Autor Thema: [The Pool] Lost  (Gelesen 3793 mal)

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[The Pool] Lost
« am: 24.10.2014 | 10:27 »
Flug 815 der Oceanic-Airline von Sao Paulo nach Los Angeles stürzt über dem Meer ab, wobei die Maschine kurz vor dem Aufprall in drei Teile bricht. Die Teile landen am Strand einer abgelegenen tropischen Insel, 200 Meilen südwestlich von der nächsten Küste. Die Insel scheint ominös und menschenleer, dies ist offensichtlich ein Absturz ins Nirgendwo...
Die überlebenden Insassen der einen Hälfte des Flugzeugs regruppieren sich am Strand und hoffen auf baldige Rettung – welche ausbleibt, weil die Insel ein zwanzig Jahre altes Geheimnis birgt, eine verlorene Welt.

Das klingt womöglich bekannt! Wir spielen "Lost" als Rollenspiel, aber obwohl es auf der bekannten TV-Serie basiert, ist nicht alles wie in der Glotze. Nachdem es beginnt wie die Spieler es aus der Show kennen, entwickelt sich alles zunehmend in eine neue Richtung.
Oh Joy, das wollte ich schon lange machen, unter anderem weil ich beim Gucken an vielen Stellen immer wieder das Gefühl hatte, die haben das nicht so effektvoll gemacht wie es gehört hätte. Wie schön dass es in der Fantasie unbegrenzte Budgets für Special Effects gibt..

Wir spielen zu fünft über Skype, mit "The Pool" als System und einem Hamete-Dicelog zum interaktiv Würfeln.

Die Charaktere sind mitnichten die Besetzung aus der Show sondern Eigenkreationen. Alles ist möglich als SC, was in Sao Paulo in ein Flugzeug steigen kann. Zwei Auflagen gab es von mir als Spielleiter, angelehnt an die Charaktere in der Fernsehshow:
Dunkles Geheimnis: Alle SCs haben ein kleineres oder größeres dunkles Geheimnis, das sie womöglich in Augen anderer Überlebender suspekt erscheinen lässt. In welchem Umfang, lag bei den Spielern.
Besonderer Gegenstand: Jeder von ihnen führte ein persönliches Objekt (oder mehrere) mit sich, das eng mit dem dunklen Geheimnis verknüpft ist - und in den falschen Händen eventuell darüber als Anhaltspunkt dient. Die Spieler durften in der ersten Szene um ihren Besonderen Gegenstand würfeln. Realistischerweise haben alle außer einer Person ihren Besonderen Gegenstand beim Absturz verloren. (Sie werden in Händen von unliebsamen NSCs auftauchen oder anderen SCs zugespielt werden.)

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Re: [The Pool] Lost - die Charaktere
« Antwort #1 am: 24.10.2014 | 11:02 »
Ich beschreibe mal die SCs, damit man weiß mit wem man es zu tun hat, aber ohne Hintergrund-Infos (auch für den Fall dass Spieler ihre Näslein in dieses Tagebuch stecken, obwohl die meines Wissens nach keine Tanelorn-User sind).
Die Details kommen entsprechend des Verhaltens der Spieler im Verlauf der Geschichte raus.

Lucille Mary Donald: Resolut wirkende Frau Anfang 50, zäh und kräftig, blonde, lockige Kurzhaarfrisur. Breiter US-Südstaaten-Akzent. Trägt anfangs ein Holzfällerhemd und Jeans mit breiter Gürtelschnalle.
Cylar Gibbson: Empathisch blickender, athletischer Mann in den Dreißigern mit dunklem Soldaten-Stoppelhaar. Leichter britischer Akzent. Trägt anfangs einen blauen Kapuzenpulli, Cargohosen, und Turnschuhe.
Hector Blimey: Alter, zäher Kerl mit faltigem Gesicht und Kurzhaarschnitt, erstaunlich rüstig für seine vielleicht 90 Jahre. Trägt anfangs ein Hemd, Hosen, und Lederschuhe, und findet bald seine dicke Brille und seinen abgetragenen Melonen-Hut wieder.

Ab Szene 4 mit dabei:
July Henderson: Abgebrühte junge Frau Ende 20, attraktiv aber distanziert. Volle, etwas brüchige Lippen, lange rotbraune Haare, ausgeprägte Wangenknochen. Trägt anfangs ein pinkes Top und Hot Pants.

-

NSCs:
Einige der Überlebenden sind wiederkehrende Nebenrollen, die den Konflikt anheizen sollen (und womöglich zu Feinden werden) oder aber die SCs in ihren Vorhaben unterstützen. In Reihenfolge ihres Erscheinens:
Clive Sundhurst: Attraktiver, etwas zurückhaltender Mittzwanziger mit blonden Haaren, sehr gut rasiert und anfangs in den Resten eines eleganten Geschäftsanzugs.
Barnabas Connelly: Großer, dicker Geschäftsmann in den 60ern, weiße Haare und feistes Gesicht mit Schweinenäslein. Trägt anfangs Bügelfaltenhose und Weste eines cremefarbenen Anzug und ein gestreiftes Hemd.
César: Dünner aber zäher Kanadier mit rotbraunem Wuschelhaar, gutaussehend aber mit meist sauertöpfischem Gesichtsausdruck. Trägt anfangs einen grauen Freizeitanzug.
Elenor Gruber: Junge Frau Anfang 30, gutaussehend aber etwas schlicht, mit ersten Fältchen um die Augen und braunen, halblangen Haaren. Hat eine beeindruckende Digital-Spiegelreflex-Kamera bei sich. Trägt anfangs ein weißes Hemd und Jeans.
Wallace: Hochgewachsener, farbiger Bodybuilder mit Kurzhaarschnitt. Wirkt manierlich und zurückhaltend.
Melissa und Joey: Zwei blonde Twens, irgendwie niedlich aber immerhin physisch fit. Tragen Freizeitkleidung.
Prof. Eugenio Vilanova: Freundlich aussehender, hochgewachsener Mann Ende 50, Haar und Bart kurz geschnitten und hellgrau, nur die dicken Augenbrauen sind schwarz, Brillenträger. Leichter spanischer Akzent. Trägt Anfangs einen Nadelstreifenanzug.
Uma: Mulatto-Mädchen Anfang 20 mit violett gefärbten Haaren und Undercut, untersetzt und sehr sportlich. Trägt anfangs Cargo-Hosen und ein Trägertop.
Wendy: Dünne, blasse Zehnjährige mit langen, hellblonden Haaren. Trägt anfangs ein geringeltes Sommerkleid.
Oksana Krymova: Umwerfend aussehende Blonde mit langem, glatten Haar und vollen Lippen, ihr Gesichtsausdruck ist hochmütig und unterkühlt, einziger Schönheitsfehler ist ein kleines Muttermal unter dem linken Mundwinkel. Spricht offenbar fast nur Russisch. Trägt anfangs ein teuer aussehendes gelbes Sommerkleid und Badelatschen.
Mr. Kufid: Untersetzter, breitschultriger Mann um die Ende 40, dunkler Hautton, dicker, schwarzer Schnurrbart, Stirnglatze. Trägt anfangs ein Hemd und Bügelfaltenhosen.
« Letzte Änderung: 12.11.2014 | 08:57 von Schalter »

Offline Xasch

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #2 am: 24.10.2014 | 11:04 »
Absolut großartig, diese Idee schwirrt mir auch seit Jahren durch den Kopf und wird eines Tages umgesetzt. Ich liebe Lost einfach über alles :D

Euch viel Spaß! Ich wette man kann viele Elemente "remaken" und in Neuauflage noch einiges spannendes Rauskitzeln. Zum Rollenspiel ist eine einsame Insel der Mysterien definitiv ein perfekter Schauplatz!

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #3 am: 24.10.2014 | 11:20 »
:)
Ich kann das Abenteuer bei Zeiten mit ranhängen, vielleicht hilft das auch.

Offline Vash the stampede

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #4 am: 24.10.2014 | 11:23 »
Ich kann das Abenteuer bei Zeiten mit ranhängen, vielleicht hilft das auch.

Bitte. ;)
Machen
-> Projekte: PDQ# - FreeFate - PtA Zapped - Fiasko - FateCore - Durance - SRAP (mit Diary)
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Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 1
« Antwort #5 am: 24.10.2014 | 15:42 »
Und los geht's: Folgendes ist in der ersten Session passiert.

Die Szene geht los wie der Pilotfilm:

Das Oceanic-Flugzeug ist vor dem Aufprall in drei Teile zerbrochen, von denen der größte derjenige ist, in dem die SCs sich aufgehalten hatten. Er ist direkt vor dem Nordende der Insel abgestürzt auf einer sandigen Vorinsel. Von leichten Nebelbänken umzogen hat man von hier Blick auf einen üppig bewaldeten, 1075m hohen Berggipfel. Die Vorinsel auf der die Crash Site selbst ist ohne Vegetation und besteht nur aus schroffem Felsen und einer langgezogenen Sandbank. Das Wasser wird jenseits der Sandbank schlagartig tiefer, und auf die Insel retten wird man sich nur schwimmend können. (Dies wird nicht unmittelbar gefährlich sein, wenn man ein guter Schwimmer ist, zumal der Wellengang nicht sehr stark ist, aber mit größeren Mengen an Gepäck kann dies schon anders aussehen.)

Die SCs sind bei Beginn der Szene gerade dabei, wieder auf die Beine zu kommen auf der Vorinsel, und sind gerade wieder bei Sinnen, aber sie stehen unter Schock und sind anfangs extrem desorientiert.

Szene 1: Crash Site

Tag 1.

•   Lucille kommt 20 Meter vom Flugzeugwrack entfernt zu sich, auf dem Sand der Sandbank, offensichtlich nach draußen geschleudert worden. Sie wankt dorthin zurück.
•   Cylar erwacht neben dem Flugzeugrumpf, unter der ächzenden, einsturzgefährdeten Tragfläche. Er kommt ruckartig auf die Füße und versucht Leute weg vom Brandherd zu bekommen.
•   Hector sitzt beim Erwachen immer noch in seinem Passagiersitz, der mit ihm aus dem Rumpf geschleudert wurde, nahe der noch laufenden Turbine. Er will sich um Verletzte kümmern, gurtet sich los, aber verliert dann den Überblick über das Chaos und hat damit zu tun, erst einmal aus dem Sog der Turbine heraus zu kommen.

•   Cylar beginnt, Leute weg vom brennenden Wrack zu ziehen und sie als Gruppe zu positionieren. Sein Schuhwerk saugt sich dabei mit Kerosin voll. Die Tragfläche stürzt dort herab, wo er bis eben gelegen hatte und begräbt mehrere Personen unter sich. Lucille entdeckt die Insel in der Distanz, zu der diese Sandbank nur eine Vorinsel bildet, und sie erreicht das Flugzeug, findet in einer Handtasche ein Mobiltelefon und stellt fest dass sie nicht um Hilfe rufen kann, weil es keinerlei Empfang gibt. Sie spricht Hector und einen verwirrten Anzugträger an, die beide der Turbine gefährlich nahe kommen, und führt beide weg. Einer der Brandherde findet eine Kerosinlache und entflammt die Außenhülle des Flugzeugrumpfes mit einer Feuersäule!
•   Cylar befreit mithilfe vom jungen Geschäftsmann Clive und zwei anderen einen unter einem Trümmerstück eingeklemmten Mann. Clive begleitet ihn weiter, offenbar froh, Anleitung zu haben in dem Chaos. Kurz darauf erscheint der feiste, etwas schweinsgesichtige Manager Connelly und weist Cylar hin auf eine Person die zwischen Trümmern zu allen Seiten eingekeilt ist. Cylar will die Trümmer mit einer Stange bewegen, aber Connelly schlägt einen anderen Winkel vor und leitet die beiden jüngeren Männer an. Die Trümmer sitzen fest, und Cylar besinnt sich auf die anderen Bewusstlosen nahe des Brandherdes und gibt die eingeklemmte Person auf. Lucille entdeckt panisch im Wasser strampelnde Ertrinkende und realisiert dass das Wasser in Richtung Inselstrand mitnichten seicht ist. Sie schafft es, mehrere der Leute mit einer Eisenstange zwischen die Felsen heran zu ziehen. Hector und der Anzugträger versuchen sich noch zu sammeln und sind ihr dabei keine Hilfe; ein blässlicher junger Mann mit kanadischem Akzent allerdings hilft ihr auf ihren Zuruf hin. Eine andere verwirrte Person läuft in den Sog der Turbine, wird hineingezogen, und das Triebwerk explodiert; brennende Metalltrümmer regnen auf die Vorinsel. Cylar entgeht einem knapp, aber seine von Kerosin durchnässten Hosen fangen Feuer, er löscht es hastig im Sand.
•   Hector findet seine dicke Brille wieder und macht sich auf den Weg zum Flugzeug, wo er einen Erste-Hilfe-Kasten entdeckt. Kurz darauf entflammt das Wrack noch mehr, und beginnt die Sandbank in heißen, schwarzen Rauch zu hüllen.
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 09:11 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 1
« Antwort #6 am: 24.10.2014 | 17:44 »
•   Am Rand der Sandbank sammeln sich die verwirrten Grüppchen und beginnen den Blick über den leeren Ozean schweifen zu lassen und die Augen zum von tiefgrünem Dschungel bedeckten Berg der Insel zwischen den Nebelschleiern zu heben, welche bedrohlich vor ihnen aufragt, ein unerbittliches, abweisendes Hindernis, und dennoch unvermeidlich als Zwischenziel, um Nahrung und Schutz vor den Elementen zu finden, und vielleicht gar eine Spur von Zivilisation. Dorthin heißt es schwimmen.
•   Cylar schlägt den disorganisierten und unkooperativen Leuten vor, mithilfe vieler Schwimmwesten und Plastiktrümmern ein provisorisches Floss zu bauen, um die Schwächeren übersetzen zu können. Die allermeisten Leute wollen ihre Westen für sich selber behalten. Er lässt sich also eine geben, zieht sie kurz an, und macht dann vor, wie er "die eigene Schwimmweste aufgibt" um sie für das Floss zu verwenden, und hat mit diesem exemplarischen Verhalten Erfolg, die Hälfte der Menschen macht es schließlich nach und sie improvisieren ein behelfsmäßiges Floss. In den nächsten Stunden setzen sie im Nieselregen nach und nach mit ein paar guten Schwimmern alle Schwachen und einiges an Gepäck über.
•   Hector verkündet, kein Floss zu brauchen, weil er fit sei, und kümmert sich vorerst auf der Sandbank um die schwerer Verletzten. Schließlich erreichen alle den eigentlichen Strand der Insel im Schatten des Berges: 47 sind übrig.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 2
« Antwort #7 am: 24.10.2014 | 18:16 »
Szene 2: Der Strand

