Medien & Phantastik > Sehen, Lesen, Hören
Übersetzungen von Eigennamen oder doch nicht?
Niniane:
Ich muss aber nochmal eine Lanze für meinen (Teil-)Beruf brechen.
Wenn ich einen Text bekomme, in dem viele deutsche Eigennamen sind, übersetze ich die, gerade wenn es sprechende Namen sind (was soll ein Engländer denn bitte mit sprechenden deutschen Namen, außer sich wundern?). Die müssen dann aber auch sinnvoll übertragen werden, und das ist nicht so einfach.
Im "Scheibenwelt A-Z" ist ein netter Text drin über das Übersetzen, und da wird halt davon erzählt, wie die Übersetzer (ich glaube, es ging vor allen Dingen um den niederländischen) arbeiten udn versuchen, Sachen zu übertragen (nicht zu übersetzen). Das Beispiel da war ein typisch englisches Gericht, das man in den Niederlanden so nicht kennt, weil die Esstradition eine andere ist. Also hat er sich überlegt, was es denn für eine Entsprechung gibt, und hat die genommen.
Bei der neuen GoT-Übersetzung habe ich halt immer den Eindruck, das hat jemand übersetzt, der sich nicht mit der Materie beschäftigt hat. Kann natürlich sein, dass da Zeitdruck auch eine Rolle gespielt hat (bei Büchern, die heiß erwartet werden, übersetzt der Übersetzer ja bisweilen auch schon mal die Rohfassung), aber es entschuldigt halt solche Ausreisser wie Lennister oder Peik nicht. Ich hab jetzt nicht recherchiert, aber mit Sicherheit könnte man sich letzteres vielleicht irgendwie etymologisch herleiten. Greyjoy zu Graufreud ist halt 1:1, aber da hätte man sicher auch vom Text weggehen können.
Also: Bitte nicht Übersetzer schelten, nur weil einer merkwürdig gearbeitet hat.
Bad Horse:
--- Zitat von: Aylaschijian am 27.04.2016 | 10:47 ---Stark heißt laut leo.org im englischen kahl. - Soweit ich das sehe wurde das aber nicht übersetzt im Deutschen oder?
--- Ende Zitat ---
"Kahl" in Bezug auf einen Landstrich, nicht auf Kopfbehaarung. ;)
Jeordam:
--- Zitat von: Dr Hoo am 27.04.2016 | 23:41 ---Bei der neuen GoT-Übersetzung habe ich halt immer den Eindruck, das hat jemand übersetzt, der sich nicht mit der Materie beschäftigt hat. Kann natürlich sein, dass da Zeitdruck auch eine Rolle gespielt hat (bei Büchern, die heiß erwartet werden, übersetzt der Übersetzer ja bisweilen auch schon mal die Rohfassung), aber es entschuldigt halt solche Ausreisser wie Lennister oder Peik nicht. Ich hab jetzt nicht recherchiert, aber mit Sicherheit könnte man sich letzteres vielleicht irgendwie etymologisch herleiten. Greyjoy zu Graufreud ist halt 1:1, aber da hätte man sicher auch vom Text weggehen können.
--- Ende Zitat ---
Das auf jeden Fall. Pyke (oder in moderner Rechtschreibung pike) ist ein Fisch! Gibt es vier oder fünf Arten, unter anderem einige Hecht- oder Barschsorten werden so übersetzt.
Über die Konvention der Bastardnamen hat man dann auch genau die Verbindung zur Gegend, in der "pike" täglich auf den Tisch kommt.
Edvard Elch:
--- Zitat von: Luxferre am 27.04.2016 | 10:59 ---Ich finde Deutsche Eigennamen sehr erfrischend. Anfangs mag es etwas holprig klingen, aber ich sehe das, wie mein Lieblingsschriftsteller Sir Peter Ustinov, der schrieb, dass die Deutsche Sprache der Englischen überlegen sei. Viel komplexer und auch feinsinniger.
--- Ende Zitat ---
Wie bestimmt man denn die Komplexität oder den Feinsinn einer Sprache?
tartex:
--- Zitat von: Edvard Elch am 28.04.2016 | 08:37 ---Wie bestimmt man denn die Komplexität oder den Feinsinn einer Sprache?
--- Ende Zitat ---
Maximale Wortlänge
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln