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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Aventurien => Thema gestartet von: pharyon am 20.10.2010 | 17:38

Titel: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: pharyon am 20.10.2010 | 17:38
Im Ordner Rezensionen hab ich gerade meine Rezi zum Mondenkaiser (http://tanelorn.net/index.php/topic,62930.0.html) untergebracht. Ich frage mich aber infolge der neueren Entwicklungen, wohin sich Aventurien wohl entwickelt... Mein Tipp wäre ja, dass das Setting etwas "sandboxiger" wird und vom allgemeinen Metaplot abrückt, sobald die Fäden soweit aufgelöst sind. Dreckiger wirds vielleicht auch noch.

Was meint ihr?

Gruß, p^^
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Zwart am 20.10.2010 | 17:40
Voll der alte Hut.
DSA'ler sind mit dieser Frage schon lange durch und stimmen Dir zu.

Sie sind sich nur nicht darüber einig ob das gut oder schlecht ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: pharyon am 20.10.2010 | 17:43
Ok, wurde das hier schon mal angerissen? Oder muss ich mich in einem der anderen Foren umschauen?

Und: findest du die Entwicklung eher gut oder eher schlecht?

p^^
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Zwart am 20.10.2010 | 17:46
Mir gefällt das generell.
Allerdings ist mir das Aventurien mit den Abenteuern und dem Metaplot völlig egal. Ich nutze nur die grünen und blauen Bände.

Für die Diskussionen dazu müsstest Du Dich tatsächlich wohl mal in den einschlägigen Foren umsehen.
Für Alveran kann ich schon diesen Link (http://www.alveran.org/index.php?id=230&ForumthreadID=16346&ForumshowThread=1#beitrag360501) liefern.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 20.10.2010 | 19:28
Hilfreicher wäre es allerdings das System würde einfacher.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 20.10.2010 | 19:50
@Archoangel:

Blah Blah BLah.

Hier gehts um den Metaplot, nicht um das System. Das System ist eine komplett andere Baustelle und kann ja nicht mal so eben vereinfacht werden.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 20.10.2010 | 20:00
Ich vermute mal, dass wir auf der SPIEL - beispielsweise Samstags um 13 Uhr etwas dazu hören werden: "Die Zukunft Aventuriens" hört sich da doch gut an...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.10.2010 | 20:09
Ich vermute mal, dass wir auf der SPIEL - beispielsweise Samstags um 13 Uhr etwas dazu hören werden: "Die Zukunft Aventuriens" hört sich da doch gut an...
Ja! Nur was sehrn danach meine Augen?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 20.10.2010 | 20:13
Ja! Nur was sehrn danach meine Augen?
Dass Ulisses Blindheit heilen könne, hat niemand behauptet  ~;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 20.10.2010 | 20:15
Vielleicht mit dem neuen Kracher aus der Fanware-Reihe: "Jesus of Nazareth" - bei den Fans kurz "JoN".
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 20.10.2010 | 20:17
Ich weiss jetzt schon. Paar kleine Änderungen, wirklich groß verändern will man nix, aber man tastet sich mal vor.  
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 20.10.2010 | 20:33
Vielleicht mit dem neuen Kracher aus der Fanware-Reihe: "Jesus of Nazareth" - bei den Fans kurz "JoN".
Hm, ne, Jesus ist nen Rolemaster-Kleriker. Ein paar geschlossene Leitmagielisten fürs Heilen, Naturzeugs für Wasserwandeln und ein bisschen Commune für Gespräche mitm Chef. Dein JoN kauft da doch keiner!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Sha'Wush am 20.10.2010 | 20:39
Mich beschleicht da der Verdacht, dass nach dem ganzen Trubel um die ausgestiegenen DSA-Redakteure, die sich ja größtenteils eine bessere Strukturierung des Metaplots auf die Fahnen geschrieben hatten, die derzeitige Redaktion überhaupt keine genaue Ahnung hat, wie sich die Angelegenheit konkret weiter entwickeln soll. 

Mein Tipp wäre ja, dass das Setting etwas "sandboxiger" wird und vom allgemeinen Metaplot abrückt, sobald die Fäden soweit aufgelöst sind.

Ich schätze, du liegst insofern richtig, dass genau dafür die "Dunklen Zeiten" oder die angekündigte Uthuria-Kampagne herhalten sollen, damit die Redaktion das nicht mehr mit (dem aktuellen) Aventurien zu machen braucht.
(Damit haben die sich mal wieder fein rausgeredet: "Wenn's dir hier nicht passt, dann geh doch nach Uthuria!")  ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 20.10.2010 | 20:43
Sie können eigentlich auch gar nix ändern, da sich ihr Zeug gut verkauft und sie keine Marktforschung machen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.10.2010 | 20:50
Ich weiss jetzt schon. Paar kleine Änderungen, wirklich groß verändern will man nix, aber man tastet sich mal vor. 
Nichtmal das, Nerge angekündigt nichtmal Maulwutfshügel geliefert
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 20.10.2010 | 21:10
Sie können eigentlich auch gar nix ändern, da sich ihr Zeug gut verkauft und sie keine Marktforschung machen.

Eben, für wen sollten sie was ändern ?? Für die Hand voll Nörgler im Internet ?

Und für die anderen sind wirklich Uthuria, Myranor und die Dunklen Zeiten da.

Warum sollte man den Metaplot-Fans ihre Spielweise nehmen ?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 20.10.2010 | 21:14
ich merke gerade, das ich mit dieser Erkentniss meine Siegchancenerwartung beim Abenteuerwettbewerb drastisch reduziert habe.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Elwin am 20.10.2010 | 21:26
ich merke gerade, das ich mit dieser Erkentniss meine Siegchancenerwartung beim Abenteuerwettbewerb drastisch reduziert habe.
Der weise Glgnfz hat mal gesagt: "Weniger denken, mehr schreiben" oder so ähnlich. Wie es genau hieß, da müsstest Du mal auf Quendans Hintern gucken, der hat sich das bestimmt tätowiert. :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Liftboy am 20.10.2010 | 21:37
Ist Quendan ein Glgnfz-Fanboy?  :D

Zum Thema: Ich mag den Metaplot so wie er ist, ich bin aber auch genügsam!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 20.10.2010 | 23:10
Ich mag den Metaplot, wie er vor der Borbarad-Kampagne war :).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Auribiel am 20.10.2010 | 23:41
Eben, für wen sollten sie was ändern ?? Für die Hand voll Nörgler im Internet ?


Hast recht, die restlichen Nörgler haben DSA schon längst den Rücken gekehrt und sind aus der Masse der zahlenden Kundschaft ausgestiegen. Also völlig unnötig, diese zu beachten, da für den Umsatz völlig unerheblich!  :Ironie:
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Quendan am 20.10.2010 | 23:56
Mich beschleicht da der Verdacht, dass nach dem ganzen Trubel um die ausgestiegenen DSA-Redakteure, die sich ja größtenteils eine bessere Strukturierung des Metaplots auf die Fahnen geschrieben hatten, die derzeitige Redaktion überhaupt keine genaue Ahnung hat, wie sich die Angelegenheit konkret weiter entwickeln soll. 

Doch.

ich merke gerade, das ich mit dieser Erkentniss meine Siegchancenerwartung beim Abenteuerwettbewerb drastisch reduziert habe.

Nö.

Internet kann so einfach sein. :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 21.10.2010 | 06:33
@Auribel:

Ich behaupte, dass die Summe aller Internetaktiven DSA-Spielern immer noch die Minderheit sind und die große Anzahl der Kunden völlig inaktiv ist. Und davon sind die extremen Kritiker wiederum nur eine kleine Anzahl. Warum sollte im großen Stil was geändert werden, wenn die Verkaufszahlen stimmen ?

Davon abgesehen, dass es Spieler wie mich gibt, die erst durch den Metaplot zu DSA gekommen sind und DSA nicht anders kennen. Sollen jetzt die wieder vergrault werden ?

Ohne Borbarad und den Folgen würde ich kein DSA spielen und würde DSA und Aventurien immer noch für langweilig halten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 21.10.2010 | 08:34
Wie ick den Laden kenne, werdense eh wieder alle jlücklich machen wollen, wa?

Metaplotprodukte für die Fans und n paar unabhängije Module (wie de Dunkle Zeiten) für de Kritiker die zu jerne in Aventurien spielen würden, wennse sich ma trauen würden.

Ich würde mich zum Beispiel sehr für Boxen interessieren, die zum Thema haben:

Der Khomkrieg
Kolonialkrieg auf den Waldinseln
Der Alberniakonflikt
usw.

Das alles als Großkampagne, ergebnisoffen, aber ohne Einfluss auf den Metaplot. Völlig losgelöst.
Wer das spielen will, der macht extra dafür Charaktere und gibt sie wieder auf, wenn die Kampagne rum ist.
Dürfte genug Stoff für ein, zwei Jahre des Spiels bieten, wenn mans ausführlich anpackt.

Und wer mag kann danach entweder wieder zum Metaplot zurückkehren oder bastelt sich seine eigene Version von Aventurien.

Denn im Ernst: Da man den Metaplot nicht beeinflussen darf als Spieler, ist er fürs eigentliche Spielvergnügen ja auch uninteressant.
Er ist nur ne Kulisse.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 21.10.2010 | 08:43
Wäre denkbar. DSA4 ist ja nun mit (geldbringenden) Büchern ziemlich am Ende: Regelwerke verkaufen sich - da wenig neue Spieler hinzu kommen - nur noch in geringer Stärke, Regionalbandreihe ist abgeschlossen, etc. Insofern bleibt ja eigentlich nur entweder eine neue Edition auszurufen (was aller Wahrscheinlichkeit nach in einer absehbaren Zukunft geschehen wird), oder aber gezielt thematische Boxen zu veröffentlichen. Die dunkle Zeiten sind da ja ein guter Anfang, aber auch der Dungeonband und das geplante Revival von Tharun bewegen sich in die richtige Richtung => Aquirierung neuer Käuferschichten und da ist es egal, ob es sich um enttäuschte Altspieler, echte Neuspieler, oder Sammler handelt.

Ein Rollenspiel muss sich nun ja leider zunächst einmal verkaufen ...

Ich denke, dass man da gerade mit Ucuria einen interessanten Weg beschreiten wird ... da wird es ja wohl keinen Metaplot geben.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 21.10.2010 | 10:01
Ich denke, dass man da gerade mit Ucuria einen interessanten Weg beschreiten wird ... da wird es ja wohl keinen Metaplot geben.

Es heißt Uthuria, nicht Ucuria (wobei das auch nett wäre). Und die Erkundung des Kontinentes und soll zumindest was Al'Anfa und Horasreich angeht schon einen Metaplot haben.

Und es fehlen ja noch zwei Regionalbände (Hoher Norden kommt im November, Schwarze Lande im nächsten Jahr), im nächsten Jahr kommt dann noch ne neue Geographika.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 21.10.2010 | 10:14
Im Ordner Rezensionen hab ich gerade meine Rezi zum Mondenkaiser (http://tanelorn.net/index.php/topic,62930.0.html) untergebracht.
Liest sich sehr interessant. :)
Selbst fuer Nicht-DSA Spieler wie meinereiner.

Zitat
Was meint ihr?
Deine Rezension liest sich nicht als wuerde bei DSA der Metaplot gestrichen oder es dreckiger.

Ich glaube auch nicht das nur weil ein Redakteuer gegangen wurde, und einige nach sind, das neue Credo waere das es keinen Metaplot mehr gibt und man nun Sandboxen macht. Wirkt mehr, von aussen so, als ob da wer der gekuendigt wurde und seine Anhaenger nun gerne ob der Kuendigung das Ende der Welt verkuenden. Nicht weil es kommt, sondern weil sie angefressen sind.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Tjorne am 21.10.2010 | 10:16
DSA4 ist ja nun mit (geldbringenden) Büchern ziemlich am Ende: Regelwerke verkaufen sich - da wenig neue Spieler hinzu kommen - nur noch in geringer Stärke, [...]

Quelle?
Oder ist das nur Spekulation?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 21.10.2010 | 10:41
Qelle ist ein Versandhaus. Ähnlich wie Otto.

Ja was erwartest du denn? Das Ulisses regelmäßig ihre Verkaufszahlen veröffentlichen? Natürlich ist das eine Einschätzung, die sich einzig und allein auf eigene Beobachtungen und Händleraussagen stützt, was denn sonst? Im RNR verkaufen sich DSA4-Grundregelwerke derzeit nur sehr schleppend. Zufrieden?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Tjorne am 21.10.2010 | 11:05
Händleraussagen sind ja schonmal was. Dass Du konkrete Verlagszahlen hast, erwarte ich natürlich nicht, nur es hörte sich doch ziemlich nach Spekulation an. Zumal sich einige Bände (keine Regelwerke IIRC, aber immerhin) ja nach Verlagsaussage so gut verkauft haben, dass sie ungeplant nachgedruckt werden.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 21.10.2010 | 11:41
@Verkaufszahlen:

Im Blubberthread hatte Zwart schon einmal auf diesen erstaunlichen Fakt hingewiesen:

http://www.ulisses-forum.de/showthread.php?p=743497#post743497 (http://www.ulisses-forum.de/showthread.php?p=743497#post743497)

Archoangelos Mutmaßungen erhellend, möchte ich daraus vor allem folgende zwei Sätze gelesen wissen (fett von mir):

Zitat
Der Grund dafür ist ein sehr erfreulicher – dass nämlich DSA sich seit einiger Zeit wieder bedeutend besser verkaufen als das noch vor ein paar Jahren der Fall war.

Das gilt natürlich nicht nur für die Abenteuer, sondern auch für die Regel-, Regional- und Quellenbände
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 21.10.2010 | 11:54
Wenn wir jetzt noch wüssten wie schlecht sich besagte Produkte vor ein paar Jahren verkauft haben ...

Es ist ja schön, dass es DSA wieder besser geht, impliziert aber auch gleichzeitig, dass es "schlechter" über einen längeren Zeitraum gab. Und Zahlen sind das ja nun (leider) auch nicht. Ich werde aber gerne mal unsere Händler fragen, ob sie diesen Trend auch bemerken, oder ob es da deutliche regionale Unterschiede gibt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Tjorne am 21.10.2010 | 15:29
@Korknadel: Genau das meinte ich auch. :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Zwart am 21.10.2010 | 15:39
@Archoangel

Also ich komme zu "besser" über gut.
Es heißt ja gut - besser - am Besten und nicht schlecht - besser - am Besten. ;)

Sie verkauften sich also vorher schon so gut das es für Ulisses lohnte fünf Leute dafür fest anzustellen. Und jetzt verkauft es sich sogar noch besser.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 21.10.2010 | 15:42
 wtf? Gestern gings mir schlecht, heute gehts mir besser, ich hoffe morgen gehts mir wieder gut...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 21.10.2010 | 15:44
Es erfreut mich, das die moderne Linguistik uns so verlässliche Daten ableiten lässt. 
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Archoangel am 21.10.2010 | 17:45
Nach kurzer Zwiesprache mit den lokalen Händlern ergibt sich folgendes Bild:

Vor 4 Jahren war gut.
Vor 3 Jahren war schlechter.
Vor 2 Jahren war beschissen.
Letztes Jahr war auch nicht besser.
Dieses Jahr ist es besser geworden (will sagen: GRW werden auch mal nachbestellt, was im Vorjahr eher nicht der Fall war).

Insgesammt scheint sich also eine positive Entwicklung abzuzeichnen.

Glück auf DSA4!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 21.10.2010 | 18:00
Ich bin ja echt gespannt, wie die Dunkle Zeiten-Box so abschneidet.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: pharyon am 21.10.2010 | 20:02
Liest sich sehr interessant. :)
Selbst fuer Nicht-DSA Spieler wie meinereiner.
Deine Rezension liest sich nicht als wuerde bei DSA der Metaplot gestrichen oder es dreckiger.
Das freut mich.  :)

Zitat
Ich glaube auch nicht das nur weil ein Redakteuer gegangen wurde, und einige nach sind, das neue Credo waere das es keinen Metaplot mehr gibt und man nun Sandboxen macht. Wirkt mehr, von aussen so, als ob da wer der gekuendigt wurde und seine Anhaenger nun gerne ob der Kuendigung das Ende der Welt verkuenden. Nicht weil es kommt, sondern weil sie angefressen sind.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass der Metaplot komplett verschwindet. Ich denke, er rückt mehr in den Hintergrund. Dann können die DSA-Kernspieler eher entspannt auch mal "sandboxen" und für die Metaplot-Fans wirds auch noch genug geben. MMn wird der aktuelle Metaplot von vielem Altgerümpel bereinigt (mir wären ein Abgang Nahemas oder Thomegs auch noch sehr lieb ;) ). Quasi eine Zeit, wie es vor Borbi war. So in der Art.

p^^
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: LöwenHerz am 22.10.2010 | 08:07
Nach kurzer Zwiesprache mit den lokalen Händlern ergibt sich folgendes Bild:

Vor 4 Jahren war gut.
Vor 3 Jahren war schlechter.
Vor 2 Jahren war beschissen.
Letztes Jahr war auch nicht besser.
Dieses Jahr ist es besser geworden (will sagen: GRW werden auch mal nachbestellt, was im Vorjahr eher nicht der Fall war).

Insgesammt scheint sich also eine positive Entwicklung abzuzeichnen.

Glück auf DSA4!

Das Gleiche kann ich hier aus Hamburg berichten.
DSA verkauft sich seit D&D4E und Drakensang wieder deutlich besser. Komisch? Nee, lustich  ~;D
Aber im Ernst: ich vermute, dass dem deutschsprachigen Spieler der Sinn nach einem deutsch verlegten System steht. DSA 4.1 hat seine Schwächen, die hat aber jedes andere System auch.
Ich lese jetzt die letzten Monate die aktuellen DSA-GRWs und bin erstaunt-begeistert.
Meinen Segen hat DSA auch ;)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Zwart am 22.10.2010 | 08:12
Zitat
Ich lese jetzt die letzten Monate die aktuellen DSA-GRWs und bin erstaunt-begeistert.
Spiel' das erst mal ein paar Mal und berichte dann wieder über Deine Begeisterung.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 09:18
Ich habe das ja schon mal woanders geschrieben, aber ich bin dafür, dass die Aventurien völlig auf ein Savage Worlds-Setting umstellen. Keine roten Bände mehr, bzw. nur ganz schlanke, schnelle, spaßige und "wütende" (wie das in einem anderen Thread mal jemand übersetzt hat, hach, was nicht alles gibt).

Hm, aber damit bin ich natürlich voll am Metaplot-Thema vorbei.

Wenn es nach mir ginge, sollten die einfach nur die Metaplot-Indoktrination weglassen. Ich finde diese AB, wo man aventurische Geschichte schreibt, vom Grundsatz her überhaupt nicht schlimm, aber deren Ergebnisse sollten eben nicht verbindlich sein. Oder zumindest sollte viel deutlicher gemacht werden, dass es völlig egal ist, ob den Helden nun gelingt, die Verschwörung von Gareth aufzuklären oder nicht.

Aber das ist natürlich schwierig bis unmöglich, weil Aventurien eben zu detailliert ist, und weil die Chars zu lange überleben. Ich komme zum x-sten Mal mit Schatten über Bögenhaven, dem eigentlichen ersten Teil der Enemy Within-Campaig von Warhammer. Ich weiß von vielen Gruppen, dass sie es nicht geschafft haben, die Stadt zu retten. Die Quellenbücher gehen aber nach wie vor davon aus, dass die Stadt unbeschadet existiert. Das ist aber völlig egal, denn Bögenhaven ist lange nicht so mit dem Rest der Alten Welt verzahnt wie in Aventurien mittlerweile alles verzahnt ist. Und zudem sterben die Chars bei Warhammer ja andauern. Irgendwann ist man gezwungen, eine neue Gruppe aufzustellen, und dann ist im Zweifel eben wieder alles auf Reset. Dass der "impact" (mir fehlt grade das deutsche Wort, *schäm*), den die Gruppe auf die Welt hat, für alle späteren Gruppen erhalten bleibt, ist ja fast schon ein DSA-Spezifikum. Und an der Schraube müsste man drehen. Man müsste Settings mehr mit der Philosophie vorstellen: Das ist Spielwiese. Was Eure Gruppe damit macht, ist schnurz. Geschichtliche Verläufe in einzelnen Settings sollten optional bespielbar sein: Wer wissen will, wie die Schwarzen Lande entstanden, sollte in einem Settingband die Situation davor, die danach und einige Geschichtsbrocken als Anregung erhalten, aus denen er sich selbst eine Kampagne basteln kann - aber nein, bisher wurden die Spieler dazu erzogen, diese Entwicklungen streng nach Kauf-ABs und Botenberichten abzuwickeln. Und da müsste den Leuten deutlicher gesagt werden: Ihr könnt die ABs spielen, wenn ihr wollt, aber ihr könnt das auch selbst gestalten, Hauptsache, am Ende kommt grob ungefähr Situation xy zustande. Mit dem Nordmarken-Krieg wurde ja tatsächlich ein bisschen in der Art verfahren.

Dazu müsste der Grad der inneraventurischen Verzahnung heruntergefahren werden und mehr Energie in freie Settings-Details/Abenteuer-Aufhänger gesteckt werden als in die Verwaltung prominentter NSCs zum Beispiel. Und eben mehr so eine Reset-Philosophie: Aventurien sollte mehr Abenteuerschauplatz werden, weniger lexikalisch umgepflügte Wochenchronik -- wenn's nach mir ginge :)

Schwierig, schwierig, ich weiß,
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Samael am 22.10.2010 | 09:48
Dass der "impact" (mir fehlt grade das deutsche Wort, *schäm*),

Einfluss?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 09:54
Ich bin da ganz bei Dir, korknadel, was den Metaplot angeht. Über SaWo kann man hingegen geteilter Meinung sein.
DSA verdient durchaus ein pseudorealistisches Spielsystem. Das 4.0 und 4.1 auf ihre Weise genial umfassend, aber auch völlig spielstörend sind, sei dahingestellt.

Da das aber eine zu krasse Änderung wäre, würde es mir persönlich genügen, wenn man ein paar optionale ergebnisoffene Abenteuermodule rausbringt mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass diese AB Aventurien beeinflussen können und manche der Regionalbände dadurch überholt werden.

Das gibt es eigentlich ja schon, wird nur nicht konsequent umgesetzt:
Was wäre z.B., wenn die Helden in Simyala gescheitert wären (tot oder geflohen?), was macht man mit einer Kreatur wie dem
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, ganz in der Nähe von Gareth? Und wie verändert das die Handlungsmöglichkeiten von
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
und dem
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
?

Da wird ja schließlich auch ein Reset gemacht und das Ende, das nicht im Sinne des Autoren ist, ignoriert. Warum geht das nur für Niederlagen und nicht für Siege?

Edit: Zustimmung eingeschränkt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 22.10.2010 | 10:22
Und ich halte Korknadels Vorschlag für völligen Schwachsinn.

Zum einen aus persönlichen Gründen, weil ich sowhl das System SW als auch FFF aus bekannten Gründen nicht mag. Es ist für meinen Spielstil nicht geeignet. Das zusammen mit dem Wegfallen des Metaplottes würde DSA/Aventurien völlig uninteressant. Wenn schon, dann bitte eine GURPS-Version, aber bestimmt nicht SW.

Außerdem bin ich dagegen, dass man ein System völlig platt macht und durch einen wie auch immer gearteten Standard ersetzt. Sicherlich darf DSA gerne überarbeitet werden, aber nicht völlig verschwinden. DSA muss immer DSA bleiben.

Warum muß immer die Vielfalt getötet werden und durch einen STandard ersetzt werden, der nur einer bestimmten Gruppe gefällt.

Nein, so etwas wäre mich als Spieler sofort los.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 10:38
Außerdem bin ich dagegen, dass man ein System völlig platt macht und durch einen wie auch immer gearteten Standard ersetzt. Sicherlich darf DSA gerne überarbeitet werden, aber nicht völlig verschwinden. DSA muss immer DSA bleiben.

Stimmt, ich meinte das auch mehr in Richtung Metaplot. Beitrag geändert.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 11:10
Ich finde diese AB, wo man aventurische Geschichte schreibt, vom Grundsatz her überhaupt nicht schlimm, aber deren Ergebnisse sollten eben nicht verbindlich sein.
Das steht aber im direkten widerspruch zum Metaplot Gedanken.
Man spielt dort doch gerade Sachen deren Ergebnisse wichtig und allen voran verbindlich sind.
Waeren sie das nicht waere die Geschichte die im Metaplot erzaehlt wird beliebig, oede und uninteressant.
Ein Pseudo Metaplot fuer Konsequenz Weicheier quasi.

Zitat
Oder zumindest sollte viel deutlicher gemacht werden, dass es völlig egal ist, ob den Helden nun gelingt, die Verschwörung von Gareth aufzuklären oder nicht.

Wenn es voellig egal waere, wieso sollte man es dann noch spielen?

Zitat
Dass der "impact" (mir fehlt grade das deutsche Wort, *schäm*), den die Gruppe auf die Welt hat, für alle späteren Gruppen erhalten bleibt, ist ja fast schon ein DSA-Spezifikum.

"Das der Einfluss .."
Ansonsten nein, es gab es auch bei den Giovanni Chronicles bei Vampire.

Zitat
Man müsste Settings mehr mit der Philosophie vorstellen: Das ist Spielwiese. Was Eure Gruppe damit macht, ist schnurz.
Wieso? Ist doch langweilig wenn das was die Gruppe macht schnurz ist.
Nun und wenn es schnurz sein soll kann doch die Metaplot-GottOGottDerMetaplotIstNichtSchlabberig Fraktion den Metaplot ignorieren und ihn Schnurz finden.

Aber do nimmt man doch nur den Metaplot Fans ihre Spielwiese weg bzw. spuelt sie im besten Fall komplett weich.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 11:23
Ein Pseudo Metaplot fuer Konsequenz Weicheier quasi.

Ich greife das mal auf, weil es den FInger in die Wunde legt, auch wenns flapsig ist.

"Konsequenzweicheier" sind doch im Grunde nur diejenigen, deren tatsächliche Handlungen sich auf den Metaplot nicht auswirken, weil das AB sie ohnehin zum Sieg führt (und zwar auf Schienen). Ein historisch angelegter Metaplot, mit AB unterstützt, kann im Grunde nur durch RR erzielt werden. Denn was ist, wenn die Helden sich mal anders entscheiden? Was wenn sie mit dem Gegner fraternisieren (also z.B. Answin statt Brin/Hal unterstützen)? Dann ist doch der Metaplot sowieso für den Allerwertesten.

Das ist doch der Grund warum DSA zu seinem (schelchten) Ruf gekommen ist, RR zu begünstigen/fördern. Die Spieler haben faktisch überhaupt keinen Einfluss. Sie können höchstens scheitern und dann wird wieder auf Reset gedrückt.

Natürlich sollen diejenigen, die gerne Schienen befahren es weiterhin machen können.

Deswegen propagiere ich ja die Einführung von Modulen, die eine Abweichung der einzelnen Gruppe erlauben! Wers dann nicht will, der soll die üblichen AB kaufen und durchlaufen. Aber mit mehr Möglichkeiten zur Ergebnisoffenheit erreicht man vielleicht noch andere Käufer als bisher.

Wünschen würde ich mir allerdings noch weniger Metaplot, aber ich bin ja nicht der einzige Kunde.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 22.10.2010 | 11:31
Und meines Empfinden nach ist es doch so, daß 90 Prozent der Abenteuer aller Rollenspielsysteme einen gewissen Verlauf und vor allem ein gewises Ende des Abenteuers vorraus setzen. Und das ist völlig unabhängig ob ein Metaplot benutzt wird oder nicht.

Ein Detektivabenteuer soll gelöst werden (der Täter gefaßt), der Schwarzmagier gestoppt werden, der Schatz gefunden werden, die Bestie besiegt wrerden, die Jungfrau befreit werden. In den meisten Kaufabenteuern ist ein bestimmter wahrscheinlicher Handlungsweg vorgezeichnet und vor allem ein Ende eingeplant.


Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: First Orko am 22.10.2010 | 11:39
Ich habe das ja schon mal woanders geschrieben, aber ich bin dafür, dass die Aventurien völlig auf ein Savage Worlds-Setting umstellen. Keine roten Bände mehr, bzw. nur ganz schlanke, schnelle, spaßige und "wütende" (wie das in einem anderen Thread mal jemand übersetzt hat, hach, was nicht alles gibt).

Warum sollte man? Für die paar SW Fans? Entschuldige, aber meiner Wahrnehmung nach besteht außerhalb des Tanelorn-Kosmos keinerlei Bedürfnis danach bei den jetzigen DSA-Spielern. Und ja, das liegt daran, dass die nie von SW gehört haben. Und: Nein, selbst wenn man ihnen davon erzählt, würden die NIE etwas anderes spielen als DSA. Weils ihnen Spass macht und sie nix anderes wollen.

Ich bin nun ganz und gar kein Fan des DSA-Metaplots und die G7 als erste vorgefertigte Kampagne, die ich in 8 Jahren DSA derzeit spiele, wird auch die letzte bleiben.
Aber ich mag Aventurien und werde da weiterhin spielen, mir weiterhin aus Settingbänden das rausziehen, was ich will und die Entscheidungen meiner Spieler werden auch landesweit Einfluss haben. Warum auch nicht?
Ich maße mir nicht an, dass dies die einige Art ist, mit DSA Spass zu haben, für mich funktionierts. Alles, was es über das hinaus gibt, was ich brauche, stört mich nicht. Es stört mich nur, wenn mir jemand erzählen will, dass ich irgendetwas in MEINEM Aventurien aus denundden Gründen nicht machen "darf" usw... und ich wäre auch angepisst, wenn ich überzeugter DSA-Fanboy wäre und mir jemand erzählen würde, dass der Metaplot scheiße ist und deshalb entfernt werden sollte.

Ein vorhandener Metaplot hindert dich doch nicht daran, in zu ignorieren.
Ein nicht vorhandener Metaplot aber macht es unmöglich, mit ihm zu spielen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 11:42
Und meines Empfinden nach ist es doch so, daß 90 Prozent der Abenteuer aller Rollenspielsysteme einen gewissen Verlauf und vor allem ein gewises Ende des Abenteuers vorraus setzen. Und das ist völlig unabhängig ob ein Metaplot benutzt wird oder nicht.

Ja, aber für die weiteren Abenteuer und Suplements ist es unerheblich, ob man Erfolg hatte oder nicht. Man kann mit den Konsequenzen aus dem Spiel befreit weitermachen.

Bei DSA stößt man da immer auf Widersprüche, weil die AB entweder für den Metaplot wichtig sind oder aber weil Orte und Personen so genau beschrieben sind, dass da kein Raum bleibt. Die (frühere?) Redaktion hat wohl daraus den Schluss gezogen, dass man eben nur RR propagieren kann und hat dies in den Produkten gezeigt.

Aber ist das wirklich die einzige mögliche Konsequenz aus einem Metaplot (den ich ja toll und atmosphärisch und so finde)?
Wieso beschränkt man sich auf so ein Szenario?

Ich hätte lieber ein paar Module (Alberniakrieg z.B.) in denen man frei ist. Dann kann man im Alberniaregionalband der Zukunft entweder sagen:
Wir gehen von dem und dem Ausgang der Schlachten aus oder man kann dort wenigstens einen Kasten/Anhang einbauen: Was wäre gewesen wenn? oder "Hilfe! Meine Helden haben das AB aber anders gelöst!"

Das wäre doch für alle was.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Harlan am 22.10.2010 | 11:42
Ob man den Plot störend findet, hat doch nur mit der Erwartungshaltung zu tun.

Wenn die Ereignisse in einem Kaufabenteuer von dem nächsten Autor wieder aufgerufen werden, dann muss der sich immer entscheiden, wie er die Geschichte insofern fortschreibt, das was mal neu zu entdecken war (für die jeweiligen Spieler des Abenteuers) erstarrt zur Geschichte. Das kann doch gar nicht anders sein ?!

Abenteuer spielen da, wo die Zukunft gemacht wird.

Interessanter als der Plot, der nachträglich verlagsseitig gerinnt, finde ich deshalb, ob die Spieler dazu eingeladen werden, in bestimmten Kampagnen aktiv an der Veränderung der Welt mitzuwirken. Das macht auch Abenteuer möglich, die die Möglichkeit des Scheiterns bergen. Wenn hinterher jemand in der Redaktion sagt: Schwamm drüber - "im offiziellen Aventurien" gab es gar keine Helden, Aventurien ist im Chaos versunken und wurde von Insekten-Aliens erobert --- dann ist mir das völlig wumpe und es entwertet meinen vorherigen Spielspaß bei der erfolgreichen Rettung überhaupt nicht!

Vielleicht macht es dann sogar mal eine Weile Spaß, mit neuen Helden Chitinpanzer zu poppen?

Deshalb verstehe ich auch ganz gut, wenn man jetzt im Verlag sagt - "die Meatplotdiskussion schieben wir auf, wir machen nur was wir brauchen, wenn wir es brauchen." Denn was man aktuell braucht, sind neue Abenteuer, die der Geschichte vorauseilen.

Einen Boten-Artikel kann man hinterher immer nachlegen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 11:57
"Konsequenzweicheier" sind doch im Grunde nur diejenigen, deren tatsächliche Handlungen sich auf den Metaplot nicht auswirken, weil das AB sie ohnehin zum Sieg führt (und zwar auf Schienen).
Nein, das Weichei bezog ich darauf das es einigen scheinbar nicht moeglich ist mit der Haerte umzugehen das der Metaplot ergebnisse vor gibt um sich auf Basis dieser weiter zu entwickeln.
Ist fuer mich als wuerde man bei einem WWII Abenteuer anfangen zu jammern das es fuer das Folge Abenteuer um den Baader Meinhof Komplex nunmal eine Reihe von Fakten geben muss die so festgelegt wurden.

Zitat
Denn was ist, wenn die Helden sich mal anders entscheiden? Was wenn sie mit dem Gegner fraternisieren (also z.B. Answin statt Brin/Hal unterstützen)?

Dann sind es Weicheier.

Zitat
Das ist doch der Grund warum DSA zu seinem (schelchten) Ruf gekommen ist, RR zu begünstigen/fördern.
Es ist auch der Grund wieso soviele Spieler DSA moegen.
Ich mein bei meiner ersten und einzigen DSA Runde ist eine Menge schief gelaufen, aber da war das "leuchten" in den Augen des Mitspieler wenn er auf den Metaplot und die detailliert gestaltete Welt zu sprechen kam. Quasi wie bei einem Trekkie.

Zitat
Die Spieler haben faktisch überhaupt keinen Einfluss. Sie können höchstens scheitern und dann wird wieder auf Reset gedrückt.
Ahjo, und in anderen Settings koennen die Charaktere sterben.

Zitat
Deswegen propagiere ich ja die Einführung von Modulen, die eine Abweichung der einzelnen Gruppe erlauben!
Und wie sollten dann Module aussehen die darauf aufbauen?
Da geht doch der komplette Detail Reichtum gerade mal hops.

Zitat
Aber mit mehr Möglichkeiten zur Ergebnisoffenheit erreicht man vielleicht noch andere Käufer als bisher.
Man vergrault die Metaplot Fans und ob da wirklich viele neue Kaeufer kommen und aufhoeren D&D oder SW oder was auch immer zu spielen ist m.E. fraglich.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 12:02
Das steht aber im direkten widerspruch zum Metaplot Gedanken.
Man spielt dort doch gerade Sachen deren Ergebnisse wichtig und allen voran verbindlich sind.
Waeren sie das nicht waere die Geschichte die im Metaplot erzaehlt wird beliebig, oede und uninteressant.
Ein Pseudo Metaplot fuer Konsequenz Weicheier quasi.
 
Wenn es voellig egal waere, wieso sollte man es dann noch spielen?
 

Ich verstehe nicht, wieso man das tausendmal vorbeten muss. Ich bitte inständig darum, schaut euch mal ein Warhammer-Abenteuer an!!

Achtung, ich spoilere jetzt ein wenig:

Das
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muss in Aventurien vernichtet werden, weil es gesetzt ist, nicht weil es das Abenteuer verlangt, das ist der große Unterschied. Man könnte sich Abenteuer denken, wo es darum geht, das
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zu vernichten, einfach nur, weil das das Abenteuer ist, und dann wäre auch egal, ob dies den Helden gelingt oder nicht. Und zwar nicht egal für die Spieler, wie ständig unterstellt wird, sondern egal für das Setting.  

Diesen Vorwurf, dass dann alles beliebig würde, kann ich nicht mehr hören. Für die Spieler, die in Bögenhaven scheitern, ist das natürlich von immenser Bedeutung, aber der Ausgang ihres Abenteuers wird nicht irgendwo offiziell festgeschrieben, sondern betrifft nur ihr Spiel. In Aventurien ist doch letztlich nichts von Bedeutung, weil ich als Spieler doch überhaupt keinen Einfluss habe, ob das
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vernichtet wird oder nicht, das wird mir doch vorgegeben, damit es festgeschrieben werden kann. Als Spieler brauche ich mich doch nur zurückzulehnen und den Schienen zu folgen, dann wird schon das passsieren, was in kommenden grünen Bänden und dem Boten zu lesen sein wird.

Wäre der Ausgang offen, dann würden die Spieleraktionen viel mehr Gewicht kriegen. Dann ginge es tatsächlich um die Wurscht, udn erst dann wieder bekäme man das Gefühl, dass man die Welt rettet oder nicht. Und so war das meinerseits gemeint. Ich bin total dafür, dass Chars im großen Stile die Welt retten und
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vernichten! Aber das ist doch witzlos, wenn sie vorher immer schon wissen, dass sie nichts machen können, was die Welt aus den Angeln, bzw. der Festschreibung hebt. Das ist doch nur die Illusion von Einfluss. Wenn du dagegen in einem pobligen Warhammer-Einführungs-AB versagst, na dann geht halt mal ein Dorf vor die Hunde oder etwas Ähnliches. DAS, liebe Leute, sind Auswirkungen, und da merken Spieler, dass sie was reißen können.

Und dafür brauche doch nicht den Detailgrad runterschrauben, sondern ich muss einfach den Spielern deutlicher machen:
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hin oder her, wenn
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in den Niederhöllen versinkt, ist nicht so wild, habt Euern Spaß damit, und wenn Ihr auf dem Stand des nächsten grünen
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-bandes spielen wollt, dann halt mit neuen Heden und der Reset-Taste: Oder besser noch: zieht nach Al'Anfa um!

EDIT: noch artig was in die Spoiler gepackt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 12:04
Abenteuer spielen da, wo die Zukunft gemacht wird.

Interessanter als der Plot, der nachträglich verlagsseitig gerinnt, finde ich deshalb, ob die Spieler dazu eingeladen werden, in bestimmten Kampagnen aktiv an der Veränderung der Welt mitzuwirken. Das macht auch Abenteuer möglich, die die Möglichkeit des Scheiterns bergen. Wenn hinterher jemand in der Redaktion sagt: Schwamm drüber - "im offiziellen Aventurien" gab es gar keine Helden, Aventurien ist im Chaos versunken und wurde von Insekten-Aliens erobert — dann ist mir das völlig wumpe und es entwertet meinen vorherigen Spielspaß bei der erfolgreichen Rettung überhaupt nicht!

+1
Habe ich zu spät gelesen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: LöwenHerz am 22.10.2010 | 12:07
Teylen hat recht. Es gibt jede Menge Leute, die DSA eben genau wegen diverser festen Werte durchaus schätzen.

Und mir kann niemand erzählen, dass er es nicht gebacken bekommt, ein seinem Maßstäben gerechtes Abenteuer auf Dere/Aventurien zu leiten.

An diesem Punkt weiter zu diskutieren wirkt etwas:

(http://imgs.xkcd.com/comics/duty_calls.png)

...muss aber scheinbar sein ::)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 12:09
Nein, das Weichei bezog ich darauf das es einigen scheinbar nicht moeglich ist mit der Haerte umzugehen das der Metaplot ergebnisse vor gibt um sich auf Basis dieser weiter zu entwickeln.
Ist fuer mich als wuerde man bei einem WWII Abenteuer anfangen zu jammern das es fuer das Folge Abenteuer um den Baader Meinhof Komplex nunmal eine Reihe von Fakten geben muss die so festgelegt wurden.
Man ist ein Weichei, wenn man nicht damit leben kann, dass die eigenen Entscheidungen und die Frage, ob ich etwas erreiche, mit meinem (virtuellen) Blut bezahle, letztlich keine Rolle spielen? Hauptsache, das Folgeabenteuer funktioniert?

Zäumst Du nicht das Pferd von hinten auf? Ich meine, die Entscheidungen der Spieler künstlich einzuschränken, nur damit das Folgeabenteuer Sinn ergibt ist doch verkehrte Welt? In meinen Runden wird geschaut, dass das Folgeabenteuer zu der Spielgruppe passt.
Und da beginnt das Problem. Da da soviel vorausgesetzt wurde, was vorher "erspielt" worden ist, gehen viele Folgeabenteuer von Anfang an von falschen Voraussetzungen aus. Aber kein Problem, ich bin ja kein Weichei, also passe ich das auf meine Gruppe an.
Allerdings nervts.

Dann sind es Weicheier.

Also ehrlich...das teile ich mal so gar nicht und halte es sogar für Blödsinn, die Spieler, die ja genauso guten Grund haben mögen, dem "Gegner" Sympathie entgegenzubringen, wie einige NSCs, als Weicheier zu betiteln. Ich hoffe hier fehlt ein Ironiesmiley?

Es ist auch der Grund wieso soviele Spieler DSA moegen.

Da stimme ich Dir zu. Es ist eine legitime Art zu spielen und eng mit DSA verbunden.

Man vergrault die Metaplot Fans und ob da wirklich viele neue Kaeufer kommen und aufhoeren D&D oder SW oder was auch immer zu spielen ist m.E. fraglich.
Nein, es soll doch ein zusätzliches Produkt sein. Gesondert gekenzzeichnet, eben als Spielwiese für die, dies mal ergenisoffen machen wollen oder dies mal ausprobieren wollen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 12:10
Und wie sollten dann Module aussehen die darauf aufbauen?
Da geht doch der komplette Detail Reichtum gerade mal hops.

Das wurde doch schon hinreichend durch Module widerlegt, dass Detailreichtum nichts mit Metaplot zu tun hat. Schau Dir mal Harnmaster an, detaillierter geht's kaum. Du beziehst Dich damit ja nur auf einen winzigen Ausschnitt aus der Menge der Details, nämlich an die, an der die Geschichtsschreibung hängt. Diese Gleichung: kein Metaplot = keine Details ist mir völlig unverständlich.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 12:13
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Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 12:23
Ich verstehe nicht, wieso man das tausendmal vorbeten muss. Ich bitte inständig darum, schaut euch mal ein Warhammer-Abenteuer an!!
Ich kenne Warhammer nicht, kein bisschen, ich habe es noch nicht einmal gespielt und alles was ich darueber weiss ist das da materialistisch aussehende Leute auf dem Cover sind. In mehr oder weniger High Tech Outfits und bei einer Umgebung die mir dem Helden Ansatz von DSA komplett wiederspruechlich erscheint.

Zitat
Und zwar nicht egal für die Spieler, wie ständig unterstellt wird, sondern egal für das Setting.
Wenn es fuer das Setting egal ist, ist es auch fuer die Spieler egal.
Schliesslich spielen die Spieler im Setting.

Zitat
Diesen Vorwurf, dass dann alles beliebig würde, kann ich nicht mehr hören.
Es ist aber so.
Es wird fuer eine Spielgruppen uebergreifende Entwicklung absolut beliebig, egal was man macht und man kann dementsprechend nicht weiter Spielgruppen uebergreifend ABs anbieten die auf dem Ausgang und den Fakten die in vorangegangenen geschaffen wurden basieren.

Zitat
Für die Spieler, die in Bögenhaven scheitern, ist das natürlich von immenser Bedeutung, aber der Ausgang ihres Abenteuers wird nicht irgendwo offiziell festgeschrieben, sondern betrifft nur ihr Spiel.
Als logische Konsequenz gibt es dann keine offiziellen Abenteuer die auf dem Ausgang dessen was die Spieler getan haben und was das Setting veraendert basieren. Es bleibt statisch und die Handlungen der Spieler sind beliebig.

Zitat
In Aventurien ist doch letztlich nichts von Bedeutung, weil ich als Spieler doch überhaupt keinen Einfluss habe, ob das ... vernichtet wird oder nicht, das wird mir doch vorgegeben, damit es festgeschrieben werden kann.

Man war aber dabei.

Zitat
Als Spieler brauche ich mich doch nur zurückzulehnen ... dann wird schon das passsieren, was in kommenden grünen Bänden und dem Boten zu lesen sein wird.
Und was soll daran schlecht sein?
Man hat immerhin das Gefuehl bei dem was da in den Baenden und Boten geschrieben steht dabei gewesen zu sein, mit gewirkt zu haben. Das das was da steht und fuer alle Welt lesbar ist ein Teil der eigenen Geschichte ist. Seine Story auf der Titelseite der Aventurischen FAZ,..

Zitat
Wäre der Ausgang offen, dann würden die Spieleraktionen viel mehr Gewicht kriegen.
Nein, sie waeren vollkommen egal.
Kein Bericht im Boten, nix. Nichts womit man sich mit anderen als Common Sense unterhalten kann.
Das naechste Abenteuer setzt an wie eine Folge Star Trek, weil es ja nicht wissen kann was die Spieler fuer Aktionen gemacht haben kommt der komplette Reset.

Das ist wie Sex ohne Partner. Kann Spass machen, aber geteilt und bewirkt hat man nichts, ist auch total beliebig wie man's gemacht hat.


Ueber Harnmaster weiss ich noch weniger als ueber Warhammer und ich beziehe den Detailreichtum auf die Geschichte respektive den Plot.

Man ist ein Weichei, wenn man nicht damit leben kann, dass die eigenen Entscheidungen und die Frage, ob ich etwas erreiche, mit meinem (virtuellen) Blut bezahle, letztlich keine Rolle spielen?
Ja.

Zitat
Zäumst Du nicht das Pferd von hinten auf? Ich meine, die Entscheidungen der Spieler künstlich einzuschränken, nur damit das Folgeabenteuer Sinn ergibt ist doch verkehrte Welt?
Nein, es ist auch das was passiert wenn man ein historisches Setting spielt.

Zitat
Ich hoffe hier fehlt ein Ironiesmiley?
Nein, eigentlich nicht.

Zitat
Nein, es soll doch ein zusätzliches Produkt sein. Gesondert gekenzzeichnet, eben als Spielwiese für die, dies mal ergenisoffen machen wollen oder dies mal ausprobieren wollen.
Wozu braucht man das Produkt?
Respektive was genau haelt die Leute von ab einfach den Metaplot und gesetzte Ausgaenge zu ignorieren wenn sie ihn nicht moegen?
Zumal die parallel Veroeffentlichung doch ein Paradox waere.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 12:53
A: "Hey, wir haben gestern das Finale von AB 583 gespielt."
B: "Mh-hm."
A: "Willst du denn nicht wissen, wie es ausging?"
B: "Weiß ich doch schon. Ich habe den letzten Botenartikel gelesen. Jetzt könnt Ihr ja gleich mit AB 591 weitermachen. Darin verhindern deine Spieler dann, dass die Milch der Kaiserin sauer wird."

Streng genommen haben nicht die Spieler das Setting verändert, sondern einzige der Autor des Abeneuers, das die Spieler brav absolviert und sich damit quasi zu Dienstleiestern des Settings degradiert haben. Wenn einem das wert ist, dass man hinterher bei einem Botenartikel wissend mitnicken kann, dann ... meintwegen.

Dahinter steckt aber auch eine gewisse (ganz grauenhafte) Setting-Hörigkeit. Nicht das Setting, das wir gerade bespielen und mitgestalten und wo es einzige auf unsere Leistungen ankommt, wie es hinterher aussieht, ist von Bedeutung (es ist sogar im Gegenteil zu ersticken), sondern das geheiligte Wort der Bände, Boten und Bullen, von denen kein Jota gestrichen werden darf. Und wie ich schon sagte: Du behauptest zwar, die Spieler würden das "offizielle" Setting gestalten, aber das ist nur Illusion, in Wahrheit machen das andere, und die Spieler dürfen nur zugucken.

Ich habe zwar im anderen Thread geschrieben, dass ich diesen Spielstil durchaus respektieren, aber ich muss in den oben angeführten Punkten dennoch widersprechen: Ohen Metaplot ist nicht unbedingt automatisch weniger detailreich, und ohne Metaplot gewinnt die Einflussnahme der Spieler auf das Setting an Bedeutung, weil das Setting dann nicht für den Boten und den Metaplot da ist, sondern für die Spieler zum bespielen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 13:02
Waere das nicht eher:
A: "Hey, wir haben gestern das Finale von AB 583 gespielt."
B: "Hm, cool, hab ich im Boten von gelesen.
Wie war's denn?"
A: "Also <DSA Setting babel> dann kamm <Event> wir haben gerade so <Wuerfelzeugs> und dann kam <X> obwohl <Y> schon angeschlagen war."
B: "Ab als <X> kam war <Y> bei uns noch total fit, aber dann ist < Z W R was auch immer> passiert"
A: "Krass, wir koennten es ja mal gemeinsam spielen, oder lasst unsere beiden Gruppen mal Folge AB <Pumpernickel> nun spielen"

Dahinter steckt aber auch eine gewisse (ganz grauenhafte) Setting-Hörigkeit.
Also ich finde daran wirklich nichts grauenhaftest und die Spieler haben in dem Setting mitgewirkt.
Jetzt nicht so das das Ende veraendert worden waere, aber sie haben m.E. schon darin mitgewirkt, Leistung gebracht und Spass gehabt.

Zitat
Und wie ich schon sagte: Du behauptest zwar, die Spieler würden das "offizielle" Setting gestalten, aber das ist nur Illusion, in Wahrheit machen das andere, und die Spieler dürfen nur zugucken.
Sie fuellen das offizielle Setting mit Leben.
Genauso wie man Historie mit Leben erfuellt wenn man real geschichtliche Sachen nachspielt, auch wenn man dann bei bestimmten Punkten nur zugucken darf / kann / sollte.

Zitat
Ich habe zwar im anderen Thread geschrieben, dass ich diesen Spielstil durchaus respektieren, aber
Dann doch nicht ^^;

Zitat
ich muss in den oben angeführten Punkten dennoch widersprechen: Ohen Metaplot ist nicht unbedingt automatisch weniger detailreich, und ohne Metaplot gewinnt die Einflussnahme der Spieler auf das Setting an Bedeutung, weil das Setting dann nicht für den Boten und den Metaplot da ist, sondern für die Spieler zum bespielen.
Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.
Genauso wie Star Trek Episoden insbesondere zur ST bzw. TNG Zeit.

Der Mut zur Veraenderung und akzeptanz fremd festgelegter Setting Erweiterungen fehlt doch dort.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 13:10
Alle Würfelwürfe, alle Entscheidungen und Pläne des Spiels sind bei einer solchen Sicht völlig nutzlos, Teylen. Für Deine Art, Aventurien zu bespielen braucht man gar kein Regelwerk. Es ist schließlich klar, dass die Spieler mitmachen und siegen werden.

Woraus zieht man dabei seinen Spaß, die Spannung? Wenn man weiß, dass sowieso nichts Schlimmes passieren kann.
Wenn man weiß, dass eben meine Freunde und alten Akademiegefährten aus Gareth sowieso nicht vom
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gefressen werden?

Das ist ja nicht mal ein Erzählspiel, wo jeder mal einen Absatz verfassen kann, sich aber über die grobe Richtung einig sind, sondern ein Buch, nicht mal ein interaktives Buch. Man ist dann nur gespannt darauf, was sich der Autor schönes ausgedacht hat? Dann kann doch der Spielleiter auch einfach eine Geschichte vorlesen?

Fühlt sich denn da keiner veräppelt, wenn er Attacken würfeln soll? Wie geht man in solchen Gruppen mit Spielern um, die den vorgestellten Plot dämlich und unlogisch finden und einen anderen Weg gehen wollen? Sind das dann störende Elemente, die ausgemerzt werden müssen?

Im übrigen: Produkte, die frei vom Metaplot existieren, bedrohen diesen doch nicht. Aber AB, die vom Metaplot beeinflusst sind, sind eben sinnvoll nur für diejenigen benutzbar, die dem auch folgen. Alle anderen sind bei do it yourself.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 13:12
Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.

Nein, das Setting, das die Redaktion unabänderlich vorschreibt, das ist statisch. Jedenfalls aus Spielersicht. Es lässt sich ja nix verändern. Ich kann gar nichts machen. Ich bin nutzlos, ich war dabei, statt mittendrin. Warum hab ich mich überhaupt angestrengt? Was soll dass alles. Sollen doch die tollen Meisterpersonen den Plot lösen.

Gab es solche Fragen bei Dir in den Runden nie?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Tjorne am 22.10.2010 | 13:15
*holt Popcorn*
Will noch jemand?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 13:18
Ich muss zugeben, dass ich gerade sehr emotional bin. Ich respektiere Teylen und sie soll glücklich werden, aber mir klingt das irgendwie nach Spielerverstümmelung. Das fühlt sich so FALSCH an.  :-[
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 13:28
Ohne Metaplot ist die Geschichte und das Setting sehr viel weniger detailreich und es kann kein wirklicher Einfluss mehr genommen werden da das Setting statisch bleibt, es veraendert sich nicht mehr grundlegend.

Der Mut zur Veraenderung und akzeptanz fremd festgelegter Setting Erweiterungen fehlt doch dort.

Wie ich andernorts geschrieben habe, kann ich verstehen oder akzeptieren, dass man seinen Spaß haben kann, indem man eine vorgefasste Handlung virtuos und mit großem Gepränge nachspielt.

Aber dennoch sind Deine Aussagen über den Metaplot beziehungeweise über dessen Abwesenheit nicht richtig: Gerade ohne metaplot kann ich Einfluss nehmen. Im Metaplot ist gesetzt, dass das
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am Ende futsch ist, das heißt, es gibt hinterher nur ein einziges Setting, an dem man auch nicht rütteln kann. Ohne Metaplot hingegen sind zwei Enden denkbar: das
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ist futsch oder es hoppelt noch munter in der Gegend herum. Hier ist im Setting tatsächlich spürbar, was die Spieler gemacht haben und was nicht. Und da frage ich mich, was daran statisch ist? Im Gegenteil ist dieses, nicht vom metaplot festgeschriebene Setting doch organisch, veränderbar.

Für die weitere, abgespeckte Geschichtsschreibung kann man sich ja trotzdem eines der beiden Enden aussuchen, aber man muss den Spielern eben klar machen, dass das alles nicht so eng gesehen werden darf, und es sollte dann eben auch nicht jeder in einem AB gelassene Furz in Folgepublikationen weiterverwurstet werden. 

 
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 13:33
Hmm, ja, es ist nicht immer so leicht mit dem Metaplot.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 13:37
Schubst Tjorne eine Packung mit Popcorn zu und stellt noch eine Cola dabei.

