Autor Thema: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores  (Gelesen 30920 mal)

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Offline Talon der Reisende

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Hallo lieber Leute,

Es lässt sich nicht leugnen die Fantasy-Stores sterben aus da müssen wir uns nichts vor machen. Wo man noch vor einigen Jahren in jeder größeren Stadt zu min. ein bis zwei Geschäfte dieser Art finden konnte (etwas suchen natürlich vorausgesetzt) kann man heute froh sein wenn man solch einen laden in seiner Nähe hat ohne gleich einen Tagesausflug ein zu planen wovon 80% der zeit für Ab-und Anreise drauf gehen.

Ich weiß diese Thematik wurde bestimmt schon des öfteren hier durch gekaut aber mich interessiert besonders eine Aktuelle sicht der Lage!

Liegt es am Internet? Oder ist schlicht nicht genug Nachfrage nach all den Dinge die wir als Hobbys haben. Egal ob jetzt P&P, Brettspiele , TCG , Warhammer und was es sonst noch alles gibt.

Ich Frage auch besonders aus dem Grund (Und jetzt bitte nicht lachen ich weiß wie beknackt sich das anhört) Ich mir immer öfter vorstellen kann mich selbstständig zu machen und eine Idee immer und immer wieder sich nach vorne schummelt

WARUM KEINEN FANTASY-STORE AUF MACHEN !?

Ich meine mit den GW-Shops klappt es doch auch noch nach all den Jahren!?

Denkt bitte nicht ich gehe da allzu Naive an das Thema oder stelle mit vor solch ein Geschäft führt man mit Links keine Bange.

Mich interessiert wirklich ist kein bedarf mehr dafür da oder woran liegt das ?

Ich hoffe auf viele Antworten
Danke schon einmal vorab.
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Offline Infernal Teddy

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #1 am: 6.07.2014 | 10:19 »
Ich nenne es mal "Wandelunwillen".

Die Zeiten sind längst vorbei wo es ausreichte, ein Geschäft für Phantastik zu sein - das kann Amazon deutlich besser. Man muss verkaufen können, man muss kunden begeistern können, man muss den Markt aufmerksam beobachten, und man muss einen mehrwert anbieten, auch wenn die "kunden" gerade nichts kaufen - platz zum spielen, turniere, releaseparties... vielleicht das angebot halt um brettspiele und platz zum spielen für diese erweitern. Vielleicht dazu noch ein Café für phantastik sein.
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Offline Rhylthar

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #2 am: 6.07.2014 | 10:21 »
Erst einmal eine kurze Antwort: Nein.

Es besteht eigentlich kein Bedarf mehr an Fantasy-Stores, denn das Internet bietet dem potentiellen Käufer alles, was er sucht. Und dies häufig zu moderateren Preisen, als man es in einem Ladenlokal anbieten könnte. Das Interesse an Beratung dürfte aus meiner Sicht bei Käufern von P&P-Produkten auch selten so hoch sein, als dass sie dafür in ein Ladenlokal gehen müssten.

GW-Läden sollte man als Vergleich nicht heranziehen. Ich denke, dass ist mehr Marketing als alles andere oder aber sie sind so gut plaziert, dass doch eine größere Kundenzahl aus dem Umland extra dort hinfährt. Ich kann mir z. B. nicht vorstellen, dass der GW-Laden hier im CentrO bei den Mieten auch nur ansatzweise Gewinn produzieren wird.
« Letzte Änderung: 6.07.2014 | 10:26 von Rhylthar »
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Slayn

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #3 am: 6.07.2014 | 10:30 »
Das doofe ist halt: Fantasy Stores bringen praktisch keinen Mehrwert mehr.
- In Bücher "reinschnuppern" kann ich schon meist auf den Verlagswebseiten.
- Mir etwas "billig" zum Antesten kaufen kann ich über DriveThru oder die Verlags-eigenen PDF-Shops.
- Exoten kann ich eh nur übers Internet beziehen. (Roland!!! Ich liebe dich!!!)
- Mit anderen Spielern in Kontakt treten kann man über Foren wie das hier bzw. Spielerbörsen.
- Für Lieblingssysteme wie Pathfinder habe ich ein Abo und muss mir noch nicht mal Gedanken machen wann was erscheint.

