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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Megavolt am 15.06.2025 | 23:18

Titel: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Megavolt am 15.06.2025 | 23:18
In Anlehnung an den anderen Thread.

Rekapituliere gedanklich deine Existenz als Spieler. Bist du ein Exoten-Spieler oder nicht?

Erläuterungen werden gerne gesehen.

Ich beginne freimütig: Ich spiele meistens die Normies, weil ich dadurch alles Fremde viel besser erleben, genießen und dazu Position beziehen kann. Würde ich ein sprechendes, zauberkundiges Glas Senf spielen (o.ä., ich überzeichne bewusst), dann würde mich das diesen sehr reizvollen Zugriff meistens kosten. Und der Elfenwald ist halt nur dann echt, ECHT krass, wenn man kein Elf ist. Als Elf ist er im Wesentlichen nur ein Wald.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: schneeland am 15.06.2025 | 23:24
Selten. Mir fällt auf Anhieb genau ein Beispiel ein, wo ich mal 'nen Exoten gespielt habe (Loxo-Barbar, in einem Oneshot zu D&D3-Zeiten). Ansonsten tendenziell Mensch, Zwerg, Elf; bei DCC auch ab und an mal 'nen Halbling.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 15.06.2025 | 23:25
Ich musste einfach die letzte Auswahlmöglichkeit nehmen  >;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Megavolt am 15.06.2025 | 23:26
Selten. Mir fällt auf Anhieb genau ein Beispiel ein, wo ich mal 'nen Exoten gespielt habe (Loxo-Barbar, in einem Oneshot zu D&D3-Zeiten). Ansonsten tendenziell Mensch, Zwerg, Elf; bei DCC auch ab und an mal 'nen Halbling.

Ich würde den DCC Halbling noch nicht mal als Exoten sehen, wenn ich ehrlich bin. U.a. angesichts der Crazyness des Settings, da ist ja das genannte Glas Senf noch nicht mal völlig absurd, sondern nur eher konventionell-schräg.

Ich musste einfach die letzte Auswahlmöglichkeit nehmen  >;D

Ich kenne halt meine Pappenheimer.  ~;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: JS am 15.06.2025 | 23:27
Wäre "Sie Arsch" nicht höflicher gewesen?
 :think:
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 15.06.2025 | 23:36
Ich denke, es hält sich in etwa die Waage -- insbesondere, wenn ich an so jemanden wie meinen einstigen AD&D2-Halblingsdieb/-psioniker denke, wo die "Exotik" dann halt weniger in speziell der Volkszugehörigkeit als schlicht im Charakterkonzept insgesamt steckt. ;) Als "ohne statistische Signifikanz" würde ich das allerdings nicht bezeichnen.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Megavolt am 15.06.2025 | 23:47
Ich muss auch sagen, dass es in einer Gruppe voller Elfen, Druiden, Halborks und Magiern eben gerade geil ist, einen blöden Menschen zu spielen. Den Underdog quasi. Frei nach der schlimm in Verruf geratenen Band Tenacious D die Antwort auf die Frage: Be you angels? (https://youtu.be/_lK4cX5xGiQ?t=142)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: schneeland am 15.06.2025 | 23:58
Ich würde den DCC Halbling noch nicht mal als Exoten sehen, wenn ich ehrlich bin. U.a. angesichts der Crazyness des Settings, da ist ja das genannte Glas Senf noch nicht mal völlig absurd, sondern nur eher konventionell-schräg.

Ja, der gehört schon eher zum Standardprogramm - ich spiele dann allerdings doch häufiger Menschen und Zwerge.
Und so schräg wie DCC sein kann: irgendwie ist der Reiz ja auch, dass da eben schneelandor Megavoltor, der reisefreudige Barbar, und sein zauberkundiger Kumpel Megavoltus schneelandus unbedarft irgendwo reinstapfen und dann feststellen, dass sie plötzlich von Tentakelmonstern als potentielles Mittagessen identifiziert werden, oder das Riesengehirn auf Roboterbeinen sie zu Analysezwecken gerne in kleine Scheibchen zerlegen möchte. Das mag auch wieder nur Gewohnheit und nahender Altersstarrsinn sein, aber für mich macht diese Konfrontation des (vergleichsweise) Gewöhnlichen auf Spielerseite mit dem absonderlichen der Welt einen Teil des Reizes von DCC aus.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Megavolt am 16.06.2025 | 00:01
Absolut, ja. DCC ist reineweißer Cosmic Horror und das ist einfach klasse.

Eine Bitte, wenn du schon gerade diese beiden Rollen verteilst: Sei lieber du der Salatmagier, wenn das irgendwie möglich ist, das wäre lieb.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: schneeland am 16.06.2025 | 00:16
So sei es. Auch wenn ich es ja mittlerweile auch vorziehe, Rollenspielherausforderungen durch den beherzten Einsatz eines Knüppels zu lösen ;)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: AndreJarosch am 16.06.2025 | 00:27
Charaktere mit einem handfesten Hintergrund sind mir lieber... die dürfen auch ihre Macken haben (und sich dadurch von der breiten Masse unterscheiden), aber ich brauche keine Exoten.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 00:53
Was genau ein Exot ist, hängt halt auch immer damit zusammen, was überhaupt gespielt wird. In den 1920er Jahren von Call of Cthulhu wäre für typische europäische oder amerikanische Ermittlerverhältnisse schon ein japanischer Handelsreisender oder durch die Revolution vertriebener Exilrusse ziemlich "exotisch", in einer hinreichend wildbunten Fantasywelt dagegen nennt ein Bauer vielleicht den Wasserelementargeist im nächsten Fluß auch einfach nur Nachbar...
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: JS am 16.06.2025 | 01:45
Heute eher selten bis praktisch nie. Früher probierten wir alles aus, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Das erweiterte den Blick, aber ich machte die Erfahrung, daß Exoten bei uns nie lange trugen, weil es stets an irgendetwas mangelte ... meistens an gutem Abenteuermaterial. Einige Exoten, wie z.B. Armageddon oder Tribe 8, haben mich aber so beeindruckt, daß ich sie in höchsten Ehren halte. Heute bin ich endgültig in den großen Systemen seßhaft geworden und muß auch zugeben, daß ich seit vielen Jahren in all dem Retro-/Indy-Wust überhaupt nichts mehr gesehen habe, was mich auch nur ein Stückchen hinter dem Ofen hervorlocken konnte. Ich bin mit meinen "Mainstream"-Systemen sehr glücklich und gut gesättigt.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: 6 am 16.06.2025 | 04:04
Ich spiele gerne exotische Menschen. Also 08/15 Menschen, allerdings in ihrem Job exotische Ausreißer sind. Gerade bei Paladinen und Klerikerverschnitte lote ich gerne die Grenzen der Jobs aus.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Hotzenplot am 16.06.2025 | 06:38
Heute eher selten bis praktisch nie. Früher probierten wir alles aus, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Das erweiterte den Blick, aber ich machte die Erfahrung, daß Exoten bei uns nie lange trugen, weil es stets an irgendetwas mangelte ... meistens an gutem Abenteuermaterial. Einige Exoten, wie z.B. Armageddon oder Tribe 8, haben mich aber so beeindruckt, daß ich sie in höchsten Ehren halte. Heute bin ich endgültig in den großen Systemen seßhaft geworden und muß auch zugeben, daß ich seit vielen Jahren in all dem Retro-/Indy-Wust überhaupt nichts mehr gesehen habe, was mich auch nur ein Stückchen hinter dem Ofen hervorlocken konnte. Ich bin mit meinen "Mainstream"-Systemen sehr glücklich und gut gesättigt.

Ah, du spielst also ein Rollenspielregelwerk, hoffentlich mit guten Werten, - DAS ist wirklich exotisch  ~;D
(hier geht´s um exotische Spielercharaktere ;)).
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Issi am 16.06.2025 | 08:02
Letzte Antwort  ~;D

Ne im Ernst: Ja, hin und wieder habe ich auch schon mal Elfen gespielt. Oder Menschen mit entsprechendem Einschlag. Selbstverständlich (und mehrheitlich) auch Menschen ohne irgendwas.

Zwerge- nicht.
Andere Figuren unter 150cm auch nicht.
Tiermenschen? NEIN
Drachen- Halbdrachen- Nö
Oder was sonst noch so kriecht und fliecht

Wenn ich Figuren baue, versuche ich natürlich einen interessanten Hintergrund zu basteln.
Ein spannendes Thema zu finden.

Ein Geheimnis (Nein, es muss kein Dunkles sein),
Ein Versprechen, eine Queste, ein Makel, eine Bürde etc. darf schon sein.



Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Infernal Teddy am 16.06.2025 | 08:15
Als jemand der im Prinzip The Eternal Champion Storyteller ist spiele ich wenn möglich immer was exotisches um den Mangel an Gelegenheiten auszugleichen
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: aikar am 16.06.2025 | 08:15
Schwierig zu sagen, weil ich primär leite.
Meine Charaktere als Spieler in den letzten 27 Jahren: Ein Elf, ein Pixie, 6 Menschen (z.T. aber nur in One-Shots), ein modifizierter Mensch, eine Fee

Wenn man das als Richtlinie nimmt wäre die Antwort wohl irgendwo zwischen "ab und an, ohne statistische Signifikanz." und "mehrheitlich." Wobei ich vermute, dass meine Tendenz aktuell eher in Richtung "mehrheitlich." gehen würde.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: HAL 40000 am 16.06.2025 | 08:19
Kommt natürlich immer aufs Setting an, aber ich spiele gerne mal einen Exoten. Ein Mensch bin ich schließlich selbst, also probiere ich gerne was anderes aus.
Wobei ich dann auch versuche die  - ich nenne es mal - Stimmung des jeweiligen Volkes hinzubekommen, ohne ins totale Klischee abzurutschen. Klappt das immer? Nein, aber dafür spiele ich ja (auch). Für den Spaß des Versuchs.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 08:20
Ich verstehe die Ablehnung der Exoten nach wie vor nicht. Ungefähr wie die Ablehnung von crossgender. Wenn jemand keinen Bock hat das selbst zu spielen - fein. Aber ein SL der sich hinstellt und das verbietet - ohne sinnvollen  Grund - finde ich strange.

Kommt natürlich immer aufs Setting an, aber ich spiele gerne mal einen Exoten. Ein Mensch bin ich schließlich selbst, also probiere ich gerne was anderes aus.
Wobei ich dann auch versuche die  - ich nenne es mal - Stimmung des jeweiligen Volkes hinzubekommen, ohne ins totale Klischee abzurutschen. Klappt das immer? Nein, aber dafür spiele ich ja (auch). Für den Spaß des Versuchs.

 :d
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 08:24
Wenn ich nicht leite, dann spiele ich am häufigsten Halbelfen oder Menschen. Seltener Zwerge. Und noch seltener etwas anderes. Aber das ist keine bewusste Entscheidung gegen Exoten. Meistens habe ich halt eine Idee, die es nicht forciert.

