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PC Aufrüsten - Der Thread
Feuersänger:
Da bisherige Threads zur Kaufberatung hier immer so extrem fruchtbar waren, mach ich mal einen Neuen. Ich steh jetzt nicht immens unter Zeitdruck, aber meine aktuelle Konfiguration (wenn man von der SSD absieht) geht jetzt doch schon stramm auf das 5jährige Jubiläum zu -- da kann man vielleicht mal wieder allmählich über eine Aktualisierung nachdenken.
Aktuell habe ich folgendes Setup:
Mainboard ASUS M4A77T (AM3 Sockel)
CPU AMD Phenom II B55 (3 Cores aktiv) 3,2GHz; Boxed Lüfter
RAM 4G DDR3-1333 (2x2GB)
SSD Plextor M5Pro 128GB
GPU Radeon HD 5770
Netzteil BeQuiet L7 430W
diverse Festplatten
Prinzipiell rennt das System noch ganz gut, auch die Lüfter halten sich wacker und machen noch nicht nennenswert Lärm. Aber ein paar Hühneraugen hat es trotzdem:
- die CPU hatte ich als 2-Kerner gekauft und konnte einen 3. Kern freischalten (beim 4. Kern wird das System instabil)
- die SSD läuft quasi nur mit halber Geschwindigkeit, weil das Mainboard noch kein SATA-3 kann,
- die Graphikleistung reicht noch für meinen aktullen 19"er, aber ich würde mir eigentlich auch mal beizeiten ein größeres Display zulegen wollen,
- bei manchen Spielen kommt es in sehr unregelmäßigen Abständen zu Bluescreens. Manchmal lagelang nicht, dann wieder dreimal in zwei Stunden. Könnte auch an der unlocked CPU liegen.
- die RAM stößt manchmal an ihre Grenzen, d.h. ich kriege von Windows eine Warnung, dass ich Programme schließen solle (wenn der Rechner mal wieder mehrere Wochen Uptime hat und X Programme offen sind).
Das sind jetzt alles irgendwo so First World Problems, aber in Summe macht es doch mit der Zeit einen recht halbscharigen Eindruck... letzten Endes schaut es wohl so aus, dass sich ein Upgrade aller Komponenten außer der SSD lohnen würde.
Dabei möchte ich aber auch keine Unsummen ausgeben. Auch käme eine schrittweise Aufrüstung in Frage, solange ich dann nichts zweimal kaufen muss. Budget würde ich jetzt mal als Richtwert bei 500€ beziffern, mit ein bißchen Luft nach oben. Ich würde auch über einen Umstieg auf Intel nachdenken, wenn sich das als halbwegs bezahlbar erweist.
Einsatzprofil ist so das übliche: hauptsächlich Internet- und Officekram, hin und wieder ein paar Spiele, auch 3D-Spiele wie z.B. World of Tanks (auch wenn ich speziell das gerade nicht aktiv zocke). Aber keine Videobearbeitung oder so.
Dann schmeisse ich das erstmal so in den Ring. Gibt es aktuell besonders empfehlenswerte Grakas, CPUs, Mainboards, oder andere Neuerungen auf die ich achten muss? ^^
Feyamius:
Das hier klingt nach ner ganz guten Konfiguration für dich.
Duck:
Ich sehe unter den gegebenen Bedingungen eigentlich keine Notwendigkeit zum Aufrüsten. Gehen wir mal einzeln durch:
--- Zitat von: Feuersänger am 17.05.2015 | 15:03 ---- die CPU hatte ich als 2-Kerner gekauft und konnte einen 3. Kern freischalten (beim 4. Kern wird das System instabil)
--- Ende Zitat ---
Ist ja an sich kein Problem, solange die Leistung der drei Kerne ausreicht.
--- Zitat ---- die SSD läuft quasi nur mit halber Geschwindigkeit, weil das Mainboard noch kein SATA-3 kann,
--- Ende Zitat ---
Der SATA-2-Flaschenhals macht sich nur dann bemerkbar, wenn man größere zusammenhängende Dateien von der SSD liest oder auf diese schreibt. Der in der Praxis viel relevantere Geschwindigkeitsvorteil beim Lesen und Schreiben kleiner, fragmentierter Dateien wird durch SATA 2 wenig bis gar nicht beeinträchtigt. Ich prophezeie dir, dass SATA 3 hier einen allenfalls mess-, aber nicht spürbaren Vorteil bringt.
--- Zitat ---- die Graphikleistung reicht noch für meinen aktullen 19"er, aber ich würde mir eigentlich auch mal beizeiten ein größeres Display zulegen wollen,
--- Ende Zitat ---
Welche Auflösung hat denn dein aktueller Bildschirm und welche soll dein neuer haben? Bis Full-HD kommt die AMD HD5770 noch ziemlich gut mit, wenn man nicht auf höchste Grafikdetails besteht. Mein Bruder hat mit dieser Grafikkarte einige Zeit lang Battlefield 3 in 1920*1080 gespielt. Generell wäre es empfehlenswert, erst einmal den neuen Bildschirm anzuschaffen und dann zu prüfen, ob die Leistung noch ausreicht.
--- Zitat ---- bei manchen Spielen kommt es in sehr unregelmäßigen Abständen zu Bluescreens. Manchmal lagelang nicht, dann wieder dreimal in zwei Stunden. Könnte auch an der unlocked CPU liegen.
--- Ende Zitat ---
Das könnte an der CPU liegen, kann aber genau so gut von einem anderen Bauteil, dem Spiel selbst oder sonstiger Software verursacht werden. Sind deine Treiber aktuell?
Damit bleibt...
--- Zitat ---- die RAM stößt manchmal an ihre Grenzen, d.h. ich kriege von Windows eine Warnung, dass ich Programme schließen solle (wenn der Rechner mal wieder mehrere Wochen Uptime hat und X Programme offen sind).
--- Ende Zitat ---
...als einziges Problem, das definitiv auf deine Hardware zurückzuführen ist. Aber wenn es nur alle paar Wochen auftritt und sich durch einen simplen Neustart beheben lässt, wäre das mir persönlich kein Upgrade wert.
Wenn du trotzdem aufrüsten willst, würde ich dir die entsprechenden FAQs bei Computerbase als Ausgangspunkt empfehlen:
[FAQ] Der ideale Office-PC
[FAQ] Der ideale Multimedia-PC
[FAQ] Der ideale Gaming-PC
Feuersänger:
Ja wie gesagt, es ist noch kein richtiger Leidensdruck da. Ist aber irgendwie echt überraschend, da ich die Hardware hauptsächlich vor bald 5 Jahren angeschafft habe, und damals auch nur ca 350 Euro löhnen musste.
Dabei mal wieder den üblichen Ätsch-Effekt festgestellt: damals einen sogenannten "zukunftssicheren" Sockel gewählt, und jetzt wo es so langsam relevant würde, gibt es den schon wieder nur noch auf dem Papier. :p Ich hatte es glaub ich in den fast 25 Jahren meiner PC-Historie noch NIE, dass ich wirklich mal einen neuen Prozessor auf mein altes Board hätte flanschen können.
Wie dem auch sei: das gescheiteste dürfte wohl in der Tat sein, als erstes ein neues Display anzuschaffen und dann schauen, wie gut die Graka damit zurechtkommt.
Aber bei der Gelegenheit würd ich mich gern mal grundsätzlich informieren, wie schaut es denn derzeit bei den Prozessoren aus? Kann ja nicht schaden sich damit etwas auszukennen.
Bei AMD scheint ja nichts Nennenswertes auf dem Plan zu stehen, während Intel, wie ih heute gelesen habe, demnächst wieder so einiges auf den Markt loslässt. Betrifft das nur den High-End-Bereich, oder ist das auch für den Normalverbraucher in näherer Zukunft relevant?
Was ist von den APUs mit eingebautem Grafikmodul zu halten? Ist das für Gamer relevant, oder läuft das auf die gleiche Peinlichkeit raus wie Onboard-Grafik mit Shared Memory bei Office-PCs?
Ich denke, ich würde prinzipiell zu einer klassischen CPU mit separater Graka tendieren.
Stichwort Stromverbrauch -- wie schaut es da heutzutage aus? Wenn ich z.B. einen Intel mit einem ähnlich rechenstarken AMD vergleiche, wie groß fällt da der Unterschied im Stromverbrauch aus?
Beispiel: folgende 2 CPUs haben bei Passmark quasi identische Benchmarks eingefahren
- AMD FX-8320E 3,2 GHz 8x für aktuell ca 130 Euro
- Intel Core i5-4670 @ 3.40GHz für ca 210 Euro
Die TDP laut Datenblatt unterscheidet sich nicht so wahnsinnig (95W vs 84W), aber wie schaut es in der Praxis aus, macht sich der tatsächliche Stromverbrauch bemerkbar?
