Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen

Irgendwo in IRLAND

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Puklat:
Ove

Nkisi, Bakisi, Mkisi.... WAS faselt Clive? Ich versteh doch gar nicht was er meint!

Nur langsam fügen sich seine Worte zu so etwas, das mir eine grobe Idee davon gibt, was er meint.
Ich höre ich zögernd, abwartend und anfangs ohne zu verstehen zu.

"Clive!", sage ich in einer der kurzen Pausen, die er zum Nachdenken oder Betrachten des DINGS zu brauchen scheint.

"Clive, du hast SOETWAS also schon mal gesehen?! In Afrika? Was macht es dann hier?! Warum Geister? Und hier dran muss doch schon LANGE gebaut worden sein. Das kann niemals der Werk wengier Tage  oder Wochen gewesen sein. Hälst du es wirklich für eine gute Idee hinter diese Tür zu schauen?!"

Ich schlucke und trete wie mir von Clive geheißen mit der Lampe näher, meine Stimme wird rauh. Der Schmerz und die Anstrengung haben mich durstig werden lassen. Mein Mund ist trocken.

"Was ... wenn dieser Geist etwas hinter dieser Tür ... zurück halten soll?! Wenn es ein Schutzgeist ist... eine Art GUTER Geist."

Ich schlucke erneut trocken.

"Aberglaube hin oder her. Dieses DIng wurde nicht ohne Grund erschaffen. Es hat einen Zweck. Sollten wir dieses Kisi nicht erstmal weiter untersuchen? Gibt es hier nicht noch mehr zu finden? Und... Clive... wo ist Braddock?!"

Joran:
Clive

Ich halte inne, als Ove zur Vorsicht mahnt. Während meine Hand unverändert auf der Tür ruht, blicke ich noch einmal zu Ove auf.

"Was ich in Afrika gesehen habe, war ähnlich, aber doch anders. Ich glaube nicht, dass diese Statue aus Afrika stammt. Sie ist zusammengezimmert, nicht aus einem Stück geschnitzt. Sie ist auch viel größer als ein afrikanischer Nkisi. Und sie weist nicht diesen unverkennbaren Stil afrikansicher Schnitzerein auf, einfach und doch eindrucksvoll, mehr als der erste Blick verrät. Afrikanische Schnitzereien wirken einfach ... "primitiv", würden viele sagen ... sagen aber in Wahrheit viel mehr aus, als eine Photographie. Wenn man die Geschichten kennt, von denen die Schnitzereien erzählen ... oder die Tiere lange genug beobachtet hat, die sie darstellen, beginnt man zu verstehen, WIE tief das Verständnis der Künstler war, als sie ihre Arbeiten erstellten. ..."

"Vielleicht sind die Unterschiede zwischen einem afrikanischen Nkisi und dieser Statue hier auch bedeutungslos? Ich kann es Dir nicht sagen. Aber ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist. Jemand hat die Statue hier aufgestellt, DAMIT ich die Ähnlichkeit mit einem Nkisi sehe. ... Ich denke, ich sollte das hier finden. Jemand schickt mir eine Botschaft. Und was man mir mitteilen will, befindet sich unter dieser Tür!"

"Ove, ich habe den furchtbaren Verdacht, dass jemand Cainnech ... oder sogar Matilde hier begraben haben könnte. ... Um mich zu quälen. Um mich einzuschüchtern. ... Um meinen Willen zu brechen. ... Ich weiß, dass wirkt jetzt weit hergeholt ... ist es vermutlich auch ... aber ich kann nicht in der Ungewissheit darüber, was sich unter dieser Tür befindet, wieder fortgehen. ... Und Braddock wird uns nicht helfen. Er jagt einem Geschöpf hinterher, das im Haus der Witwe steckte und sie um den Verstand gebracht hat. ... Ich MUSS nachsehen, mit Dir oder ohne Dich! Es ist zwar vielleicht keine gute Idee, denn ich erwarte bei Gott nichts Gutes hinter dieser Tür, aber ich MUSS mich vergewissern."

Daraufhin wende ich meinen Blick erneut auf die Tür und bereite mich innerlich auf das Schlimmste vor. Dann ziehe ich mit einem Ruck an der Tür.

Der Läuterer:
Du bewegst den Knauf der alten Holztür.
Das Holz ist bereits etwas verwittert. Das Metall ist rostig. Etwas Stroh liegt auf der Tür. Etwas Dreck. Der Staub vieler Jahre. Sowie altem und frischem Vogelkot.

Du versuchst die Tür vom Boden anzuheben. Sie scheint schwer zu sein oder sie klemmt.
Die Tür bewegt sich kaum. Du legst mehr Kraft hinein - ziehst und rüttelst.

Dann bewegt sich die Tür etwas. Metall knirscht und quietscht.

Ein leichtes Zittern geht durch die Tür. Das metallische Knirschen pflanzt sich an den Wänden der Scheune fort. Ein Zittern geht durch die Brettern und die Gegenstände an der Wand.
Staub rieselt von der Decke.

Eine Taube, die irgendwo unter dem Dach ihr Nest zu haben scheint, fliegt hoch und flattert über Eure Köpfe fort.

Der Läuterer:
Wie lange ist Cainnech nun schon fort - tot?
Vermutlich liegt er unter dieser Tür nun bereits seit Jahren. Ermordet. Hingeworfen. Verscharrt. Verrottend. Vergessen. Ein seelenloses, einsames Grab. Ohne Einsegnung. Ohne Blumen.

Vielleicht hält sein ruheloser Geist die Tür von innen krampfhaft geschlossen, um Dir, Clive, seinen Grauen-erregenden Anblick und den Schock zu ersparen.

Vielleicht haben sich aber auch die Säfte seines modernden Körpers bereits sowohl Kleister-artig mit der Unterseite der Tür, als auch mit dem Untergrund verbunden und bilden eine kompakte Masse, die sich gegen ein Öffnen stemmt.

Der Läuterer:
Zwei Federn der Taube sinken langsam zu Boden. Eine landet direkt auf der Tür. Auch Staub rieselt herunter.

Ist dies ein Zeichen? Wenn ja, ein Zeichen wofür?
Liegt die schöne Matilde Visconti unter der Tür? Vielleicht in inniger Umarmung mit Cainnech?

Gibt es einen Keller unter dieser Scheune?
Eine Treppe? Einen Schacht? Vielleicht ein Verlies, wie in alten Burgen?
Wird hier jemand gefangen gehalten? Wer darbt hier under der Erde?

Ist dies der Eingang zur Hölle? Und wenn ja, wessen Hölle wird sich offenbaren?

Du bist neugierig. Unsicher. Erwartungsvoll. Ängstlich. Abgestossen.

Was steckt dahinter? Weshalb ist hier überhaupt eine Tür? Birgt diese Tür die Erkenntnis?

Könnte überhaupt jemand die Wahrheit erfassen? Begreifen? Ertragen?

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