Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Wieviel Mechanismen braucht Rollenspiel?
Rhylthar:
--- Zitat ---Du kannst unfassbar lange Diskussionen über Regeln haben. Es gibt einen Grund, warum die meisten Rollenspieler mit dem Begriff "Regelanwalt" was anfangen können. Mit vielen Jahren D&D 3.5-Erfahrung kann ich da ein Lied von singen.
--- Ende Zitat ---
Dafür gibt es zwei wunderschöne Abkürzungen, die von D&D 3.X geprägt wurden: RAW und RAI. :)
Sashael:
--- Zitat von: Rhylthar am 21.06.2015 | 11:23 ---Oh, da sind aber einige gewagte Thesen dabei...aufgeblähten Regeln die "Schuld" am Rückgang des RPG-Hobbys zu geben, halte ich für...überdenkenswert.
--- Ende Zitat ---
+1
Wieder mal das leidige Thema Korrellation vs. Kausalität.
Auch den Bezug zum Schach und anderen Gesellschaftsspielen, die seit vielen Jahrzehnten (oder gar Jahrhunderten) vollkommen unverändert geblieben sind, kann man imnsho nicht so herstellen. Unsere Gesellschaft hat sich besonders im Bereich Freizeitgestaltung in den letzten fünfundzwanzig Jahren massiv verändert. Natürlich wird z.B. Monopoly noch verkauft, obwohl die Regeln seit über 70 Jahren gleich geblieben sind. Aber das liegt nicht an der Güte der Regeln, sondern an der allgemeinen Verbreitung von Monopoly, seinem Bekanntheitsgrad und mittlerweile meiner Meinung nach zu einem wirklich großen Teil am aggressiven Marketing von Hasbro mit seinen Lizenz-Spielen (Star Wars Monopoly, HdR Monopoly, Disney Monopoly, Nintendo Monopoly usw usf), Jubiläums-Ausgaben zu jeder (un)passenden Gelegenheit und anderem.
Schach hat eine noch längere Tradition und gilt als ein schützenswertes Kulturgut. Es werden z.B. Schachclubs in Schulen eingerichtet und wirklich jeder kennt Schach. Auch hier hat das meiner Meinung nach wenig mit den (für diesen Zweck sehr guten) Regeln von Schach zu tun, sondern mit seiner Geschichte und kulturellen Einbindung.
Heutzutage sind die Anforderungen an eine spaßige Freizeitbeschäftigung andere. Nicht nur Rollenspielverlage hauen in einem bestimmten Turnus ein Regelwerk nach dem Anderen heraus. Die reine Zahl der unterschiedlichsten Brettspiele ist verglichen mit 1990 geradezu atombombenmäßig explodiert. Woran liegt das? Schach ist doch seit Jahrhunderten toll! Mensch ärgere dich nicht gibts auch schon seit Anno Zwieback unverändert im Spielwarenladen.
Ich behaupte, dass das Thema Freizeitgestaltung um mehrere Faktoren zu komplex ist, um bestimmte Entwicklungen (Rückgang der jungen Neuspieler) an Einzelposten ("zu" komplexe Regeln) festzumachen.
Pyromancer:
Im Turnierbereich werden die Schach-Regeln übrigens alle naslang geändert, und auch "neue Subsysteme" eingeführt (Blitz, Armageddon).
Sashael:
--- Zitat von: Turning Wheel am 21.06.2015 | 13:10 ---Das ist falsch. Es hat mit Abstand am meisten mit den Regeln zu tun. Die Geschichte und kulturelle Einbindung rührt daher.
Sorry, das hier ist kein Thema über Schach, aber das obige konnte ich nicht stehen lassen.
--- Ende Zitat ---
Naja, jetzt im 21. Jhd ist das langsam ein Huhn-Ei-Thema.
Pyromancer:
--- Zitat von: Turning Wheel am 21.06.2015 | 13:10 ---Und sorry, auch das ist falsch. Die Regeln werden nicht geändert, sondern die Organisation bzw. der Ablauf des Spielens wird leicht variiert. Großer Unterschied!
Die Regeln (inkl. Rochade und en-passant) sind in jedem Schachturnier die Gleichen. Weltweit. Seit über hundert Jahren.
--- Ende Zitat ---
Ich halte neue Spielmodi wie Armageddon schon für "neue Regeln". Aber ich bin kein Turnier-Spieler, und wenn du das anders siehst, will ich darüber nicht streiten. 8)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln