Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wie detailliert sollte das "Abenteuer" bei der Charaktererschaffung sein?
Chruschtschow:
--- Zitat von: Lord Verminaard am 30.06.2015 | 09:46 ---Ich halte es für ein großes Missverständnis der Indie-/Play-Empowerment-Ära, dass ein SL solche Ansagen nicht machen sollte.
--- Ende Zitat ---
Das ist ja nun auch Gift für eine kohäsive Gruppe, wenn keine Absprache existiert. Allerdings muss nicht der Spielleiter die Ansage machen. Das kann auch die Gruppe gemeinsam tun. Dafür gibt es doch das Weltenerschaffungssystem in Fate Core oder noch ein bisschen detaillierter mit A Spark in Fate Core. Das ist das Genre. Hier sind Gestalten und Orte, die für die Handlung interessant sein könnten. Damit ist dann meistens recht klar umrissen, welche Charaktere sinnvoll sind und welche nicht. Wenn ich Britannien gegen die Sachsen verteidigen will, dann sind vielleicht Fafhrd und der graue Mausling nur bedingt geeignet. Spielt das Oberhaupt der Diebesgilde von Lankhmar eine Rolle, ist ein Artusverschnitt vielleicht eine schlechte Wahl.
Und nach meinem Verständnis muss sich auch jeder Spieler die Frage gefallen lassen, warum die anderen SC denn mit seinem etwas zusammen machen wollen. Gibt es keine sinnvolle Antwort, dann muss der eine noch mal ran. Ich hasse diese völlig disfunktionalen Idioten-SC, die sich manche Leute aus Gründen des ach so tollen Rollenspiels bauen, um dann nur rum zu trollen. Mein Verständnis von einem guten Spielerlebnis sieht anders aus. Glücklicherweise habe ich die in den letzten Jahren nur sehr sehr selten gesehen.
Ucalegon:
--- Zitat von: Chiarina am 29.06.2015 | 11:36 ---"Mein Charakter ist in Armut aufgewachsen und hat deshalb sein Elternhaus verlassen. Er hat sich eine Weile mit den verschiedensten Tagelöhnerjobs über Wasser gehalten. Schließlich hat er aufgrund seiner Stärke eine Anstellung bei der Stadtwache gefunden. Inzwischen weiß er, das er alles dafür tun wird, um nicht wieder in die Armut zurückzufallen."
--- Ende Zitat ---
Mir wäre das auch nicht konkret genug. Wenn ich mir die Beispiele für Phasenbeschreibungen aus FC (S.45) so anschaue, sind die zwar nicht viel umfangreicher, aber deutlich konkreter (mit Elementen wie "Scar triad", "Old Finn", "Tower of Unrest", "Dianan Sisterhood"). Solche Elemente kommen dann direkt auf deinen SL-Zettel oder werden auf einer Weltkarte vermerkt. Das ist ja alles Plot-Material, oder nicht?
Außerdem finde ich die Beschreibung, die du zitierst ein bisschen wenig abenteuerlich. Euer Setting klingt gar nicht so.
Chiarina:
Das war nur ein Beispiel. Ich hatte keine Charakterhintergrundgeschichte der Spieler vorliegen, als ich den Strang eröffnet hatte und irgendetwas geschrieben, was so ähnlich war, wie das, was mir der ein oder andere Spieler vorgelegt hatte.
Trotzdem stimmt es, was du, Ucalegon, schreibst: Ich war auch nicht so ganz glücklich. Das ist ja der Grund, warum ich den Strang hier eröffnet habe. Nach unserer gestrigen Charaktererschaffungsrunde ist es besser geworden, wenn auch noch nicht super. Man muss sagen, dass sich meine Spieler da relativ schwer tun.
Jedenfalls finde ich es wirklich gut, dass Fate Core die Möglichkeit bereithält, hinterher auf einfachste Art und Weise irgendwelche Charakterelemente nochmal abzuändern. Ich nehme an, das werden wir in einigen Fällen brauchen.
Chruschtschow:
Wir haben gestern Abend SC für ein Mystery-Spionage-Setting mit Geistern und Parawissenschaften in Berlin '81 gebaut. Für meinen Charakter Dr. Heribert Schollenrieder lautet das erste Abenteuer wie folgt:
--- Zitat ---Dr. Schollenrieders bisheriges "Bravourstück" war die Beschwörung eines Ahnengeistes in einen frischen Leichnam hinein mitten im Laborteil des Hauptquartiers. Immerhin steckte der Körper - zu Beginn - in einem Kaloriemeter, weshalb die Abkühlung bei Paraereignissen auf den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik zurückgeführt werden konnte...
--- Ende Zitat ---
Ein Zombie in der Geheimdienstzentrale. Da steppt der Bär, da brennt die Luft. Dieses Fragment einer Geschichte zeigt, dass Schollenrieder als Euphorischer Parahistoriker - mein Kernkonzept - Geisterbeschwörungen gegenüber durchaus offen ist, dabei wenig zimperlich und nur bedingt vorsichtig an die Sache ran geht. Ich habe also den Aspekt Wahre Wissenschaft kennt keine Tabus und die Nummer zieht unseren Paraphysiker mit in die Geschichte rein. Ich habe beschworen, der hat gemessen. Da fehlt mir noch der zweite Teilnehmer. Wahrscheinlich hat unser "Tatortreiniger" die Sauerei beendet.
Weniger Vorgeschichte, mehr Aktion. Wo Schollenrieder studiert hat und ob er seine Oma lieb hatte, überlege ich mir, wenn ich es brauche.
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