Autor Thema: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen  (Gelesen 2107 mal)

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Offline Sir Gawain

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AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« am: 23.03.2014 | 16:57 »
Ich bin immer auf der Suche nach einem Weg, um ein Gleichgewicht zwischen Menschen und Halbmenschen zu finden, ohne die Stufenbeschränkungen zu benützen. In meinen Kampagnen galt fast immer eine Hausregel (von Gary Gygax, der AD&D „humanocentric“ nannte, inspiriert): die Gruppe kann nicht aus mehr Halbmenschen als Menschen bestehen.
In den letzten Wochen habe ich allerdings an eine Entwicklung gedacht: Jeder Spieler, der einen Halbmensch spielen möchte, soll erst 4+ auf 1W6 würfeln; wenn es in der Gruppe einen Halbmensch schon gibt, soll der Spieler 5+ würfeln; wenn es schon zwei oder mehr Halbmenschen gibt, soll er 6 würfeln.
Statt die Stufen zu beschränken mache ich damit den Zugang schwierig, aber danach können die Halbmenschen auch die 100.+ Stufe erreichen (wenn die gewählte Klasse keine eigentlichen Stufengrenzen besitzt, wie z.B. Druiden und Assassinen).
Es gibt natürlich die Möglichkeit, wenn kein Spieler einen Mensch spielen möchte und die Würfel großmutig sind, dass die ganze Gruppe aus Halbmenschen besteht, aber das scheint mir als reine Theorie... oder?  ;)
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Offline Lich

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #1 am: 23.03.2014 | 17:08 »
Ich halte es für keine gute Idee, die Charakterwahl einem Würfelwurf zu überlassen. Du hast ziemlich tolerante Spieler, wenn sie sich das gefallen lassen.

Samael

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #2 am: 23.03.2014 | 17:13 »
Gut, dass Prinzip ist ja AD&D nicht fremd. Fast alle Klassen (außer den F/M/P/T) brauchen etwas Würfelglück bei der Erschaffung, wegen der Attributsvoraussetzungen.

Chiungalla

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #3 am: 23.03.2014 | 17:24 »
Ich halte es nicht wirklich für eine gute Idee das letztendlich ein Spieler aufgrund eines einzelnen misslungenen Würfelwurfs nicht das spielen darf/kann was er spielen will.

Am besten spricht man sich innerhalb der Gruppe ab und diskutiert das aus. Du solltest gute Gründe finden und vorbringen warum zu viele Halbmenschen doof sind (Und mit Zitaten (wie dem von Gary Gygax) kann man nicht argumentieren, falls Du auf die Idee kommen willst). Und anschließend sollte man sich zusammen setzen und darauf einigen wer einen Halbmenschen spielen darf oder nicht. Oder aber Du solltest die Spieler einfach gewähren lassen.

Die einzige Alternative ist der Erlass einer Regel durch Dich (den Spielleiter). Und vielleicht kommt dann noch erschwerend hinzu, wenn die Mehrheit der Spieler Halbmenschen spielen möchte, dass dieser Erlass gegen den Willen der Mehrheit der Spieler erlassen wurde. Nach meinem Verständnis der Rolle des Spielleiters hat der dazu keine Befugnis. Ich weiß aber natürlich, dass diese Einstellung nicht von allen Spielleitern geteilt wird. Beliebt macht man sich mit solchen Entscheidungen gegen die Mehrheit aber auch dann nicht, wenn die Gruppe an und für sich einen autoritären Führungsstil schätzt.

Und bei der Würfel-Variante hast Du halt noch zusätzlich das Problem, dass die Debatte vielleicht (je nach Spielern) nach jedem missglückten Wurf wieder hoch kocht.

Und bei Deinem Mechanismus wäre halt noch zusätzlich die Frage:
Bei der Neuerschafft einer ganzen Gruppe: Wer würfelt 4+, wer 5+ und wer 6+? Darf derjenige auf 4+ testen der zuerst hier schreit?

Gut, dass Prinzip ist ja AD&D nicht fremd. Fast alle Klassen (außer den F/M/P/T) brauchen etwas Würfelglück bei der Erschaffung, wegen der Attributsvoraussetzungen.

Nur wird es dann durch die neue Hausregel ja noch mal unwahrscheinlicher das man das spielen darf, was man spielen will.
« Letzte Änderung: 23.03.2014 | 17:26 von Chiungalla »

Offline Ursus Piscis

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #4 am: 23.03.2014 | 17:39 »
Interessanterweise gilt die Stufenbeschränkung ja nie für die Klasse thief ... weiß eigentlich jemand, warum der gute G.G. somit hauptsächlich (multiclass-)thieves unter demihumans förderte?  :o
   

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #5 am: 23.03.2014 | 17:46 »
Meiner Meinung nach keine gute Idee. Die Gemeinschaft des Rings wäre so nicht zustande gekommen.

Spieler sollten spielen können was sie wollen (deshalb hat sich in späteren Editionen ja auch Pointbuy durchgesetz)

Mamenchi

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #6 am: 23.03.2014 | 17:49 »
was hast du gegen Halbmenschen?

Ingame oder Outgame?

Regeltechnisch?

Ich finde in fast jedem RPG Menschen als etwas beschränkter als andere Rassen, trotzdem gibt es genug, die Menschen spielen wollen.

Ein RPG soll Spaß machen und wenn ein Spieler XY spielen möchte, warum nicht?

Wenn du Halbmenschen nicht magst, dann mach die Stufenbeschränkung noch schlimmer(ok das willst ja nicht)? Oder XP Abzüge? Level Adjustment?

Offline Glgnfz

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #7 am: 23.03.2014 | 18:02 »
Äh, du weißt aber schon worum es hier geht...?
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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #8 am: 23.03.2014 | 18:17 »
Mir gefällt deine ursprüngliche Hausregel besser - da können sich die Spieler absprechen, wer dann was spielt, anstatt das dem Zufall zu überlassen.

Bei vier Spielern sind die Chancen, dass alle 4 oder höher würfeln, übrigens gar nicht mal sooo schlecht. Wenn du also nicht so viele Nichtmenschen dabei haben willst, fährst du mit "mindestens die Hälfte müssen Menschen sein" vermutlich besser.
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Offline Sir Gawain

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #9 am: 23.03.2014 | 18:19 »
Ich habe eigentlich nichts gegen Halbmenschen... au contraire: Ich finde sie interessant.
Sie besitzen aber Fähigkeiten, die die einfachen Menschen nicht haben. Das ist der Grund, warum GG die Stufenbeschränkungen erfunden hatte.
Und ich finde es besser, 4+ zu würfeln statt die 5. Stufe nicht überschreiten zu können (wie z.B. ein Elf Kämpfer, dessen Stärke unter 17 ist).

Und wenn eine ganze Gruppe neuerschafft werden soll, der erste Spieler, der würfelt, ist der, der den DM mit einem Haufen Oreo korrumpiert hat!  ;D
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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #10 am: 23.03.2014 | 18:21 »
Die Idee finde ich gar nicht mal so schlecht, an der Methode hapert es irgendwie. Ein paar Demihumans sind nun wirklich weiter vom Menschen weg, wenn man so will, dafür sind aber ihre möglichen Attribute und Klassenbombinationen auch besser. Ich würde den Würfelwurf deswegen auch nicht an der Anzahl festmachen sondern am gewünschten Demihuman und den Spieler schauen lassen ob er ihn erreicht.
Alternativ würde ich mir überlegen die Optionen für Menschen etwas zu erweitern, entweder durch eine kleine Multiclassing Selektion oder nochmals einen 10% EXP Bonus.
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Offline Sir Gawain

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #11 am: 23.03.2014 | 18:29 »
Mir gefällt deine ursprüngliche Hausregel besser - da können sich die Spieler absprechen, wer dann was spielt, anstatt das dem Zufall zu überlassen.

Bei vier Spielern sind die Chancen, dass alle 4 oder höher würfeln, übrigens gar nicht mal sooo schlecht. Wenn du also nicht so viele Nichtmenschen dabei haben willst, fährst du mit "mindestens die Hälfte müssen Menschen sein" vermutlich besser.

Das ist vernünftig, und keine schlechte Idee. Ich finde aber das würfeln sehr "Old School"...


@Slayn: Ja, ich hatte auch an einen +10% EP Bonus für die Menschen gedacht. Das ist auch eine gute Idee, aber ich würde gerne keine Vorteile erfinden: sie klingen mir ein wenig zu "pathfinderisch" für AD&D.
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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #12 am: 23.03.2014 | 18:39 »
Einfache (alte) Hausregel: erreicht ein Nichtmensch (Halbmensch ist ja schon ziemlich abwertend) seine maximale Stufe, so muss er für jede weitere Stufe die doppelten XP zahlen. Problem gelöst. Und sind wir mal ehrlich ... die Stufenbegrenzung in 2nd Edition ist ohnehin mehr als ein Witz: da gibts genügend Klassen in denen ein Nichtmensch (incl. Bonus für hohe Attribute aus dem DMG) auch auf Stufe 20 kommen kann.

Und wenn deinen Spielern Menschen zu schwach erscheinen, um interessant zu sein, dann mach mal noch ein paar kleine Hausregeln, um das Gleichgewicht wieder aufzubauen, so z.B.:

- Multiklassen steigen immer gleichzeitig auf; addiere die XP beider Klassen - das ist der Schwellenwert für den Stufensprung (BSP: Käm 2000 + Zak 2500 für Stufe 2 = Käm-Zak 4500 XP). Nach Bedarf kann man - je nach Wahrnehmung der Gruppe - diesen Wert noch um +/- 10% verändern. Menschen dürfen natürlich auch Doppelklassencharaktere spielen!

- gib Menschen - analog zu modernen Editionen - einen +1 Attributsbonus auf ein Attribut ihrer Wahl (Maximum 18)

- gib Menschen einen Bonus von +2 auf einen RW ihrer Wahl

- gib Nichtmenschen einen Abzug von -3 auf Reaktionen innerhalb der menschlichen Gesellschaft

- lass Nichtmenschen in der Gesellschaft ausgegrenzt werden ... sie müssen zum Bsp. im Ghetto leben, dürfen keine gesellschaftlichen Ämter einnehmen (Bürgermeister) und es gibt regelmäßig Pogrome ...

...
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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #13 am: 23.03.2014 | 18:39 »
@Slayn: Ja, ich hatte auch an einen +10% EP Bonus für die Menschen gedacht. Das ist auch eine gute Idee, aber ich würde gerne keine Vorteile erfinden: sie klingen mir ein wenig zu "pathfinderisch" für AD&D.

AD&D an sich ist jetzt bei mir schon etwas länger her (leider), aber ich hatte immer das vermeintliche "Problem" Spieler zu haben die bestimmte Kombinationen spielen wollten, wobei Fighter/Magic User die häufigste war.
Ich bin dann, als Hausregel, irgendwann dazu übergegangen in den Forgotten Realms in bestimmten Bereichen auch Menschen Multiclassing zu erlauben. Och Gott, das ist so lange her, was war das alles? Zum Beispiel hatten Menschen aus den Dales Optionen mit Ranger, die aus Calimshan oder Tethyr Optionen mit Assassin, die aus den großen Städten wie Waterdeep Magic User oder Cleric.

Danach hatten wir weit mehr humanozentrische Gruppen als davor.
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Offline Tarin

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #14 am: 23.03.2014 | 18:44 »
Ich wunderte mich gerade, worum es geht, bis mir einfiel, dass AD&D1 ja keine Zugangsbeschränkungen zu den Rassen mehr hat.
Gibts eigentlich einen Grund, warum du nicht so viele Demihumans haben willst? Ansonstenl würde ich ebenfalls einfach die Hausregel einführen, dass es mehr Menschen als Halbmenschen in der Gruppe geben muss.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #15 am: 23.03.2014 | 18:46 »
Oh... 1e ... tatsächlich überlesen, aber auch da sind die Begrenzung bei weitem nicht schlimm, wenn man die UA hinzuzieht. Und wie viele Gruppen kommen schon allzu schnell in den Bereich, da es interessant wird?
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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #16 am: 24.03.2014 | 09:41 »
Ansonstenl würde ich ebenfalls einfach die Hausregel einführen, dass es mehr Menschen als Halbmenschen in der Gruppe geben muss.

Das war auch meine Hausregel, aber ich suchte nach einem Ausgleich (nachdem ich die Stufenbeschränkungen aufgehoben hatte).
Und vor allem: Würfeln macht Spaß!!
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Samael

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Re: AD&D 1e und Stufenbeschränkungen
« Antwort #17 am: 13.04.2014 | 09:11 »
Einfache (alte) Hausregel: erreicht ein Nichtmensch (Halbmensch ist ja schon ziemlich abwertend) seine maximale Stufe, so muss er für jede weitere Stufe die doppelten XP zahlen. Problem gelöst.

Das ist sogar eine explizite Optionalregel aus dem DMG. Wobei da zweifache oder dreifache XP vorgeschlagen werden. Zusätzlich würde ich den XP Bonus bei hohem Attribut NUR Menschen zugestehen.

EDIT:
Achso, das steht im 2E DMG.
« Letzte Änderung: 13.04.2014 | 09:42 von Samael »