Was bleibt also meistens noch übrig? Ein netter Plausch mit dem Verkäufer, das war´s erst mal.

GW-Läden fallen da erst mal durch eine Sonderstellung raus, denn hier gibt es ein physisches Produkt das man dringend braucht (die Minis) und auch das was vielen fehlt, nämlich ausreichend Platz um das Spiel auch zu spielen.

Ich haue da mal in die gleiche Kerbe wie Infernal Teddy:
Ein Laden muss mir genau das bieten was das Internet oder die Verlage so direkt nicht können: Platz zum Losspielen und Kennenlernen.
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Offline 1of3

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #4 am: 6.07.2014 | 10:40 »
Praktisch nutzlos. Ich benutze sie, höchstens wenn: "Oh, was? Der Geburtstag ist schon morgen? Noch schnell, was Nerdiges kaufen!"

Ein Cafe, in dem man zocken kann, wie Infernal Teddy das vorschlägt und dann den ein oder anderen Artikel auch kaufen kann, klingt schon attraktiver. Möglicher Weise auch mit ausleihbaren Brettspielen.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #5 am: 6.07.2014 | 10:53 »
Ich habe ja einen gut sortierten Rollenspielladen keine 10 Gehminuten von mir entfernt. Hingehen tue ich trotzdem selten, obwohl ich mich dort wohlfühle, den Besitzer mag, immer dort Zeit für eine Runde Quatschen ist, teilweise auch Exoten vorhanden sind und sonstige Kram angeboten wird.

Warum?

1. Öffnungszeiten - abends nach der Arbeit hat der Laden zu. Wenn ich um 19Uhr wieder von der Arbeit zurück bin, ist zu. Eher ungünstig.
2. Es ist eben nicht alles vorhanden, gerade wenn man Exoten sucht.
3. Es ist immer Aufwand hinzugehen. Ich lese Samstags morgens verkatert etwas in einem Forum zu einem Spiel, dann ist es online gekauft, ohne dass ich mich duschen, anziehen, und fertig machen muss. Da werden aus 10 Min hin 10 Min zurück, und dort was kaufen schnell mal 1 Stunde und mehr.
4. Eng - gerade wenn zufällig mehrere Leute da sind, oder besser noch ein TableTop oder Trading-Card-Tunier stattfindet, ist es laut und eng, so dass das mit dem Wohfühlen schnell weniger wird.
5. Teuer - jetzt nicht so sehr bei deutschen Rollenspielbüchern, aber Zubehör, TradingCard oder Minis bekomme ich anders wo billiger.
6. Soziale Verpflichtungen - da die RPG-Szene ja doch letztlich recht übersichtlich ist, trifft man immer wieder Leute da, die man kennt. Entsprechend muss man zu denen nett, höflich, usw. sein, auch wenn man die Nasen nicht riechen kann. Das muss ich mir nicht immer geben.

Ja, ich gehe immer noch so 1 mal im Monat dahin, meist wenn ich daran vorbeikomme, und denke, gehst mal rein. Ich erwerbe auch eigentlich immer was, seien es Würfel, Magic-Karten, Met, oder Exoten-RPGs, aber das sind immer absolute Spontanaktionen, nichts was geplant ist. Das kommt auf anderen Wegen zu mir. (Ausnahme bildet, wenn ich das sowieso kaufen wollte, da zufällig vorbeikomme, und es dann gleich mitnehme)

Der große Nachteil beim Internet sind die Tage Wartezeit, bis ich das Produkt habe (was ja auch einschließt, dass der Nachbar der das Paket annimmt, ja auch mal nicht da sein kann, wird es im Ladengeschäft im Haus abgegeben, muss ich oft eine halbe Woche zusätzlich warten). Aber irgendwie nehme ich das lieber in Kauf als obige Nachteile.

Für die Spielersuche eignet sich meiner Meinung nach ein Laden sogar sehr viel schlechter als das Internet, weil im Internet kann man lesen, was die Spieler so denken oder meinen, woraus man viel schließen kann. Im Laden wird das viel mehr durch das Soziale verwässert.

Offline JS

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #6 am: 6.07.2014 | 10:56 »
Ich gehe gerne mal in den hiesigen RPG-/Brettspiel-/Tabletop-Laden, um zu stöbern und einfach mal nur dort zu sein, da ich die bunte Spieleatmo eines solchen Spezialgeschäftes mag.
Beim Kaufen allerdings halte ich mich zurück, weil die Preise englischer Produkte teilweise sehr deutlich über den Netzangeboten liegen (bis zu 30%!). Deutsche Produkte mit Buchpreisbindung kaufe ich in dem Geschäft hin und wieder gerne, weil ich sie dann sofort habe.
Ein Argument für derart höhere Preise wäre für mich, wenn ich in die Bücher mal hineingucken könnte, aber die Verkäufer kriegen sofort ein gelbgrünes Ebolapestcholeragesicht, wenn man sie fragt, ob man ein Buch von seiner Folie befreien dürfe.
Ergo geht das Gros meines Geldes zu günstigeren Netzläden.
Wer heute noch einen Laden für RPG und Phantastik aufmacht, muß mMn schon sehr mutig sein, wenn nicht sogar waghalsig. Meiner Kenntnis nach ist selbst das Onlinegeschäft mit Rollenspielen nicht mehr das, was es mal war; allerdings ist das Hörensagen aus einigen Händlerkreisen. Es ist ja auch bezeichnend, daß es mittlerweile (noch) 10.000 Nagelstudios pro Großstadt gibt, aber bestenfalls noch 1 Fantasyladen. Wäre das Laden-&Cafémodell so vielversprechend, würde man es wohl öfter sehen...

Läden mit Rundenangebot und Leihbrettspielen stehe ich ebenfalls skeptisch gegenüber, weil sie i.d.R. voller sozial fragwürdiger Nerds ohne heimischen Spieleplatz sind, die nervig und/oder laut vor sich hinspielen und die Umgebung wie bei Cons stören.
Leihbrettspiele sind vielleicht nicht schlecht, aber das hängt sehr vom Angebot der Spiele und von deren Zustand nach einiger Benutzung ab; man weiß ja, wie der typische Mensch öffentliches Leihgut behandelt.
Hier im Laden gibt es solche Spielerunden, und mir reicht das ständige Gejohle der CCG-Kinder aus dem Keller schon, wenn ich nur den Laden betrete. Außerdem möchte ich beim achtstündigen Rollenspielen gemütlich in einem Sofa oder Sessel sitzen, nicht auf harten Caféstühlen mit der Pflicht, ständig irgendein Getränk zu ordern.
« Letzte Änderung: 6.07.2014 | 11:03 von JS »
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Offline Slayn

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #7 am: 6.07.2014 | 11:14 »
@JS:

Naja, das ist doch eher eine Frage wie man die Sache mit dem Rundenangebot aufzieht. Wenn da die Besitzer aktiv partizipieren, dann kann man das auch produktiv als Verkaufsplattform nutzen und hat eine sehr gute Kontrolle darüber wie das ganze vonstatten geht.
Korki und Rumpel sind ja ein gutes Beispiel genau dafür.
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Offline Tarin

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #8 am: 6.07.2014 | 11:17 »
Vielleicht wären Kork und Rumpel hier generell gute Ansprechpartner :)
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Slayn

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #9 am: 6.07.2014 | 11:27 »
[Nachtrag @JS]

Das eigentliche "Problem" bei der Laden-Cafe-Kombo liegt woanders: Wenn du nicht gerade wirklich viel Platz hast, dann kannst du nicht die Schlagzahlen generieren aus denen du einen guten Umsatz ziehst. Die Verweildauer ist zu hoch bei zu geringen Konsum als das es auch nur ansatzweise lohnenswert wäre (Außer man verkauft wirklich als Nahrungsmittel getarnte Scheiße um das per Marge auszugleichen).

Wir hatten früher mal einen Deal mit einer Pizzeria das wir zur absolut umsatzschwächsten Zeit bei denen einmarschieren konnten und wieder verschwunden sein mussten wenn das Abendgeschäft losgeht. Es war auch recht klar das es eine Pflicht zu einem gewissen Konsum gab, aber es war schon recht ernüchternd zu sehen wie wenig da bei gut 50 Rollen-, Karten- und BattleTechspielern in der Zeit rumkam.
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Offline JS

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #10 am: 6.07.2014 | 11:27 »
Das ist für mich nicht "woanders", sondern zusätzlich.
Sicherlich hängt dabei vieles von den Besitzern/Anbietern ab, dennoch frage ich mich nach wie vor, ob all der Mehraufwand dafür zusammen mit ein paar Getränken und verkauften Spielen lukrativ genug ist.
Wir haben hier von Verlagsseiten auch schon des öfteren gelesen, daß sehr viel Arbeit am Ende nur wenig Geld bringt, und ich frage mich, wie tragfähig und umsatzstark ein Spielecafé auf Dauer (!) ist. Es wird ja bei solchen Plänen und deren frischer Umsetzung gerne viel schöngeredet, aber wenn nach einigen harten Jahren dann 750,- EUR netto pro Monat auf dem Konto bleiben, kann man sich den Klumpatsch (mMn) auch sparen oder muß sich eben seines Herzblutes erfreuen.
Es ist doch auch bezeichnend, wieviele Netzläden inzwischen stark auf Brett- und Kartenspiele setzen, weil Rollenspiele bekanntlich nicht mehr den Umsatz von einst generieren und bestenfalls stagnieren.
« Letzte Änderung: 6.07.2014 | 11:30 von JS »
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Offline korknadel

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #11 am: 6.07.2014 | 11:38 »
Ich nenne es mal "Wandelunwillen".

Die Zeiten sind längst vorbei wo es ausreichte, ein Geschäft für Phantastik zu sein - das kann Amazon deutlich besser. Man muss verkaufen können, man muss kunden begeistern können, man muss den Markt aufmerksam beobachten, und man muss einen mehrwert anbieten, auch wenn die "kunden" gerade nichts kaufen - platz zum spielen, turniere, releaseparties... vielleicht das angebot halt um brettspiele und platz zum spielen für diese erweitern. Vielleicht dazu noch ein Café für phantastik sein.

Was Amazon "deutlich besser" kann, ist im Grunde gar nichts. Denn Amazon macht nichts, außer einen Katalog bereitzustellen. Redaktionelle Arbeit gibt es in-house bei Amazon schon längst nicht mehr. Entweder ist alles automatisiert, oder die Verlage, Shops und Kunden müssen selbst machen (tags setzen, Rezis schreiben, etc).

Die ach so kundenfreundliche und erfolgreiche Strategie von Amazon ist, möglichst keinen Finger zu rühren und schon gar kein Geld auszugeben. Wollte man aber das oben Gewünschte in einem Ladengeschäft umsetzen, dann hieße das, dass das Ladengeschäft viele Finger rühren und enorm viel Geld ausgeben muss. Kunden in einem Beratungsgespräch zu begeistern und den Markt zu beobachten, lässt sich noch relativ zeit- und kostengünstig bewerkstelligen, aber Platz zum Spielen, Termine und Releaseparties kosten halt richtig Geld. Geld, das der Konkurrent im Internet nie in die Hand nehmen muss und das erst einmal erwirtschaftet werden will. Angesichts dieser Rechnung verstehe ich ganz gut, weshalb Ladengeschäfte oft nicht so wandlungswillig sind, wie sie es wahrscheinlich selbst gerne wären - weil sie es sich nicht leisten können.

Vielleicht wären Kork und Rumpel hier generell gute Ansprechpartner :)

Wir sind eine inzwischen fast sechzehn Jahre alte Buchhandlung für Fantasy und Science Fiction, und wir profitieren von unserer guten Lage und unserem Ruf.

