Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Eigenentwicklungen
[Grat der Freiheit] Waffentechnik im 19. Jahrhundert
Feuersänger:
Kurzer Einwurf:
Soweit ich mitbekommen habe, soll doch das Setting etwa der Napoleonischen Zeit entsprechen? Aber halt eben nicht Realwelt, sondern eigene Fantasy-Weltkarte und so?
Jedenfalls hab ich das so in Anspielung auf die Befreiungskriege verstanden.
Also bitte. Dann ist doch das Element "Napoleonische Zeit" _gerade_ durch das Techlevel definiert -- also Vorderlader ohne Wenn und Aber. Wenn da jetzt schon überall Repetierer rumgeistern, ist es eben nicht mehr Napoleonisch sondern 1860er. Selbst da -- ein halbes Jahrhundert nach den Napoleonischen Kriegen -- waren Hinterlader noch nicht selbstverständlich und Repetierer eine Ausnahmeerscheinung.
Klar kann man das auch als Status Quo von "Grat der Freiheit" definieren. Aber dann würde ich das halt nicht mehr als "Napoleonisch" vermarkten, sondern mehr so "Einigungskriege" oder was auch immer, sonst fänd ich's auch Etikettenschwindel.
Wulfhelm:
--- Zitat von: Feuersänger am 9.08.2015 | 15:07 ---Also bitte. Dann ist doch das Element "Napoleonische Zeit" _gerade_ durch das Techlevel definiert -- also Vorderlader ohne Wenn und Aber. Wenn da jetzt schon überall Repetierer rumgeistern, ist es eben nicht mehr Napoleonisch sondern 1860er.
--- Ende Zitat ---
Mein Reden.
YY:
--- Zitat von: Wulfhelm am 9.08.2015 | 14:35 ---Was meinst Du denn da mit "beißt"? Du erzählst hier zunehmend kryptisches und wahllos hypothetisches Zeug, und mir ist echt schleierhaft, was Du jetzt meinst.
--- Ende Zitat ---
Ich meine damit Folgendes:
Du hast in deinem Post vom 07.08. kritisiert, dass das Girandoni sich im selben Reichweiten- und Schadensbereich bewegt wie die Repetierer.
Dass es sogar geringfügig bessere Werte hat - stattgegeben, kann man ändern.
Aber im gleichen Gedankengang müsste man dann auch feststellen, dass die Repetierer im Vergleich mit leistungsfähigen Vorderladerbüchsen zu gute Werte haben.
Es sei denn, man geht von Repetiergewehren wie dem Gewehr 88 und später aus, aber dann ist es schon wieder umgekehrt und es passt endgültig gar nichts mehr zusammen.
Man könnte ja einfach mal Pyromancer fragen ;)
--- Zitat von: Wulfhelm am 9.08.2015 | 14:35 ---Wie sieht denn Deiner Meinung nach die Entfernung aus, in der jeweils ein Girandoni-, ein Baker- und ein Spencergewehr effektiv zur Bekämpfung einzelner Gegner brauchbar sind?
--- Ende Zitat ---
Girandoni und Spencer 150-200 Meter, Baker vielleicht die Hälfte mehr.
Problematisch wird das Ganze vor Allem dadurch, dass effektive Reichweite sowieso ein ziemlicher Gummibegriff ist und man früher z.B. bei der Rekrutierung für die Jägereinheiten nur das Gesamtpaket Waffe-Munition-Schütze "vermessen" hat.
Dass einzelne Anekdoten oder einzelne Quellen dann weit größere Entfernungen angeben, versteht sich von selbst - wie gesagt, da ist die Frage, was man unter effektiver Reichweite versteht.
Und sonst fällt ja auch vieles hinten runter.
Savage Worlds bildet z.B. weder bessere Visierungen ab noch die höhere inhärente Genauigkeit einer Waffe innerhalb ihrer effektiven Reichweite verglichen mit einer ungenaueren Waffe, die auf den gleichen Entfernungsbereich ausgelegt ist.
--- Zitat von: Wulfhelm am 9.08.2015 | 14:35 ---Okay, dann nenne doch mal eine verbreitete Vorderladerbüchse des 19. Jahrhunderts, der Du geringere ballistische Leistungen als der Girandoni-Waffe zumessen würdest?
