Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Die Gold-Progression und ihre Plausibilität
ElfenLied:
Lektion daraus: geh in die Rüstungsindustrie >;D
Man muss dazu sagen, dass man in 3.5 Erfahrung ausgeben muss um zu craften. Von Flaschentricks mal abgesehen bedeutet das, dass der Crafter regelmäßig Erfahrung dazu bekommen muss, und das ist bei einem hochstufigen Charakter nicht ohne Risiko.
Wenn Magier Koch und Kleriker Heckler regelmäßig produzieren sollen, dann müssen die beiden sich zwischenzeitlich mit dem Militär eines Kleinstaats anlegen, um verlorene Erfahrung wieder gutzumachen.
Die durchschnittliche Abenteuer Gruppe ist halt sowas wie eine PMC, die ihre eigene Ausrüstung mitbringt.
Feuersänger:
--- Zitat von: Mentor am 20.08.2015 | 15:25 ---Das finde ich doch kriegsentscheidend. Denn das ist das, wo mir/uns in der D&D-Gruppe der Logikbruch auftut. Offenbar erwartet man, dass ein Fantasy-Charakter in der Lage ist, teures Kriegsgerät zu kaufen und dann als Privat-Söldner in den Krieg zu gehen. Und nicht, dass der Recke den Schluss macht, dass Verkaufen, das Geld den hungrigen geben und eine Schule bauen auch den Krieg verhindern würde.
--- Ende Zitat ---
Warum sollten Menschen (und Zwerge etc) in einer Fantasywelt vernünftiger sein als im echten Leben? "Wir" verballern ja auch lieber Milliarden und Billionen in sinnlosen Kriegen, statt mit dem Geld eine bessere Gesellschaft zu finanzieren. Oder andere Baustelle: wir leisten uns Spitzensportler, die jedes Jahr zig Millionen kassieren -- dafür, dass sie nach einem Ball treten oder immer im Kreis rumfahren. Die sagen auch nicht nach einem Jahr "Jetzt hab ich mehr Geld als ich jemals ausgeben kann, ab auf die Insel" sondern machen weiter bis sie nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Zum Thema XP-Kosten: diese betragen in 3.5 ja 40XP pro 1000GP Basispreis, also 40XP pro Tag. Also bei hypothetischen 250 Arbeitstagen 10.000XP pro Jahr. Das klingt schon nach relativ viel -- aber andererseits ist es z.B. für einen Level 13 Charakter weniger als drei CR13 Encounter (wenn er sie solot, was einem Vollcaster nicht schwer fallen dürfte).
Und selbst wenn man sagt, das ist nicht praktikabel -- was soll's; dann craftet der Caster halt meinetwegen nur 50 Tage im Jahr, die 2000XP sind durch ein wenig Abenteurerei im Nullkommanix wieder drin, und er verdient in den paar Tagen durchs Crafting immer noch mehr als zehntausend Arbeiter das ganze Jahr über. Oder vielleicht ist er ja auch Artificer, was das Problem auch in Wohlgefallen auflöst.
Ebenso wie in PF ja bekanntlich gar keine XP mehr fürs Crafting erforderlich ist.
YY:
--- Zitat von: Feuersänger am 20.08.2015 | 15:06 ---Und da liegt dann eben der Unterschied zur obigen Analogie: der Kampfpanzer für 5 Millionen hält hunderte von Fachkräften in Lohn und Brot. Der magische Crafter hingegen kann, mit einer bequemen Fünftagewoche, ganz alleine soviel wie fünfzigtausend!! normale Arbeiter verdienen. Ganz zu schweigen von dem, was bei den Händlern hängenbleibt.
Eine kleine Riege aus jeweils 50 Craftern und ebensovielen Händlern hätte das Bruttosozialprodukt eines Königreichs mit 10 Millionen Einwohnern.
Da hakt es halt bei mir.
--- Ende Zitat ---
Also müsste man, wenn das passen soll, entweder die Crafting-Regeln deutlich verändern (was in Richtung mehr Manpower aber wieder dem klassischen Bild vom Meisterschmied u.Ä. zuwiderläuft, also nur in Richtung Absenken des Ertrags pro Zeiteinheit gehen könnte) oder den Ertrag anderweitig senken.
Die naheliegendste Frage wäre ja:
Wer kauft das ganze arschteure Zeug eigentlich?
Da lohnt sich der Vergleich zur modernen westlichen Rüstungsindustrie immer noch bzw. wieder:
Spitzenprodukte mit ordentlichen Gewinnspannen, aber ständige, nahezu verzweifelte Suche nach zahlungskräftiger Kundschaft.
Der Crafter kann ja wenigstens im Vergleich noch deutlich mit dem Preis runter gehen, bevor es kritisch wird.
Tie_Key:
--- Zitat von: Archoangel am 19.08.2015 | 18:20 ---Der Arbeiter in D bekommt übrings 8,5€ die Stunde - nicht pro Tag - aber Schwamm drüber.
--- Ende Zitat ---
Wenn du meinen Post auch inhaltlich verstanden hättest, dann wäre dir aufgefallen das ich genau damit auch gerechnet habe. Nennt sich dann wohl ein Tippfehler, wenn daraus kein Folgefehler entsteht ... ;)
Tie_Key:
--- Zitat von: Feuersänger am 20.08.2015 | 11:54 ---Wovon man sich aber definitiv verabschieden muss, ist die (auch offiziell) kolportierte Aussage "einfache Arbeiter verdienen 1SP pro Tag". Das geht einfach nicht auf, das ist viel zu wenig. Bei der Überarbeitung sind wir auf ein absolutes Existenzminimum von 2-3SP/Tag gekommen (basierend auf den Preisen für Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs). Seither gehe ich von einem Durchschnittsverdienst von 5SP/Tag für Arbeiter und gewöhnliche Handwerker aus.
--- Ende Zitat ---
Lies dir mal einen Ausbildungsvertrag im 18ten Jahrhundert durch. Ein Azubi hat damals kein Gehalt bekommen und die Familie musste zuzahlen damit er da anfangen durfte.
Kost Logie und Kleidung durch den Arbeitgeber zusätzlich zu einem Lohn dürfte damals sehr viel üblicher als heute gewesen sein.
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