Wir haben schon immer Lesungen mit spannenden deutschen und internationalen Autoren veranstaltet, und seit letztem Jahr bieten wir monatlich einen Labertreff und einen Rollenspieltreff an. Das wird auch super angenommen, allerdings dürfte man dafür keine Arbeitsstunden aufrechnen. Wenn zum Rollenspieltreff zwölf Leute kommen, dann heißt das halt nicht, dass die jedes Mal auch jeweils für 20 Euro Bücher einkaufen. Wir setzen dabei halt eher darauf, dass der Laden langfristig einen gewissen Ruf bekommt und dass sich das dann auch in den Verkäufen niederschlägt. Und wir haben selber halt auch Bock drauf.  ;D Und wir können uns das nur leisten, weil wir drei Betreiber alle nebenher richtige Jobs zum Geldverdienen haben.  ;)

Bei uns werden Bücher übrigens selbstverständlich aus der Verschweißung ausgepackt, wenn Kunden reinlesen oder -riechen möchten! Dadurch entsteht einem Laden nun wirklich kein nennenswerter Verlust.

Wir überlegen ansonsten tatsächlich sehr stark in die vom Infernal Teddy angesprochene Richtung. Wir wollen, dass unsere Buchhandlung nicht nur ein Ort ist, wo man in einer exzellenten Auswahl an Genreliteratur rumstöbern kann und gut beraten wird, sondern auch ein Forum, wo man mit Autoren, Interessierten, Spezialisten und Fans zusammentreffen kann, wo man diskutiert, liest, spielt. Wir sind gespannt, wie sich das künftig weiter umsetzen lässt und was es uns bringt.  ;D
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Otherland Buchhandlung Rumspielstilziels und korknadels SF- und Fantasy-Buchladen in Berlin.

Offline Slayn

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #12 am: 6.07.2014 | 11:39 »
Es ist doch auch bezeichnend, wieviele Netzläden inzwischen stark auf Brett- und Kartenspiele setzen, weil Rollenspiele bekanntlich nicht mehr den Umsatz von einst generieren und bestenfalls stagnieren.

Bezeichnend? Ja, aber für etwas anderes.

Wenn ich da etwas bezeichnend finden soll, dann das: Ich kenne wenige Branchen die sich selbst intern so verdammt viel Konkurrenz machen und über so verdammt viele Vertriebswege verstreut sind. Sogar die Verlage stehen hier in direkter Konkurrenz zu den Distributoren und den PoS. Totaler Irrsinn den man sonst nirgends sieht.
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Offline Weltengeist

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #13 am: 6.07.2014 | 11:43 »
Ich selbst kaufe gerne bei Präsenzläden, auch wenn es ein paar Prozent teurer ist, aber in meiner Gegend gibt es auf fast 100 km Umkreis keinen.

Meine Beobachtung ist aber auch, dass reine Rollenspielläden eine aussterbende Gattung sind. Gut laufende Läden für Fantastik scheinen eher eine Mischung verschiedener Sachen zu bieten: Comics und fantastische Literatur, Zinnfiguren (auch GW) und Rollenspiele, Sammelkarten und Computerspiele. Plus den bereits von vielen hier angesprochenen Event-Charakter, der ja letztlich einer der wenigen echten Vorteile des Präsenzladens gegenüber dem Onlineanbieter ist. Nicht wenige Läden supplementieren darüber hinaus ihr Einkommen mit einem eigenen Webshop, den man aber nicht als halbe Sache nebenher laufen lassen darf - das muss man ganz oder gar nicht machen.

