Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Regelsystem

Gegenseitiges Unterbrechen / pop-up Angriffe

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YY:

--- Zitat von: Quaint am 26.07.2016 | 23:29 ---Ich handhabe das üblicherweise aber vereinfachend, nach dem Motto: wer überhaupt mal seinen Kopf raussteckt, macht sich auch angreifbar, und zwar die ganze Runde.

--- Ende Zitat ---

So hatte ich das auch mal angedacht; finde den betreffenden Thread grad nicht mehr.

So wie SaWo manche Sachen zusammenfasst, wäre das mMn der folgerichtige Ansatz, auch wenn manchem Spieler dann erst mal der Eindruck vermittelt wird, es würden taktische Optionen gestrichen (was nicht der Fall ist).



--- Zitat von: Quaint am 26.07.2016 | 23:29 ---Und diese Lauerhaltung die sich da oft einschleicht finde ich auch nicht so extrem plausibel: Wenn man so eine komplexe Situation hat, wo es ca. 10 Verteidiger in Deckung gibt, die alle völlig willkürlich mal aufplöppen und nen Schuß riskieren und dann wahrscheinlich auch mal die Position wechseln - da kann der Einzelne belauernde doch eher im Ausnahmefall den kompletten Überblick behalten.

--- Ende Zitat ---

Das wäre dann der Moment, wo man mit einer entsprechenden Bewaffnung anfängt, auf Verdacht zu schießen - aber Sperrfeuer ist ja die nächste Baustelle  :P ;)

Skyrock:
Schnappschussabzug für Scharfschützengewehre und MGs nach dem Aufpoppen aus der Deckung ist schon OK und sehr angebracht. Diese Waffen sind nicht sonderlich führig und zwingen den Schützen, eine gute Position zu haben um effektiv zu sein. Ständig wegducken und dann wieder durch das Zielfernrohr refokussieren / die unflexible Waffe auf dem Dreibein neu ausrichten müssen ist einfach nicht, wofür diese Waffen gedacht und effektiv sind.

Wer mobiler und auch in weniger vorteilhafter Position effektiv sein will, soll hat zum Sturmgewehr greifen, mit allen entsprechenden Nachteilen.

YY:
Das kommt sowohl auf die konkrete Waffe als auch auf die genaue Positionierung an.

Für ein Sharps Big 50 oder ein SAW ist das mMn nicht angebracht, aber auch sonst kann das eher wacklig sein.
Z.B. kann man sich teilweise von der Waffe lösen und die weitgehend in Position belassen, das macht viel aus.

Andersrum gibt es Konstellationen, wo ein SSA mindestens genau so angebracht wäre, obwohl man sich nicht bewegt, sondern "nur" das Ziel wechselt - da wird es der Regel mehr oder weniger zum Verhängnis, dass es kein facing gibt.

Oft passt die Regelung für meine Vorstellung auch nicht mit der Rundenlänge zusammen.


Generell hätte ich es lieber gesehen, wenn es wie bei den 40K-Spielen für die entsprechenden Waffen einen passenden Zustand gibt, in den man sie bringen muss - das würde zu großen Teilen zu gleichen Ergebnissen führen wie der pauschale SSA, aber die Randfälle deutlich besser abdecken.

Vasant:

--- Zitat von: Quaint am 26.07.2016 | 23:29 ---Das Problem gibt es ja häufiger, gerade in Systemen mit Schußwaffen, die dann teils zudem die Bedeutung von Deckung betonen.
Ich handhabe das üblicherweise aber vereinfachend, nach dem Motto: wer überhaupt mal seinen Kopf raussteckt, macht sich auch angreifbar, und zwar die ganze Runde. Aber natürlich gibts dann schon die vorgesehenen Deckungsbonis, oft auch eher großzügig.
Ich finde die Regeln zum abwarten und unterbrechen aber häufig auch unhandlich und spielverlangsamend - auch bei Savage Worlds, aber nicht nur.
Und diese Lauerhaltung die sich da oft einschleicht finde ich auch nicht so extrem plausibel: Wenn man so eine komplexe Situation hat, wo es ca. 10 Verteidiger in Deckung gibt, die alle völlig willkürlich mal aufplöppen und nen Schuß riskieren und dann wahrscheinlich auch mal die Position wechseln - da kann der Einzelne belauernde doch eher im Ausnahmefall den kompletten Überblick behalten.

Abwarten und unterbrechen würd ich wenn eher auf weniger komplexe, überschaubare Situationen beziehen (wenn sich im Gang jemand zeigt, knall ich ihn ab etc.)

