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Charaktererschaffung: Mit oder ohne Phasentrio?

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1of3:
Meine Erfahrungen damit waren mäßig. Charaktere verknüpfen ist super, aber warum dann nicht gleich über Aspekte? Rivalität mit Skywalker, Verliebt in Leia. Damit kann man doch arbeiten.

Chruschtschow:
Ich benutze es mal und mal nicht. Manche Settings haben bestimmte Aspektplätze, z.B. der Schiffsaspekt bei Eather Sea oder die drei Dinger in Eagle Eyes, die mir jetzt nicht einfallen. Da gibt es aber immer schon ein verbindendes Moment - eine Schiffscrew, Mitverschwörer im Dienste des Senats. Wir haben gerade eine neue Runde mit einem Setting im Berlin der 80er als Mitarbeiter eines paranormalen Nachrichtendienstes. Da hat das Phasentrio coole Verbindungen geschaffen und die Gruppe für mich sehr greifbar und in sich konsistent gemacht.

@1of3:
Das verstehe ich jetzt nicht. Das Phasentrio füllt doch gerade die letzten drei Aspektplätze, macht also das, was du da haben möchtest.

1of3:
Nein das Phasentrio ist zunächst mal ein relativ komplexes Verfahren, um für die Charaktere gemeinsame Vorgeschichten zu produzieren. Das ist völlig irrelevant. Interessant wirds, wenn die Charaktere im laufenden Spiel gemäß einer gewissen Dynamik interagieren. Das kann sich aus einer Vorgeschichte ergeben, kann aber auch Liebe auf den ersten Blick sein oder ebenso jedes andere Verhältnis.

Und jetzt der Witz: Vorgeschichten lassen sich spontan improvisieren. Wenn ich möchte, dass sich zwei Charaktere auf bestimmte Weise verhalten, ist es nützlich das vorher zu kommunizieren. Da ist Formalisierung sinnvoll.

Chruschtschow:
Ok, ich verstehe es immer noch nicht so ganz. Wieso ist das nicht die gewünschte Formalisierung?

Beispiel aus der paranormalen Spionagerunde:
Unser Ex-BND-Mann hat als sein Abenteuer ca. eine Woche vor Spielbeginn nach einer Zechtour wilde Visionen bekommen und eine mit einer mesopotamischen Schrift verzierte Karte des Berliner U-Bahnnetzen inklusive Hintereingang zum MfS des Nachts gekritzelt. Ich steige in die Geschichte ein als der Parahistoriker und Paläolinguist und generiere daraus einen Aspekt, der meinen Dr. Schollenrieder mit dem Herrn Heidemann ins Verhältnis setze. Letztlich blickt Schollenrieder so ein bisschen auf Heidemann wie auf eine interessante Bakterienkultur in der Petrischale.

Ist das nicht das, was du willst?

Eiken:
Das Phasentrio beraubt einer Gruppe den Moment des Kennenlernens, daher mag ich es nicht sonderlich. Ich denke, man kann durchaus einzelne Charakterepaare durch gemeinsame Aspekte verknüpfen oder einen Gruppenaspekt schaffen. Aber den Zwang, jeden mit jedem zu verbinden und das auch noch in gemeinsame Aspekte pressen zu müssen, die man ja vielleicht anders verwenden möchte, finde ich suboptimal.

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