grausamen Schicksal, welches den Geiseln der Orks widerfahre. Auf die Frage, wie er das zu tun gedenke, erwidert Tinulin, dass er und Calendin mächtige Krieger seien, die zusammen mit Prinz Thorang die Bedrohung bekämpfen könnten. Aus Othyrs Antworten wird für Tinulin klar, dass Prinz Thorang tatsächlich im Bergfried festgesetzt ist, aber der Dyrer geht auch nach einem längeren Gespräch nicht auf das Angebot des Noldos ein. Er scheint seine Hoffnung vielmehr aus dem Umstand zu ziehen, dass General Hahri mit seinen Männern auf dem Weg nach Nidd Dyr sei und sie sich mit seiner Hilfe der Plage vor dem Tor entledigen werden. Yoki gibt schliesslich nochmals zu bedenken, dass die Gefährten eine gute Chance verpassen könnten, zumal die Zwerge ohnehin auf der Befreiung des Prinzen bestehen werden, aber angesichts der sturen Haltung der Dyrer beschliessen die Elben, doch erst zu Bóin II. und den anderen zurückzukehren. Mit vereinten Kräften gelingt es den Elben, den verletzten Yoki vom Burghügel abzuseilen, und kurz darauf schleichen sie durch den Wald nach Westen davon.
[Technisch gesprochen: Bei diesem Abseilmanöver explodieren Tinulins Würfel zum gefühlt tausendsten Mal in dieser Session. Dabei kommt der Verdacht auf, dass dieses Würfelglück mit einem neuen Würfelturm zusammenhängen könnte, den ihm ein Spieler aus seiner eigenen Gruppe geschenkt hat und der im Stil der Mittelerdekarten mit der Umgebung seines Grundstücks im Tessin bemalt ist.]
Es dauert nicht sehr lange, bis sie ihre Pferde wiedergefunden haben und den Weg zurückreiten, auf dem sie gekommen waren. Calendin entschuldigt sich bei Yoki für den Fehlschlag der Mission, aber der fremdländische Mann erklärt, dass es höchstens an ihm sei, sich für sein Versagen zu entschuldigen. Als sie ungefähr eine Stunde an Westen geritten sind, entdecken die Elben den General Hahri und seine Reiter, die sich ihnen zügig nähern. Rasch schlagen sie sich in die Büsche und verhindern so, entdeckt zu werden, bevor sie den Weg noch weiter zurückreiten und nach drei Stunden schliesslich auf ihre Freunde treffen. Der Abend ist bereits fortgeschritten und sie befinden sich nun gut vier Stunden westlich der Burg Nidd Dyr.

// Metageblubber:

Die Session hatte nicht nur einige spannende, sondern auch mehrere "Spannungsmomente", denn nachdem Yokis Spieler schon frühzeitig aufbrechen musste, gab es rund um die Burgerkundung durch die Elben zahlreiche Diskussionen zu verschiedensten regeltechnischen Fragen. Das bremste das Spiel phasenweise ziemlich aus, und so war ich nach der Session mit der Gesamtsituation erstmal ziemlich unzufrieden. Nachdem wir unsere Standpunkte im Nachgang nochmals dargelegt und drüber geschrieben hatten, war dann aber wieder alles soweit klar, dass es frohgemut weitergehen kann.

Nachdem Yokis Spieler schon am Ende der letzten Session mit zahlreichen Patzern geglänzt hatte, liess er auch diesmal nichts anbrennen und patzte, wo und wie es nur ging. Gerade wenn es beispielsweise um Aufträge für seinen Falken Ilmari geht, stellen wir uns mittlerweile immer vor, wie der Vogel abzwitschert und keiner weiss, ob er dann auch wirklich das macht, wozu er ausgesandt wurde. Noch vertraut Yoki Ilmari jedenfalls...

Na, wer möchte Yoki etwas Mitleid angedeihen lassen?  ~;D

torben:
Ja, die Berichte hier nehmen langsam (und endlich) wieder ein bisschen Fahrt auf. Ich hoffe, auch die nächsten Berichte wieder etwas zeitnaher hier reinstellen zu können.

Nun denn also: Jetzt aber wirklich, auf zur Drachenja... ähhh zur Befreiung von Prinz Thorang  ~;D

Session 89: Teil 1
28.12. - 29.12.2786 3Z
Nidd Dyr

Es ist bereits gegen neun Uhr abends, als Tinulin und Calendin zusammen mit dem verletzten Yoki ungefähr vier Stunden von der Burg Nidd Dyr entfernt auf Bóin II., Khufur, Arrohir, Mo und Khûzar treffen. Nachdem sich Mo Yokis gebrochenen Arm kurz angesehen hat, erklärt sie, dass sie ein Lager mit einem ordentlichen Feuer machen sollten, damit sie sich um die Verletzung kümmern könne. Bevor das weitere Vorgehen besprochen wird, berichtet Calendin zunächst von ihrer Erkundung der Burg Nidd Dyr, worauf die Zwerge für den sofortigen Weitermarsch plädieren. Da Mo die Behandlung Yokis aber von einem warmen und vor allem hellen Feuer abhängig macht, hat Bóin II. schliesslich ein Einsehen und beginnt ein Stück abseits des Weges mit der Errichtung eines Lagers. Sobald Arrohir ein Feuer in Gang gebracht hat, kümmert sich Mo um Yokis Verletzung und streicht mit ihren Fingern mehrmals über den gebrochenen Arm, wobei sie unverständliche Silben murmelt. Nach einer Weile sieht sie ihm in die Augen und sagt, dass der Arm noch einen Tag Schonung benötige, er ihn danach aber wieder voll belasten könne. Als sich Yoki überrascht bei Mo bedankt und sagt, so etwas habe er noch nie erlebt, erwidert die liebreizende Heilerin nur, dass auch sie so ihre Geheimnisse habe. Anschliessend machen Mo und Arrohir ihre abendlichen Rituale und begeben sich bald darauf zur Ruhe, nachdem Calendin ihnen mit dem Hinweis, dass sie am kommenden Tag vielleicht in den Krieg reiten werden, hierzu geraten hatte. Die übrigen Gefährten beraten noch eine Weile das weitere Vorgehen, und Yoki wirft dabei die Frage auf, ob General Hahri vielleicht durch einen geheimen Zugang in den Bergfried gelangen könnte. Bald darauf teilen sich die Elben und Zwerge in wechselnden Kombinationen die Nachtwache und diskutieren dabei unter anderem darüber, ob sie sich mit General Hahri gegen die Orks verbünden oder zunächst vielleicht einfach nur beobachten sollten, wie er mit der Belagerung umgeht. Als Khûzar sagt, dass Hahri für ihn wie ein Ork sei, gibt ihm Calendin zu bedenken, dass der Dyrer vielleicht auch einfach in seinen Entscheidungen fehlgeleitet sei. Der Waldelb fragt sich ob der verbrannten und zerstörten Unterburg vielmehr, ob der Drache Fyyrlifux tatsächlich existiere, oder ob die zerstörten Weiler nicht auch auf das Konto marodierender Orks gehen könnten. Khûzar erwidert auf diesen Gedanken, dass es den Drachen schon alleine deshalb geben müsse, weil Prinz Thorang sonst sicherlich keine Jagd auf ihn machen würde. Tinulin sagt jedoch, dass sie bis jetzt gleichwohl immer nur von den Schäden gehört hätten, die der Drache angerichtet haben solle, nicht aber von wirklichen Sichtungen des Drachen. Auch der Noldo hält im Übrigen dafür, General Hahri nicht vorschnell zu verurteilen. Sollte der Dyrer die Orks noch nicht angegriffen haben, wäre es sicher interessant, mit ihm in Verhandlungen zu treten.

