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Verständnisfragen eines Neulings (Achtung: Viel Text)

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Sashael:

--- Zitat von: Maras am  7.09.2015 | 19:43 ---Dem muss ich in Teilen widersprechen, nicht regeltechnisch gesehen sondern rollenspielerisch. Denn: Ich (Spieler) spiele einen Rolle (Charakter). Daher kommt das Wort Rollenspiel. Also entscheide ich was mein Charakter in einer Situation tun würde, sonst wäre es kein Rollenspiel. Und mein Charakter, so habe ich die Rolle entworfen, hätte ihn dieser Situation niemals aufgegeben = sich überzeugen lassen. Da kann ich als Spieler noch so sehr der Meinung sein "oh, alle Stress-Dinger voll. Vielleicht besser aufgeben bevor es schlimmer wird". Das passt nicht in die Rolle, zumal es "nur" um ein Überzeugen Duell ging...

--- Ende Zitat ---
Wie schon mehrfach erwähnt, ist eine Kampfabwicklung in diesem Fall sowieso völlig fehl am Platz gewesen.

Aber auch dann bedeutet "aufgeben" in keinster Weise "sich überzeugen lassen". Der Charakter kann auch einsehen, dass mit diesem Menschen einfach nicht sinnvoll diskutiert werden kann und das "Duell" abbrechen. Dein Stress-Track ist voll und das heißt, dass du einfach am Ende mit deinen Nerven und deiner Geduld bist. Der Typ da vor dir labert einen solchen Quark und lässt sich selbst durch hieb- und stichfeste Argumente nicht davon abbringen, sodass du einfach keinen Bock mehr hast, das jetzt weiter mit ihm auszudiskutieren. Ja, der Andere "gewinnt" in diesem Fall. Aber so ist das nunmal. Wenn man mental einfach zu fertig ist, muss man sich auch mal aus einer Diskussion zurückziehen, weil man hier und heute einfach keine Punkte mehr machen wird. Rückzug, ein zwei Tage Kraft tanken, Diskussion reflektieren, neue Argumentation aufbauen, erneut "angreifen".

Wenn dann von dir der Einwand kommt "Mein Charakter würde so NIE handeln", dann lässt das z.B. bei mir alle Alarmsirenen losgehen. Da ist dann das Charakterkonzept anscheinend in Granit gemeißelt und sowas ist meiner persönlichen Erfahrung nach genauso schlecht fürs Gruppenspiel wie ein SL-Lieblingsspieler mit einem "Ich kann alles"-Aspekt.

Keuner:

--- Zitat von: Maras am  7.09.2015 | 19:43 ---Dem muss ich in Teilen widersprechen, nicht regeltechnisch gesehen sondern rollenspielerisch. Denn: Ich (Spieler) spiele einen Rolle (Charakter). Daher kommt das Wort Rollenspiel. Also entscheide ich was mein Charakter in einer Situation tun würde, sonst wäre es kein Rollenspiel. Und mein Charakter, so habe ich die Rolle entworfen, hätte ihn dieser Situation niemals aufgegeben = sich überzeugen lassen. Da kann ich als Spieler noch so sehr der Meinung sein "oh, alle Stress-Dinger voll. Vielleicht besser aufgeben bevor es schlimmer wird". Das passt nicht in die Rolle, zumal es "nur" um ein Überzeugen Duell ging...

--- Ende Zitat ---

Es wurde doch gerade gesagt, dass der Charakter nicht aufgibt. Also lässt er sich nicht überzeugen. Also gibt es kein Problem.
Aber mit der festgefügten Denke, dass es dein Charakter ist und er Zentrum deines Spiels sein soll, ist Fate vermutlich wirklich nichts für dich. Macht ja nix, gibt ja viele andere Systeme ;)

Crimson King:
Es ist nebenbei bemerkt völliger Mumpitz, dass man bei FATE nicht gut gegen die Gruppe agieren kann. Das System ist wesentlich robuster gegenüber Player vs. Player als beispielsweise DnD, DSA oder Shadowrun. Wenn der andere Spieler in der beschriebenen Szene die Konsequenz nimmt, anstatt einfach nachzugeben, ist das zunächst mal seine Entscheidung. Die muss er so aber nicht treffen.

Generell ist dem Erzählten sehr klar zu entnehmen, dass die Gruppe als Ganzes und die Spielleitung im Speziellen FATE nicht verstanden hat. Wir haben da einen SL, der recht stark an seinem eigenen Plot hängt, während in FATE die Spieler den Plot treiben sollen. Wir haben einen Spieler mit typischen Powergamer-Aspekten und vermutlich auch klassisch gamistischer Vorgehensweise, während es bei FATE vor allem um die Erzählung und Genre-Emulation geht. Da stellt sich mir noch die Frage, ob unser Nerd der Postapokalypse und der Spielleiter bereits vorher viel zusammen gespielt haben, und ob des Spielleiters FATE-Erfahrungen mit diesem Spieler zusammen gesammelt wurden.

Das ändert allerdings nichts daran, dass FATE nicht jedermanns Sache ist. Als Spieler in den Author Stance gehen, der ständige Blick auf die eigenen Aspekte, das ist ungewohnt und führt erst mal dazu, dass man nicht oder zumindest wesentlich schwerer in den Flow kommt. Ich würde immer empfehlen, das System mal in einer funktionierenden Runde zu testen und erst danach zu urteilen. Das Urteil kann dann allerdings immer noch negativ ausfallen.

Marask:

--- Zitat von: Sashael am  7.09.2015 | 20:07 ---Wenn dann von dir der Einwand kommt "Mein Charakter würde so NIE handeln", dann lässt das z.B. bei mir alle Alarmsirenen losgehen. Da ist dann das Charakterkonzept anscheinend in Granit gemeißelt und sowas ist meiner persönlichen Erfahrung nach genauso schlecht fürs Gruppenspiel wie ein SL-Lieblingsspieler mit einem "Ich kann alles"-Aspekt.

--- Ende Zitat ---

Ich meinte, dass mein Charakter sich nie, in solch einer Situation von einem dahergelaufenen Typen, so bekehren ließe. Das ist so. Das hat nix mit Granit gemeiselt zu tun. Denn in anderen Situationen geht das durchaus, wenn es richtig erfolgt :)

Auribiel:
Ich denke, du solltest dir nicht zwingend ein neues System, aber unbedingt eine neue Gruppe suchen. So wie du das bisherige Spielerlebnis dargestellt hast, sieht das nach nichts aus, was mit einem anderen System wirklich besser werden würde.

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