Eigentlich hatte ich doch erwaehnt, das ich an sich kein DSA spiele und sich meine aktive Erfahrungen auf bisher nur auf eine einzige Runde basierten. Die im Grossen und ganzen einen Eintrag im "Arrg der SL.." Thread wert wert waere oder die Eroeffnung eines Laester Diary.

Alle Würfelwürfe, alle Entscheidungen und Pläne des Spiels sind bei einer solchen Sicht völlig nutzlos, Teylen. Für Deine Art, Aventurien zu bespielen braucht man gar kein Regelwerk.
Man braucht das Regelwerk um Entscheidungen zu finden sowie an der Stelle wo es Sinn ergibt die Auswirkungen von Handlungen zu simulieren.

Zitat
Woraus zieht man dabei seinen Spaß, die Spannung? Wenn man weiß, dass sowieso nichts Schlimmes passieren kann.
Weiss man gar nicht unbedingt, wenn man nicht den Boten oder das AB gelesen hat.
Wenn man es weiss aus dem erleben. Wo man auch nicht unbedingt gemerkt haben muss das keine Gefahr bestand.

Zitat
Das ist ja nicht mal ein Erzählspiel, wo jeder mal einen Absatz verfassen kann, sich aber über die grobe Richtung einig sind, sondern ein Buch, nicht mal ein interaktives Buch.

Das halte ich fuer eine Uebertreibung ^^

Zitat
Fühlt sich denn da keiner veräppelt, wenn er Attacken würfeln soll? Wie geht man in solchen Gruppen mit Spielern um, die den vorgestellten Plot dämlich und unlogisch finden und einen anderen Weg gehen wollen? Sind das dann störende Elemente, die ausgemerzt werden müssen?
Ich denke nicht das man sich veraeppelt fuehlt und wenn man den Plot daemlich und unlogisch findet kann man sich beim SL beschweren der schliesslich das Abenteuer auswaehlte.
Die Ausmerzungs Phantasie halte ich dabei fuer fremd.

Zitat
Im übrigen: Produkte, die frei vom Metaplot existieren, bedrohen diesen doch nicht.
Wenn der Metaplot so dich ist wie es dargestellt wird schon.
Schliesslich waere das wie ein Buch mit weisssen Seiten / Loechern drin bzw. wie will man den da das Metaplot Setting vom Rest trennen?

Nein, das Setting, das die Redaktion unabänderlich vorschreibt, das ist statisch. Jedenfalls aus Spielersicht.
Nein, das Setting das weitergeschrieben wird veraendert sich permanent. Es gibt dauernd Veraenderungen ob es einem passt oder nicht wenn man den Plot verfolgt.
Wohingegen Spieleraktionen keine Auswirkungen auf das allgemeine Setting haben. Angenommen man versenkt das Horas Reich im Meer oder sowas. Kann man machen, aendert aber nichts dran das das Horas Reich weiter hin da sein wird und nicht mal Ansatzweise dran denkt im Meer zu versinken.

Zitat
Gab es solche Fragen bei Dir in den Runden nie?
Nein, allerdings mag es an einer Ermangelung entsprechender Runden gelegen haben.
Denen ich pers. in Bezug auf Dark Age Vampire auch schon aktiv ausgewischen bin ^^;

Aber dennoch sind Deine Aussagen über den Metaplot beziehungeweise über dessen Abwesenheit nicht richtig
Siehe den Vergleich zum Horas Reich und dem Meer.
Natuerlich ist sie richtig.

Zitat
Und da frage ich mich, was daran statisch ist?

Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.
Gar nix.
Das Setting ist gleich geblieben.

Zitat
Für die weitere, abgespeckte Geschichtsschreibung kann man sich ja trotzdem eines der beiden Enden aussuchen, aber man muss den Spielern eben klar machen, dass das alles nicht so eng gesehen werden darf
Wieso sollte oder muss man den Spielern das klar machen?
Dieses "ignoriert es ggf" wiederspricht doch vollkommen dem das man da eine fortlaufende Geschichts Schreibung haben will, es fuehrt sie gar in's absurde. Irgendwie der versuch eine Geschichte zu erzaehlen ohne "die Eier" dazu zu haben dazu zu stehen.

Das waere als wuerde man beim neusten ST Film extra noch davor schreiben:
"Aber das mit der Alternativen Realitaet muesst ihr jetzt wirklich nicht ernst nehmen"

Das ist doch Mist fuer jeden der sich auf die Geschichte (ge)freut (hat).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 13:49
Weiss man gar nicht unbedingt, wenn man nicht den Boten oder das AB gelesen hat.

Das ist so einfach nicht nachvollziehbar, dass Du wirklich so denkst.

Klar: Wenn ich als Spieler nicht weiß, dass ich gar keinen Einfluss habe, dann merke ich auch nichts, was mir den Spaß evtl. vergällt. Bleibt aber trotzdem Betrug am Spieler, wenn er denkt, dass es seine Leistung ist, die die Kaiserzwillinge gerettet hat und nicht die Vorgabe des Metaplots (Sprich Settingband von übermorgen oder Av. Bote). D.h. ich habe entweder die Wahl, diese Geschichte einfach nachzuspielen und brav alles abzulaufen, ohne Entscheidungen treffen zu dürfen, oder ich spiele kein DSA?

Was ist eigentlich, wenn ich es nicht schaffe, die Kaiserzwillinge zu retten, wenn die Regeln einfach sagen: Ihr habts nicht geschafft. Fehlschlag, aus und vorbei. Wie würdest Du persönlich damit umgehen? Wie weit würdest Du gehen, um den Metaplot auf Schiene zu halten? Eine Mary Sue, die alles rettet? Regelbeugung gar?

Durch dieses Festhalten am Metaplot als einzige Spielart schränkt sich DSA unnötig ein. Ich denke, dass es sehr wohl Platz für ergebnisoffenes Spiel in Aventurien gibt. Nicht als Muss, sondern als Option. Wenn es dann einige wenige "Heilige Kühe" gibt, könnte man damit ja auch leben (die Regionalberschreibung des Mittelreiches wäre witzlos ohne das Bestehen der Schwarzen Lande z.B.).
Aber es kann doch beides geben?

Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.

Das ist ja gerade das statische! Dadurch, dass die Geschichte von Anfang an feststeht, wird Aventurien zu einem Setting ohne dynamischen Einfluss der Spieler. Du versuchst uns das Wort im Munde herumzudrehen, indem Du behauptest: Ergebnisoffenes Spiel ist statisch, weil es nicht in den Kanon einfließt!? Das ist doch allerhand! Du verwechselst Ursache mit Wirkung.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 14:02
Das ist so einfach nicht nachvollziehbar, dass Du wirklich so denkst.
Naja, ich habe auch den Fall erwaehnt das man weiss passiert.

Zitat
Klar: Wenn ich als Spieler nicht weiß, dass ich gar keinen Einfluss habe, dann merke ich auch nichts, was mir den Spaß evtl. vergällt.
Wenn man ein DSA Abenteuer spielt ist doch implizit das Wissen da das es hoechst wahrscheinlich auf einen nicht abzuaendernden Klimax hinsteuert und verschiedene NSCs ueberleben werden da sie fuer weitere Erzaehlungen benoetigt werden.

Das heisst da wird einem ebenso wenig der Spass vergaellt als wenn man sich einen Film ansieht, den Film kann man ja auch geniessen obwohl man auf das Ende keinen Einfluss haben wird, nicht weiss ob einem das Ende ueberhaupt gefallen wird.
Manchmal geht man sogar in Filme oder spielt CRPGs Spiele wo man genau weiss das man das Ende einmal so etwas von voll daneben findet, einfach weil die Erzaehlung Spass macht, der Handlungsrahmen toll findet oder sonst etwas.

Da wird auch keiner in irgendwelcher weise um keine Ahnung was betrogen.
Nun und wenn eine Gruppe von Spielern mit ihren Charakteren die Kaiserzwillinge retten, dann ist das durchaus eine Leistung.

Zitat
D.h. ich habe entweder die Wahl, diese Geschichte einfach nachzuspielen und brav alles abzulaufen, ohne Entscheidungen treffen zu dürfen, oder ich spiele kein DSA?
Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?

Zitat
Was ist eigentlich, wenn ich es nicht schaffe, die Kaiserzwillinge zu retten, wenn die Regeln einfach sagen: Ihr habts nicht geschafft. Fehlschlag, aus und vorbei. Wie würdest Du persönlich damit umgehen?

Ich vermute das der Plot vor den Regeln geht oder die Gruppe das Abenteuer einfach nochmal spielt, je nachdem. Letzteres sieht man ja auch bei the Gamers die den Plot ein um's naechste mal durch zu zocken versuchen.

Zitat
Durch dieses Festhalten am Metaplot als einzige Spielart schränkt sich DSA unnötig ein.
Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?
Und einfach ergebnisoffen zu spielen?
Wieso muss da DSA / Ulyssies irgendwas veroeffentlichen das potentiell den Metaplot Fans virtuell vor's Schienbien langt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 14:06
Es aendert nichts am GRW, nichts an Settingbaenden, Regional Baenden, es kommt nicht im Boten vor, nirgendens. Ausser in deiner Runde ist es nicht passiert. An der Statik des System hat sich nichts veraendert. Wenn du danach in eine andere Runde gehst ist es nicht klar ob X rum hoppelt oder nicht hoppelt, es hat keine Veraenderung gegeben.
Gar nix.

Das meinte ich mit Setting-Hörigkeit. Die Spieler sind doch nicht für das Setting da, sondern andersrum, und deshalb zählt NUR, was in MEINER Runde passiert. Das ist das Entscheidende, da passiert die Action, alles andere ist auf dem Sofa sitzen und Bücher/Zeitungen lesen, das findet alles außerhalb des Rollenspielabends statt.

Und mal im Ernst: natürlich schlägt sich das, was die Spieler machen, nicht in GRWs, Settingbänden oder im Boten nieder. Ich habe oft genug gesagt, dass das eine vielleicht ganz reizvolle, aber eben doch nur Illusion ist. Was die Spieler machen, ist dem Setting in Wahrheit scheißegal, denn Einzug in die Bücher findet nur das, was die Autoren reinschreiben. Und das haben die Spieler nachzuspielen. Von daher ist das kein Deut anders als im Spiel ohne Metaplot.

Und man könnte eher von Statik sprechen (was ich, aber dieser Zwischenton ist dem geneigten Leser offenbar entgangen, in dem Dialog oben darlegen wollte), wenn ich in eine andere Gruppe gehe und die Garanatie habe, dass X nicht mehr hoppelt. Das ist in allen Gruppen so. Viel spannender, weil eben nicht statisch, ist doch, wenn ich bei jeder Gruppe fragen kann: "Und, wie sieht's bei Euch aus?"

(So extrem fordere ich das für DSA ja gar nicht, mir geht es nur darum, dass die allgemeinen Aussagen über Metaplot vs. Nicht-Metaplot so einfach nicht stimmen)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 14:16
Das meinte ich mit Setting-Hörigkeit.
Ich finde das es nichts mit einer Settings-Hoerigkeit zu tun hat sondern mit der Wertschaetzung gegenueber einem dynamischen, sich entwickelenden und Detailreichen Setting.
Das ohne die Fortschreibung durch den Metaplot gaenzlich statisch waere und von Gruppe zu Gruppe beliebig, nicht festgelegt und schwammig. Nur weil diejenigen welche den Metaplot nicht moegen nicht darueber hinweg kommen das es Personen gibt die ein Interesse haben das das das Grund Setting immer weiter entwickelt wird, ausgebaut und detailliert.
Weil die es nicht verkraften koennen das der Konsens nicht statisch ist.

Zitat
Die Spieler sind doch nicht für das Setting da, sondern andersrum, und deshalb zählt NUR, was in MEINER Runde passiert.
Das Setting ist etwas das ausserhalb der Runde existiert.
Das auf das man verweist wenn man mit anderen DSA Spielern redet.
Und dafuer ist es doch absolut egal was in deiner Runde passiert ist.

Ist doch reiner Egoismus das Setting zur Statik zu verdammen nur weil man sich sonst nicht traut beliebig zu werden.

Zitat
Und mal im Ernst: natürlich schlägt sich das, was die Spieler machen, nicht in GRWs, Settingbänden oder im Boten nieder.

Natuerlich haben das was die Spieler machten Konsequenzen welche sich im Boten und Regionalbaenden usw. wieder findet.

Zitat
Und das haben die Spieler nachzuspielen. Von daher ist das kein Deut anders als im Spiel ohne Metaplot.

Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.

Zitat
Und man könnte eher von Statik sprechen (was ich, aber dieser Zwischenton ist dem geneigten Leser offenbar entgangen, in dem Dialog oben darlegen wollte), wenn ich in eine andere Gruppe gehe und die Garanatie habe, dass X nicht mehr hoppelt.

Es ist nicht mehr statistisch wenn X nicht mehr hoppelt sondern, wenn man es so spielt, eine zwingende und absolute Veraenderung.

Zitat
Viel spannender, weil eben nicht statisch, ist doch, wenn ich bei jeder Gruppe fragen kann: "Und, wie sieht's bei Euch aus?"
Was soll daran spannend sein?
Zumal die Aussage "X hoppelt" oder "X hoppelt nicht" doch voellig beliebig und konsequenz los ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: First Orko am 22.10.2010 | 14:17
Was genau hindert dich daran einfach den Metaplot zu ignorieren?

Ich greife die Frage nochmal auf, weil mich das auch interessiert. Ich teile zwar deine Meinung zum Thema soweit, habe mich selbst aber dergestalt mit DAS arrangiert, dass ich das Vorhandene für meine Spielweise nutze. Mich interessiert Metaplot gar nicht, also spiele ich ohne ihn.

Was fehlt dir denn, um mit DSA ergebnisoffen zu spielen? Spezifische Zufallstabellen? Das kanns doch nicht sein, oder?

(Ich empfinde es übrigens auch so, dass einem die Abenteuer und Kampagnen in DSA implizit versuchen in Richtung RR zu treiben, man möge sich nur die ganzen süffisant-arroganten Hinweise zur Spielererziehung in den alten Abenteuerbänden mal durchlesen. Die sind voll davon. Das hat zum Glück mittlerweile abgenommen, aber die grundsätzliche Haltung "Der MEISTER ist dazu da, die Gruppe in die Story zu drücken" seh ich immer noch. Ist mir aber letzendlich egal, ich brauch keine Abenteuer, mir reichen die Settingbände durchaus um zu spielen)

Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.

Yep, richtig. Und nun?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Horadan am 22.10.2010 | 14:23
Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem gerade nicht. wtf?
Die metaplotigen DSA-Abenteuer haben einen Ausgang, der Eingang in die DSA-Geschichtsschreibung findet, so what?
Wenn die Spieler das entsprechende Abenteuer nicht (oder anders als "vorgesehen") beenden, dann ist das in meiner Spielrunde so. Ich kann nun damit weiterspielen (wie z.B. bei DIF) oder ich sage: "Ihr habt's nicht gepackt, die SCs sind tot (falls das passierte) und naechstes Mal spielen wir mit ner neuen Gruppe - allerdings zu einem spaeteren Zeitpunkt und in diesem Aventurien gab es eine erfolgreiche Heldengruppe. Nachzulesen (wer mag) im Boten X."
Falls die Gruppe aber wie geplant erfolgreich ist, koennen die Spieler ihren Erfolg in der Zeitung lesen (und evtl. die eine oder andere Nebenbemerkung als "Jounalistenunsinn" abtun).
Zusaetzlich gibt es noch: "Ihr wart jetzt wesentlich besser, als der Autor das vorgesehen hatte!" *Strahlende Gesichter* ...ooOO(Ich muss jetzt halt gucken welche genauen Auswirkungen das auf die naechsten Abs hat, aber das krieg ich hin.)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 14:25
Vielleicht just weil ich irritiert bin, also mir fehlt bei DSA nichts.
Ich spiele es ja so gut wie nicht und wenn waere meine Idee sowas wie ggf. einen Regionalband zu holen und einfach so los zu spielen.
Nun und zumindest im WdM gibt es auch eine Menge Zufallstabellen.
Mehr als ich bei meinem "Heimsystem" je gesehen hab, und auch mehr als was ich so in anderen Regelwerken spontan fand.

Zitat
Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.
Yep, richtig. Und nun?
Das wuerde die Metaplot Fans vertreiben?

@Horadan  :d
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 14:39
Natuerlich haben das was die Spieler machten Konsequenzen welche sich im Boten und Regionalbaenden usw. wieder findet.

Das ist jetzt echt ärgerlich, weil Du einen Teil meiner Aussage zitierst und gar nicht darauf eingehst, was ich danach noch geschrieben habe.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ohne einen Metaplot gibt es nichts relevantes zum nachspielen.
Stimmt, ohne metaplot gibt es nichts zum Nachspielen. Das dürfte diejenigen, die einfach nur spielen wollen, aber nicht stören.
 
Was soll daran spannend sein?

Sicher, das ist Geschmackssache, aber ich habe mir früher immer gern die Geschichten zum Beispiel über Bögenhaven angehört. Und diejenigen, wo die Gruppen versagt haben, waren meistens die Interessanteren.

Zumal die Aussage "X hoppelt" oder "X hoppelt nicht" doch voellig beliebig und konsequenz los ist.

Das x hoppelt kommt ursprünglich vom
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
(Yehodan hat vergleichbar den
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
angeführt). Ich kann nur annehmen, dass Du mit beiden Kreaturen nichts anfangen kannst, denn sonst wüsstest Du, dass das einen gehörigen Unterschied macht und alles andere als beliebig ist.

Wenn die Spieler das entsprechende Abenteuer nicht (oder anders als "vorgesehen") beenden, dann ist das in meiner Spielrunde so. Ich kann nun damit weiterspielen (wie z.B. bei DIF) oder ich sage: "Ihr habt's nicht gepackt, die SCs sind tot (falls das passierte) und naechstes Mal spielen wir mit ner neuen Gruppe - allerdings zu einem spaeteren Zeitpunkt und in diesem Aventurien gab es eine erfolgreiche Heldengruppe. Nachzulesen (wer mag) im Boten X."
Falls die Gruppe aber wie geplant erfolgreich ist, koennen die Spieler ihren Erfolg in der Zeitung lesen (und evtl. die eine oder andere Nebenbemerkung als "Jounalistenunsinn" abtun).
Zusaetzlich gibt es noch: "Ihr wart jetzt wesentlich besser, als der Autor das vorgesehen hatte!" *Strahlende Gesichter* ...ooOO(Ich muss jetzt halt gucken welche genauen Auswirkungen das auf die naechsten Abs hat, aber das krieg ich hin.)

Da stimme ich Dir zu, aber mein ursprünglicher Punkt war, dass man das noch mehr unterstützen sollte/könnte. Bisher wurde, weil der Metaplot eben auch so eine heilige Kuh ist, sehr viel darauf herumgeritten, fast kein Abenteuer, in dem es nicht zig Querverweise gäbe etc.

Was Du hier darstellst, könnte man mM nach auch Produktseitig schon liefern, womit wir beim Threadtitel und meinem obigen Kommentar dazu wären.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 14:51
Das ist jetzt echt ärgerlich, weil Du einen Teil meiner Aussage zitierst und gar nicht darauf eingehst, was ich danach noch geschrieben habe.
Ich habe den weiteren Teil deiner Aussage nicht zitiert weil imho der Part in wie weit du es fuer Illusion haelst keine Relevanz hat.
Einzug findet in die Buecher doch das was als Gerippe in dem Abenteuer fest steht respektive am Ende heraus kommt und das als solches ist keine Illusion sondern eine Tatsache etwas das faktisch geschaffen wird.

Und das ist ein gewaltiger Unterschied zu Abenteuern ohne Metaplot.
Weil von denen findet sich ueberhaupt gar nichts in weiteren Baenden.

Zitat
Stimmt, ohne metaplot gibt es nichts zum Nachspielen. Das dürfte diejenigen, die einfach nur spielen wollen, aber nicht stören.
Und denjenigen die den Metaplot nach spielen wollen, die ein sich wandelndes Setting haben wollen wird die fundamentale Basis ihres Spiel geraubt und verwaessert nur weil aus bisher immernoch nicht erfindlichen Gruenden einige ein Problem haben neben einem Metaplot einfach so frei und ergebnisoffen umher zu spielen.

Zitat
Sicher, das ist Geschmackssache, aber ich habe mir früher immer gern die Geschichten zum Beispiel über Bögenhaven angehört. Und diejenigen, wo die Gruppen versagt haben, waren meistens die Interessanteren.

Mir waeren die Geschichten egal, da beliebig.
Ich mag lieber etwas hoeren das Relevanz hat, auch fuer das Setting wo ich spiele, als solches das irrelevant ist.

Zitat
Ich kann nur annehmen, dass Du mit beiden Kreaturen nichts anfangen kannst, denn sonst wüsstest Du, dass das einen gehörigen Unterschied macht und alles andere als beliebig ist.
Ich bin schon davon ausgegangen das es einflussreiche Viecher sind.
Zudem habe ich das etwas ueberzogene Beispiel mit dem Horas Reich gebracht um etwas zu haben das 100% Einfluss hat.

Aber es ist beliebig.
Ob in deinem DSA das eine oder andere Vieh umher saust, in einem anderen nicht ist absolut egal. Es beeinflusst das Setting nicht, es geht nicht in die Geschichte ein, es ist gehuepft wie gesprungen. Nachdem es einem erzaehlt wurde geht man in die eigene Runde zurueck wo es absolut egal ist auch wenn man zeitlich nach deinem Abenteuer spielt.  Das Setting bleibt statisch und das Abenteuer ist aus der Aussen Wahrnehmung beliebig.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 22.10.2010 | 14:52
Alle Würfelwürfe, alle Entscheidungen und Pläne des Spiels sind bei einer solchen Sicht völlig nutzlos, Teylen. Für Deine Art, Aventurien zu bespielen braucht man gar kein Regelwerk. Es ist schließlich klar, dass die Spieler mitmachen und siegen werden.
Ja, ist wie Kinofilme, Videospiele und eigentlich alle unsere anderen Formen der Unterhaltung. Alles total nutzlos und öde. Wie kann man nur allen Ernstes an etwas Spaß haben, was jemand anderes macht. Warum soll meine Freundin für mich strippen, wenn ich das auch selbst machen kann? Auch wenn die Leute im Kino sind, dann tun die nur so als ob die Spaß hätten und mitfiebern würden. [zornhau'sch]Die TUN DOCH NUR SO, die BESCHEISSER.[/zornhau'sch]
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 15:03
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich nicht behaupte, dass man keinen Spaß haben kann, wenn man Geschichten nachstellt.

Ansonsten gebe ich auf. Meinetwegen ist das, was in den Büchern steht, tatsächlich viel spannender als das, was am Spieltisch passiert.

Nein, das war jetzt eine Spitze, ich muss es noch mal, ohne Spitze probieren:

Ich gebe auf.  :ciao:
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 15:06
Na endlich, warum nicht gleich so?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 22.10.2010 | 15:08
Der Punkt ist einfach, dass wir diese Chose schon... boah, weiß ich garnicht mehr wie oft schon hier durchdiskutiert haben. Irgendwie kommt sie aber immer wieder hoch. Nochmal fürs Protokoll -- es scheint (mindestens) zwei Arten von Rollenspielern zu geben:

Jene, die unbedingt alles selbst machen müssen, und anfangen zu heulen, wenn mal etwas jenseits ihrer Entscheidungsmacht liegt.

Und jene, die nur stoisch den Weisungen ihres Meisters hinterher folgen, und anfangen zu wimmern, wenn sie einmal etwas selbst entscheiden müssen.

Und wie wir wiederholt feststellen konnten, hat keine dieser beiden Gruppen Spaß.

Die einen, weil sie asoziale Anarchisten sind, und die anderen, weil sie bibelfromme Gutmenschen-BESCHEISSER sind.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 15:18
Du hast recht, Ein.

Andererseits: mich kekst es auch immer mal wieder an, dass den "Storytellern" implizit oder explizit untergejubelt wird, schlimme Dinge zu tun (bescheißen, maßregeln, sich über andere erheben etc.) oder schlicht dämlichen Schwachsinn zu betreiben, wo doch die überlegene Alternative so klar auf der Hand liegt. korknadel reiht sich da nur ein in eine lange Schlange. Wie gesagt: wo früher die "Powergamer", "Munchkins", "Dungeoncrawler" und "Hack&Slayer" marginalisiert und diskriminiert wurden, sind heute halt die Erzählonkel dran. Teylen kann sich damit nicht so richtig anfreunden. Ich reib mich daran zwar nicht mehr auf, kann aber durchaus Verständnis für die Unerbittlichkeit aufbringen.

Ansonsten: Als nächstes empfiehlt bestimmt wieder jemand Savage Worlds. Damit kann man schließlich ALLES spielen...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 15:26
Ja, ist wie Kinofilme, Videospiele und eigentlich alle unsere anderen Formen der Unterhaltung. Alles total nutzlos und öde. Wie kann man nur allen Ernstes an etwas Spaß haben, was jemand anderes macht. Warum soll meine Freundin für mich strippen, wenn ich das auch selbst machen kann? Auch wenn die Leute im Kino sind, dann tun die nur so als ob die Spaß hätten und mitfiebern würden. [zornhau'sch]Die TUN DOCH NUR SO, die BESCHEISSER.[/zornhau'sch]

Da Du mich zitierst, reagiere ich darauf mal (abwehrend), denn DAS hat keiner gesagt. Infame Unterstellung! Wäre ja auch Schwachsinn.

Es mag ja auch jeder Spaß haben, wie er will. Wenn ich ein Buch lese, lese ich ein Buch und mache nicht RPG.
Dieser Ansatz ist eben ein ganz anderer als das des RollenSPIELs, so wie ich es verstehe.
Das "spielige" ist da weniger bis null. Man braucht dann wirklich keine Würfel. Ich würfel ja auch nicht mit, ob Legolas seinen Stuntwurf auf dem Schild schafft. Weil es geschieht ja eh.

Genausowenig steht bei Risiko bereits fest, wer Amerika erobert. Sonst brauche ich ja nicht spielen, sondern nur die Steine nach dem vorher festgelegten Muster legen und nebenbei so tun, als verhandele ich als Staatspräsident. Das wirkt auf mich sehr befremdlich.

Gut, lassen wir die Geschmacksfrage mal beiseite. Da kommen wir eh nicht zueinander.
_________________________________________________ ___________________________________

Inwieweit ist denn die Forderung nach mehr (meinetwegen regional abgegrenzten) Spielwiesen für ergebnisoffenes Spiel eine Bedrohung für den Metaplot? Der Metaplot erstreckt sich dann eben nicht auf den Alberniakonflikt und lässt das Ergebnis selbst offen. Liegt es daran, dass dann keine verbindlichen Infos mehr für alle Gruppen da draußen gemacht werden können?

O.k. das kann ich noch nachvollziehen, schließlich wollen ja Metaplotgruppen offensichtlich keine eigenen Ideen einbringen. Dann machen wir es anders:

Die Redaktion bringt eine Box raus mit dem Titel: Der Kampf gegen das Schwarze Eis im Hohen Norden. Und da drin sind alle Infos für eine Nordlandkampagne mit Pardona und Glorana und Yetis und Firnelfen und Gjalskerländer und und und...ergebnisoffen.

Und dann (in welchem Modus auch immer) stellen Spielgruppen der Redaktion ihre Ergebnisse dar und die Redaktion entscheidet sich für eins der Ergebnisse (das häufigste/wahrscheinlichste). So etwas hat Legend of the 5 Rings für Rokugan auch gemacht, auch wenn dort die Ergebnisse der offiziellen Sammelkartenturniere ausschlaggebend waren.

Klingt das nicht nach was Tollem? Endlich mal echter Einfluss auf den Metaplot.

Und warum will ich unbedingt optionale Module? Weil ich gerne in Aventurien spiele und ich zu wenig Zeit habe, mir ein bombastisches Szenario aus dem Hut zu zaubern. Ich wünsche mir einfach nur Produkte für meinen Spielstil. Es wäre ja eine Schande, wenn DSA nicht alle zufriedenstellen wollen würde  ;)

Diejenigen unter Euch die ihren Spielstil gezielt unterstützt sehen, beneide ich ja geradezu. Ihr habt alles, was ihr braucht, aber versetzt Euch mal in die Lage der anderen, die runter von den Schienen wollen. Wisst Ihr wie aufwändig das ist, diese Menge an Material zu durchforsten und letztlich zu ignorieren?

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 15:28
Da Du mich zitierst, reagiere ich darauf mal (abwehrend), denn DAS hat keiner gesagt. Infame Unterstellung! Wäre ja auch Schwachsinn.

Es mag ja auch jeder Spaß haben, wie er will. Wenn ich ein Buch lese, lese ich ein Buch und mache nicht RPG.
Dieser Ansatz ist eben ein ganz anderer als das des RollenSPIELs, so wie ich es verstehe.
Das "spielige" ist da weniger bis null. Man braucht dann wirklich keine Würfel. Ich würfel ja auch nicht mit, ob Legolas seinen Stuntwurf auf dem Schild schafft. Weil es geschieht ja eh.

Genausowenig steht bei Risiko bereits fest, wer Amerika erobert. Sonst brauche ich ja nicht spielen, sondern nur die Steine nach dem vorher festgelegten Muster legen und nebenbei so tun, als verhandele ich als Staatspräsident. Das wirkt auf mich sehr befremdlich.
Du laberst gewaltigen Stuss.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Zwart am 22.10.2010 | 15:29
Nein, tut er nicht.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 15:29
Du laberst gewaltigen Stuss.

Selber   >:(

Edit: Nach mehr Ruhe würde ich hier deeskalierend-provokant schreiben:

"Dann lies ihn nicht."
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 22.10.2010 | 15:33
Was mich gerade enorm aufregt, dass einige hier anscheinend zu bescheuert sind, den Metaplot von irgendwas einfach mal zu ignonieren. Nein, man muss nicht aufhören damit Metaplot zu öffentlichen, denn wer ihn nicht will kann ihn nach Belieben ausschlachten, ignorieren, umkehren, wie es ihm beliebt. Krass, oder? Und, ja, man darf sogar seit 60 Jahren in diesem Land auch Leute auf ihre Art und Weise Spaß haben lassen.

Ja, auch du, werter Leser. Ich weiß wir sind hier in Deutschland und für uns Deutsche ist es immer etwas schwer selbst zu denken, aber keine Sorge Gott steht dir bei!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: sir_paul am 22.10.2010 | 15:41
 :o das ... das ... das geht doch nicht!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 15:42
Das ist das Alveran Syndrom. Der Metaplot gilt für alle, weil es sonst keine Bezugsrahmen gibt, anhand dessen man die anderen maßregeln kann. Deshalb existiert das Problem auch nur im Netz.  

Darf mein Magier eigentlich auch rosa Borsten an seine Kutte nähen?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 15:50
Es mag ja auch jeder Spaß haben, wie er will. Wenn ich ein Buch lese, lese ich ein Buch und mache nicht RPG.
Dieser Ansatz ist eben ein ganz anderer als das des RollenSPIELs, so wie ich es verstehe.
Man spielt aber zum Beispiel Final Fantasy oder Divine Divinity II und da ist es auch total egal was man zwischen Ende und Anfang macht, vorraugesetzt man packt die Kampf Herausforderungen und loest die Raetsel kommt man immer zu einem einzigen, vorher bestimmten Ende. Fakt, Ende Aus.
Dennoch ist es ein Spiel das Millionen von Spieler begeistert.
Die das ganze sogar mehr als einmal durch spielen.

Zitat
Inwieweit ist denn die Forderung nach mehr (meinetwegen regional abgegrenzten) Spielwiesen für ergebnisoffenes Spiel eine Bedrohung für den Metaplot?
Es gibt doch spielbare Schlachten bei den Abenteuer.
In einem der Borbard Diaries stand doch was davon.

Was hindert nun die Metaplot-Nicht-Moeger den Konflikt einfach Ergebnis offen auszuspielen?

Zitat
Der Metaplot erstreckt sich dann eben nicht auf den Alberniakonflikt und lässt das Ergebnis selbst offen.

Womit dann die Geschichtsfans da ein offenes etwas haben das sich nicht komplett anfuehlt und als riesiges offenes Ende herum haengt.

Zitat
O.k. das kann ich noch nachvollziehen, schließlich wollen ja Metaplotgruppen offensichtlich keine eigenen Ideen einbringen.
Es reicht ihnen wenn sich die Ideen auf die Gestaltung dazwischen bewegt, ist nicht so als waeren sie gaenzlich unkreativ.

Und dein Vorschlag ist so sexy wie die Idee White Wolfs die Fans eigene Blutlinien wie die Ersatz-Giovanni fuer Vampire zu schreiben. Wobei man dann froh sein kann wenn es nur ignoriert wird oder auf niedrigen Niveau angenommen und nicht gleich zu Hahnenkaempfen fuehrt bei dem sich X Prozent abgekanzelt fuehlen.

Zitat
Klingt das nicht nach was Tollem? Endlich mal echter Einfluss auf den Metaplot.
Hm, nein. Das klingt so toll wie Interaktive Filme die kurz in den 90'ern aktuell waren.

Zitat
Weil ich gerne in Aventurien spiele und ich zu wenig Zeit habe, mir ein bombastisches Szenario aus dem Hut zu zaubern.
Dann nimm einen Regionalband.
Oder nimm ein Abenteuer und ignoriere den geplanten ausgang.

Und alle zufrieden zustellen wollen geht genauso wenig wie Eierlegendewollmilchwutzen.

Zitat
Wisst Ihr wie aufwändig das ist, diese Menge an Material zu durchforsten und letztlich zu ignorieren?
Ich stelle mir das ganz und gar nicht aufwaendig vor.
Regelbox kaufen, Regional Band kaufen, ein bisschen denken, spielen. Fertig.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: pharyon am 22.10.2010 | 16:28
Naja, DSA unterstützt zwar eher eine Vorliebe des Rollenspiels - das ERLEBEN einer Geschichte (gegenüber dem GESTALTEN einer Geschichte) -, aber es gibt auch Abenteuer, die da offener sind. Meist spielen diese aber auch auf einem meta-politisch unbedeutenden Niveau. Naga brachte mal ein Beispiel aus Questadores: Das Haus des Magiers. Die Idee: Person A möchte Dokumente aus einem Haus, die inzwischen Person B gehört. Dann gabs da einen Plan des Gebäudes, eine Beschreibung der Wachen und Räume, ein zwei Plotmöglichkeiten und einen kurzen Abriss über die Möglichkeiten der Spieler, für die beteiligten Parteien zu agieren. Ausgang? Offen!

Die großen Kampagnen gehen da auf einer anderen Ebene...

Gruß, p^^
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 22.10.2010 | 16:38
Ich gehe noch mal auf Korknadel ein uns sein Statement, man spielt einfach bis z u einem bestimmten Ereignis und spielt dann mit neuen Charakteren weiter oder drückt die Reset-Taste.

Kannst du dir vielleicht vorstellen,l dass es Spieler gibt, die genau dazu keinen Bock haben ? Die nicht ständig auf die Resettaste drücken wollen oder neue Charaktere spielen wollen ?

Ich spiele meine Charaktere über Jahre, unabhängig vom System und Metaplot. Meinen DSA-Charakter spiele ich seit ca. 2005. Wir haben mit dem Ende der G7-Kampagne als Nebencharaktere angefangen und sind nun am Anfang des Jahr des Feuers. Zwischendurch haben wir Simyala erkundet und den Basiliskenkönig bekämpft, Ausflüge in die Schwarzen Lande gemacht etc. pp. Auch selbst geschriebene Abenteuer gespielt.

Und trotz vorbestimmten Ausganges hatten wir immer Spaß. Weil der Weg dahin unbekannt und gefährlich ist, weil trotzdem in den Abenteuern Spieler sterben konnten und gestorben sind. Weil es spannend präsentiert wurde vom SL. Weil wir einfach Spaß hatten dabei zu sein.

Meinen Midgard-Charakter spiele ich seit 9 oder 10 Jahren, der dienstälteste SC ist seit Anfang an dabei, das war 1992. Dort spielen wir auch die offiziellen Abenteuer, die meistens hinterher nie wieder erähnt werden oder nicht wichtig sind. Auch hier stand wohl meistens das Ergebnis vorher fest. Aber irgendwie fehlt da die Bindung an die Welt. Queste reiht sich an Queste, aber alles ist irgendwie beliebig.

Das liegt sicherlich daran, dass es halt Kaufabenteuer sind ohne Bezug zu den Charakteren. Wir sind halt Vagabunden und Abenteurer. Und der Metaplot bei DSA schafft es, mich mehr an die Welt zu binden, RR oder nicht.

Unabhängig würde es mich ärgern, wenn ich immer nen neuen Charakter anfangen müsste, weil gerade ein Ereignis eingetreten ist, dass der SL für die Zukunft anders haben möchte. Dann lieber Metaplot nachspielen und sich mehr mit der Welt verbunden fühlen. Solange ich Spaß an meinem Charakter habe und ihn noch verbessern kann und er nicht im Kampf stirbt, solange möchte ich ihn weiter kontinuierlich spielen.  Eine zu große Letalität eines Systemes wäre nicht für mich.

Ich habe sogar Shadow over Bögenhaven einmal gespielt, habe aber dann das Ende der Runde eine schlechte Erinnerung, die hier nichts zu sagen hat. Und ja, auch bei uns ging Bögenhaven unter. Und ? Ich kann mich kaum an Einzelheiten erinnern. Es ist auch nichts ruhmreiches bei der Kampagne - soweit wir sie gespielt haben - geschehen, was ich für erzählenswert halten würde.

Es wurden ja schon andere Medien erwähnt, bei dem es auch niemanden stört, dass das Ende vorherzusehen oder klar ist. In 90 Prozent aller Krimis wird der Mörder gefasst, oder das GUte gewinnt in der Fantasy. In der Oper gewinnt der Held und bekommt die Schöne, im Western siegen die Weißen über die bösen Indianer, die Shwrriffs gegen die Gangster, etc. pp.

Das stört auch niemanden, warum soll das bei Rollenspiel anders sein ?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 22.10.2010 | 17:26
Es wurden ja schon andere Medien erwähnt, bei dem es auch niemanden stört, dass das Ende vorherzusehen oder klar ist. In 90 Prozent aller Krimis wird der Mörder gefasst, oder das GUte gewinnt in der Fantasy. In der Oper gewinnt der Held und bekommt die Schöne, im Western siegen die Weißen über die bösen Indianer, die Shwrriffs gegen die Gangster, etc. pp.

Das stört auch niemanden, warum soll das bei Rollenspiel anders sein ?
Vielleicht weil Rollenspiel kein passives Medium ist. Weil Rollenspiel eine größere Nähe zu Erzählspielen wie "Es war einmal ..." oder "Die unfasslichen Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen" und Brettspielen wie "HeroQuest" oder "Pandemie" als zu den Herr-der-Ringe-Romanen oder den TKKG-Hörspielen hat.
Man kann natürlich RPG als Emulation von genregebundenen und vorherbestimmten Storys betreiben, doch dann habdelt es sich nur noch um "Roleplay" und nicht mehr um ein "Roleplaying Game".


An dieser Reduktion ist grundsätzlich nichts auszusetzten. Nur sollte man sich eben bewusst sein, dass RPG mehr kann als Emulation.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 22.10.2010 | 17:35
Mir ist schon klar, dass Rollenspiel mehr kann. Habe aber festgestellt, dass mir diese Art von Rollenspiel auch Spaß macht. Wobei ich nie eine andere Art kennengelernt habe, auch vor meiner DSA Zeit nicht. Ich habe immer Plotorientierte Abenteuer gespielt und geleitet.

Und bis heute stört mich daran nichts.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 17:39
In der Oper gewinnt der Held und bekommt die Schöne,

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Mir ist schon klar, dass Rollenspiel mehr kann. Habe aber festgestellt, dass mir diese Art von Rollenspiel auch Spaß macht. Wobei ich nie eine andere Art kennengelernt habe, auch vor meiner DSA Zeit nicht. Ich habe immer Plotorientierte Abenteuer gespielt und geleitet.

Und bis heute stört mich daran nichts.

Das gestehe sogar ich Dir mit dem größten Vergnügen zu, und ich käme nie auf die Idee, zu behaupten, Du hättest da keinen Spaß damit. Nur nebenbei fürs Protokoll.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 17:54
Man kann natürlich RPG als Emulation von genregebundenen und vorherbestimmten Storys betreiben, doch dann habdelt es sich nur noch um "Roleplay" und nicht mehr um ein "Roleplaying Game".
Das halte ich fuer Unsinn.
Demnach koennte die Spiele Industrie eine ganze Reihe von Spielen einstampfen weil sie in Ermangelung der Ergebnis Offenheit kein Spiel mehr waeren. Action Spiele, CRPGs, Adventures, Puzzlespiele, Gesellschaftsspiele [Wie u.a. "Das Spiel des Lebens"] - muessten allesamt der Status "Spiel" abgesprochen bekommen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Merlin Emrys am 22.10.2010 | 18:01
Liegt es daran, dass dann keine verbindlichen Infos mehr für alle Gruppen da draußen gemacht werden können?
Ich würde sagen: Nein.
Sondern es liegt daran, daß man die eigenen Charaktere nicht mehr in den Informationen für alle "Gruppen da draußen und hier drinnen" wiederfindet. Und ich glaube, daß das schon einen enormen Reiz ausmachen kann - daß man einen Av. Boten lesen kann und stolpert in gewissem Sinne über sich selbst. Und im besten Falle noch in einer Weise, daß man sich denken kann, es gäbe jemand in einer fiktiven Welt, der einen jetzt irgendwie ein bisschen bewundert.

Das heißt, der wesentliche Punkt sind eigentlich gar nicht die "Gruppen da draußen", sondern wiederun (und sehr rollenspiel-angemessen) eine im Grunde fiktive Leserschaft - und die eigene, der Leser, der sich wiederfindet und für einen Moment sagt: "Ich bin in der Zeitung! Wow!"
Daß man da auf Schienen hingekommen ist - na ja, das ist halt so. Aber man steht vielleicht in einem Artikel neben denen, die offiziell als "groß und wichtig" skizziert wurden, Königen und Helden usw.
Es ist insofern philosophisch ein bisschen verzwickt, weil man das Gefühl bekommt, innerhalb der Fiktion der eigenen Gruppe "etwas Besonderes" gewesen zu sein oder getan zu haben, gerade weil man in der vorfindlichen Wirklichkeit nichts Besonderes getan hat, sondern das von den Planern (Autoren) Erwartete, das Gefühl des "Ich-bin-besonders" aber vom Charakter (der es in der Gruppenfiktion sein konnte) auf den Spieler (der es nicht war) hinüberschwappt. Sozusagen eine spezielle Form der Unehrlichkeit mit sich selbst, um sich mal gut zu fühlen :-) .

Wie wäre das in Modulen? Ich denke, ganz egal, wie zustandekommt, wie es in einem modularen System weitergeht: Man würde diesen "Oh, ich bin in der Zeitung"-Effekt dort nicht hinbekommen können. Und zwar aus dem Grund, als dafür die Gruppen sehr eng nebeneinander her gespurt werden müssen. Es muß hinreichend viel festgelegt sein, was der Schreiber des Botenartikels an Details einbauen kann, damit der Bericht wie ein Zeitungsbericht klingt und nicht wie ein Reden im luftleeren Raum, bzw. mit zu vielen Details, die der eigenen Erinnerung zuwiderlaufen. (Wenn es nur wenige sind, greift "Na, was hat der Journalist sich denn da zusammmengereimt?", und man kann sich selbst immer noch wiederfinden.)
Das "Ich finde in einer allgemeinen, an wildfremde Leute gerichteten Publikation mein eigenes Handeln wieder!" ist übrigens auch der Grund, weswegen es nicht der Autor ist, der die Geschichte geschrieben hat, und weswegen, ein Buch vorzulesen, nicht denselben Effekt haben könnte. Die jeweils eigene Erinnerung gibt ja her, wie sich die Dinge entwickelt haben, welche Ideen man selbst hatte und welche jemand anders aus der Runde, wie sich von Tag zu Tag etwas getan hat. D.h. man verknüft die eigene Erinnerung, die man hat, mit dem Botenartikel, der auf die eigene Erinnerung verweist (von der der Botenautor im Zweifelsfall nicht einmal weiß, aber er weiß eben, welche Erinnerungen im Rahmen des Vorgesehenen existieren müssten, und die spricht er an).
Diese Vermischung von zwei Ebenen mag wissenschaftlich höchst unsauber sein, aber sie existiert. Und ich muß auch aus eigener Erfahrung sagen: Selbst wenn man durchschaut hat, wie das läuft, wie man geradezu fremdgeleitet gebauchpinselt wird... Wenn man sich mal hängen läßt, den krtischen Teil des Verstandes darauf hinweist, daß man gerade seinen Spaß haben will und es um Philosophie grad nicht geht, dann ist das trotz allen Besserwissens ein recht angenehmes Gefühl. Daß die applaudierenden Bewunderer nur fiktiv sind... naja, ist ja auch nur ein Spiel.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 18:12
@Merlin Emrys:

Ein sehr schöner Post!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 18:14
Ja, kann man so sagen  :D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 22.10.2010 | 18:26
Das halte ich fuer Unsinn.
Demnach koennte die Spiele Industrie eine ganze Reihe von Spielen einstampfen weil sie in Ermangelung der Ergebnis Offenheit kein Spiel mehr waeren.
Erklärst du mir, an welcher Stelle ich Ergebnisoffenheit als Bedingung für das Etikett "Spiel" definiert habe?

Auch Theater ist eine Form von Spiel.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 18:31
Erklärst du mir, an welcher Stelle ich Ergebnisoffenheit als Bedingung für das Etikett "Spiel" definiert habe?
An der Stelle an der du beim Spiel mit dem Metaplot auf die Idee kamst zu aeussern das es sich (Zitat) "nur noch um "Roleplay" und nicht mehr um ein "Roleplaying Game"" handele.
Das heisst den Spiel (Game) Aspekt rausgenommen hast.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 18:33
Und wie würdest Du das "-play" in "Roleplay" übersetzen?  ;)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 18:36
Der Post von Merlin ist schön.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 22.10.2010 | 18:39
Und wie würdest Du das "-play" in "Roleplay" übersetzen?  ;)
Im Sinne von 'Auffuehrung' respektive 'Darstellung', abgeleitet von der Schauspiel Bedeutung des englischen Begriff -play wie man ihn auch fuer Theater oder auf den Begriff des Screenplay anwendet.
Jedenfalls weniger im Sinne von Spiel als (Gesellschafts / Brett) Spiel, dafuer gibt es ja nochmals das Game.

Weshalb ich danach auch auffuehrte wieso es sich meiner Meinung nach durchaus um ein Spiel und kein Theaterstueck handelt,..
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 18:40
Ja, Merlin fasst ein paar gute und valide Punkte zusammen.

Noch kurz zum Stuss:

Zitat
Du bist aber gar kein echter Rollenspieler, wenn Du Railroading betreibst oder dem Metaplot folgst. Ätsch! Da kannste genauso gut ein Buch lesen, Du Hirni! Und wer an den Würfeln dreht, ist ein hinterhältiger Betrüger, denn bei "Mensch ärger Dich nicht" darf man das ja auch nicht.

Wird nun klarer, weshalb dieser Argumentationsstrang offensichtlich hohl wie Brot ist? Oder konstruktiver: Ihr, Jörmungandr/Jehodan/Zwart, baut da gemeinsam einen Strohmann auf. Deshalb hatte ich das Geschriebene weiter oben als Stuss abqualifiziert und sehe das auch jetzt noch so. Man greift im Erzählspiel nicht IMMER, sondern nur MANCHMAL/SELTEN strukturierend ein. Insofern muss man sich auch nicht hinsetzen und ein Buch lesen, denn das ist eine fundamental andere Erfahrung. Das ist doch offensichtlicher Schwachsinn, so ein Vergleich, und ich unterstelle da mittlerweile fast Böswilligkeit. Ähnlich hirnrissig ist vielleicht noch der beliebte Einwurf , dass man beim "Mensch ärger Dich nicht" ja auch nicht mogelt und dass deshalb Würfeldrehen beim Rollenspiel moralisch verwerflich ist. Es hilft auch nicht, dass es vielleicht da draußen im Lande Gruppen geben mag, die total scheiße spielen. Hier sehe ich niemanden, dem die grundsätzliche Problematik so fremd wäre, dass es solch arroganter Unfugspädagogik bedürfe.

Ansonsten gehen strukturierende/bahnende Eingriffe auch keineswegs zwingend vom SL aus, sondern kommen in den mir bekannten, gut funktionierenden Erzählspielrunden mindestens genau so häufig von den Spielern. Das Entwickeln einer Geschichte im Rollenspiel ist ja schließlich keine SL-Einbahnstraße. Und selbstredend ist das dann auch noch immer ganz normales Rollenspiel inklusive Spiel. Etwas anderes zu behaupten oder nahezulegen, wie oben geschehen, ist schlicht wieder eine dieser bescheuerten Ausgrenzungen, die unser Hobby nicht braucht. Nun klarer? Danke. Hört doch bitte mit diesen ätzenden Beleidigungen und Attacken auf. Bin wieder raus, bis sich mein Rauch gelegt hat.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 18:56
Was mir aufgefallen ist, es ist ganz schön schwierig, so ein AB auf Kurs zu halten. Da gehn bei mir als SL nen Haufen Ressourcen für drauf. Ständig muss man abgleichen, was als nächstes im AB passiert. Das tu ich mir nicht mehr an. Ich nehme die Abenteuer ab sofort als Steinbruch. Also ich extrahiere vorher die Aufgabe, setzt sie den Spielern vor, und lass sie dann machen. Und wens grad ned weitergeht oder ich ein Hinderniss brauche, dann nehm ich mir irgendwas raus. Wir haben die Botenartikel ja eh nicht. Ausserdem hab ich so langsam die Vermutung, meine Spieler wollen den Metaplot mit Absicht sprengen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 18:59
Ja, keine Frage, je mehr RR-Elemente ein Abenteuer beinhaltet, desto schwieriger wird es für den SL. Das ist gerade dann der Fall, wenn so gar keine alternativen Lösungswege vorgezeichnet sind und man sich das als SL alles komplett selbst herleiten muss. Der Wille der Spieler, den Metaplot zu verlassen, könnte durchaus auch dem Gefühl geschuldet sein, nicht mehr so stark durch Railroading gegängelt zu werden. Kann ich mir gut vorstellen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 19:08
Der Metaplot ist insofern nützlich, das man ein Gerüst hat von dem, was so theoretisch passieren wird. Grade bei der Borbaradkampagne. Da hast du einfach viele schöne Sachen zu Hintergründen der Bösen und nen möglichen Schlachtverlauf usw. Man steht dann nicht so im Luftleeren Raum, sondern alles ist ziemlich vertraut. Der Metaplot is gar keine so schlechte Möglichkeit, einen mit dem Setting vertraut zu machen. Aber an ihn halten würd ich mich nur dann, wenn die Spieler mir aktiv helfen. Und dazu müssen sie eigentlich das AB kennen. Andernfalls ist es einfach Stress, den man sich selber macht. Denn grade hock ich vor der "Göttin der Amazonen." Das Ding hat 100 Seiten. Ich weigere mich schlicht, das alles so durchzuackern, das ich es beim Spiel halbwegs parat habe. 
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 22.10.2010 | 19:09
Noch kurz zum Stuss:

Wird nun klarer, weshalb dieser Argumentationsstrang offensichtlich hohl wie Brot ist? Oder konstruktiver: Ihr, Jörmungandr/Jehodan/Zwart, baut da gemeinsam einen Strohmann auf. Deshalb hatte ich das Geschriebene weiter oben als Stuss abqualifiziert und sehe das auch jetzt noch so.
Zur Klarstellung: Ich hatte lediglich geschrieben, dass man die MÖGLICHKEITEN des RPG nicht ausschöpft, wenn man Geschichten nachspielt. Von (völliger) Ergebnisoffenheit war - von meiner Seite aus - nicht die Rede!

Man greift im Erzählspiel nicht IMMER, sondern nur MANCHMAL/SELTEN strukturierend ein. Insofern muss man sich auch nicht hinsetzen und ein Buch lesen, denn das ist eine fundamental andere Erfahrung.
Ja. Und ... ? Hatte ich was Gegenteiliges geschrieben?

Das ist doch offensichtlicher Schwachsinn, so ein Vergleich, und ich unterstelle da mittlerweile fast Böswilligkeit.
Ein Vergleich ist KEINE Gleichsetzung! ... mal drüber nachdenken.

Ähnlich hirnrissig ist vielleicht noch der beliebte Einwurf , dass man beim "Mensch ärger Dich nicht" ja auch nicht mogelt und dass deshalb Würfeldrehen beim Rollenspiel moralisch verwerflich ist.
Oh, wir haben mal eine Runde "Mensch ärger dich nicht" mit Würfeldrehen gespielt.
Hat Spaß gemacht. Jedenfalls kurzzeitig.
Und: Ja, man kann mit dem moralischen Zeigefinger gegen Würfeldrehen wettern. Und: Ja, Würfeldehen hat seine schlechten Seiten. Allerdings braucht es für eine funktionale Runde auch einen Konsens, was das Würfeldrehen betrifft. Und sobald dieser Konsens vorhanden ist, sind keine verhaltensethische Argumente mehr dagegen anzubringen.

Ansonsten gehen strukturierende/bahnende Eingriffe auch keineswegs zwingend vom SL aus, sondern kommen in den mir bekannten, gut funktionierenden Erzählspielrunden mindestens genau so häufig von den Spielern.
Warum die Beschränkung auf Erzählspielrunden?
Sobald Wörter im Spiel sind ist die Frage nach Struktur eine wichtige. Das gilt für Dienstbesprechungen genauso wie für Liedtexte oder das Rollenspiel.  



Bin wieder raus, bis sich mein Rauch gelegt hat.
Davon hast du wahrlich einigen erzeugt.  ;)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 19:17
Ich gebs auf.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 19:18
Na endlich, warum nicht gleich so?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 19:23
 ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 22.10.2010 | 19:27
Der Metaplot ist insofern nützlich, das man ein Gerüst hat von dem, was so theoretisch passieren wird. Grade bei der Borbaradkampagne. Da hast du einfach viele schöne Sachen zu Hintergründen der Bösen und nen möglichen Schlachtverlauf usw. Man steht dann nicht so im Luftleeren Raum, sondern alles ist ziemlich vertraut. Der Metaplot is gar keine so schlechte Möglichkeit, einen mit dem Setting vertraut zu machen.
Das stimmt alles.
Der DSA-Metaplot ist leider ziemlich statisch. Entweder es läuft so, wie die Schreiberlinge es sich vorgestellt haben, oder man ist ziemlich raus aus der Metaplot-Geschichte und spielt sein eigenes, alternatives DSA.
In den L5R-Metaplotbüchern war es immer möglich in den Metaplot einzusteigen und ihn wieder zu verlassen.

Darüberhinaus scheint mir ein völliges Sprengen des Metaplots unmöglich. Dafür laufen im Hintergrund zu viele Dinge UNABHÄNGIG voneinander ab, sodass jedenfalls ich das Gefühl hatte: Selbst wenn die Spieler z.B. durch das Töten von Bayushi Shoju massiv in den Stoty-Ark "Clan Wars" eingreifen, generieren die Bücher einen neuen Metaplot, der dieses Faktum berücksichtigt.

Oder: In L5R meine ich einen Metaplot zu erkennen, der modular und - vom Einfluß auf das Leben und Schicksal der SC her - skalierbar ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 19:41
Ich getrau mich zwar fast nichts mehr zum Metaplot zu sagen, aber mal folgendes Gedankenspiel zum gebauchpinselt sein, weil man im Boten so quasi erwähnt:

Angenommen die Helden spielen das AB, in dem Punin von einem Pestdämon befallen wird. Der metaplottige Skript sieht vor, dass die Helden rechtzeitig Peraines stinkende Knolle aus den Klauen irgendwelcher Namenlose-Kultisten befreien und mithilfe dieser Knolle den Dämon bezwingen, bevor dieser die ganze Stadt dahinrafft.

Im nächsten Botenartikel würde dann stehen: "Punin durch Peraineknolle gerettet! Ein Wunder!"

Die Spieler würden sich gebauchpinselt fühlen.

Würden sie sich auch gebauchpinselt fühlen, wenn im Boten stünde:

"Aus Punin erreichen uns widersprüchliche Meldungen. Manche berichten von einer Pest, die die ganze Stadt dahingerafft hat. Andere behaupten, es hätte sich lediglich um eine harmlose Epidemie des Flinken Difars gehandelt, der zur Folge hatte, dass die Kanalisation verstopft war. Es kursieren sogar Gerüchte über ein Peraine-Wunder."

Ein solcher Bericht würde erst einmal ganz ergebnisoffen die AB-Handlung abhandeln (kann da mal schnell ein Lektor vorbeischauen und meine Wortwiederholung anstreichen?). Aber würde er die Metaplottisten zufriedenstellen, die unbedingt mal "on the cover of the Rolling Stone" kommen wollen?

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 22.10.2010 | 19:46
Ne, des würde nicht klappen. So schreibt keine Zeitung, die sich verkaufen will.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 19:50
Ach, und der Bote schreibt normalerweise so?  :D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 22.10.2010 | 20:14
Wird nun klarer, weshalb dieser Argumentationsstrang offensichtlich hohl wie Brot ist? Oder konstruktiver: Ihr, Jörmungandr/Jehodan/Zwart, baut da gemeinsam einen Strohmann auf.

Na, da haben wir aber Nerven getroffen, was ?

Nachdem ich mich über Deinen aggressiven Post von vorhin wieder abgeregt habe, möchte ich Dir versichern, dass Du ein Phantom jagst. Ich kritisiere nicht DEINE Art zu spielen, ich kritisiere auch nicht TEYLENS Art zu spielen. Ich kenne EURE Art(en) zu spielen ja gar nicht. Ich habe lediglich geäußert, was für MICH RollenSPIEL bedeutet und das ist eine gewisse Ergebnisoffenheit und ich habe festgestellt und bemängelt, dass DSA da mehr für MEINE Art zu spielen bieten könnte.

Was Betrug am Spieler wäre (und ich habe meine DSA Spieler in meinen 20 Jahren als eSeL und Railroader viel betrogen), ist, wenn man eben nicht klar kommunizierte: Hey, die Geschichte steht eh schon fest, aber wir versuchen, da möglichst viel Spaß rauszuziehen, indem wir DABEI sind. Viel Spaß beim Zugucken!

Nun habe ich für MICH festgestellt, dass ich das so nicht mehr will. Ich WILL keine eSeL Anweisungen mehr, dass man die Spieler so und so lenken soll etc. Und da habe ich dann festgestellt, dass DSA da wenig bietet. Möglicherweise weniger als andere Systemreihen und BEVOR ich DSA den Rücken kehre und als Käufer und Fan verloren gehe, sage ich hier in einem öffnetlichen Forum meine MEINUNG und WÜNSCHE mir eben mehr Module für diejnigen da draußen, die so denken wie ich.

Mag sein, dass die Redaktion dann gezwungen wäre, den Metaplot eben auf gewisse Regionen einzuschränken. Mag sein, dass das einigen nicht gefällt, aber ich fühle mich als KUNDE eben genauso wichtig, wie Du Dich fühlst.

Und da kannst DU mir mit Deinem Verfolgungswahn und Unterstellung von Böswilligkeiten natürlich gestohlen bleiben. Denn, wenn Du meinen Stuss nicht ertragen kannst, schaff Dir ne Ignorelist an. So einfach ist das. Und wenn Du doch meinst, diskutieren zu wollen, weil DU Angst hast, ich könnte hier mit meinem Blödsinn andere infizieren oder sowas, dann kannst Du bitte sachlich argumentieren.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 20:28
Sachlich argumentieren. eSeL. Aha.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 22.10.2010 | 20:34
Jetzt fang ich doch wieder an, trotz meiner Vorsätze  ::)

Was die Wünsche angeht, bin ich da bei Yehodan. Wobei ich mir halt einfach einbilde, dass es einen Kompromiss geben könnte. Und deshalb ärgere ich mich so, wenn vorher immer gleich schon abgeblockt wird. Mich würde nämlich interessieren, ob die Metaplottisten tatsächlich derart die Hände überm Kopf zusammenschlagen würden, wenn für DSA mal was rauskäme, was eher wie Enemy Whithin aufgebaut ist. Ich habe die Vermutung, dass nämlich ein Großteil der Metaplottisten darauf total abfahren würde. Obwohl es modularer und in einem gewissen Rahmen ergebnisoffener (Ich brauche schon wieder einen Lektor!) ist. Ich bin überzeugt, von solchen Abenteuern hätten alle was.

Im Prinzip gab es solche Sachen bei DSA ja auch schon mit den Khomkriegen und -- wenn mich die Erinnerung nicht trügt -- ansatzweise mit Jahr des Greifen. Und wenn wie in Von eigenen Gnaden gemetaplottet wird, habe ich ja auch gar nichts dagegen. (Ich habe ja sowieso nichts dagegen, ich will nur gern was anderes ....)

@TAFKAKB: Yehodan schreibt statt SL eigentlich so gut wie immer eSeL, auch in anderen Kontexten, und ich glaube, das meint er nicht beleidigend, sondern selbstironisch.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 22.10.2010 | 20:37
Beim Metaplot bin ich sogar weitgehend bei Dir/Euch. Wenn alles bis ins kleinste Detail durchdekliniert wird, mag ich das auch nicht. Im Prinzip ist der Aventurische Bote das Übel, weil dadurch in enger Taktung wahnsinnig viele inhaltliche Setzungen zustandekommen. Der AB war früher sicherlich ne coole Idee, aber die langfristige Wirkung ist dann doch eher desaströs.

EDIT: Den eSeL verstehe ich in seinem Post eher als Leittechnik, von der er sich gerade distanzieren möchte. Aber vielleicht sehe ich da auch Gespenster. Falls das so sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Naga am 22.10.2010 | 20:51
Ein solcher Bericht würde erst einmal ganz ergebnisoffen die AB-Handlung abhandeln (kann da mal schnell ein Lektor vorbeischauen und meine Wortwiederholung anstreichen?). Aber würde er die Metaplottisten zufriedenstellen, die unbedingt mal "on the cover of the Rolling Stone" kommen wollen?

Wohl in deutlich geringerem Maße.

Der "Metaplot" ist ja über weite Teile nichts anderes als das Aufgreifen von Abenteuer-Ergebnissen im "offiziellen" Aventurien. Der Reiz ist eben nicht nur das "Erscheinen", sondern auch das "einen Unterschied machen".

Ist ja letztlich bei Computerspielen nicht anders. Da ist der Gestaltungsspielraum auch eher gering, aber gleichzeitig baut die Handlung auf den eigenen Aktionen auf.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.10.2010 | 01:26
"Aus Punin erreichen uns widersprüchliche Meldungen. Manche berichten von einer Pest, die die ganze Stadt dahingerafft hat. Andere behaupten, es hätte sich lediglich um eine harmlose Epidemie des Flinken Difars gehandelt, der zur Folge hatte, dass die Kanalisation verstopft war. Es kursieren sogar Gerüchte über ein Peraine-Wunder."

Ein solcher Bericht würde erst einmal ganz ergebnisoffen die AB-Handlung abhandeln (kann da mal schnell ein Lektor vorbeischauen und meine Wortwiederholung anstreichen?).
Das funktioniert einmal - aber nicht in Wiederholung. Denn wenn nicht Punin von da an völlig aus dem Metaplot und dem Boten herausgelassen wird, muß irgendwann klar sein, was passiert ist: Nichts außer ein paar Durchfallerkrankungen? Ein Peraine-Wunder, auf das die Bevölkerung dann ja vermutlich mit Dankbarkeit, vielleicht einem jährlichen Dankfest oder dergleichen reagieren würde? Oder muß Punin neu besiedelt, vielleicht gar erstmal wieder aufgebaut werden?
Und dann ist die Frage, was der Spieler wiederfindet oder womit er sich arrangieren muß: Wird er nachträglich gebauchpinselt, indem Punin ein jähliches Fest abhält, zu dessen Grundlegung er selbst beigetragen hat? Fühlt er sich frustriert und blamiert, weil das, was er für eine furchtbare Bedrohung gehalten hat, sich als ein paar Durchfallerkrankungen erwiesen hat? Oder hat er die Rettung nur geträumt, und Punin ist hin?
Was man dann noch im Hinterkopf haben sollte, ist, daß Frust viel härter trifft als Bauchpinselei. D.h. wenn der Bote die Spieler einbinden will, muß er deutlich häufiger Erinnerungen ansprechen und bestätigen, als er sie widerlegen darf, damit die Spielereinbindung funktioniert.

@ Yerhodan: Reg' Dich mal ab... und vergiß vielleicht dabei gleich auch die ganze "Betrug"smasche ein für allemal. Ich bezweifle, daß irgendjemand längerfristig daran glaubt, daß der Bote und der Metaplot sich so entwickeln, weil sein persönlicher Charakter so erfolgreich war. Es ist defintiv kein Betrug, sondern eine Übereinkunft, diese Dinge so zu machen, weil die Vorteile überwiegen.
Wenn man da ausscheren will, sucht man sich eine Gruppe, die ohne Metaplot spielt - oder spielt einfach gar kein DSA mehr.
Fast das Einzige, was nicht sinnvoll machbar ist, ist, zu fordern, die Übereinkunft müßte (als solche) aufgekündigt werden, weil sie "nicht in Ordnung" oder gar "Betrug" wäre.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 23.10.2010 | 08:59
Beim Metaplot bin ich sogar weitgehend bei Dir/Euch. Wenn alles bis ins kleinste Detail durchdekliniert wird, mag ich das auch nicht. Im Prinzip ist der Aventurische Bote das Übel, weil dadurch in enger Taktung wahnsinnig viele inhaltliche Setzungen zustandekommen. Der AB war früher sicherlich ne coole Idee, aber die langfristige Wirkung ist dann doch eher desaströs.

Ja und worüber streiten wir dann?

Mehr sag ich doch gar nicht: Etwas weniger Metaplot und etwas mehr alternative AB-Enden, das wünsche ich mir.
Nicht, weil ich Metaplot blöd finde, sondern weil er MICH in MEINER Spielweise eben nicht optimal unterstützt, gelegentlich gar behindert.
Und nebenbei: in den zwanzig Jahren DSA habe ich vielleicht 10 Aventurische Boten gelesen. Und das aus dem Grund, dass ich mich eben NICHT verspoilern wollte. Ich komme ja gar nicht hinter dem Metaplot hinterher. Meinen Spielern habe ich zeitweise verboten, den Aventurischen Boten zu lesen, weil da Dinge drin stehen, die bei uns noch geschehen werden.
Inzwischen sage ich: Macht, was ihr wollt. Ihr seid ja erwachsen.

EDIT: Den eSeL verstehe ich in seinem Post eher als Leittechnik, von der er sich gerade distanzieren möchte. Aber vielleicht sehe ich da auch Gespenster. Falls das so sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.

Kein Problem, ich hatte hier sogar schon mal Erklärungsnot, warum ich das Wort so verwende. Aber das muss ja nicht jeder mitgelesen haben. Es ist tatsächlich pure Selbstironie. Es ist die "Lautschrift" von SL und letztlich ist der SL halt immer der eSeL, der alles vorbereiten, managen strukturieren muss und irgendwie für alles verantwortlich ist (Achtung, MEIN SL-Bild, aber ich finde es passt auf viele Runden). Es ist eine Sympathibekundung an alle eSeL da draußen, die sich Mühe geben und viel Arbeit investieren, um den Spielern was zu bieten und dafür eben auch nicht nur Lob und Anerkennung ernten. Wie ESEL halt. Und dass manche eSeL auch störrisch sein können und ein wenig gebauchpinselt werden müssen, damit sie nicht alles hinschmeißen ist damit auch gemeint. Wie ESEL halt.

@ Yerhodan: Reg' Dich mal ab... und vergiß vielleicht dabei gleich auch die ganze "Betrug"smasche ein für allemal. Ich bezweifle, daß irgendjemand längerfristig daran glaubt, daß der Bote und der Metaplot sich so entwickeln, weil sein persönlicher Charakter so erfolgreich war. Es ist defintiv kein Betrug, sondern eine Übereinkunft, diese Dinge so zu machen, weil die Vorteile überwiegen.

Ich bin wieder abgeregt und ich schrieb ja, was für mich Betrug wäre. Ich schrieb auch, dass ich meine Spieler betrogen habe, weil sie letztlich eben keine Entscheidungsfreiheit hatten. Da wir nie offen darüber gesprochen hatten, dass ein AB eben auf Schienen steht und man diesen gefälligst zu folgen hat, ich also nicht das Einverständnis hatte, habe ich sie wohl betrogen. Ist Dir das zu sehr Kampfbegriff, oder warum denkst Du ich betreibe hier Hetze? Ich möchte nur mal aufzeigen, wie man das sehen kann, wenn man eben nicht klar macht, dass RR und ein Ergebnis feststeht.

Ich selber bin entsetzt, dass das Jahre so lief. Und nun habe ICH ein ANDERES VErständnis von RollenSPIEL und rede mit meiner Gruppe darüber. Die sagen: Ja, manchmal war halt die Schiene schon zu sehr zu spüren, aber im Großen und Ganzen hats doch immer Spaß gemacht. Klar, hat ja auch niemand gesagt, dass es KEINEN Spaß machen kann.
Aber MIR würde es inzwischen keinen Spaß mehr machen, wenn ich im Spiel eine Entscheidung treffe und die nachher einfach weggerailroadet wird. Ich ergehe mich also eigentlich immer in Selbstaussagen und habe nie jemanden angreifen WOLLEN. Ich dachte das sei klar.

Wenn man da ausscheren will, sucht man sich eine Gruppe, die ohne Metaplot spielt - oder spielt einfach gar kein DSA mehr.

Das wäre ja traurig, wenn es nur diese beiden Alternativen gäbe. Eben DAGEGEN kämpfe ich hier.

"Du magst unsere Spielweise und die des "Systems" nicht: Geh woanders hin!"
Wird der Verlag wohl so kaum äußern.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 10:14
Ah, okay, Yehodan, so langsam verstehe ich und glaube Dir, dass Du es nicht böse meinst. Sorry dann für meine aggressiven Antworten. Ich hatte vermutet, dass Du tiefer in der Diskussion steckst und schlicht provozieren möchtest. Dann kurz zum Hintergrund der Diskussion, da das als unterschwelliges Thema auch sehr stark durch diesen Thread wabert: Aufgeklärtes Erzählspiel besteht nicht aus Spielerzwang und basiert nicht auf Betrug. Stattdessen sitzen die Spieler am Tisch und spielen sich nach bestimmten, gemeinsam geteilten Vorstellungen die Bälle zu. Lord Verminaard hat das mal sehr schön zusammengefasst. Hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,53504.0.html). Und ein dazu passendes Diary findet sich hier (http://tanelorn.net/index.php?topic=42639.0).

Und dadurch gelingt dann auch der Bogen zum Thema dieses Threads: Metaplot. Man kann so wie in dem Beispiel auch ein Setting wie Harry Potter bespielen, in dem der Metaplot stark ausgeprägt ist. Aber es müssen sich genügend Nischen für die Spieler finden lassen, damit es neben den Setzungen genug Offenheit gibt. Und das ist bei DSA halt nur eingeschränkt der Fall, weil der Bote in zu hoher Taktung und in zu vernetzter Form die Spielwelt sowie den Fortgang der Ereignisse festlegt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 10:28
Fieser Doppelpost: Wollte übrigens noch anfügen, dass ich Ulisses auch im Bereich Metaplot/Faktensetzung auf einem cleveren Weg sehe. Mir fällt nämlich auf, dass neuerdings bei einigen NSCs extra erwähnt wird, ob diese in Zukunft noch wichtig werden. Außerdem werden im Metaplot bestimmte Regionen stärker beacktert und andere Regionen bewusst ausgespart. Auch das ist relativ neu. Damit eröffnet sich doch eigentlich jene Vielfalt, die in diesem Thread vielfach gefordert wird oder? Was fehlt? Mir fällt gerade abgesehen von einer Reduktion der Erscheinungsweise des Aventurischen Boten (halte ich für ziemlich sinnvoll) nichts ein, was zusätzlich hilfreich wäre, um alle Interessen vernünftig bedienen zu können. Oder? Was schlagt Ihr konstruktiv vor?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 23.10.2010 | 11:09
Es ist defintiv kein Betrug, sondern eine Übereinkunft, diese Dinge so zu machen, weil die Vorteile überwiegen.

Da bin ich mir eben nicht so sicher, ob die Vorteile überwiegen. Und deshalb sage ich es noch einmal: Es käme auf einen Test an, ob die Metaplottisten nicht auch mit abgemildertem Metaplot, mit etwas weniger Bauchpinselei im Boten und mit ABs, die eben auch mal in die Hose gehen können, zufrieden, vielleicht sogar begeistert wären.

Sicher gäbe es dann auch einen Teil der Metaplottisten wie Teylen, die mit dem Kompromiss nicht zufrieden wären, aber ich würde wetten, dass den meisten eine andere Art von Kampagnenspiel genaus so viel Spaß machen würde, wenn die AB entsprechend daherkämen. Und zwar schon allein deshalb, weil die Chance, dass ein AB richtig danebengehen kann, die Motivation der Spieler doch ungemein erhöht. Und wie ich schon sagte, dass dadruch dann erst das Gefühl entsteht, dass man wirklich was reißen kann. Ich glaube, dass dies den Bauchpinsel-Effekt des Boten wunderbar kompensieren könnte. Im Moment ist es ja an vielen Metaplot-Punkten so, dass die Spieler sich theroretisch zurücklehnen können.

Dazu kommt noch, dass man das geskriptete Ergebnis eines ABs ja auch als Option anbieten könnte: In irgendwelchen grau unterlegten Kästen könnte man dem SL Tipps geben, wie er sicher stellt, dass die Helden Bögenhaven retten, wenn ihm daran gelegen ist. Wer das AB ohne Kästchen spielt, der hat das volle Risiko und die vollen Konsequenzen. Das wäre für mich auch ein Kompromiss. Dabei würde aber jedem deutlich, dass es in dem AB nicht darum geht, ein gewisses Ergebnis zu erspielen, sondern dass das AB für sich gewertet wird und unabhängig vom Metaplot Spaß machen soll/kann. Der Metaplot fände dann in den grauen Kästchen und im Boten statt. Ich könnte mir vorstellen, dass dies zu einer anderen Handhabe führen würde und unterschiedlichsten Spielstilen zum Genuss gereichen würde :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 12:43
Alternativ kann man Aventurien in Gebiete und Personen aufteilen, die sich unabhängig von Metaplot und Boten entwickeln können/dürfen/sollen. Das wird aber nach meiner Ansicht aktuell bereits gemacht oder zumindest langsam wie behutsam eingeführt. Sind sich dessen alle Diskutanden bewusst?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 23.10.2010 | 13:01
Im Bornland ist meines Wissens nahc noch nie irgendwas passiert nach Borbarad. Bei den Waldmenschen geht metaplotmäßig auch nicht gerade der Bär ab. Und in Thorwal war die Strafexpedition der Horasier das Großereigniss der Jahrhunderts.

Insofern haben alle Metaplotverweigerer genug Spielwiese, wo sie machen können, was sie wollen. Wenn bsp. Hetman Erik Hetman Tronde in langen Kriegen um die Insel Manrek gebracht hat, dann wird das von keinem Metaplot widerlegt.

Darf ich weiterhin an Myranor erinnern? Oder an die Dunkle Zeiten Box? Das ganze Problem ist hergeredet. Der Metaplot fällt in Sekunden in sich zusammen, sobald man seinen Fuß mal aus dem Mittelreich und Lieblichen Feld raussetzt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 13:07
Jo, das wollte ich ebenfalls zart andeuten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 23.10.2010 | 13:13
Naja, ganz so ist das nicht. Im Bornland wird gerade Metaplot aktiviert:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


EDIT Jens: Spoilertag korrigiert.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 13:19
Naja, aber all das lässt sich doch ziemlich leicht ignorieren. In Thorwal fehlen dann halt einige Krieger und die Lage ist etwas angespannt. Außerdem war ja in Thorwal direkt nix los. Und ein paar Goblins im Bornland sowie Yppolita und Nahema sind nun auch nix, was unbedingt in den Runden auftauchen müsste. Da steht es ja nun wirklich jedem frei, das zu umgehen. IRGENDWAS muss doch schließlich dort sein, sonst kommen wir ja irgendwann zur Forderung nach einem weißen Fleck auf der Karte. Ebensogut lässt sich aktuell bei den Novadis spielen oder in Al´Anfa, auch Aranien oder Perricum sind kein Problem. Platz genug.

EDIT: Oder anders: wenn man ergebnisoffenes Rollenspiel propagiert und sich darin zu bewegen können glaubt, dann sollte die Anpassung und Integration bzw. das Ignorieren von ein paar aktuellen Metaplotereignissen eigentlich keinerlei Probleme bereiten. Andersherum: was mir als SL, der ich den Metaplot von DSA nur am Rande verfolge, manchmal schwierig finde, ist die Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen. Auch da wird durch die hohe Frequenz des Boten dermaßen viel Zeug parallel entwickelt, dass man extrem leicht den Überblick verliert. Das Problem ist für mich erheblich bedeutsamer.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2010 | 13:45
Oder? Was schlagt Ihr konstruktiv vor?
Eine Orientierung an der Vorgehensweise von L5R.


Das beinhaltet zum ersten Metaplotbündelung in separaten Büchern - sodass die restlichen Produnkte mit Anspielungen* auskommen.

Zum zweiten eine "Metaplotmaschine", die auch dann noch läuft, wenn die Spieler einen oder zwei Handlungsbögen in Flammen aufgehen lassen.

Drittens Türen, um (jederzeit) in den Metaplot einzusteigen und Türen um ihn (jederzeit) wieder zu verlassen.



Damit wären Kampagnen im G7-Stil SO nicht mehr möglich.
Teilhabe an Geschehnissen, die das ganze Setting betreffen, wäre aber nach wie vor möglich.
Alles was sich ändern würde ist: Metaplotspiel muss nicht mehr NUR das Nachspielen von fertigen Storys sein, sondern
kann - wenn gewünscht - auch freier gestaltet werden.





* Die illustrieren für alle Spieler das Setting, halten aber für Metaplotler einen kleinen aber feinen Mehrwert bereit.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 14:12
@ Deal: Das sind tatsächlich konstruktive Vorschläge. Danke! Endlich mal etwas konkreterer Stoff zum Diskutieren. Ein paar Punkten stimme ich zu, anderen nicht.

Vorneweg: Der Metaplot in L5R gefällt mir inhaltlich ausgezeichnet, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich die Form der Kommunikation auf DSa übertragen ließe.

Dein Punkt 1: Einen Metaplot in separaten Büchern gibt es bereits, denn der Aventurische Bote leistet genau das.

Dein Punkt 2: Finde ich sehr gut. Das ist aber nach meiner Ansicht in denjenigen Gebieten problemlos möglich, die eine niedrige Metaplotanbindung haben. Der Fall eines Patrizierhauses in Al´Anfa beispielsweise oder Fehden in Aranien oder Ausgrabungen in der Khom oder eine Gebirgsexpedition ins eherne Schwert oder Dämonenbeschwörungen im Bornland oder oder oder: alles kein Thema.

Dein Punkt 3: Das ist ein guter Punkt, der bei DSA aktuell auch nach meiner Ansicht noch unzureichend berücksichtigt wird. Mir gehen beim Lesen von DSA-Klamotten immer die unendlich vielen Verweise auf andere Publikationen auf den Senkel. Eine höhere Autonomie und weniger Interaktivität würde ich mir zumindest in einigen Publikationen und dabei besonders Abenteuern auch sehr wünschen.

Generell: Ich teile Deine Einschätzung, dass gemäß Deiner Vorschläge die BK in dieser Form nicht mehr möglich wäre. Da es sich dabei jedoch um das beliebteste Format in der Geschichte von DSA handelt, wäre es aus Verlagssicht wohl kaum ratsam, auf sowas in Zukunft zu verzichten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2010 | 14:29
Dein Punkt 1: Einen Metaplot in separaten Büchern gibt es bereits, denn der Aventurische Bote leistet genau das.
Mir fehlt da etwas die Bündelung. Im Boten, sofern ich das anhand der 2-3, die ich gelesen habe, beurteilen kann, kommt der Metaplot mehr stückchenweise denn übersichtlich zusammengefasst*.

*zusammengefasst im Sinn von  "zusammenhängend dargestellt und von allen relevanten Quellen zusammengestellt" und nicht im Sinn von "vereinheitlicht und auf's Wichtigste beschränkt."



Generell: Ich teile Deine Einschätzung, dass gemäß Deiner Vorschläge die BK in dieser Form nicht mehr möglich wäre. Da es sich dabei jedoch um das beliebteste Format in der Geschichte von DSA handelt, wäre es aus Verlagssicht wohl kaum ratsam, auf sowas in Zukunft zu verzichten.
G7 wäre noch möglich. Aber IN ziemlich ANDERER FORM. Ob diese andere Herangehensweise an epische Metaplot-Abenteuer von den DSA-Spielern gut aufgenommen würde, darüber muss spekuliert werden. Müsste wohl im Rahmen eines kleinen Projektes ausprobiert werden.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 14:44
Ah, nun verstehe ich. Du wünscht Dir sowas wie Winter Court für DSA? Hui, das wird nicht leicht, da ich vermute, dass dabei der Umsatz in den Keller geht. Begrüßen würde ich das auch, aber das wäre wohl, um mal mit der Analogie nah bei L5R zu bleiben, wirtschaftlicher Harakiri/Seppuku  :D

Sowas wie die BK wird es in näherer Zukunft wohl ohnehin kaum noch geben. Nach dem Desaster der Drachenkampagne vermute ich eine gewisse Zurückhaltung mit solchen Großprojekten. Das finde ich auch gar nicht schlecht, weil DSA dabei ja regelmäßig versagt (mit Ausnahme von Königsmacher).


Übrigens steht gerade die wohl krasseste Railroading-/Metaplotkampagne, die je veröffentlicht wurde, bei EBay zum Verkauf: hier (http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=290487654691&ssPageName=STRK:MEWAX:IT), Viel Spaß beim Bieten  ~;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2010 | 14:54
Ah, nun verstehe ich. Du wünscht Dir sowas wie Winter Court für DSA?
Kann sein. Die Winter-Court-Bücher habe ich noch gar nicht.
"Time of the Void" ist vor allem anderen Pate für meine DSA-Metaplot-Wünsche.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 15:12
Ja, Time of the Void funktioniert auch so. Würde mir für DSA gefallen, schöne Idee. Ist aber wirtschaftlich vermutlich nicht vertretbar. Andererseits: wieviel Profit generiert wohl der Aventurische Bote und wie wichtig ist er für die Markenbildung und -pflege? Spannende Frage. Wenn man den AB drangeben und durch sowas wie Time of the Void ersetzen würde, ergäben sich vermutlich ziemlich spannende Dinge. Andererseits wurde sowas wohl mit dem Aventurischen Archiv ziemlich erfolglos probiert. Schwierig, schwierig. Ich vermute, dass da für DSA wenig zu holen ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: pharyon am 23.10.2010 | 15:46
Ja, Time of the Void funktioniert auch so.
Könntet ihr bitte mal kurz umreißen, was diese Kampagne für euch so toll macht? Ich kenne sie nicht, von eurem Schreiben her klingt sie aber interessant.

Zum Ergebniszwang in DSA: Hab vor kurzem in "JdF - Schlacht in den Wolken" einige Hinweise der gewünschten Art gefunden. Zum Thema "Wenn die Helden auf die fliegende Festung wollen,..." gabs eine Auflistung an Ideen, und wie inneraventurische Hindernisse bestehen würden.

Sowas in der Art fände ich toll. Sagen wir als Kompromiss: Festlegen wer stirbt, was vernichtet wird, den Zeitraum - offenlassen der anderen Faktoren. Je weniger man nun festlegt/festlegen muss, desto mehr Freiräume haben alle Spieler. Meiner Meinung nach geht die aktuelle Redaktion ja genau diesen Weg, indem sie die Zahl der "festgelegten" Personen und Bereiche reduziert. Am Ende bleiben noch Rohaja, der junge Horas und der Aikar - der Rest ist "mehr oder weniger" frei.

Natürlich bleibt es eine Geschmacksfrage, wieviel Elemente frei bleiben oder festgelegt werden sollen.

Gruß, p^^

PS: Ergebniszwang ist ja nicht nur für Spieler kacke, auch als (e)S(e)L fordert es viel von einem ab, wie Erik ja schon richtig gesagt hat. Es kostet einen irrsinnig viel Mühe, einen Kurs einzuhalten, als mit den Ideen der Spieler mitzugehen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 23.10.2010 | 16:27
Time of the Void ist halt ziemlich cool, weil darin gesammelt die Metaplotereignisse der Clankriege zusammengefasst werden. Man hat als SL so alles in einer Quelle (mit Ausnahme einer Geschichte zum Scorpion Clan, die in einer Box sehr ausführlich behandelt wird). Insofern besteht bei L5R keine Notwendigkeit, sich 187 verschiedene Publikationen anzuschauen, sondern man hat einen einzigen, clever aufgebauten Quellenband, in dem es sogar noch ein bisschen Crunch gibt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 23.10.2010 | 16:51
In dem Buch stehen die Hintergründe und Voraussetzungen zu "Clan Wars". Als SL weiß ich also, weshalb die Stimmung unter den Clans relativ aufgeheizt ist, welche Personen, Ereignisse, Schriften, etc. dafür verantwortlich sind. Dadurch kann ich auch abschätzen, was z.B. ein Attentat der SC auf Schlüssel-NSC Y für die Gesamtsituation bedeutet und wie's in meiner eigenen Kampagne weitergehen könnte.

"Time of the Void" ist keine spielbare Kampagne an sich, sondern liefert Abenteuerskizzen, Hintergründe, Schauplätze, ...
Es ist also sowas wie ein Baukasten für eine eigene metaplotgetriebene oder -beeinflusste Kampagne.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.10.2010 | 21:14
Ich bin wieder abgeregt...
Das reicht aber immer nur bis zum Ende dieser Worte, oder nicht? Direkt danach geht's immerhin schon wieder los mit der Aufregung.
Also - reg' Dich mal soweit wieder ab, daß Du ruhig bleiben kannst. Und dann, danach...

Eben DAGEGEN kämpfe ich hier.
Erkennst Du Deine eigene Hetze jetzt immer noch nicht darin? Laß das Kämpfen besser sein, das tut nur unnötig weh und erzeugt Feindschaft, wo keine sein muß. Aggression gebiert Aggression, sonst nichts. Leidenschaft, die nichts als Leiden schafft, legt man besser ab, bevor zu viel auf einen selbst zurückschlägt.

Da wir nie offen darüber gesprochen hatten ...
... und sie auch zu eigenständigen Denkleistungen und unausgesprochener Kommunikation vollständig unfähig... - äh, eigentlich mag ich ihnen das nicht unterstellen, ich kenne sie ja gar nicht. Und wenn sie's also doch waren...? Man kann sich nämlich auch still auf Dinge einigen. Man muß etwas aufpassen, daß man das nicht zu schnell annimmt.

Aber MIR würde es inzwischen keinen Spaß mehr machen, wenn ich im Spiel eine Entscheidung treffe und die nachher einfach weggerailroadet wird.
Hrm... dazu hab' ich heut' mittag gerade ein wundervolles Statement gehört, aber das sollte ich hier wohl keinesfalls weitererzählen, bevor der Mob lostobt und sich meine Adresse vom Admin holt :-o ... so ein Mist ;-D .

Das wäre ja traurig, wenn es nur diese beiden Alternativen gäbe.
Warum? Es sind eh drei: Spiel' mit Metaplot DSA, spiel' ohne Metaplot DSA oder spiel' was anderes. Das heißt, zwei Varianten erlauben das DSA-Spielen, alle das weitere Rollenspielen, und keine verlangt, die beiden adneren dauerhaft aufzugeben, man kann ja sogar noch mal diese, mal jene wählen. Reicht das noch nicht?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 00:21
Das finde ich auch gar nicht schlecht, weil DSA dabei ja regelmäßig versagt (mit Ausnahme von Königsmacher).

Diese Aussage musst du mal konkretisieren. Welche Großkampagne gibt es denn ?

Khomkrieg, soll doch sehr gut und sandboxig sein.

Jahr des Greifen soll auch recht gut sein hörte ich.

G7, ist in Teilen gut, in Teilen weniger

Jahr des Feuers, eher schlecht.

Königsmacher, zählst du selber als Ausnahme auf.

Drachenkampgne: Mal besser mal schlechter, je nach Teil.

Haben wir also 6 Großkampagnen in 20 Jahren, mit 3 guten und drei schlechten.

Ob da die Bezeichnung Regelmäßiges Versagen zutrifft, halte ich für fragwürdig.

Und da ist persönlicher Geschmack noch nicht mal enthalten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 10:34
Insofern haben alle Metaplotverweigerer genug Spielwiese, wo sie machen können, was sie wollen. Wenn bsp. Hetman Erik Hetman Tronde in langen Kriegen um die Insel Manrek gebracht hat, dann wird das von keinem Metaplot widerlegt.

Darf ich weiterhin an Myranor erinnern? Oder an die Dunkle Zeiten Box? Das ganze Problem ist hergeredet. Der Metaplot fällt in Sekunden in sich zusammen, sobald man seinen Fuß mal aus dem Mittelreich und Lieblichen Feld raussetzt.

Ähm, Erik, Du willst eben einfach nicht lesen, um was es mir geht. Mir geht es nämlich nicht darum, dass man seine Metaplotfreien Reservate eingerichtet bekommt, in denen man sich tummeln kann, ohne dass davon die Welt bewegt wird (auch wenn ich das schön finde). Deshalb gingen meine Vorschläge auch immer in eine andere Richtung, und deshalb habe ich als Beispiel immer wieder Enemy Whithin angebracht, und ganz bewusst Beispiele aus JdF und das
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genannt.

Das geht auch @TAFKAKB.

Natürlich sollen die Spieler das Mittelreich vor Borbarad/Basiliskenkönig/Gallotas fliegender Festung/dem
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retten dürfen, wenn es nach mir geht. Insofern bin ich gar kein Metaplot-Verweigerer. Ich will nur nicht, dass in den AB immer genau festgeschrieben wird, wie das alles dann auszusehen und auszugehen hat (und deshalb mein Vorschlag, dass man denen, die den Boten-konformen Ausgang eines ABs herbeispielen möchten, durch zusätzliche Hinweise Tipps gibt, wie sie das machen können). Sondern ich wünsche mir, dass auch solche Ereignisse eher modular präsentiert werden, und dass das Ende eben offen ist: So und so ist das Problem, dies sind die handelnden Personen, dies sind die Schauplätze, folgende Hinweise gibt es, folgende Lösungsansätze sind denkbar, dann und dann findet das Beschwörungsritual/der Mord statt, und jetzt mal sehen, was die Chars machen und wie sie sich schlagen und ob sie es rechtzeitig verhindern können.

Auch ich habe Jahr des Greifen als ein in Teilen modulartiges Beispiel genannt, und Sineidjans Post bestätigt im Prinzip, was ich meine. In diesem AB war es möglich, dass Greifenfurt vor die Hunde geht. In JdF oder Donner und Sturm sind solche alternativen Ausgänge kaum denkbar. Und da ich mir wünsche, dass JdF so aufgebaut wäre wie die Enemy Whithin(, bei der es nämlich auch darum geht, das Imperium zu retten), ist der Verweis auf vom Metaplot unberührte Urwälder und bornische Sümpfe völlig an meiner Aussage, meiner These, meinem Vorschlag vorbei.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 10:39
Dann gehts dir aber eher um RR als um Metaplot. Würde ich jetzt mal so sagen.

Ansonsten geb ich die vollständig recht. So sehen IMO gute Abenteuer aus.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 10:59
Diese Aussage musst du mal konkretisieren. Welche Großkampagne gibt es denn?

Ganz kurz vorweg: die "Sandboxigkeit" einer Kampagne ist in sich kein Qualitätsmerkmal. Die mir bekannten Sandboxkampagnen finde ich allesamt eher mau, angefangen mit dem umjubelten Wilderlands of High Fantasy. Sandboxes sind nach meiner Erfahrung entweder was für Zahlenfreaks und mir dann zu kühl, verkopft und mechanisch oder zu "oldschoolig" aufgemacht (das schreckt mich dann echt ab) oder zu dungeonlastig. Die Sandboxes, die ich geil finde, stammen lustiger Weise von White Wolf und wurden für Vampire geschrieben. Geschmackssache.

Nun kurz zu den Kampagnen:

Khomkrieg: Gute Idee, schön angelegt, aber in Design und Struktur fundamental dysfunktional. Ist nach meiner Ansicht nur spielbar mit den diversen Ergänzungen, die sich im Internet finden, allen voran auf Wiki Aventurica.

Jahr des Greifen: Ebenfalls eine schöne Idee und einigermaßen erträglich ausgeführt. Erhebliche bis penetrante Railroadinganteile. Könnte man aber noch als annehmbar verkaufen, stimmt.

G7: Ist nach meiner Ansicht in weitesten, insbesondere in den relevantesten Teilen Vollschrott. Die Auflösung am Ende ist sogar eine absolute Frechheit gegenüber den Spielern. Wenn das ein SL nach so einer Kampagne mit mir durchziehen würde, wär ich stinksauer. Ebenso die anderen Höhepunkte der Kampagne, etwa der Kampf zwischen Rohal und Borbarad. Von der nicht existenten und in der Revision nur behelfsmäßig verbesserten Verbindung der einzelnen Module mal ganz zu schweigen.

Jahr des Feuers: Komplettversagen.

Königsmacher: Ist die große Ausnahme, kam aber mit mehrjähriger (!) Verspätung.

Drachenkampgne: Der erste Teil ist (mit Ausnahme des Auftakts) schlecht, der zweite eine Komplettkatastrophe. Damit ist die Kampagne gestorben, selbst wenns im dritten Teil qualitativ besser wird.

Simyala + Phileasson: Viele schöne Ideen, aber jeweils nahezu unspielbarer Railroadingoverkill. Zudem einerseits ein unerfülltes Versprechen samt fehlender Charaktermotivation (Phileasson) oder uncool (Simyala). Für Simyala gabs mal nen Bugfix von Jasper. Damit ist das Teil dann wunderbar.

Macht von 8 Großkampagnen 5 Ausfälle, ein Lichtblick (Königsmacher, mit mehreren Jahren Verspätung), und zwei Dinger mit größerem Umbaubedarf (JdG und KK). Da kann man nach meiner Ansicht schon von regelmäßigem Versagen sprechen.

@ korknadel: Deine Wünsche sind inkompatibel mit dem Aventurischen Boten und der Struktur, wie DSA aufgebaut ist. EE und ich nennen auch nicht nur unberührte Urwälder und bornische Sümpfe. Du kannst gerne auch in Havena, Al´Anfa, Perricum, Zorgan und Thorwal spielen. Das ist doch wohl zentral genug oder? Ich finde Deinen Vorscchlag ja auch gar nicht mal schlecht, aber er lässt sich halt mit dem jetzigen DSA nur verwirklichen, wenn man das Spiel komplett umbaut, was angesichts der Risiken kaum durchführbar sein dürfte.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 11:09
Dann gehts dir aber eher um RR als um Metaplot. Würde ich jetzt mal so sagen.

Na ja, vielleicht bedingt sich Metaplot und RR auch ein bisschen gegenseitig. Und mir geht es insofern um den Metaplot, dass eben viele Dinge in solchen AB schon quasi im Hinblick auf den Botenartikel geskriptet sind und die Spieler dazu zwingen, dass das dann auch so abläuft. Deshalb habe ich mir ja in vergangenen Postst Gedanken dazu gemacht, wie man ABs vielleicht mehr vom Boten ablösen könnte, dem das Bauchpinseln freilich entgegensteht.

In diesen Kampagnen steht eben zum Großteil vorher fest, was passiert, und oft sogar auch, wie es passiert und welche NSCs beteiligt sind (damit man im Botenartikel nachher schreiben kann, dass der Hochgeweihte soundso (mit einigen Helfern, das wären dann die gebauchpinselten Helden in der zweiten Reihe) xy vollbracht hat. Wenn über die Phileasson-Expedition berichtet wird, heißt es doch auch immer nur Phili hier, Phili da, von den Helden, die die Kampagne in Wahrheit geschmissen haben, keine Spur (und mich wundert, dass die Leute sich trotzdem gebauchpinselt fühlen). Wenn das
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vernichtet wird, dann ist das offiziell die Tat Leomars (so heißt der Rondra-Bengel doch) und ein göttliches Wunder. Die Möglichkeit, dass
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Klar, das ist erst mal bloßes RR, aber dieses RR findet statt, damit die "lebendige" aventurische Geschichte ganz nach dem Willen der Chronisten sich entwickelt, und damit man eine einheitliche Version für den Boten und den Geschichtsabriss im nächsten Grünen Band zu den Schwarzen Landen hat.

Ja, ich weiß, es gibt viele Spieler, die das faszinierend finden, wenn sie hinterher auf das Datum genau nachlesen können, wann
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. Ich würde mir halt wünschen, dass das AB offener wäre und nachher im Geschichtsabriss stünde: "Irgendwann im <entsprechende Jahreszeit> des Jahres x wurde das
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durch Heldenhand (und -- von mir aus auch -- -
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) vernichtet." Das einfach nur als Setzung für den nächsten Grünen Band, während im AB durchaus suggeriert werden sollte, dass die Sache auch schief gehen darf, siehe oben auch die Sache mit den SL-Tipps etc).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 11:15
Für Simyala gabs mal nen Bugfix von Jasper. Damit ist das Teil dann wunderbar.

Jippie, und ich war dabei!!

Ansonsten teile ich Deine Urteile über die Kampagnen.

Und ich bin mir halt nicht sicher und würde es gern mal ausprobieren, ob der Großteil der DSA-Kunden tatsächlich so ablehnend reagieren würde, wenn mal ein "großes Ding" in tendenziell eher modularer Form rauskommen würde, bei dem es nicht auf das Skript, sondern auf die Spieler ankommt, ob sie die Welt retten oder nicht.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 11:27
Jippie, und ich war dabei!!

Ansonsten teile ich Deine Urteile über die Kampagnen.

Und ich bin mir halt nicht sicher und würde es gern mal ausprobieren, ob der Großteil der DSA-Kunden tatsächlich so ablehnend reagieren würde, wenn mal ein "großes Ding" in tendenziell eher modularer Form rauskommen würde, bei dem es nicht auf das Skript, sondern auf die Spieler ankommt, ob sie die Welt retten oder nicht.
Ja, aber die Tendenz besteht doch und wird von Ulisses aktiv gefördert. Mit Chris Gosse und Uli Lindner wurde das Kernteam um zwei sehr gute Redakteure erweitert. Und die Railroadingvertreter werden nach und nach entmachtet, siehe beispielsweise Florian Don-Schauen. Ich finde es insofern ein bisschen unfair, Ulisses und DSA immer und immer wieder vorzuwerfen, dass Railroading und Metaplot so extrem stark sind. Nach meiner Ansicht wird doch da gerade ganz erheblich und mit Erfolg gegengesteuert! Aber das lässt sich nun mal nicht über Nacht durchziehen, sondern braucht Zeit. Die sollte man den Leuten schon zugestehen, finde ich.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 11:35
Das Problem ist, die Redax versucht grade einen Spagat. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Ich nenne hier mal den Unersättlichen, der eigentlich ein sehr gutes Abenteuer mit viel Flair ist. Allerdings merkt man überdeutlich, das der Metaplot zu RR und diversen absonderlichen Notwendigkeiten zwingt, woraus sich teilweise unlogische und für entscheidungswillige Spieler nervige Situationen ergeben.

Z.B. die Sache mit dem Eid. Die wurde ja schon durchgekaut. Ich verstehe voll ,warum dieser Eid in dieser Form drin sein muss. Die Welt ist in dem Fall einfach so. Fragwürdig in Bezug auf das Abenteuer ist die Szene trotzdem. Hier macht definitiv der Metaplot das Abenteuer schlechter.

IMO sollte man ein Abenteuer entweder klar auf Metaplot ausrichten, den Spielern das sagen, und dann spielen alle den Plot nach. Oder man macht es frei und die Spieler können tun, was sie wollen. Wenn man es mischt, dann brauch man automatisch eine Metaperspektive auf das AB, sonst wissen die Spieler nie, ob sie grade frei handeln dürfen oder auf Schienen sind. Dann kommen so Fragen wie: "Ohm, Meister, machen wir das grade richtig?" Und es gibt eben Spieler, die kommen mit ner Metaperspektive nicht zurand und wollen sie auch gar nicht.

Die Alternative ist ein meister der nen Nervenzusammenbruch bekommt, weil seine Spieler mal wieder ne RR-Szene für ne freie Szene halten und sonstwas treiben. Daraus resultieren dann so Sachen wie: "Ohm, das geht nicht, da kommt grade ein Oger und haut dir aufs maul. Du bist ohnmächtig."

Der Unersättliche versucht dann auch eine dritte Möglichkeit. Das AB ist so schwer, das praktisch nur eine Möglichkeit zum Ziel führt. Ähnlich wie Kingsquest, wo es auch viele Möglichkeiten gab- zu sterben. Im Prinzip haben die Helden die Auswahl zwischen folgenden Alternativen: Selbstmord A, Selbstmord B und hohes Risiko C. Damit sind die Helden konsequent damit beschäftigt, irgendwie am Leben zu bleiben, und kommen gar nicht auf die Idee, irgendwas zu machen außer den offensichtlich sinnigsten Weg zu gehen. (der oh Zufall, genau zu dem passenden Metaplotergebniss führt).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 12:06
Der Spagat ist mir durchaus bewusst, ich sage auch nicht, dass es leicht ist  :D

@TAFKAKB: Ich habe das alles auch eher im Hinblick auf den Thread-Titel hin geäußert und insofern eben als Wünsche und Hoffnungen formuliert. Zur Abgrenzung ziehe ich natürlich die Sünden der Vergangenheit heran. Und eine Diskussion(, die ja nicht verkehrt ist) wird erst daraus, wenn Leute andere Wünsche und Hoffnungen verlauten lassen, sich direkt dagegen aussprechen oder behaupten, das würde nicht gehen.

Dass sich da etwas tut, ist mir durchaus bewusst. Dennoch tue ich eben -- wie auch in meiner Unter-Wudu-Rezi -- gerne kund, wie ich es mir wünsche. Bin ja schließlich zahlender Sammler :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 12:14
Jaja, schon klar. Ich wollte auch nur noch mal darauf hinweisen, dass das Problem nicht vollkommen unbekannt, sondern im Gegenteil aktuell in Bearbeitung ist. Damit wollte ich keinesfalls einer (wie in diesem Falle) fruchtbaren Diskussion vorbeugen. Weitermachen  ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 12:39
IMO sollte man ein Abenteuer entweder klar auf Metaplot ausrichten, den Spielern das sagen, und dann spielen alle den Plot nach.

Meinst du nicht, dass bei allen Metaplotabenteuern den Spielern bei DSA das nicht bewusst ist ? So blöd ist doch keiner mehr. Den meisten Spielern und SLen ist doch bewusst, ob ein Abenteuer zum Metaplot gehört oder nicht, und sich richten sich damit ein.

Die Kunst ist, zwischen den relevanten Szenen den Spielern Freiheit zu geben und auf ihre Fähigkeiten und Ideen einzugehen, was ich bei der G7 immer versuche.

Zitat
Oder man macht es frei und die Spieler können tun, was sie wollen. Wenn man es mischt, dann brauch man automatisch eine Metaperspektive auf das AB, sonst wissen die Spieler nie, ob sie grade frei handeln dürfen oder auf Schienen sind. Dann kommen so Fragen wie: "Ohm, Meister, machen wir das grade richtig?" Und es gibt eben Spieler, die kommen mit ner Metaperspektive nicht zurand und wollen sie auch gar nicht.

Das ist doch so auch nicht richtig. Es reicht zu wissen, dass es ein Metaplotabenteuer ist und bestimmte Szenen/Ereignisse fix und unveränderlich sind. Den Rest nimmt der SL dann als wahrscheinlichsten/besten Weg und gibt des Spielern soviel Freiheiten wie möglich. Und improvisieren wenn die Spieler auf neue Ideen kommen muss ein SL sowieso immer.

Zitat
Die Alternative ist ein meister der nen Nervenzusammenbruch bekommt, weil seine Spieler mal wieder ne RR-Szene für ne freie Szene halten und sonstwas treiben. Daraus resultieren dann so Sachen wie: "Ohm, das geht nicht, da kommt grade ein Oger und haut dir aufs maul. Du bist ohnmächtig."

Das ist dann aber ein schlechter SL, der so reagiert und nicht improvisieren kann. Zur Not muss der SL sich ne Auszeit nehmen zum neu planen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 24.10.2010 | 13:15
Soweit ich hier die Diskussion verfolgt habe, sprechen folgende Argumente für den Metaplot (ich ordne nach Möglichkeit jedem Argument einen Namen zu, basierend auf meinem sehr subjektiven Eindruck, wer es eingebracht hat bzw. am deutlichsten vertritt):

1. Wirtschaftliches Argument: Der Metaplot verkauft sich gut und hilft dem Rollenspiel DSA, wirtschaftlich zu überleben (TAFKAKB).
- Mag stimmen oder auch nicht. Sicherlich wäre es ein wirtschaftliches Risiko, den Metaplot komplett zu verwerfen und auf eine "Warhammer"-Richtung umzusteigen. So von Verlagsseite keine Notwendigkeit angesichts sinkender Umsatzzahlen o.ä. besteht, gibt es ohnehin keinen Grund zur veränderung: warum eine trächtige Kuh schlachten?

2. Stilvorliebe: "klassisches" Erzählspiel* braucht einen Metaplot zum funktionieren (evtl Teylen).
- Das Argument ist nicht so explizit geäußert, schwingt aber m.E. in einigen Punkten mit. Es stimmt bloß nicht, man kann ohne Metaplot erzählspielen, nämlich dann, wenn der SL - und nicht ein offzieller DSA-Autor - die unausweichliche Geschichte schreibt.

Ob man trotz Metaplot offen spielen kann, ist eine andere Frage (um die sich ja einige Posts drehen). In Grenzen gibt es wohl Möglichkeiten, z.B. durch eine Verhaltene Aufweichung des Metaplots (der AB berichtet nur über das Problem, stellt aber mehrere Ergebnissmöglichkeiten als unbestätige Gerüchte vor, wie in einem Beitrag # 114 von korknadel (http://tanelorn.net/index.php/topic,62931.100.html) vorgeschlagen wird).

Mir würde noch vorschweben, dass Metaplotevents als Abenteuerhintergrundsrauschen in publizierten offenen Modulen verwendet werden - also Abenteuer, deren Ergebnisse zwar keinen bedeutenden Einfluss auf die Spielwelt nehmen, dafür aber die Charaktere und ihr nahes Umfeld betreffen. Beispiel: Im publizierten Abenteuer reist der Kaiser in die Stadt X, wo er einem Attentat zum Opfer fällt. Der AB berichtet darüber, das Ereignis gehört zum Metaplot - aber das publizierte Abenteuer, das zu dieser Zeit in X spielt, nimmt die Ereignisse um den Kaisermord nur als Hintergrundrauschen für eine offene Story um
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in der Region wahr.
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Eine dritte Möglichkeit wäre ein offener Wettbewerb mit einer NSC-Gruppe. Der Mord am Kaiser wird aufgeklärt, die Organisation dahinter enttarnt, der AB berichtet. Im publizierten Abenteuer wird eine Timeline veröffentlicht, wann welche NSCs der Stadtwache/KGIA welche Spuren aufgreifen, welche Verdächtigen einkassieren, welche Unterschlupforte aufspüren usw. Ob die Spielercharaktere schneller ermitteln und aufklären als die Stadtwache, ist komplett offen. Keine Deus ex machina, kein Würfeldrehen oder RR nötig - der Metaplot bleibt gewahrt, aber die Handlungend er Spieler haben trotzdem für sie Konsequenzen. Entweder sie sind hinterher Volkshelden oder Inspector Lestrade (http://de.sherlockpedia.wikia.com/wiki/Inspektor_Lestrade).

3. Immersion: Der Metaplot erleichtert dem Spieler die Illusion, sein Charakter habe an wichtigen Entwicklungen Aventuriens teilgenommen (Xemides).
- Hier ist eine Verständnisgrenze zwischen den beiden Parteien wohl einfach gegeben. Anti-Mataplottler sind der Überzeugung, dass dieser "Glaube an die Spielwelt" noch verstärkt würde, wenn die Charakterhandlungen erfolgsabhängig unterschiedliche Ergebnisse in der Spielwelt zufolge hätten, während Metaplottler befürchten, die zunehmende Auseinanderentwicklung des "heimischen" Aventuriens am Spieltisch und des "offiziellen" Aventuriens in den Publikationen würde das Versinken in der Spielwelt erschweren.

4a. Fernsehen: Dank Metaplot kann man mit anderen Aventurien-Spielern einen Kontinent teilen wie eine Fernsehserie. Es besteht, selbst wenn man nicht gemeinsam gespielt hat, eine gemeinsame Geschichte. Man kann zwischen Gruppen wechseln, ohne dass die Serienkontinuität beeinträchtigt wird (Teylen).
- Zugegebenermaßen ein starkes Argument. Wenn man einen Warhammercharakter von einer Gruppe mit zerstörtem Bögenhaven in eine Gruppe mit gerettetem Bögenhaven übertragen möchte, hat man größere Probleme, als wenn es minimale Unterschiede in der "Erinnerung" gibt, wie denn nun genau die "Verschwörung von Gareth" aufgedeckt wurde.

4b) Fernsehen: "Guck mal, ich bin im Fernsehen Aventurischen Boten!" Ein Spieler fühlt sich "heldenhafter", wenn die Taten seines Charakters in einem überregionalen Medium beschrieben werden - eben im AB, der die Erlebnisse der Charaktere dokumentiert. (Merlin Emrys, der das Problem von verschiedenen Perspektiven beleuchtet.)
- Hier unterscheiden sich die Wahrnehmungen der Anti-Metaplottler und der Metaplottler wieder gewaltig. Der Anti-Metaplottler wendet ein: "Aber wenn man genau darüber nachdenkt, dann wird einem doch klar, dass gerade so ein Bericht im AB ein Beweis dafür ist, dass der Charakter in Wirklichkeit gar nichts gemacht hat, sondern nur Zuschauer einer vorbereiteten Geschichte war. Viel "heldehafter", wenn die tatsächliche Möglichkeit des Scheiterns bestünde." Worauf der Metaplottler erwidern könnte: "Wenn man genau darüber nachdenkt, platzt die ganze Spielillusion ohnehin." (Was stimmt: jedes Setting, über das ich zu lange nachdenke, kommt mir wie eine schlechte Parodie vor - Shadowrun, Vampire, Torg - selbst Earthdawn kann ich nur noch mit starken Einschränkungen "ernst" nehmen, und bei Warhammer 40K versuche ich es garnicht erst.)

4c) Fernsehen: Der Metaplot ermöglicht gemeinsames Tratschen von Spielern unterschiedlicher Gruppen über die Ereignisse und NSCs in Aventurien. Er stellt gewissermaßen eine atmosphärische Aventurien-Soap bereit, über die alle Spieler Klatsch und Tratsch austauschen können. (Der AB als "Aventurische Bravo".)
- ist eine vielleicht abgeschwächte Spielart von 4a). Hier wurde der Vergleich mit Trekkies gezogen, der aus meiner Sicht durchaus seine Berechtigung hat. Allerdings ist es ja nicht so, dass die Spieler von metaplotarmen oder weitgehend metaplotfreien Rollenspielen sich nicht über ihre gemeinsamen Settings oder gemeinsamen Systeme austauschen. Auf Cons kann man ja gelegentlich auch darüber diskutieren: "Was ist denn bei euch während der Enemy Within Kampagne passiert?" (oh Gott ist das schon lange her) oder was macht ihr in Bretonia.

*"klassisches" Erzählspielen in Abgrenzung zu dem von TAFKAKB in die Diskussion geworfenen modernen oder aufgeklärtem Erzählspielen, das sich seiner Erzählgrenzen bewusst ist und keinen Illusionismusanspruch hat.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 13:48
@Xermides: Ich finds schwer festzustellen, wann man jetzt frei handeln kann, und wann nicht. Bei der Borbardkampagne hab ich das bisher auch versucht. Ist mir aber inzwischen zu viel Arbeit. Ausserdem fangen die Spieler an, aktiv gegen den Metaplot zu meutern. Praktisch nutzen sie die Freiheit, die ich ihnen in den freien Szenen gebe aus, um die Metaplotszenen zu sprengen. Also meinen Erfahrungen nach: Entweder ganz frei, oder Metaplot. Beides zusammen geht schon, irgendwie, ist aber anstrengend.  
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 24.10.2010 | 13:59
@ Merlin Emry:
Danke für die wohlgmeinten Ratschläge, aber ich fürchte, Du liest meine Posts anders als ich sie meine. Ich bemühe mich künftig darob, meine Wortwahl weniger missverständlich-agrressiv zu treffen.  :)

@ Tümpelritter:
Deine Zusammenfassung finde ich sehr gut. Ich finde auch gut, dass die Redaktion (von allen unbestritten) auf mehr Offenheit zusteuert.

Und ich fände es gut, wenn es den Metaplot weiter gibt, denn das ist tatsächlich eine Stärke von DSA. Aber ich möchte nicht, dass das zur "Heiligen Kuh" erklärt wird. Es kommt doch darauf an, in welchem Rahmen man diesen Metaplot erleben will. Ich finde, Metaplot gehört in den Boten und Entscheidungen mit Konsequenzen gehören ins Spiel. Das heißt ja in vielen Fällen nicht, dass die Helden nicht doch so handeln, wie vorgesehen, aber man kann sich doch bitte das bevormunden sparen à la: Wie bringen wir die Helden auf Kurs?

Bsp:
Simyala Kampagne:
Es geht darum, ein großes Übel in Simyala zu verhindern, dass das gesamte Mittelreich bedroht. Soviel mal spoilerfrei. Jetzt kann doch das AB einen Zusatz oder Kasten oder von mir aus eine pdf auf der Verlagshomepage oder so enthalten, in der drinsteht:
"Das und das ist die von der Redaktion für die Fortschreibung der Geschichte vorgesehene Folge des AB. Sollten ihre Spieler anders agieren oder versagen, dann würde voraussichtlich das und das geschehen. Hier müssen sie improvisieren, ob und wie die Helden das Übel vielleicht doch noch verbannen können. Vielleicht so oder so..."

Das ist doch nichts, was störend für den Metaplot wäre oder? Und auf so einer Basis kann man doch ein Kampagnenmodul mit offenem Ausgang erschaffen nur eben mit dem wahrscheinlichsten Ausgang den Metaplot weiterspinnen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 14:27
@Yehodan:
+1. In dieselbe Richtung gehen meine Vorstellungen.

@Tümpelritter:
Danke für die Zusammenfassung der Diskussionsstandpunkte und Probleme!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 15:51
@Xermides: Ich finds schwer festzustellen, wann man jetzt frei handeln kann, und wann nicht. Bei der Borbardkampagne hab ich das bisher auch versucht. Ist mir aber inzwischen zu viel Arbeit.

Nunja, ich lese mir die Abenteuer vorher durch und habe einen groben Überblick, was wichtig ist und was nicht, sind ja pro Abenteuer nur wenige Punkte. Ich mache mir diese Arbeit gerne, gehört für mich dazu zum SL.

Zitat
Ausserdem fangen die Spieler an, aktiv gegen den Metaplot zu meutern. Praktisch nutzen sie die Freiheit, die ich ihnen in den freien Szenen gebe aus, um die Metaplotszenen zu sprengen.

Machen sie das bewusst oder unbewusst ? Wenn sie es bewußt machen, würde ich mal mit ihnen sprechen, ob sie die Kampagne noch weiterspielen wollen oder lieber nicht. Könnt ja auch daran liegen.

Meine Spieler wissen, dass die Kampagne voller Metaploteriegnisse und RR steckt. Das wusste jeder von Anfang an. Und wenn ich mal etwas passieren lasse, ohne das sie eingreifen dürfen, dann lästern sie mal kurz, nehmen es dann aber hin. Ist hier halt so. Aber aktiv dagegen arbeiten tun sie bewusst nicht.

Zitat
Also meinen Erfahrungen nach: Entweder ganz frei, oder Metaplot. Beides zusammen geht schon, irgendwie, ist aber anstrengend.  

Spielleiten ist immer anstrengend, genau so wie Sport. Aber genau wie beim Fußball gehört das dazu.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 16:00
@ korknadel: Deine Wünsche sind inkompatibel mit dem Aventurischen Boten und der Struktur, wie DSA aufgebaut ist.[...] Ich finde Deinen Vorscchlag ja auch gar nicht mal schlecht, aber er lässt sich halt mit dem jetzigen DSA nur verwirklichen, wenn man das Spiel komplett umbaut, was angesichts der Risiken kaum durchführbar sein dürfte.
Hmmm ... für DSA sehe ich weniger ein Problem, als vielmehr für den Boten.
Der müsste Metplot anders bringen. Auch hier kann L5R mit den "Weekly Fiktions" ein Vorbild sein.
Romanartige Hintergrundschnipsel. Weg von der auktorialen Perspektive hin zur personalen.
Bei einem langsamen Umbauprozess - der hat ja schon begonnen - sind die Risiken sicher nicht allzu groß.

Ich finde es insofern ein bisschen unfair, Ulisses und DSA immer und immer wieder vorzuwerfen, dass Railroading und Metaplot so extrem stark sind. Nach meiner Ansicht wird doch da gerade ganz erheblich und mit Erfolg gegengesteuert! Aber das lässt sich nun mal nicht über Nacht durchziehen, sondern braucht Zeit. Die sollte man den Leuten schon zugestehen, finde ich.
Ulisses wird nach meiner Beobachtung doch kaum mit Vorwürfen überschüttet. Bei DSA sind die Klagen allerdings an der richtigen Adresse. Und: Ich denke ist ist nicht nur erlaubt auf die "Spaßkiller" hinzuweisen, sondern es ist sogar wichtig. So erhalten die DSA-Redakteure Rückmeldung darüber, was nicht (mehr) gewünscht ist. Zusaätzlich erhalten sie "eine Referenz" anhand derer sie prüfen können, an welchen Stellen sie sich mit dem Spiel und den Abenteuern auf dem "richtigen" Weg befinden und was - wenn sie denn die Wünsche der Tanelornis erfüllen wollen - noch zu tun ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 16:05
@Xermides: Hmm, ich bin da fauler, ab nem bestimmten Koordinations-Level wird mirs zu stressig beim Leiten. Zusätzlich kommen die anderen Spieler dazu. Wenn man das sieht, dann passt es.

Sie arbeiten bewusst dagegen. Warum sie das machen weiss ich nicht, ist mir auch egal. Ich spiel einfach (fast) völlig frei, dann sollen sie machen was sie wollen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 16:38
Zusaätzlich erhalten sie "eine Referenz" anhand derer sie prüfen können, an welchen Stellen sie sich mit dem Spiel und den Abenteuern auf dem "richtigen" Weg befinden und was - wenn sie denn die Wünsche der einiger Tanelornis erfüllen wollen - noch zu tun ist.

Hab mal korrigiert.

Und davon ab, was sind die Tenalornis im Verhältnis zu den DSA-Foristen ?

Alle Foristen zusammen im Vergleich zur stummen Kundschaft ?

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: El God am 24.10.2010 | 16:41
Ach stimmt, 5 Billionen Fliegen können nicht irren  ;D

Oder: Trotz aller Kritik, DSDS muss super sein und höchste Qualität liefern, weil es immer noch so viele Leute anschauen!

Mainstream ist ja beinahe schon eine Anti-Definition von "Gut".
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 17:15
Oh Dolge, was für ein sachliches und originelles Argument.

Wenn du Verlagschef wärst oder Redakteur, auf wen würdest du hören ? 20 Foristen im Tanelorn die teilweise nicht mal DSA spielen oder kaufen, wesentlich mehr von Foristen in mehreren Foren die dein Produkt kaufen oder die puren Verkaufszahlen ?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: El God am 24.10.2010 | 17:24
Darauf würde ich gern mit einer Gegenfrage antworten:

Zitat
Alle Foristen zusammen im Vergleich zur stummen Kundschaft ?

Meinst du das ernst?

Die Leute auch in anderen DSA-Foren sind durchaus auch kritisch. Zwar sind die kritischen Stimmen im Tanelorn besonders laut und deutlich (und vermutlich auch fundiert), aber auch in allen anderen DSA-Foren gibt es diese Kritik. Zur Fortentwicklung einer Marke sind ernstzunehmende Kritiker mit Sicherheit wichtiger als folgsame Lämmer.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 17:35
Ist halt die FRage.

Wenn ich auf die Kritiker höre, dann aber merke, dass die Verkaufszahlen einbrechen weil die stumme Kundschaft nicht mehr kauft, kann mich die kritische Kundschaft dann am Leben erhalten ?

Vor allem, wenn es wie hier dann noch Kritiker sind, die DSA nicht (mehr) spielen und nur ankündigen, vtl. später wieder kaufen zu wollen, ohne Garantie das sie das tun ?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 18:21
Wenn ich auf die Kritiker höre, dann aber merke, dass die Verkaufszahlen einbrechen weil die stumme Kundschaft nicht mehr kauft, kann mich die kritische Kundschaft dann am Leben erhalten ?
Dein Szenario hat mehrere Probleme, was die Fortentwicklung von DSA betrifft:

1. Über die stumme Kundschaft kann kaum eine verlässliche Aussage gemacht werden.
Sie könnten als Kunden auch wegen der Thematik ausbleiben. (Noch mehr Mittelreich? Nein danke!)
Oder, weil größere Teile dieser Gruppe könnten sich (aus irgendwelchen strukturellen Gründen) anderen Rollenspielen zugewandt oder vom Rollenspiel insgesamt abgewandt haben. Oder, oder, oder ...

2. Die Rechnung "stummer Kunde = unkritischer Kunde", die deine beiden letzten Beiträge implizieren geht ganz sicher nicht auf.

3. Kunden, die alles kaufen, wo DSA kaufen bleiben erhalten, egal was der Verlag produziert.
Zumindest, wenn kein totales Re-Imagining stattfindet. (Das allerdings haben die Vorschläge ja auch nicht zum Ziel.
Keiner hier will möchte einen Bruch, wie er bei D&D 3.X - D&D 4 stattgefunden hat.)

4. Mit der Einstellung "Das haben wir immer so gemacht!" kann man keine Marke zufunftsfähig machen.



Ich kann verstehen, wenn die hier geäußerten Vorschläge nicht überall auf Gegenliebe stoßen, Xemides.
Deine Argumentation allerdings ist ... irgendwie lückenhaft.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 18:26
Na, die Argumentation ist sinnvoll. DSA betreibt immer noch keine Marktforschung. Im Tanelorn rumhängen ist keine Marktforschung. Ohne Marktforschung keine sonnvollen Aussagen über Zukünftige Marktentwicklung. Also bleibt man bei seinen Leisten. Die Borbaradkampagne verkauft sich am besten. Die Borbaradkampagne ist der railroadigste Metaplot, den ich in meinem Leben gesehen habe. Also wird der Metaplot im Kern nicht angetastet.

Xermides hat völlig recht in diesem Punkt. Das beste was die Redax tun kann, ist sich zumindest theoretisch auf Nicht-Metaplot einzustellen, damit sie schnell reagieren kann, wenn der Wind mal aus der anderen Richtung bläst. 
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 18:30
Bleibt die Frage ob Borbel wegen oder trotz Schienenverkehr so beliebt ist.

[...] wenn der Wind mal aus der anderen Richtung bläst. 
Vielleicht tut er das ja längst. Oder er wendet sich gerade.
Doch: Solange wir nicht im Verlag mit drinstecken können wir das NICHT BEURTEILEN.

Nur Ulisses selbst kann die Kundenwünsche mit den Verkaufszahlen in Beziehung setzten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 18:31
Naja, keine Marktforschung hin oder her, aber Ulisses bekommt ja dennoch auf vielfältige Weise Jundenfeedback, ob auf Messen, Cons oder aus dem Einzelhandel. Und da bin ich mir ziemlich sicher, dass die Zahl der Rollenspielgruppen, die das traditionelle Railroading-Metaplot-Erzählspiel betreiben und das auch beibehalten wollen, enorm hoch ist. Zumindest ist das mein eindeutiger Eindruck, wenn ich mich im Rollenspielgeschäft oder auf Cons umschaue. Es ist nicht nur BELIEBT, so zu spielen, sondern die Leute wurden auch über 20 Jahre dahingehend erzogen. Ich halte es für äußerst riskant, das radikal und kurzfristig ändern zu wollen. Ein etwas behutsamerer Ansatz ähnlich dem, der ohnehin gerade verfolgt wird, erscheint mir da deutlich vielversprechender.

Bleibt die Frage ob Borbel wegen oder trotz Schienenverkehr so beliebt ist.
Eindeutig: WEGEN!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 18:36
Es ist nicht nur BELIEBT, so zu spielen, sondern die Leute wurden auch über 20 Jahre dahingehend erzogen. Ich halte es für äußerst riskant, das radikal und kurzfristig ändern zu wollen. Ein etwas behutsamerer Ansatz ähnlich dem, der ohnehin gerade verfolgt wird, erscheint mir da deutlich vielversprechender.
Das war bisher im Thread doch auch Konsens, oder?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 24.10.2010 | 18:39
Die Borbel ist so erfolgreich, weil viele Erinnerungen dranhängen und weil darin viele Tatsachen geschaffen wurden, die heute noch relevant sind, und deshalb denken viele, dass sie das unbedingt brauchen, um das aus erster Hand zu erleben oder nachzulesen.

Nebenbei gesagt existiert ja durchaus Kritik auch in DSA-Foren. Und dann bin ich halt wieder an meinem Punkt: Fällt es denn den "stummen" oder "kritiklosen" Spielern von der Unersättliche gleich so "negativ" auf, dass Teile des AB völlig anders aufgebaut sind, als zum Beispiel der schöne Roman: Goldene Blüten auf blauem Grund?

Das ist ja nach wie vor meine These, dass solche ABs, wenn sie nur richtig rocken, überhaupt keinen Entrüstungssturm auslösen würden, zumal wenn man den Schienen- oder Linientreuen SLs ein paar Tipps an die Hand geben würde, wie sie aus dem jeweiligen AB eine Schiene machen können. das hat weiter oben doch auch schon jemand gesagt, ich glaube Yehodan. Notfalls auch als Download: Hoppsa, Euch ist das
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
entkommen und hoppelt jetzt durch die
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, dann gebt fein artig acht, dann kommt Ihr so und so wieder in die Spur, wenn es sein muss.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 24.10.2010 | 18:40
Ich kann ja nur für mich sprechen, habe das aber bei den anderen auch anklingen hören:

Es ist eine typische Entwicklung der Spielvorlieben vom RR zu freierem Spiel. Selten andersherum. D.h. man zieht sich junge unwissende Kunden heran und erzieht sie zu RR und gleichzeitiglaufen einem die älteren, erfahreneren Kunden weg, die das nun gefühlt lange genug gemacht haben.

Gegenstimmen?

Und falls nein: Was bedeutet das für das Produkt DSA?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 24.10.2010 | 18:41
... und genau deswegen (obwohl es stark vereinfacht dargestellt ist) steuert die DSA-Redaktion doch gerade dagegen. Wie Tafkabap sagte "behutsam", um den gemeinen DSAler (TM) nicht zu verschrecken und den anderen Identifikationspotential zu geben.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 18:43
Das war bisher im Thread doch auch Konsens, oder?
Ja, ich glaube schon. Aber Zusammenfassungen zur richtigen Zeit können ja nicht schaden. Siehe auch Glünnefatz.

Magst Du ansonsten noch was zu den "Weekly Fiktions" erzählen? Die kenne ich nicht. Klingt ja so, als sei das eine interessante Alternative zum Boten. Auch die Idee, dass man den Boten etwas weniger als Zeitung und mehr als Sammlung von Erlebnisberichten mit entsprechend zweifelhaftem Wahrheitsgrad und großer Subjektivität aufziehen könnte. Das wär echt ne gute Idee, wie man ohne große, formale Veränderungen einen großen Impact in der "richtigen" Richtung schaffen könnte.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 24.10.2010 | 18:44
Zitat
Und falls nein: Was bedeutet das für das Produkt DSA?
Wenig, da Rollenspiel eh ein Hobby ist, das vor allem zwischen 15 und 25 betrieben wird.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: carthoz am 24.10.2010 | 18:46
Eindeutig: WEGEN!
So eindeutig finde ich das nicht. Wir wollten damals was Episches, und da wir kleine dumme Teenager waren und noch nicht wussten, was Metaplot ist, waren wir trotz allem schwer begeistert.
Aber Epik ist nicht gleich Zuschauen, daher würde ich sagen "trotz".
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 18:48
So eindeutig finde ich das nicht. Wir wollten damals was Episches, und da wir kleine dumme Teenager waren und noch nicht wussten, was Metaplot ist, waren wir trotz allem schwer begeistert.
Aber Epik ist nicht gleich Zuschauen, daher würde ich sagen "trotz".
Hm, stimmt, die Idee war den meisten neu (existierte aber international natürlich schon lange in Dragonlance & co.). Trotzdem sollte man die Sozialisation da echt nicht unterschätzen. Vielleicht schwenke ich besser auf ein weniger kapitales "wegen" um und räume ein, dass ein "trotz" nicht abwegig ist  ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 18:57
Magst Du ansonsten noch was zu den "Weekly Fiktions" erzählen?
Das ganze sieht so (http://www.l5r.com/category/story/) aus.

Der Metaplot von L5R kommt vom Sammelkartenspiel her.
Die Schreiberlinge von L5R posten jede Woche ein Stück Kurzprosa, über die
der Leser eine Beziehung zu wichtigen Charakteren des Metaplots aufbauen kann.

Vom Stil her erinnert mich das Vorgehen an Fortsetzungsromane, wie sie aus Zeitungen bekannt sind.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 19:01
Ah, sehr cool. Sowas könnte bei DSA den Sprung ins virtuelle Zeitalter einläuten. Scheiß auf den Boten, dafür gibts dann den DSA Insider mit Crunch, Metaplot & Zeugs. Vielleicht sollte man sowas mal den lieben Leuten stecken...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 19:14
Ich kann ja nur für mich sprechen, habe das aber bei den anderen auch anklingen hören:

Es ist eine typische Entwicklung der Spielvorlieben vom RR zu freierem Spiel. Selten andersherum. D.h. man zieht sich junge unwissende Kunden heran und erzieht sie zu RR und gleichzeitiglaufen einem die älteren, erfahreneren Kunden weg, die das nun gefühlt lange genug gemacht haben.

Gegenstimmen?

Meld !

Ich spiele seit 26 Jahren Rollenspiel. Und ich bevorzuge noch immer zumindest plotrientiertes Spiel, mit klassischem Abenteueransatz (Auftragserfüllung, geht aber auch ohne klassischen Auftraggeber). Das muss natürlich kein RR enthalten.

Aber freies Spiel kann ich nicht leiten, da fehlt mir zu viel, ich komme ins Schwimmen, werde unsicher.

Das beginnt schon bei einzelnen Szenen, bei denen ich Dialoge für gesellschaftliche Ereignisse frei gestalten soll. Wenn ich da keine Hilfestellung habe, mache ich das äußerst ungerne. Und bei dem Gedanken, einen ganzen Abend ohne richtigen Plan leiten zu müssen, bekomme ich Bauchschmerzen.

Ich weiß halt gerne im vorraus, was mich erwartet, zumindest zu 90 Prozent (selbstverständlich bin ich inder Lage zu improvisieren, aber nicht einen ganzen abend lang).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 19:39
Mal ganz ketzerisch, pointiert und unter uns: dieses ewige Gelaber von der Überlegenheit und Illuminationskraft ergebnisoffenen Spiels halte ich für ein großes Märchen.

Xemides, mit Deiner Wahrnehmung stehst Du nicht alleine, Du bist schlicht ehrlich. Es ist nach meiner festen Überzeugung so, dass Entscheidungsfreiheit für die Runde nicht ohne negative Sekundäreffekte daherkommt. Das sind dann zunehmende Langeweile, geringe Kreativität, starke Mechanik-/Regelorientierung, viel Leerlauf (Auswürfeln von Zufallstabellen, Nachschlagen von Zeugs, Vorbereiten von Encountern etc.), mehr Orientierungslosigkeit der Spieler, geringere Spieltiefe, weniger Immersion und vieles mehr. Kurzum: die meisten "ergebnisoffenen" Runden sind nicht weniger scheiße als die meisten Erzählspielrunden.

Nur wenn der SL erstens sehr gut vorbereitet ist, zweiten enorm gut improvisieren kann, drittens seine Quellen schnell zur Hand hat und viertens die Spieler mit der Freiheit auch umgehen können, entwickelt sich bei kompletter Ergebnisoffenheit etwas, das ich als ein schönes Spielerlebnis bezeichnen würde. Wenn ich mir im Vergleich dazu die Runden auf Cons anschaue, dann ist ein in der beschriebenen Weise ergebnisoffener Spielstil aufgrund unzutreffender Voraussetzungen bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt.

Wenn mich jemand fragen würde, lautete mein Rat an die meisten Runden, doch besser beim Althergebrachten, sprich: beim Railroading-/Metaploterzählspiel zu bleiben. Nur dann, wenn einige Spieler der Runde einen ausgeprägten Bedarf nach funktionalem Crunch haben oder die Runde insgesamt außergewöhnlich fähig ist, hielte ich einen Wechsel für eine gute Idee. Also: entweder Gamist oder Talent.

Wenn das aber korrekt ist, dann sollte Ulisses mit Sicherheit auch noch weiterhin den "klassischen" Stil bedienen.

EDIT: Mittlerweile tauchen ja immer mal wieder ein paar Propagandaopfer der offenen Spielweise auf und klagen ihr Leid. Das sind dann meistens Forenneulinge, weil die nicht wissen können, dass es politisch unklug ist, sowas zu verbreiten. In gewisser Weise sehe ich im Rollenspielbereich eine Art "Schweigespirale" (Gott sei ihrer Seele gnädig ;) ).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 20:07
Hmm, ja, ich find freies Spiel und Metaplotspiel gleichschwer. Beim einen musst du dir ständig was ausn Fingern saugen und Chaos vermeiden, beim anderen die Leute an die richtige Stellen schubsen. 
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 20:18
Zitat
Dieses endlose Gerede von der Überlegenheit und der Illuminationskraft des storygetriebenen Erzählspiels halte ich für ein großes Märchen.

Es ist nach meiner festen Überzeugung so, dass Determiniertheit des Abenteuers für die Runde nicht ohne negative Sekundäreffekte daherkommt. Das sind dann zunehmende Langeweile, geringe Kreativität, starke NSC-/Metaplotorientierung, viel Leerlauf (Ausspielen belangloser Begegnungen, Nachschlagen von Hintergründen, Suche nach dem Weg zurück zum Plot, etc.), mehr Orientierungslosigkeit der Spieler, geringere Spieltiefe, weniger Immersion und vieles mehr. Kurzum: die meisten "storygetriebenen" Runden sind nicht weniger scheiße als die meisten "ergebnisoffenen" Runden.

Nur wenn der SL erstens sehr gut vorbereitet ist, zweiten enorm gut schauspielern kann, drittens seine Quellen schnell zur Hand hat und viertens die Spieler mit der Vorherbestimmtheit auch umgehen können, entwickelt sich bei kompletter Storybestimmtheit etwas, das ich als ein schönes Spielerlebnis bezeichnen würde. Wenn ich mir im Vergleich dazu die Runden auf Cons anschaue, dann ist ein in der beschriebenen Weise storygetriebener Spielstil aufgrund unzutreffender Voraussetzungen bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt.
Fixed your post.  ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 20:25
Fixed your post.  ;D
Meinetwegen sogar auch das. Es ist aber bei Plotspiel schlicht einfacher für den SL, wenn sich die Spieler darauf einlassen. Partizipationismus halt. Sonst wirds natürlich ebenfalls schwierig, siehe Erik. Auf den Thread bezogen meinte ich einfach nur, dass auch denjenigen, die sich weniger mit ROllenspiel beschäftigen und weniger Zeit/Energie zu investieren bereit sind, was von Ulisses geboten werden muss. Und da das mutmaßlich noch immer die deutliche Mehrheit ist, sollte das nicht vernachlässigt werden.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Tjorne am 24.10.2010 | 20:25
Immer wenn sich alle fast einig sind, kommt jemand und provoziert.

Weiter so!(http://www.smiley-faces.org/smiley-faces/smiley-face-popcorn.gif)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 20:27
Ich weiß gar nicht, ob das so provokant ist. Mal sehen, was der Mob dazu meint  ~;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Mustafa ben Ali am 24.10.2010 | 20:28
@Schweigende Kundschaft - Kritiklose Kundschaft
Man kann beides nicht gleichsetzen. Man muss sich doch auch fragen, wann eine Kundschaft laut wird. Ich meine, wenn einem etwas nicht gefällt. Leider liest man nicht viel von "Der Metaplot ist, so wie er ist, toll!" "Ich finde es schön, Abenteuer zu haben, wo man Aventurische Geschichte erleben kann und man war dabei." (RR).
Gut, diese Aussagen gibt es auch, gehen aber bei der negativen Kritik unter.

