Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen

Irgendwo in IRLAND

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Puklat:
An der Grundvik Bucht


Der Name sagt mir nichts und auch diese imposante Erscheinung weckt keine direkten Assoziationen.
Seit Jahren führen wir nun ein ruhiges Leben hier in der schwedischen Provinz. Ich rechne nicht mit Gewalt. Doch seine angespannte Haltung irritiert mich etwas. Ich merke wie sich mein Griff um die Angel unwillkürlich so verstärkt dass ich den Angelstock notfalls als Schlagwaffe verwenden kann.

Ich schaue den Mann interessiert an.

"Ich glaube sie verwechseln mich. Kennen wir uns?"

Der Läuterer:
"Sir, so sehr ich Ihnen gerne sagen möchte, was ich herausgefunden habe, ich darf es nicht. Es tut mir leid. Es tut mir aufrichtig leid."

Braddock erhebt sich. "Ich danke Ihnen für den Earl Gray. Er war sehr gut." Er steckt sein Notizbuch wieder ein. "Nun möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Gastfreundschaft bedanken. Es war mir eine Freude, Sie kennenlernen zu dürfen." Er macht sich zu Hintereingang auf den Weg, um seine Wanderschuhe wieder anzuziehen.

Der Läuterer:
Der Mann bringt eine Holzschachtel aus seiner Jacke zu Vorschein.

Erneut beugt er sein rechts Knie vor Dir, bis es den Boden berührt.
Dann verbeugt er sich vor Dir, den Blick auf den Boden gerichtet, wie ein künftiger Ritter bei der Schwertleite.

Die Schachtel mit beiden Händen umfasst, streckt er seine Arme über den Kopf nach vorne in Deine Richtung.

"Sir, ich möchte Euch dies als Geschenk darbringen. Es würde mich sehr ehren, wenn Ihr es annehmen würdet."

Joran:
Der Sarkasmus des Mannes prallt an mir ab. "Was erwartet er denn? Schleicht auf meinem Grund und Boden herum, platzt hier unangemeldet herein und befragt mich zu einem Thema, das er selbst für so brisant hält, dass er mir nichts darüber sagen kann? Britische Manieren eben. Wenn man in einem anderen Land ist, nimmt man sich was man möchte. ... Brandschutzbehörde? Wohl kaum! Die soll in Mordsachen auf eigene Faust im Ausland ermitteln? ..."

"Ich habe volles Verständnis für Ihr Misstrauen. Aus den gleichen Gründen erzähle ich auch nicht einem Fremden aufs Geratewohl etwas über Frau Marquard. Frau Marquard wurde bereits ermordet und mit ihr ein Mann von der Feuerwehr. Ich vermute, die beiden waren noch nicht einmal die einzigen. Ihr Mitarbeiter, dieser Joseph Henry, kam offenbar auch unter merkwürdigen Umständen ums Leben. Es sind schon genug Menschen gestorben, denke ich.

Es tut mir leid, dass ich nicht gastfreundlicher sein konnte. Keine Ahnung, wo sich meine Tochter gerade herumtreibt."

Ich begleite den Mann noch mit Luni vor die Tür und achte darauf, dass er das Grundstück verlässt. Als Braddock in der Senke verschwunden und damit außer Sichtweite ist, versuche ich herauszufinden, woher er gekommen ist. Ich betrachte im Flur den Schmutz, der von seinen Schuhen gefallen ist. Ich suche vor der Tür auf dem Boden nach Spuren und versuche Luni auf Braddocks Fährte anzusetzen. "Wie lange hat der Kerl mein Haus wohl beobachtet, bevor er zur Hintertür gekommen ist? Und warum gerade zur Hintertür?"

Ich beschließe, Matilde und Marie zu suchen. "Vielleicht sind die beiden bei Máirín?", überlege ich. "Ich sollte Niall Uí Rathaille fragen. Matilde war mit ihm in den letzten Jahren öfters auf der Jagd. Auch wenn Niall zu Beginn vermutlich nicht begeistert war, sich die Ausübung meines Jagdrechts nun teilen zu müssen ... mit einer Frau ... scheinen die beiden inzwischen gut miteinander auszukommen." Eine unbestimmte Furcht überkommt mich, dass dieses Auto etwas mit Matildes Verschwinden haben könnte. "Du siehst Gespenster", versuche ich mich zu beruhigen.

"Du wirst sie finden, nicht wahr?", frage ich Luni. "Aber zuerst finden wir heraus, woher dieser neugierige Mann kam."

Der Läuterer:
Die Spuren, die Braddock hinterlassen hat sind zum Teil sehr deutlich, aber zum Teil auch recht unscheinbar. Der Mann war wirklich längere Zeit in der Gegend unterwegs. Die Spuren geben keine klare Richtung vor und führen mal hier hin und mal dort hin. Er scheint sich hier ausgiebig umgesehen zu haben. Über Weiden und Wiesen hinweg. An Natursteinmauern und einem Bachlauf entlang. Und auf schmalen Feldwegen unterwegs. Durch ein kleines Waldstück hindurch, bis an den Ausläufer des Lochs im Norden heran.

Östlich des Wassers führt eine alte Strasse in ost-westlicher Richtung am Loch vorbei.

In einer unübersichtlichen Kurve scheint vor nicht allzu langer Zeit ein Wagen nach rechts auf den unbefestigten Teil der Strasse hinausgetragen worden zu sein. Die Spuren von durchdrehenden Reifen auf der Wiese und im Erdreich sind sehr deutlich erkennbar.

Nachdem Du den Spuren etwa eine Dreiviertelstunde gefolgt bist, drehst Du wieder um.

Braddock muss das Dorf in NW-Richtung verlassen haben, um das Loch zu umrunden und dann südlich des Lochs bei Dir angekommen zu sein. Eine wahrhaft lange Wanderung.

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