Für den geneigten Gründer bedeutet das vermutlich, dass es nicht genügt, nur die Dinge anzubieten, die man selbst mag. Man muss zunächst mal anbieten, was die Kunden mögen. Und wenn sich rausstellt, dass der Rollenspielkram nur in den Regalen vergammelt - bist du dann bereit, dein Sortiment umzustellen und stattdessen Dinge zu verkaufen, auf die du selbst weniger stehst?
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Aeron

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #14 am: 6.07.2014 | 11:49 »
Ein Laden hat den Vorteil zum Internetshop näher am Kunden zu sein mit persönlichen Beratungen und der direkten Produktpräsentation. Wenn ein Rollenspielladen dies nicht bietet, gibt es logischerweise auch keinen Vorteil da einzukaufen und nicht einen Online-Shop zu nutzen.
In Dresden gibt es einen guten Rollenspielladen, der durch regelmäßige Spielvorführungen, Turniere etc. eben sehr nah am Kunden ist, und wo ich entsprechend gern hingehe, weil ich da direkt die Spiele etc. anfassen und testen kann.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #15 am: 6.07.2014 | 11:50 »
Beratung???

Sorry, das klappt bei Mainstream-Systemen, vielleicht

Ein Inhaber, der seit Jahren DnD spielt, und sonst nichts wirklich anguckt, kann einfach kaum richtig einen DSA-Fan beraten.

Sicherlich jetzt etwas übertrieben, aber es gibt einfach soviele Systeme mit sovielen Besonderheiten, dass wird nichts meiner Erfahrung nach.

Offline Slayn

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #16 am: 6.07.2014 | 11:59 »
Das ist ein guter Punkt. Gute Beratung und Rollenspielläden bringe ich irgendwie nicht unter einen Hut.
Wenn ich ansonsten in Spartenläden gehe, dann mache ich das u.A. genau wegen der Beratung, weil ich mir etwas empfehlen oder anpassen lassen möchte.

Zu Amazon gehe ich wenn ich genau das nicht brauche und mich als Kunde aus dem Katalog selbst bedienen will.
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Pyromancer

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #17 am: 6.07.2014 | 12:03 »
Ein Laden hat den Vorteil zum Internetshop näher am Kunden zu sein mit persönlichen Beratungen und der direkten Produktpräsentation.
Als ich noch in Rollenspiel-Läden ging, da musste ich immer den Besitzer beraten und auf den neuesten Stand bringen ("Fadsch-Würfel? Was soll das sein?")... und wenn ich GLÜCK hatte, hat er mir auch mal einen Exoten bestellt. An sonsten hieß es: "Haben wir nicht, kriegen wir auch nicht mehr rein...". Was soll ich da?

Offline Tarin

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #18 am: 6.07.2014 | 12:06 »
@Talon
So unterm Strich würde ich es also lassen ;)
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Luxferre

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #19 am: 6.07.2014 | 12:09 »
Ich beziehe alle meine Produkte aus folgenden "Läden", der Menge des Einkaufs nach:

- Sphärenmeister (online)
- Dragonworld (Bestellung online, Abholung Freitag nach Feierabend, weil liegt auf dem Weg)
- Drivethrou (selbsterklärend)
- ebay (dito selbsterklärend)
- beim Verlag (wie Uhrwerk z.B.)
- Amazing (mittlerweile gar nicht mehr!)

Warum also gehe ich nicht einmal wöchentlich zu Dragonworld?
Erstens hat der liebe Jörg nicht mehr so viel interessantes Material, weil sein Hauptgeschäft Brettspiele (magierspiele.de) sind. Das Material selbst ist eher den "Großen Vier" zuzuordnen, also DSA, D&D 4E, Pathfinder und Shadowrun. Alles nicht (mehr) meine Kragenweite. Zweiterdings ist das Bestellen im Netz schön einfach für mich. Die Wartezeit ist Vorfreude. Ich muss mich nicht mit Leuten rumschlagen, die mir auf den Senkel gehen (was diverse Dauergäste in diesen Läden tun. Anekdoten dazu gern bei Nachfrage ...). Ich bezahle online und muss nicht am Automaten vorbei. Ich unterstütze einen feinen Kerl (oder auch zwei) und kaufe schließlich mit einem guten Gewissen, weil ich keinen Dreckskonzern unterstütze.
Tja, die lieben Gespräche mit Jörg sind schon sehr selten geworden und das vermisst man schon. Auch dass das Drachenei zugemacht hat ist eine Schande, wenngleich mein Interesse auch eh stark gesunken wäre. Kein Interesse an LARP, keine Lust auf diverse Besucher ... aber das hatten wir schon.