•   Das Flugzeug brennt lichterloh, aber es wird nicht völlig ausbrennen, wie man vom vermeintlich sicheren Strand aus beobachten kann: Der Nieselregen, der während der Schwimmpartie begonnen hat, wird (untermalt von tiefem, langanhaltendem Donnergrollen) zu einem kühlen Regenschauer von der Stärke eines Duschbades. Der Flugzeugrumpf wird nach einer guten Stunde dadurch wieder gelöscht.
•   Cylar und Connelly machen aus dem Halbschalen-Plastik des Floßes einen Regenunterstand für die schwerer Verletzten. Hector nimmt sich diesen an und verbraucht den Inhalt des Verbandskastens, harsche Anweisungen äußernd. Er ist der einzige Arzt unter den Überlebenden.
•   Als die Arbeit getan zu sein scheint und der Nachmittag gegen Ende geht, entfernt sich Cylar von der Menge, um mit zitternden Händen selber etwas zu trinken. Hector bemerkt ihn und wendet sich an ihn um sich "kurz abzumelden", er sagt, er müsse seinen Hund suchen gehen, der sei ziemlich blöd und würde die Menschen allein nicht wiederfinden. Cylar geht mit ihm zur Baumgrenze des Urwaldes, es gibt keinerlei Wege oder Spuren, und sie rufen halbherzig, es scheint nicht naheliegend, dass der Hund hier leicht zu finden ist. Sie stellen sich dabei einander vor. Hector fragt, wo man "heutzutage wohl so lerne", mit Leuten so umzugehen wie der jüngere Mann. Cylar antwortet vage, er sei im Dienst des britischen Militärs.
•   Lucille befindet sich bei den Grüppchen auf dem Strand. Diese durchsuchen im letzten Licht des Abends die herüber transportierten Gepäckstücke (ohne besonders große Moral wie es scheint). Lucille bemerkt, dass sie eine flache Box noch in ihrer Hosentasche trägt und scheint kurz erleichtert. Bei dieser Gelegenheit bemerkt Cylar kurz darauf, dass er einen bestimmten Gegenstand offensichtlich mit seinem Gepäck verloren hat, und kümmert sich nicht weiter darum.
•   Der Regen hat aufgehört, aber starker Nebel zieht auf mit der Dämmerung. Cylar versucht Ordnung in den entkräfteten, in sich gekehrten Haufen der Überlebenden zu bekommen, damit sie Nachtwachen aufstellen. Er spricht die größeren Grüppchen an und will anregen, dass sie gemeinsam essen, beten, und Wachdienste einteilen. In Einzelfällen erreicht er Personen damit, aber das Gros schaltet auf stur und niemand will sich organisieren. Connelly versucht dort anzuknüpfen und die Überlebenden in drei Gruppen-Blocks einzuteilen, aber Streit kommt auf und keine Ordnung kommt zustande. Cylar gibt den Versuch auf und lässt sich in den Sand sinken.

Die Spieler durften die Würfel rollen um zu sehen ob sie ihre Besonderen gegenstände noch haben. Es gab dabei alldieweil keine Würfel von mir verliehen, der Zufall musste entscheiden. Nur Lucilles Spielerin hat ihren Besonderen Gegenstand duch einen glücklichen Wurf noch; Hector und Cylar haben ihr Gepäck komplett verloren.
« Letzte Änderung: 24.10.2014 | 20:07 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #8 am: 24.10.2014 | 20:05 »
Szene 3: Der Schrei des Flugzeugs

•   Die Geräusche der nachtaktiven Tiere – Fledermäuse, kleine Affen, Molche, springende Fische, surrende Libellen – lassen die verängstigten Überlebenden unter aufgespannten Planen näher zusammenrücken. Dann aber, als die Dunkelheit komplett ist über dem Urwald, ertönt ein Rascheln, Stampfen, Splittern von Zweigen, und ein markerschütterndes Gebrüll aus dem Dschungel: Es klingt wie kein bekanntes Tier, eigentlich gar nicht wie ein Tier, zu blechern, zu zischend: Eher fast wie eine Maschine, "als hätte der Flugzeugabsturz aus dem Nebel nach uns geschriien", raunt der blässliche Kanadier in die Stille, in Hörweite von Lucille. "What the Hell", knurrt sie als Entgegnung. Blicke treffen sie beide. In tierhaftem Fluchtaffekt weichen die Gruppen zurück bis zum Meerufer, wo es nicht weiter geht, auch Hector, Cylar, und Lucille werden ihrer Angst in dem Moment nicht Herr.
•   10 Minuten vergehen in entsetzter Stille. Dann ertönt erneut Rascheln, von einer Stelle am Dschungelrand: Andere Überlebende hatten Cylar vorhin anvertraut, dass sie dorthin mehrere Leichen der beim Absturz Getöteten gezerrt hatten, um sie morgen dort zu begraben, wenn alle wieder etwas bei Kräften wären, und sie bis dahin nicht in unmittelbarer Nähe sehen zu müssen. Genau dort gab es unleugbar gerade mehrere schnelle, sehr lebendig wirkende Bewegungen, als etwas auf die Füße kommt…

Die Spieler mussten alle einen Wurf machen um zu kontrollieren wie ihre SCs sich angesichts dieser offenkundigen Bedrohung nach dem Phänomen aus dem Dschungel verhalten. Da es tatsächlich alle 3 Spieler nicht gepackt haben, konnte ich als SL beschreiben was ich wollte und die Szene endete in defensivem Zurückziehen zusammen mit dem Rest der terrorisierten Masse. Andernfalls hätte ich womöglich die Identität der Angreifer im Dschungel jetzt schon rausrücken müssen, wenn jemand das Erzählrecht erwürfelt und verwendet hätte um nachschauen zu gehen. Das traf sich also ganz gut was meine Pläne anbelangte.

Bis zu diesem Punkt also haben wir in der ersten Session gespielt, und hatten an der Stelle einen prima Cliffhanger...
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 09:18 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #9 am: 25.10.2014 | 10:25 »
Ab diesem Punkt haben wir dann in der zweiten Skype-Session weitergespielt:

•   Das Rascheln verschwindet. Mit einem Stock bewaffnet nähert sich Cylar dem Urwald, hinter ihm schließt sich der große Farbige Wallace an. Sie können jedoch nichts mehr dort entdecken, Schleifspuren entfernen sich vom Sand. Cylar sagt mehr zu sich selbst oder einem ungesehenen Gesprächspartner, "Das ist doch nicht Dein Ernst!".
•    Nun gelingt es Cylar, die Leute dazu zu bringen, Wachen aufzustellen. Alle finden nur wenig Schlaf heute Nacht. Cylar bittet Wallace, nichts vom Verschwinden der Leichen zu sagen, das erführe die Menge früh genug und es sollte jetzt keine Panik geben. Wallace fragt ihn danach mit wem er an der Dschungelgrenze geredet habe und nach seinem Beruf, und Cylar sagt, er sei Militärkaplan. (Wallace entgegnet, er sei Astronaut, offenbar meint er das nicht als Scherz.)

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #10 am: 25.10.2014 | 11:36 »
•   Am nächsten Morgen ist es wieder stark nebelig. Alle sind der Meinung, die Oceanic-Fluggesellschaft müsste sie sicher im Verlauf des neuen Tages finden. Alle Überlebenden versuchen, möglichst viel Gepäck, Flugzeugmahlzeiten, Wasserflaschen, und Erdnusspäckchen an sich zu bringen. Streit beginnt auszubrechen um derartige Fundstücke. Die Stimmung unter den Verlorenen wird feindselig.
•   Der Verletzten-Unterstand wird wieder zurück in ein Floss umfunktioniert, um mehr Zeug von der Vorinsel zu bergen. Cylar will den Spuren in den Dschungel nachgehen, und Mrs. Donald bietet an, zu versuchen, die Fährte zu lesen. Währenddessen brechen schon andere Überlebende mit dem Floss zum Sachensuchen auf. Mrs. Donald und Cylar versuchen, Clive Sundhurst dazu zu bringen, zu organisieren, dass die Leute mit dem Floss die Sachen die sie aus dem Wrack holen am Strand allen zur Verfügung stellen. Clive hat mittlerweile seine Haarpomade wiedergefunden und sieht fast wieder aus wie aus dem Ei gepellt, und zündet sich seine Pfeife an. Er fühlt sich dieser Organisationsaufgabe wenig gewachsen (er "mache eher Buchhaltung"), und verweist lieber auf den alten Connelly. Dieser schart bereits ein Grüppchen um sich und verteilt Arbeitsanweisungen (gleichermaßen um Ordnung in den Haufen der Überlebenden zu bringen und aus Profilierungssucht wie Cylar erahnt). Connelly sagt, um die Organisation des Floßes würde er sich auch noch kümmern.
•   Mrs. Donald und Cylar wird der Biologe Prof. Vilanova vorgestellt. Sein Wissen dürfte nützlich sein im Urwald, auch wenn er anfangs stressbedingt etwas am Schwafeln ist. Prof. Vilanova gibt zu bedenken, dass auch der Arzt Hector mitgehen sollte, um zu bestimmen, was mit den Leichen geschehen ist wenn man sie gefunden habe. Hector ist bereit, mitzugehen, auch wenn der Marsch dann etwas langsamer geht.
•   Melissa & Joey die Twen-Geschwister, folgen den Aufbrechenden, die Nähe von Cylar suchend, weil sie der Meinung sind, bei ihm sei es am Sichersten. Judith Gruber, eine Journalistin, schließt sich ebenfalls an, um weitere Fotos von den Geschehnissen seit dem Absturz zu machen.
•   Mrs. Donald findet einen Weg durch das dichte Unterholz. Nach einer halben Stunde sind die Schuhe der Wandernden nass und in schlechtem Zustand und sie sind vom Gestrüpp zerkratzt, es gibt keinerlei Wege. Hier aber finden sie einen Ort, wo mehr Pflanzen zerwühlt wurden, wahrscheinlich wurde gekämpft und offensichtlich wurde gefressen: Sie finden verstreute Leichenteile. Prof. Vilanova bezeichnet die vermeintlichen Raubtiere als "Nekrophagen", Aasfresser, sie hätten wahrscheinlich den Rest der Beute vergraben, wenn es Katzen- oder Hundeartige seien. Melissa dreht sich weg um sich hinter einem großen Farnwedel zu übergeben, und schreit gellend auf: Hier liegt ein Brustkorb und Knochen, völlig abgenagt und stinkend.
•   Vilanova erörtert, dass die Tiere sicher vor der Wolke aus Stressausdünstungen am Strand, die sie gerochen haben werden, eher abgeschreckt worden seien, welche die Überlebenden erzeugt hätten gestern nacht. Sie hätten womöglich mehr Angst vor den Menschen als diese vor ihnen. Zumindest bis sie sich an den neuen Geruch gewöhnt hätten… Joey stützt seine Schwester, die sich nun doch übergibt, und schaut auf, und sagt tonlos, es sei doch wohl allen klar, dass es sich hier gar nicht um Tiere handle.
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 10:15 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #11 am: 28.10.2014 | 11:53 »
Dann gingen wir in der zweiten Session zu Szene 4 über, womit wir uns dem dramatischen Höhepunkt aus dem Pilotfilm näherten. Es würde allerdings wie gesagt nicht alles so sein wie man es kennt - beispielsweise sind 47 Überlebende am Strand zusammengekommen, nicht 48 wie in der Show. Eine Person scheint noch zu fehlen..? Die Spieler haben seit Ende der ersten Session schon theoretisiert, worauf die Handlung scheinbar hinauslaufen könnte: "Lost" mit Untoten.

Szene 4: Suche nach dem Cockpit

Tag 2.

•   Wieder am Strand angekommen hat ein Tropenwind den Nebel vertrieben und die Sonne strahlt. Mehrere der anderen 47 kommen den Zurückkehrenden entgegen und wollen Neuigkeiten erfahren. Mrs. Donald und Cylar planen, ein großes Feuer als Signal und als Abschreckung für die Nekrophagen zu errichten für die kommende Nacht. Außerdem sollen die Überlebenden sich Holzspieße machen. Hector wird seine ramponierten Schuhe los und organisiert sich Badelatschen.
•   Mrs. Donald lernt das dunkelhäutige Punk-Mädchen Uma kennen die ihr mit auffälligem Geschick zeigt, wie sie ein improvisiertes Werkzeug aus einem geschärften Wrackteil herstellen kann.
•   Cylar und Mrs. Donald schwimmen wieder mit auf die Vorinsel, um nach Sachen zu suchen. Cylar erinnert sich, dass er einen Sky Marshal an Bord gesehen hatte, und findet ihn in den Trümmern, und nimmt ihm seine Glock und ein Extra-Magazin ab, und gurtet sie sich um. Außerdem bewaffnet er sich mit einer Eisenstange. Mrs. Donald sucht nach ihrem eigenen Gepäck und mehr Essen (mehrere Leute am Strand gingen heute Mittag leer aus), und findet nur ein Paar alte Würfel. Clive ist auch hier (er ist offenbar längst fündig geworden was seinen schmalen, silbernen Aktenkoffer betrifft). Mrs. Donald beschreibt ihr Gepäck, ein Geschenk ihrer Tochter mit kitschigen Pailletten. Clive lächelt mit einem Mundwinkel und drückt sich höflich aus, er scheint über das Thema "junge Frauen" besonders gerne zu reden. Er leiht Mrs. Donald einen gefundenen Feldstecher, um vielleicht die Pailletten irgendwo zu entdecken.
•   Hector führt die Suche nach seinem Hund weiter, und hört fernes Rascheln hinter der Baumgrenze, aber findet ihn weiterhin nicht. Er lässt sich rosa Gummistiefel als neues Schuhwerk von der Vorinsel mitbringen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #12 am: 28.10.2014 | 12:55 »
•   Mrs. Donald und Cylar gehen zurück an Land, und sie fragt ihn, ob er nicht die Menge dazu bringen könnte, das Essen was es gibt untereinander aufzuteilen, er sei doch gut mit solchen Worten. (Connelly hat versucht so eine Einteilung durchzusetzen, aber hinter seinem Rücken läuft einiges anders ab.) Der Doktor wird gefragt, ob er nicht auch der Meinung wäre, es wäre gesundheitlich besser für alle, wenn keiner vom Fleisch fiele, und er sagt, ja, das könne man in seinem Namen so sagen (er scheint aber keine Ambitionen haben, selber vor die Menge zu treten). Cylar versucht die Leute zusammenzutrommeln und sich Gehör zu verschaffen: Wenn sie alle in vielleicht drei Tagen hier von Oceanic abgeholt würden, wer wolle dann von sich sagen, dass wegen ihm die anderen in diesen Tagen auf der Insel nichts zu Essen hatten oder leiden mussten? Vordergründig nicken das natürlich alle ab, nur um sich wieder in kleine Grüppchen aufzulösen und genau wie vorher weiterzumachen. (Der Spieler hatte bisher unverschämtes Pech mit den Würfelwürfen, wann immer er die Menge zu mehr Moralität bewegen wollte.)
•   Auch das Trinkwasser wird bald zur Neige gehen. Mrs. Donald plant, Regen zu sammeln, und will Wallace oder Uma eine Art Tonne suchen lassen gehen. Uma schlägt vor, einige der Planen so aufzuspannen, dass sich Regen darin sammelt und sie einigen sich darauf.
•   Mit dem Feldstecher sucht Mrs. Donald den Strand ab, die Baumgrenze, den Horizont, und schließlich die Bergflanke. Sie entdeckt eine Schneise am bewaldeten Berghang, und zeigt sie Cylar und Hector. Ob es noch einen Flugzeugabsturz gegeben habe?, fragt sie. Cylar erinnert sich, dass ihre Maschine vor der Bruchlandung in mindestens zwei Teile gebrochen sei. Hector erwähnt seine Zeit in Vietnam, und schätzt ab, dass die Schneise etwa in derselben Richtung liegt, aus der sie mit dem Flugzeug gekommen waren. Und Cylar schlußfolgert: Dann ist sie vom Cockpit gemacht worden – und von dort können sie um Hilfe funken!

Das war der Cliffhanger für das Ende der zweiten Session. Wir waren alle heiß darauf, weiterzumachen, denn die Spieler wussten, dass sie dann endgültig in den Dschungel würden aufbrechen müssen...
« Letzte Änderung: 28.10.2014 | 12:56 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #13 am: 29.10.2014 | 09:09 »
Ab hier ging es dann weiter in der 3. Session:

•   Mrs. Donald und Cylar berichten von ihrer Entdeckung und beschließen, eine Expedition zum Cockpit-Wrack zu versuchen. Cylar bringt wieder einige größere Grüppchen am Strand zusammen und versucht erneut, an den Zusammenhalt zu appellieren, aber weniger determiniert (der Spieler versucht sich nicht an einem erneuten Würfelwurf); die Menge hält einen zweiten, diesmal tagelangen Marsch in den Dschungel für zu gefährlich und die meisten Leute glauben nach wie vor, dass sie noch heute von Oceanic abgeholt werden müssten. Cylar sagt allerdings klar, dass nicht nur denkbar wäre, vom Cockpit aus zu funken, sondern dass auch weitere Überlebende dort oben sein könnten, die man schnell bergen müsste, was bedeute, dass auch Hector mitgehen müsste; dies trifft bei den Leuten auf Verständnis. Cylar und Mrs. Donald unterreden sich kurz, und Cylar räumt ein, dass er Militärkaplan ist, etwas zögerlich. Mrs. Donald erwähnt erstmals ihren Vornamen Lucille.
•   Mrs. Donald organisiert mit Wallace ein Neuordnen des bisher gefundenen, herrenlosen Gepäcks: Alles was nützlich für die Wanderung sein könnte wird zusammengetragen.
•   Elenore Gruber fühlt sich erneut angesprochen von der Gelegenheit, Fotos machen zu können und ist determiniert, mitzukommen (geradezu versessen darauf), und sie fordert ihre Kollegin Julie Henderson auf, sie ebenfalls zu begleiten. (Julie ist der SC unserer neuen Mitspielerin, und kommt auf diese Weise in die Handlung.)
•   Alle verbringen einige Zeit mit Suchen: Sie treiben Wanderschuhe auf, und ähnliche nötige Gegenstände.
•   Melissa und Joey halten sich noch ein paar Stunden weiter in der Nähe von Cylar, aber nach dem Fund vorhin hat der Mut sie verlassen: Sie bleiben lieber am Strand statt erneut auf eine derartige Wanderung aufzubrechen.
•   Die notdürftig fertig ausgestatteten Wanderer kommen in einem Kreis zusammen: Cylar bittet um eine Vorstellungsrunde, und eine kurze Beschreibung dessen, was alle für Fähigkeiten mitbringen. Lucille Mary Donald spricht von ihrer Farm in den US-Südstaaten und sagt sie kann etwas Fährten lesen. Julie Henderson sagt sie sei Reporterin. Elenor Gruber sagt, sie sei Fotografin und müsse weitere Details des Flugzeugabsturzes dokumentieren. Lucille sagt, dann müsse Elenor alle Leute fragen, ob man Fotos mit ihrem Bild veröffentlichen dürfe; ihr Einverständnis hätte sie schon mal nicht. Elenor entgegnet steif, sie würde dafür Sorge tragen, dies sei ihr Beruf. Julie fragt, ob man Lucille namentlich erwähnen dürfe, und das gesteht diese zu. Prof. Vilanova berichtet, dass er von einer Tagung in Sao Paulo zurück nach Kalifornien wollte, er befasse sich mit der kalifornischen Myotis-Fledermaus, und hier würde er zumindest Obstbäume ausmachen können. Hector sagt, er sei Arzt, und er habe ja schon erfolglos versucht, sich aus dieser Unternehmung heraus zu halten. César der Kanadier hat sich ebenfalls angeschlossen und sagt, er sei Computerprogrammierer, und seine Fähigkeiten wären hier wohl unnütz, aber wegfest sei er immerhin. Cylar sagt, seine Fähigkeiten als Soldat wiederum würden hoffentlich nicht zum Einsatz kommen müssen.
•   Im Wissen dass sie die Nacht im Dschungel würden verbringen müssen (es ist schon Nachmittag) brechen sie auf, in Sorge, dass sie Hector möglichst bald zu den womöglich Verletzten bringen müssten. Auf den Morgen des kommenden Tages warten wollen sie deswegen nicht (außerdem sind die Spieler heiß auf Action, und die sollen sie kriegen).

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #14 am: 29.10.2014 | 11:48 »
•   Lucille findet langsam aber stetig einen Weg für die Gruppe durch den Urwald. Sie ziehen sich diverse Kratzwunden und Moskitobisse zu und Hector verknackst sich fast den Fuß. Der Urwald ist unwegsam und dicht, und Affen in den Bäumen bewerfen die Wanderer kreischend mit Stöckchen. Sie finden allerdings mehrere Papayas, zwar mit unterschiedlichem Reifegrad, aber dennoch sehr willkommene Nährstoffe.
•   Während der letzten Tageshitze muss ein langer Streifen Gelände ohne den Schutz der Urwaldbäume durchquert werden, und es geht graduell bergauf. Mehrere Skelette sind hier zu finden, ausgeblichen aber nicht alt: Genauere Untersuchung durch Mrs. Donald und Prof. Vilanova zeigt, dass es die Skelette von Kühen sind. "Schädel-Insel" nennt César die scheinbar verfluchte Gegend, und Lucille sieht ihm wieder an, dass er womöglich immer noch daran glaubt, was er gebannt von Furcht letzte Nacht am Strand gesagt hatte… Er wird ziemlich garstig und zynisch und sagt, er jedenfalls glaube Gibbson's Mutmaßung dass vielleicht gar keine Rettung unterwegs wäre; als aber Cylar das Gespräch abbrechen und alle weiter laufen lassen will, knurrt César, dass es vielleicht nicht das Beste wäre, auf die eine Person zu hören, der man hier insbesondere nicht vertrauen könne. Er wisse, was Cylar "so mir nichts Dir nichts" genommen habe beim Flugzeugwrack, und dass er womöglich eine Gefahr sei. Cylar ist verdutzt und fragt, was César meine, aber der scheint es vor den anderen nicht aussprechen zu wollen. César meint, man könne das leicht zu einem Politikum machen und die Leute am Strand in Aufruhr versetzen. Mrs. Donald sagt, gerade hier wäre so etwas ja wohl egal: Selbst beispielsweise ein Psychopath würde auf einer Geisterinsel ja wohl lieber umringt von anderen Lebendigen sein als alle umbringen. César grollt, habe sie noch nie ferngesehen, das wäre für einen Psychopathen womöglich das Paradies. Julie setzt sich wieder in Bewegung und versetzt César einen Knuff und stellt fest, man habe keine Zeit mehr sich das Genörgel des "halbverhungerten Models" anzuhören. Er entgegnet, das sage nun die Richtige. Sie wackelt spöttisch mit dem Hintern während sie weitergeht, er pfeift ihr zynisch hinterher.
•   Sie erreichen erneut eine Dschungelgrenze, und den Fuß des Berges. Sie kommen überein, dass sie hier für die Nacht lagern wollten, trotz aller Rüstigkeit wäre es zu gefährlich für Hector, im Dunkeln den Anstieg zu versuchen, und für die anderen auch. Lucille errichtet einen Unterstand aus ihrer Plane, in der sie gleichzeitig Trinkwasser sammeln will. Sie bauen eine Feuerstelle nach kurzer Diskussion, ob dies nicht Raubtiere eher anlocken würde, und tun dies schließlich doch. Vilanovas Mobiltelefon hat noch Ladung und obwohl es keinen Empfang hat wie alle solche Geräte hier, funktioniert der Wecker, er schlägt vor beim allerersten Licht aufzubrechen. Sie stellen Wachen auf um das Feuer in Gang zu halten und ruhen sich aus: Schlaf findet fast keiner trotz der Erschöpfung, die Affen lärmen in Intervallen. Als plötzlich der Wecker schrillt, wirkt das graue Morgenlicht und der dicke Nebel surrealistisch. "Ein weiterer Tag auf der Schädelinsel" murrt César als sie leise ihre Lagerstätte verwischen. Cylar meint, eigentlich wäre die Landschaft rasend schön, wenn man im Urlaub hier wäre, könne man es richtiggehend genießen. Er fragt den Professor, was der davon denkt und Vilanova sagt ehrlich, er sei zutiefst entsetzt über die Insel und ihr aller Hiersein, und eine Wanderung wie diese hätte er unter anderen Umständen nie erlaubt.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #15 am: 29.10.2014 | 12:50 »
Tag 3.

•   Es wird langsam heller. An den wenigen Stellen, wo sich die Vegetation auflockert, haben die Wanderer einen atemberaubenden Blick auf den Urwald unter ihnen, der immer beeindruckender wird, je höher sie klettern. Elenor Gruber muss an einer Stelle fast weggezogen werden von ihrer Landschaftsaufnahme. Beim einsetzenden Nieselregen erklingt plötzlich erneut der kehlige, scheinbar fast mechanische Schrei des Monsters, und die Bäume in der Ferne wanken und der Boden zittert. Mit Lucilles Feldstecher und Elenores Kamera-Zoom kann man Näheres sehen, indem man die ansteigende Ebene unterhalb der derzeitigen Position der Gruppe absucht: Die wankenden und brechenden Bäume unter ihnen beschreiben eine Linie, die bergauf führt, direkt auf sie zu!
•   Als Panik die Gruppe packt, bellt Cylar ein paar Befehle, sie sollten gesammelt zwischen besonders dichte Bäume rennen, aber kann sich nicht verständlich machen warum. Binnen weniger Minuten verlieren sich alle bei ihrer panischen Flucht im Urwald, und sind auf sich allein gestellt.

Erneut mussten die Würfel rollen, damit die Spieler die Kontrolle über die Situation erlangen würden können. Diesmal habe ich nicht alle würfeln lassen wie beim Schrei der Bestie in Szene 3, sondern einer von ihnen bekam die Chance, um für alle SCs das Erzählrecht zu bekommen und zu bestimmen wie sie alle mit der Bedrohung zurecht kommen. Dies war der Spieler von Cylar, der versuchte, mit seiner Militärtraining-Eigenschaft eine strukturierte Flucht in dichteren Wald zu organisieren. Der Wurf hat alldieweil nicht geklappt, und das Erzählrecht blieb beim sadistischen SL! Also entwickelte sich der Rückzug zu einer heillosen, panischen Flucht, und alle SCs würden vorerst wieder zueinander finden müssen bevor sie überhaupt weiter vorankommen könnten. Die wahre Natur des Monsters blieb dadurch vorerst weiterhin verborgen...

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #16 am: 29.10.2014 | 13:19 »
•   Das Rumpeln ist fast verschwunden, das Phänomen hat sich scheinbar verlangsamt. Mrs. Donald sammelt sich und versucht dann mit dem Feldstecher die anderen oder deren Spuren wiederzufinden.
•   Hector hört endlich das Bellen seines herumstromernden Hundes, und folgt ihm. Dabei schliddert er von einem Hang mit bröckeligen Felsen und landet hart, sein Arm ist angestaucht.
•   Julie klettert auf einen der besonders hoch aufragenden Bäume, und kann so Mrs. Donald ausmachen, die in der Nähe sucht, und außerdem Cylar, der unweit von ihr in einem anderen Baum sitzt mit demselben Vorhaben wie sie, und hangabwärts den sich gerade schwerfällig aufrappelnden Hector, und Elenore, die verängstigt auf einem Stein sitzt. Julie will nicht laut nach den anderen rufen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, weil auch das Monster dies hören könnte, also pfeift sie leise, das Titellied aus der Sesamstraße. Cylar bemerkt es (und antwortet mit einer gepfiffenen Passage aus „Barney“), unten auch Lucille. Sie regruppieren sich am Fuß der Bäume und brechen auf, um weiter unten Hector und Elenore abzuholen.
•   Julie fragt, ob Elenore das Ungeheuer aufgenommen habe im Rennen, und will ihre Kamera sehen. Es gibt tatsächlich ein paar verwackelte Fotos mit grünen Schlieren. Auf einem davon erkennt Julie etwas Gespenstisches: Es zeichnet sich verwackelt so etwas wie ein Kopf ab, eine große schwarze Wolke mit kleinen Augen, wie glimmende Tragflächenlichter oder Katzenaugen.
•   Es fehlen noch Prof. Vilanova und César. Einige wollen weitergehen ohne sie vorher wiedergefunden zu haben; Cylar sagt, "Keiner verdient es, hier zurückgelassen zu werden" (und meint, auch nicht César). Verbissen klettert er zurück in den hohen Baum und hält Ausschau mit Lucilles Feldstecher, bis er eine menschliche Gestalt weiter oben am Hang ausmacht.

