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[Fantasy AGE] Smalltalk
Oberkampf:
Den SL-Teil von Fantasy Age fand ich auch nicht besonders abschreckend, wenngleich auch nicht gerade herausragend. Teilweise kann ich Rumpels Kritikpunkte verstehen, z.B. weil es mittlerweile so viele bekannte Alternativen zum Würfeldrehen gibt, die nicht auf ein verbocktes Abenteuer oder einen TPK herauslaufen. Umgekehrt hat es mir aber auch gefallen, dass angesprochen wird, dass es sehr unterschiedliche Spielertypen gibt, die unterschiedliche Vorlieben ins Spiel einbringen können.
Was mich aber davon abhält FAGE (oder Dragon Age) ernsthaft als Spielalternative in Erwägung zu ziehen, ist etwas ganz anderes. Klar fehlen in den Regeln zumindest für mich interessante Mechaniken für Korruption oder Gesinnung, aber damit kann ich mich arrangieren, wenn ich eher auf lockere, heroische Actionfantasy aus bin. Bloß fürchte ich, wenn ich das Kampfsystem anschaue, dass für Actionfantasy die Kämpfe zu viel Realzeit fressen, weil es hohe Rüstungswerte und hohe LP-Polster bei niedrigen bis mittleren, kaum ansteigenden Schadenwerten gibt. So zumindest mein Eindruck vom Lesen.
Kann jemand aus praktischer Spielerfahrung etwas dazu sagen?
Achamanian:
--- Zitat von: Hundopus am 16.07.2016 | 11:13 ---
Kann jemand aus praktischer Spielerfahrung etwas dazu sagen?
--- Ende Zitat ---
Ich hab's erst einmal wirklich gespielt, und mein Eindruck ist ein klares "Jein"; es kann sich ziehen, wenn Stunt- und Schadenswürfe niedrig ausfallen - es kann auch ziemlich rasant gehen, wenn beispielsweise der Krieger mit der Zweihandwaffe einen schweren Treffer (+2W6) landet und beim Schaden halbwegs gut würfelt ... insgesamt führt die hohe Stuntwahrscheinlichkeit glaube ich schon dazu, dass es oft schneller geht, als man denkt, aber trotzdem bleibt es wohl ein HP-runterklopp-System.
Übrigens enthält Blue Rose dann auch ein Relationship- und eine Art Tugend/Laster- und Korruptionssystem, die ganz funktional anmuten. Werde das demnächst mal testspielen ...
Greifenklaue:
Wir hatten es mit ner Gruppe Goblins zu tun, das ging tatsächlich recht schnell. Ich vermute, in der nächsten Session geht es gegen härtere Gegner. Positiv: Durch die Stunts bleiben Goblins auch gefährlich.
Fezzik:
Hab es bis jetzt zweimal geleitet und ich war erstmal vorsichtig. In der ersten Sitzung hatte ich eine größere Gruppe Goblins gegen 5 Stufe 2 Charaktere.
Da ging es ganz gut, beide Seiten würfelten etwa gleich oft Stunts und die 10 Goblins konnten aufgrund ihrem "Gruppenbonus" auch was zeigen.
In der zweiten Sitzung hatte ich dann weniger Goblins, dafür 1 Troll (sicherheitshalber erstmal ohne Nahkampfwaffe) und 2 lebende Statuen.
Da hab ich dann fast gar keine Stunts gewürfelt und grade der Troll kam mir vor wie ein Sack voll HP, den die Spieler einfach runtergeknüppelt haben.
Die Gruppe besteht aus einem Schurken, einem Magier und 3 Kämpfern, letztere mit durchschnittlich 43 HP und Armor Rating 7.
Es ist unglaublich schwer mit Minor Threat Gegnern die Kämpfer in Gefahr zu bringen wenn man nicht die entsprechenden Stunts würfelt. Bin mal gespannt wo das noch hinführt.
Für die, die nicht auf das Monsterbuch warten wollen, hier noch ein Link. Sind nicht nur Monster ;)
https://sites.google.com/site/fagewiki/home
Achamanian:
Okay, habe gerade noch mal das GM-Kapitel überflogen und festgestellt, dass ich ihm schon in einiger Hinsicht Unrecht getan habe: Kommunikation mit den Spielern bei eventuellen Problemen wird da schon ziemlich groß geschrieben. Einen echten Malus finde ich nach wie vor, dass verdeckt Würfeln und Würfeldrehen empfohlen wird, ohne darauf hinzuweisen, dass das manchen Spielern sauer aufstoßen könnte (wenn man schon so viel Raum auf die Erörterung von Spielertypen verwendet ...). Ich erinnere mich gut daran, dass wir gerade in meiner Anfängerzeit endlose Diskussionen der Marke: "Nein, ich will aber, dass du das jetzt offen würfelst!" hatten.
Aber okay, das ist tatsächlich das größte Problem, das ich in den Tipps finden konnte. Die Sache mit den "Problemspielertypen" finde ich zwar nach wie vor übertrieben ausgewalzt, eher nutzlos und von der Perspektive ein bisschen verzerrt, aber trotzdem steckt da in meinen Augen nichts ganz und gar "Falsches" drin, und auch hier wird zumindest sehr deutlich darauf hingewiesen, dass der erste Schritt bei Problemen immer sein sollte, gemeinsam darüber zu reden.
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