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Malmsturm minus Metal?

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Sülman Ibn Rashid:

--- Zitat von: HEXer am 11.08.2015 | 22:25 ---Also erstens: Comic Sans nur mit Softcover, sonst Stilbruch.

--- Ende Zitat ---
Full ACK!!!

--- Zitat ---Zweitens: Ich bin auch einer derjenigen, die (nicht nur, aber unter anderem) wegen der Heavy Mörtel Schiene auf Malmsturm dann doch nicht klarkamen. Daher die (ernst und ohne Provokation gemeinte) bitte um eine genauere Erläuterung insbesondere des von mit fett gezeichneten Teiles:

Ich hab da nämlich auch keinerlei Assoziationen und sehe keine Zusammenhänge (jedenfalls keine in der richtigen Richtung) - weder temporale , noch inhaltliche, noch kausale.

Ich behaupte ja auch nicht, dass Shadowrun eigentlich nur mit Rap-Musik richtig viel Spaß macht (obwohl es schon so ist...  >;D)

--- Ende Zitat ---

Ich möchte aber vorausschicken, dass ich nicht gesagt habe, dass Malmsturm nur mit Metal Spaß macht, sondern nur, dass es mit Metal vielleicht NOCH mehr Spaß macht ;)

Ich kann das aber gar nicht so richtig begründen. Ich war nur letztens auf einem Metalkonzert und musste dabei ständig an verfallene Türme, Drachen und finstere Magier denken und hab so richtig Bock auf eine Runde Malmsturm bekommen. Und ja, das passiert mir nicht bei allem Metal, den ich höre. Bei klassischem Iron Maiden zum Beispiel nicht. Aber bei etwas theatralischem Black Metal aber eben schon. Dann will ich ins Imperium! Und Jungfrauen opfern.

AngusMacLeod:
Durch viele Spielarten des Metal zieht sich Fantasy, Mystik, Epos, Antike Heldensagen, Alte Götter, etc. wie ein roter Faden. Es gibt auch einige Richtungen des Metal, da spielt es weniger eine Rolle. Aber sehr viele Metaler fahren auf diese Dinge ab und sehr sehr viele Bands thematisieren dies in den Liedern. Gerade Power und True Metal (Manowar) sind eher in der klassischen Fantasy zu verorten, Black, Death und Viking/Pagan Metal sind der nordischen Mythologie zugewandt oder auch dem (Anti)Christentum.

Häufig werden die Themen stark überhöht und sehr episch ausgekleidet. Wenn man sich mal ein wenig mit Metal in all seinen Spielarten befasst, merkt man, an wie vielen Stellen in Malmsturm parallelen zu Metal Archetypen auftauchen. Da läuft dann ein emotionaler Film in einem ab. Metal hat sowieso sehr viel mit Emotionen zu tun.

Es gibt ein nettes Gedicht, das wir im Englischunterricht mal auseinandergenommen haben: Invictus von William Ernest Henley (1875):

        Out of the night that covers me,
            Black as the pit from pole to pole,
        I thank whatever gods may be
            For my unconquerable soul.

        In the fell clutch of circumstance
            I have not winced nor cried aloud.
        Under the bludgeonings of chance
            My head is bloody, but unbowed.

        Beyond this place of wrath and tears
            Looms but the horror of the shade,
        And yet the menace of the years
            Finds and shall find me unafraid.

        It matters not how strait the gate,
            How charged with punishments the scroll,
        I am the master of my fate:
            I am the captain of my soul.

Das ist so ein Beispiel, wie ein nicht Metal Text bei Metalern metallisch epische Emotionen auslöst. Man sieht Conan vor seinem inneren Auge und im Hintergrund läuft Manowar :D

eldaen:

--- Zitat von: Sülman Ibn Rashid am 11.08.2015 | 22:32 ---
Ich kann das aber gar nicht so richtig begründen. Ich war nur letztens auf einem Metalkonzert und musste dabei ständig an verfallene Türme, Drachen und finstere Magier denken und hab so richtig Bock auf eine Runde Malmsturm bekommen. Und ja, das passiert mir nicht bei allem Metal, den ich höre. Bei klassischem Iron Maiden zum Beispiel nicht. Aber bei etwas theatralischem Black Metal aber eben schon. Dann will ich ins Imperium! Und Jungfrauen opfern.

--- Ende Zitat ---

Mal ehrlich: Eine geopferte Jumgfrau ist eine verpasste Gelegenheit.

Der Conan Kanon gibt da noch weit attraktivere Alternativen. Egal. Ich finde halt, dass Sword & Sorcery, nur weil sie keine strahlenden Helden hat, sondern ambivalente Menschen von manchmal fraglichem Charakter, noch lange nicht auf die Großerböser(metal)barbar Schiene reduziert werden muss/sollte. Gute S&S verzichtet meiner Meinung nach auf Tolkien et al.'s schnuffige Elfen-Sch...e und setzt an die Stelle Härte und manchmal, wenn es nicht anders geht, Brutalität. Ungeschminkte Wahrheit halt, mit Leuten, die sich um sich selbst kümmern und nicht die Welt retten, die ihre Leidenschaften ausleben. Aber kein tumbes Böse um des Böse sein willens - S&S hat für mich die inteligenteren, glaubwürdigeren Bösewichte. Leider schlägt sich das nich unbedingt in den Handlungen der Spieler nieder, die gern "böse" Charaktere spielen, insbesondere wenn es Barbaren sind. Und da hab ich eben leider häufiger genau die Erfahrung gemacht, dass gerade Metalheads dafür empfänglicher sind. Ich kanns einfach nicht mehr haben. Nehmt das jetzt nicht als Kritik an Malmsturm - hat ja nix mit dem Setting an sich zu tun. Ihr trefft mit dem Bezug zu Metal bei mir nur eben nen Nerv.

Naja, und wie das mit Subkulturen halt so ist, tendieren sie auch dazu, andere eher auszuschließen. Daher ist so eine Reaktion vielleicht ja auch gar nicht so unverständlich, weil es explizit oder implizit eben schon suggeriert, wer kein Metal zu S&S hört, Könne das "richtige Gefühl" nicht nachempfinden. (Auch wenn ihr ja immer wieder drauf hinweist, dass es nicht so sein soll und ich euch auch glaube, dass ihr das so meint). Der Bezug zu einer Musikrichtung und Subkultur ist eben nicht unbedingt ein Türöffner...

netwayfarer:

--- Zitat von: LordBorsti am 11.08.2015 | 21:48 ---Aber die Infos, die du haben wolltest, hast du doch bekommen oder?  :)

--- Ende Zitat ---

Ja, absolut. Bin auch total dankbar für die Einschätzungen.

AngusMacLeod:

--- Zitat von: HEXer am 11.08.2015 | 23:05 ---Der Bezug zu einer Musikrichtung und Subkultur ist eben nicht unbedingt ein Türöffner...

--- Ende Zitat ---

Muss es ja auch nicht sein. Malmsturm muss ja nicht jedem gefallen. Es ist von rollenspielenden Metalheads entwickelt worden, die genau die Essenz von Metal und S&S in das Werk einfließen lassen wollten (korrigiert mich, wenn ich Müll laber).

Ich finde, heute muss viel zu viel universalverträglich sein, politisch korrekt, genderneutral, etc.
Oft entsteht dann ein fader Einheitsbrei, der keinem so richtig schmeckt. Da lob ich mir doch eine Fokussierung auf eine Richtung, auch wenn nicht der Allgemeinkonsens dabei rauskommt. Es gibt ja auch viele andere Settings, mit denen man nicht warm wird. Aber solang für jeden was dabei ist, dann isses doch gut! Und wer Metal total zum  :puke: findet, der kann Malmsturm eben als nettes S&S Setting mit ner schwer lesbaren Titelschrift ansehen oder er lässt es halt.

Ich find übrigens Gangster-Rap und die dazugehörige Subkultur total kacke.

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