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No-Win-Situations (und Paladine)

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Rhylthar:

--- Zitat ---Es gibt ja auch andere moralische Dilemmata, wo man selber gar nicht in Gefahr ist, aber trotzdem bittere Entscheidungen treffen muss. So nach dem Motto "Würdest du 100 Unschuldige opfern, um 1000 zu retten?" - Sowas geht natürlich ganz unabhängig von System oder Edition.
--- Ende Zitat ---
Sobald es in die Richtung des von mir so bezeichneten "Orkbaby-Dilemmata" geht, bin ich sofort raus.

Muss ich nicht haben.

ElfenLied:
"Rechtschaffen Gut", nicht "Rechtschaffen Nett" oder "Rechtschaffen Blöd".

Moralische Dilemma sollten auch moralische Dilemma für die Charaktere sein, nicht für die Spieler. Bei Dilemmata à la "Wenn du die Dorfbewohner retten willst, verlierst du deine magischen Gegenstände" wird mein SC zu John Galt. In 5e bekomme ich dann immerhin meinen Charismamodifikator auf Schaden. Untote und Scheusale verprügeln mich dann leichter, aber Objektivismus hat eben seinen Preis  :P

Oberkampf:

--- Zitat von: ElfenLied am 24.10.2015 | 20:20 ---
Moralische Dilemma sollten auch moralische Dilemma für die Charaktere sein, nicht für die Spieler.

--- Ende Zitat ---

Für mich sind die immer Charakterdilemmata. Deswegen spiele ich doch einen Charakter mit einer Gesinnung, um herauszufinden, was er in solchen Situationen tun würde und was nicht.
Blöd ist es, wenn es eine "richtige" Entscheidung gibt, die zur Lösung des Abenteuers führt oder sonstwie vom SL favorisiert ist, anstatt zwei nahezu gleichermaßen beschissene.

Andere Frage ist, ob solche Dilemmata gerade bei D&D gespielt werden sollten, oder nicht eher was für z.B. Warhammer wären. Kommt vielleicht aufs Setting an, aber D&D ist für mich eher ein klassischer amerikanischer Western, wo die Guten eben weiße Hüte tragen und die Guten sind, und die Bösen mit ihren schwarzen Hüten die Bösen. Dreckige Italowestern oder postmoderne Post-Western würde ich vielleicht eher mit anderen Spielen spielen wollen.

Wormys_Queue:

--- Zitat von: Feuersänger am 24.10.2015 | 18:21 ---Hm, ich wittere Potential für einen eigenen Thread. ^^ Kommt drauf an, wie eng man "Kobayashi Maru" definiert. Im Original (Star Trek) ist es ist es die _Simulation_ einer No-Win-Situation, die man nur herumreißen kann, indem man außerhalb des Referenzrahmens bescheisst -- wie in der Star Trek Vorlage, wo Kirk den Simulator umprogrammiert (sodass die simulierten Klingonen Angst vor ihm haben). Ansonsten ist der Test explizit darauf ausgelegt, unlösbar zu sein -- entweder man lässt den havarierten Frachter im Stich, oder man eilt ihm zu Hilfe und wird von einer unbezwingbaren Übermacht vernichtet. Wenn es also möglich ist, durch paladineskes "Trotzdem!"-Verhalten das Ruder herumzureißen (ohne als Spieler die Würfel zu drehen), war es eigentlich kein KM im engeren Sinne.
--- Ende Zitat ---

Beim Kobayashi Maru-Test geht es ja darum, die Reaktion der Prüflinge darauf zu testen, dass sie vor eine unlösbare Situation gestellt werden. Kirks Weigerung, den Test wie gedacht zu vollziehen liegt ja an seiner Einstellung, dass es keine solchen Situationen gibt. Seine Lösung: Er verändert den Test (zugegebenermassen auf unpaladinhafte Weise).

Die Frage für mich ist halt, ob dieses "außerhalb des Referenzrahmens bescheissen" nicht auch für den Paladin möglich ist, zumal es für ihn ja nicht um einen einfachen Test geht, den man wie Kirk beschummeln kann, sondern den Ernstfall darstellt. Die Frage ist halt dann, ob die Regeln des "Testes" vom Paladin nicht umgangen werden können, ohne dabei gegen den Codex zu verstoßen.


--- Zitat von: Huntress ---Für mich sind die immer Charakterdilemmata. Deswegen spiele ich doch einen Charakter mit einer Gesinnung, um herauszufinden, was er in solchen Situationen tun würde und was nicht.
--- Ende Zitat ---

Das Problem bei Elfenlieds Beispiel ist aber ja gerade, dass es für den Paladin überhaupt kein Dilemma darstellt. Der würde seine magischen Gegenstände leichten Herzens opfern, wenn er damit die Dorfbewohner retten kann.

Dem Spieler hingegen stellt sich gerade bei D&D das anschliessende Problem, dass der Charakter rein regeltechnisch auf diese Gegenstände angewiesen ist, um weiterhin im Spiel zu funktionieren und gegebenenfalls beim nächsten Kampfencounter stirbt, weil ihm ebendiese Items fehlen.

Das Dilemma ist also: Verhalte ich mich charaktergemäß und fang zur Strafe gleich schon mal an, mir einen neuen Charakter zu bauen? Oder pfeiff ich auf charaktergemäßes Spiel und verderbe mir damit selbst den Spass an meinem Charakter.

James T. Kirk würde wahrscheinlich dem SL ein paar hinter die Löffel geben, wenn der ihn vor so eine Wahl stellte.

Lichtschwerttänzer:
Wenn die Items gebraucht würden um ein anderes (größeres?) Übel abzuwenden?

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