Am 29. Dezember 2786 3Z brechen die Gefährten sehr zu Mos Ärger bereits um drei Uhr morgens wieder auf, und es ist wohl nur ihrer Schläfrigkeit sowie einer von Arrohir für sie entzündeten Fackel zu verdanken, dass sie keinen grösseren Aufstand macht. Sie bedankt sich bei dem jungen Dunadan zwar für das Licht, sagt aber im gleichen Atemzug, er solle sich ja nichts darauf einbilden. Während Bóin II. zu dieser frühen Morgenstunde wie ein junger Gott reitet, haben Yoki und auch Khufur grösste Mühe, sich überhaupt im Sattel zu halten. Khûzar kann derweil davon profitieren, hinter Arrohir auf Windraes breitem Rücken Platz gefunden zu haben.
[Technisch gesprochen: Yokis Patzerreigen der letzten Sessions bricht auch diesmal nicht ab. Schon sein erster Wurf in dieser Session, das Reit-Manöver zur Beurteilung, wie rasch er vorankommt, geht mit UM 02 - 90 + 115 Reiten = 27 ziemlich in die Hose.]
Sie sind noch nicht lange unterwegs, als Yoki vorschlägt, seinen Falken Ilmari loszuschicken, um herauszufinden, wo sich Hahri und seine Leute aufhalten. Der Raubvogel könnte mit dem zu Hahris Männern gehörenden Faden der Azurspinne Kontakt aufzunehmen, zumal sich dieser Yoki zu erkennen gegeben habe und dies sicherlich erwarten würde. Sobald er seinem Wanderfalken den Auftrag mitgeteilt hat und Ilmari in die Schwärze der Nacht davongeflogen ist, reiten die Gefährten weiter in Richtung Burg Nidd Dyr.
[Technisch gesprochen: Auch Yokis zweiter Wurf der Session, die Auftragserteilung an Ilmari, ist ein Patzer, der mit UM 05 - 09 + 85 Viehzucht = 77 jedoch ziemlich glimpflich ausgeht. Mit etwas Glück könnte der Falke durchaus verstanden haben, was Yoki von ihm möchte.]
Als die Gefährten noch etwa eine halbe Stunde von Burg Nidd Dyr entfernt sind, kommt Ilmari mit einem kleinen, ans Bein gebundenen Zettel zurück, den Yoki sogleich vorliest: "Gen. Hahri in Burg, geheimer Zugang im Nordosten, schicke den Falken, wenn Du da bist." Kurz besprechen sie das weitere Vorgehen und kommen zum Schluss, gleich weiter zu ziehen und die Burg südlich zu umschleichen, um anschliessend durch den geheimen Zugang in den Bergfried zu gelangen. Vom erfolgreichen Einsatz seines Falken beflügelt, reitet Yoki mit meisterlichem Geschick weiter, und auch Tinulin hat sein Pferd Tulco voll im Griff.
[Technisch gesprochen: Nachdem Yokis Spieler bei seinen ersten zwei Würfelwürfen der Session je einen Patzer erzielt hat, wechselt er die Würfel. Gleich sein erster Wurf (Reiten-Manöver) mit dem neuen Würfelpaar explodiert mit UM 97 + 51 + 115 Reiten = 263. Auch Tinulins Würfel explodieren und bescheren ihm ein Reit-Ergebnis von 318.]
Als die Gefährten kurz nach Morgengrauen unter einem wolkenlos blauen Himmel in die Nähe von Nidd Dyr kommen, vernehmen sie von dort keinerlei Kampfgeschrei. Indem sie in grossem Abstand entlang der Südseite der Burg durch den verschneiten Mischwald reiten, gelangen sie schliesslich zur Nordostseite des Burghügels. Nachdem dort alle von ihren Pferden gestiegen sind, schleichen die Elben zu Fuss näher an den Burghügel heran und können nach einer Weile im obersten Stockwerk des Bergfrieds eine Person erkennen, die immer wieder einen kurzen Blick nach draussen zu werfen scheint, als ob sie jemanden erwarten würde. Am Fuss des Burghügels entdecken sie gleich darauf tatsächlich eine kleine Schlucht, an deren Ende Calendin jedoch lediglich mehrere engstehende Stechpalmen ausmachen kann. Tinulin hingegen hegt den Verdacht, dass einige der Stechpalmen nur dazu dienen könnten, eine geheime Türe zu verbergen. Mit dieser Information schleicht Calendin zu den wartenden Gefährten zurück, worauf sie die umgehende Befreiung von Prinz Thorang beschliessen und Arrohir Windraes aufträgt, mit den übrigen Pferden ein Stück in Richtung Osten davonzulaufen. Anschliessend schleichen die Gefährten gestaffelt zu Tinulin. Der Noldo bittet Yoki, seinen Falken um den Bergfried kreisen zu lassen und dem Mann am Fenster damit zu signalisieren, dass sie vor Ort sind. Schon kurz nachdem Ilmari losgeflogen ist, landet er kurz auf dem Sims des Fensters im obersten Stock des Bergfrieds. Sobald der Mann den Falken entdeckt hat, schwingt sich dieser wieder in die Luft und fliegt davon, während der Mann mit einem kurzen Handzeichen auf die Schlucht am Fuss des Burghügels deutet und anschliessend im Inneren des Bergfrieds verschwindet. Von Calendin mit dem Bogen gedeckt, schleicht Tinulin aus dem nah an den Burghügel heran wachsenden Wald heraus und gelangt schon nach wenigen Schritten zum Eingang der Schlucht. Nur wenige Augenblicke später schliesst bereits Yoki zu Tinulin auf, und gemeinsam entdecken sie hinter den Stechpalmen tatsächlich ein massives, metallbeschlagenes Tor. Die Hufabdrücke zahlreicher Pferde im Schnee vor dem Tor verraten ihnen, dass General Hahri und seine Männer offenbar mitsamt ihren Reittieren im Bergfried sind. Während die übrigen Gefährten einer nach dem anderen zur Schlucht schleichen, hören Tinulin und Yoki, dass auf der Innenseite des Tores mehrere Riegel bewegt werden, bevor es einen kleinen Spalt breit geöffnet wird. Der Mann, der gleich darauf Yoki zu sich hereinwinkt, ist eine der Wachen, die während des Abendessens in Seer Dyr hinter König Yscheff an der Wand gestanden und die Halle zusammen mit General Hahri verlassen hatte. Bevor Yoki den dunklen Gang hinter dem Tor betritt, sagt Tinulin zu ihm, dass der Wachmann nach ihrer Besprechung rasch wieder nach oben gehen sollte, um bei General Hahri keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Sobald Yoki durch das Tor getreten ist, schliesst der Wachmann es hinter ihm wieder und stellt sich ihm als "Edmyr" vor. Nachdem er sich Yoki als ein Faden der Azurspinne zu erkennen gegeben hat, erläutert er dem fremdländischen Mann die Lage in kurzen, präzisen Sätzen:

"Ihr seid auf der Suche nach Prinz Thorang? Er und seine Begleiter befinden sich hier im Bergfried im Verlies. General Hahri hat schon länger ein Auge auf die schöne Prinzessin Mei Ling geworfen, doch sie hat ihn stets zurückgewiesen. Dafür hat sie seit dem Frühling diesen Jahres sehr oft Ausflüge mit ihrer Zofe Nula und einem jungen Stallburschen namens Pettar unternommen, was irgendwie verdächtig anmuten könnte. König Yscheff hat jedoch bereits mehrfach angedeutet, dass er Mei Ling schon bald mit General Hahri verloben könnte. Damit hat er Mei Ling wohl so sehr in Bedrängnis gebracht, dass sie sich Prinz Thorang von den Steifbärten förmlich an den Hals geworfen und ihm schöne Augen gemacht hat, als dieser nach Seer Dyr kam. Wann, wie oft und wie lange sich die beiden gesehen haben, kann ich ebenso wenig sagen wie, was sie ihm alles erzählt hat, aber schon nach wenigen Tagen in Seer Dyr bot der Zwerg König Yscheff an, für ihre Hand den Drachen Fyyrlifux zu vertreiben. Interessanterweise folgte Mei Ling Thorang in der Nacht nach seinem Aufbruch und stellte sich dabei so dermassen tollpatschig an, dass man meinen könnte, sie wollte unbedingt erreichen, dass ihr verbotener Ausflug bemerkt wird. General Hahri war ob Thorangs Angebot ohnehin schon argwöhnisch und verfolgte die Prinzessin natürlich sogleich mit seiner Reiterei. Ich war ebenfalls beteiligt, kann aber nicht sagen, worauf der General in Thorangs Zelt gestossen ist. Jedenfalls hat der General die Prinzessin unverzüglich nach Seer Dyr zurückgebracht und dort unter die strenge Aufsicht von Nei Nei gestellt. Prinz Thorang und seine Begleiter hat er derweil hier auf Burg Nidd Dyr festsetzen lassen, wogegen der Zwerg keinen Widerspruch einlegte. Nei Nei wacht seither streng über Mei Ling, aber mir scheint , dass die Prinzessin auch einen eigenen Grund hat, weshalb sie sich ihrem Vater, der von all dem nichts weiss, nicht erklärt, auch wenn ich nicht sagen kann, ob dieser Grund vielleicht auch ausserhalb der Vorfälle in Thorangs Zelt liegen könnte."

Auf Yokis Nachfrage sagt Edmyr, dass er den Drachen Fyyrlifux selbst noch nicht zu Gesicht bekommen habe, von verschiedenen Bauern aber übereinstimmende und verlässliche Beschreibungen des Untiers erhalten habe. Es sei indessen zu beachten, dass noch nie ein Drachen des Nordens so weit in den Süden vorgedrungen sei. Zur aktuellen Lage im Bergfried erklärt Edmyr, dass die Orks in der Nacht mit Unterstützung einiger Trolle das Haupttor des Bergfrieds angegriffen hätten, schliesslich aber zurückgeschlagen werden konnten. Das Tor sei jedoch so stark beschädigt, dass es einem weiteren Angriff wohl nicht mehr lange standhalten werde. Immerhin habe die Turmbesatzung mit General Hahri und seiner Reiterei nun aber wertvolle Verstärkung erhalten. Bevor sie noch weitere Punkte erörtern können, ruft eine andere Wache aus dem oberen Stockwerk nach Edmyr, worauf der Wachmann erwidert, er habe hier unten ein Geräusch gehört und nun noch nach den Pferden geschaut. Nachdem er Yoki gesagt hat, dass er es begrüssen würde, wenn es nicht zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen General Hahri und Yoki sowie seinen Begleitern kommen würde, verabschieden sich die beiden Männer, und Edmyr kehrt ins obere Stockwerk zurück. Gleich darauf öffnet Yoki das Tor und lässt die übrigen Gefährten in den Bergfried ein. Nachdem sie sich im untersten Stockwerk umgesehen und dabei festgestellt haben, dass der in den Fels geschlagene Stall die Pferde Hahris und seiner Reiterei beherbergt, besprechen sie kurz ihre Optionen. General Hahri und seine Männer dürften aufgrund der nächtlichen Angriffe durch die Orks und Trolle müde sein, was die Gefährten zu ihrem Vorteil nutzen könnten. Als sie daran denken, mit Hahri über Thorangs Freilassung zu verhandeln, sagt Mo ganz klar und deutlich, dass der Drache Fyyrlifux kein Argument in der Diskussion sein dürfe. Als Arrohir relativierend sagt: "Also falls es nötig sein sollte, dann könnte der Drache schon ein Argument sein", deutet die schöne Heilerin auf Tinulin und sagt, dass dieser Drache ihm mit Sicherheit nicht nur ein Ohr abreissen werde, worauf der Noldo explizit wiederholt: "Kein Drache."
Kurz darauf schleichen die Gefährten, angeführt von Tinulin und Bóin II., über eine Wendeltreppe ins Erdgeschoss des Bergfrieds und sammeln sich neben einem Durchgang zur grossen Halle. Nachdem alle ihre Waffen gezogen und sich vorbereitet haben, geht alles blitzschnell. Tinulin, Bóin II. und Yoki stürmen um die Ecke und entlang der Ostwand der Halle auf den Vorraum zu. Dort stehen rings um ein mit einem Holzbrett abgedecktes Loch im Boden vier mit Armbrüsten bewaffnete Dyrer, von denen zwei und durch die Schiesscharten nach unvorsichtigen Orks Ausschau halten. Beim Durchqueren der grossen Halle sehen die Gefährten zahlreiche Männer in Rüstungen, von denen einige an einem langen Tisch sitzen, während andere auf Strohmatten schlafen oder sich ausruhen. Sobald die Dyrer auf die Gefährten aufmerksam werden, schlagen sie lauthals Alarm und bewaffnen und formieren sich, während auch die übrigen Gefährten um die Ecke stürmen und an der Ostwand der grossen Halle Stellung beziehen. Noch bevor Tinulin, Bóin II. und Yoki den Vorraum erreichen, stellen sich ihnen die vier bewaffneten Wachen in den Weg und zielen mit ihren Armbrüsten auf die Gefährten. Sofort ruft Yoki laut und gut verständlich auf Dyrisch: "Hahri! Kommt her! Wir wollen nicht mit Euch kämpfen! Aber wenn wir es müssen, dann werden wir alle entweder gleich sterben oder aber heute Abend, wenn die Trolle kommen!" Fast gleichzeitig ruft auch einer der Wachmänner am langen Tisch "Wartet!" Im nächsten Moment kommen die Gefährten zum Stillstand und sehen, wie sich die Burgbewohner weiter formieren und langsam versuchen, Tinulin und seine Begleiter vom Rest der Gefährten abzuschneiden. Sogleich erhebt der Wachmann, bei dem es sich um keinen anderen als Edmyr handelt, wieder die Stimme und ruft: "Herr! Hier ist Besuch für Euch!" Es dauert nicht lange, da kommt General Hahri mit weiteren bewaffneten Männern aus dem oberen Stockwerk herunter und wirft die Frage in den Raum, was denn nur all die vielen Waffen sollen. Yoki erwidert darauf nochmals: "Wir wollen keinen Kampf", wobei er stellvertretend für seine Begleiter zum Zeichen seiner Redlichkeit seine Waffe auf den Boden legt. Er fügt an: "Wenn jedoch Ihr einen Kampf wollt, so werdet Ihr sterben, entweder jetzt gleich oder aber heute Abend, wenn die Trolle zurückkommen. Sie aber sind unser gemeinsamer Feind." Der General geht nicht weiter auf Yokis Worte ein, sondern sagt, er habe sich bereits gedacht, dass die angebliche Suche nach Prinz Thorang nur ein Vorwand der Gefährten gewesen sei, denn weshalb sonst sollten sie jetzt ausgerechnet hier auftauchen? Und wer sollte ihnen denn schon verraten haben, dass Thorang tatsächlich hier sei? Schliesslich kommt Hahri noch ein anderer Gedanke, denn er fragt: "Und wie seid Ihr überhaupt hier hereingekommen?" Nun ist es Yoki, der Hahris Fragen weitgehend ignoriert und erwidert, dass die Suche nach Prinz Thorang schon beinahe abgeschlossen sei und sich bereits ein Bote auf dem Weg zu König Thiril von Buzan befinde, um ihm mitzuteilen, dass Hahri Thorang gefangen genommen habe. Den erfundenen Teil mit dem Boten hatte sich der fremdländische Mann am Abend zuvor mit Calendin als mögliches Druckmittel ausgedacht. Als er anfügt, dass die Gefangennahme Prinz Thorangs rasch zu einem Krieg zwischen den Steifbärten und Dyr führen könnte, sagt Hahri, dass diese Worte für eine Drohung gehalten werden könnten. Diesfalls müsse Yoki aber aufpassen, dass er nicht etwas Falsches sage, wofür er anschliessend Wiedergutmachung leisten müsse. Anschliessend wiederholt Hahri nochmals seine Frage danach, wie die Gefährten in den Bergfried gekommen seien. Im Bestreben, Edmyr zu schützen und seinen Einsatz für die Azurspinne geheim zu halten, erwidert Yoki, dass sie schon tags zuvor in den Bergfried eingedrungen seien und Hahri die Fähigkeiten der Elben nicht unterschätzen sollte. Es gehe hier vielmehr darum, dass sich langsam aber sicher ein Fenster von Möglichkeiten für ihn zu schliessen beginne. Der noch immer äusserst grossen Anspannung inzwischen offenbar überdrüssig, fordert Hahri seine Männer plötzlich auf, endlich die Waffen zu senken, so etwas sei ja nur lächerlich. Gleich darauf schickt der General die Burgbewohner ins obere Stockwerk, so dass nur er und seine zehn Mann starke Garde zurückbleiben. Schliesslich sagt Hahri:

"Ihr habt recht, es ist tatsächlich so, dass sich Prinz Thorang in meiner Obhut befindet und mein Gast ist. Ihr müsst verstehen, dass die ganze Situation gerade auch für den Prinzen etwas heikel ist, zumal ich ihn zusammen mit Prinzessin Mei Ling in seinem Lager in flagranti erwischt habe. Seid Euch dabei bewusst, dass diese Umschreibung der Gegebenheiten die weitaus günstigste Variante für Thorang ist, bei der das eine oder andere brisante Detail unter den Tisch fallen gelassen wird. Jedenfalls hat sich Thorang im Anschluss freiwillig in meine Obhut begeben und ob es sich noch immer so verhält, das können wir ihn ja gerne fragen."

