Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen
Irgendwo in IRLAND
			Puklat:
			
			 An der Straße entland des Lough Key 
"Und was habt ihr vor, nachdem ihr mich zu Hause abgesetzt habt?! Wenn Azatoth für die seinen sorgt, so wird er doch auch über mich wachen. Warum sollte ich euch dann brauchen?"
 Bilde ich es mir ein, oder redet er wirr?!
Er wirkt überzeugend, ehrlich. Er spricht nicht dümmlich. Es ist keine Idiotie, die aus ihm spricht. Wahnsinn vielleicht, Irrsinn, Verwirrung... aber er ist weder dumm noch denkt er sich das aus. Er glaubt, was er sagt. Er ist von seinen Worten und Taten überzeugt. 
Ich weiß nicht, was mir hier am meisten Sorgen macht. 
"Nun, Sie scheinen mir nicht leichtfertig von ihrer Sache abzubringen zu sein. Das schätze ich an den meisten Leuten. Aber ich bestehe auf drei Dinge!
Sie erzählen mir unterwegs was sie über Azatoth wissen! Und dann berichten Sie mir ... noch mal ... was sie über die Aufgaben bzw. Verpflichtungen des Auserwählten und der linken Hand wissen! Und zu guter letzt: Suchen Sie sich, nachdem wir bei mir zu Hause angekommen sind, ein Zimmer in einem Gasthaus im Ort. Ich kann und werde Sie nicht bei mir zu Hause aufnehmen."
Dann beginne  ich ihn über einen leichten Umweg zu unserem Haus zu führen. Ich traue mich nicht einen großen Umweg zu wählen. Wenn er wirklich  einen solchen Orientierungssinn hat, wie er sagt, dann wird er einen größeren Umweg vielleicht bemerken. Aber ich brauche genug Zeit, damit er mir berichten kann, was ich wissen will.
Langsam schreite ich, den Revolver in der Jackentasche, mit der Angel und dem Eimer mit den Ködern den Weg entlang und höre ihm zu.
		
			Der Läuterer:
			
			Auf der Dorfstrasse zurück zum Dorf
"Herr, ein neuerlicher Test?" Er lächelt wissend. "Sehr wohl, Auserwählter. So überprüft denn mein Wissen."
"Azathoth ist der oberste Gott, ein Sultan von formloser Gestalt. Er regiert vom Zentrum des Weltalls aus und befindet sich doch ausserhalb des geordneten Universums. Er regiert seit Abeginn aller Zeit und bis in alle Unendlichkeit. Er ist die allgegenwärtige Veränderung und das Chaos."
Er schaut Dich fragend an. "Das ist doch richtig, nicht wahr Herr?"
"Herr, ich habe alles gelernt." Er lächelt. "Azathoth bildet den Mittelpunkt der Galaxis, das sogenannte Nukleare Chaos, und übersteigt in seiner schier unendlichen Macht selbst den allwissenden Yog-Sothoth."
Dann nimmt er einen anderen Weg, als den, welchen Du eingeschlagen hast. "Hier entlang, Auserwählter. Ihr scheint so Gedanken verloren zu sein, dass Ihr Euch fast verlaufen hättet. Wie gut, dass Ihr mich habt, Herr."
"Azathoth ist die unverrückbare Präsenz, ohne direkte, feste Gestalt. Er besitzt kein Bewusstsein und doch ist ihm unser Sein und unsere Dienste bewusst. Azathoth ist eine immer währende Aura, die nie direkt Gestalt annimmt. Er handelt nur indirekt, durch andere."
Er schaut zum Himmel. "Da sich Azathoth ständig verändert, ist er auch das Sinnbild der immer währenden Gleichförmigkeit. Er verkörpert die Beständigkeit und die ewige Konstanz. Er ist wie eine Uhr, die ständig die neue Zeit anzeigt, doch ihr Zifferblatt weder verändert, noch sich jemals bewegt. Er ist was er ist. Er ist. Er ist da. Er ist die Zeit. Niemand darf seinen Namen ungestraft laut auszusprechen. Er ist der oberste der äusseren Götter."
		
			Puklat:
			
			"Sehr gut. Sie haben offensichtlich fleißig gelernt und wissen nun bescheid."
"Aber sie haben noch nicht alle Fragen beantwortet. Was ist die Aufgabe des Auserwählten? Ist er das Werkzeug Azathots auf Erden?"
Mir läuft immer wieder ein eisiger Schauer über den Rücken, als ich seinen worten lausche. Was er sagt klingt fantastisch - im eigentlichen Wortsinne fantastisch. 'Der Mittelpunkt der Galaxie', 'Chaos', 'Macht', 'allwissend'
All das würde ich Hirngespinste abtun. Doch ist etwas überzeugendes, nicht nur etwas manisches in seiner Stimme. Und in mir drin gibt es etwas, das ihm zustimmt. Das mir das beklemmende Gefühl gibt, dass das nicht nur irgendwelche Worte sind. Wann ist es passiert, dass ich der Auserwählte wurde? 
War es die Hand? Die Hand des sechsfingrigen Priesters?
War es schon vorher? In Cornwall? In dem Ort der biblischen Plagen und Erscheinungen?
War es vielleicht eine der Spukerscheinungen, die ich noch davor untersucht habe?
Es gibt doch mehr Möglichkeiten, als ich mir anfangs eingestanden hätte.
Und woher weiß er, wo der Weg lang geht?
Ich verlangsame meinen Schritt in einen abwartenden fast schon belauernden Gang. Ich schaue ihn musternd an.
"Aber bevor Sie mir sagen, was sie über den Auserwählten, die linke Hand und deren Aufgaben und Verpflichtungen wissen, sagen sie mir noch schnell: Waren Sie schon mal bei mir zu Hause?"
		
			Der Läuterer:
			
			"Nein, Herr. Ich war noch nie bei Euch Zuhause. Und ich würde es auch nicht wagen. Eure Heimstatt ist heilig. Ich würde sie nur beschmutzen und entehren."
"Nun, die Aufgabe der linken Hand ist es für die rechte Hand zu sorgen. Sie ist Eure Fürsorgerin. Sie ist willensstark, geschmeidig und schön. Sie wird den Nachfolger gebären."
"Die Aufgabe der rechten Hand ist es Azathoth Vergnügen zu bereiten."
		
			Der Läuterer:
			
			Auf der Dorfstrasse zum Manor
Der Trank, den Dir Karim einflösst ist zähflüssig und Honig artig. Er erinnert Dich an Deine Zeit im Kongo, denn dieser Sirup schmeckt wie eine überreife Banane. Deine Zunge prickelt, als würden winzige Wassertröpfchen darauf zerplatzen. Dann fühlt sich Deine Zunge leicht taub an. Du willst das Gebräu ausspucken, doch ein Finger von Karim bohrt sich in Deinen Solarplexus und zwingt Dich zu schlucken. "Verzeiht, Auserwählter." Und während Du schluckst, fühlt es sich so an, als würdest Du eine dicke, haarige, sich windende Raupe schlucken. Du atmest tief ein. Gierig saugst Du die Luft in Deine Lungen und atmest durch. Du fühlst Dich gut und erfrischt. Karim liegt vor Dir am Boden in unterwürfiger Haltung. "Verzeiht, Meister, verzeiht. Es ist eine Todsünde den Auserwählten anzugreifen."
		
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