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Rollenspiel und character builds - geht's nur mir so?

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Samael:
Eine Sache ist mir in letzter Zeit immer klarer geworden und verdeutlich sich gerade auch an den ersten Diskussionen über character builds der 5E. Dieses "Spiel im Spiel" (bzw. "Spiel vor dem Spiel" oder auch "Spiel anstelle des Spiels"?), was von PC-RPG's importiert wurde (ich finde schon den Begriff irgendwie befremdlich), gibt mir nichts. Es hat für mich mit dem, was ich (persönlich) unter "Rollenspiel" verstehe so gut wie nichts zu tun. Schon bei 3.x war ich ein großer Feind des Multiclassings und des Powerbuildings durch kreative Feat-Kombinationen aus x-verschiedenen Sourcebooks. Was bringt das am Spieltisch? Wo ein Abenteuer stattfinden soll und die Spieler durch Kreativität, gute Ideen, Taktik und Würfelglück zu Helden werden oder scheitern sollen? Es dreht nur, abgekoppelt vom Rest des Systems (das ja eine gewisse Progression und ein rein mathematisches Machtlevel der Charaktere annimmt), an der Powerschraube und führt noch dazu, dass Spieler ohne Spass am "builden" oder ohne die neuesten Sourcebooks abgehängt werden. Schlimmstenfalls zwingt es einen GM der sich auf die Verwaltung der Kampagne und die Erstellung von Abenteuern konzentrieren möchte dazu sich durch Optimiererforen zu wälzen und stundenlang an Monstern zu basteln um dem Spiel noch irgendwie Herr zu werden.

Klar - eine Individualisierung von Charakteren ist toll, Abziehbilder sind lahm. Das geht aber auch anders, siehe etwa Kits und Specialty Priests bei der 2E. Überhaupt hat die 2E bei uns gut eingeschlagen und war für mich als GM eine BEFREIUNG nach Jahren von PF und 3.x.

Bin ich der Einzige, dem das hier so geht? Ich habe manchmal fast den Eindruck.

Archoangel:
Willkommen bei den alten Säcken :) . Nein dir geht es nicht alleine so; es gibt sicher gute Gründe warum z.B. wir mittlerweile hauptsächlich CD&D und 2nd Edition spielen ... oder aktuelle Systeme immer so sehr verhausregeln, dass man sie eigentlich nicht mehr 3./4./5. Edition nennen kann.

1of3:
Dass das von den PC-Spielen importiert wurde, kann ich mir kaum vorstellen. ... Nein, was sage ich: Das ist Bullshit. Du begründest Dinge, die du nicht magst, mit Dingen, die du nicht magst. Ist immer wieder bequem.

La Cipolla:
Ich dachte immer, da stehen nur die alten Säcke so drauf ... ;) Jedenfalls fühle ich mich immer zu "jung", wenn die alten Säcke darüber reden. Wahrscheinlich gibt es also keine große Verbindung zum Alter, und erst recht keine objektiv einschätzbare, sondern nur persönliche Erfahrungen.

Wahrscheinlich liest man einfach mehr in die Richtung, weil Optimierung und Regeln mehr Diskussionsstoff bieten als die Rollenspielgeschichten fremder Leute. So zumindest meine Theorie. Die Regelforen auf irgendwelchen Rollenspielplattformen sind IMMER umfangreicher, wenn es sich nicht gerade um free form oder sowas handelt.

Wer das eine oder das mehr mag -- ich denke, das nimmt sich nicht allzu viel. Ich find beides nett, je nach Spiel und Laune. In D&D4 will ich coole Builds, in vielen anderen Spielen läuft das halt so nebenbei, und in Los Muertos schüttle ich immer verständnisvoll mit dem Kopf, wenn jemand fragt, ob er beim Charakterbau irgendwas beachten muss.

Samael:

--- Zitat von: 1of3 am  1.11.2014 | 19:39 ---Dass das von den PC-Spielen importiert wurde, kann ich mir kaum vorstellen. ... Nein, was sage ich: Das ist Bullshit. Du begründest Dinge, die du nicht magst, mit Dingen, die du nicht magst. Ist immer wieder bequem.

--- Ende Zitat ---

Lass die Einlassung meinetwegen weg, ändert nichts am Rest des Textes (wo ist da eine "Begründung"?). Könnte auch parallel entstanden sein, Diablo 2 und die 3E kamen ja etwa zur gleichen Zeit.

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