Als SL lasse ich grundsätzlich alles zu, was man regeltechnisch spielen darf. Da habe ich keine Einschränkungen. Warum sollte ich überhaupt?
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Leonidas am 16.06.2025 | 08:27
Ich bin mit der alten Tolkien-Auswahl zufrieden. Damals hatten wir nichts anderes und bis heute fehlt mir an der Palette auch nichts. Wer das für sich anders möchte, nur zu.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Streunendes Monster am 16.06.2025 | 08:30
Ab und an.
Wenn der Elb oder Zwerg im Setting bereits der Exot ist, dann spiele ich diese gerne mal.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: 1of3 am 16.06.2025 | 08:42
Damals hatten wir nichts anderes ...

Das scheint der Grundgedanke dieses Thread-Pakets zu sein.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Robert Paulson am 16.06.2025 | 09:01
Ich hab praktisch immer gewählt - wobei ich nur einen Charakter in einer Runde spiele  ;D. Das ist ein Halbelf mit dem Beinamen Drschenblut der sich nach und nach in einen Dragonic verwandelt hat.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: JS am 16.06.2025 | 09:17
Ah, du spielst also ein Rollenspielregelwerk, hoffentlich mit guten Werten, - DAS ist wirklich exotisch  ~;D
(hier geht´s um exotische Spielercharaktere ;)).

Jaaaaa, wenn man mitten in der Nacht müde die Threads liest. Aber die Antwort bleibt: Praktisch nie.
:D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Grey am 16.06.2025 | 09:26
Offenbar bin ich der erste, der Option 6 gewählt hat -- und damit der Exot in diesem Thread. 8)

Bei mir ist es nämlich settingabhängig. In klassischer Mittelalter-Fantasy spiele ich heutzutage praktisch nur noch Menschen. Und zwar aus genau dem Grund, den @Megavolt im Eingangspost genannt hat:
Ich spiele meistens die Normies, weil ich dadurch alles Fremde viel besser erleben, genießen und dazu Position beziehen kann. Würde ich ein sprechendes, zauberkundiges Glas Senf spielen (o.ä., ich überzeichne bewusst), dann würde mich das diesen sehr reizvollen Zugriff meistens kosten. Und der Elfenwald ist halt nur dann echt, ECHT krass, wenn man kein Elf ist. Als Elf ist er im Wesentlichen nur ein Wald.
This! :d In der Fantasy will ich mit staunenden Augen ein Land der Wunder betreten. Das klappt aber schlecht, wenn ich selbst eins bin.

Ganz anders sieht es bei mir etwa in der Space Opera aus. Da suche ich mir meist das abgefahrenste, fremdartigste Alien, das ich finden kann -- weil es mich an diesem Setting am meisten reizt, in eine fremdartige Denkweise einzutauchen, die von einer fremdartigen Umgebung, Ökologie, Evolution und Kultur geprägt wurde.

In ähnlicher Weise fällt die Entscheidung in jedem Setting neu. In klassischem Horror will ich so normal wie möglich sein, um die unheimliche Begegnung mit voller Wucht zu erleben. Im Steampunk bin ich gern der verrückte Erfinder oder dessen Schöpfung. In der WoD spiele ich vom ahnungslosen Trottel bis zum geheimnisvollen Mage mit dem besonders skurrilen Geheimwissen alles gern. Mal will ich staunen, mal bestaunt werden.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Fezzik am 16.06.2025 | 09:27
Toll. Jetzt will ich ein zauberkundiges, sprechendes Glas Senf spielen. ~;D

Ich mag eher der Mensch unter den ganzen Exoten sein.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: unicum am 16.06.2025 | 09:28
Früher war ich einmal im Jahr auf einem Exotencon,... seit Jahren nicht mehr (Ist nach Corona (für mich) eingeschlafen)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Hellcat am 16.06.2025 | 09:38
Wenn es nach der Rasse geht, dann spiele ich tatsächlich keine Exoten, sondern die klassische Fantasy-Kost: Mensch, Zwerg, Elf, Halb-Elf. Meine Charaktere sind aber alle in dem Sinne Exoten, dass ich ihnen immer eine Eigenart verpasse, die mit den typischen Klischees bricht. Sei es der Zwerg, der kein Bier trinkt; der Elf, der mit einer Armbrust statt mit einem Bogen kämpft oder wie jetzt in einer Verbotenen Lande-Runde einen zwergischen Reiter, der auf einer Reitechse die Rabenlande bereist (ok, wahrscheinlich qualifiziert die Reitechse den Char wieder als Exoten...  ~;D).
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 09:44
Wenn es nach der Rasse geht, dann spiele ich tatsächlich keine Exoten, sondern die klassische Fantasy-Kost: Mensch, Zwerg, Elf, Halb-Elf. Meine Charaktere sind aber alle in dem Sinne Exoten, dass ich ihnen immer eine Eigenart verpasse, die mit den typischen Klischees bricht. Sei es der Zwerg, der kein Bier trinkt; der Elf, der mit einer Armbrust statt mit einem Bogen kämpft oder wie jetzt in einer Verbotenen Lande-Runde einen zwergischen Reiter, der auf einer Reitechse die Rabenlande bereist (ok, wahrscheinlich qaulifiziert die Reitechse den Char wieder als Exoten...  ~;D).

Machen wir uns nix vor: in den meisten Fantasyrunden ist schon jeder Reiter ein Exot. ~;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Timberwere am 16.06.2025 | 11:25
Ich spiele nicht so viel klassische Fantasy, sodass das mit den exotischen Fantasy-Völkern bei mir nicht so krass ins Gewicht schlägt. Aber wenn ich Fantasy spiele, dann meist eher "Unexotisches", und auch sonst eigentlich eher die Vanilla-Charaktere. Meist auch unmagisch, es sei denn, das Spiel verlangt es.

In modernen Settings hingegen finde ich es gelegentlich ganz interessant, die normale Menschenwelt aus den Augen eines Exoten zu erleben:
Bei Itras By, das ja von Haus aus ein surrealistisches Setting ist, wo sowas geht, hatte ich zum Beispiel schon mal einen Charakter, der der zum Leben erwachte Schatten eines anderen Charakters (oder nein, eines NSCs, glaube ich) war.
Und bei Monsterhearts habe ich längere Zeit ein Roboter-Mädchen gespielt, das ein Bewusstsein entwickelt hatte (das ist als "Hollow"-Playbook aber durchaus vorgesehen), und in einer anderen Runde auch mal ein Unterwasser-Mädchen aus Atlantis, das sich an Land zurechtfinden muss.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: tartex am 16.06.2025 | 12:11
Ich spiele fast immer den Quotenmensch. Irgendwer muss ja...

Ansonsten bin ich aber Exotenfreund.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Galatea am 16.06.2025 | 13:00
Ich hab jetzt mal "mehrheitlich" gewählt, weil ich sehr gerne Charaktere spiele, die 'tierisches' Gefolge haben oder beschwören können (Tiermeister, Beschwörungscaster, Robothandler, Drone Operator, K9-Trooper, etc.), was zumindest nach meiner Erfahrung in den meisten Runden auch schon eher exotisch ist.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Gunthar am 16.06.2025 | 13:27
Die Frage ist zuerst mal, was eigentlich als exotische Spezies definiert wird? Habe "mehrheitlich ja" gestimmt, da ich auch mehrheitlich bartlose Zwerginnen  ~;D, Elfen in verschiedenen Variationen, Halblinge mit spitzigen Ohren, und vor allem Halbelfen spiele. Tieflinge, Minotauren, Tabaxis und weitere Superexoten aber dann eher weniger.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.06.2025 | 13:32
Ziemlich selten. Zu 90 % Mensch oder Halbelf. Selten Elf. Zweimal war es ein Gnom, und zu meinen Anfängen habe ich mal einen Tri Kreen für Dark Sun gemacht, aber der kam nur 1x zum Einsatz.

Mich reizt aber zur Zeit ein Tiefling o.ä.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Boba Fett am 16.06.2025 | 13:42
Ich spiele die Rolle, die gebraucht wird.
Es gibt nur ganz wenige Rollen, die ich ablehnen würde.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Fillus am 16.06.2025 | 13:48
Das müsste ich Setting- und Systemabhängig beanworten. Nach über 30 Jahren bin ich von Fantasy so gelangweilt das ich immer eine exotische Idee verfolge. Das muss nicht unbedingt das Volk sein, ist es aber oft. Aber dann setze ich mich auch mit dem Volk auseinander, um damit wegen der verschiedenen Lebensweisen/Kulturen Rollenspiel zu generieren.

In anderen Settings spiele ich auch liebend gerne Normalos, bzw Standardtypen. Ich spiele auch gerne Menschen, die nichts können und nichts haben. Führt mich ein wenig in die Anfangszeit zurück, wo man sich als Charakter mit einem Stock und einem Eimer behelfen musste.

Allerdings sind Normalos bei mir auch leicht Exoten, weil sie immer mehr Nachteile/Marotten/Angewohnheiten haben, als sie sollten. Aber es sind dann alles Rollenspielnachteile, die ich einsetzen kann, wenn es passt. Sie generieren nie einen mechanischen Vorteil und sind somit nicht offiziell. Sie dienen aber auch bei der Vielzahl an Systemen und Runden an denen ich beteiligt bin, mich wieder leicht auf den Charakter einstellen zu können. Auch um die Stimmung/Ernsthaftigkeit in der Runde schnell wieder zu erfassen.

Ich vermute, meine Charaktere sind öfter eher ausgefallen, weil ich zu 90% leite. Da möchte ich meine Spielzeit mit soviel Rollenspiel verbringen wie möglich. In Runden wo es um Monster hauen geht und/oder kein/kaum Rollenspiel stattfindet, werde ich nicht glücklich.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 16.06.2025 | 14:08
Ich verstehe die Ablehnung der Exoten nach wie vor nicht. Ungefähr wie die Ablehnung von crossgender. Wenn jemand keinen Bock hat das selbst zu spielen - fein. Aber ein SL der sich hinstellt und das verbietet - ohne sinnvollen  Grund - finde ich strange.

Und dann noch eine Schummeln-Diskussion vom Zaum bricht... ;D

Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 14:08
Toll. Jetzt will ich ein zauberkundiges, sprechendes Glas Senf spielen. ~;D

Ich mag eher der Mensch unter den ganzen Exoten sein.

Gates of Dijon  >;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 14:10
Und dann noch eine Schummeln-Diskussion vom Zaum bricht... ;D

 :d
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Fillus am 16.06.2025 | 14:23
Ich verstehe die Ablehnung der Exoten nach wie vor nicht. Ungefähr wie die Ablehnung von crossgender. Wenn jemand keinen Bock hat das selbst zu spielen - fein. Aber ein SL der sich hinstellt und das verbietet - ohne sinnvollen  Grund - finde ich strange.

 :d

Ich verstehe sowas auch nicht, hat meist zur Folge das ich in der Runde nicht mehr spiele, wenn es dafür keine Gründe (Setting/Abenteuer) gibt. Auch sowas wie Volksfähigkeiten welche das Abenteuer zerstören (Flugfähigkeit, wenn man auf eine Insel gestrandet ist, etc) sind valide Gründe.

In all den Jahren habe ich aber selbst auch oft als SL schlechte Erfahrungen gemacht. Ich habe nichts gegen Exoten, ärgere mich dann auch auch wenn sie alle wie Menschen gespielt werden, sich überhaupt nicht damit auseinander gesetzt hat und es nur wegen der Fähigkeiten genommen wurde.