--- Ende Zitat ---
Geringer keine, aber in Sachen effektiver Reichweite und ausreichender Wundwirkung nimmt sich das eben nicht so viel im Vergleich mit den ersten Repetierern oder leichten Vorderladerbüchsen.
"Nur" mehr Geschossenergie bringt eben nicht extrem viel an tatsächlich nutzbarer Mehrleistung, wenn nicht noch andere Faktoren hinzu kommen.
--- Zitat von: Wulfhelm am 9.08.2015 | 14:35 ---Obwohl das eine Geschoss doppelt so schwer ist und doppelt so schnell ist? Also spielt das alles überhaupt keine Rolle?
--- Ende Zitat ---
Es spielt wie oben gesagt in diesem Bereich keine sonderlich große Rolle - jedenfalls nicht auf dem Detailgrad von SW und solange man nicht an Sachen wie Rüstung/Deckung geht (was SW aber immer noch großteils "verschluckt").
Wo soll denn zwischen der unteren sinnvollen Grenze - nämlich der benötigten Energie für ein ausreichend tiefes Eindringen und eine halbwegs verlässliche Geschossverformung - und dem Geschwindigkeitsbereich, in dem Späße wie temporäre Wundhöhle, Geschossüberschlag und -fragmentierung u.Ä. so richtig anfangen, ein großartiges Mehr an Wundwirkung herkommen?
Wie gesagt, da landet dann meistens nur mehr Energie hinter dem Ziel in der Landschaft.
--- Zitat von: Wulfhelm am 9.08.2015 | 14:35 ---Aber eine weitere Diskussion darüber, ob es die Physik und Quellenbelegen trotzende Wunderwaffe war, als die es hier krampfhaft postuliert werden soll, bringt vermutlich nichts.
--- Ende Zitat ---
Das sagt hier genau wer?
Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, dass SW sich in Sachen ballistischer Leistungsfähigkeit ziemlich große Freiheiten erlaubt, was das Zusammenfassen unterschiedlichster Gewehre im Hinblick auf die Spielwerte angeht* und dass sich die Gleichsetzung von Girandoni und Waffen im mutmaßlichen Leistungsbereich von Spencer oder Henry allemal im gleichen Spektrum bewegt.
*Und auf der anderen Seite bei den Kurzwaffen die große Differenzierungswut auspackt.
Wulfhelm:
--- Zitat von: YY am 9.08.2015 | 16:15 ---Girandoni und Spencer 150-200 Meter, Baker vielleicht die Hälfte mehr.
--- Ende Zitat ---
Halte ich für völligen Quatsch. Widerspricht den jeweils zeitgenössischen Angaben und physikalisch ist es auch durch nichts zu begründen. Das Spencer-Gewehr verschießt ein schwereres Geschoss von erheblich günstigerer Form mit viel höherer Geschwindigkeit in einem besseren gezogenen Lauf - das zum Physikalischen. Und seine effektive Reichweite wird mit 500 yards gegenüber den maximal 150 des Girandoni angegeben.
Und für mich schlagen a) Physik und b) Quellen das sich auf ominöse ungenannte "Faktoren" stützende Bauchgefühl.
--- Zitat ---Wie gesagt, da landet dann meistens nur mehr Energie hinter dem Ziel in der Landschaft.
--- Ende Zitat ---
Öhm, meines Wissens waren Durchschüsse in der Bleikugelgeschoss-Ära keineswegs die Regel, und das Zerschmettern von Knochen durch die Geschosse, bei dem die Energie natürlich eine ganz erhebliche Rolle spielt, eine wichtige Ursache für verkrüppelnde und tödliche Verwundungen. Gibt ja auch zahlreiche berühmte Beispiele (z.B. Nelson) für solche Wunden. Wo hast Du denn gegenteiliges her?
Feuersänger:
So auf Anhieb finde ich für das Luftgewehr Angaben von "210gr Geschossgewicht, 500fps v_0", und das entspricht so in etwa 600J. Ein Baker Rifle mit typischer Ladung liegt dagegen iirc bei deutlich über 3000J. Allerdings liegt das Luftgewehr damit von der Geschossenergie her immer noch im vergleichbaren Rahmen mit heutigen Pistolen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln