Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen
Irgendwo in IRLAND
Joran:
Clive
Mit dem Stock fege ich die beiden Messer aus der Reichweite der Witwe. Der Boden bleibt ein unsicheres Terrain. Gleichzeitig hält mich die Sorge, die Witwe könnte erneut eine Wandlung vollziehen und wieder zum Angriff übergehen, zur Vorsicht an. Darum nähere ich mich Meabh nur vorsichtig und nutze den Stock, um einen sicheren Stand zu bewahren. Als ich endlich neben der dem Wahnsinn verfallenen Frau in die Hocke gehe, fühle ich mit Erleichterung ihren Puls. Aber ich weiß, dass auch sie dringend einer eingehenden Behandlung bedarf ... wie Ove. Das Gesicht ist erschlafft und aschfahl. Die Falten scheinen sich tiefer eingegraben zu haben, seit ich sie gestern zuletzt gesehen habe. In den hängenden Mundwinkeln sammelt sich Speichel. Der Geruch der Alten raubt mir den Atem ... oder geht der Gestank von der dicken Schicht aus Unrat aus, dem ich in der Hocke und ein paar Schritt vom Fenster entfernt erst jetzt vollends ausgesetzt bin? Dort, wo mein Stock den Kopf getroffen hat, beginnt sich die Haut bereits zu spannen.
Ich löse meinen Gürtel und binde der Alten damit fest die Hände. Aber auch als ich meine Arbeit abgeschlossen habe, beruhigt mich das nur ein wenig. Ich weiß, dass Wahnsinnige nicht unbedingt ihre Hände brauchen, um Verletzungen zu verursachen.
Dann richte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Verletzungen und beginne mit meiner Untersuchung.
"BRADDOCK!", rufe ich, ohne den Blick von meiner Patientin zu wenden. "Ich brauche sauberes Wasser und ein Stück Stoff, um ihre Verletzungen zu kühlen! ... Wir brauchen Hilfe! Ove wurde angeschossen. ... Wir brauchen einen Wagen, um beide zum Manor zu bringen! ... RASCH, EILEN SIE SICH!"
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Medical Training:
You are a trained physician capable of dealing with cuts, scrapes, and broken bones.
You may roll +stock to treat injuries.
Mein Wurf 2W6 = 2+5 = 7 ... hinzu kommt noch "stock", aber ich finde gerade wieder nicht, was das für ein Wert ist. Bei Ove habe ich zuletzt Luck benutzt, dann käme ich insgesamt auf 7 (Luck = 0)
Der Läuterer:
Nachdem Du die Witwe sorgfältig gefesselt hast, fühlst Du beinahe körperlich, dass Du beobachtet wirst. Ein Blick in ihr Gesicht lässt Dich zusammenzucken.
Unter den zerzausten Haaren, die ihr in die Stirn hinab hängen, siehst Du ein hektisch herum blickendes Auge. Es blinzelt, als sich Euer Blick trifft.
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Joran:
Clive
"GOTT IM HIMMEL!", stoße ich erschrocken aus, als ich das Auge erblicke. Ich taumele aus der Hocke zurück und verliere den Halt. Auf allen vieren versuche ich rückwärts möglichst schnell Abstand zwischen mich und Meabh zu bringen, bis ich die Wand in meinem Rücken spüre. Die Absätze meiner Schuhe schaben über den Boden und hinterlassen längliche Spuren, die sich von den Seiten her langsam mit Flüssigkeit füllen. Meine Hände versinken im schmierigen Untergrund. Die träge Masse quillt zwischen meinen Fingern hindurch. Und über allem liegt dieser bestialische Gestank, der meine Sinne immer stärker zu dominieren scheint.
Unbeholfen rappele ich mich unter Zuhilfenahme meines Gehstocks und der Wand in meinem Rücken auf. Das Küchenfenster liegt nur wenige Schritte neben mir. Es verspricht Licht und frische Luft. Ich beginne mich vorsichtig in diese Richtung zu bewegen. Der Schreck sitzt mir noch tief in den Gliedern, so dass meine Hände zittern.
"Das kann nicht real sein! ... Ich muss mir das eingebildet haben! ... Dieser Gestank ... vielleicht ist es ein Gas, das die Sinne beeinflusst?"
Mit Widerwillen blicke ich zu Meabh herüber, die im Zwielicht liegt. Die Sonne strahlt so hell durch das Küchenfenster, dass alles außerhalb des scharf abgegrenzten Rechtecks auf dem Boden dagegen finster erscheint, als würde man gegen das Licht fotografieren. Es ist unmöglich zu erkennen, was sich unter den zerzausten Haaren verbirgt. ... Aber ich meine, den stechenden Blick noch immer auf mir zu spüren. ...
"Ich muss Meabh hier herauszerren ... ans Tageslicht ... und mir eine Bestätigung einholen. Ich muss sichergehen, dass nicht nur ich das Auge sehe! ... Ich wünschte mir, Matilde wäre hier ... oder Cainnech! ... Wem kann ich DAS zeigen? ... Ove? Selbst wenn er nicht verletzt wäre, würde er derartiges verkraften? ...", zweifele ich. "Kann ich Braddock vertrauen? Welche Rolle spielt er hier? Ist er nicht vielleicht der Ursprung dieses Irrsinns? Alles begann mit ihm ... Ayana? Selbst wenn ich ihr trauen könnte, wer würde ihr später glauben, wenn es darauf ankommen sollte? Sie ist SCHWARZ. Und die Menschen sind erfüllt von Vorurteilen. ... Wem kann ich in einer solchen Sache vertrauen?"
Meine zitternde Hand stößt gegen das Fensterbrett, während ich noch nachdenke. Ich wende mich kurz zur Seite und sauge die frische Luft durch die zerborstene Scheibe ein.
Puklat:
Ove
Das Miauen kommt ganz offensichtlich nicht aus dem Pferch, in dem ich es vermutet habe.
Es kommt noch weiter aus dem Dunkel.
Ich wende mich dahin um.
Oder sind es mehrere Katzen, die an verschiedenen Stellen Miauen? Bilde ich mir das ganze vielleicht auch nur ein?
Alles scheint möglich.
Prüfend hebe ich eine dicke Planke etwas an, die sich schmatzend leicht vom Boden erhebt. Sie ist schwer und lang.
Ich lasse sie sinken und schaue mir die Umgebung an. Erst jetzt erkenne ich, dass die Planke ein Loch überspannt. Eine Grube.
Ist das ein Brunnen? Eine Dung-Grube? Aber warum sollte jemand das mitten im Stall bauen? Wäre es nicht viel zu gefährlich? Man selbst oder die Tiere könnnten dort hineinstürzen.
Ist es vielleicht eine illegale Mine? Kann man hier Erze oder Kohle abbauen?
Ich kann mich nicht erinnern. Zu sehr schwindelt mir der Kopf, schießen mir Gedankenfragmente durch den Geist.
Wer auch immer diese Grube ausgehoben hat, es muss lange her sein. Die Deckbretter sind morsch... alle, bis auf die Planke, die auf die andere Seite führt.
Rationalität treibt mich nicht mehr an. Jeder geistig und körperlich gesunde Mensch, würde entweder vermutlich den Weg über die Pferche suchen, um die Grube zu überwinden. Oder würde einfach umdrehen und das verdammte Katzenvieh in Ruhe lassen. Eine Katze, die von selbst auf den Baum klettert, kann auch von selbst wieder herunter, auch wenn sie in der Zwischenzeit herzzereissend schreit und maunzt. So verhält es sich doch auch mit dieser Katze. Wenn die von alleine her kam, dann kommt sie auch von alleine wieder heraus.