Vor ein paar Jahren waren die AMDs ja derartige Blockheizkraftwerke (fast wie noch früher Pentium 4), da hätte sich eine Intel-CPU mit der Zeit über die Stromrechnung amortisiert.
Darius der Duellant:
APUs sind dann interessant wenn es gute Gründe gibt, keine eigenständige Grafikkarte zu verbauen.
Also z.B. in Netbooks oder sehr kompakten Multimediarechnern.
Am Desktop haben die Dinger wenig verloren, auch wenn du damit das eine oder andere Spielchen wagen kannst.
Ne Freundin von mir hat auf ihrem APU-Netbook (mittlerweile knapp 2 Jahre alt) z.B. Witcher 1 vollständig und Witcher 2 immerhin bis zum ersten Kayran gespielt.
W2 war allerdings ne Ruckelorgie, auf der anderen Seite sind aktuelle APUS auch DEUTLICH schneller.
Skyrim dürfte mit reduzierten Details laufen.
Intel-CPUs sind deutlich leistungsfähiger als ihre AMD pendants und auch stromsparender.
Das macht in der Praxis aber IMHO nur bei Leuten nen Geldwerten Unterschied, deren Kiste jeden Tag viele Stunden in der Vollauslastung steht.
Wer "normal" daddelt, surft und ähnliches macht, kann auf den Vebrauch weitestgehend scheissen.
Ist nur dann relevant wenn man ein altes Netzteil weiterverwenden mag und das nicht so super viel Saft bietet.
Etwas kühler sind INTEL CPUs auch, aber solange du keine Boxed-Kühler verbaust (die sind bei beiden Herstellern schrott), bekommt man sowohl die Chips von AMD als auch Intel mit Luft preiswert und leise gekühlt.
Mein alter i5 krebst bei unhörbaren 600 UPM des Lüfters mit 30° rum.
Wenn du stückerlweise aufrüsten willst:
Fang mit CPU+günstigem Mainboard an, nimm den i5 der aktuellen Generation (um die 200€) und ein billiges Mainboard das ausreichend Anschlüsse hat.
Asrock bietet viel Leistung fürs Geld und die Zeiten in denen die Acerqualität rausgerotzt haben sind seit Jahren vorbei.
Übertakterfunktionen kannst dir im Grunde schenkenn, genauso wie drölfzig millionen Killerhypermega-Chips.
Das Board braucht 4 RAM-Bänke, mindestens 4 SATA-Anschlüsse, USB 3.0 und vermutlich ne Onboard-Soundkarte sowie eine Gigabit Netzwerkbuchse.
Alles andere (insbesondere onboard Bluetooth/Wlan) ist idR rausgeschmissenes Geld, ausser du brauchst Dingens XY UNBEDINGT (bei mir war das XY z.B. ein PS2 Anschluss).
Da kannst dann erstmal die restlichen Komponenten deiner Kiste dranstöpseln und schaun wie es sich mit der Leistung verhätl.
Als nächstes steht die GraKa an, aber das würde ich, je nachdem wie es mit dem aktuellen Kram geht, verschieben bis ein neuer Monitor da ist und du abschätzen kannst was du für ne Leistung brauchst (Auflösung, nicht Diagonale sind relevant).
Heutzutage würde man EIGENTLICH anfangen zu erst die Grafikkarte zu tauschen, da die Leistungssprünge im CPU-Bereich in den letzten 4 Jahren eher überschaubar waren, allerdings ist dein Dreikerner dann doch etwas arg angestaubt.
Noch ein Kommentar zum RAM:
entweder zwei oder vier Bänke vollmachen, im letzteren Fall dann bitte möglichst gleich ein vierer-Kit kaufen.
4 GB ist idiotisch, 8 GB ist ein guter Kompromiss aus Geld/Nutzen und die untere Grenze von dem was man sich heutzutage in nen Spielerechner stecken sollte.. Stell das alte MB inklusive CPU und RAM in die Bucht, vielleicht bekommst du ja genug um den Sprung auf 16 GB zu machen. Steck das Geld im Zweifelsfall aber trotzdem eher in ne Grafikkarte, solange du mindestens 8 GB Ram hast..
Ich bin 2011 auf 16 GB gegangen und das war eine (für mich) SEHR gute Entscheidung. Weniger als 10 GB ist einfach zu wenig.
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