Die Idee mit dem verwackelten Foto das ungewollt bei der Flucht entstanden ist kam von Julies Spielerin, die einen Wurf geschafft und diese Wendung in die Szene hereinerzählt hatte. Fand ich sehr atmosphärisch. Auf diese Weise konnten die SCs zumindest eine Ahnung vom Aussehen des Verfolgers bekommen: Eine "Schwarze Wolke"..?

•   Sie finden Prof. Vilanova und César, nervlich beide stark angeschlagen, im Dschungel, als alle schon fast in Sichtweite der Schneise sind. Julie hatte am Strand ein Diabetes-Blutmessgerät gefunden, dessen Anzeige auf Knopfdruck leuchtet, und sie signalisieren den beiden damit. Alle sind weitgehend unverletzt. Das Wrackteil ist von außen kaum durch die dichten Palmwedel zu sehen, aber das blaue "Oceanic"-Logo blitzt stellenweise durch. Ein hellblauer Absatzschuh ist direkt davor im Gras zu finden, der zu einer der Stewardessen gehört haben muss. Ein muffiger Geruch hängt ganz leicht in der Luft, Fliegen sirren.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #17 am: 30.10.2014 | 09:46 »
Ab diesem Punkt ging es weiter in der vierten Session. Da die Szene dem Finale des Pilotfilms nachempfunden ist, stellt sie auch den ersten dramatischen Höhepunkt unseres Spiels dar. (Aka "Boss Fight"! Nur dass bei The Pool sowas nicht recht planbar ist..!)

•   Der Nieselregen wird erneut zu einem starken Schauer, das Licht wird zu einem tiefen Graublau, es prasselt.
Drinnen ist es dunkel, riecht aber nach altem Schweiß und Angst. Jemand könnte hier sein... Cylar klettert ein Stückchen den in Schräglage befindlichen Mittelgang hoch, und ruft in gedämpfter Stimme: Sie kämen vom Strand um zu helfen, und wären froh, wenn ihnen nicht eine Eisenstange übergezogen würde wenn sie jetzt hoch kämen. („Sagt der mit der Eisenstange in der Hand“, murrt César unten, hörbar genug auch von möglichen Überlebenden im Wrack, er boykottiert Cylars Versuch sichtlich.)
•   Julie hat eine kleine Handlampe, und leuchtet ins Wrackteil hoch. So können sie und Cylar sehen, als sie sich aufwärts hangeln. Gerade als Cylar die Gestalt unter der Rettungsdecke sieht auf dem Mittelgang, wandert Julies Lichtkegel zu den Gepäckfächern, als sie sich zum Suchen anschickt. Aufgeregt raunt Cylar, sie solle wieder nach vorn leuchten! Der Pilot Captain West in seiner zerschlissenen Uniform liegt reglos auf dem Mittelgang und ist in goldfarbene Rettungsfolie gewickelt und mit Bandagen und Heftpflastern notdürftig verarztet worden. Er ist verletzt und kaum ansprechbar; irgendjemand hat ihn hier zurückgelassen. Als Cylar seinen Puls fühlt, fokussiert West ihn plötzlich und sagt eindringlich, "Ich habe sie gesehen!" (Diese Aussage erklärt er nicht.) Cylar nimmt die Hand des Verletzten und befragt ihn. Er krächzt, dass Flug 815 über Ecuador einen Funkausfall hatte nach mehreren Stunden Flugzeit. Er habe versucht, den Kurs anzupassen um eine Zwischenlandung zu ermöglichen. Als sie auf "die Phänomene und Turbulenzen" trafen, waren sie schon 1000 Meilen vom ursprünglichen Kurs entfernt. Die Maschine wird von Oceanic gesucht werden – aber am völlig falschen Ort, irgendwo auf dem ursprünglichen Kurs… Sein Copilot wurde (unverständliches Gemurmel); die Stewardessen haben versucht, Hilfe oder Wasser zu holen und seien noch… (unverständliches Gemurmel); Paloma würde womöglich… (er bricht ab und besinnt sich dann:) Es gäbe nur noch den Transceiver unter seinem Sitz…
Mehr kann er nicht sagen, weil er entkräftet in seinen deliriösen Zustand zurück sinkt. Cylar ruft César mit nach oben, der ihm hilft, Captain West so gut es geht runter auf den Boden der Schneise zu tragen, wo Hector steht.
•   Julie richtet ihren kleinen Lichtkegel wieder auf die Gepäckfächer und beginnt hektisch weiterzusuchen. Cylar sagt, „plündern können sie später“, erst einmal hieße es den Transceiver im Cockpit bergen. Julie zischt, das könne noch warten, sie hätten ja Zeit. In dem Moment setzen die donnernden Fußtritte aus dem Dschungel wieder ein, ganz nah.
« Letzte Änderung: 30.10.2014 | 11:42 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #18 am: 30.10.2014 | 10:21 »
•   Menschliches Geschrei gellt von draußen: Eine einzelne Person versucht sich in blankem Entsetzen zum Wrack vorzukämpfen – und wird dann den Geräuschen nach zu urteilen von irgendetwas aus der Dunkelheit gepackt, hoch in die Palmwipfel gehoben, und ohne weitere Geräusche abgesehen von einem dumpfen Glucksen und Knacken von etwas verschluckt. Hector hangelt sich zur untersten Sitzreihe und verkriecht sich dort, Julie tut dasselbe, im Flüsterton vor sich hin fluchend, auf ihrer Position weiter oben auf dem Gang. Mrs. Donald unten verschanzt sich an der Außenwand unter den zerschmetterten Palmen an der Außenhaut des Wrackteils, das sie dadurch zwischen ihrer Position und der Geräuschquelle wähnt. César und Prof. Vilanova verbergen sich ebenfalls. Alle lauschen mit angehaltenem Atem. Cylar bemerkt, dass Captain West nun alleine am Boden der Schneise liegt, und schliddert den Mittelgang wieder herab, um ihn zurück ins Wrack zu ziehen.
•   Auf die undefinierbaren Geräusche von außerhalb des Wrackteils lauschend – das Trommeln des Tropenregens auf dem Flugzeug übertönt fast alles – klettert Julie leise den Gang aufwärts, in völliger Dunkelheit, weil sie sich nicht traut, ihre Taschenlampe anzuschalten. Sie tastet nach der Cockpittür am Ende des Ganges und verliert fast den Halt, als diese ihr entgegen schwingt. Cylar folgt ihr. Hinter der Cockpit-Tür sind die Sessel leer, die Frontscheiben zerschmettert und alles voller Glassplitter; der Sitz des Copiloten ist mit gewaltiger Kraft halb aus der Verankerung gerissen worden und alles ist dort voller getrocknetem Blut, das sich im Regenprasseln verwäscht. Cylar macht das Sturmfeuerzeug von Clive an und schützt es mit der Hand gegen Regen und Entdeckung von draußen, damit sie etwas mehr sehen können, und lauscht auf die Gefahr von draußen, während Julie unter dem Pilotensitz den Transceiver hervor holt; beide ziehen sich diverse kleine Schnittwunden zu vom verstreuten Glas der Frontscheibe. Als sie ihn hat, löst Cylar eine der Armaturen und wirft sie nach draußen, so dass sie geräuschvoll den Hang hinunter rumpelt, die Schritte draußen bewegen sich dorthin. Die Überlebenden fliehen in die entgegengesetzte Richtung.
•   Einen Blick über die Schulter riskierend sehen sie Elenore, die sich mit eingezogenem Kopf und der Kamera im Anschlag vorwagt, um hinter der Dschungelgrenze doch noch ein Foto von dem Monster zu machen – und außer Sicht hört man schnelle Bewegungen, als sie ebenfalls verschlungen wird.

Ey ich hatte extra in einstündiger Arbeit eine Montage von dem Monster gephotoshopt, für den Fall dass die Spieler ihm entgegentreten. Die muss ich wohl weiter für später aufheben. Natürlich trotzdem nach wie vor der Mystery-Stimmung nützlich, wenn es weiter im Verborgenen bleibt, so wie die Spieler es dann eben miterzählt haben.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #19 am: 30.10.2014 | 11:23 »
•   Julie verliert die Nerven und will Elenore nacheilen. Man könne nichts mehr für Elenore tun, ruft Cylar. "Es ist wegen der Kamera..!", keucht Julie. Im Stillen realisiert Lucille erstaunt, es geht Julie gar nicht wirklich um Elenore. Cylar packt Julie bei den Schultern und sagt beschwörend, Elenore habe sich geopfert damit sie anderen entkommen könnten, wenn Julie jetzt zurückkehrte, sei das Opfer sinnlos gewesen. César ruft im üblichen verärgerten Ton, "In welcher Welt lebt Ihr eigentlich, in der sich Leute 'füreinander opfern'?!" Julie reißt sich von Cylar los, rempelt César aus dem Weg. "Halten Sie sie auf, schießen Sie ihr ins Bein!", ruft César wütend zu Cylar. Julie bewegt sich aber nicht zum Wrack zurück, sondern hangabwärts, und bleibt dann auf einem Stein sitzen.
•   Die Geräusche des Monsters sind nicht mehr über das Regenrauschen zu hören. Sie bauen eine Trage für Captain West. Lucille geht herüber zu Julie, legt ihr kurz die Hand auf die Schulter und reicht ihr ein übriges Stück Papaya, aber spricht nicht und lässt sie in Ruhe.
•   Bevor sich das am Strand doch zu einem Poilitikum entwickeln würde, räumt Cylar ein, er habe dem Sky Marshal seine Waffe abgenommen und erklärt, in seinen Händen sei sie am besten aufgehoben. Er habe die beste geistige Verfassung um darauf Acht zu geben. César lacht schallend bei diesen Worten. Lucille fragt, was César denn mit einer Waffe wolle..? Er sagt, er wolle sie gar nicht, könne nicht recht mit sowas umgehen. Aber der Gedanke, dass die Leute am Strand wissen, dass einer von ihnen eine Schusswaffe habe, beunruhige ihn sehr. Sie einigen sich halbwegs darauf, nicht davon zu erzählen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #20 am: 30.10.2014 | 12:02 »
•   Schließlich setzen sie sich alle in Bewegung zurück zum Strand. Der Regen hat aufgehört.
•   Sie brauchen den halben Tag für den Abstieg mit Edgar West. Es ist Nachmittag als sie ankommen; Grüppchen strömen ihnen neugierig entgegen und wollen unbedingt wissen was passiert ist. Nur Julie gelingt es, so abweisend und in sich gekehrt aufzutreten, dass sie nicht ausgefragt wird. Cylar bittet sie noch um den Transceiver. Dabei bemerkt auch er: Das Gerät ist beschädigt und wird vielleicht funktionieren, aber wenn, dann ist fraglich, wie gut…

Bis hier ging Session 4! Heute wird weitergezockt, wobei erneut die Würfel rollen werden, um zu bestimmen, ob ein technikaffiner SC oder NSC (Wallace wurde bereits vorgeschlagen) den Transceiver reparieren kann. Und was er empfangen wird...
« Letzte Änderung: 30.10.2014 | 12:03 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #21 am: 31.10.2014 | 09:42 »
Hier beginnt die 5. Session, mit der zugleich 5. Szene.

Szene 5: Epiphanie

•   Obwohl die Leute am Strand die Zurückkehrenden mit ihren Fragen überschütten sagen die SCs nichts über ihre Erlebnisse im Urwald. Dass Elenore nicht mehr bei ihnen ist, dafür aber der verletzte Pilot, wirft weitere Fragen auf. (Was Vilanova und César ihrerseits berichten, bleibt unbekannt, es gab diesbezüglich keine Absprache unter den Wanderern.)
•   In der entstandenen Unruhe zeichnet sich das nächste Drama ab: Bei der blonden Zehnjährigen Wendy Gruber sind die Neuigkeiten ebenfalls angekommen, und sie verlangt lautstark und verzweifelt, zu erfahren wo ihre Mutter geblieben sei. Cylar geht ihr eilig entgegen und versucht seine Erfahrung mit traumatisierten Soldaten umzusetzen um Wendy zur Ruhe zu bringen. Leider lässt die sich nicht auf die Schnelle beruhigen und will auch nicht in die Obhut von Mrs. Donald so wie Cylar vorschlägt, und hört ganz auf zu sprechen; die Traube die sich um Wendy und Cylar gebildet hat, hält es für besser, wenn sie sich wieder dem Kind annehmen, und schickt Cylar weg.
•   Cylar versucht statt dessen July aufzumuntern, die seit der Ankunft am Strand sitzt und runter mit den Nerven ist. Er bietet ihr etwas von seinem Wasser an.
„Ich würde je einen Whiskey oder ein Newcastle anbieten - aber die sind leider aus.“
Sie entgegnet, „Mir würde schon ein verdammter Kaffee reichen.“
„Wie gehts Dir?“
-„Wie solls mir schon gehen…“
„Beschissen?“
-„Beschissen trifft's schon ganz gut. Ich möchte nur wissen, was zur Hölle das da oben war.“
Vor allem würden sie zurückkehren müssen, sagt July: Sie haben vergessen, nach einer Black Box zu suchen. Cylar fragt zögernd, ob sie deswegen zurück zum Cockpit wolle… oder ob es wegen Elenore sei? July drückt sich unklar aus. Sie war mit Elenore und Dave Gruber und ihrer Tochter in Brasilien auf Recherche gewesen, kannte die drei aber nicht gut. Wendy dürfte nun wohl Insel-Vollwaise sein.

•   Hector lässt den Piloten zu den anderen Verletzten bringen. In den nächsten Stunden verbessert sich Wests Zustand bereits, aber er ist noch nicht wieder ansprechbar, murmelt nur fiebrig vor sich hin.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #22 am: 31.10.2014 | 10:41 »
•   Unter den Überlebenden bricht in den nächsten Stunden erneut Streit aus, diesmal wirklich heftig, als an diesem Tag weiterhin kein Schiff oder Flugobjekt am Horizont auftaucht – und das Essen und Wasser aus dem Flugzeug zur Neige geht. Cylar geht bei einer Prügelei dazwischen und kann mithilfe des untersetzten farbigen Brillenträgers Jeff die Kämpfenden auseinander bringen. Drumherum hat sich eine Traube gebildet und andere Leute sind irgendwie in den Konflikt involviert: César ist ebenfalls dabei und schreit einen Asiaten namens Tseng an, dieser habe versucht in seiner Abwesenheit sein Gepäck zu stehlen; César fühlt sich offensichtlich bedroht, und tritt besonders aggressiv auf, die Menge ist aufgeheizt. Cylar ordnet an, sie sollten sich benehmen und es würden sofort Gruppen eingeteilt um Nahrung aus dem Dschungel suchen zu gehen. Der militärische Tonfall klappt in diesem Moment besser als seine bisherigen Appelle an Menschlichkeit und Zusammenhalt.

•   Cylar gibt Clive Sundhurst sein Sturmfeuerzeug zurück wie versprochen. Er kündigt an, es würde eine improvisierte Trauerfeier für die Gestorbenen geben: Clive solle doch mal versuchen, die Passagierliste zu finden. Clive legt (auf seine gestelzte, „weltmännische“ Art) dem anderen eine Hand auf die Schulter, beugt sich näher und sagt gedämpft, vor der derzeitigen Stimmung unter den Überlebenden wäre dies wahrscheinlich nicht ratsam, es sei nur eine lose Sammlung von Grüppchen die sich gegenseitig misstrauten, sie zusammenzubringen sei kaum möglich. Es wäre sicher besser, jetzt einfach noch die Rettung abzuwarten. Cylar sagt grimmig, wenn Clive nicht mithelfen wolle, auch gut. Er würde sich zum Anführer machen. Er geht los, um Melissa und Joey mit dem Suchen der Passagierliste zu beauftragen.

•   July erfährt von den anderen Leuten am Strand, dass Dave Gruber tatsächlich nicht mehr zugegen sei, Elenore habe auch keine Leiche entdeckt. Wahrscheinlich wollte sie deswegen so dringlich mit zum Cockpit, um dort nachzusehen. July nimmt sich Wendy an und redet ein bisschen mit ihr, abseits von den anderen. Wendy bleibt weiterhin stumm, aber erkennt July wieder und reagiert positiv auf sie.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #23 am: 31.10.2014 | 11:22 »
•   Wallace kennt sich offensichtlich tatsächlich hervorragend mit Funkgeräten aus und wird beauftragt, zu versuchen, den Transceiver wieder einsatzbereit zu machen. Er muss dafür jedoch mit Ersatzteilen und Akkus von einem Laptop-Computer aus dem Wrack repariert werden, weil die Batterien defekt sind, stellt Wallace fest. Cylar tritt an Connelly heran (welcher ihn seinerseits etwas abschätzig oder misstrauisch zu mustern scheint dabei), um ihn organisieren zu lassen dass ein Laptop gefunden wird. Connellys Leute haben schließlich Erfolg damit, und Wallace kann seine notdürftige Reparatur fertig stellen.
•   Wallace, Hector, July und Cylar sammeln sich unter einer der Planen und Wallace erklärt den Bildschirm des Geräts: Wenn er es jetzt anschalten würde, müssten das blaue Licht des Displays und ein Sendebalken erscheinen. Als er es tut, geht der Transceiver tatsächlich an – aber wie alle Mobiltelefone hier hat er keinen Empfang. Wallace und die anderen lauschen angespannt: Tatsächlich hört man etwas, aber nur ein gespenstisches Rauschen, das an- und abschwillt, fast wie ein unmelodisches Lied… Wallace sagt, der Berg sei im Weg und weist auf den nahen Gipfel: Sie seien genau an der falschesten Stelle dieser Insel gelandet, von anderswo müsste es gehen, Empfang zu bekommen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #24 am: 3.11.2014 | 08:43 »
•   Auf Wallaces Frage, was die anderen denn nun im Dschungel gestern und heute erlebt hätten hin dirigiert Cylar ihn zur Baumgrenze, außerhalb der Hörweite anderer Leute auf dem Strand. Er rückt damit heraus, was Captain West in seinem klaren Moment gesagt hatte: Oceanic ist auf der Suche nach ihnen, aber sie sind über 1000 Meilen vom eigentlichen Kurs entfernt. Wallace trifft diese Neuigkeit wie ein Hammerschlag, er dreht sich weg und schaut wie gelähmt in den Dschungel. Dann sagt er wie weggetreten: „Was ist denn das..?!“ Cylar will wissen, was er meint. Dabei setzt Geschrei vom Verletzten-Unterstand ein: Der Pilot ist wieder bei Sinnen, und Bewegung kommt in die Menge dort. Wallace antwortet nicht auf die Frage, was er entdeckt habe, und tut es ab, setzt sich ebenfalls in Bewegung. Cylar späht noch einmal ins dichte Grün, und folgt dann.
•   Wendy an Julys Seite hebt plötzlich den Blick als der allgemeine Aufruhr beginnt, aber schaut nicht zum Verletzten-Unterstand, sondern zum Horizont. Die Abendsonne beginnt den gesamten Himmel über der Insel nach dem stundenlangen Nieselregen jetzt in ein flammendes Gold zu färben.
•   Hector trifft kurz vor July beim Unterstand des Krankenlagers ein. Eine kleine Traube von Leuten hat sich darum gebildet. West ist plötzlich wieder klar und ansprechbar, und packt Hectors Unterarm: Er habe ein Phänomen erlebt kurz vor dem Absturz. Was die Fluggäste hinten für ein Luftloch oder Turbulenzen hielten, war etwas anderes, er und sein Copilot Ronald hätten es genau gesehen, durch die Frontscheibe. „Eine Seeschlange..?“, knurrt Hector. So etwas in der Art, sagt West: Aus den Wolken, die sie gerade durchflogen hatten, sei der geflügelte Gott Quetzalcoatl aufgetaucht, mit unglaublicher Spannweite. Er habe sich auch den Copiloten Ronald geholt, "eingefordert, als Opfergabe". Die Geister oder Götter würden beabsichtigen, dass sie, die 48, hier seien, „am Rand von Xibalbá, dem Ort der Angst“. Und nun würde ihre Aufgabe beginnen, "um etwas von vielleicht biblischen Ausmaßen in Gang zu setzen", hier auf dieser Insel. Obwohl Edgar West im Fieber ist, klingt das was er erzählt nicht wie ungereimtes Gestammel, sondern er scheint ganz klar, als wäre er sich völlig sicher.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #25 am: 4.11.2014 | 09:13 »
•   July weiß nicht recht, ob sie amüsiert oder verstört sein soll wegen Wests Geschichte. Hector fragt den Captain, ob er Bücher gelesen habe über die Maya? West bejaht. Dabei setzen erneut Rufe vom Strand ein, diesmal mehr, und sie klingen erschreckt und verwirrt. July, Cylar und Hector gehen ebenfalls nach draußen: Die Überlebenden scharen sich aufgeregt am Strand zusammen, und gestikulieren die Küstenlinie herunter. Eine Person fällt in Ohnmacht beim Anblick in der Ferne. Dort bewegen sich im unwirklichen, goldenen Abendlicht und im aufkommenden abendlichen Bodennebel die fächerartigen Farnwedel von selbst, klar deutlich sichtbar wandern sie langsam herüber zum Wasser, geradezu elegant.

•   Cylar joggt determiniert in die Richtung los, aber im Bodennebel verliert er die Sicht auf das Phänomen. Der einzige der mit ihm schritthält ist ein sportlicher Endvierziger mit grauem Haar, der ebenfalls determiniert nach der Ursache des Gesehenen sucht. Cylar gräbt mit seiner Eisenstange im Wurzelwerk eines der vielen nahen Farnwedel, aber findet nichts Ungewöhnliches im Sand. Schließlich geht er zurück, der andere Mann folgt ihm zögerlich.

•   Die Überlebenden sind wie betäubt als sie versuchen sich zu sammeln und das Gesehene mit ihrem Verstand übereinzubringen. Hector sucht kurz das Gespräch mit Prof. Vilanova: Könnte es auf der Insel biologische Gase geben die zu Halluzinationen führten? Hector sucht auch Wallace auf und erkundigt sich, was mit den Sauerstoffmasken an Bord wäre, könnten sie kontaminiert gewesen sein so dass sie alle halluzinogene Stoffe eingeatmet hätten? Wallace antwortet, er würde dies nicht als undenkbar einschätzen – aber derartige Stoffe würde nicht lange im Körper bleiben, allerspätestens in ein oder zwei Tagen müssten also solche Phänomene dann nicht mehr zu beobachten seien…
« Letzte Änderung: 4.11.2014 | 09:15 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #26 am: 5.11.2014 | 09:19 »
•   Cylar will die aufgestörte Stimmung nutzen, und ruft eine Versammlung aller Gestrandeten ein. Er verspricht, dabei endlich kundzugeben was sie heute und gestern im Dschungel erlebt hätten. Die Leute fassen die Ansage sehr zurückhaltend auf: Alle misstrauen sich gegenseitig, und sie misstrauen auch Cylar.
•   Sie finden sich schließlich alle zusammen und Cylar „nimmt seine alte Predigt wieder auf“: Dass sie an Bord eines Rettungsschiffes gehen könnten würde nicht von selbst geschehen, sondern sie würden nur an Bord gehen können dadurch dass sie aufeinander Acht geben würden bis dahin, und zusammenarbeiten. Er eröffnet was sie im Cockpit schon von Captain West gehört hatten: Man würde sie hier nicht suchen, und die einzige Chance auf Rettung sei der Transceiver. Er und andere würden aufbrechen um damit um Hilfe zu funken. Bis dahin müssten alle sich gemeinsam organisieren.
Die Menge nimmt seinen Appell erstmals positiv auf und ist einverstanden, Essen zu teilen und in Gruppen weitere Nahrung sammeln zu gehen und Nachtwachen einzuteilen. Leute sollen Melissa und Joey beim Finden der Passagierliste helfen.
Für den morgigen Abend kündigt Cylar eine Trauerfeier an, damit alle Abschied nehmen könnten von denen, die sie verloren hätten.
Die Nachtwachen funktionieren reibungslos heute, aber nach allem was geschehen ist findet sowieso niemand am Strand wirklichen Schlaf.

Tag 4.

•   Am nächsten Morgen macht eine Nachricht die Runde: Sie sind plötzlich wieder einer weniger.

Bis hier haben wir in Session 5 gespielt. Wen von den Gestrandeten es diesmal getroffen hat, und warum, werden die Spieler zu Beginn der nächsten Session erfahren...

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #27 am: 10.11.2014 | 10:08 »
Ab hier ging es neulich weiter:

•   Es spricht sich am Strand herum, wer über Nacht verschwunden ist: Ein Neugieriger namens Harvey Spindler (der Mittvierziger der sich gestern schon Cylar bei dessen Suche angeschlossen hatte) hat sich aufgemacht, dem gestrigen Phänomen mit den "bewegten Farnwedeln" nachzugehen und ist nicht zurückgekehrt, von ihm sind nur die Sandalen zu finden, der Rest ist auf Nimmerwiedersehen im nahen Dschungel verschwunden.

•   An Tag 4 der Verschollenheit auf der Insel ist nach Cylars Kundgebung gestern Abend der Glaube der Menschen an baldige Rettung dahin. Alle sind übernächtigt, hungrig, durstig, und viele sind latent aggressiv. Das Gerücht geht um "die Insel" habe in Spindler ein weiteres Opfer eingefordert, so wie zuvor den Copiloten Ronald in Edgar Wests Erzählung. Genug Leute haben von der Fiebervision von West gehört oder sie beobachtet dass jetzt alle davon wissen.

Szene 6: „Am Rand von Xibalbá“

•   Für Mrs. Donald beginnt der Morgen mit einer weiteren schlechten Überraschung: Die flache Blechkiste ist über Nacht aus ihrer Tasche verschwunden, die sie am Tag des Absturzes bei sich entdeckt und erleichtert wieder eingesteckt hatte. Sie ist offensichtlich nervös und sucht all ihre Sachen danach ab. Dabei bemerkt sie, dass eine große, magere Russin sich wie zufällig ganz in ihrer Nähe postiert hat und vorgibt, mit Sortieren ihres eigenen teuer aussehenden Gepäcks beschäftigt zu sein. Nach einer Weile kommt auch Clive Sundhurst dazu und beginnt in gedämpftem Tonfall mit der Blonden zu reden, gentlemanhaft wie es seine Art ist aber gleichzeitig mit eindringlichem Unterton. Sie reagiert nicht darauf, als würde sie nicht verstehen.
•   Cylar sieht die Szene und kommt dazu, fragt ob jemand Hilfe bräuchte. Clive ist Cylar gegenüber höflich aber unter der Fassade merklich auch säuerlich, als er Cylar auffordert, ihr Gespräch nicht zu stören. Cylar geht in die Hocke und legt die Hand auf die Schulter der Blonden, die sich entzieht und nur defensiv auf Russisch antwortet.
•   July wäscht ihre abgetragenen Kleider, und zieht sich am Strand um, ohne sich zu genieren vor der Kulisse der anderen Überlebenden. Diverse Typen verfallen dabei offensichtlich ins Gaffen.
•   Cylar überreicht unauffällig seinen Hoodie-Pullover an Mrs. Donald. Sie bemerkt, dass er darin das Schulterhalfter mit der Handfeuerwaffe des Sky Marshals verborgen hat, und lächelt, aber sieht Cylar fragend an.
"Ich dachte, wir könnten die Verantwortung für das Ding fürs Erste teilen", sagt er leise. Sie gurtet unauffällig das Halfter um die Hüften und knotet den Pullover darüber.
« Letzte Änderung: 11.11.2014 | 09:53 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #28 am: 10.11.2014 | 14:07 »
•   Schließlich kommen July, Cylar, Hector, und Mrs. Donald zu einem sehr knappen Frühstück zusammen und beraten sich über ihren Aufbruch. Sie beschließen, dasselbe Team solle auf die Wanderung aufbrechen, das auch gestern beim Cockpit war. Wallace kommt dazu und Cylar will ihn animieren, ebenfalls mitzukommen, aber Wallace ist umso zögerlicher und sagt, er müsse nachdenken.
•   Cylar geht zwischendurch zu Melissa & Joey, die reichlich fertig sind von ihrer zurückliegenden Suche beim Wrack, und fragt ob sie die Passagierliste schon haben. Sie verneinen, aber sind determiniert es weiter zu versuchen. Cylar sucht Uma auf (die mit einem anderen Grüppchen ein hitziges Gespräch führt, bei dem sie so aussieht, als wäre sie drauf und dran, aufzuspringen und anzufangen zu raufen, um ihre Sicht der Dinge durchzusetzen). Er bittet sie, da sie handwerklich geschickt sei, zu versuchen ein Fischernetz zu knüpfen.
•   Während Cylar weg ist geht zwischen den anderen in dem Grüppchen das Gespräch weiter: Wallace lässt durchscheinen, dass er sich nicht sicher sei ob es nicht stimme was Edgar West gestern gesagt habe, und diese Insel so etwas sei wie „das Tor nach Xibalbá“, was immer der Pilot genau damit gemeint habe. Mrs. Donald ist skeptisch. Wallace fragt Mrs. Donald, „Was glauben denn Sie?“
-"Ich glaube dass Gott nur denen hilft, die sich selbst helfen."
Das wären harte Worte, meint er ernst, aber akzeptiert ihre Antwort.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #29 am: 10.11.2014 | 15:42 »
•   Das Grüppchen löst sich auf und alle treffen für sich allein ihre Abmarschvorbereitungen. Die Russin hat sich erneut wie zufällig in die Nähe von Mrs. Donald begeben. Sie schneidet Papayastücke als wäre das eine wichtige Aufgabe und als sei sie ganz darin vertieft, aber schaut gelegentlich misstrauisch in Richtung der anderen Überlebenden und ihres morgendlichen Treibens. Mrs. Donald spricht sie an und stellt sich vor, die Blonde sagt ebenfalls ihren Namen: Oksana Krymova. Sie spricht sehr rudimentäres Englisch mit schwerem Akzent und hat große Probleme sich verständlich zu machen, sie versucht es auch nur halbherzig in ihrer hochmütigen Art. Oksana artikuliert, dass Mrs. Donald besser nicht mit auf die Wanderung gehen solle. Aus einer Ahnung heraus fragt Mrs. Donald Oksana nach ihrer verlorenen Blechbox aus ihrer Hosentasche: Ob sie diese gesehen hätte? Sie schaut vorsichtig in Oksanas teurem Wildlederkoffer nach, der neben der Besitzerin im Sand liegt. Sie scheint nichts dagegen zu haben. Die Blechkiste ist nicht darin. In Oksanas Blick sieht Mrs. Donald dabei aber: Oksana weiß genau, was es ist, das sie sucht! Sie kann oder will aber nicht direkt darauf antworten, und die Farmerin versucht es vorerst nicht weiter. Oksana folgt ihr mit einigem Abstand während sie ihre Abmarschvorbereitungen trifft.

