Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Wieviel Mechanismen braucht Rollenspiel?
Edvard Elch:
--- Zitat von: Lysander am 21.06.2015 | 13:55 ---Und ja, DSA4 halte ich auch fuer aufgeblaeht, aber mehr am Text als an Regeln, da viele optional sind. Aber auch von mehrfachen Grundwuerfeleien merke ich teils sie nicht zu wollen und bleibe bei DSA2/3 das ich auch schoener und eben kompakter geschrieben finde. Was schoen ist, ist eben das Talentorientierte.
--- Ende Zitat ---
Du findest also die 3W20-Talentprobe nicht so pralle (oder was meinst du sonst mit "mehrfache Grundwürfeleien"?) und spielst deshalb lieber DSA 2/3, weil die so schön talentorientiert sind – also vor allem diese wunderbare 3W20-Talentprobe haben? Habe ich das richtig verstanden?
Lysander:
Und nochmal, mit Komplex meinte ich mehr das Setting. Regeln muessen nicht kompliziert sein, evtl viele Bereiche, aber immer selbe verstaendliche Basis. Das ist aber mehr als nur Erzaehlen sondern Simulation.
Lysander:
E. Elch: Nein, auch DSA2 hatte schon je Talent 3 Teilwuerfe, das geht ja noch. Bei anderen Sachen wirds mir zu umstaendlich. Zb Zaubern mit Erschwerniß nach Fehlwurf und Anderes. Viele Zusatzwuerfe brauch ich nicht.
YY:
--- Zitat von: Turning Wheel am 21.06.2015 | 14:16 ---Regeln sind es ja schon (Metaregeln), aber Spielmechanismen nicht.
--- Ende Zitat ---
Diese Regel ändert allerdings das Spielgefühl und - viel wichtiger - wird viele große und kleine Entscheidungen im Spielverlauf wesentlich prägen.
Ja, es ist keine Spielmechanik, aber das Spiel spielt sich dadurch deutlich anders.
Abaton23:
Wie Turning Weel schon hingewiesen hat, Schach hat feste Regeln, die sich auf das beziehen, was sich auf dem Brett abspielt. Ob das Turnierformat Schachuhren oder anderes verwendet, hebelt die Grundregeln nicht aus. Und ob Alessio Calvatore sich mit Abwandlungen von Shuuro verspielt, verändert nicht die Regeln des ursprünglichen Spiels.
Die breite Nebendiskussion über die Historie von Brettspielen erklärt auch wenig über ständig neue Editionen von vorhandenen Rollenspielen. Klar kehren die nicht zur 1. oder 2. Ed. zurück. Man will ja in spätestens 10 Jahren die 6.Ed. schreiben. Dass DSA-5 das DSA-4 ablösen soll, weil sich das Freizeitempfinden seit der letzten Ed. so wesentlich geändert haben könnte, ist ein mir völlig neues Konzept. Das sollte man mal an Ulysses antragen. Es ist auch wesentlich schwieriger, eine ev. neue These in der Diskussion sofort umfassend zu begründen, als in ihr Aussagen zwischen den Zeilen erkennen zu wollen und dieser ohne eigene Argumentation zu widersprechen. Das führt nicht zum überdenken, sondern zum Stillstand.
Die erklärte Zielgruppe der Tabletops sind Jugendliche zwischen 12-16 Jahren. Die Verkaufszahlen und Kundenspiegel vom größten Anbieter Games-Workshop zeigen das deutlich. Die Zielgruppe der Brettspieler sind Familien. Da hab ich zwar keine Kundenspiegel, allerdings zielen die eh mehr in die Mitte der Gesellschaft. Doch RPGs wandern immer mehr in die Ecke. Früher waren sie im normalen Buch- und Spielhandel zu erwerben. Danach wurden die RPGs immer spezieller. Heute kriegst Du sie nur noch Online oder in speziellen Fantasyläden. Nur sterben diese Läden immer mehr. Die Verlage krebsen am Minimum. Einige der letzten Berufsredakteure haben ja jüngst wieder aus dem Nähkästchen geplaudert. Die Verkaufs- und Spielerzahlen sind rückläufig. Wer das bestreitet, ignoriert die Redaktionsberichte.
Was macht die RPG-Gemeinde? Ja Schuld ist zum Glück immer das Umfeld. Die Computer sind soo toll und locken Kinder komplett vom sozialen Freundeskreis in die Anonymität des Bildschirms. Jugendlichen können eh nimmer gut lesen, die werden mit Regelbüchern überfordert. Ja, toll, wenn man mehr oder weniger schlüssige Ausreden hat. Nur sehen sich die Regelgurus der RPG-Gemeinde NIE selber in der Verantwortung. Das ist sehr bequem, macht sie elitär und liegt ev. am Wesen von Fachforen.
Das Umfeld kann ich nicht ändern. Ich darf aber drüber nachdenken, was ich selber ändern könnte oder gerne würde, um RPG wieder breiter aufstellen zu können. Sogar wenns nix bringt, darf ich drüber nachdenken.
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