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Vampire: The Masquerade 5th Edition - August 2018
Magnus Eriksson:
Die VtM Regeln bieten mehrere Möglichkeiten, tagsüber aktiv zu sein, wenn man das möchte. In den meisten Fällen ist man nur dadurch beschränkt, dass man genug Erfolge auf den Menschlichkeitswurf schaffen muss, um wach zu bleiben. Aber mit etwas Willenskraft ist auch das machbar, wenn man halbwegs gute Pfad-Werte hat.
Um im Sonnenlicht zu wandeln, kann man mit Beherrschung den Körper eines Menschen übernehmen, mit Tierhaftigkeit den Körper eines Tiers oder mit Auspex die Astralwelt durchstreifen. Daneben gibt es noch eine Reihe von Vorteilen (Light Sleeper, Early Riser) und thaumaturgische Tricks (Awakening with the Evening Freshness), die einem so eine Unternehmung weiter erleichtern.
Das finde ich für klassische Vampire völlig ausreichend.
Wer exotischere Daywalker-Geschichten mag, sei auf die Kuei-Jin, Dhampire und Regeln für Dünnblütige verwiesen, von denen sich das adaptieren lässt.
Ansonsten ist der Aufwand minimal, mit einer Hausregel festzulegen, dass Sonnenlicht keinen Schaden verursacht. :)
Ich erhoffe mir von der neuen Edition im Wesentlichen schnellere Kampfrunden und Konfliktlösungen, stärkere Auswirkungen von Menschlichkeit (wobei das in V20 schon viel besser geworden ist) und wieder mehr Schaden für Schusswaffen, die nahezu nutzlos geworden sind.
Aber die regeltechnischen Neuerungen finde ich gar nicht so wichtig und werden wohl auch keine große Rolle spielen. Der wichtige Punkt und die gute Rechtfertigung einer neuen Edition ist die Anpassung des Settings an die moderne Welt.
Wie funktioniert die Maskerade in Zeiten von Smartphonekameras, Sozial Media und totaler staatlicher Überwachung?
Welche Auswirkungen haben neusten Entwicklungen in Technologie (selbst Facebook verfügt über automatische Gesichtserkennung) und Medizin auf Vampire (True Blood, Heilung für Vampire, medizinische Jäger bewaffnet mit Antikörper, verrückte Genetiker mit Halbvampir-Frankenstein-Konstrukten?)
Wie funktioniert die vampirische Gesellschaft in Zeiten von Terrorismus und Populismus?
Sind Fake-News, postfaktische Argumentation und eine Rückkehr zum Nationalismus von den Vampiren geförderte Reaktionen auf die zunehmende staatliche Überwachung im Zeitalter des Terrorismus?
Welche neuen politischen Strömungen oder gar Sekten wird es bei den Vampiren geben? Wie ändern sich die Aufgaben von Justicar und Archonten, wie die Interpretation der Traditionen? Mit welchen Stereotyp werden die Assamiten beschrieben, die schon vor 9/11 geistlose, arabische Meuchelmörder waren? usw.
Auf solche Antworten bin ich gespannt und das wurde ja auch so versprochen.
La Cipolla:
--- Zitat ---Aber die regeltechnischen Neuerungen finde ich gar nicht so wichtig und werden wohl auch keine große Rolle spielen. Der wichtige Punkt und die gute Rechtfertigung einer neuen Edition ist die Anpassung des Settings an die moderne Welt.
--- Ende Zitat ---
Ich gebe dir recht, dass die Regeln zumindest für die meisten Fans (und damit für den Erfolg des Systems) keine große Rolle spielen werden, aber letzteres wahrscheinlich ebenso wenig bis "das kann nach hinten losgehen"; ich denke, dass VtM sehr grundlegend ein nostalgisches Spiel ist, das tief in den Jugenderinnerungen vieler Leute verankert ist. Da zu viel Aktualität oder gar Ambivalenz reinzubringen ... well, ich bin gespannt, wie sie dieses Problem lösen wollen. Wahrscheinlich gar nicht. Wahrscheinlich werden sie das Fandom einfach ein weiteres Mal spalten ODER sich auf ähnlich subtile Änderungen wie die V20 beschränken. Ich weiß aber auch nicht, ob es überhaupt so krass anders möglich ist. D&D5 dürfte momentan das Vorzeigekind eines Mittelwegs sein, und selbst da gab es noch eine Menge Knirsch auf beiden Seiten.