Auf Hahris Worte erwidert Tinulin mit einem Blick auf das von einem Holzbrett verdeckte Loch im Boden des Vorraumes, dass diese Art der Unterbringung eher nach "Gefangenschaft" anmute und derartige Gastregeln zumindest im Westen nicht anzutreffen seien. Nachdem Yoki Tinulins Einwurf übersetzt hat, fügt er selbst an, dass man Prinz Thorang ja einfach selbst dazu holen könnte, damit er für sich selbst sprechen könne. Hahri überlegt kurz, bevor er sagt: "Wieso nicht? Holt Thorang!" Sichtlich um Haltung bemüht, platzt es da aus Khûzar heraus: "Prinz! Es heisst Prinz Thorang!", worauf der General jedoch nur mitleidig lächelnd erwidert, dass dies sicherlich eine der möglichen Bezeichnungen sei, welche man für Thorang wählen könne.

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torben:
Session 89: Teil 2

Gleich darauf legen zwei von Hahris Männern den Zugang zum Verlies frei und holen Prinz Thorang mit Hilfe eines Seils aus dem tiefen, lichtlosen Loch. Als Khûzar seinen Prinzen erblickt, verneigt er sich tief und will seiner Freude über das Wiedersehen Ausdruck verleihen, doch Hahri weist die Wachen an, Thorang sogleich zu ihm zu bringen. Das passt Khûzar und den Gefährten zwar überhaupt nicht, weil sie den Prinzen so notfalls kaum schützen könnten, da dieser jedoch offensichtlich mit Hahri zu kooperieren gedenkt, lassen sie ihn schliesslich dennoch passieren. Als Thorang vor Hahri steht, sagt der General, die Gefährten würden glauben, dass Thorang ein Gefangener sei, weshalb er ihn fragen wolle, ob er bestätigen könne, dass er freiwillig hier sei. Der Prinz erwidert, dass er mit Ausnahme von Khûzar die Gefährten weder kenne noch wisse, was sie wollen. Khûzar aber könne er sagen, dass er im weitesten Sinne freiwillig hier sei. Auf Yokis Übersetzung von Thorangs Antwort sagt Calendin in provokantem Ton, dass in diesem Falle ja alles gut sei und sie gehen könnten. Hahri erwidert darauf, dass er damit ganz richtig liege, wobei er auf das von den Trollen beschädigte Haupttor deutet und anfügt: "Da ist die Tür." Yoki wirft indessen ein, dass sie den direkten Auftrag von König Thiril hätten, Prinz Thorang nach Buzan zu bringen, und Bóin II. fügt an, dass sie Burg Nidd Dyr nur mit Thorang verlassen werden. Da ändert sich Hahris bisher eher amüsierter Tonfall schlagartig, und er erklärt mit ernster Stimme:

"Das ist natürlich etwas Anderes, und Ihr werdet sicher verstehen, dass ich Thorang aufgrund seiner Tat nicht einfach so gehen lassen kann, Prinz hin oder her. Ich habe mich bei König Yscheff dafür eingesetzt, dass Prinzessin Mei Ling nicht bestraft wird, sofern der Drache Fyyrlifux aus Dyr vertrieben wird. Dies aber wird Thorang in meinem Namen bewerkstelligen, bevor er selbst Dyr auf ewig und ohne Wiederkehr verlässt."

Auf die Worte des Generals sagt Calendin in Westron, so dass nur seine Gefährten und Thorang ihn verstehen, dass dies für alle ausser Hahri eine schlechte Abmachung sei, da Mei Ling und Thorang, die einander lieben, getrennt würden und zudem Hahri durch die Heirat mit Mei Ling den Thron von Dyr erbe. Wieder zum General gewandt sagt Yoki, es sei durchaus bemerkenswert, um nicht zu sagen merkwürdig, dass ausgerechnet Hahri bei dieser Abmachung so gut wegkomme. Ganz davon abgesehen sei es aber trotzdem der Wille König Thirils und auch der Azurspinne, dass Thorang nach Buzan zurückkehre. Hahri erwidert freundlich aber bestimmt, dass dies Thorang ja gar nicht verwehrt sei, sondern vielmehr ausdrücklich von ihm verlangt werde, wobei er zuvor einfach den Drachen Fyyrlifux zu vertreiben habe. Yoki sagt darauf, dass Thorang gleichwohl ein Prinz sei und diese Abmachung eher nach einer Erpressung als nach einem freiwilligen Übereinkommen klinge, bevor er anfügt, dass die Information, dass Thorang im Verlies sitze, seinen Vater Thiril leicht zu einem Krieg gegen Dyr veranlassen könnte. Hahri erwidert darauf in gereiztem Ton, dass man König Thiril in diesem Fall vielleicht auch gleich noch mitteilen sollte, dass Thorang Prinzessin Mei Ling verschleppt und geschändet habe. Dieser Umstand könnte für seinen Vater nämlich ebenso von Interesse sein und seine Reaktion beeinflussen. Nach einer kurzen Pause fasst sich Hahri wieder und sagt, dass er sich bei König Yscheff für Thorang eingesetzt habe, damit sowohl Mei Ling verschont werde, als auch der Prinz möglichst gut davonkomme, wobei dieser den Drachen ja ohnehin vertreiben wolle. Während Yoki immer wieder den Blickkontakt mit Thorang, Hahri und, ganz unauffällig, mit Edmyr sucht, sagt er, dass der Fauxpas Thorangs im Zelt nicht wirklich ins Gewicht fallen könne, wenn er und Mei Ling sich wirklich lieben würden, zumal eine solche Verbindung sicherlich auch eine gute Sache für beide Königreiche wäre. Es wäre daher richtig und auch der diplomatisch korrekte Weg, wenn Thorang unverzüglich nach Buzan zurückgebracht werde, zumal es auch dem Ansehen vieler Personen schaden könnte, wenn Mei Lings Schändung publik werden sollte. Calendin wirft dazu die Frage auf, weshalb König Yscheff überhaupt seine eigene Tochter bestrafen sollte, noch zumal wenn sie ja selbst zum Opfer einer Schändung geworden sei. Hahri stellt darauf die rhetorisch gemeinte Gegenfrage, ob sich Thorang nach einem Aufenthalt in Buzan nochmals nach Seer Dyr begeben und sich seiner gerechten Strafe stellen würde. Dann aber wendet er sich dem Prinzen zu und sagt, dass dieser doch wohl sicher nicht gedenke, sein Wort zu brechen und nach Buzan heimzukehren, bevor Fyyrlifux vertrieben sei. Yoki kommt einer Antwort Thorangs zuvor und sagt, dass dieses Versprechen nicht freiwillig gegeben worden sei und Hahri einen Krieg nur abwenden könne, indem er Thorang ziehen lasse. Der General erwidert darauf, dass es keinen Krieg geben werde, wenn die Gefährten König Thiril von der Freiwilligkeit von Thorangs Aufenthalt überzeugen, so wie es ja auch wirklich sei. Als er anschliessend Thorang fragt, wie er die Sache sehe, erklärt der Prinz beinahe etwas kleinlaut:

"Es stimmt, dass General Hahri mich mit Mei Ling in meinem Zelt angetroffen hat. Weiter ins Detail werde ich nicht gehen, aber ich fürchte eine Bestrafung der Prinzessin mehr als meinen eigenen Tod, weshalb ich bereit bin, zuerst Fyyrlifux zu vertreiben, da dies, wie mir Hahri versichert hat, die Schonung Mei Lings bedeutet."

Khufur ist ob der Tatsache, dass ein Zwergenprinz einer Menschenprinzessin beizuwohnen pflegte, offen und ehrlich entrüstet und murmelt mehrmals in seinen Bart, dass dies so ganz und gar nicht richtig sei. Während Yoki die Frage aufwirft, wie Thorang den Drachen besiegen wolle, wenn er hier eingesperrt sei, sagt Bóin II. auf Khuzdul zum Prinzen, dass er sich mit seinem Verhalten zu Hahris Marionette mache und Mei Ling im Versuch, sie zu schützen, direkt in dessen Arme treibe, wohin sie jedoch nicht wolle.
Yoki und Hahri tauschen noch mehrmals ihre Argumente aus, und die Diskussion beginnt sich schon fast im Kreis zu drehen, als der General schliesslich müde sagt:

"Versteht Ihr denn nicht, dass ich bis jetzt Mei Ling geschützt habe, indem ich König Yscheff, wohlgemerkt in gröbster Verletzung meiner Pflichten ihm gegenüber, nicht über den Zwischenfall in Prinz Thorangs Zelt informiert habe? Auch für mich steht hier viel auf dem Spiel, auch wenn Ihr das vielleicht nicht sehen wollt."

Auf diese offene Bekundung Hahris ergreift Tinulin das Wort und schlägt vor, dass die Gefährten mit Prinz Thorang aufbrechen und den Drachen Fyyrlifux vertreiben werden, bevor sie mit ihm zu König Thiril zurückkehren. Ganz im Gegensatz zu Mo ist Hahri mit diesem Vorschlag einverstanden, nachdem er Thorang nochmals das Versprechen abgenommen hat, dass dieser nach der Vertreibung von Fyyrlifux Dyr sofort auf direktem Weg und ohne Wiederkehr verlassen werde. Hahri sichert dem Prinzen im Gegenzug Mei Lings Sicherheit zu.
Während Mo vor Wut schäumt und Tinulin anfährt, dass sie niemanden heilen werde, der sich auf Drachenjagd begebe, werden Thorangs Begleiter aus dem Verlies geholt und wie ihr Prinz mit ihren persönlichen Rüstungen und Waffen ausgestattet. Als die Zwerge schliesslich marschbereit sind, fragt Bóin II. Thorang, ob er sein Versprechen nicht nochmals überdenken wolle, schliesslich mache er damit als Hahris Marionette genau das, was Mei Ling nicht wolle, und am Ende werde der General ihr Ehemann und neuer König von Dyr. Sichtlich um Haltung bemüht, presst Thorang zwischen den Zähnen hervor: "Ich kenne Euch nicht, Herr Zwerg, aber Ihr bohrt gerade ziemlich tief in einer sehr schmerzhaften Wunde. Ich rate Euch, lasst es, sonst muss ich Euch beissen." Als Bóin II. erwidert, dass er der Falsche sei und Thorang vielmehr Hahri beissen sollte, sagt der Prinz mit gesenktem Kopf: "Nein, mich selbst müsste ich beissen für meine Unbeherrschtheit." Mo wendet sich derweil Khufur zu und drückt ihm aufgebracht den Ellbogen gegen den Hals, wobei sie eindringlich wiederholt, dass sie niemanden heilen werde, der sich auf Drachenjagd begebe. Es sei seine Aufgabe, Bóin II. dazu zu bringen, dass nur Thorang und seine Begleiter, nicht aber auch die Gefährten auf Drachenjagd gehen. Ob Mos wutfunkelnder Augen beinahe etwas eingeschüchtert, erwidert der Zwerg, dass sie ja aber Thorang zu seinem Vater bringen müssten, was schwer werde, sollte er alleine gegen den Drachen gehen. Noch während er diesen Satz ausspricht, wird Bóins II. Schüler allmählich klar, dass die diplomatische Lösung des Konflikts, welche er zunächst für sehr elegant gehalten hatte, in Wirklichkeit alles andere als elegant ist, worauf er selbst, wenn auch aus anderem Grund, aufgebracht ist.
Als die Gefährten gleich darauf mit Prinz Thorang und seinen sechs Begleitern aufbrechen, sagt Hahri zum Abschied: "Ich wünsche Euch eine gute Jagd. Lasst es alle wissen, wenn Ihr Fyyrlifux vertrieben habt." Auf dem Weg in den Keller taucht unversehens Edmyr an Yokis Seite auf und flüstert ihm zu, er sei froh, dass ein Kampf vermieden werden konnte. Yoki dankt dem Dyrer für seine Unterstützung und fragt ihn, ob es etwas gebe, was er für ihn tun könne, worauf Edmyr erwidert, dass er aktuell keinen spezifischen Auftrag von der Azurspinne habe und sie mit den Belagerern schon irgendwie fertig werden sollten. Er könne der Azurspinne aber ausrichten, dass ihr Netz bis nach Dyr reiche, was Yoki weiterzumelden verspricht, unter Nennung von Edmyrs Namen.

