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Die Gold-Progression und ihre Plausibilität

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Antariuk:
Vor allem wenn man sich die richtig teuren Sachen für 100.000 Gold und mehr ansieht, und wie die dann (eher gar nicht) mit der normalen Ökonomie interagieren. Das Problem ist dann nebenbei auch dass die Sachen oft zu langweilig für die Wish Economy sind. Im Grunde ist das also ein Riesenhaufen Arbeit :-[

Samael:

--- Zitat von: Grinder am 20.08.2015 | 13:19 ---Wie schlecht bis gar nicht Preise von magic items in eine Ökonomie passen.

--- Ende Zitat ---

Genau das war mein Argument.

ElfenLied:
Vergleich das mit moderner militärischer Ausrüstung.

Alternativ einfach damit leben, dass D&D keine Wirtschaftssimulation ist ;)

Feuersänger:
Nach neuerlicher Lektüre des alten Threads gehen meine Gedanken in die Richtung: das Problem sind vielleicht weniger die Marktpreise der magischen Gegenstände. Da hilft vielleicht ein wenig der Vergleich mit militärischer Hardware heute: ein Abenteurer der sagen wir 13. Stufe hat vielleicht für über 100.000GM Gear am Leib. Das wäre also nach unserem groben Umrechnungsschlüssel der Gegenwert von ein paar Millionen Euronen. Das ist ungefähr im Bereich eines heutigen Kampfpanzers; unter einem Kampfhubschrauber und weit unterhalb eines Jagdflugzeugs. Klar, die magische Ausrüstung gehört idR dem Abenteurer persönlich, anders als der Kampfjet, aber das finde ich gar nicht so kriegsentscheidend.
Also: wenn man sich magische Ausrüstung als Äquivalent zu militärischer High-Tech-Hardware vorstellt, kommt man mit dem SoD vielleicht weiter als wenn man in strikt mittelalterlichen Bahnen denkt.

Knifflig ist für mich das Crafting-Kostensystem:
1. ein Crafter produziert immer den gleichen Geldwert pro Tag, völlig egal ob er billigste Standardausrüstung oder eine +10-Custom-Waffe herstellt. Es sind immer 1000GP Marktpreis pro Tag.
2. Davon geht die Hälfte für Materialien drauf. Die andere Hälfte deckt sämtliche Kuchenstücke bis zur Ladentheke ab.
Aber: selbst wenn von den 1000GP Marktpreis nur 100GP beim Crafter hängenbleiben, ist das an einem einzigen Tag schon weit mehr, als ein Meisterhandwerker im ganzen Monat verdienen kann.

Und da liegt dann eben der Unterschied zur obigen Analogie: der Kampfpanzer für 5 Millionen hält hunderte von Fachkräften in Lohn und Brot. Der magische Crafter hingegen kann, mit einer bequemen Fünftagewoche, ganz alleine soviel wie fünfzigtausend!! normale Arbeiter verdienen. Ganz zu schweigen von dem, was bei den Händlern hängenbleibt.
Eine kleine Riege aus jeweils 50 Craftern und ebensovielen Händlern hätte das Bruttosozialprodukt eines Königreichs mit 10 Millionen Einwohnern.

Da hakt es halt bei mir.

Mentor:
Den Vergleich mit Kampfausrüstung heute finde ich gut, und das Preisniveau dort.


--- Zitat von: Feuersänger am 20.08.2015 | 15:06 ---Klar, die magische Ausrüstung gehört idR dem Abenteurer persönlich, anders als der Kampfjet, aber das finde ich gar nicht so kriegsentscheidend.

--- Ende Zitat ---
Das finde ich doch kriegsentscheidend. Denn das ist das, wo mir/uns in der D&D-Gruppe der Logikbruch auftut. Offenbar erwartet man, dass ein Fantasy-Charakter in der Lage ist, teures Kriegsgerät zu kaufen und dann als Privat-Söldner in den Krieg zu gehen. Und nicht, dass der Recke den Schluss macht, dass Verkaufen, das Geld den hungrigen geben und eine Schule bauen auch den Krieg verhindern würde.

(Die was-sollte-Zeugs-kosten-Rechung hier ist zwar auch spannend, ist aber nur in selbstgemachten Kampagnen/Welten relevant wo man daran schrauben kann, und um die geht es bei mir eigentlich nicht. )

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