Als Betreiber eines solchen Ladens ist das Onlinegeschäft unabdingbar, wie es scheint. Aber wenn man sich marketingtechnisch ansatzweise vernünftig darstellen kann (siehe unseren königlichen Hoflieferanten hierzuforums), dann kann das Geschäft auch laufen. Auch ohne Laden. Wobei ... hat er denn (k)eines?

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #20 am: 6.07.2014 | 12:11 »
Als ich noch in Rollenspiel-Läden ging, da musste ich immer den Besitzer beraten und auf den neuesten Stand bringen ("Fadsch-Würfel? Was soll das sein?")... und wenn ich GLÜCK hatte, hat er mir auch mal einen Exoten bestellt. An sonsten hieß es: "Haben wir nicht, kriegen wir auch nicht mehr rein...". Was soll ich da?
Ich habe versucht ein paar Boxen GW-Miniaturen zu kaufen (Imperium Freischärler, Bogenschützen, Armbrustschützen, Flagellanten). Ich war in drei Läden, darunter auch ein GW-Store => sie alle hatten nicht eine Box von den Gesuchten.

Warum soll ich mir die Mühe machen, in die Läden zu gehen, mit dem Risiko es dort nicht zu bekommen, wenn es Online zu mir nach hause geliefert wird? Umweltfreundlicher ist es auch.
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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #21 am: 6.07.2014 | 12:14 »
Hi,

mir persönlich geht es so, dass ich die meisten Rollenspiel-Sachen als PDFs kaufe. Zum einen, weil es günstiger ist, wichtiger aber, weil ich dann alles auf dem Rechner habe, weil ich die Suche nutzen kann, undweil ich so nicht ein Dutzend Bücher zum Spieltermin mitschleppen muss.

Informieren tu ich mich eher in Foren oder Blogs, oder indem ich auf DriveThru stöbere.

Von meinen persönlichen Vorlieben mal ganz abgesehen, stelle ich zu dem Thema noch folgende Fragen in den Raum:

Wieviele Rollenspieler kaufen tatsächlich öfter mal neue Systeme oder Quellenbücher? Ich kann das schwer einschätzen. Hier im Forum bekommt man schon den Eindruck, dass viele Mitglieder den ganzen Schrank mit RPG-Krams voll haben, aber das liegt natürlich daran, dass die besonders kauffreudigen Spieler auch diejenigen sind, die in Rollenspielforen aktiv sind. Ob das aber reicht, um einen Laden wirtschaftlich sein zu lassen?

Dann ist noch die Frage, ob diejenigen Personene, die besonders viel Zeit für Rollenspiel aufwenden auch diejenigen sind, die viel Geld für Material ausgeben. Oft ist es ja so, dass man gerade während Schule/ Studium/ Ausbildung viel spielt, da aber nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Später hat man dann vielleicht ein gutes Einkommen, aber wegen Job und Familie viel weniger Zeit zum Rollenspielen.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass Läden sich nur lohnen, wenn sie ein sehr breites Angebot haben: Eine Mischung aus Spielwaren, Brettspiele, Rollenspiele, Computerspiele und dann vielleicht noch Deko-Krams mag klappen, aber für den urigen kleinen Rollenspielladen mit nur P&P's, Würfel, Miniaturen und Tabletops sehe ich eher schwarz.

Just my 2 cents
Saffron
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline korknadel

