Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen

Irgendwo in IRLAND

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Der Läuterer:
Ove liegt auf dem saftig grünen Gras des, vom Gewitter noch nassen, Bodens.
"Dääämooon weiiicheee!" Ein Klicken ist zu hören. Überall um Dich herum liegen Fragmente des Fensters und des Rahmens.
Du blickst Dich hastig um und siehst zu Deinem Schrecken, dass beide Läufe der Flinte aus dem Fenster zeigen. Und erneut ist ein Poltern aus der Küche zu hören. Dann gibt es ein Geräusch, als würde viel Geschirr zu Boden stürzen und zerspringen.

Puklat:
Ove
Ich setze alle meine Hoffnungen darauf, dass das Rumpeln des Geschirrs die offensichtlich wahnsinnige Frau ablenkt. Ich springe auf und sprinte in Deckung, indem ich so schnell ich kann zur nächst gelegenen Hausecke renne und mich dort an die Hauswand presse.
Mit bis zu meinem Hals schlagenden Herzen schaue ich kurz und sehr auf der Hut um die Ecke, um zu sehen, was hinter mir passiert (ist).

Der Läuterer:
Du hast die Gefahr erkannt und versuchst Dich in Sicherheit zu bringen. Du robbst über das Gras und die Scherben. Deine Reflexe sind etwas eingerostet. Du willst Dich zur Seite rollen, doch Du bist starr vor Schreck, als Du in die Läufe der Flinte blickst.

Die dunklen Rohre der Flinte werden von einem grellen Licht erhellt - dann trifft Dich die Schrotladung voll aus beiden Läufen gleichzeitig.

Blut fliesst Dir über Deine linke Gesichtshälfte und über Deinem Hals. Vor Schmerz schreist Du laut auf. Die zweite Ladung hat Deine linke Schulter voll getroffen. Der Schmerz brennt wie Feuer und Du hast auf dieser Seite kein Gefühl mehr. Deine Jacke und Dein Hemd sind durchlöchert und liegen in Fetzen. Blut läuft Deine Brust hinab.

Der Läuterer:
Je eine volle Ladung aus beiden Läufen der Flinte hat Dich erwischt. Im Gesicht und am Oberkörper.
Du müsstest tot sein. Tot!
Und doch lebst Du noch. Noch! Doch wie lange?
Du wirst verbluten.
Das Einzige, das Dich noch am Leben hält, ist sicher nur der Schock.
Oder Du bist bereits tot, liegst am Boden und blutest aus.
Und alles, was Du glaubst zu tun, ist nur noch das schwache Flimmern Deines verlöschenden Gedächtnises, das sich noch ans Leben klammert, obwohl es weiss, dass der Körper tot ist.

Puklat:
Ich liege blutend auf dem Boden und weiß gar nicht wie mir geschehen ist. Eben noch stand ich dort und wollte die Witwe vom Selbstmord abhalten und plötzlich hat sie mich einfach erschossen.

Ich  brauche eine gefühlte Ewigkeit um zu begreifen, dass ich noch denken kann und somit auch eine Chance habe etwas zu machen. Als ich mich auf meinen Körper konzentriere und versuche mit aufzurichten bricht der Schmerz wie eine Flutwelle über mich herein.
Nur sehr stockend kann ich mich aufrichten. Immer wieder breche ich zusammen, wenn ich die getroffene Schulter belaste.
Ich schaffe es schließlich mich auf den Bauch zu drehen und schiebe mich langsam mit den Beinen vor.

Ich muss bei jeder Vorwärtsbewegung vor Schmerz stöhnen.

Ich muss es schaffen! Ich muss aus dem Schussfeld.

Meine Sicht wird trüber. Verliere ich das Bewusstsein? Ist es die Anstrengung? Der Schmerz? Oder doch nur das Blut, das mit immer weiter in die Augen läuft?

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