Trotzdem würde ich immer alles zulassen, was irgendwie ins Setting passt. Es geht doch letzlich darum, dass die Spielenden mit ihrem Charakter Spaß haben.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Haukrinn am 16.06.2025 | 14:46
Bei was und was definiert einen Exoten?

Wenn es klassische EDO-Fantasy ist, spiele ich am liebsten Menschen. In eigenen Settings gibt es bei mir meist sogar nur Menschen. Mir ist dieses “Bau nen Menschen bunt um” nämlich total zuwider. Und den Zoo von D&D fand ich schon zu 3er-Zeiten einfach nur lächerlich.

In einem transhumanen Setting wäre ich da viel offener. Aber da dürfte es auch schwer werden, keine Exoten zu spielen.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 14:48
Ich verstehe die Ablehnung der Exoten nach wie vor nicht. Ungefähr wie die Ablehnung von crossgender. Wenn jemand keinen Bock hat das selbst zu spielen - fein. Aber ein SL der sich hinstellt und das verbietet - ohne sinnvollen  Grund - finde ich strange.

 :d
Dann hast Du leider nicht verstanden, weshalb Exoten oft verboten werden. Leider spielen die meisten Exoten aus den falschen Gründen. Entweder weil die betreffende Rasse mächtig ist, oder weil sie selbst etwas besonderes sein wollen, aber so gut wie nie wegen der rollenspielerischen Herausforderung. Da werden aus den Excoten schnell kostumierte Menschen. Richtig gespielt sollten Exoten immer dafür sorgen, dass sich eigentlich alles um sie drehen müsste. Deshalb sind sie ja Exoten. Richtig vom SL umgesetzt, müssten Exoten überall ständig im Mittelpunkt stehen. Darauf haben viele SL keine Lust. Ich wette, dass so mancher Exotenspieler aufhören würde, einen Exoten zu spielen, wenn der SL dies konsequent ins Spiel einbauen würde.

Das exotischste, was ich bisher gespielt habe, ist eine Drow-Mönchin bei D&D 5e. In der Regel spiele ich nur Rassen, die im Regelwerk als spielbare Standardrassen festgelegt wurden. Das kann aber auch dazu führen, dass man innerhalb der Gruppe zum Exoten wird, wie z.B. wenn man bei DSA eine Elfe in Südaventurien spielt.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: 1of3 am 16.06.2025 | 14:59
In der Regel spiele ich nur Rassen, die im Regelwerk als spielbare Standardrassen fetsgelegt wurden.

Moment, das sind dann per Definition keine Exoten? Dann muss ich meine Abstimmung ändern. Dann spiele ich praktisch nie Exoten. Und meine Runde heute abend mit Dämon, Elf und Roboter hat auch keine.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 15:04
Dann hast Du leider nicht verstanden, weshalb Exoten oft verboten werden. Leider spielen die meisten Exoten aus den falschen Gründen.

Und was sind nach Ansicht der caranfang-Rollenspielpolizei dann die richtigen Gründe? :think:
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.06.2025 | 15:13
Und was sind nach Ansicht der caranfang-Rollenspielpolizei dann die richtigen Gründe? :think:

Einige potenzielle Gründe für eine Ablehnung wurden ja schon gegeben. Ich finde einen weiteren durchaus legitim und nachvollziehbar:

Mehrere Exoten brechen das eigene Bild der SL von der Welt und nehmen ihr den Spielspaß. In einem solchen Szenario geht es dann nicht darum, etwas absolut zu verbieten. Vielmehr impliziert das "Verbot" ja die Aussage:

"Wenn ich leite, möchte ich auch meinen Spaß haben. Eine Exotentruppe durch meine gebaute Welt (Kampagne) zu führen, nimmt mir aber den Spaß. Wenn ich also leiten soll, dann ohne Exoten. Alternativ kann ja jemand anderes leiten."

Denn ich finde, auch die SL hat ein Recht darauf, dass machen zu können, was sie möchte. Das sollte nicht nur das Privileg der Spielenden sein.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 15:16
Moment, das sind dann per Definition keine Exoten? Dann muss ich meine Abstimmung ändern. Dann spiele ich praktisch nie Exoten. Und meine Runde heute abend mit Dämon, Elf und Roboter hat auch keine.
Genau. Exoten sind alle Rassen, die aus dem einen oder anderen Grund nicht zu den Standardrassen eines Settings gehören. Aber auch da gibt es Einschränkungen. So wurden bei MERS auch Orks und Trolle im Regelwerk beschrieben, obwohl sie eindeutig nicht für Spieler vorgesehen waren. DSA4 hatte ein ganzes Kapitel darüber, wie exotisch man sein darf, denn dort wurden auch alle Rassen der Spielwelt im Regelwerk beschrieben.
Ein Exot ist etwas seltens. Wenn in Deinem Setting Dämonen, Elfen und Roboter alltäglich und nicht böse sind, dann sind dies keine Exoten. Würde es nur böse Elfen geben, wäre der gute Elf ein Exot.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 16.06.2025 | 15:20
Bei Runequest 3rd Edition wurde einem ja für so ziemlich jede im Monsterbuch vorkommende intelligente Spezies auch gleich das komplette Wertegerüst geliefert, um SC daraus zu machen.
Fand ich damals schon ziemlich cool, nach dem Motto "Wenn die Spieler einen sechs Meter großen Riesen, einen Fachan und einen Broo in der Gruppe haben wollen, nur zu!"
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Jiba am 16.06.2025 | 15:22
Dann hast Du leider nicht verstanden, weshalb Exoten oft verboten werden. Leider spielen die meisten Exoten aus den falschen Gründen. Entweder weil die betreffende Rasse mächtig ist, oder weil sie selbst etwas besonderes sein wollen, aber so gut wie nie wegen der rollenspielerischen Herausforderung.
Klar, die „meisten“. Anekdotische Evidenz.

Und wie sieht es bei Nicht-Exoten aus? Spielen wir denn den Krieger, den Magier, den Dieb „wegen der rollenspielerischen Herausforderung“? Ich meine, DSA hat drölfzigtausend exotische Menschenprofessionen und doch sehe ich sehr selten Gruppen voller Marketenderinnen, Dorfschullehrer, Botinnen oder Zuckerbäcker.

Aber gut, vielleicht sind die auch einfach zu schlecht und man will deshalb Professionen spielen, die etwas mehr reißen können. Dickere Boni haben, eben. Wer könnte daran auch etwas Verwerfliches finden?
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 15:34
Einige potenzielle Gründe für eine Ablehnung wurden ja schon gegeben.

Für die Ablehnung, ja. Was mich interessiert, ist aber, was es denn bräuchte, um einen "Exoten" für die so Ablehnenden doch mal akzeptabel zu machen.

(Natürlich wird's auch da Leute geben, die schlicht mit "Ich will die einfach überhaupt nicht" reagieren. Okay, aber mit denen gibt's dann auch keinen großen weiteren Diskussionsbedarf mehr -- da gibt's dann halt nur noch "Kapituliert oder spielt nicht mit".)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: tartex am 16.06.2025 | 15:37
Richtig gespielt sollten Exoten immer dafür sorgen, dass sich eigentlich alles um sie drehen müsste. Deshalb sind sie ja Exoten. Richtig vom SL umgesetzt, müssten Exoten überall ständig im Mittelpunkt stehen. Darauf haben viele SL keine Lust. Ich wette, dass so mancher Exotenspieler aufhören würde, einen Exoten zu spielen, wenn der SL dies konsequent ins Spiel einbauen würde.

Also wenn wir eine ganze Gruppe von Exoten haben, dann stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt, und sind deshalb keine Exoten mehr?

Oder geht es um den Umgang der Umwelt mit der Gruppe?

Dann spielt man halt mehr oder weniger einen Wanderzirkus. Ist eh ein Klassiker - gerade weil sich die Mitglieder dieses Wanderzirkus ja überall mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 15:39
Dann hast Du leider nicht verstanden, weshalb Exoten oft verboten werden. Leider spielen die meisten Exoten aus den falschen Gründen. Entweder weil die betreffende Rasse mächtig ist, oder weil sie selbst etwas besonderes sein wollen, aber so gut wie nie wegen der rollenspielerischen Herausforderung. Da werden aus den Excoten schnell kostumierte Menschen. Richtig gespielt sollten Exoten immer dafür sorgen, dass sich eigentlich alles um sie drehen müsste. Deshalb sind sie ja Exoten. Richtig vom SL umgesetzt, müssten Exoten überall ständig im Mittelpunkt stehen. Darauf haben viele SL keine Lust. Ich wette, dass so mancher Exotenspieler aufhören würde, einen Exoten zu spielen, wenn der SL dies konsequent ins Spiel einbauen würde.

Das exotischste, was ich bisher gespielt habe, ist eine Drow-Mönchin bei D&D 5e. In der Regel spiele ich nur Rassen, die im Regelwerk als spielbare Standardrassen festgelegt wurden. Das kann aber auch dazu führen, dass man innerhalb der Gruppe zum Exoten wird, wie z.B. wenn man bei DSA eine Elfe in Südaventurien spielt.

Weder kann ich die Argumentation nachvollziehen, noch wie man sich so über seine Spieler erheben kann um sie erziehen zu wollen
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: 1of3 am 16.06.2025 | 15:41
Genau. Exoten sind alle Rassen, die aus dem einen oder anderen Grund nicht zu den Standardrassen eines Settings gehören.

Gut zu wissen. Aber Rollenspiel ist ja nicht das gleiche wie Setting. Ein Setting können wir uns auch von Grund auf selber machen. - OK, wir können auch das ganze Rollenspiel selber machen. - Aber der Elf, der Dämon und der Roboter sind in dem Setting nun genau deshalb übliche Vertreter, weil sie ausgewählt sind. Das haben wir so beschlossen.

Demnach ist die Markierung eines Exoten also eine, welche die Gruppe trifft. Natürlich können wir uns z.B. an einem mitgelieferten Setting orientieren oder eines aus einer dritten Quelle adaptieren. Aber letztlich ist die Welt, die wir bespielen, also unser eigenes Produkt. Keine zwei Spielrunden haben das selbe Faerun oder Aventurien.

Letztlich sagst du dann also: Ich bin nicht bereit über gewisse Elemente des Settings zu verhandeln. Das so zu tun... steht dir natürlich frei.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 16:47
Leider spielen die meisten Exoten aus den falschen Gründen. Entweder weil die betreffende Rasse mächtig ist, oder weil sie selbst etwas besonderes sein wollen, aber so gut wie nie wegen der rollenspielerischen Herausforderung.
Gut, dass es hier um Exoten geht. Sonst würde ich meine Nicht-Exoten aus falschen Gründen spielen. Aber so bin ich fein raus.
Jetzt aber echt, ich habe noch nie wegen rollenspielerischer Herausforderung gespielt. Ist das ein Muss-Kriterium? Warum hat mir das noch keiner in den letzten 35 Jahren gesagt...?
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 16:57
Für die Ablehnung, ja. Was mich interessiert, ist aber, was es denn bräuchte, um einen "Exoten" für die so Ablehnenden doch mal akzeptabel zu machen.
...
Das wäre nur möglich, wenn der betreffende Charakter die Hauptperson der Kampagne wäre und sich alle Abenteuer nur um seine Erfahrungen drehen würden.

