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Wonder Woman

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tartex:
Ja, wir drehen uns hier schon lange im Kreis.

Ich finde es halt irgendwie seltsam, dass man in diesem Unterforum mitunter als mehr oder weniger zu dumm hingestellt wird, wenn man einen Genre-Film nicht gut fand. ("Was bist du auch so dumm, und hast Erwartungen gegenüber einem Superhelden-Film? Die sind doch eh alle schlecht geskriptet.")

Nachdem sich im Tanelorn aber sowieso nur Vollnerds rumtreiben, kann man davon ausgehen, dass Personen, die hier schreiben, nicht mit dem Genre an sich Probleme hat, sondern, dass eben der gerade diskutierte Film aus dem Genre nicht gefallen hat.

Ich finde es viel interessanter, wenn Leute darüber schreiben, was ihnen an einem Film gefallen hat oder nicht, anstatt, dass jede Kritik auf die Persönlichkeit des Kritikers umgemünzt wird.

Kowalski:
Die persönliche Ebene ist immer falsch, sowieso, wir kennen uns meist nicht persönlich und damit fehlt viel vom Kontext sowieso.

Was ich schade finde das der eine oder andere versucht seine Abneigung zu objektivieren.
Etwas nicht zu mögen ist keine Schande und auch kein Verbrechen.

Ich z.B. bin Horrorfilmen eher abgeneigt. Spaßige Horrorfilme wie House oder Beetlejuice, ja das geht. Aber zu viel Schrecken ist einfach nichts für mich.
Da überwiegt dann die Abneigung für zu viel Blut und Gewalt.

Wenn ich einen Film aus einem Genre kritisieren würde das ich par tout nicht mag, ja, dann ist das immer mit der Abneigung gegen das Genre mit gefärbt.
Genres die in meiner Wertschätzung grenzwertig sind, da kann es sein das mir Details die zum Genre dazugehören, einfach nicht geläufig sind. Und auch eine Aneinanderreihung an Zitaten und Referenzen kann ermüdend sein. Das ist so wie Barrique Wein. Mir erschließt sich nicht der Sinn einen Wein noch mehr nach Fass schmecken zu lassen.
Da gibt es sicher Connoisseurs die mir erklären können wieso und weshalb. Mein Geschmack ist es nicht.

Und dann gibt es Genres in denen ich mich einigermaßen auskenne und wo ich meine Kompositionen und Konventionen zu kennen. Da bin ich manchmal positiv überrascht wenn die Konventionen mal gebrochen werden und manchmal finde ich ganz gut das ein Film ganz klassisch daher kommt. So wie manchmal ungewöhnlich gewürzte Speisen schmecken und man manchmal einfach nur Steak und Pommes will und kein Brimborium.

Wenn ich Kritikpunkte aufgreife und erkläre wieso sie mich nicht gestört haben, macht das den Film noch lange nicht besser für denjenigen der ihn kritisiert hat.
Das mag am falschen Genre, an einer anderen Erwartung die enttäuscht wurde, an schlechtem Film oder schlechter Laune gelegen haben.
Die Meinung eines Kritikers zum Film zum einen Heilig (im Sinne von: berechtigt, subjektiv korrekt, unverrückbar) zum anderen eben höchst subjektiv.

Wenn jemand kein Erdbeereis mag, dann ist das halt so.
Ich bin mir sicher für manche Filme fehlt mir der Zugang.

Twin Peaks, der Film hatte ich weder verstanden noch gemocht.
Und wenn man zu viel Vorwissen braucht um einen Film zu verstehen ist das immer schlecht.
Deswegen verstehe ich das rumgejammer mancher nicht die sich darüber beschweren das so viel am Anfang mancher Filme erklärt und gelabert wird.
Wenn man das nicht hat, fehlt vielen Zuschauern der Kontext.
Aber ein zuviel davon kann natürlich das Tempo eines Films zerstören.

Oder jemand findet das die Ewoks Star Wars VI kaputt gemacht haben. Ich denke der hält das aus und ich denke es war trotzdem ein Fehler die Ewoks so LowTech zu machen.
Wenn sie eher wie die Gungans eine Art Bio-Tech verwendet hätten, hätte man ihn ihre Erfolge gegen die Sturmtruppen abgenommen.

So hatte ich nur das Gefühl gerade Lucasfilm lizensierte MonChichis in den Kampf gehen zu sehen die irgendwo als Merchandise die Kassen füllen werden aber ziemlich hart an der Suspension of Disbelief kratzen.

Und wer zur Hölle braucht pelzige, Kuschelbärähnlichen Space Hobbits?????

Teylen:

--- Zitat von: tartex am 12.07.2017 | 16:30 ---Die Frage ist halt, warum man sich auf einen Film mühsam einlassen sollte, wenn es dutzende, andere gibt, die einen mitreißen.
--- Ende Zitat ---
Der genannte Punkt, das nur um die eine Amazonen "on-screen" getrauert wird und nicht um jede einzelne gefallene Amazone hat allerdings m.E. schon etwas mit dem einlassen auf den Film und dessen Genre-Konventionen zu tun.
Dahingehend stach Wonder Woman, meines Erachtens, dadurch heraus das man gleich mehrfach überhaupt Trauer gezeigt bekam.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Sowohl bezüglich Antiope ging, die verstörten und gebrochenen Heimkehrer aus dem zweiten Weltkrieg oder Steve Trevor.
Wobei hinzukommt das Antiope die Tante von Diana war, deren persönliche Trainerin.
Das Antiope die Schwester von Hipolyta war und dazu noch die beste und ausgezeichneteste aller Kämpferinnen. Die an der Seite ihrer Schwester die Amazonen aus der Versklavung befreite.
Nun und der Umstand das die No-Name Amazonen sicherlich auch betrauert wurden, wenn halt "off-screen".
Wo andere Filme aus dem DC-verse oder dem MCU normalerweise keine Zeit auf das Trauern aufbringen.
Das heißt maximal wenn die für den Helden wichtige Person stirbt / sterben (Batmans Eltern).

Kowalski:
"Das war kein Film für mich"
ist halt eine andere Haltung als
"Der Film ist schlecht"
Es war ja die erste Haltung, das passt schon.

Ach ja, welcome @anniratak

tartex:
Ich ärgere mich nur über Aussagen wie "Der Film war so schlecht, da kann man gar nicht drüber reden." oder "Der Film ist nur gut, wenn man nicht darüber nachdenkt / redet."

Jeder, der mir erzählt, dass eine bestimmte Szene für ihn/sie nicht funktioniert hat, und vielleicht noch eine potentiellen Grund dafür angibt, trägt was interessantes zu Diskussion bei, finde ich.

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