--- Ende Zitat ---

Ist das denn überhaupt eine Hausregel? Wenn man das nicht so spielt wie du es beschreibst, kann man ja kaum ein Feuergefecht ohne Abwarten spielen. Wir benutzen das Abwarten nur für komplette Deckungen, wo man gar nicht* getroffen werden kann, aber dafür auch üblicherweise nichts vom Kampfgeschehen mitbekommt - im Gegensatz zu der Deckung, aus der man immer mal wieder kurz rausschaut.

*Abgesehen natürlich von der Option, die Deckung komplett zu durchlöchern

YY:

--- Zitat von: Vasant am 27.07.2016 | 00:32 ---Ist das denn überhaupt eine Hausregel? Wenn man das nicht so spielt wie du es beschreibst, kann man ja kaum ein Feuergefecht ohne Abwarten spielen.

--- Ende Zitat ---

Genau das ist das Ärgerliche und Zeitraubende daran.

Folgende Überlegung: Die Bewegungsregeln erlauben es explizit, kurz aus der Deckung zu kommen, zu schießen und wieder in Deckung zu gehen - so weit so gut.
Jetzt ist SaWo zwar an manchen Stellen eher abstrakt, aber hier ist es sehr konkret: ohne Unterbrechung ist man in seiner "eigenen" Runde unantastbar und es wird sehr relevant, ob man zum Ende der eigenen Handlung komplett in Deckung ist oder nicht.

Weder wird einem der Angriff erschwert noch erwähnt das Regelwerk an irgendeiner Stelle, dass man sich ggf. erst einmal neu orientieren müsste, wenn der Gegner in der Zwischenzeit seine Position verändert hat.
Da das relativ kleinteilig ist, verzichtet das Regelwerk eben darauf - mit dem Ergebnis, dass die Möglichkeit für Pop-Up-Angriffe entsprechend genutzt wird.


Aber die Handlungen laufen ja nicht strikt nacheinander (sonst wäre ja eine Kampfrunde (Anzahl der handelnden Parteien) x 6 Sekunden lang und keine 6 Sekunden), sondern relativ gleichzeitig und werden nur nach der Reihenfolge ihres Inkrafttretens sortiert, um die spielmechanische Bearbeitung zu erleichtern.
Sobald aber eine gewisse Gleichzeitigkeit gegeben ist, kann man auf Abwarten in diesem Kontext komplett verzichten, wie du schon sagtest.

Wer schießen will, muss sich im Zuge seiner Runde eben exponieren und wer komplett geschützt sein will, macht sonst nichts, ganz einfach.

Gäbe es Regeln, die Pop-up-Angriffe erschweren oder die den Überblick irgendwie einschränken (der ja im Normalfall gerade mit Miniaturen zu 100% gegeben ist), wäre das Ganze auch viel weniger interessant und man würde viel eher darauf achten, Sicht- und Feuerlinien zu gewinnen und zu halten.
RAW ist Letzteres aber "falsch" in dem Sinne, dass es ohne Abwarten sogar kontraproduktiv ist und mit Abwarten auch nur auf einen Schlagabtausch auf Augenhöhe hinausläuft, anstatt den "Popper" zu benachteiligen.


Mit Abwarten ist es dann sehr umständlich, weil dieses ganze kleine Hin und Her mit Abtasten, Angriff und Verteidigung, das im Nahkampf in einem einzigen Wurf zusammengefasst wird, hier über mehrere Runden ausgewalzt wird.
Unterm Strich finden Feuergefechte damit fast schon in Zeitlupe statt, obwohl die eigentlich schneller vorbei sind, wenn es mindestens eine Seite wirklich wissen will.


Ergo:
Entweder Quaints Ansatz verfolgen und Pop-Up-Angriffe streichen, kein Aufteilen der Bewegung erlauben (hat ähnliche Effekte, wirkt sich aber auch noch auf andere Sachen aus - mMn nicht unbedingt zum Negativen) oder wenigstens als Spieler "ehrlich" sein und nur Pop-Up-Angriffe ausführen, die aus Charakterperspektive nachvollziehbar sind.


Wie ich schon an anderer Stelle schrieb:
Wenn man hier streicht, macht man das Ganze wesentlich flüssiger, aber meistens sperren sich die Spieler dagegen, weil sie einen Verlust an taktischem Tiefgang sehen, der in dieser Form aber nicht gegeben ist.
Lediglich die Betrachtungsweise ist eine andere (und näher an der für den Nahkampf, wo das klaglos akzeptiert wird...).

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