Also wenn wir eine ganze Gruppe von Exoten haben, dann stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt, und sind deshalb keine Exoten mehr?

Oder geht es um den Umgang der Umwelt mit der Gruppe?

Dann spielt man halt mehr oder weniger einen Wanderzirkus. Ist eh ein Klassiker - gerade weil sich die Mitglieder dieses Wanderzirkus ja überall mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
Genau darum geht es. Dem Umgang der Umwelt mit dem Exoten. Ein einzelner Exot erzeugt unweigerlich Aufmerksamkeit. Dies kann manchmal nützlich sein, aber oft genug auch lästig, besonders wenn Aberglaube und Vorurteile ins Spiel kommen. In dieser Hinsicht ist ein Zoo, sogar noch schlimmer.
Weder kann ich die Argumentation nachvollziehen, noch wie man sich so über seine Spieler erheben kann um sie erziehen zu wollen
Es geht nicht um dier Erziehung der Spieler.
Zum einen geht es um die häufigsten Gründe, weshalb Spieler Exoten spielen wollen:
Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. (Die meisten von uns, können sich das nicht vorstellen, da die meisten von uns zur Mehrheitsgesellschaft gehören.) Daher gehen viele von ihnen darauf nicht ein. Und so verkommen die meisten gespielten Exoten zu kostumierten menschen, weil die Spieler es oft nicht schaffen, dass exotische ihres Charakters auszuspielen.
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein. Zum einen ist es, dass Exoten überall, wo sie hinkommen, Aufmerksamkeit erregen. Je fremdartiger ihr Aussehen, desto größer die Aufmerksamkeit. Das kann, je nach Gesellschaft, ziemlich unangenehm werden. Da wir es meistens mit pseudomittelalterlichen Welten zu tun haben, könne allein schon das Betreten einer Stadt zum Problem werden. Und das wäre erst der Anfang der Probleme für den Exoten.
Mit den richtigen Spielern und Spielleiter kann es Spaß machen einen Exoten zu spielen, aber dann sollte sich die Kampagne auch um diesen drehen. Marco Polo oder Hasekura Tsunenaga wären irdische Vorbilder für eine solche Kampagne. Wenn aber der Exotenspieler sich nicht darauf einlassen will, hat er ein Problem, denn dies wären die realistischen Folgen, wenn man einen Exoten spielt.
Gut zu wissen. Aber Rollenspiel ist ja nicht das gleiche wie Setting. Ein Setting können wir uns auch von Grund auf selber machen. - OK, wir können auch das ganze Rollenspiel selber machen. - Aber der Elf, der Dämon und der Roboter sind in dem Setting nun genau deshalb übliche Vertreter, weil sie ausgewählt sind. Das haben wir so beschlossen.

Demnach ist die Markierung eines Exoten also eine, welche die Gruppe trifft. Natürlich können wir uns z.B. an einem mitgelieferten Setting orientieren oder eines aus einer dritten Quelle adaptieren. Aber letztlich ist die Welt, die wir bespielen, also unser eigenes Produkt. Keine zwei Spielrunden haben das selbe Faerun oder Aventurien.

Letztlich sagst du dann also: Ich bin nicht bereit über gewisse Elemente des Settings zu verhandeln. Das so zu tun... steht dir natürlich frei.
Es  kommt immer auf das Setting an. Wie ich irgendwo mal gelesen habe, kann man keinen Ninja spielen, wenn die Kampagne am Hofe Ludwig XIV. spielt. Bei einem eigenen Setting kann man machen was man will. Man sollte sich aber immer mit dem SL absprechen.
Gut, dass es hier um Exoten geht. Sonst würde ich meine Nicht-Exoten aus falschen Gründen spielen. Aber so bin ich fein raus.
Jetzt aber echt, ich habe noch nie wegen rollenspielerischer Herausforderung gespielt. Ist das ein Muss-Kriterium? Warum hat mir das noch keiner in den letzten 35 Jahren gesagt...?
Du hast auch nie einen Exoten gespielt. Für normale Charaktere gilt dies nicht, denn sie sind ja normal. Aber wenn man einen Exoten spielen will, braucht man meiner Meinung nach schon eine sehr überzeugende Begründung, weshalb es ausgerechnet ein Exot sein muss.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 16.06.2025 | 17:08
Selbst wenn ich deiner Argumentation folgen würde (was ich nicht tue): Sind deine Spieler nicht mündig genug selbst zu entscheiden, was sie spielen wollen?

Mein Credo ist: Wenns im Buch ist, kannst du es spielen. Wenn ich Bedenken habe, dann reden wir darüber (zum Beispiel Xenophobie) und finden eine Lösung.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 17:13
Das wäre nur möglich, wenn der betreffende Charakter die Hauptperson der Kampagne wäre und sich alle Abenteuer nur um seine Erfahrungen drehen würden.

Mit anderen Worten: "Der einzige legitime Grund, einen Exoten zu spielen, ist Spotlightdiebstahl..."

Zitat
Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. [...]
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein. Zum einen ist es, dass Exoten überall, wo sie hinkommen, Aufmerksamkeit erregen. Je fremdartiger ihr Aussehen, desto größer die Aufmerksamkeit. Das kann, je nach Gesellschaft, ziemlich unangenehm werden. Da wir es meistens mit pseudomittelalterlichen Welten zu tun haben, könne allein schon das Betreten einer Stadt zum Problem werden. Und das wäre erst der Anfang der Probleme für den Exoten.

"...und so was gehört natürlich angemessen passiv-aggressiv bestraft, weil ist ja nur 'realistisch'! <Feigenblatt vorhalt>"

Ne, ich denke, deine Argumentation sagt wesentlich mehr über dich aus als über die "Exoten", und ich gehe damit auch nicht konform. Mein eigener Hauptgrund, einen Charakter welcher Art auch immer zu spielen, liegt nach wie vor einfach darin, daß mich dessen Konzept gerade interessiert -- und da kann dann "exotisch sein" dazugehören oder auch nicht, je nach Laune.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 17:18
Marco Polo oder Hasekura Tsunenaga wären irdische Vorbilder für eine solche Kampagne.
Das sehe ich persönlich anders. In einer Welt, in der es viele unterschiedliche (spielbare) "Exoten" gibt, ist diese exotische mehr bei den Spielern, als den Bewohnern der jeweiligen Welten. Auch wenn sie nicht häufig vorkommen, werden sie nicht viel anders angesehen als weit gereiste und sonderbare Menschen.
Klar, wenn es nur eine Art Exoten geben würde, dann ja, vielleicht. Wenn es aber viele Exot-Arten gibt, dann wäre es wie bei Star Wars. Keiner wundert sich ob das Wesen da Hörner oder Rüssel hat. Und auch wenn es Feder hätte, die Reihe unterschiedlicher Individuen ist lang. Deshalb gehe ich davon aus, dass je mehr "Exoten" es in einem Setting gibt, desto weniger haben sie einen "Exoten" Bonus.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Sashael am 16.06.2025 | 17:21
Ich habe mehrere Superheldenkampagnen in verschiedenen Systemen gespielt.

Jeder einzelne SC ist dort per definition ein Exot und je exotischer sie waren, desto mehr Spaß haben sie gemacht.

Denn einen Supermann-, Batman-,  Spider-Man- oder Iron Man-Verschnitt kriegt halt jeder hin, aber sich konsequent zu überlegen, wie sich Superkräfte entfalten können und welche Auswirkungen das auf die Lebensweise einer Person hat, ist da der Spaßpunkt.

Ich spiele wahrscheinlich öfter "Exoten" als ich spontan zugeben würde, aber ich müsste eigentlich die letzte Option in der Liste wählen, weil "Exot" eine Settingvorgabe ist und Drow Assassinen in einer Menzoberranzan Kampagne eher die 08/15 Charaktere darstellen würden.

Ich weiß auch, dass die meisten SL sich schwer damit tun, die Umwelt "korrekt" auf Exoten reagieren zu lassen. Aber das tun sie bereits bei menschlichen SC mit Charakterwerten, die in einem Bereich beim Maximum liegen.
Nerviges Beispiel war eine SC in einem WW Spiel, die als Mensch Charisma und Appearance auf 5 hatte. Die konnte sich trotzsem in jede schäbige Spelunke setzen, ohne von irgendwelchen Typen angebaggert zu werden, wurde von Hotelportiers ohne mit der Wimper zu zucken weggeschickt (weil sie kein Hotelgast war), musste um jede Info von jedem Honzo kämpfen etc etc etc.

Welche Auswirkungen eine Person auf ihr Umfeld hat, die mit ihrem puren Aussehen zu Autounfällen führen müsste und deren Lächeln Ehen zerbrechen lassen könnte, war dem SL einfach überhaupt nicht bewusst.

Da finde ich dann einen Tiefling von der Stange in einem Fantasysetting, in dem regelmäßig Avatare von Göttern auf dem Boden wandeln, weit weniger unvorstellbar oder schwierig zu spielen. ;)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: tartex am 16.06.2025 | 17:24
Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. (Die meisten von uns, können sich das nicht vorstellen, da die meisten von uns zur Mehrheitsgesellschaft gehören.) Daher gehen viele von ihnen darauf nicht ein. Und so verkommen die meisten gespielten Exoten zu kostumierten menschen, weil die Spieler es oft nicht schaffen, dass exotische ihres Charakters auszuspielen.
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein.

Ja, wo würden wir dahin kommen, wenn die Leute einfach zum Spass rollenspielen könnten, was ihnen so in den Kopf kommt?

PnP würde zu einem purem Freizeitvergnügen verkommen, das Leute einfach zur Zerstreuung außerhalb von Arbeit und Studium verfolgen.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 16.06.2025 | 17:33
Das wird hier langsam wirklich merkwürdig.

Ich hab in meinen inzwischen über 30 Jahren SL-Laufbahn noch nie von einem Spieler verlangt, dass er mir darlegt, warum er Charaktertypus XY spielen will. Wenn einer einen einbeinigen Zentauren-Meisterdieb spielen will, der im Reich der Großmoguln sozialisiert wurde, dann bastele ich das so zurecht, dass das funktioniert.

Anzahl der daraus resultierenden Katastrophen bisher: Null.



Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Irian am 16.06.2025 | 17:34
Ich muss ja sagen, ich bin kaum der besonders tolle Rollenspieler, der schauspielerische Höchstleistungen erbringt, egal ob mit oder ohne Exot. Ich wage zu bezweifeln, dass jemand ein neues, tiefes Verständnis von Elfen entwickelt, nachdem ich einen am selben Tisch gespielt habe. Und während ich es durchaus gut finde, wenn jemand exotischen Rassen auch einen gewissen Flair gibt, ist das sicher nichts, was ich in einem 0815 Setting wie z.B. den Forgotten Realms, irgendwie erzwingen wollte. Wenn die Leute eine buntgemischte Truppe spielen wollen, klar, dann wiese ich durchaus mal darauf hin, dass das mal auffällt, aber andererseits, falls dann die Reise nach Sigil geht, fallen sie nur auf, weil sie so völlig... gewöhnlich sind. Aber ein großes Fass mache ich da sicher nicht auf.

Persönlich spiele ich vieles, mal Menschen, mal Exoten, je nach Setting. In Settings, wo manche Rollen ganz besonders sind, halte ich mich eher (tendentiell!) etwas zurück, aber bei so typischen Kitchen Sink Settings, sehe ich da nun keinen großen Sinn. Es gibt dann sicher auch geheimnisvolle Elfen aus dem tiefsten Wald-Elfen-Königreich, die mythisch-abgedreht über dem Boden schweben, aber die Spielercharaktere sind vielleicht doch der Elfen-Sepp aus Nebenan-Hausen. Was soll's?
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Runenstahl am 16.06.2025 | 17:43
Ich habe mal für "Mehrheitlich" gestimmt. Wie genau man das bemisst hängt halt stark davon ab wie man nun genau einen "Exoten" definiert. Ist ein Pathfinder / D&D Monk ein Exot ? Was ist mit einem Warlock ?

Meine letzten 6 Helden (meist bin ich ja eher SL):
Menschlicher Magier (klingt erstmal normal, der gute Mann redet aber nicht, das übernimmt sein Vertrauter (Rabe) komplett für ihn. Und der ist im Prinzip ein großmäuliges Arschloch das erstmal jeden einschließlich seines Meisters beleidigt).
Halbelfischer Warlock
Zwergischer Krieger / Barbar
Menschlicher Krieger / Barde (gespielt als einen asiatischen Adligen mit Drachenblut im Stammbaum)
Dragonborn Barbar
Zwergischer Mönch (in einer Dragonlance Kampagne wobei der Charakter im Prinzip ein Koch ist der Leute wie Bud Spencer verhaut... die Mönchsklasse konnte diese Fähigkeiten nur am Besten abbilden)

Edit
Noch ein paar Vergessen: Bei Dungeonworld habe ich einen Menschlichen Krieger gespielt. Mit böser Gesinnung in einer guten Gruppe  ;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Dann war da noch der optimistische "Wir können doch erstmal mit ihnen Reden" Typ den ich in HeXXen gespielt habe und einen ähnlichen Charakter in einer Fantasy Kampagne (das war ein menschlicher Krieger). Letzterer ist irgendwann von NPCs denen er zu sehr vertraut hat ermordet worden.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 17:44
Du hast auch nie einen Exoten gespielt. Für normale Charaktere gilt dies nicht, denn sie sind ja normal.
Als Spieler nicht, aber als SL verwende ich als wichtigere NSC sehr oft Exoten. Nur wie bereits gesagt, in einem Setting, in dem es von Exoten nur so wimmelt, ist im Grunde genommen keiner Exot. Und deswegen wäre eine Sonderbehandlung übertrieben.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Grey am 16.06.2025 | 19:24
Ich hab in meinen inzwischen über 30 Jahren SL-Laufbahn noch nie von einem Spieler verlangt, dass er mir darlegt, warum er Charaktertypus XY spielen will. Wenn einer einen einbeinigen Zentauren-Meisterdieb spielen will, der im Reich der Großmoguln sozialisiert wurde, dann bastele ich das so zurecht, dass das funktioniert.

Anzahl der daraus resultierenden Katastrophen bisher: Null.
Ich habe bislang erst eine Runde geleitet, die von sowas ausgehebelt wurde, aber das lag daran, dass der Spieler auf Biegen und Brechen einen skurrilen Nichtmenschen in einem Nur-Menschen-als-SCs-Setting hatte spielen wollen. Und mich dann am Spielabend mit dem entsprechenden Charakter überrumpelt hat, sodass erst mal alle anderen hätten warten müssen, wenn ich mich mit ihm hingesetzt und noch schnell was Neues gebastelt hätte.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Megavolt am 16.06.2025 | 19:30
In meiner Erfahrung existiert schon so eine bestimmte Kombination aus "crazy Spieler" und "crazy Figur", die man besser meidet.

Die Handhabung ist dann schwierig, wenn man den Spieler noch nicht kennt, denn dann sieht man ja erst mal nur die "crazy Figur". Man neigt ja dann dazu, sich erst mal darauf einzulassen, aber das kann schon auch in die Hose gehen.

Schwierig.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 16.06.2025 | 19:51
Das wird hier langsam wirklich merkwürdig.

Ich hab in meinen inzwischen über 30 Jahren SL-Laufbahn noch nie von einem Spieler verlangt, dass er mir darlegt, warum er Charaktertypus XY spielen will. Wenn einer einen einbeinigen Zentauren-Meisterdieb spielen will, der im Reich der Großmoguln sozialisiert wurde, dann bastele ich das so zurecht, dass das funktioniert.

Anzahl der daraus resultierenden Katastrophen bisher: Null.

Ist auch meine Erfahrung, allerdings kann ich mir vorstellen, dass das bei neuen Runden und Con-Runden was anderes ist.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Streunendes Monster am 16.06.2025 | 19:55
Nunja,
wir sprachen vor einiger Zeit über Leute die in einer vorab kommunizierten und verständigten Stadtkampagne (Kampagne in einer Stadt!) einen einsiedlerischen Druiden spielen und maulen, wenn ihre Rolle innerstädtisch nciht zum Tragen kommt.

Das wäre in meinem Verständnis auch als Proto-Mensch ein Exot.

Da sage ich als SL mittlerweile klar und deutlich Nö.
Ich reiße mir kein Bein mehr aus, um alle Konzepte durchzuwinken.
Aber ich gebe mir redlich alle Mühe, so viel wie möglich zuzulassen. Und kommuniziere vorab alle möglichen Hindernisse und möglichen innerweltlichen Probleme.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 20:16
Nunja,
wir sprachen vor einiger Zeit über Leute die in einer vorab kommunizierten und verständigten Stadtkampagne (Kampagne in einer Stadt!) einen einsiedlerischen Druiden spielen und maulen, wenn ihre Rolle innerstädtisch nciht zum Tragen kommt.

Das wäre in meinem Verständnis auch als Proto-Mensch ein Exot.

Da sage ich als SL mittlerweile klar und deutlich Nö.
Ich reiße mir kein Bein mehr aus, um alle Konzepte durchzuwinken.
Aber ich gebe mir redlich alle Mühe, so viel wie möglich zuzulassen. Und kommuniziere vorab alle möglichen Hindernisse und möglichen innerweltlichen Probleme.

Druide könnte ich mir auch in einer Stadt durchaus sinnvoll vorstellen. Ist ja auch nur eine andere Art von Ökosystem. :) Daß allerdings gar zu stur auf "einsamer Wolf" getrimmte Figuren schon in eine SC-Gruppe an sich, die ja gemeinsame Abenteuer erleben sollen, meist nicht wirklich passen...klar, das ergibt sich praktisch von selbst und da kommt's dann auch auf den genauen Charakterhintergrund schon gar nicht mehr an.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Streunendes Monster am 16.06.2025 | 20:19
Ja klar kann man sich auch einen urbanen Druiden vorstellen.
Oder ein subversives Element, das gegen die Urbanisierung der "Hochelfischen Allianz gegen den Westen" mit einer kleinen Splittergruppe vorgeht.

Aber man kann auch einfach Absprachen ernst nehmen und einen passenden SC erschaffen.
Klingt voll krass, ist aber voll easy  8]   ~;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 20:20
Als Spieler nicht, aber als SL verwende ich als wichtigere NSC sehr oft Exoten. Nur wie bereits gesagt, in einem Setting, in dem es von Exoten nur so wimmelt, ist im Grunde genommen keiner Exot. Und deswegen wäre eine Sonderbehandlung übertrieben.
Das ist es doch gerade. In Deinem Fall sind die Rassen, die in anderen Settings exotisch wären, alltäglich. Und folglich sind es keine Exoten mehr!
Es geht aber darum, etwas zu spielen, was in einem Setting eber nicht alltäglich ist, sondern wirklich exotisch, wenn nicht sogar einzigartig.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 20:24
Ich habe mal für "Mehrheitlich" gestimmt. Wie genau man das bemisst hängt halt stark davon ab wie man nun genau einen "Exoten" definiert. Ist ein Pathfinder / D&D Monk ein Exot ? Was ist mit einem Warlock ?

Meine letzten 6 Helden (meist bin ich ja eher SL):
Menschlicher Magier (klingt erstmal normal, der gute Mann redet aber nicht, das übernimmt sein Vertrauter (Rabe) komplett für ihn. Und der ist im Prinzip ein großmäuliges Arschloch das erstmal jeden einschließlich seines Meisters beleidigt).
Halbelfischer Warlock
Zwergischer Krieger / Barbar
Menschlicher Krieger / Barde (gespielt als einen asiatischen Adligen mit Drachenblut im Stammbaum)
Dragonborn Barbar
Zwergischer Mönch (in einer Dragonlance Kampagne wobei der Charakter im Prinzip ein Koch ist der Leute wie Bud Spencer verhaut... die Mönchsklasse konnte diese Fähigkeiten nur am Besten abbilden)

Edit
Noch ein paar Vergessen: Bei Dungeonworld habe ich einen Menschlichen Krieger gespielt. Mit böser Gesinnung in einer guten Gruppe  ;D
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Dann war da noch der optimistische "Wir können doch erstmal mit ihnen Reden" Typ den ich in HeXXen gespielt habe und einen ähnlichen Charakter in einer Fantasy Kampagne (das war ein menschlicher Krieger). Letzterer ist irgendwann von NPCs denen er zu sehr vertraut hat ermordet worden.
Davon ist aber keiner ein Exot, denn diese Rassen (und es geht wirklich nur um die Rasse, nicht um die Klasse) sind in den verschiedenen Settings alltäglich.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 20:46
In Deinem Fall sind die Rassen, die in anderen Settings exotisch wären, alltäglich. Und folglich sind es keine Exoten mehr!
OK, dann anders herum. In welchem Setting sind die "Exoten" als Exoten zu betiteln?
D&D-Welten? Quatsch, die leben das voll aus. Shadowrun? Ähm... Da herrscht höchstens Rassismus gegen, aber sie werden nicht als Exoten wahrgenommen. TORG? Wenn man für die Delphi Agentur spielt? Keine Chance. Numenéra - lachhaft, das ist darauf aufgebaut. GURPS? Wenn man die Mitglieder der Gruppe aus verschiedenen Zeiten und Welten zusammensucht? Savage World? Da noch am ehesten, wenn man ein Setting mit strengeren Vorgaben macht - aber dann hat man nicht die Möglichkeit, sich einen Exoten zu erstellen.
Deshalb kann ich die Frage nicht richtig nachvollziehen. Wenn man sagt, dass wenn man Exoten spielt, wenn sie vorhanden sind, dann sind es keine Exoten und wenn man sie nicht spielen kann, wie soll man sie dann bei Charaktererschaffung nehmen?
Ich bin da jetzt ein bisschen ratlos.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: sindar am 16.06.2025 | 21:05
Ich habe in DSA (das war glaube ich noch in Stuttgart, also diese sonderbare DSA1-DSA3-Mischung unseres damaligen Gruppengründers) mal einen Waldelfen versucht - und mußte den, um ihn im Spiel zu halten, derart verbiegen, daß ich ihn nicht mehr als Waldelfen erkannte. Daraufhin habe ich den Versuch, echte Exoten zu spielen, aufgegeben. Jedenfalls für mehr als One-Shots. In einem One-Shot bin ich offen für Vieles, so lange ich sicher sein kann, daß meine Figur weder das Spiel zerschießt noch ich sie bis zur Unkenntlichkeit verbiegen muß, um das Spiel nicht zu zerschießen.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 21:09
OK, dann anders herum. In welchem Setting sind die "Exoten" als Exoten zu betiteln?
D&D-Welten? Quatsch, die leben das voll aus. Shadowrun? Ähm... Da herrscht höchstens Rassismus gegen, aber sie werden nicht als Exoten wahrgenommen. TORG? Wenn man für die Delphi Agentur spielt? Keine Chance. Numenéra - lachhaft, das ist darauf aufgebaut. GURPS? Wenn man die Mitglieder der Gruppe aus verschiedenen Zeiten und Welten zusammensucht? Savage World? Da noch am ehesten, wenn man ein Setting mit strengeren Vorgaben macht - aber dann hat man nicht die Möglichkeit, sich einen Exoten zu erstellen.
Deshalb kann ich die Frage nicht richtig nachvollziehen. Wenn man sagt, dass wenn man Exoten spielt, wenn sie vorhanden sind, dann sind es keine Exoten und wenn man sie nicht spielen kann, wie soll man sie dann bei Charaktererschaffung nehmen?
Ich bin da jetzt ein bisschen ratlos.
In jedem Setting, in dem sie nicht alltäglich sind. Erst recht, wenn es unwahrscheinlich ist, andere Mitglieder dieser Rasse im Setting zu treffen.
D&D: Je nach Setting kann es zwar anders aussehen, aber in den meisten Settings sind eigentlich alle Rassen, die nicht im PHB stehen, Exoten.
Shadowrun: Das kommt dort doch stark auf die Region an. Einige metamenschliche Varianten sind außerhalb bestimmter Regionen Exoten.
GURPS: Das kommt auch hier ganz auf das Setting an.
Savage World: Hier gilt das gleiche wie für D&D und GURPS.
Numenéra: Hier kommt es ganz darauf an, was für dieses Setting normal ist.

