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[DSA] Hotzes Großkampagne: Südmeer/Phileasson/Orkensturm/G7 (993-1021 BF)

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Hotzenplot:
Teil 148, Orkensturm (Das Jahr des Greifen)
Ort: Greifenfurt
Zeit: Ende Phex 1012 - ?
Abenteuer: Das Jahr des Greifen (Kampagnenband)
Aufbau und Änderungen der Kampagne: s. Arbeitsthread
Spieltag: 26.07.2020
Anwesende SC an diesen Spieltagen: Tarikana, Lagral, Simin, Joralle, Phelia

SpielerIn Saga-Recke/in Beta-Held/inS1 Darwolf, Krieger u. Praiosgeweihter Tarikana, verdeckte Phexgeweihte / Händlerin S3 Hodaki, Gladiator u. Meuchler Corvinius, Krieger u. Gladiator S7 Khalidjin, Objekt- und Feuermagier Lagral, zwergischer Entdecker und Söldner S9 Mjöll, gjalskerländer Tierkriegerin Simin, Elementaristin aus Drakonia S11 Djamilla, tulamidische Hexe Joralle, zwergische Kriegerin S12 NN Phelia, Phexgeweihte S13 Xolgur, zwergischer Rondrageweihter Diundriel, auelfischer Wildnisläufer
Metagefasel
Oh my, das ist wirklich lang geworden, sorry. Sollte meine Fresse irgendwann mal wieder halbwegs öffentlichkeitstauglich sein, mache ich glaube ich Videos  >;D

Der Spieltag war für mich in seiner Gesamtheit wieder ein Highlight. Wir hatten einen schönen Mix aus Action, Drama, spannenden Gesprächen und rührenden Szenen. Ich hatte bei gleich mehreren Szenen an diesem Spieltag quasi die volle Immersion und Kopfkino (z. B. bei Phelias "Schattengang", bei Joralles Aktivierung der Tiefenschmiede, bei Tarikanas "Dinner" mit dem Bösewicht oder Simins Anti-Werwolf-Move). Applaus!

Was uns am meisten in die Buxe gegangen ist, ist eigentlich, dass ich nicht alle SpielerInnen gleichzeitig in den Kampf gegen den Werwolf gezogen habe. Tarikanas Spieler, der seine Figur nicht mitgehen lies, war deshalb viel zu lange außen vor (klar, ein DSA 4.1 Kampf ist nie so richtig kurz, zumal es da noch technische und regeltechnische Dinge zu klären gab). Letztendlich hatte ich vorher den SpielerInnen angeboten, sie alle noch in die Szene zu ziehen, S1 verzichtete als einziger. "Selbst schuld" kann man natürlich sagen, ist mir aber zu kurz gesprungen, da er mit einer kürzeren Szene gerechnet hat. Ich glaube, da werde ich demnächst relativ stumpf nach Lust und Laune die Leute in die Szene setzen und weniger Rücksicht auf Spielweltplausibilität legen. Verschiebungen des Raum-Zeit-Kontinuums und so. Und wer dann immer noch nicht machen will, kann das Plotschild halten oder so.

Wie angekündigt, straffe ich die Ereignisse des offiziellen Abenteuers etwas. Bisher spielt das allerdings keine Rolle, da die inoffiziellen Teile und charaktergetriebenen Teile (aka SC-Quests) einen großen Teil der Spielzeit einnehmen. Ein Teil davon ist ja das Noionitenkloster, dessen Rätsel gestern gelöst wurde - und mit dem ich die Gruppe offenbar überraschen konnte. Der andere große Part um die Werwölfe und Borbaradianer wurde auch angepackt. Überhaupt, da es seit gestern raus ist, kann ich es ja auch hier schreiben: Ich verknüpfe das Jahr des Greifen bereits relativ stark mit der Borbaradkampagne (insbesondere Alptraum ohne Ende). Das wird sicher nicht jedermanns Sache sein, aber ich habe das Gefühl, dass es bei uns ganz gut passt. Einer der Beweggründe dafür ist, dass ein Großteil meiner Gruppe (inklusive mir) bei einem anderen SL bereits als Spieler die ersten Teile der G7 erlebt haben. Ich möchte also allein deshalb einige Dinge ändern. Und die Perspektive mit der neuen Satinav-Geweihten als erster Gezeichneter erlaubt es eigentlich auch, gänzlich anders an Alptraum ohne Ende heranzugehen, fast antagonistisch im Vergleich zum Original...

Das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich weiß, DSA-Hardcore-Lorefanboys drehen sich in ihrem Schlafsack aus zu lang getragenen "i love metaplot" t-shirts um bei dem Gedanken, sowas zuzulassen, aber ihr wisst ja, wie es heißt: Es ist nur dein Aventurien, wenn du es änderst.  :-*
Der Wunsch, "was mit Satinav" zu machen, habe ich ja quasi von den (in diesem Fall nicht verschriftlichten) Flags der Spielerin selbst. Also war das irgendwie klar, dass es so kommen musste. Erst ein Kind von ihm und jetzt sind sie noch richtig zusammen - Skandal! Ich habe allerdings bisher null Ahnung, wie wir das umsetzen wollen, also crunch- und fluffmäßig. Dazu treffe ich mich mit der Spielerin auf einen Videochat die Tage. Bin gespannt, was dabei so rumkommt und wie die Zukunft damit wird. Die Entscheidung, sie zur ersten Gezeichneten zu machen, haben wir auch gemeinsam getroffen. Damit bin ich sehr happy, weil im Zusammenhang mit der Satinav-Verbindung das ja quasi noch einmal eine Steigerung des offiziellen ersten Zeichens ist.

Ein weiteres Highlight war die von den Spielerinnen von Joralle, Phelia und Simin super erzählte Initiation von Simin als Geweihte. Richtig schön gemacht *schnüff*. Da gab es diesen kleinen Haken mit der versauten Feinmechanikprobe von Joralle - muss ja in so nem Moment sein, ne? - als sie das Geschenk für Simin fertigte. Es wurde ein Dramachip dafür ausgegeben, dass die Probe gelang, aber ich habe mir erlaubt, quasi als Twist für die Zukunft irgendeinen bisher unbestimmten Haken in die Taschenuhr (aka Vinsalter Ei) einzubauen. Keine Ahnung, was es wird, aber mal sehen.

Die Annahme der Initiation durch Satinav, gesprochen durch "sein" Medium Uriens, hatte ich dann ganz zum Abschluss ausgespielt, was gut ankam. Als Uriens Blick dann wieder Richtung Wahnsinn brach und er nur kleinlaut Abendessen haben wollte und Simin das mit "Ja, komm mit nach oben!" quittierte, hatte ich schon ein bisschen Gänsehaut. Toll!

Ein paar Kleinigkeiten in Stichworten:
- Darwolf von S1 ist nun in der Stadt und wird kirchlicherseits die Geschichte Greifenfurts lenken. Bin gespannt, wie sich das auf den Verlauf des Abenteuers auswirkt. Rein theoretisch hat der Spieler damit relativ große Entscheidungsgewalt, was so alles passieren wird
- Storyarc um Aluris Mengreyth vom Wolf von Winhall bis jetzt kurz vor dem Abschluss, ingame 9 Jahre, outgame 6 Jahre! Die Enthüllung hat Bock gemacht, vor allem, da S1 kurz vor Ende selbst erkannt hat. Schöner Moment.
- eine Gruppe, die glaubt, dass in einem halbverwaisten, von Orks überfallenen Noionitenkloster mit einem völlig greisen "Bruder Noionus" (obwohl ja alle Geweihte tot oder vertrieben sein müssten) echt einfach so alles okay ist... hahaha, sowas gibt´s wohl nur im guten alten Aventurien, wo erstmal alles in Ordnung ist. Fand ich im Ergebnis aber gut, weil so natürlich der Überraschungsmoment echter ist, als wenn eh schon alle denken "Jaja, Irrenhaus, ist klar, welcher Verrückte hat dieses Mal das sagen?" (so ist es mir kürzlich bei der Lektüre des DSA-Romans "Todgeweiht" so gegangen)
- Die Lösung mit dem Alchemisten und seinen Leuten. Die Ausschaltung des Bösewichts auf elegante Art. Natürlich musste die Unterbrechung des Dinners sein, ist quasi ein zwingender TV-Trope :D
- Per Zufall/Unachtsamkeit habe ich meinen ersten queeren NSC geschaffen  ~;D Ich hatte mir sowas zuletzt ohnehin vorgenommen, nicht zuletzt durch Lektüre von "Roll inclusive", insofern ließ ich es einfach so geschehen, dass ich eine Person in verschiedenen Szenen mal männlich, mal weiblich bezeichnet und etabliert hatte. Schwester Bornhild ist also eine borongeweihte Transfrau. Sie wird im Rahmen von Corvinius SC-Quest (der will ja Golgarit werden) eventuell noch eine Rolle spielen.
- Nächster Schritt in der Tiefenschmiede: Auch hier werden sich die Lorefanatics vermutlich in die Ulrich-Kiesow-Figur beißen, aber ja: Ich etabliere für S11  mit Joralle sowas wie eine zwergische Variante der fjarningschen Zauberschmiede.
- Hotze hat ein deja vu: Die von Simins Spielerin per Dramachip etablierte und erzählte Szene, wie sie dem Werwolf die Anti-Werwolf-Phiole in den Hals knallt, hat bei mir für einen Backflash gesorgt. Mit dem gleichen Trick habe ich - ausgerechnet in einer geFATEten DSA-Wolf-von-Winhall Runde bei FATE Großmeister @Blechpirat anno 2011 auf dem Tanelorntreffen mit meinem Streuner auch mal einen Werwolf entsorgt. Nur mit einem geworfenen Silberstück in den Rachen. Rule of Cool - klappt also.  :d
- Darwolf und Marcian: Ja, da ist Potenzial und ganz viel Konflikt drin. Bin gespannt und hoffe inständig, dass der Spieler auch selbst die Konfliktkarte seines SCs spielt. Ein Praiosgeweihter dort am Entscheidungshebel ist einfach zu gut für Scheiterhaufen, Probleme mit Zauberern in den eigenen Reihen, spontane Exkommunikationen und so weiter, um das alles wegzuwerfen  8]

Online- und Technikgeblubber
Wir verwenden nach wie vor für den Videochat cisco webex und für den Spiel- und Regelkram roll20. Unsere Internetseite (ein wiki) benutzen wir zwischendurch auch als Referenz (dort stelle ich verschiedene Dinge zum download bereit).
Hat dieses Mal besser funktioniert, allerdings noch nicht einwandfrei. S1 hat sich vorher drum gekümmert, dass bei S12 alles läuft. Zwischendrin gab es ein paar Problemchen, die aber eher mit der unserer Technik als mit mit der Anwendung.
Roll20 läuft m. E. immer besser, je mehr wir uns damit auseinandersetzen. Vorbereitungszeit für den "dungeon" für den Werwolfskampf waren schätzungsweise 10 Minuten. Das geht noch, finde ich. Ich möchte mich eigentlich noch besser mit Roll20 auskennen, habe aber in letzter Zeit wenig Lust, mir da Erklärvideos und co anzuschauen. Es gibt jedenfalls einige features, die uns helfen, und die wir nach und nach entdecken.

Was hat das System gemacht?
Wie meistens war die Prüfung des Systems der Kampf. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert, so wie DSA 4.1 eben funktionieren kann: Wie ein altes, röchelndes Gnu, dass froh ist, am Wasserloch angekommen zu sein (es wird in Ruhe gelassen, weil die Krokodile von den früher angekommenen jüngeren Viechern schon satt sind). Äh, ja, wo war ich: Also, hat gut funktioniert, auch roll20, weil die SpielerInnen sich besser damit auskennen von mal zu mal und ihre Sachen finden. Holprig war der Kampf eher wegen Unerfahrenheit im DSA-Nahkampf (Joralles Spielerin), lange Pause und vergessen, was man so hat (Phelias Spielerin) oder verdammte-scheiße-wo-stehen-resistenzen-von-werwölfen (Meister Hotze).

Fazit
Wie man sieht, hab ich eigentlich nichts zu meckern. Langweilig, ab zum nächsten Spieltag. ;)



Hotzenplot:
Der Morgen danach und Ratsbesprechungen

Nach dem Kampf: Phelia sinniert bei der Leiche Kenors über die Bedeutung dieses Sieges. Ihr Feind ist vernichtet. Simin durchsucht die weiteren Räumlichkeiten und findet den Keller, in dem Tinio, Phelias Neffe, von Kenor „untersucht“ wurde. Es ist eine Mischung aus Kinderzimmer und Folterkammer. Simin entdeckt verschiedene Unterlagen, kann sie jedoch noch nicht vollständig sichten in diesem Moment. Die Gefährten nehmen zahlreiche Schätze mit, viele von ihnen finden einzigartige Artefakte, die es teilweise noch zu entschlüsseln gilt.

Anschließend ruhen sich die Gefährten in der Garnison aus. Im Hof der Garnison wird morgens die Bürgerwehr unter anderem von Corvinius geschult. Es sieht nicht so aus, als hätten sich besonders viele gemeldet oder als seien die, die da sind, besonders eifrig. Tarikana trifft am Morgen auf Marcian, der über die eigenmächtige Verwendung von Soldaten erbost ist. Es ergibt sich ein kurzer Streit, wonach Tarikana von ihrem Posten als Proviantmeisterin im Rat entbunden wird.

An der Ratsversammlung nehmen von den Helden teil: Simin als arkane Beraterin und Joralle als Schanzmeisterin. Im Rat wird beschlossen, dass vier Bezirke gebildet werden, aus denen jeweils eine Bürgerwehr erhoben werden soll. Simin berichtet von der Überwältigung Kenors von Wertlingen. Gernot Brohm fragt nach den Vermögenswerten des Verblichenen, diese Frage wird von Marcian jedoch abgewiegelt.

Als der Rat gerade endet, entsteht Aufruhr in der Stadt. Berittene Soldaten nähern sich den Toren. Schon sind Rufe laut wie „Endlich! Der Prinz kommt“, viele Bürger strömen zu den Toren oder auf die Zinnen. Der Blick für die militärisch erfahrenen Leute wie Joralle und Lagral ist ernüchternder. Mitnichten ist dies eine Armee. Immerhin nominell drei Schwadronen Reiterei gelangen unter Hauptmann Alrik vom Blautann nach Greifenfurt.
Ein weiterer Neuankömmling ist ebenfalls unter den Reitern: Der Saga-Recke Darwolf von Berhegen ist ebenfalls mit einigen Getreuen (Ullgrein, Weldmar, Raluf) auf dem Weg in die Stadt gewesen und hat sich mit der Truppe Blautanns südlich von Greifenfurt vereint.

Es findet ein kurzes Treffen im Ratssaal mit Marcian, Alrik vom Blautann und Darwolf statt, Lysandra wird als Anführerin der Freischärler hinzugenommen. Vom Blautann hat keine allzuguten Nachrichten: Die Armee des schwarzen Marschalls sei ihm auf den Fersen gewesen. Ob diese direkt nach Greifenfurt marschiert, ist eine Sache. Zumindest aber wird die gesamte Greifenfurter Mark sehr voll von Orks werden.
Darwolf und Marcian lernen sich kurz etwas näher kennen. Darwolf erinnert sich daran, dass der Bote des Lichtes ihn persönlich beauftragt hat, dass Geheimnis um die Stadt zu lüften und zu Praios zu führen. Der Bote des Lichtes gab ihm auch zu verstehen, dass die „weltlichen Geschicke“ in Absprache des Kaiserhauses in den Händen von Marcian liegen und das dieser jemand sei, der tatsächlich bis zum Äußersten gehen würde. Darwolf erinnert sich noch, dass manche der Praiosgeweihten, die bei dieser Besprechung mit dabei waren, nicht besonders erbaut über Marcian zu sein schienen.
Es gibt einige wichtige Unternehmungen, die aus Sicht von Marcian noch anstehen: den Ort Breitenbrück evakuieren, Beschlagnahmungen (u. a. Villa Brohm und Villa Elfenberg), Störmaßnahmen gegen die Orks (z. b. Nachschub angreifen). Die anderen stimmen dem zu.
Beide Anführer (Darwolf und Marcian) beschließen jedenfalls per Handschlag, gemeinsam die Stadt zu retten. Wohl wissen beide sehr gut, dass es nicht ohne Konflikte mit dem jeweils anderen funktionieren wird.

Geweihte des Satinav

Simin bittet Phelia, ihr zu ihrem Gott zu finden. Die beiden Frauen hatten sich bereits einmal darüber unterhalten und Phelia hatte gesagt, dass so etwas wie eine Initiation stattfinden müsste. Simin ist sich sicher, dass es soweit ist und hat einen Plan gefasst.

Auf Bitte von Phelia fertigt Joralle aus dem in der Tiefenschmiede von der Phexgeweihten gefundenen Vinsalter Ei und Staub aus Edelsteinen ein Geschenk für Simin.

Simins Weihe, die Eröffnung (geschrieben von Simins Spielerin)

Simin wählt die Stunde des letzten Tageslichts für ihr Bekenntnis zu Satinav. Der Übergang vom Tag zur Nacht symbolisiert für sie die Zeit, ist diese selbst doch nichts anderes als stetiger Wandel, eine unendliche Abfolge von Gestern-Heute-Morgen, ein ewiger Kreislauf aus Tod und Geburt. Im Apfelhain schöpft sie nach ihrer Macht und zwingt das Wetter unter ihren Willen, so dass mitten im Spätsommer schwere Schneeflocken vom Himmel fallen. Die Temperatur sinkt schlagartig. Während Phelia vorgewarnt dick in schwere Kleidung gehüllt dem Schneetreiben trotzt, trägt Simin nur ein schlichtes weißes Kleid und läuft barfuß durch den Schnee, vollkommen unberührt von der schneidenden Kälte. Während die letzten Sonnenstrahlen versinken und sich Dämmerung ausbreitet hebt die Elementaristin die Arme und legt den Kopf in den Nacken. Lange hat sie gehadert, ob sie dem Ruf folgen soll, doch nun, da sie ihre Entscheidung getroffen hat, verbleibt kein Raum mehr für Zweifel.
Mit ruhiger Entschlossenheit spricht sie zu Satinav:
„Satinav, Wächter der Zeit, ich höre deinen Ruf. Wähle mich zur Gefährtin und ich will dir folgen durch und außerhalb aller Zeiten. Mag Phelia bezeugen, dass ich heute mein Schicksal an dich binde.
Feuer verzehrt sich selbst, Wasser ist weich und vergibt, Erde verweht. Eis aber vergisst nie. Schenk mir deine Kraft, dir zu dienen!“
Für einen Moment blitzt eine Präsenz in ihrem Geist auf – doch überraschenderweise nicht der Gott an den sie ihre Worte richtete. Es ist Uriens der Wahnsinnige, der ihr zuflüstert, sie möge ihn befreien, aus dem Keller retten, in den er gesperrt wurde. Dann ist die flüchtige Vision verschwunden. Bevor Simin dem Gedanken an Uriens weiter nachhängen könnte, wird ihre Aufmerksamkeit vollständig von dem Schneetreiben in Anspruch genommen. Wie im Moment erstarrt hängen die Schneeflocken bewegungslos in der Luft. Gleichzeitig erfüllt Simin eine neue fremdartige Quelle der Macht. Vergleichbar mit dem Tag an dem sie das erste Mal Magie wahrnehmen konnte, ist sie sich auch jetzt einer Kraft bewusst, deren Zugang ihr bislang verwehrt war. Bevor sie allerdings Gelegenheit hat, dieser Macht nachzuspüren, läuft Phelia jubelnd auf sie zu und gratuliert überschwänglich zum göttlichen Zeichen, dass auch ihren Augen nicht verborgen blieb.

Die Aktivierung der Tiefenschmiede

Unter dem Staunen ihrer Gefährten setzt Joralle die Statuette der Organa auf ihren Platz im Schrein der Tiefenschmiede. Der Geist Oschins erscheint und ist außer sich vor Freude. „Du hast es geschafft, kleine Milchpisserin! Entfache nun das Feuer!“. Joralle tut, wie ihr geheißen und entzündet ein Feuer im Angroschschrein. Einen kurzen Moment sehen alle Helden die Tiefenschmiede, wie sie einst war: Eine große Halle mit zahlreichen Feuern, Essen und Gerätschaften. In Joralles Kopf brennt sich dieser Eindruck förmlich ein: Sie wird immer wissen, wie es hier auszusehen hat. Danach bleibt dann nur noch die große, dunkle Halle mit all dem Gerümpel. Dennoch, nun herrscht hier Hoffnung. Oschin verspricht, Joralle als seinen Lehrling aufzunehmen und ihr sein größtes Geheimnis weiterzugeben: Die zwergische Runenkunde.
Simin erkennt, dass die Runen, die Oschin Joralle gerade zeigt, ihr bekannt vorkommen: Aus den Tiefen unter der Zwergenbinge, als sie auf der Suche nach Sternenschweif waren. Oschin bestätigt, dass es eine Verwandschaft zu geben scheint. Kann Simin bald das Rätsel um die von ihr gefundenen Runen lösen?

Neue Quellen:

Joralle und Tarikana finden tagsüber neue Quellen in der Villa Brohm:





Wild trieben es die Noioniten: Behaarte Monster und das vergessene Geschlecht
(SCNR)

Die Helden wenden sich als nächstes dem Noionitenkloster zu. Dort war ihnen eine „Patientin“ aufgefallen, die auf solche Art gegen ihre Gefangenschaft protestiert hatte, dass es zumindest Lagral merkwürdig vorkam. Soweit kommen die Helden allerdings zunächst nicht.

Lagral und Simin hören, wie im Erdgeschoss des Klosters gearbeitet wird. Die Helden schleichen sich dorthin. In der Zelle, in der Uriens gesessen und wirre Dinge an die Wände geschrieben hatte, überträgt Badila, die Assistentin des Alchemikus Meredin Avesdal, das Geschreibsel auf Pergament. Ein Mann ist währenddessen damit beschäftigt, die übertragenen Schriftzeichen von der Wand zu entfernen (mit Hammer und Meißel, deshalb die Geräusche). Mokascha, die Leibwächterin des Alchemikus, bewacht die Situation.

Phelia spricht Mokascha an, woraufhin sich Badila einmischt und zu verstehen gibt, dass sie hier keine Störung duldet. Als Lagral Simin fragt, was sie nun vorhabe, antwortet Simin etwas von der „Vernichtung“ (und meint damit die Schriftzeichen). Mokascha versteht es anders und schießt Lagral mit der Armbrust ins Bein. Phelia verschmilzt mit den Schatten und huscht zu dem anderen Mann, der noch in der Zelle steht und gerade ein Schwert zieht. Er wirkt nicht besonders furchteinflößend, weshalb Phelia lieber Badila folgt, die sich in eine dunkle Ecke zurück zieht.

Joralle kann Mokascha mit einem meisterhaften Schlag niederstrecken. Der Helfer zieht ebenfalls ein Schwert, wird aber durch eine Blitz-Blendung durch Simin und einem Befehl Lagrals zur Aufgabe gezwungen.

Ganz anders Badila: Überrascht muss Phelia in der dunklen Ecke, zu der sie der Assistentin gefolgt ist, feststellen, dass die junge Frau sich in einen furchterregenden Werwolf verwandelt! Die Kreatur nimmt Phelia in den Schatten zum Glück nicht wahr und die Phexgeweihte nimmt die Gelegenheit beim Schopfe: Mit ihrer neuen Waffe, dem phexgeweihten Gewebeschnitter lässt sich Phelia von oben auf das Monster fallen und lässt die das Licht des Madamals spiegelnde Klinge durch die borstige Haut fahren. Vor Schmerz - und Überraschung, überhaupt so schwer verletzt werden zu können - schreit die Kreatur auf und tut das, was angesichts dieser Waffe wohl am klügsten ist: Sie flieht.

Mit einem gewaltigen Satz hetzt der Werwolf durch das Halbdunkel des Raumes, stößt Simin geifernd zur Seite und hätte alsbald den Ausgang erreicht. Hätte. Denn Simin hat einen Trumpf aus ihrem Beutel gezogen: Ein potentes Mittel zur Heilung von Lykantrophie, dass sie vor einigen Monden von Elcarna von Hohenstein in Lowangen bekommen hatte - eigentlich damals für eine bestimmte Werratte. Als das Monster an Simin vorbeistürmt, das Maul zum Zornesschrei weit aufgerissen, fliegt in die Tiefe des Schlundes eben jene Phiole, wo sie auch sogleich zerbricht.

Die Flucht des Werwolfs wird also zu einem torkelnden Fiasko. Joralle stürzt sich geistesgegenwärtig hinterher und fast direkt darauf. Das Wesen ist irgendwo zwischen Werwolf und Frau gefangen, die Angriffe nicht mehr gut gezielt. Joralle lässt die Klaue zwei Mal an ihrem Schild abgleiten. Beim letzten Mal gelingt ihr die Abwehr so gut, dass sie in einer herausragenden Position ist und mit einem Ächzen die Werwolfsfrau niederwirft. Badila, nun fast vollständig zurück verwandelt, gibt auf.

Lagral zwingt den Helfer namens Brek, Mokaschas Wunden zu versorgen und sperrt beide in die Zelle mit den Schriftzeichen.

Ausgerechnet die menschenscheue Simin findet im Gespräch mit Badila einen guten Zugang zu ihr. Die junge Frau ist sogar dankbar für die Heilung, nachdem sie begreift, was passiert ist. Sie berichtet: Ihr Meister, Meredin Avesdal, habe sie in einen Werwolf verwandelt (er selbst ist eben auch einer). Sie traf ihn vor einigen Jahren und schloss sich ihm an, da ihr alter Meister verstorben und ihre Ausbildung noch nicht beendet war. Er kam wohl aus Albernia, Winhall glaubt sie. An dieser Stelle erkennt Tarikana, dass es sich bei Meredin Avesdal in Wirklichkeit um Aluris Mengreyth handelt, den „Wolf von Winhall“, den die Saga-Recken vor 9 Jahren enttarnt und gejagt, jedoch nicht endgültig gestellt hatten.

Badila weiß zu berichten, dass ihr Meister einige merkwürdige Bekanntschaften pflegte, zum Beispiel ein Tulamide oder Novadi namens Hamid ben Seyshaban, der zuletzt häufiger zu Gast war. Finstere Dinge würde ihr Meister mit solchen Leuten besprechen, von einer Person namens „Borbarad“ habe sie mehrfach gehört.

Tarikana berichtet den anderen nun von den gefundenen Quellen und befragt Badila zu Zerwas bzw. dem Henker in der Stadt. Dazu kann Badila allerdings wenig sagen, außer, dass (wie auch Phelia bestätigen kann), die Henker der Stadt oft sehr berühmt waren. Die Henkerswürde in der Stadt scheint eine Art Institution zu sein.

Badila verspricht den Helden, ihnen so gut es geht zu helfen, ihren Meister zu überwältigen. Doch zunächst wollen sich die Gefährten noch um die Patientin kümmern, wegen der sie eigentlich hergekommen sind.

Die Frau bzw. den Mann - so klar ist das nicht - finden die Helden apathisch in ihrer Zelle vor. Die in der Seelenheilkunde bewanderte Simin macht die Zelle auf und spricht ruhig mit der Person, während Tarikana einen Weisheitssegen wirkt. Phex ist bei diesem Segen ganz bei Tarikana. So sehr, dass er sie hat intuitiv ein Listenbuch aus dem Eingangsbereich hat mitnehmen lassen. Dort sind die Namen der ehemaligen Geweihten und Insassen genannt.

Gemeinsam mit der sich langsam erinnernden Frau (als solche möchte sie gesehen werden) lüften die Helden das Geheimnis: Schwester Bornhild, die sie hier vor sich haben, ist eine Borongeweihte. Beim Angriff der Orks auf das Kloster wollte sie mit einigen Kranken fliehen, wurde jedoch niedergeschlagen. Die anderen Geweihten und Angestellten wurden von den Orks niedergemacht. Auch die Kranken. Bis zu dem Moment, als Uriens erschien und Prophezeiungen auf orkisch von sich gegeben hat. Der Schamane hat das Plündern des Klosters und die Gewalttaten sofort beenden lassen. Uriens ließen sie frei herumlaufen. Und dann war da noch der grenzdebile Greis Notius. Nun, dieser wurde offenbar zu „Bruder Noionus“, sperrte Bornhild und Crenner (der andere noch lebende Insasse) ein und beruhigte Bornhild mit Mitteln vom Alchemisten, so dass diese ihre Vergangenheit vergaß. Beinahe borongefällig, diese Sache.
Schwester Bornhild wird von den Helden befreit. Es ist zu Erwarten, dass sie in den nächsten Tagen ihre Arbeit wieder aufnimmt. Die Helden indes haben dringenderes zu tun…

Hotzenplot:
Einen Alchemikus zu fangen...

Die Helden fassen einen Plan, um Aluris/Meredin möglichst elegant auszuschalten. Zunächst soll Badila ihrem Meister vorgeben, dass alles nach Absprache läuft (das Kopieren und Vernichten der Texte).
Lagral stellt am nächsten Tag in Darrags Schmiede versilberte Fesseln her.

Am übernächsten Abend lässt sich Tarikana unter dem Vorwand eines Geschäftsangebotes in die Stube des Alchemisten einladen. Der gierige Mann hat sofort angebissen und Tarikana spielt die Händlerin perfekt - kein Wunder, sie ist ja auch eine. Von der nervösen Badila, die das Essen zubereitet hat - inklusive einer Schlafgiftbeigabe für den Alchemisten - kann Tarikana Aluris/Meredin mit geschickten Worten ablenken.

Als endlich der vergiftete Braten serviert wird, klopft es an der Tür. Aluris/Meredin schickt Badila, aufzumachen. Der betrunkene Brek steht vor der Tür und lallt etwas von merkwürdigen Dingen, die ihm aufgefallen sein. Zum Glück hatte sich Lagral am Eingang positioniert. Mit einigen Worten über Biere in einer Taverne und dergleichen kann der Zwerg den Betrunkenen so gerade noch davon abhalten, den Plan zu ruinieren.

Tarikana lenkt innen das Gespräch derweil auf etwas, dass den Alchemisten brennend interessiert: Zerwas. Tarikana kann raushören, dass Aluris sehr interessiert an gewissen Besitztümern von Zerwas ist. Er beschuldigt Zerwas indirekt, ein Schwarzkünstler zu sein. Selbiges behauptet er übrigens auch von Kenor. Als er schon schläfrig wird, nach mehr Wein verlangt und ständig gähnt, bietet Aluris Tarikana einen exquisiten Heiltrank für Informationen bei Kenor, die dieser über den Alchemisten gesammelt hat. Angeblich natürlich alles Lügen, die allerdings gefährlich sein könnten. Aluris möchte diese Dinge gerne verschwinden lassen.

Endlich schläft der Alchemist ein. Badila winkt Lagral und Simin herein, die draußen gelauert hatten.
Gemeinsam fesseln sie Aluris im Keller (wo es Vorrichtungen gibt, in denen sich die beiden wohl vor sich selbst geschützt hatten, sollten sie einer Verwandlung zum Vollmond nicht widerstehen können), unter Zuhilfenahme von Lagrals neuen Handschellen/Ketten.

Simin sucht im Keller nach Uriens, dessen Flüstern sie hier hört. Es sind die Worte einer uralten Sprache, die sie nicht versteht und klingen nach Wahnsinn. Als Simin die Tür zum Kellerraum öffnet, steht Uriens dort und blickt sie vollends klar an. Er wirft ihr etwas zu: Sand, der an ihr herabrieselt. Dann spricht er mit klarer und sanfter, aber bestimmter Stimme: „Ich segne dich im Namen Satinavs!“. Nach einer kurzen Pause erklärt Uriens in prophetischen Worten ein merkwürdiges Ereignis. Es klingt so, dass ein „Zeitfrevler“ die Zeit verändern wird und dass der große Frevel geschehen muss, um ihn bereinigen zu können. Der klare Uriens schließt ab mit den Worten: „Du wirst die erste Gezeichnete sein!“. Dann verirrt sich sein Blick wieder und er fragt höflich nach Abendessen. Simin antwortet: „Ja, komm mit nach oben!“

ENDE Spieltag 8 "Das Jahr des Greifen"

Pusteblumenkatze:
Meister, ich glaube, in den vertrockneten Tiefen deines dunklen Herzens steckt eigentlich ein Slusheis-weicher Romantiker, der mit feuchten Augen die Pom Poms wedelte als Simin verheir - äh geweiht wurde ;D

Hotzenplot:

--- Zitat von: Pusteblumenkatze am 27.07.2020 | 17:42 ---Meister, ich glaube, in den vertrockneten Tiefen deines dunklen Herzens steckt eigentlich ein Slusheis-weicher Romantiker, der mit feuchten Augen die Pom Poms wedelte als Simin verheir - äh geweiht wurde ;D

--- Ende Zitat ---

Ah, willkommen, Simin  :headbang:

Ich fürchte, du könntest richtig liegen. Vielleicht sollten wir einfach mal Monsterhearts spielen  ;D

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