•   Ein untersetzter, breitschultriger Endvierziger mit schwarzem Schnauzer steuert derweil July an: Er sagt ihr in gespielt väterlicher Weise (und mit unterdrücktem Ärger), „so etwas wäre verboten“ und dürfe nicht wieder geschehen. Ob der Prediger für sie die Verantwortung trage, Mr. Gibbson? July weiß nicht genau, was er meint.
•   Der orientalisch anmutende Herr sucht als nächstes Cylar auf. Diesem stellt er sich auch vor: Er ist Mr. Kufid. Er stört sich sehr an Julys Nacktheit von vorhin. Unnachgiebig argumentiert er, er und Cylar seien beide religiöse Männer, Cylar habe dafür zu sorgen dass July „sich benehme“. Es ginge nicht nur um Religion, sondern „noch so etwas in dieser Art und man könne hier für nichts mehr garantieren“ was die Reaktionen einiger der Leute beträfe. Cylar verspricht schließlich, in Kufids Sinne zu schlichten.
•   July sucht inzwischen weiter zwischen den gesammelten Gepäckstücken und findet endlich ihren Koffer, jubelt wie ein kleines Mädchen. Sie steckt ihre Börse ein, und legt Deo auf. Sie bringt den Koffer zu Wendy, damit sie darauf aufpasst während sie wieder unterwegs ist. (Wendy spricht weiterhin nicht, aber scheint ganz froh über eine Aufgabe zu sein.)
•    "Ich rieche sowas wie Zivilisation!" meint Cylar, als July sich ihm wieder nähert. July hat Mr. Kufid gearde wieder von Cylar weggehen sehen und fragt was er wollte. Cylar berichtet was sie besprochen hätten. "Es ist'n Problem für ihn okay?" July entgegnet, "Jetzt fangen hier langsam an alle zu spinnen!", aber lenkt dann ein, na gut, sie wolle nicht „den dritten Weltkrieg auslösen“. Cylar sagt, es täte doch nicht weh, wenn sie ein paar Meter den Strand runter ginge um sich umzuziehen. Sie stellt zweifelnd fest: „…Alleine.“
- „Es kann ja jemand mitkommen.“
„Du vielleicht..?“
Er wechselt schnell das Thema: „…Wir sollten aufbrechen.“

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #30 am: 11.11.2014 | 10:09 »
•   Mrs. Donald kann etwas Sonnencreme auftreiben. July kehrt noch einmal zu ihrem Koffer zurück, um ebenfalls welche von dort zu holen, und realisiert, dass er zwischenzeitlich geöffnet worden war, nicht eben gerade, sondern irgendwann vorher, als das Stück herrenlos am Strand lag! Unter anderem fehlt eine der beiden Sonnencremepackungen die sie hatte.

•   Die Wanderer werden zusätzliches Wasser benötigen für ihre Exkursion: Derzeit hat aufgrund der Rationierung jeder nur eine halbe Plastikflasche aus dem Flugzeug mit gesammeltem Regenwasser. Bevor es nicht erneut regnet sind die Ressourcen knapp. Mrs. Donald sucht eine Gruppe auf und will durchsetzen dass sie mehr Wasser von den anderen Überlebenden auf die Wanderung mitnehmen müssten: Die Leute am Strand bräuchten ja nur zu warten bis es regnet, und das Sammeln von Regenwasser war überhaupt ihre Idee. Bei dieser Ansage wird die Stimmung plötzlich richtig hässlich: Die Angesprochenen, vorher nur abweisend, werden jetzt deutlich aggressiv, einer steht auf und hat ein scharfes Wrackteilstück in der Hand, als würde er einen Angriff erwarten. Mrs. Donald wird klar, dass sie die Wasserflaschen der anderen aus ihren kalten toten Händen würde nehmen müssen wie die Lage derzeit aussieht, und gibt den Versuch auf. Die Wanderer würden unterwegs Wasser finden müssen...

Die Spielerin hat einen Wurf gemacht um herbeizuführen dass die SCs zusätzliche Wasserressourcen mitgegeben kriegen. Leider war es ein Misserfolg, was hier normalerweise zu so etwas wie dem Worst-Case-Szenario führt. Das hat mir übrigens sehr gut gepasst um den Spielern noch etwas mehr vor Augen zu führen, wie erbittert die Überlebenden mittlerweile sein können und wie extrem sie womöglich handeln: Die Zivilisation ist nun sehr stark ins Wanken geraten.
Das hängt maßgeblich mit den bisherigen Entscheidungen und Würfelerfolgen der SCs zusammen. Bei The Pool dürfen die Spieler das Erzählrecht erwürfeln und können deswegen die Stimmung unter den Überlebenden so "umerzählen" wie sie es für richtig halten. Wann immer sie es an relevanten Punkten nicht tun, gehe ich davon aus, dass wie gesagt mehr oder minder das Schlimmstmögliche geschieht. Der einzige Spieler der sich daran mehrmals versucht hat war der von Cylar, passend zum Charakter, der den Menschen etwas Moral einimpfen wollte, aber eben - abgesehen von den beiden Erfolgen in der vorangegangenen Session - dabei mit schönster Regelmäßigkeit gescheitert ist. Diese Misserfolge und die Untätigkeit der SCs bei der Aufgabe, die Stimmung der anderen zu deeskalieren, hinterlassen nun bereits ihre Spuren, und werden es in Zukunft noch viel mehr. Außer, sie reißen das Ruder nochmal herum, was aber durch die bevorstehende Abwesenheit der SCs bei der Wanderung weiterhin erschwert wird.
Schön für mich, denn das gibt mehr Konfliktstoff, und damit mehr Drama.
« Letzte Änderung: 11.11.2014 | 10:12 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #31 am: 12.11.2014 | 08:23 »
•   Alle versammeln sich halbwegs fertig ausgerüstet zum Abmarsch: Hector, Cylar, Mrs. Donald, July, und Prof. Vilanova. Connelly steuert mit seinem Grüppchen aus Gefolgschaft auf die Wanderer zu, um sie aufzuhalten: Er kritisiert, dass der Aufbruch nicht mit ihm abgesprochen wurde und dass es keine Schätzwerte gibt, wann mit der Rückkehr der Gruppe zu rechnen sei. Dass sowohl der Arzt als auch der Pater gleichzeitig den Strand verlassen würden, schmeckt ihm ebenfalls nicht. Cylar diskutiert ein bisschen mit Connelly. Wallace Byrd wird von Connelly dazu gerufen, er solle erneut eine Einschätzung zur Störung des Funks durch den Berg geben. Schließlich nimmt Cylar zuerst Connelly und dann Wallace unter vier Augen beiseite und suggeriert ihnen, sie müssten am Strand zusammenarbeiten um die Rolle der Anführer zu übernehmen. Er schwindelt Wallace vor, Connelly habe ausnehmend Gutes über seine Fähigkeiten gesagt, und zu Connelly sagt er andersherum das gleiche. So will er ihre Zusammenarbeit begünstigen, und beide glauben ihm den Bluff und sind einverstanden die Angelegenheiten im Camp ab jetzt gemeinsam zu regeln.
•   Wallace fragt Cylar bei ihrem Gespräch unter vier Augen: Die Stimmung unter den verbleibenden 46 nähere sich einem Siedepunkt! Was wäre, wenn dies wirklich das „Tor nach Xibalbá“ sei? Was sei Cylars Meinung als Kaplan dazu?
„Außerhalb des Nebels ist tatsächlich sicher etwas, das es sonst nicht gibt“, sagt Cylar. Gott prüfe sie alle ständig im Leben, diese Prüfung jetzt sei nicht anders, nur offensichtlicher.
- „Dann glaubst in gewissem Sinne auch Du, was West gesagt hat?“
Wallace erwähnt die Schwarze Wolke von Elenores Foto. Was solle er den Leuten am Strand sagen wenn es wieder auftauche? Cylar meint, es würde nicht an den Strand kommen: Wie man es auch betrachte, aus der Sicht von Edgar Wests Fiebervision oder anders, mache es für das Monster keinen Sinn, alle Überlebenden einfach zu töten. Dies sei eine Prüfung um zu zeigen woraus alle hier gemacht seien.
„Woraus sind Sie gemacht, Cylar?“
- „Ich hoffe aus dem Stoff der uns alle hier rausbringt.“
In Wallace Gesicht erscheint ein Zögern, dann Zweifel.

•   Die Wandergruppe setzt sich in Bewegung und wird noch ein Stück den Strand entlang begleitet von Grüppchen aus anderen Überlebenden. Oksana Krymova hält noch eine ganze Weile Schritt mit Mrs. Donald und sagt auch noch einmal leise etwas zu ihr auf Russisch. Dann schließt Clive zu ihr auf, hakt sie am Arm unter und redet gedämpft und irgendwie besitzergreifend auf sie ein, sie bleiben miteinander zurück. Mrs. Donald wirft ihnen im Gehen einen besorgten Blick nach: Ihr schmeckt nicht, was hier gespielt wird.
Hinter sich lassen sie die Szenerie der Gestrandeten zurück, die übermüdet, hungrig, durstig und feindselig sind, und das Bild vermitteln, dass es tatsächlich besser ist, in den nächsten Tagen nicht unter ihnen zu sein…

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #32 am: 12.11.2014 | 08:42 »
•   Die Wandergruppe hat sich vorgenommen, so weit in östliche Richtung den Strand entlang zu laufen wie möglich, ohne dabei in den unwegsamen und gefährlichen Dschungel vorzudringen. Sie marschieren den halben Tag im prallen Sonnenschein des Strandes.
•   Als sie an eine Pause zu denken beginnen, fragt Mrs. Donald Prof. Vilanova, ob er mit dem Feldstecher hinter der Dschungelgrenze Wasserquellen oder Obstbäume ausmachen könne, oder vielleicht wasserspeichernde Pflanzen. Er versucht es, aber ohne Erfolg. Die Wanderer entscheiden sich, ein stückweit in den Urwald zu gehen, um vielleicht dort mehr zu finden.
•   Geführt von Mrs. Donald finden sie kurz hinter der Baumgrenze eine frisch getrampelte Bresche in der dichten Vegetation. Sie folgen ihr zum Fuß eines größeren Hügels, der von feuchten Moosflechten überdeckt ist.
•   Als sie die Hügelflanke hoch steigen, taucht plötzlich etwas vor ihnen auf: Die bewegten Farnwedel, ganz nah im Zwielicht des Dschungels, die über den Hügelkamm wandern! Diesmal sind ihre schwebenden Bewegungen unterlegt von raschelnden Schritten. Zwei weitere Farnwedel sind hinter ihnen am Fuß des Hügels im Unterholz aufgetaucht: Sie blockieren nun den Weg nach vorn und hinten!

So weit haben wir letztes Mal gespielt, also mal wieder ein schöner Cliffhanger. Sieht aus als würde nächstes Mal zumindest das Rätsel um die vermeintlichen Farnwedel gelöst werden, aber vielleicht fügen die Spieler ja sogar ein größeres Bild des Geschehens zusammen..! Außerdem bekommen wir noch eine weitere Spielerin und sind ab nächster Session zu sechst.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #33 am: 20.11.2014 | 10:29 »
Ab diesem Punkt ging die neue Session los.

•   Cylar dirigiert mit Handzeichen alle in Verstecke im Unterholz. Von dort können sie reglos und ungesehen beobachten, was die Wesen sind, während diese an ihnen vorüber ziehen: Es sind keine gewöhnlichen Tiere, mehr wie Traumgestalten. Sie erinnern an große Krokodile, aber mit kurzen Schnauzen und Hautsegeln auf den Rücken, welche in ihrem Tarnmuster aus der Ferne wie große Farnwedel aussehen.
•   Sie warten ab bis die Geräusche der Traum-Krokodile im Urwald verschwunden sind, dann kommen sie aus ihren Verstecken und regruppieren sich. Mrs. Donald will den Erscheinungen mit Abstand folgen, vielleicht würden sie zu einem Flusslauf wandern. Prof. Vilanova ist durch die Begegnung am Rand der Panik, und legt nahe dass, wenn diese unbekannte Spezies mit Krokodilen verwandt wäre, sie wahrscheinlich am Wasser Gelege haben könnten, und dass sie gewiss aggressiv würden wenn man diesen zu nahe käme! Er will schleunigst Distanz zwischen sich und die Geschöpfe bringen. Mrs. Donald gibt sich furchtlos, sie sei bewaffnet. Cylar gibt zu bedenken, dass man mit der 9mm-Handfeuerwaffe wahrscheinlich nicht durch die dicke Schädelplatte eines solchen Tieres käme, wenn sie nicht direkt ins Auge schießen könne, würde sie mit der Glock nicht allzu viel ausrichten.. („Ich SAG‘ ja, sie ist verrückt!“, führt César sein Miesmacher-Programm weiter.)