Das mit Tag und Nacht war bei uns nie ein praktisches Problem, höchstens ein theoretisches. Würde ich nicht mal drüber nachdenken, da was zu ändern. ^^
Teylen:
--- Zitat von: Lord of Badlands am 14.01.2017 | 01:41 ---Ich meinte nicht das Setting.
--- Ende Zitat ---
Ich auch nicht primär.
Ich persönlich empfinde, die Regel-Systeme der CofD die ich bisher las, nicht meinen Ansprüchen entsprechend.
Das heißt in der ersten Edition besitzt das System eine zu große Nähe zu dem Vorgänger. Man hat weiterhin eine große Anzahl Attribute, Fertigkeiten mit, im Grunde seitlich, daneben stehende Hintergründen. Das Moral-System war weiterhin, in meinen Augen, nicht evokativ und das Konfliktsystem meines Erachtens nicht dynamisch. Die Sprache blieb halbwegs gleichartig.
Neben Aspekten die mir persönlich nicht gefallen wie die Umsetzung von Fehlschlägen. Nun oder Dingen von denen ich gewarnt wurde wie die weiterhin bestehenden Herausforderungen bei Crossovern.
Von einem neuem System erwarte ich das es dynamisch und mit Schwung das Spiel antreibt.
Das heißt das es mehr so ist wie ein Powered by the Apocalypse Spiel, als ein im reaktives System das letztlich eher simuliert.
Du wirst auch in Bezug auf z.B. Crowdfunding feststellen können das ich am meisten von Spielen aus der Narrativen respektive Story Game Ecke verzückt bin. Wo ich beide Systeme nicht sehe. [Andere Spiele die mich begeistern und die keine Story Games sind, sind wiederherum spielerischer / gamistischer als es die World of Darkness oder Chronicles of Darkness sein wollen und es ist ein Grund weshalb das neue MET bei mir punktet]
Ich persönlich finde regel- respektive systemtechnische Erneuerungen durchaus enorm wichtig. Es ist wohl der Punkt der potentiellen neuen Fans am ehsten im Weg steht.
Hinsichtlich des Settings bereitete es ja schon damals keine Probleme sich vor zu stellen das offenbar am Tag in der Welt der Menschen überhaupt nichts relevantes passiert. Ebenso das im Mittelalter jeder sein eigenes Zimmer zum Übertagen hatte und es die Leute auch nicht bedrückte wenn man nicht am Tag zu gegen war, am Tag in die Kirche ging und dergleichen.
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Magnus Eriksson am 14.01.2017 | 11:27 ---Aber die regeltechnischen Neuerungen finde ich gar nicht so wichtig und werden wohl auch keine große Rolle spielen.
--- Ende Zitat ---
Das glaube ich so nicht. Das bisherige W10-Poolsystem kann man so in die Tonne treten, weil es den Anforderungen an moderne, erzählerisch orientierte Regeln überhaupt nicht entspricht. Das ist alter 90er Jahre Schrott, der in den Jubiläumsausgaben NULL überarbeitet wurde, und einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Die Jubiläumsausgaben der WoD sind quasi die Old School Renaissance der World of Darkness.
Ich erwarte ein wesentlich flotteres Regelsystem. Gerne mit 9 Attributen und 30 Fertigkeiten, aber das ist kein muss.
VV sollte keinesfalls rückwärtskompatibel sein.
Was Tagsaktivität angeht: kann man machen, ist aber dann CofD und nicht WoD. Vampire sind nun mal nachtaktiv. Hier etwas verändern, verändert das Setting.
Teylen:
--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 15.01.2017 | 12:57 ---Hier etwas verändern, verändert das Setting.
--- Ende Zitat ---
Dahingehend einmal ketzerisch gefragt:
Wo kommt es den im Setting von V:tM zum Ausdruck das Vampire tags nicht rauskönnen und sich nur schwer wach halten bzw. eingeschränkte Handlungsfähigkeiten haben?
Ich mein, klar, man kann Vampire an der Sonne verbrennen. So im groben scheint damit jedoch der Setting-Einfluß fast abgedeckt zu sein.
Weshalb man gerade in der ersten Edition, wenn ich mich recht erinnere, auch am Tag heraus konnte. Was dazu führte das man heute irritiert bemerken kann das die bei Kindred: The Embraced beiweilen tagsüber agieren.
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