Wenig später schleichen die Gefährten sowie Prinz Thorang und seine sechs Begleiter Drumin, Nimmri, Kaasi, Brazar, Khetil und Ygdal östlich des Burghügels durch den verschneiten Wald, wobei Nimmri und Khetil mit der Heimlichkeit einige Probleme bekunden. Schon bald schickt Yoki seinen Falken Ilmari los, um Momo und die anderen Pferde der Gefährten ausfindig zu machen und zu ihnen zu geleiten. Als der Falke während längerer Zeit verschwunden bleibt, folgen die Gefährten einfach den Spuren der Pferde und wandern dabei ein ganzes Stück nach Osten.
[Technisch gesprochen: Yoki verpatzt auch diesen Auftrag an Ilmari mit UM 01 - 83 + 85 Viehzucht = 3 deutlich. Der Falke fliegt los, doch wo er landet, steht noch in den Sternen.]
Unterwegs wendet sich Thorang an Khûzar und sagt, es sei schön, ihn wiederzusehen, auch wenn er nicht wisse, was ihn herführe und wer seine Begleiter seien, die so viel in seinem eigenen Namen gesprochen hätten. Indem Khûzar auf Yoki deutet, erklärt er, dass der fremdländische Mann ein Vertreter der Azurspinne sei, mit dem er selbst schon einige Zeit unterwegs sei. Bei den Gefährten handle es sich um Begleiter von Bóin II., welcher aus den Malachithöhlen stamme und nun König Thiril unterstellt sei. Gleich darauf stellt sich Yoki Prinz Thorang auch noch selbst vor und sagt, er gehöre zum Netz der Azurspinne und sei von König Thiril ausgesandt worden, um ihn, Thorang, nach Buzan zurückzubringen. Seine eigentliche Aufgabe bestehe jedoch darin, Vertreter der Zwerge von den Malachithöhlen wie auch vom fünften Haus der Zwerge als Teilnehmer für das Steppenturnier zu gewinnen. Thorang erwidert, dass er Yokis Worte zur Kenntnis genommen habe, nun aber erst sein Versprechen zu erfüllen habe, bevor er sich anderen Dingen zuwenden könne. Yoki zeigt dafür Verständnis und sagt, er sei jetzt mit im Boot, auch wenn er sich mit Drachen nicht auskenne und diesbezüglich auf Thorangs Expertise hoffe. Der Steifbart erwidert mit einem sarkastischen Lächeln, dass es in diesem Fall eine interessante Erfahrung für Yoki werden könnte. Als Yoki darauf sagt, dass Thorang in diesem Fall ein interessanter Anwärter für das Steppenturnier sein könnte, erwidert der Prinz mit plötzlich todernster Stimme: "Ein Turnier ist Spielerei, ein Drache ist eine ernste Angelegenheit." Dieser Ansicht Thorangs pflichtet Bóin II. unumwunden bei. Unterdessen gesellt sich Arrohir neben Mo und will sie gerade mit einem bissigen Spruch herausfordern, doch die schöne Heilerin funkelt ihn nur wütend an und droht ihm mit ihrem Morgenstern, wobei sie sagt, Arrohir sei nur eine Marionette von Tinulin. Als Calendin dazwischen geht und sagt, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für Streitereien sei, wird Mo plötzlich zuckersüss und sagt, während sie ihren Arm um die Taille des Waldelben legt: "Du hast natürlich ganz recht, wir haben wirklich ein anderes Problem, denn Du musst Tinulin und Bóin II. von einer Konfrontation mit einem Drachen abhalten, schliesslich weisst Du ja, wie das beim letzten Mal ausgegangen ist."
Als sie rund vier Kilometer weit gegangen sind, ruft Arrohir schliesslich nach seinem Hengst Windraes, der tatsächlich schon wenig später zusammen mit den übrigen Reittieren zwischen den verschneiten Bäumen auftaucht. Yokis muss dabei mit einigem Verdruss feststellen, dass sein Falke Ilmari den Auftrag wohl nicht richtig verstanden hat, denn statt Momo zu ihm zu geleiten, hat es sich der Raubvogel einfach auf der Mähne des Pferdes gemütlich gemacht. Ohne lange zu zögern, steigt Calendin auf sein Pferd Gaul und wünscht Prinz Thorang eine gute Jagd, wobei er zu Mos grosser Erleichterung und Freude anfügt, dass dies nicht die Aufgabe der Gefährten sei. Als Thorang freundlich erwidert, dass er Calendin zwar nicht kenne, ihm aber gleichwohl für seine Begleitung durch den Wald danke, entbrennt sogleich eine heftige Diskussion über das weitere Vorgehen. Dabei werfen Yoki und Tinulin Thorang vor, durch sein unreifes Verhalten sie und andere zu einer Konfrontation mit einem Drachen gedrängt zu haben. Der Prinz widerspricht dieser Sichtweise vehement und stösst sich überdies daran, dass Tinulin ihn wie einen kleinen Junge behandelt, worauf der Noldo sagt, dass er sich aber nunmal genau wie ein solcher verhalten habe und noch immer verhalte. Während Bóin II. sagt, ihm solle es genügen, wenn Thorang ihm in einem Schreiben an König Thiril bestätige, dass alles in Ordnung sei, kann dies für Yoki, der noch immer hofft, Thorang ans Steppenturnier führen zu können, nicht die Lösung sein. Er sagt daher nochmals, dass er den Standpunkt des Prinzen, durch sein Verhalten überhaupt niemanden zu irgendetwas gedrängt zu haben, nicht verstehen könne, zumal zumindest Khûzar und Bóin II. verpflichtet seien, Thorang nach Buzan zurückzubringen. Dies gehe nun aber wohl erst, nachdem sie den Drachen Fyyrlifux vertrieben hätten. Thorang erwidert darauf, dass es hier nicht um irgendeinen Troll, sondern um einen Drachen gehe, weshalb es immer nur um Freiwilligkeit gehen könne, denn eine Konfrontation mit einem Drachen sei immer auch eine Konfrontation mit dem Tod. Dies nun sei genau der Grund, weshalb er niemanden um Hilfe gegen den Drachen bitte oder dies gar einfordere. Wer sich ihm hingegen freiwillig anschliessen wolle, sei herzlich willkommen.
Da Calendin und auch Mo noch immer für den Aufbruch der Gefährten sind und darüber ihr Bündnis mit Yoki, und Khûzar zu zerbrechen droht, meldet sich schliesslich Arrohir zu Wort und sagt, er verstehe Yokis Anliegen und wolle ihm beistehen, weshalb er tun werde, was getan werden müsse. Mit diesen Worten geht er vor Mo auf ein Knie und sagt mit ehrlicher und demütiger Stimme: "Ich bitte Dich, Mo, von Herzen, die Gruppe zusammen mit diesen Zwergen zu begleiten. Auch wenn die übrigen Calatirnor, und allen voran Du, einen anderen Weg einschlagen sollten, wäre ich Yoki zuliebe gleichwohl bereit, ihn und die Zwerge zu begleiten, denn ich sehe Yokis Problem. Trotz allem wäre es mir aber natürlich lieber, Du würdest uns begleiten." Mit diesem Auftritt wirft Arrohir die hübsche Dunländerin ziemlich aus der Bahn, die sichtlich um Fassung bemüht erwidert: "Ich bin nicht jahrelang in Gefangenschaft gewesen, um jetzt einem Feuerdrachen entgegenzutreten!" Nachdem diese Worte in äusserster Rage aus ihr herausgebrochen sind, fasst sich Mo rasch wieder und fügt deutlich gelassener und mit Engelszunge an: "Wenn ich mit Euch komme, dann nur, wenn ich danach nicht mehr in Khufurs Schuld stehe. Zudem musst Du zuerst Calendin davon überzeugen, Euch ebenfalls zu begleiten, denn entweder begleiten Euch alle Calatirnor oder keiner."
[Technisch gesprochen: Mos Reaktion fällt aufgrund eines Patzers mit UM 03 - 19 = -16 im ersten Moment ziemlich extrem aus. Dann gelingt es ihr aber, ihre Rage mit einem Schauspielen-Manöver zu überspielen.]
Nachdem Mo ihre Bedingungen vorgetragen hat, spricht Calendin sie ruhig in gebrochenem Dunael an und sagt, dass er gerade zwei Dinge über sie gelernt habe. Zum einen, dass sie in jahrelanger Gefangenschaft gewesen sei und diese Vergangenheit noch immer in ihr schlummere. Zum anderen, dass sie die Calatirnor offenbar nur wegen eines gegenüber Khufur geleisteten Schwurs begleite, was er sehr schade finde, denn er habe gehofft, dass sie sich ihnen aus freiem Willen angeschlossen hätte oder dies zumindest in Zukunft tun werde. Im Bewusstsein, dass sie nun tatsächlich auf Drachenjagd gehen werden, wendet sich der Waldelb anschliessend Tinulin zu und fügt in Sindarin an: "Wir sind schon die grössten Vollidioten!" Als Khufur auf Dunael die Worte "Keine Schuld!" zu Mo sagt, erwidert die liebreizende Heilerin, dass der Entscheid hierüber einzig bei ihr selbst liege, bevor sie laut und deutlich an alle Calatirnor gewandt erklärt: "Ich hoffe, Ihr vergesst nicht, wozu ich heute zugestimmt habe. Ich werde Euch daran erinnern!" Bóin II. erwidert darauf, dass er Mo sehr wohl gehört habe. Seit er die Malachithöhlen verlassen habe, befinde er sich selbst in der für ihn ungewohnten Situation, nicht mehr der Herr seiner Entscheidungen zu sein. Er setze seine Hoffnung nun darauf, dass Prinz Thorang seine Sache gut mache, und fügt an, dass die Calatirnor in seiner Nähe bleiben werden. Auf diese Worte fragt Thorang, ob Bóin II. in diesem Fall doch kein Schreiben für König Thiril haben wolle. Als Bóin II. dies mit einem Kopfschütteln verneint, gibt Thorang erst ihm und anschliessend auch allen anderen Calatirnor sowie Yoki und Khûzar die Hand, und indem er sich dabei vor jedem von ihnen verneigt, bedankt er sich für ihre nähere oder fernere Begleitung. Yoki erwidert auf Thorangs Worte, dass er selbst zu dem stehe, was er gesagt habe und nun gespannt sei, wie es mit ihnen weitergehen werde.

