Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen

Irgendwo in IRLAND

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Joran:
Clive

Als die Witwe auf mich zu stürzt, schlage ich mit meinem Gehstock nach den Messern, um ihr diese aus den Händen zu prellen.

Der Läuterer:
"Iiichhh hoooffeee, Duuu leiiidessst niiichttt." Die rechte Hand der Frau lässt die Klinge des Messers über den Tisch kratzen. Und mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk, schleudert sie etwas von dem Unrat in Deine Richtung "... niiichttt zuuu weeeniiig."

Danach befördert sie mit einem schnellen Tritt eine Holzkiste in Richtung Deiner Schienbeine.

Joran:
Clive

Mir wird endgültig klar, dass weiteres Einreden auf die Meabh hier wohl nichts mehr ausrichten kann. Also bereite ich mich darauf vor, mich gegen die offenbar dem Irrsinn verfallene Alte zu verteidigen und ihr dabei möglichst wenig Schaden zuzufügen.

Mein Stand ist ohnehin unsicher. Die breiige Masse aus Unrat und stinkenden Abfällen, die den Boden bedeckt oder sogar den Boden darstellt, macht jeden Schritt zu einem Wagnis.

"Wie konnte die Witwe das Cottage seit meinem letzten Besuch so verkommen lassen? Seit wann geht das so? Das hier ist nicht das Ergebnis von wenigen Tagen. Dieser Verfall kann nicht alleine der Nachricht über den Mord an Kayleigh geschuldet sein. Hier muss schon wesentlich länger etwas im argen liegen!"

Ich beschließe, nicht das Wagnis einzugehen, der Kiste mit einem Sprung auszuweichen. Stattdessen stütze ich mich mit der Linken auf die Fensterbank hinter mir und halte den Stock schützend wie einen Degen vor mich. Die Kiste versuche ich mit einem Fuss abzuwehren und hoffe, dass mir dies mit der gleichen Leichtigkeit gelingt, wie es der Witwe möglich war, die Kiste in meine Richtung zu treten. Die alte Frau ist rüstig, aber sie macht auf mich nicht den Eindruck, plötzlich übermenschlichen Kräfte entwickelt zu haben.

Ein stechender Schmerz in meiner linken Hand lässt mich zusammenzucken und für einen kurzen Augenblick befürchten, die Katzen seien wieder zu geisterhaften Leben erwacht, um mich zu beißen oder zu kratzen. Doch dann fallen mir die Scherben ein, die überall um das Fenster verstreut liegen ... Schnell wird das Fensterbrett unter meiner Handfläche feucht und rutschig.

Puklat:
Ove
Wie üblich besteht auch hier der Boden aus gestampftem Lehm. Der starke Regen des gestrigen Abends muss ihn aber durchweicht haben. Offensichtlich hat es nicht nur über dem Manor wie aus allen himmlischen Kübeln zugleich geschüttet. Das Wasser muss die leichte Schräge vom Hof hinab hier hinein gelaufen sein.

Ich überlege, ob es so viel geregnet haben kann, dass der Boden hier komplett durchweicht ist und deswegen so rutschig ist, doch dann merke ich, dass meine Füße nicht sehr tief einsinken. Es ist doch nur die obere, gewöhnlich staubige, Schicht des Bodens, die nun zu einem rutschigen Schmierfilm geworden ist.

Ich schaue mich nach Halt um. Dicht neben der Tür, zu meiner Rechten, befindet sich eine alte Werkbank. Sie ist unaufgeräumt. Überall liegen, Werkzeuge und Gerümpel herum. Für den Besitzer sicher keine allzugroße Unordnung, aber für Fremde sieht es schlicht chaotisch aus.
Während ich meinen Blick über das Gerümpel gleiten lasse, um meinen Augen mehr Zeit zu geben sich an das Dämmerlicht anzupassen, fallen mir die Gerüche um so stärker auf. Die Gerüche in diesem Raum sind zahlreich.
Zuerst der erdige Geruch, des Lehmbodens, gemischt mit dem staubigen Geruch der Luft. Eine Mischung aus Heustaub, Holzmehl, der Holwürmer in den Dachbalken und dann der Dung. Die Ausdünstungen der Tiere sind hier nur wenig zu riechen. Dafür riecht es nach Metall und Rost. Alles in allem ein Geruch nach Alter, Verwirrterung und Muff.
 
Es fällt mir schwer zu atmen. Der Geruch ist schwer und legt sich zunächst wie Teer in meine Lungen. Ich brauche ein paar Atemzüge um mich zu gewöhnen.
Ich stütze mich an der Werkbank ab und hebe hier und da forschend ein paar Werkzeuge an um zu sehen, was es ist aber auch um zu sehen, was darunter liegt.

Liegen hier Schnitzmesser? Waffen? Oder doch eher nur Hämmer, verrostete Sicheln und alte, schartige Klingen von Sensen, rostige Nägel und alte Bohrer?

Während ich dort suche höre ich das Miauen einer Katze.

Was macht eine Katze an einem Ort voller toter Katzen? Ist sie freiwillig hier? Ist sie doch soetwas wie der Chef hier im Revier und hat die Katzen, die nun Katzenleichen sind, so zugerichtet, dass sie verstorben sind? Ist es eine gefangene Katze? Das nächste Opfer der unheiligen Mordaktion? Oder ist sie doch nur durch Zufall hier und hofft darauf, dass ich ihr ein paar Essensreste oder einen Schluck Milch bringe?

Wo sind überhaupt die anderen Tiere? Ich kann sie riechen, aber noch nicht sehen.

Während ich mich suchend weiter voranziehe in der Hoffnung die Katze, die Tiere oder sonstige Hinweise zu finden, halte ich mich zunächst an der Werkbank fest, und schaue mich suchend in die  Richtung um, aus der das Miauen kam. Dabei fällt mir zu meiner linken der alte Leiterwagen auf. Es ist kein großer Wagen, sicher nur für zwei Ponys ausgelegt, aber ausreichend, um das Heu und Stroh für diesen kleinen Hof einzufahren. Zumindest war es das mal, bis er hier abgestellt und sicher seit Jahren nicht mehr genutzt wurde.
Auf dem Wagen liegt eine Plane oder schlicht Unrat und dieser Wagen und der Unrat darauf scheinen die einzige Barriere zu sein, die den Arbeitsbereich des Schuppens von der Tierhaltung und der Lagerung von Heu und Futter trennt. Ich will mich dorthin bewegen und taste mich in die Richtung vor.

Am Leiterwagen angekommen, hebe ich die staubige Plane an, um hinunter zu spähen. Ich brauche beide Hände um die ölige, schwere Plane zu heben. Meine Wunden protestieren, aber ich muss herausfinden, was hier zu finden ist.

Luni schaut inzwischen in die Richtung des Hauses, als würde er von dort etwas hören. Doch weder Luni, noch das was draußen passiert bemerke ich, in dieser wie betäubend wirkenden, dunklen, muffigen Abgeschiedenheit.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Herumstochern: Dieses Würfelergebnis wurde verfälscht!
Gewürfelt 2d6+1 : 3, 5 + 1, Summe 9

Der Läuterer:
Wie eine lepröse, eiterige, Geschwulst beherbergende Haut kommt Dir der Küchenboden vor, der unter den Bewegungen Deiner Schuhe schmatzende, glucksende, rülpsende und furzende Geräusche von sich gibt. Unter Deinen Sohlen bilden sich zähe, klebrige Fäden, die Deine Schuhe mit der garstigen Oberfläche der Küche verbinden.

Das Innere der Küche spiegelt anscheinend so ziemlich auch das Innere der Alten wieder. Von Wahnsinn verfallen, mit sich im Unreinen und verwirrt. Gedanken von abgrundtiefer Verderbtheit und Verkommenheit stürzen auf Dich ein. Verwirrende Gedanken. Und Du weisst nicht woher oder weshalb.

Die Holzkiste, von Deinem Stock und dem Unrat am Boden abgestoppt, stellt keinerlei Bedrohung für Dich dar. Vielmehr scheint es mehr eine Art Ablenkung, denn ein Angriff gewesen zu sein

Unrat landet in Deinem Gesicht, das von dem breiten Messer in Deine Richtung geschleudert wurde und bleibt, zähem Haferschleim gleich, an Stirn und Wangen kleben. Doch Deine Augen bleiben klar und Dein Blick fest. So siehst Du, wie die Alte zum Sprung ansetzt.

Mit der Witwe ist anscheinend nicht zu spassen. Von dem lichten Moment, als sie die Flinte aus dem Fenster warf, ist nichts mehr zu spüren. Ihre Augen funkeln böse vor maligner Mordlust.

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