Man kann eignetlich sagen, dass Exoten Rassen sind, die zwar in einem Setting existieren, aber aus verschiedenen Gründen nicht für die Spieler gedacht sind. Vielleicht sind sie selten. Vielleicht sind sie mit den spielbaren Rassen verfeindet. Vielleicht sind sie einfach nur extrem mächtig. Das wichtige ist, dass sie eigentlich nicht für Spieler vorgesehen sind, auch wenn sie im Regelwerk beschrieben wurden. Schau Dir DSA4 an. Elfen, Orks, Goblins, Echsenmenschen wurden zwar genau beschrieben, galten aber als Exoten. Es gab da sogar ein Extrakapitel, welches sich mit dem Thema Exoten beschäftigte.

Es wird sogar noch komplizierter. Was in einer Region eines Setting ein Exot ist, kann in einer anderen alltäglich sein. Die Kunst ist es, zu erkennen, ob ein bestimmer Charakter in die geplante Kampagne passt. Ein unpassender Charakter wäre ein Exot.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Issi am 16.06.2025 | 21:21
Zum einen geht es um die häufigsten Gründe, weshalb Spieler Exoten spielen wollen:
  • Sie wollen etwas besonderes sein.
  • Sie wollen eine bestimmet Rasse nur wegen ihrer Fähigkeiten spielen
  • Sie wollen einen bestimmten Charakter spielen, den sie aus einem Computerspiel oder Film kennen, der so in der Spielwelt nicht möglich ist. (Auch wenn dies jetzt in den seltensten Fällen bestimmte Rassen betrifft.)
Das sind ja erstmal legitime Gründe

Das klingt jetzt vielleicht sonderbar aber im Rollenspiel gibt es auch diese Hauptfiguren.
Jeder SC sollte diesen Status haben.
Wobei in Film/Literatur die klassischen Protagonisten selten die Exoten sind.

Han Solos pelziger Freund ist zwar ultra cool/witzig
Aber er spielt in der Story nicht die allererste Geige.

Nein, es sind tatsächlich die menschlichen Märchen"Prinzen" und ",Prinzessinnen "die diese Rolle für gewöhnlich inne haben.


Im Rollenspiel hat man dagegen die Sondersituation, dass alle SC gleich wichtig sind.


Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Sashael am 16.06.2025 | 21:45
Was in einer Region eines Setting ein Exot ist, kann in einer anderen alltäglich sein. Die Kunst ist es, zu erkennen, ob ein bestimmer Charakter in die geplante Kampagne passt. Ein unpassender Charakter wäre ein Exot.
Damit ist allerdings das Argument nichtig, dass eine Erwähnung im Spielerhandbuch darüber entscheidet, ob es ein Exot ist.

Mein letzter gespielter D&D Charakter war ein Echsenmensch Druide. Steht als Bonusrasse im Volos Monsteralmanach. Also keine PHB Rasse. Ist das ein Exot?

Warum hab ich den gespielt?
Einfach weil ich das Konzept witzig fand.
Als Zirkeldruide mit dem Zirkel der Küste war er dann ein Lizard of the Coast. Muss ich den jetzt völlig fremdartig spielen, oder reicht es für die Mitspielenden aus, wenn er seine Vorstellung Protein=Nahrung konsequent durch alle Spezies durchzieht?

Btw: Overpowered fand ich in der Kampagne nur den Zirkeldruiden mit seine absurd vielen bereiten Zaubern. Die Fähigkeiten des Echsenmenschen waren nur "nice to have".

Die Frage ist halt wirklich: WAS ist ein Exot? Und diese Frage kann imo kein Regelwerk beantworten, sondern nur die Kampagnenvorgaben.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 16.06.2025 | 21:54
Die Frage ist halt wirklich: WAS ist ein Exot? Und diese Frage kann imo kein Regelwerk beantworten, sondern nur die Kampagnenvorgaben.

Und natürlich der persönliche Geschmack, der sich dann mit den Kampagnenvorgaben irgendwie zusammenraufen muß. Aber mit etwas gegenseitigem gutem Willen geht das normalerweise.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.06.2025 | 22:03
Es lässt sich also festhalten: Was ein Exot ist, variiert je nach individuellen Vorstellungen und den Rahmenbedingungen der Gruppe, Setting und Kampagne.

Für unsere allgemeine Diskussion könnte man ja festlegen, dass Exoten (im Fantasy-Bereich) eine Abweichung vom Standard aus Sicht von durchschnittlichen SL und Spielern sind.

Ganz blauäugig würde ich dafür mehrere Kreise der Exotik vorschlagen:

1. Kreis: Quasi keine Exoten

- die menschlichen Standardtropes Krieger, Zauberer, Ranger

2. Kreis: Leichter Anstrich von Exotik

- die sehr klassischen EDO-Spezies Elf, Halbelf, Zwerg, Halbling, evtl. (Halb)Ork als SC

3. Kreis: Am Rande der "Normalität"

- erweiterte EDO-Spezies wie Tieflinge,  Goliath usw..

4. Kreis: Deutlich exotisch

- anthropomorphe Tierwesen (auch Echsen)
- Pflanzenwesen
- Feen

5. Kreis: richtig abgespaced

- klickende Insektoiden
- Konstrukte im Fantasybereich
Edit: Das zaubernde Senfglas oder der aus einer Zukunftswelt gelandete sprechende Kühlschrank

Die Liste ist sicherlich sehr unvollständig. Aber ich denke, sie hilft dabei, wieder zur ursprünglichen Frage zurückzukommen. Nämlich: Mögt ihr quasi eher Kreis 1-2, 2-3 oder die volle Dröhnung 4-5. Denn ich denke, das war ja mit der Ursprungsfrage gemeint.

Wie wir aber schon mehrfach festgestellt haben, wird diese Frage zum Teil auch schon mit dem gewählten Setting beantwortet. Am Ende sollten halt die Wünsche aller (Spielende wie SL) berücksichtigt werden, damit es allen Spaß macht. Wenn zu harte Exotik für jemanden ein Ausschlusskriterium ist, geht es halt nicht. Wenn eine Kampagne bestimmte Vorgaben hat (ob nun explizit oder durch den Inhalt implizit), muss man überlegen, was geht und was nicht.

Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 16.06.2025 | 22:33
Damit ist allerdings das Argument nichtig, dass eine Erwähnung im Spielerhandbuch darüber entscheidet, ob es ein Exot ist.

Mein letzter gespielter D&D Charakter war ein Echsenmensch Druide. Steht als Bonusrasse im Volos Monsteralmanach. Also keine PHB Rasse. Ist das ein Exot?

...

Die Frage ist halt wirklich: WAS ist ein Exot? Und diese Frage kann imo kein Regelwerk beantworten, sondern nur die Kampagnenvorgaben.
In den meisten D&D-Settings ist dies eindeutig ein Exot, da Echsenmenschen nicht zur alltäglichen Bevölkerung gehören.
...

Ganz blauäugig würde ich dafür mehrere Kreise der Exotik vorschlagen:

1. Kreis: Quasi keine Exoten

- die menschlichen Standardtropes Krieger, Zauberer, Ranger

2. Kreis: Leichter Anstrich von Exotik

- die sehr klassischen EDO-Spezies Elf, Halbelf, Zwerg, Halbling, evtl. (Halb)Ork als SC

3. Kreis: Am Rande der "Normalität"

- erweiterte EDO-Spezies wie Tieflinge,  Goliath usw..

4. Kreis: Deutlich exotisch

- anthropomorphe Tierwesen (auch Echsen)
- Pflanzenwesen
- Feen

5. Kreis: richtig abgespaced

- klickende Insektoiden
- Konstrukte im Fantasybereich
Edit: Das zaubernde Senfglas oder der aus einer Zukunftswelt gelandete sprechende Kühlschrank

...
Ganz blauäugig, hast Du damit für die meisten D&D-Welten recht. Aber leider nicht für alle. Dark Sun und Planescape (AD&D-Version) haben beide andere Vorgaben. Und schon bei anderen Fantasy-Rollenspielen passt dies nicht. Tunnelös & Trolls habe ich schon erwähnt. Dort gibt es neben Menschen, Elfen Zwergen, Halblinge auch noch Wichtel und Feen als für die Spieler eigentlich vorgesehene Rassen. Beide wären bei D&D echte Exoten und sogar in der Adventurers' League wegen ihrer Fähigkeiten (Teleportation bzw. Flug) verboten.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: gunware am 16.06.2025 | 22:42
In jedem Setting, in dem sie nicht alltäglich sind. Erst recht, wenn es unwahrscheinlich ist, andere Mitglieder dieser Rasse im Setting zu treffen.

Ja, ok. Nur dieses "unwahrscheinlich zu treffen" ist halt zu schwammig, wie die Fragestellung.

"D&D" - nur PHB? Ok, aber warum sollten die Bewohner überrascht sein, wenn ein Zentaur vorbei kommt?
"Shadowrun" Auch Minotauren konnte man in den UCAS antreffen und haben jetzt die Leute nicht in Erstaunen versetzt, dass es sie gibt.
GURPS: Infinite Worlds ist quasi der Standard.
Savage World: Hier gilt das gleiche wie für D&D und GURPS. Ja.
Numenéra: normal ist, dass es nicht normal ist.

Man kann eignetlich sagen, dass Exoten Rassen sind, die zwar in einem Setting existieren, aber aus verschiedenen Gründen nicht für die Spieler gedacht sind.
Aber es wurde ja gesagt (#43), dass die Welt auf die Exoten entsprechend reagieren müsste, dass sich alles um sie drehen müsste.
Und das ist eben das, was ich bezweifle. Klar, es werden Individuen sein, die Vorurteile haben, sie nicht mögen usw. Aber Individuen. Dass fast alle Bewohner die Exoten anglotzen würden, als ob es Außerirdische bei uns auf der Erde wären, das glaube ich persönlich nicht. In einer Welt, in der jederzeit hinter einem Baum eine Fee auftauchen kann, auf dem Himmel ein Multiversum-Raumschiff durchflitzen kann - sorry, aber das kratzt sehr auf meiner Suspension of Disbelief, dass Exoten ein so großes Erstaunen verursachen könnten, dass die Charaktergruppe dadurch problematisch zu  spielen wäre oder dass das Spotlight jetzt nur dem Exoten gelten sollte. Da hatte ich schon bei DSA Schwierigkeiten das nachzuvollziehen, dass ein ganzes Dorf einen Elfen anstarren sollte. Und ein paar Landstriche weiter wüteten Dämonen. Sorry, aber das ist für mich schwer zu verdauen.
Jetzt habe ich gerade aus Golarion Ruf der Wildnis gelesen. Dort sind Minotauren, Zentauren usw. als spielbare ungewöhnliche Abstammungen definiert. Sie reisen mit einem Flugschiff umher, die Besatzung besteht aus einer Minotaurin, einem Iruxi, einem Athamaru, einem erweckten Tier, einer Aquarierin, einem Zentaur und einem Surki. Trotzdem wurden sie nicht als Exoten behandelt, wenn sie irgendwo ankamen. Genauso wenig wie eine Twi'lek in Star Wars Universum. In einer Welt, in der es sehr viele unterschiedliche vernunftbegabte Arten gibt, ist es meiner Meinung nach irgendwie sinnfrei, einige davon als Exoten zu behandeln.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Irian am 17.06.2025 | 07:41
1. Kreis: Quasi keine Exoten

- die menschlichen Standardtropes Krieger, Zauberer, Ranger

Zauberer sind für dich keine Exoten? Lustig. Ich finde die sollten, wenn schon, dann extrem exotisch sein.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Issi am 17.06.2025 | 08:20
@
caranfang
Witzigerweise würde ich Wichtel,  Kobolde und Feen nur als mäßig exotisch, da Menschen ähnlich, einstufen.
Liegt vielleicht daran, dass es in diversen Büchern und Serien (zum Beispiel True Blood)Protagonisten mit Feenblut gab.
Sogar "Gestaltwandler" würde ich unter mäßig exotisch verbuchen. Da das ja wie bei der Teleportation aus ein Standard Magier Zauber und nichts Besonderes mehr ist.

Sprich : Alles was menschlich aussieht, ist in meinen Augen nicht so krass exotisch.

Wenn Du dagegen Figuren hast, die nur einen Tier, Pflanzen oder Roboter- Körper whatever haben, oder ein stark tierisches Aussehen- dann gilt es diese in Situationen wo die Gruppe (aus welchen Gründen auch immer) in einer menschlichen Gesellschaft nicht groß auffallen soll, zu verstecken.
Verdeckt oder heimlich agieren ist hier einfach erschwert.

Auch wenn jetzt jmd. mit Drachenkopf die Einwohner eines entlegenen Dorfes befragen soll, kann es durchaus sein, dass ihm jmd. aus Angst nicht die Tür aufmacht.

Edit.
Ok, Kobolde und Wichtel könnten, je nach Erscheinung, natürlich auch großes Aufsehen erregen.
Die kann man aber aufgrund ihrer geringen Körpergröße leichter verstecken.
Passen in fast jeden Rucksack  ~;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 17.06.2025 | 09:58
Zauberer sind für dich keine Exoten? Lustig. Ich finde die sollten, wenn schon, dann extrem exotisch sein.

Ist halt Gewohnheitssache, und Max Musterrollenspieler ist gerade im Fantasybereich daran gewöhnt, daß fast buchstäblich jede Gruppe unabhängig von System und Setting mit mindestens einem, wahrscheinlicher sogar zwei Zauberern mit einem gewissen Standardrepertoire daherkommt -- da relativiert sich die "Exotik" dann schnell. (Wie leicht man einem Zauberer im Setting anmerkt, daß er überhaupt einer ist, kommt dann ggf. auch noch dazu; normalerweise sind die Zauberkräfte ja eher selten direkt an sichtbare Auffälligkeiten gekoppelt.)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 17.06.2025 | 15:13
@
caranfang
Witzigerweise würde ich Wichtel,  Kobolde und Feen nur als mäßig exotisch, da Menschen ähnlich, einstufen.
Liegt vielleicht daran, dass es in diversen Büchern und Serien (zum Beispiel True Blood)Protagonisten mit Feenblut gab.
Sogar "Gestaltwandler" würde ich unter mäßig exotisch verbuchen. Da das ja wie bei der Teleportation aus ein Standard Magier Zauber und nichts Besonderes mehr ist.

Sprich : Alles was menschlich aussieht, ist in meinen Augen nicht so krass exotisch.
Ich habe die beiden Rassen aus T&T eigentlich nur genannt, um zu zweigen, dass die Definition von exotisch von Rollenspiel zu Rollenspiel unterschiedlich ist. Was in dem einen Rollenspiel normal ist, kann in dem anderen exotisch sind. Im Fall von D&D und T&T geht es sogar so weit, dass die beiden kleinsten Rassen (Witchel sind  nur 60 cm groß, Feen sogar nur 18 cm) von T&T in D&D wegen ihrer Fähigkeiten, die hochstüfigeren Zauber ähneln, eigentlich nicht für Spieler erlaubt sind. Das Aussehen ist nicht der einzige Grund, weshalb jemand ein Exot sein könnte. Die Fähigkeiten sind ein anderer Grund.

Wenn Du dagegen Figuren hast, die nur einen Tier, Pflanzen oder Roboter- Körper whatever haben, oder ein stark tierisches Aussehen- dann gilt es diese in Situationen wo die Gruppe (aus welchen Gründen auch immer) in einer menschlichen Gesellschaft nicht groß auffallen soll, zu verstecken.
Verdeckt oder heimlich agieren ist hier einfach erschwert.

Auch wenn jetzt jmd. mit Drachenkopf die Einwohner eines entlegenen Dorfes befragen soll, kann es durchaus sein, dass ihm jmd. aus Angst nicht die Tür aufmacht.
Das kommt ganz darauf an, wie häufig freundlich gesinnte Wesen mit Drachenköpfen in dieser Welt sind ...
Edit.
Ok, Kobolde und Wichtel könnten, je nach Erscheinung, natürlich auch großes Aufsehen erregen.
Die kann man aber aufgrund ihrer geringen Körpergröße leichter verstecken.
Passen in fast jeden Rucksack  ~;D
s.o.


Ja, ok. Nur dieses "unwahrscheinlich zu treffen" ist halt zu schwammig, wie die Fragestellung.

"D&D" - nur PHB? Ok, aber warum sollten die Bewohner überrascht sein, wenn ein Zentaur vorbei kommt?
"Shadowrun" Auch Minotauren konnte man in den UCAS antreffen und haben jetzt die Leute nicht in Erstaunen versetzt, dass es sie gibt.
GURPS: Infinite Worlds ist quasi der Standard.
Savage World: Hier gilt das gleiche wie für D&D und GURPS. Ja.
Numenéra: normal ist, dass es nicht normal ist.
Da nehme ich mal Deine Annahmen auseinander, weil sie nicht ganz korrekt sind.
Bei D&D sind Zentauren wirllich selten. Sie leben nämlich nicht in der menschlichen Gesellschaft, sondern außerhalb in ihren eigenen Stämmen, meist weit ab von der Zivilisation. Die meisten Bewohner der Forgotten Realms werden nie einem Zentauren begegnen, aber so gut wie allen Rassen aus dem PHB, denn die sidn eben nicht selten. Seltenheit ist nur einer der Gründe, weshalb eine Rasse als exotisch gilt. Macht ist ein anderer Grund. Da kann man natürlich nicht mehr mit Seltenheit argumentiueren, obwohl gerade die mächtigeren Rassen ebnefalls selten sind.
GURPS: Du vermischst hier etwas. GURPS' Infinity Worlds ist im Prinzip doch nichts anderes als das Multiversum bei D&D. Das bedeutet aber auch, dass nicht alles, was es in diesem Multiversum gibt auch wirklich überall existiert. Dies dient doch nur dazu, dass alles zu verbinden. Es ist aber kein Freibrief Material , welches für ein Setting geschrieben wurde, in einem ganz anderen Setting zu verwenden.
Bei Shadowrun wird gerne übersehen, dass es sich um eine moderne Welt mit moderner Kommunikation handelt. Da wurde bestimmt über das Auftreten der verschiedenen metamenschlichen Varianten in allen Medien berichtet. Deshalb passt dieses Setting nicht in die derzeitige Diskussion. Ähnlcihes gilt auch für Numenéra, welches nun keine 08/15-Fantasywelt ist.
Aber es wurde ja gesagt (#43), dass die Welt auf die Exoten entsprechend reagieren müsste, dass sich alles um sie drehen müsste.
Und das ist eben das, was ich bezweifle. Klar, es werden Individuen sein, die Vorurteile haben, sie nicht mögen usw. Aber Individuen. Dass fast alle Bewohner die Exoten anglotzen würden, als ob es Außerirdische bei uns auf der Erde wären, das glaube ich persönlich nicht. In einer Welt, in der jederzeit hinter einem Baum eine Fee auftauchen kann, auf dem Himmel ein Multiversum-Raumschiff durchflitzen kann - sorry, aber das kratzt sehr auf meiner Suspension of Disbelief, dass Exoten ein so großes Erstaunen verursachen könnten, dass die Charaktergruppe dadurch problematisch zu  spielen wäre oder dass das Spotlight jetzt nur dem Exoten gelten sollte. Da hatte ich schon bei DSA Schwierigkeiten das nachzuvollziehen, dass ein ganzes Dorf einen Elfen anstarren sollte. Und ein paar Landstriche weiter wüteten Dämonen. Sorry, aber das ist für mich schwer zu verdauen.
Da mag für dich schwer zu verdauen sein, aber so ist es nun einmal. Was irgendwo anders los ist, ist den meisten Menschen egal. Für sie ist es wirklich etwas besonderes, wenn jetzt z.B. ein Elf im Dorf auftaucht, und zwar in einer Gegend, wo überhaupt keine Elfen leben. So etwas löst worklich erstaunen aus. Da muss man auch nicht einmal auf eine Fantasywelt zurückgreifen. Ein Blick in die irdsiche Geschichte reicht da aus. Selbst in der heutigen Zeit kann etwas unerwartetes Erstaunen auslösen. Sogar hier in Deutschland. Wer von solchen Erfahrungen weiß, für den ist es natürlich selbstverständlich, dass so etwas min einer Fantasywelt ohne moderne Kommunikationsmittel und modernen Schulen erst recht passieren wird. Vielleicht in in einer kosmopolitischen Großstadt, aber in einem Dorf auf dem Land nicht Sicherheit.