Ich dachte, es würde zum Kampf kommen, aber der Spieler von Cylar hat sich entschieden, mit seinem erwürfelten Erzählrecht herbeizuführen, dass die Gruppe sich erfolgreich verbirgt und sehen kann, um was es sich bei den Kreaturen handelt. Auch schön, aber mehr Action wäre gut gewesen, denke ich. Sträflicherweise habe ich auch versäumt, einen weiteren Wurf zu verlangen, um zu vermeiden, dass die Traum-Krokodile aus nächster Nähe (die ja herbei erzählt wurde) doch noch angreifen. Das hätte den Schrecken womöglich noch etwas forciert, was der Szene gut getan hätte..

•   Sie einigen sich darauf, den Traum-Krokodilen nicht direkt zu folgen sondern nach Süden weiter in den Dschungel vorzudringen, um endlich Wasser zu finden. Diese Strecke führt sie an einigen Felshängen unter dem dichten Blätterdach vorbei, wo mehrere Öffnungen zu sehen sind, die vielleicht Höhleneingänge sein könnten.

•   Vor einem solchen Eingang, der umgeben ist von riesigen, schwarzen Schieferbrocken, bleiben sie stehen, weil sie Wasserplätschern hören: Offenbar kommt das Geräusch von dort drinnen und sie müssten sich in die Dunkelheit der Höhle vorwagen, und sich vielleicht mit deren Bewohnern auseinander setzen.. Bevor sie die Beklommenheit aber überwinden und hinein gehen, hören sie ein Schlürfen hinter sich und drehen sich um: Hector steht neben einem dünnen Flusslauf, der tatsächlich neben der Höhle ins Freie fließt, und hat schon widerwillig einen ersten Schluck genommen. Das Echo aus der Höhle ist irreführend, und fast wären sie darauf hineingefallen. Erleichtert trinken alle und füllen ihre Plastikflaschen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #34 am: 20.11.2014 | 10:31 »
•   Sie beraten, wohin sie weitergehen sollten und werden unsicher: Wenn sie nach Osten gingen müssten sie zum Strand und damit ihrer ursprünglich geplanten Laufrichtung zurück gelangen? Nach einigem Diskutieren entscheidet Mrs. Donald, den genauen Weg zurück zu verfolgen, den sie von ihrer ursprünglichen Strandroute her in den Dschungel genommen hatten. Wieder am Strand würden sie weiter den Strand entlang wandern können Richtung Osten, um aus dem Funkschatten des Berges zu kommen.
•   Auf dem Rückweg markiert Mrs. Donald regelmäßig Palmen an der Strecke mit ihrem geschärften Wrackteil; den Eingang in den Dschungel an der Baumgrenze am Strand kennzeichnet sie mit einem Streifen von Julys rotem Schal. Auf diese Weise würden sie zu dem Höhleneingang mit der Wasserquelle zurück finden.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #35 am: 20.11.2014 | 12:41 »
•   Sie marschieren noch einige weitere Stunden, und machen schließlich Rast bei Beginn der Abenddämmerung. Sie machen ein kleines Feuer, und Cylar begibt sich ins Wasser, um zu versuchen, Muscheln von den vereinzelten Felsen zu holen. Dafür borgt er sich Mrs. Donalds geschärftes  Wrackteil. Er stößt schwimmend jedoch auf tückische Strömungen, gegen die er stellenweise so stark ankämpfen muss, dass er dabei das Wrackteil verliert.

•   Am Lagerfeuer wird die Stimmung angespannt,  nicht zuletzt wegen den zurückliegenden Anstrengungen und dem nagenden Hunger. Sie sprechen über Wallace‘ Instruktionen bezüglich dem Transceiver, und César spricht von ihm abfällig als "dem Neger". July platzt dabei der Kragen und sie will César zurecht weisen, der sich natürlich seinerseits provozieren lässt und sie dabei „Püppchen“ nennt. July springt auf und versetzt César einen Schlag ins Gesicht, den er kassiert, und sie am Hinterkopf an den Haaren packt und in den Sand schleudert; Cylar geht dazwischen und will sie zur Vernunft rufen, sich jetzt gegenseitig zu verprügeln brächte nichts!
„Doch“, knurrt July, und zu César, „eine gewisse Befriedigung, wenn ich dir in die Fresse haue, ich hatte seit vier Tagen kein Wasser..“
Er fällt ihr ins Wort: „..Und keinen Sex was? Ich kann Dir Befriedigung verschaffen, kein Problem!“ Cylar und Mrs. Donald gelingt es schließlich, wieder für Ruhe zu sorgen.

•   César bohrt kurz darauf dennoch weiter: Es könne gut sein dass der Transceiver gar nichts empfangen würde wenn sie weg vom Berg sind. Wie aber sollte man die Neuigkeiten in dem Fall den wartenden Leuten am Strand vermitteln? Sie hätten die letzte bittere Pille schon nicht besonders gut verkraftet, meint er, und will gerne eine Meinung der anderen dazu hören. Cylar kürzt das Gespräch ab, indem er sagt, darüber, wie ihre Gruppe die schlechten Neuigkeiten den anderen verkaufen würde, könnten sie auf dem Rückweg entscheiden, wenn das Funken denn tatsächlich nicht funktionierte.
„..Darin, Leuten was zu verkaufen bist du ohnehin nicht schlecht, oder, Herr Pastor?“, fragt César herausfordernd.
„Das war mein Job“, entgegnet Cylar.
„Das war dein Job“, sagt César und lacht spöttisch.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #36 am: 20.11.2014 | 12:55 »
•   Alle nehmen nach und nach Schlafpositionen ein, nachdem sie einen Wachdienst eingeteilt haben. Vilanova sagt, er sei zu aufgeregt zum Schlafen und übernimmt die erste Schicht. Er sagt, er glaube auch nicht dass jemand angefunkt werden könne - weil da draußen wahrscheinlich keiner mehr sei der es empfangen könne! Die vermeintlichen Krokodile im Dschungel seien Tiere gewesen, die es woanders lange nicht mehr gibt, weil sie ausgestorben sind. „..Dinosaurier?“, fragt Cylar ihn zweifelnd. Nein, sagt Vilanova, aber eine Vorform von sowohl Dinosauriern als auch von Säugetieren, Dimetrodon. Dieses Geschöpf existiere nur in der Epoche des Perm.. Vilanova kommt auf Edgar Wests umnebelten Verstand zu sprechen, aber äußert, dass er nicht an dessen Vision glaubt; er formuliert vorsichtig seine Theorie, dass Flug 815 in ein anderes Erdzeitalter versetzt wurde, durch der Physik unbekannte Phänomene:
"Diese Insel... ist eine Art Zeitmaschine!". July kommentiert dies damit, dass nach allem was sie wüssten sie auch alle genauso gut beim Absturz gestorben sein könnten und dies hier sei nun die Hölle (in der sie dann für die Ewigkeit mit Idioten wie César verbringen müsste).

•   Schläfrig reden sie noch etwas weiter: Cylar fragt ins Blaue hinein die anderen nach ihrer Herkunft, er fragt Mrs. Donald, was mit ihr sei, „Wartet der Mann daheim, Kinder..?“. Mrs. Donald scheint kurz aufgestört, und antwortet dann aber wieder ganz entspannt, sie habe ihre ausgewanderten Kinder in Rio de Janeiro besucht, und das Enkelkind. (Bei der Geburt war sie nicht mit dabei, erzählt sie nebenher, ihre Schwiegertochter hätte sie gewiss in hohem Bogen aus dem Kreissaal geworfen).
Auf Cylars Frage antwortet Hector, sein Sohn ließe sich nur sehr selten blicken und lebe in Illinois. Wenn man sich überhaupt nochmal wiedersehe.. Hector merkt in Richtung Vilanova an, er habe hier noch keine Rieseninsekten gesehen, die doch in der Epoche des Perm überall herumkrabbeln müssten.. „Nun, wir waren noch nicht tief im Dschungel“, spekuliert Vilanova.
July bejaht Cylars Frage danach, ob sie daheim Familie habe, aber will nicht darüber reden. Sie sagt außerdem leise, dass sie auch geweckt werden möchte bevor César seine Wachschicht hat.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 6
« Antwort #37 am: 24.11.2014 | 08:56 »
Tag 5.

•   Am nächsten Morgen weckt der Hunger die Wanderer früh. Die Idee kommt auf, dass Mrs. Donald und Cylar mit der Pistole in den Urwald gehen könnten um zu jagen.
Prof. Vilanova lenkt besorgt ein: Alle sollten zusammenbleiben, für den Fall dass es erneut zu einem Zusammentreffen mit der lokalen Fauna käme: „Dimetrodon Grandis war ein Fleischfresser!“
„Jetzt haben die schon Namen?!“, entgegnet July.
Mrs. Donald und Cylar versprechen, nicht weit weg zu gehen.

•   Mrs. Donald versucht, einige der großen papageienähnlichen Vögel hoch im Geäst des Dschungels zu schießen, und verbraucht 5 Schuss von den 9 Kugeln im Magazin der Glock. Sie ist mehr an Jagdgewehre gewöhnt, und trifft nichts. Cylar sammelt die Pistole wieder ein.

•   Prof. Vilanova findet in der Zwischenzeit große Mengen Manjok-Wurzeln bei der Dschungelgrenze. Sie müssen abgekocht werden, um nicht giftig zu sein, sagt er. César hat etwas Kochgeschirr dabei bereitet die Wurzeln zu – er kann offensichtlich besser kochen als man gemeint hätte. Alle essen sich am leicht holzig schmeckenden Manjok satt und packen so viel als Proviant in ihre Rucksäcke wie sie tragen können.

So weit sind wir in dieser Session gekommen. Kein Cliffhanger diesmal! Der Einstieg unserer fünften Spielerin hat sich verzögert und sie wird ab der nächsten Session mit dabei sein.
« Letzte Änderung: 24.11.2014 | 14:25 von Schalter »

Offline Timberwere

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #38 am: 24.11.2014 | 12:50 »
Jetzt muss ich doch mal kurz einwerfen, dass ich eure Lost-Runde sehr genial finde und hier gerne mitlese.
Leider weiß ich nicht sonderlich viel über "The Pool", aber es klingt mir als sehr geeignet, um solche dramalastigen Szenarien spielen zu können.
Weiter so! :)
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #39 am: 24.11.2014 | 14:13 »
Jetzt muss ich doch mal kurz einwerfen, dass ich eure Lost-Runde sehr genial finde und hier gerne mitlese.
Leider weiß ich nicht sonderlich viel über "The Pool", aber es klingt mir als sehr geeignet, um solche dramalastigen Szenarien spielen zu können.
Weiter so! :)

Hey danke! :)

The Pool lässt sich fix runterladen und fix lernen, aber wir haben eine Weile gebraucht um zu checken wie es eigentlich gemeint ist. (Ist für mich ein bißchen wie damals als man ein Teenie war und RPGs zum ersten Mal kennengelernt hat und versucht hat sich in die Logik reinzufuchsen.) Das einzige was mir drama-szenen-technisch fehlt ist eine Art Kampfsystem, so wie The Pool daher kommt, ist es halt fast mehr ein Storytelling-Tool als ein Spiel..

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Re: [The Pool] Lost - Szene 7
« Antwort #40 am: 27.04.2015 | 11:00 »
Nach langer Auszeit ging es letztlich endlich weiter mit unserem Insel-Drama.

Szene 7: Showdown

•   Direkt nach dem Essen fühlen die Wanderer sich etwas nebulös, es scheint besonders anstrengend, die Wanderung fortzusetzen. Der Ozon über ihnen wirkt erdrückend.
Der metallisch klingende "Schrei des Flugzeugs" ertönt in diesem Moment erneut, und Nebel zieht wieder auf, diesmal schlagartig..!

•   Der Schrei löst diesmal, aus nächster Nähe, einen Flashback aus, der Cylar ereilt: Er findet sich im zerbrechenden Flugzeug wieder, als es gerade, wie lebendig, beinahe wie absichtlich, sein dröhnendes Lied ausstößt und sich auf die Seite zu drehen beginnt im Sturm: Es dauert scheinbar minutenlang, nicht nur Sekunden. "Es ist das Lied von Quetzalcoatl", sagt eine Stimme, die von César eine Bank weiter hinten, wie erstarrt. Damit endet der Flashback und die SCs finden sich scheinbar im Hier und Jetzt wieder - aber nach einigen Minuten des schwerfälligen Sammelns im extremen Nebel beginnt auch hier der Spuk weiterzugehen.
•   Aus dem feuchten, nebeligen Dunkel des Dschungels schält sich erneut eine Gestalt wie von einem der Traum-Krokodile. Diese scheint die Menschen als Silhouette zu beobachten.
•   Cylar, Hector und July sehen die Gestalt, wagen aber nicht, ihr entgegen zu gehen in denn Dschungel.
„Was für Tiere seid Ihr denn?“, ertönt eine weibliche Stimme von ihr, sie spricht. ("Und die Bestie sprach in Zungen auf dass sie jeder verstehe"), murmelt Cylar ein Bibelzitat. July wird von Übelkeit übermannt, dann fällt sie in Ohnmacht. Hector und Cylar gehen schließlich der Stimme nach, und die Figur entpuppt sie sich als eine Art Dimetrodon-Sphinx, mit dem vierbeinigen Körper der Traum-Krokodile, aber statt eines der mächtigen Köpfe hat sie einen menschlichen Torso, Arme, und Kopf. Sie sagt, die Gestrandeten gehörten nicht hierher und alles auf der Insel würde sich deswegen sträuben; sie "dürften nicht vom Dschungel kosten, sonst koste der Dschungel von ihnen". Schlimmer noch, sie könnten das Schlafende Ding unter der Insel erwecken. Wäre es wach, könne es sich erheben und wieder versuchen zum Festland zu marschieren.. Mehr will sie nicht sagen. Dies ist erst einmal auch unnötig, denn nun kann man ein Vibrieren unter den Fußsohlen spüren, fast unmerklich, so sehr dass man denkt, es war schon die ganze Zeit über da seit sie Fuss auf den Strand gesetzt haben. Es erinnert an das Vibrieren des Flugzeugbodens direkt vor den Turbulenzen. Es ist das rasselnde Atmen eines unglaublichen großen Lebewesens unter dem Erdboden…

•   Hector und Cylar treten zurück zu den anderen. Hier müssen sie sehen: César ist im Nebel schrecklich verändert worden, ein grobschlächtiger, verwilderter Zyklop mit nur einem Auge über der Nasenwurzel. Er hat irgendetwas bestimmtes gegessen was hier wächst, wie es aussieht, und zerrt an den anderen herum, und redet Dinge die sie nicht verstehen, und sie selbst sind taumelig und desorientiert...
•   Dann finden sich alle verwirrt auf dem Dschungelboden wieder. César sieht wieder normal aus, er scheint als einziger in Ordnung zu sein. Er hat Cylars Pistole an sich genommen und zielt auf die anderen, und sagt spöttisch, so ein Schwindelanfall könne schon mal kommen in der Hitze, er ginge jetzt mal zum Camp zurück, sie könnten dann ja nachkommen wenn es ihnen besser ginge. Der Transceiver ist in tausend Teile zerschmettert! César sagt grinsend, jemand wäre bei dem kleinen Schwächeanfall darauf gefallen, wie dumm.
•   Cylar kauert sich zu Boden und stochert zwischen den Steinchen, als sei er besiegt, dann hebt er blitzschnell einen Brocken auf und wirft ihn César gegen den Kopf, und rennt mitten in die Schussbahn, um den anderen zu packen. Sie prügeln sich und stürzen dabei durch das Dschungel-Unterholz in den Strandsand.
•   Cylar bekommt seine Pistloe wieder zu fassen, César dafür sein Messer, sie finden sich in einer Umklammerung wieder, bereit sich gegenseitig umzubringen, versuchen lautstark den jeweils anderen einzuschüchtern.
•   In dem Moment jagt der Schatten eines kleinen Segelflugzeugs über den Strand. Die Überlebenden bemerken dann aber, auf zweiten Blick ist es kein Flugzeug, sondern eine Art Echse mit langem Schnabel und knöchernem Kamm, und ledrigen Flügeln mit einer Spannweite von vielleicht 15 Metern. Sie beschreibt einen Bogen über dem Strand.
•   July greift einen großen Ast und kommt den beiden Männern nach auf den Strand, nähert sich im Rücken von César und zieht ihm den Ast über den Kopf. Er geht betäubt zu Boden, sein eines Auge läuft blutend aus (wodurch er tatsächlich einäugig ist wie in Cylars Drogenvision eben).
•   July will César endgültig den Schädel einschlagen, aber Cylar hält sie zurück.
"Lass es mich einfach zu Ende bringen!", schreit sie, "Lass es mich einfach zu Ende bringen! Und er ist schuld, dass -"
Cylar schreit, "-Ja, und er wäre auch schuld daran dass Du damit leben müsstest!" Hector nähert sich wütend ebenfalls und stabilisiert César: „Eine verdammte Wurzel, wer erschlägt irgendwen mit einer Wurzel!“
•   In dem Moment dreht der fliegende Schatten und kehrt zurück, geht tiefer herunter. Die Überlebenden rennen vom Strand, zur rettenden Dschungelgrenze zurück, César müssen sie dabei zurücklassen. Professor Vilanova wird dabei gepackt und von dem riesigen Tier in die Luft gehoben, schreiend und strampelnd, aber wird wenige Meter über dem Boden fallen gelassen und stürzt in den Urwald.
•   Die anderen schließen zu Vilanova auf und entdecken ihn im Unterholz, er ist angeschlagen aber nicht schwer verletzt. Vom Strand erklingt der Ruf des Ungeheuers, ein anderes scheint aus weiter Ferne zu antworten. Als sie zum Strand zurückkehren, ist César verschwunden.
•   Die SCs sammeln die Stücke des Transceivers ein: Er ist offensichtlich zwischen zwei Steinen zertrümmert worden. Sie müssen den Rückweg zur Absturzstelle antreten.

Ich hab' in dieser Szene wie ein Schießhund darauf gelauert ob jemand ansagen würde, dass sein SC César beim Zubereiten der Mahlzeit beobachtet. Nachdem sie ihn alle suspekt fanden (und July sogar so weit ging, nicht schlafen zu wollen während er eine Nachtwache übernimmt!), war ich fest davon ausgegangen. Umso größer meine sadistische Freude dass alle SCs ihn machen ließen, und so konnte der Drogenmischkönig emsig ans Werk gehen und während die SCs ausgeschaltet waren den Transceiver und die Pistole einsammeln und das Funkgerät zerstören.
Der Konflikt hätte an dieser Stelle auch ganz anders ausgehen können. Jetzt sind die Gestrandeten langfristig auf der Insel verloren! (Meine Ideen für das Absetzen des Funkspruchs wären auch lustig gewesen! Das kommt vielleicht später noch...!)
« Letzte Änderung: 27.04.2015 | 14:50 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 8
« Antwort #41 am: 27.04.2015 | 13:33 »
Hier haben wir in der Session neulich weitergspielt.

Szene 8: "A sort of homecoming"

Tag 7.

•   Nach mühseligem Marsch zurück den Strand entlang erreichen die Scs wieder das Lager bei der Absturzstelle. Die Stimmung hat sich merklich verändert... Die Menschen bilden weiterhin Grüppchen am Strand und scheinen untereinander misstrauisch, aber nun bemerkt man auch eine offene Furcht an ihnen allen. Sie scheinen die Dschungelgrenze mit großer Beklemmung zu meiden. Der Strandsand ist an vielen Stellen aufgefurcht als wäre hier viel gerannt oder gekämpft worden. Auf der sandigen Vorinsel sind mehrere Stahlträger oder andere Trümmer eingegraben worden, wie Pfähle, und dort befinden sich nun auch wieder Personen!
•   Die Zurückkehrenden werden mit Fragen überschüttet als die anderen Gestrandeten sie sehen. Melissa und Joey sind ebenfalls darunter. Als sie gefragt werden, was vorgefallen ist, bekreuzigt sie sich (diese Art von Geste hat sie vorher nicht gemacht). Aus dem Durcheinander der Aussagen setzen die SCs zusammen, dass die Nekrophagen in ihrer Abwesenheit zurückgekehrt sind: Schlanke, menschengroße Raubtiere, "wie große Eidechsen oder Dinosaurier", die als Rudel bei Dämmerung vorgestern auf den Strand kamen und zwei Personen vereinzelt und mit großem Geschick in den Urwald getrieben haben, von wo diese nicht zurückgekehrt sind, sicher wurden sie gefressen.
•   Wallace Byrd nähert sich ebenfalls. (Melissa und Joey weichen defensiv vor ihm zurück, als hätten sie plötzlich Angst vor ihm.) Wallace erklärt, dass das Chaos ausgebrochen ist nachdem die Raubtiere aufgetaucht und wieder verschwunden waren: In der resultierenden Panik habe unter anderem Clive Sundhurst Oksana Krymova großspurig "unter seinen Schutz stellen wollen" und dabei Tseng mit seinem Metallkoffer niedergeschlagen und schwer verletzt. Alle Unruhstifter die so aggressiv geworden sind dass man sie nicht mehr zur Vernunft bringen konnte, mussten weggebracht werden, und da man sie nicht Richtung Dschungel bringen konnte, setzte man sie auf der Vorinsel fest beim Flugzeugwrack. "Alcatraz" nennen die Umsdtehenden die Sandbank jetzt, obwohl das Wallace offenbar nicht so recht schmeckt.
•   July übernimmt die vielen aufgeregten Fragesteller und erklärt ihnen, was sie erlebt haben, lässt aber den Teil mit dem zerschmetterten Transceiver weg. Derweil geht Cylar abseits weg mit Wallace um ihm die Transceiver-Überreste zu zeigen.
•   Melissa und Joey haben wie versprochen weiter nach der Passagierliste gesucht und sie endlich gefunden. July ist argwöhnisch geworden und versucht die Liste durchzuarbeiten indem sie die Überlebenden alle nacvh ihren Namen fragt; sie will herausbekommen, ob Menschen unter den Gestrandeten sind, die nicht auf der Liste stehen. Sie stößt auf offenes Misstrauen und Feindseligkeit, und setzt nach und nach zusammen, dass seit dem Überfall durch die Nekrophagen nicht mehr Connelly und Byrd die Oberhäupter sind, sondern sich nun lockere Grüppchen scharen um Mr. Kufid (Menschen mit religiösen Sensibilitäten mehrerer Coleur), Byrd (das Gros der Menschen, die die Gefangenen auf "Alcatraz" überwachen und die Rationierung von Material, Essen und Wasser durchsetzen), und solche die sich von allen anderen distanzieren. Der Rest scheint sich irgendwo zwischen diesen Fronten zu befinden, unter anderem der dicke Connelly selber.
•   Lucille will rüber zur Vorinsel schwimmen, um nach den Gefangenen zu sehen. Ein drahtiger Kerl mit Schnauzbart namens Ned sieht das und verbietet es ihr kurzerhand: Er und andere wurden von Byrd eingesetzt um morgens und abends die Gefangenen zu versorgen, Besuche außerhalb der Reihe gäbe es nicht; ansonsten könnten sie zurück auf die Insel, wenn sie versprechen würden, sich wieder unterzuordnen. Lucille spricht mit Wallace Byrd darüber, der nicht von seinem Standpunkt abweichen will: Wenn es keine Regeln gäbe, würde hier alles erneut im Chaos versinken. Sie hätten jetzt welche etabliert, und die dürften nicht einfach wieder abgeschafft werden.
•   July, Lucille, und Cylar sprechen sich ab: Sie wollen die von ihnen ursprünglich angedachte "Trauerfeier" heute abhalten und die übrigen Leichen verbrennen (die mittlerweile entsetzlich stinken), und dabei weitere Namen von der Passagierliste überprüfen. Vor der jetzt vorherrschenden Stimmung sieht es allerdings fast undenkbar aus, die verfeindeten Grüppchen zusammen zu bringen für derartige Vorhaben.
•   Cylar schwimmt abends mit Wallaces "Gefängsniswärtern" rüber auf die Vorinsel. An den Pfählen angebunden warten Clive, Uma Mullins, und zwei namentlich nicht Bekannte dort und sind reichlich am Ende ihrer Kräfte. Cylar redet mit Uma, die offenkundig keine Lust darauf hat und ausfallend wird. Sie vermittelt ihm den Eindruck, sie hätte sich gegen die Gewaltherrschafts-Ideen auf der Insel wehren wollen. "Demokratie muss man mühsam lernen", sagt sie wütend, als Cylar ihr gegenüber sagt, es wäre doch alles demokratisch am Strand. Er will sie überreden, kleinbei zu geben, aber sie sagt, sie krepiere lieber hier in der Sonne bevor sie zulässt dass das, was da am Strand losgegangen ist, sich munter fortsetzt.
« Letzte Änderung: 27.04.2015 | 14:51 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 8
« Antwort #42 am: 27.04.2015 | 15:22 »
•   Cylar wendet sich an Clive, dessen pomadierte Frisur sich aufgelöst hat und der reichlich kläglich aussieht an seinem Pfahl; der Metallkoffer den er tatsächlich immer bei sich trägt, ist wie Wallace schon sagte an Clives Hand gesichert mit einer Handschelle, und abgeschlossen, niemand weiß was drin ist. Clive betont, er habe nur versucht Oksana vor dem Zugriff der wildgewordenen Gestrandeten zu retten, es sei schon ironisch dass er jetzt hier stünde nachdem er der einzige mit Moralvorstellungen sei. An Cylar ist jetzt auch Misstrauen gegenüber Clive zu bemerken, zumal der andere auch ihm nicht verrät was im Koffer ist; er bequatscht Clive aber, Ned und den anderen zu versprechen, sich wieder an die Regeln zu halten, damit sie ihn frei lassen.
•   Obwohl die Gruppen am Strand alle Kooperationsbereitschaft verloren haben, gelingt es Cylar, sie dennoch zu überreden, an diesem Abend eine Feuerbestattung mit "Trauerfeier" abzuhalten. Die Stimmung ist von Niedergeschlagenheit bestimmt, und mehrere Gestrandete versuchen zu verhindern dass bestimmte Leichen verbrannt wären, weil das ihrer Meinung nach gegen geltende Gesetze oder die Wünsche der betreffenden Verstorbenen sei. Tränenreiche Szenen entstehen.
•   43 Personen sind nun noch übrig am Strand. (July findet bei ihrer Namens-Recherche mit der Passagierliste immerhin heraus, dass niemand einen Namen nennt, der nicht auf der Liste steht, aber wie gesagt sind die meisten Leute verschlossen ihr Gegenüber, sie kann nur etwa ein Drittel abhaken.)
•   Cylar hält eine weitere Ansprache, die von der Fraktion mit den religiösen Sensibilitäten sehr positiv aufgefasst wird, von den anderen nicht. Vorerst kann er die uneinigen Gestrandeten dazu bringen, gemeinsam daran zu arbeiten das Lager abzusichern und die Wachdienste aufrecht zu erhalten.

•   Am nächsten Morgen wird July von Connelly aufgesucht, der viel von seinem Bestimmer-Gehabe verloren hat. Er hat davon gehört, dass die Wanderer im Urwald Höhlen mit Trinkwasserquellen gefunden hätten. Connelly appelliert an July, sie müssten die Überlebenden dorthin bringen. Das Wasser am Strand sei zu knapp; und die Höhlen wären vermutlich besser zu verteidigen gegen die Raubtiere: "Der offene Strand ist für diese Monster buchstäblich so etwas wie eine Rennbahn!". July ist zu genervt um sich mit Connelly auseinanderzusetzen. Er trägt sein Gesuch an Mrs. Donald heran und erntet ähnlich wenig Kooperationsbereitschaft.
•   Cylar hält an dem Morgen einen "ulitarischen" Gottesdienst ab, an dem auch Nicht-Christen willkommen sind, eine Gelegenheit die sporadisch genutzt wird. July kommt hinterher zu ihm um vorzuschlagen, zum Wrack zu schwimmen und weiter zu recherchieren, sie hat hat immer noch den Eindruck, die Überlebenden würden womöglich unterwandert werden. Connelly funkt dazwischen und meldet auch hier sein Vorhaben an, dass die Wanderer den anderen Überlebenden die Höhlen zeigen müssten. Cylar fragt, ob Connelly sich also langfristig auf ein Leben auf der Insel einstellen wolle? Connelly sagt, nein, aber hier am Strand mit den Raubtieren seien alle todgeweiht; in den Höhlen können sie überdauern, bis es doch noch gelingt einen Funkspruch abzusetzen der durchkommt. Sie hätten den Transceiver ja noch! (Cylar und July schweigen betreten, sie kennen ja die Wahrheit...)