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #22 am: 6.07.2014 | 12:28 »
@Beratung:
Der Rollenspielexperte=Tanelorn-User betrachtet die Sache aber auch ein bisschen vom hohen Ross herab. Sicher wundere auch ich mich über einen Ladenbetreiber, der nur D&D spielt und über alles andere nichts sagen kann, oder über den Typen in einem Laden in Lübeck, der nichts von Warhammer 3rd wusste, nachdem es über eineinhalb Jahre auf dem Markt war. Andrerseits wurde hier oft genug gesagt, dass man wahrscheinlich vom Verkauf von Rollenspielen allein nicht leben kann. Das bedeutet, dass man sich als Händler eben wahnsinnig viel mit anderen Dingen beschäftigen muss. Bücher, Merchandise, Trading Cards, Action Figures, Tabletop, Brettspiele, etc. Plötzlich hat man es mit zig Sparten und tausend Großhändlern und Direktanbietern zu tun. Plötzlich müsste man an mehreren Fronten immer auf dem neuesten Stand sein, während man zusätzlich das Tagesgeschäft und den "Verwaltungskram" auf die Reihe kriegen muss. Da fällt leicht mal eine Sparte hinten runter. Dem Nerd, der in seiner Freizeit nichts besseres weiß, als im Tanelorn und auf zig anderen Rollenspiel-Seiten im Internet zu prokrastinieren, kann das natürlich kaum passieren.

Ansonsten anektdotisch: In der Berliner Morgenwelt bin ich schon sehr engagiert zu Rollenspielen beraten worden. Manche von den Verkäufern lassen sich von Kunden auch Feedback geben und reichen das dann weiter, auch wenn sie selbst die Sachen nicht kennen. Fand ich sehr gut. Und bei uns im Laden - bei unserer superbescheidenen Auswahl - haben wir auch durchaus schon Leute bezüglich Rollenspielen beraten. Es gibt eben doch noch extrem viele Leute, die von Rollenspielen entweder gar nichts wissen oder zwar etwas wissen, aber nicht im Tanelorn angemeldet sind und auch kein Interesse haben, fürs Rollenspiel so viel Zeit im Internet zu verbringen. Die sind froh um Tipps und Erklärungen.
Hipster

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Offline JS

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #23 am: 6.07.2014 | 12:38 »
Ich halte diesen Beratungsansatz ohnehin für eine überzogene Forderung.
In Fachgeschäften anderer Branchen gibt es entweder nur spezielle Angebote, die eine umfangreiche Beratung ermöglichen, oder es gibt bei einem breiten Sortiment mehrere Fachkräfte oder solche, die sich dafür halten (hält jemand Media Markt generell für ein gut beratendes Fachgeschäft?).
Wenn ich überlege, daß ich schon ziemlich viele Brett- und Rollenspiele pro Monat spiele und mit all der Einarbeitungszeit und dem Regelstudium enorm viel Freizeit verbringe(n muß), ist es schlicht und einfach nicht möglich, daß jemand neben seiner Arbeit noch locker die noch breitere Palette an Rollenspielen und Brettspielen so überblicken kann, daß er eine umfassende Beratung leisten kann. Selbst in Buchläden stellte ich immer wieder fest, daß die Empfehlungen der Verkäufer sehr eng begrenzt waren und mir viele Bücher, die für mich interessant waren, gar nicht genannt werden konnten.
Und mit dem Angebot an Rezis, Besprechungen, Vorstellungen und Forenhilfen kommt ohnehin kein Geschäft mehr mit, also kann das auch nicht der Kern eines lokalen Ladens sein. Wie schon gesagt wurde, sollte man als Verkäufer einen gewissen Überblick haben und etwas zu den Standards sagen können, aber Detailwissen für jeden Nerd von nebenan? Das ist nicht zu leisten.

PS: Übrigens tummeln sich in meinem örtlichen Laden schon die ungepflegten, aber billigen Freundinnen irgendwelcher Verkäufer hinter der Kasse und können nicht von der Wand bis zur Tapete denken. Selbst die Stammverkäufer kennen sich höchstens in ihrem Nischenbereich aus und haben sonst von Tuterei keine Ahnung. Dafür sind aber auch sie billig.
« Letzte Änderung: 6.07.2014 | 12:41 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Besteht überhaupt noch die Nachfrage nach Fantasy-Stores
« Antwort #24 am: 6.07.2014 | 12:40 »
@JS,

ich gebe dir recht. Nur wurde es ja vorher als Kriterium für das gehen in einen Laden angeführt.

Und die Aussagen hier dürften vor allem das Entkräften dieses Vorteils sein.