Aber Rationalität hat mit meinen Entscheidungen wenig zu tun. TROTZ treibt mich an.
Da meint der Boden hier mir also weitere Hinternisse entgegen zu bringen! Da wollen wir mal sehen!
Mit einer Mischung aus Schocksymptomen, Selbstüberschätzung und purem Trotz, schreite ich auf die Planke zu. Die mit Messern bewährte Latte, muss ich abstellen, bevor ich einen Schritte auf die stabile, große Planke wage. Ich halte mich an der Begrenzung des benachbarten Pferches fest, als ich meine Füße vorsichtig auf der Planke voran schiebe.
Mehrfach rutsche ich fast weg, doch im letzten Moment kann ich mich immer wieder fangen. Beim letzten Schritt, muss ich mich jedoch so stark festhalten, dass es mir die Tränen vor Schmerz in die Augen treibt. Nur mit Mühe konnte sich mein geschundener linker Arm in dem Pferch festklammern, als mein rechter Fuß wegrutscht.
Ich schleppe mich erschöpft auf die andere Seite der Grube und übergebe mich.
Es dauert einige Zeit, bis ich mich wieder gesammelt habe und weiter gehen kann. Vorsichtig schleppe ich mich weiter.
Wie konntest du den Ort des Miauens nur so falsch einschätzen?! Warum interessiert es dich überhaupt? Dieser Stall hat doch gar nichts interessantes zu bieten. Ove, du musst verrückt sein!
Diese Gedanken verhallen in mir ungehört. Es geht ums Prinzip! Ich will es jetzt wissen! Ich will keinen Hinweis übersehen. Allerdings trägt diese Sichtweise die Gefahr mit sich genau wegen dieser Fokussierung, diesem "Überanspruch" das Wichtige zu übersehen.
Bin ich dem miauen, der Katze NUN endlich nah?!
Der Läuterer:
Die Planke ist schlüpfrig, doch trägt sie Dein Gewicht mit Leichtigkeit, während Du darüber hinweg balancierst und dich dabei mit einer Hand an der Einfriedung des Pferchs festhältst.
Auf der anderen Seite der Grube angekommen, packt Dich die Neugier. Du trittst mit der Spitze Deines Schuhs etwas Lehm los, trittst von der anderen Seite vorsichtig an die Grube heran, schaust hinab und wirfst gleichzeitig den Klumpen hinunter.
Du weisst nicht, was Du erwartest oder erwarten sollst. Das, was passiert, enttäuscht Dich etwas, denn nichts Aufregendes geschieht. Obwohl Du gespannt wartest, und genau hinhörst, hörst Du nichts besonderes. Tief scheint die Grube jedenfalls nicht zu sein und einen festen Boden scheint sie auch aufzuweisen.
Dann wendest Du Dich wieder dem hinteren Teil der Scheune zu. Du bist jetzt etwas entspannter und so merkst Du sogleich wieder, wie Deine vielen kleinen Wunden schmerzen.
Du schaust Dich um. Hier hinten ist es noch dunkler als etwas weiter vorne. Fast glaubst Du, dass die Finsternis jeden Lichtstrahl verschlingen würde. Erneut drehst Du Dich, bis sich Deine Augen besser den Lichtverhältnissen angepasst haben, da entdeckst Du auf einem Sims am Verschlag eine Petroleumlampe stehen. Daneben liegt ein Metallkanister und drei Schachteln mit Streichhölzern.
Du fixierst die Lampe. Und je intensiver Du sie anschaust, desto stärker scheint die Dunkelheit der Umgebung auf Dich eindringen zu wollen. Das wenige, spärliche Licht wirft seltsam bewegte Schatten, die ein eigenes Leben zu haben scheinen. Die langen Schatten der Balken scheinen belebt. Bewegen sie sich tatsächlich Schlangen gleich am Boden, oder sind dies alles nur Hirngespinste?!
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