Für die Ablehnung, ja. Was mich interessiert, ist aber, was es denn bräuchte, um einen "Exoten" für die so Ablehnenden doch mal akzeptabel zu machen.
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Das wäre nur möglich, wenn der betreffende Charakter die Hauptperson der Kampagne wäre und sich alle Abenteuer nur um seine Erfahrungen drehen würden.
Also wenn wir eine ganze Gruppe von Exoten haben, dann stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt, und sind deshalb keine Exoten mehr?
Oder geht es um den Umgang der Umwelt mit der Gruppe?
Dann spielt man halt mehr oder weniger einen Wanderzirkus. Ist eh ein Klassiker - gerade weil sich die Mitglieder dieses Wanderzirkus ja überall mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
Genau darum geht es. Dem Umgang der Umwelt mit dem Exoten. Ein einzelner Exot erzeugt unweigerlich Aufmerksamkeit. Dies kann manchmal nützlich sein, aber oft genug auch lästig, besonders wenn Aberglaube und Vorurteile ins Spiel kommen. In dieser Hinsicht ist ein Zoo, sogar noch schlimmer.
Weder kann ich die Argumentation nachvollziehen, noch wie man sich so über seine Spieler erheben kann um sie erziehen zu wollen
Es geht nicht um dier Erziehung der Spieler.
Zum einen geht es um die häufigsten Gründe, weshalb Spieler Exoten spielen wollen:
- Sie wollen etwas besonderes sein.
- Sie wollen eine bestimmet Rasse nur wegen ihrer Fähigkeiten spielen
- Sie wollen einen bestimmten Charakter spielen, den sie aus einem Computerspiel oder Film kennen, der so in der Spielwelt nicht möglich ist. (Auch wenn dies jetzt in den seltensten Fällen bestimmte Rassen betrifft.)
Auffallend ist, dass so gut wie keiner der Exotenspieler, sich voll und ganz darauf einlässt, was es bedeutet einen Exoten zu spielen. Und die wenigsten Spielleiter sind bereit, sich darauf einzulassen. Mir ist wohl noch kein Spielleiter untergekommen, der den Spieler wirklich hat spüren lassen, was es bedeutet, ein Exot zu sein. (Die meisten von uns, können sich das nicht vorstellen, da die meisten von uns zur Mehrheitsgesellschaft gehören.) Daher gehen viele von ihnen darauf nicht ein. Und so verkommen die meisten gespielten Exoten zu kostumierten menschen, weil die Spieler es oft nicht schaffen, dass exotische ihres Charakters auszuspielen.
Deshalb auch meine Wette, dass die meisten Exotenspieler Lust am Spielen von Exoten verlieren würden, würden sie mit einem Spielleiter spielen, der sie spüren lässt, was es bedeutet, ein Exot zu sein. Zum einen ist es, dass Exoten überall, wo sie hinkommen, Aufmerksamkeit erregen. Je fremdartiger ihr Aussehen, desto größer die Aufmerksamkeit. Das kann, je nach Gesellschaft, ziemlich unangenehm werden. Da wir es meistens mit pseudomittelalterlichen Welten zu tun haben, könne allein schon das Betreten einer Stadt zum Problem werden. Und das wäre erst der Anfang der Probleme für den Exoten.
Mit den richtigen Spielern und Spielleiter kann es Spaß machen einen Exoten zu spielen, aber dann sollte sich die Kampagne auch um diesen drehen. Marco Polo oder Hasekura Tsunenaga wären irdische Vorbilder für eine solche Kampagne. Wenn aber der Exotenspieler sich nicht darauf einlassen will, hat er ein Problem, denn dies wären die realistischen Folgen, wenn man einen Exoten spielt.
Gut zu wissen. Aber Rollenspiel ist ja nicht das gleiche wie Setting. Ein Setting können wir uns auch von Grund auf selber machen. - OK, wir können auch das ganze Rollenspiel selber machen. - Aber der Elf, der Dämon und der Roboter sind in dem Setting nun genau deshalb übliche Vertreter, weil sie ausgewählt sind. Das haben wir so beschlossen.
Demnach ist die Markierung eines Exoten also eine, welche die Gruppe trifft. Natürlich können wir uns z.B. an einem mitgelieferten Setting orientieren oder eines aus einer dritten Quelle adaptieren. Aber letztlich ist die Welt, die wir bespielen, also unser eigenes Produkt. Keine zwei Spielrunden haben das selbe Faerun oder Aventurien.
Letztlich sagst du dann also: Ich bin nicht bereit über gewisse Elemente des Settings zu verhandeln. Das so zu tun... steht dir natürlich frei.
Es kommt immer auf das Setting an. Wie ich irgendwo mal gelesen habe, kann man keinen Ninja spielen, wenn die Kampagne am Hofe Ludwig XIV. spielt. Bei einem eigenen Setting kann man machen was man will. Man sollte sich aber immer mit dem SL absprechen.
Gut, dass es hier um Exoten geht. Sonst würde ich meine Nicht-Exoten aus falschen Gründen spielen. Aber so bin ich fein raus.
Jetzt aber echt, ich habe noch nie wegen rollenspielerischer Herausforderung gespielt. Ist das ein Muss-Kriterium? Warum hat mir das noch keiner in den letzten 35 Jahren gesagt...?
Du hast auch nie einen Exoten gespielt. Für normale Charaktere gilt dies nicht, denn sie sind ja normal. Aber wenn man einen Exoten spielen will, braucht man meiner Meinung nach schon eine sehr überzeugende Begründung, weshalb es ausgerechnet ein Exot sein muss.