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[Grat der Freiheit] Waffentechnik im 19. Jahrhundert

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Wulfhelm:
Große Nekromantie aufgrund der Tatsache, dass ich selber gerade an einem napoleonischen Fantasysetting rumgrüble.

Ein Repetiergewehr mit Metallpatronen und internem Magazin ist meiner Meinung nach für ein derartiges Setting viel zu fortschrittlich. Das ist ungefähr so, als ob Du in einem Setting Fokker-Dreidecker und F-16s hättest. Ich würde auch annehmen, dass so etwas erheblich bessere Werkzeugmaschinen und präzisere Massenfertigung erfordert als Waffen, die im frühen 19. Jahrhundert üblich waren.

Von einem grundlegend napoleonischen Setting ausgehend, würde ich als Innovation von den bis dahin üblichen Vorderladermusketen und -büchsen so etwas wie das Minié-Geschoß vorschlagen. Dadurch wird die Präzision einer Vorderladerbüchse mit der Feuergeschwindigkeit einer glatten Muskete kombiniert.

Du hast in der Liste eine Vorderladerbüchse und eine glatte Muskete. Wenn mit Vorderladerbüchse so etwas wie ein Minié-Gewehr gemeint ist, dann passt das mit der gleichen Ladedauer - allerdings sollte in diesem Falle die Muskete ganz klar als völlig veraltete Waffe, die bestenfalls noch von Milizen verwendet wird, gekennzeichnet sein. Das würde dann so in etwa dem technischen Stand von 1860 entsprechen - da könnte man dann auch ohne große Bauchschmerzen sowohl diverse Typen von Hinterladern als auch als allerneueste Innovation moderne Repetierbüchsen unterbringen. Wäre dann allerdings kein sehr "napoleonisches" Setting mehr.

Bei einer Vorderladerbüchse alten Typs (also mit passgenau gefertigtem Kugelgeschoss) ist allerdings die Ladezeit erheblich länger als bei einer Muskete - das war ja gerade der entscheidende Nachteil. Also kurz gesagt würde ich eine von zwei Technikepochen wählen:

1820-ish
Veraltet: (Rad- und Luntenschloßwaffen)
Standard: Muskete, Vorderladerbüchse alten Typs.
Cutting Edge: Vorderladerbüchse neuen Typs.

1860-ish
Veraltet: Muskete, Vorderladerbüchse alten Typs.
Standard: Vorderladerbüchse neuen Typs, Hinterladerbüchse.
Cutting Edge: Repetierer.

P.S.: Das Girandoni-Gewehr wird hier, glaube ich, gnadenlos überschätzt. In Deiner Liste macht es mehr Schaden als Schießpulverwaffen, die das sechs- bis zehnfache an Mündungsenergie aufweisen, und hat eine größere Reichweite als ein modernes Repetiergewehr. Um es direkt auszudrücken: No way.

Lichtschwerttänzer:

--- Zitat von: Wulfhelm am  7.08.2015 | 23:14 ---dass so etwas erheblich bessere Werkzeugmaschinen und präzisere Massenfertigung erfordert als Waffen, die im frühen 19. Jahrhundert üblich waren.
--- Ende Zitat ---
I(IRC konnte man an der Brown Bess die Einzelteile austauschen wenn nötig.

Das Minie Geschoss ist später und dürfte seine Stärken in gezogenen Büchsen ausspielen können, nicht in Musketen, es reduziert die die Ladezeit, bei Musketen nimmt man besser Ball and Shot, deswegen wurde die Muskete auch von verschiedenen Einheiten wie z.b. den Fighting 69th bevorzugt, die den Kampf auf nähere Entfernung bevorzugten.

Wulfhelm:

--- Zitat von: Schwerttänzer am  8.08.2015 | 00:39 ---I(IRC konnte man an der Brown Bess die Einzelteile austauschen wenn nötig.
--- Ende Zitat ---
Ich würde annehmen, dass man das bei allen standardisierten Musketen der napoleonischen Zeit konnte. Aber was soll das aussagen?


--- Zitat ---Das Minie Geschoss ist später und dürfte seine Stärken in gezogenen Büchsen ausspielen können,
--- Ende Zitat ---
Das kann seine "Stärken" eigentlich nur in gezogenen Waffen ausspielen, weil es speziell für die entwickelt wurde (wobei der erreichte Effekt des passgenauen Abschließens auch in einem glatten Lauf funktionieren dürfte.) Aber dadurch wurde die Ladegeschwindigkeit einer Büchse auf die einer glattläufigen Muskete reduziert und letztere war definitiv veraltet.

P.S.: Was man übrigens noch unterscheiden kann, ist die Entwicklung vom Stein- zum Perkussionsschloss, aber die wirkt sich primär auf die Zuverlässigkeit besonders bei schlechtem Wetter aus - fraglich, inwieweit das im Spiel erfasst wird.

Lichtschwerttänzer:

--- Zitat von: Wulfhelm am  8.08.2015 | 07:55 ---Ich würde annehmen, dass man das bei allen standardisierten Musketen der napoleonischen Zeit konnte. Aber was soll das aussagen?
--- Ende Zitat ---
Industrielle Herstellung.

YY:

--- Zitat von: Wulfhelm am  7.08.2015 | 23:14 ---Ein Repetiergewehr mit Metallpatronen und internem Magazin ist meiner Meinung nach für ein derartiges Setting viel zu fortschrittlich.
...
1820-ish
Veraltet: (Rad- und Luntenschloßwaffen)
Standard: Muskete, Vorderladerbüchse alten Typs.
Cutting Edge: Vorderladerbüchse neuen Typs.

--- Ende Zitat ---

Das Zündhütchen bzw. das zugehörige Forsyth-Patent ist von 1807, das der Lefaucheux-Patrone von 1835 und jenes der Flobert-Patrone von 1846.

Da kann man in einer Alternativwelt ohne allzu große Verrenkungen um 1830 "moderne" Repetierer postulieren - siehe dazu unten.


--- Zitat von: Wulfhelm am  7.08.2015 | 23:14 ---P.S.: Das Girandoni-Gewehr wird hier, glaube ich, gnadenlos überschätzt. In Deiner Liste macht es mehr Schaden als Schießpulverwaffen, die das sechs- bis zehnfache an Mündungsenergie aufweisen, und hat eine größere Reichweite als ein modernes Repetiergewehr. Um es direkt auszudrücken: No way.

--- Ende Zitat ---

Die aufgeführten Repetiergewehre sind allesamt Schwarzpulverwaffen mit Reichweiten, die eher im Bereich moderner MPs liegen.

Die wirklich "modernen" Repetiergewehre im GRW haben allesamt eine Grundreichweite von 24 und AP 2, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass die aufgeführten Repetierer wohl etwas blutarme Patronen im ungefähren Leistungsbereich der Winchester ´73 verschießen.


Über den Schaden des Girandoni-Gewehres kann man sich streiten, aber mit einer reinen Energiebetrachtung kommt man da nicht sehr weit.
Für das GRW sind 5,56x45 und 7,62x51 für alle praktischen Zwecke auch ballistisch identisch und Gewehre machen grundsätzlich erst mal alle 2d8 oder 2d8+1... :P ;)

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