Jetzt habe ich gerade aus Golarion Ruf der Wildnis gelesen. Dort sind Minotauren, Zentauren usw. als spielbare ungewöhnliche Abstammungen definiert. Sie reisen mit einem Flugschiff umher, die Besatzung besteht aus einer Minotaurin, einem Iruxi, einem Athamaru, einem erweckten Tier, einer Aquarierin, einem Zentaur und einem Surki. Trotzdem wurden sie nicht als Exoten behandelt, wenn sie irgendwo ankamen. Genauso wenig wie eine Twi'lek in Star Wars Universum. In einer Welt, in der es sehr viele unterschiedliche vernunftbegabte Arten gibt, ist es meiner Meinung nach irgendwie sinnfrei, einige davon als Exoten zu behandeln.
Du weißt, dass diese buch nur dazu dient, die verschiedenen rassen vorzustellen? Und es ganu deshalb eine solche Kombination von Charakteren gibt?
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: IrgendWer am 17.06.2025 | 15:59
Ich verstehe die Ablehnung der Exoten nach wie vor nicht. Ungefähr wie die Ablehnung von crossgender. Wenn jemand keinen Bock hat das selbst zu spielen - fein. Aber ein SL der sich hinstellt und das verbietet - ohne sinnvollen  Grund - finde ich strange.

 :d

Ich biete eine Runde an. Und sage "x, y, z sind nicht erlaubt weil die machen mir als SL keinen Spass". Das ist alles was es braucht. Den wen ein Spieler jetzt sagt "Da hab ich keinen Spass. Ohne Exot spiele ich nicht" findet die Runde halt mit einem Spieler weniger statt. Wen der Spielleiter sagt "Mit Exot leite ich nicht" - Fällt die Runde aus.

Daher ist "Hat der SL keinen Spass dran" mehr als Genug Grund.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Sashael am 17.06.2025 | 16:04
Es ist aber kein Freibrief Material , welches für ein Setting geschrieben wurde, in einem ganz anderen Setting zu verwenden.
Also wenn jemand tatsächlich Infinity Worlds als Setting benutzt, dann ist das tatsächlich ein Freibrief, Fremdmaterial zu benutzen. ;)

Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 17.06.2025 | 16:08
Ich biete eine Runde an. Und sage "x, y, z sind nicht erlaubt weil die machen mir als SL keinen Spass". Das ist alles was es braucht. Den wen ein Spieler jetzt sagt "Da hab ich keinen Spass. Ohne Exot spiele ich nicht" findet die Runde halt mit einem Spieler weniger statt. Wen der Spielleiter sagt "Mit Exot leite ich nicht" - Fällt die Runde aus.

Daher ist "Hat der SL keinen Spass dran" mehr als Genug Grund.

Ich spiele nur mit Leuten die ich sehr schätze. Da verbietet sich so ein Umgang.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: IrgendWer am 17.06.2025 | 16:22
Für die Ablehnung, ja. Was mich interessiert, ist aber, was es denn bräuchte, um einen "Exoten" für die so Ablehnenden doch mal akzeptabel zu machen.

(Natürlich wird's auch da Leute geben, die schlicht mit "Ich will die einfach überhaupt nicht" reagieren. Okay, aber mit denen gibt's dann auch keinen großen weiteren Diskussionsbedarf mehr -- da gibt's dann halt nur noch "Kapituliert oder spielt nicht mit".)

Für mich als Spieler sind Exoten uninteressant. Ich bin auf Cons schon aufgestanden und gegangen weil die vom SL gestellten Charaktere alle Exoten waren. Nicht mein Ding.

Für mich als SL ist immer die Frage "Wie viel Aufwand ist das Ding? Wie schwer ist es einzubauen? Will ich mir das antun?" Und oft ist die Antwort NEIN! Rollenspiel ist ein bestenfalls sekundäres Hobby und hat daher begrenztes Zeitbudget. Daher wähle ich Systeme bei denen ich steuern kann was an Charaktern heraus kommt (Point Buy mit Template/Klassen etc) und mache enge Vorgaben was ich an Charakter-Klasse, Spezies etc haben will. Einfach weil ich kein Interesse habe Katzen nach Dodge City zu treiben.

Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: IrgendWer am 17.06.2025 | 16:23
Ich spiele nur mit Leuten die ich sehr schätze. Da verbietet sich so ein Umgang.

Das dürfen SIE in IHRER FREIZEIT mit IHREN Runden gerne so halten. Ist ihr Recht.

MEIN Recht ist es zum Glück es NICHT so halten zu müssen. Und daher ggf. auf einen Spieler verzichten zu dürfen. Was ich nicht als Problem sehe
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: tartex am 17.06.2025 | 17:00
Ich habe irgendwo noch eine handgeschriebene Tabelle aus den mittleren Neunzigern, wo man sich einen Charakter aus sämtlichen Rollenspielen, die ich besaß (um die 30 müssen es gewesen sein), erwürfeln konnte. Warhammer 40K: Rogue Trader war da übrigens auch inkludiert...
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 17.06.2025 | 17:03
Das dürfen SIE in IHRER FREIZEIT mit IHREN Runden gerne so halten. Ist ihr Recht.

MEIN Recht ist es zum Glück es NICHT so halten zu müssen. Und daher ggf. auf einen Spieler verzichten zu dürfen. Was ich nicht als Problem sehe

Na ja, wenn das irgendwer im Internet sagt, wirds schon stimmen >;D
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: IrgendWer am 17.06.2025 | 19:53
Ich habe in 30+ Jahren als SL immer noch meine Exoten-freien Runden voll bekommen. Und immer Runden gefunden die keine Exoten haben wollten. In mehr als einem Fall erlebt das der SL Spieler nicht wieder eingeladen hat die Exoten erzwingen wollten. Klappt also gut.

Den im Zweifel hat ein SL zumindest im privaten Bereich immer TÜR! Die macht man auf, schickt den Exoten-Spieler durch und macht sie hinter ihm wieder zu. Im Online Bereich geht das sogar noch einfacher.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Irian am 17.06.2025 | 20:23
Ist halt Gewohnheitssache, und Max Musterrollenspieler ist gerade im Fantasybereich daran gewöhnt, daß fast buchstäblich jede Gruppe unabhängig von System und Setting mit mindestens einem, wahrscheinlicher sogar zwei Zauberern mit einem gewissen Standardrepertoire daherkommt -- da relativiert sich die "Exotik" dann schnell. (Wie leicht man einem Zauberer im Setting anmerkt, daß er überhaupt einer ist, kommt dann ggf. auch noch dazu; normalerweise sind die Zauberkräfte ja eher selten direkt an sichtbare Auffälligkeiten gekoppelt.)

Da sieht man halt, wie extrem das Geschmackssache ist. Ich hab keine Einwände, wenn man mal ne Runde spielen will, wo fremde Rassen so richtig exotisch sind, etc. - aber dann würde ich mir auch bei der Magie ne gewisse Mystik wünschen, die meist völlig verpufft, wenn der Magiercharakter sich halt abends die Schuhe per Magie abstreift. Ganz ehrlich, wenn es Magie gefühlt an jeder Ecke gibt, dann stört mich auch nicht wirklich, dass Kuno da drüben spitze Ohren hat.

Aber das ist halt einfach Geschmacksfrage. Ich komme problemlos mit Runden klar, wo man halt etwas bodenständiger spielt als auch solche, wo die Runde halt bunt gemischt ist und halt auch Silber-Drachen-Geborene-Halfelfen letzten Endes Typen sind, die halt überleben, fressen und Kinder zeugen wollen und keine Studie in der Darstellung Nicht-Menschlicher Fremdartigkeit. Oder eben auch Runden, wo man sich bemüht, die Fremdartigkeit anderer Spezies zu betonen. Hat alles seinen eigenen Reiz.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Gunthar am 17.06.2025 | 20:48
Ok, wie viel Exotik dieses Bild enthält, ist euch überlassen.

Das ist eine Halb-Drow mit schwarzen Haaren und Augen. Das Bild hatte ich für meinen Charakter bei einer D&D 5e Kurzkampagne für eine Hexblade-Warlock benutzt.

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=127872.0;attach=36850)
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: nobody@home am 17.06.2025 | 20:56
Da sieht man halt, wie extrem das Geschmackssache ist. Ich hab keine Einwände, wenn man mal ne Runde spielen will, wo fremde Rassen so richtig exotisch sind, etc. - aber dann würde ich mir auch bei der Magie ne gewisse Mystik wünschen, die meist völlig verpufft, wenn der Magiercharakter sich halt abends die Schuhe per Magie abstreift. Ganz ehrlich, wenn es Magie gefühlt an jeder Ecke gibt, dann stört mich auch nicht wirklich, dass Kuno da drüben spitze Ohren hat.

Ich finde es halt ein wenig amüsant, wie sich im "Standard-Fantasyrollenspiel" ein Magielevel insbesondere auch unter Protagonisten festgesetzt hat, der gegenüber vielen Werken der Fantasyliteratur von etwas bis hin zu stark übertrieben wirkt -- einfach, weil sich halt so gut wie immer ein oder mehrere Jemande zu finden scheinen, die dann auch Zauberer spielen wollen, wenn's das Setting und die Regeln schon erlauben. :) Womit man sich am wohlsten fühlt, ist tatsächlich schlicht Geschmackssache, aber ich denke, der Kontrast in dieser Hinsicht ist schon real existent.

Und natürlich könnte sich absolut eine Gruppe ja mal überlegen, ein reines Team aus Muggelcharakteren zusammenzustellen und Magie einfach dieses geheimnisvolle und unheimliche Etwas sein zu lassen, das immer nur andere zu beherrschen scheinen. Hindern könnte sie daran ja nichts...ich habe nur halt den starken Eindruck, daß solche Fälle in der Praxis eher selten sind.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: caranfang am 17.06.2025 | 21:20
Ok, wie viel Exotik dieses Bild enthält, ist euch überlassen.

Das ist eine Halb-Drow mit schwarzen Haaren und Augen. Das Bild hatte ich für meinen Charakter bei einer D&D 5e Kurzkampagne für eine Hexblade-Warlock benutzt.

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=127872.0;attach=36850)
Für mich ist da eigentlich nichts exotisch, aber ich habe schon zu AD&D-Zeiten Drow gespielt.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Streunendes Monster am 17.06.2025 | 21:25
Für mich ist da eigentlich nichts exotisch, aber ich habe schon zu AD&D-Zeiten Drow gespielt.

..und in 5e erst recht keine Exotin.
Titel: Re: Wie oft spielst du Exoten?
Beitrag von: Gunthar am 17.06.2025 | 22:17
LOL. Halb-Drows wären auch in der D&D 5e Welt nicht gerade häufig anzutreffen. Wahrscheinlich noch seltener als reine Drows. In der Spielwelt selber wären es möglicherweise schon Exoten.

Hatte ich mal für eine Kampagne gemacht, an der ich dann leider nicht mehr teilnehmen konnte, weil die Schlusszeiten für mich zu spät waren. Und nein, das ist kein Tiefling.

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123321.0;attach=35415)