// Metageblubber:

Auch in dieser Session wurde wieder hauptsächlich geredet und nur wenig gewürfelt. Wenn dies aber doch mal der Fall war, geizte Yokis Spieler erneut nicht mit Patzern... Auch wenn er bereits sagte, dass ich mich bei den Sessionberichten ja einfach von Patzer zu Patzer hangeln könnte, geht es mir beim Aufschreiben nicht darum, in erster Linie das Scheitern der Gefährten zu dokumentieren, sondern vielmehr all ihre Aktionen zu beleuchten.
Beim Reden haben sich die Gefährten allerdings sehr gut geschlagen und sich dabei auch voll an den Masterplan gehalten, ich sage nur "Keine Drachen!" hahahahahahahaha  ~;D

Ich hatte bezüglich des Ausgangs der Konfrontation mit General Hahri keinerlei Präferenzen oder Vorgaben, sondern habe einfach geschaut, wo uns das Diskussionsschiff so hintreibt. Und tatsächlich ist es den Gefährten erneut gelungen, einen Konflikt ohne Gewalt zu lösen... Dass sie damit General Hahri voll in die Karten spielen, tja das kann dabei schon mal passieren, und man kann halt nicht immer s'Fünferli und s'Weggli (zu deutsch: das Geld und das Brötchen) haben. Mo hat dies im Übrigen auch nicht bekommen, sondern muss sich jetzt mit ein paar - wie Calendin sich ausdrückte - "Vollidioten" rumschlagen, die sich in den Kopf gesetzt haben, gegen einen Drachen auszuziehen oder sich zumindest in der Nähe eines Drachenjägers aufzuhalten. Wie das wohl weitergehen wird?

Was meint Ihr, hat sich nach dieser Session jemand von den Calatirnor oder ihren neuen Begleitern etwas Mitleid oder einen Anpfiff oder sonst was verdient? Dann lasst es uns wissen  :)

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