@Kritik in Foren
Nun, man sich da schon mal in den Nesseln gesetzt, als man der lauten Kritik in Foren, aber auch auf CONs sich gebeugt hat. Das war zu dem Zeitpunkt, wo man das "Grauturien" eingeführt hat. Da sind dann einige ausgestiegen, weil die Redax einige Versprechen nicht eingehalten hat. Diese wiederum hatten nichts gesagt. Warum auch, sie waren zufrieden, wie es war.
Mittlerweile ist man Vorsichtiger geworden, was Kritik in Foren anbelangt. Man schaut sich die Forenlandschaft schon an, aber die Kritiken dort, sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Man muss abwägen, wenn ich was einführe, was in den Foren verlangt wird, vergrätze ich etwa andere Spieler. Falls ich doch etwas einführe, wie. Selten sind die propagierten Lösungen in den Foren wirklich umsetzbar.
 
@RR-Abenteuer - Freie Abenteuer
Ja, man will beides haben. Nur muss man aufpassen, was ich wo mache. Da Aventurien ein Metaplot-Setting ist, kann ich nicht alles als Ergebnisoffen publizieren. Dann sind die Geschichtsartikel in den RSHs doppelt bis dreifach so dick, wie heute. Hier haben wir aber auch das Problem, gehen einige weg von DSA? Kommen mehr nach? Außerdem braucht man auch Autoren, die dieses schreiben. Ich bin ich auf dem Abenteuerwettbewerb gespannt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 24.10.2010 | 20:30
Hmm, ja, ich find freies Spiel und Metaplotspiel gleichschwer. Beim einen musst du dir ständig was ausn Fingern saugen und Chaos vermeiden, beim anderen die Leute an die richtige Stellen schubsen. 

Freies Spiel und Metaplotspiel sind die äußersten Enden der Fahnenstange. Es gibt aber auch ein dazwischen.

Ich meinte nämlich nicht unbedingt Metaplotspiel oder storygetriebenen Spieles.

Ich meinte die klassischen Kaufabenteuer, die gerne auch ohne Metaplot im Hintergrund daherkommen können.

Weg von DSA,  zum Beispiel Midgard, Runequest, Cthulhu. Einfache Standalone Abenteuer oder Kampagnen, aus sich heraus abgeschlossen, mit Auftrag, geplanten optimalem Verlauf und eingeplantem Ende.

Trotzdem aber ohne einen (oder kaum) Metaplot. Aber auch nicht ergebnisoffen oder freies Spiel.

Ganz einfache Abenteuer. Just that. That simple.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 20:31
Es ist aber bei Plotspiel schlicht einfacher für den SL, wenn sich die Spieler darauf einlassen.
Das Spiegelbild dazu ist, dass es für den SL beim sog. ergebnisoffenen Spiel einfacher ist, wenn die Spieler eigene Ideen miteinbringen und die Handlung vorantreiben.

Womit wir in Anlehnung an Robin D. Laws sagen können:
Kenne deine Spieler und entscheide dann, welches Spiel ihr wie spielen wollt.  ;)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 24.10.2010 | 20:32
Freies Spiel und Metaplotspiel sind die äußersten Enden der Fahnenstange. Es gibt aber auch ein dazwischen.

Ich meinte nämlich nicht unbedingt Metaplotspiel oder storygetriebenen Spieles.

Ich meinte die klassischen Kaufabenteuer, die gerne auch ohne Metaplot im Hintergrund daherkommen können.

Weg von DSA,  zum Beispiel Midgard, Runequest, Cthulhu. Einfache Standalone Abenteuer oder Kampagnen, aus sich heraus abgeschlossen, mit Auftrag, geplanten optimalem Verlauf und eingeplantem Ende.

Trotzdem aber ohne einen (oder kaum) Metaplot. Aber auch nicht ergebnisoffen oder freies Spiel.

Ganz einfache Abenteuer. Just that. That simple.



Klar, die sind ok. Hab vielleicht zuviel DSA gespielt, ich seh nur noch Metaplot.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 24.10.2010 | 22:45
Das Spiegelbild dazu ist, dass es für den SL beim sog. ergebnisoffenen Spiel einfacher ist, wenn die Spieler eigene Ideen miteinbringen und die Handlung vorantreiben.
Nein, der SL hat es dann noch immer schwer, wenn es über dungeonartige Settings hinein ins schwerpunktmäßig Soziale geht. Mein Eindruck ist ansonsten erstens, dass es in den meisten Runden gibt es wenige Enthusiasten und mehr Mitläufer, die sich gerne mal berieseln lassen, sowie zweitens, dass überzufällig viele Enthusiasten sich insbesondere für eher gamistische Aspekte begeistern lassen, was aber nur bedingt kompatibel mit dem DSA-Flair ist.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 24.10.2010 | 23:25
Es ist aber bei Plotspiel schlicht einfacher für den SL, wenn sich die Spieler darauf einlassen. Partizipationismus halt.

Genau das stimmt: Plotspiel ist einfacher mit Plotspielern am Tisch.

Sobald aber die Spieler nicht einsehen, einen Plot abzulaufen, sondern Spannung und/oder Entscheidungsfreiheit wollen, ist das ganze Plotspiel für die Katz.

Genauso ist z.B. herausforderungsorientiertes Spiel einfacher mit Gamisten am Tisch. Sobald aber die Spieler durch die Story gelotst werden wollen, ist das ganze Spiel für die Katz.

Charakterspiel ist einfacher mit Charakterspielern am Tisch. Sobald aber die Spieler sich zurücklehnen und vom Spielleiter erzählt bekommen wollen, was "ihre" Charatere jetzt zu tun haben, damit die story vorankommt, ist das Charakterspiel für die Katz.

Zutreffend ist sicherlich, dass DSA-Spieler (unwissentlich oder wissentlich) mehrheitlich Partizipationisten sind. Das ist der von DSA geadelte Spielstil.

Die Behauptung, dass ein ergebnisoffener Spielstil bei "Sozialen Herausforderungen" prinzipiell schwerer wäre als ein Storyspiel, leuchtet mir nicht ein. Klar, wenn man die Erfolge sozialer Interaktion/Konversation nicht auswürfeln oder an festgelegte Aktionen binden will, dann ist das sicherlich nur schwer möglich, ergebnisoffen und ohne Spielleiterwillkür (= fair) zu spielen. Aber was hindert einen Spielleiter denn daran, mal einfach zu sagen: "Du hörst Dich in den Gassen um, aber mit Deinem versauten Streetwisewurf findest Du keinen Informanten, der etwas Belastendes über den NSC X aussagen kann. Sucht euch einen anderen Weg!" ?

Das viele "Stadtabenteuer" im Nadelöhrformat publiziert werden und man dort eine Informantenkette ablaufen muss, die unter keinen Umständen reißen darf, mag zutreffen - aber muss das so sein? Kann man sich kein Sozialabenteuer vorstellen, wo es am Ende heißen kann: "OK Jungs, ihr habt die Kultisten ausgehoben und die Diebesware sichergestellt, aber wer der Frosch mit der goldenen Maske ist und wo das Gift versteckt ist, konntet ihr nicht herausfinden, deshalb ist der Prinz verstorben. Außerdem ist euch der irre Mönch mit der Peitsche in der Kanalisation entkommen. Wenigstens konntet ihr die Leiche des Prinzen bergen, ehe der Mönch sie als Zombie wiedererweckt hat. Spieler 1, die Romanze mit der Bibliothekarin ging wohl eher daneben. Dafür, Spieler 2, hat Deine Beförderung Aussicht auf Erfolg. Brauchst noch einen SG 17 Wurf auf Bestechen im nächsten Abenteuer - aber halte Ausschau nach dem richtigen Geschenk für Deinen Vorgesetzten. Spieler 3, Deine Familie ist erstmal vom Familienfluch sicher. Schade, dass es der Hexenmeister noch aus dem brennenden Haus geschafft hat, aber den erwischst Du vielleicht nächstes Mal usw."

Wo steht denn bitte in Stein gemeißelt, dass Abenteuer mit vielen Konversationsszenen lineare Storys sein müssen? (Klassisch-"britische" Detektivabenteuer sind evtl. noch ein eigenständiges Problem.)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 24.10.2010 | 23:38
Mein Eindruck ist ansonsten erstens, dass es in den meisten Runden gibt es wenige Enthusiasten und mehr Mitläufer, die sich gerne mal berieseln lassen, sowie zweitens, dass überzufällig viele Enthusiasten sich insbesondere für eher gamistische Aspekte begeistern lassen, was aber nur bedingt kompatibel mit dem DSA-Flair ist.
Kann ich beides nicht bestätigen. Vielleicht liegt das aber daran, dass für den Großteil meiner rollenspielenden Freunde & Bekannten die RSP-Sozialisation
über W100-Spiele (Warhammer, MERS, Cthulhu) oder/und alternative Spiele (Daidalos, RISUS, TSoY, Narnia, ...) stattgefunden hat.

DSA war nur für eine Minderheit (ca. 20%) prägend.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 07:56
@ Tümpelritter: Das ist wieder vollkommen regelmechanisch gedacht. Wenn ich an soziale Settings denke, dann meine ich damit vor allem die Begegnung und Interaktion mit NSCs. Das schließt für mich in erster Linie eben keine Streetwisewürfe ein, sondern Konversation am Spieltisch. ROLLENspiel. Die Würfe machen alle Beteiligten dabei idealer Weise im Hintergrund und spielen SCs und NSCs so aus, dass das Resultat zum Wurf passt. Wir reden echt von vollkommen unterschiedlichen Sachen, ich wiederhole mich. Klar: wenn man das Spiel im sozialen Bereich weitgehend auf seine Mechaniken reduziert, dann kann man so spielen wie Du vorschlägst. Mich gruselt es dabei aber, ich möchte das in dieser Form nicht und vermute sehr stark, dass der überwiegende Teil der DSA-Kundschaft das ähnlich sieht.

@ Deal: Kann natürlich sein. Anekdoten sind keine Daten, klar.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.10.2010 | 08:35
Also ich schätze ja ein gutes DSA Abenteuer mit vielen Stimmungstexten und Beispielen für wörtliche Rede. Ich schätze mich glücklich, ein begnadeter Vorleser zu sein, dem die Leute dank Betonung auch noch zuhören, wenn es vom Blatt gelesen wird. Ich erinnere mich da begeistert an die Texte in Unter dem Adlerbanner. Da troff Horasia nur so aus den Dialogen/Monologen heraus. Und ich mag es auch, wenn ich weiß, wie es weitergeht.

Ich sehe auch ein, dass (ergebnis)offenes Spiel zu Verwirrung und Frust führen kann. Wenn die Spieler überfordert sind mit den Möglichkeiten und in ewigen Diskussionen über das OB und WIE verfallen. Das sind die Schattenseiten. Es ist halt auch einfacher, sich auf Schienen setzen zu lassen.

Ich habe die ERFAHRUNG (wie gesagt, in 20 Jahren DSA "classic") gemacht, dass sich Spieler daran gewöhnen können und werden. Es kommt dazu, dass sich Spieler an den Spieltisch setzen, ihren Charakterbogen auspacken und....WARTEN. Darauf, dass was passiert, dass die Action zu ihnen kommt. Es wird zu einer (nicht ausgesprochenen) Erwartungshaltung, dass der eSeL für die Unterhaltung zu sorgen hat und wir würzen das Ganze dann mit ein bischen "in character speech" etc.

Das hat mich als eSeL ganz gehörig genervt und nach Ansage habe ich die Spieler mal machen lassen: Keine Schiene, keine NSC die mit den richtigen Tips zur richtigen Zeit ankommen, ja nicht mal erzwungene Szenenschnitte. Und da wars dann plötzlich: Das Loch. Insbesondere zwischen den Plots. Auf die Frage: "Was haben Eure Helden für Ziele?" kam doch tatsächlich: "Einkaufen!" (und nichts weiter).

Und ich schäme micht, weil ich denke, ich habe meine Spieler dahin erzogen. Wenig Eigeninitiative, sondern nur die Befehlsempfänger, die Schauspieler in einem bereits geschriebenen Stück. Ich erwarte inzwischen aber, dass meine Spieler in gewissem Rahmen auch Drehbuchschreiber und Regisseure sind.

Das ist (ohne Hetze) halt eine negative Erfahrung, wenn man sich auf die Schiene verlässt. Und wenn ich die Augen nach etwas freieren AB aufhalte, wirds halt schon schwierig. Die Rezi zu "Unter Wudu" hat da ja ein sehr positives Bild gezeichnet.

Und davon wünsche ich mir mehr. Damit nicht die Schiene und Metaplothörigkeit als alleiniges Merkmal von DSA erhalten bleibt, sondern eben mehrere Spielstile ermöglicht werden. Das BEwusstsein dafür wird doch durch die Produkte übertragen und nicht durch Forendiskussionen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 25.10.2010 | 08:35
@Metaplotfreie Zonen:
Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Ulisses/DSA seit einiger Zeit versucht, Spielwiesen zu schaffen, die einigermaßen metaplotunabhängig sind. Bestes Beispiel dafür ist vielleicht Herren von Chorhop, dann gibt es die Wildermark, die Waldinseln, die Dunklen Zeiten, demnächst auch Uthuria (dessen "Metaplot", wenn ich das richtig verstanden habe, ja auch sehr stark von den Spielern abhängig sein soll), Tharun (ach, da freu ich mich auch drauf).

@Xemides' Idee des Abenteuers an sich:
Da hat er recht. Beim vollkommen freien, ergebnisoffenen Spiel brauche ich nur ein Setting, eine Sandbox, der Rest muss sich aus der Interaktion der Chars mit diesem Setting und durch Würfe auf Zufallstabellen ergeben. Ein Abenteuer hingegen liefert einen Plotaufhänger, eine Queste, ein Problem, das unabhängig von den Aktionen der Spieler bereits da ist. Damit komme ich aber zu

@wie ich mir Abenteuer vorstelle:
Diese Abenteuer, die auf einem vorgegebenen Problem beruhen, können zwar nicht komplett frei sein, aber sie dürften insofern etwas ergebnisoffener sein, als dass es von den Spielern abhängt, wie sich die Handlung gestaltet. Das erreicht ein Abenteuer-Text am ehesten, indem er auf vorgeskriptete Szenen verzichtet (wie man sie bis zum Abwinken aus G7 und JdF kennt) und die "Handlung" erstens gar nicht und zweitens nicht "chronologisch" präsentiert. Die Lösung(, die nicht theoretisch ist, sondern seit den 80ern bereits in mitunter hochgelobten und bis heute beliebten Publikationen praktiziert wird) wäre eine modulartige Präsentation, die weniger wert darauf legt, einen optimalen Abenteuer-Verlauf darzustellen, sondern detaillierte Beschreibungen der NSCs, Orte, Ereignisse und Terminpläne in den Vordergrund rückt. Aus diesen Infos lässt sich für den RR-Freund genauso gut ein Ablauf zusammenstellen (könnte ein solches AB auch in Form von SL-Tipps liefern), dem er folgen kann, aber er ermöglicht eben auch freies Spiel -- nicht in dem Sinn, dass alles passieren kann, aber im Sinne des Klassikers: "Hilfe, aus irgendeinem Grund wollen die Spieler gleich als erstes in die Kanalisation, dabei war das fürs Finale geplant." Ein hervorragendes Beispiel eines modular präsentierten DSA-Abenteuers ist "Unter Wudu", das ich in diesem Thread durchgelabert habe:
http://tanelorn.net/index.php/topic,62333.msg1201660.html#msg1201660 (http://tanelorn.net/index.php/topic,62333.msg1201660.html#msg1201660)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

@Soziales Spiel:
In einem derart präsentierten Abenteuer muss das Spielen "sozialer" Szenen keinesfalls schwieriger sein als ein Dungeoncrawl. Bestes Beispiel könnte auch hier wieder Warhammer sein, dessen ABs sehr stark auf Recherche beruhen, weil Kämpfe viel zu tödlich sind, um Spielabende nur mit Action zu füllen. Für gewöhnlich sind dort sämtliche relevanten NSCs so gut dargestellt, dass man reichlich Material hat, um soziale Encounters zu gestalten, ohne sich selbst alles aus den Finger saugen zu müssen. Für meinen persönlichen Geschmack lassen sich die so präsentierten Figuren sogar besser handeln, weil sie nicht nur auf eine bestimmte Szene hin gestaltet sind. (Schönes Beispiel hierzu überigens das Warhammer-AB Winds of Change aus der Magie-Box für die 3rd.)

@Metaplot-AB:
Ich sehe k(aum )ein Problem darin, ein solches AB-Konzept auch auf Szenarien anzuwenden, die (zumindest das Potenzial haben,) aventurische Geschichte (zu) schreiben. Man müsste nur die Interaktion mit dem Boten anders gestalten, dürfte nicht ständig prominente NSCs als eigentliche Handlungsträger in die Abenteuer mauscheln, und es dürfte am Ende eben weniger offizielle Zeugen geben, sodass die Helden dieser Geschichten am Ende doch vor allem die Helden sind. In diesem Zusammenhang finde ich Yehodans Vorschlag, das Ende solcher ABs nicht vorzugeben, sondern die Ergebnisse der Spielrunden mithilfe von Umfragen zusammeln und dementsprechend die Geschichte für den nächsten grünen band neu zu schreiben, eigentlich auch sehr schön.

Wie man sieht, geht es mir weniger um RR/Metaplot in Reinform versus Freies Spiel/Sandboxing in Reinform, sondern um einen Mittelweg und, wie es Xemides sagte, einfach nur um Abenteuer ....
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 09:47
Das hat mich als eSeL ganz gehörig genervt und nach Ansage habe ich die Spieler mal machen lassen: Keine Schiene, keine NSC die mit den richtigen Tips zur richtigen Zeit ankommen, ja nicht mal erzwungene Szenenschnitte. Und da wars dann plötzlich: Das Loch. Insbesondere zwischen den Plots. Auf die Frage: "Was haben Eure Helden für Ziele?" kam doch tatsächlich: "Einkaufen!" (und nichts weiter).
Naja, aber die Frage ist doch: kam das Loch, weil Deine Spieler so sozialisiert waren (1), haben sie auf freies Spiel keine Lust (2) oder sind sie generell nicht zu freiem Spiel hoher Komplexität imstande (3)? Mein Eindruck ist, dass die Gruppen mit den Begründungen 2 und 3 ziemlich häufig vorkommen. Und viele Leute merken auch, dass eventuell 2 oder 3 für sie selbst gilt und wenden sich dann weniger anstrengenden Formen zu, beispielsweise dem verfemten Erzählonkelplotspiel oder brettspieligem Bier-&-Bretzel-Gamismus. Aber insbesondere ersteren Markt bedient DSA ziemlich ausführlich, das sollte nicht vergessen werden bei aller wohlmeinenden Produktplanung. Ich kann und will das nicht verurteilen.

Übrigens eine Beobachtung am Rande: Das Erzählonkelplotspiel ist schnell kritisiert, weil da mehr oder minder offen dysfunktionale Mechanismen zum Tragen kommen (nämlich eingeschränkte Entscheidungsfreiheit). Parallel ist es aber jedem vollkommen beschränkten Hirni möglich zu behaupten, er spiele "ergebnisoffen" und darunter würde selbstredend nichts leiden, weder die Immersion noch die retrospektiv analysierte Story noch die Tiefe der NSC-Darstellungen noch sonst irgendwas. Ich halte das in den allerallerallermeisten Fällen für eine bewusste oder unbewusste Falschaussage.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.10.2010 | 10:01
Der Witz ist ja, TAFKAKB, wir wissen es nicht. Es ist das erste Mal, dass sich die gestandenen Männer und Frauen in meiner Spielrunde das überhaupt gefragt haben. D.h. bisher liefs und es war unterhaltsam und es gab keine Alternative.

Darum gehts mir doch letztlich: Nicht jeder, der DSA anfängt, ist reflektiert. Man wurde da in eine Spielweise hineingezogen, die man vielleicht gar nicht als die beste ansieht. Das weiß man aber erst, wenn man vergleichen kann.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 10:16
Jepp, stimmt. Und da meine ich im Sinne des Threads, dass der Anteil von Leuten, die noch bedeutend vor diesem Reflektionsschritt stehen, SEHR groß ist. Und ebendiese Gruppe wird durch den hier kritisierten Metaplot mit den entsprechenden Abenteuern wunderbar bedient.

Um dieses Problem zu lösen, finden sich hier im Thread ja schon mehr als genug Vorschläge: Orientierung an den wöchentlichen Updates von L5R, mehr Erlebnisberichte und inhaltliche Mehrdeutigkeit, mehr Virtualität, geringere Verbindlichkeit, Kennzeichnung der Abenteuer etc. Das könnte ziemlich gut funktionieren. Aber an einer fundamentalen Änderung des Boten führt aus meiner Sicht kein Weg vorbei.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 25.10.2010 | 10:30
Übrigens eine Beobachtung am Rande: Das Erzählonkelplotspiel ist schnell kritisiert, weil da mehr oder minder offen dysfunktionale Mechanismen zum Tragen kommen (nämlich eingeschränkte Entscheidungsfreiheit). Parallel ist es aber jedem vollkommen beschränkten Hirni möglich zu behaupten, er spiele "ergebnisoffen" und darunter würde selbstredend nichts leiden, weder die Immersion

Damit implizierst Du aber, dass dies automatisch der Fall sei. Das verwundert mich ein wenig, denn wieso sollte unter dem freien Spiel die Immersion leiden? Und andersrum gefragt, wieso sollte sie beim "Erzählonkelspiel" gewährleistet sein? Ein Spieler, dem klar ist, dass Galotta für die Kampagne überleben muss, muss ganz schön viel reflektieren, um seine Immersion aufrecht zu erhalten, sprich: er muss die Immersion spielen. Von daher schenkt sich das sorum wie andersrum nichts.

noch die retrospektiv analysierte Story

Das kommt doch einzig auf den Geschmack an, wie eine Story aussehen soll. Ich finde es zum Beispiel viel reizvoller und spannender, wenn die Helden das Ritual nicht erst im letzten Augenblick entdecken, sondern vielleicht früher oder wenn es bereits zu spät ist. Die von "Erzählern" vorgegebene Dramaturgie ist selten ausgefeilter als diejenige von Kai Meyer-Romanen. Von daher finde ich das absolut keine Qualitätsgarantie, und zudem spricht man mit solchen Maßgaben dem Zufall jegliche dramaturgische Kraft ab. In Jaspers Simyala mangelte es dem Endkampf aufgrund freier und ausgewürfelter Gestaltung an klassischer Dramaturgie (wie man das bei DSA inklusive Würfeldrehen gelernt hat), aber gerade deshalb war das sensationell und erinnerungswürdig.

noch die Tiefe der NSC-Darstellungen noch sonst irgendwas. Ich halte das in den allerallerallermeisten Fällen für eine bewusste oder unbewusste Falschaussage.

Das ist mir auch schleierhaft, was die Tiefe der NSC-Darstellung mit freiem oder Erzählonkel-Stil zu tun haben soll. Entweder ich habe hier wie dort ausgefeilte NSCs und habe auch die Gabe, sie rüberzubringen, oder eben nicht.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 10:48
Das ist ne andere Diskussion, gerne an anderem Orte. Am Rande: wir sind in die Immersionsfalle getappt. Mist. Siehe Anhang. Auch das ein anderes Thema :D Falls wir übrigens darüber sprechen wollen, hätte ich gerne ne Zugangsbeschränkung der Teilnehmer, sonst wird das nix. Vielleicht per PM oder Mail?

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 25.10.2010 | 11:28
Wenig, da Rollenspiel eh ein Hobby ist, das vor allem zwischen 15 und 25 betrieben wird.

Das bestreite ich. Ich kenne kaum Rollenspieler in dem Alter, die meisten sind mittlerweile zwischen 30 und 40.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.10.2010 | 11:47
Wenig, da Rollenspiel eh ein Hobby ist, das vor allem zwischen 15 und 25 betrieben wird.

D.h. (auch) DSA rekrutiert sich aus dem Bereich der Jugendlichen!?
Für mich traf das zu. Ich habe mit 11 Jahren angefangen, DSA zu spielen. D.h. Rollenspieler älterer Generation haben irgendwie eher mit klassischem DSA angefangen und sich abgewandt als es später entdeckt und sich dem zugewandt?
(Ich weiß, dass Du Xemides ohne R, eine Ausnahme bist  ;D)

Aber das hieße ja, das Metaplot und RR was für Anfänger wäre und erfahrene Rollenspieler eher abschreckt, weil die ihr eigenes Ding machen wollen. Kann das wirklich sein?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Quendan am 25.10.2010 | 11:55
Aber das hieße ja, das Metaplot und RR was für Anfänger wäre und erfahrene Rollenspieler eher abschreckt, weil die ihr eigenes Ding machen wollen. Kann das wirklich sein?

Nö, denn da lassen sich gar keine absoluten Aussagen zu treffen. Ich kenne sowohl Anfänger und erfahrene Rollenspieler, die den Metaplot lieben, als auch Anfänger und erfahrene Rollenspieler, die man damit jagen kann.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 25.10.2010 | 12:01
@ Tümpelritter: Das ist wieder vollkommen regelmechanisch gedacht. Wenn ich an soziale Settings denke, dann meine ich damit vor allem die Begegnung und Interaktion mit NSCs. Das schließt für mich in erster Linie eben keine Streetwisewürfe ein, sondern Konversation am Spieltisch. ROLLENspiel. Die Würfe machen alle Beteiligten dabei idealer Weise im Hintergrund und spielen SCs und NSCs so aus, dass das Resultat zum Wurf passt. Wir reden echt von vollkommen unterschiedlichen Sachen, ich wiederhole mich. Klar: wenn man das Spiel im sozialen Bereich weitgehend auf seine Mechaniken reduziert, dann kann man so spielen wie Du vorschlägst. Mich gruselt es dabei aber, ich möchte das in dieser Form nicht und vermute sehr stark, dass der überwiegende Teil der DSA-Kundschaft das ähnlich sieht.

Ich SPIELE soziale Interaktion im Rollenspiel immer rollenspielerisch aus: dazu gehört sicher das ROLLEN von Würfeln, aber eben meistens auch SPIELEN von charaktertypischem Auftreten.  

Spaß beiseite: Hier kommunizieren wir wahrscheinlich immer aneinander vorbei. Ich sagte bereits, der schauspielerische Anteil ist für mich unabhängig vom Würfelanteil ein nettes, spaßiges Gimmik im Rollenspiel. Konversation in Charakterrollen mit verstellter Stimme am Spieltisch? Wer Spaß daran hat, bitte, ich schlüpfe als Sl auch oft & gerne in die Rollen der NSCs und versuche mich als Laienschauspieler (unter Beachtung von Zeitgrenzen).

Aber das Ergebnis der sozialen Interaktion spiele ich als SL entsprechend der (vom Regelwerk und der Spielervorplanung modifizierten) Würfelergebnisse aus. Wenn die Spieler gut würfeln, kommt ihnen ein NSC entgegen, wenn sie Bockmist würfeln, blockt er ihre Wünsche ab. Und genau das kann ich von den Spielern auch verlangen, sich auszudenken, warum der sonst so geschmeidige Redner-SC in diesem speziellen Dialog seine Wünsche nicht an den Mann bringen konnte - und das gewürfelte Ergebnis zu akzeptieren, anstatt ewig weiter zu würfeln, bis der Arzt kommt, im Glauben, eine (bei mir nicht existierende) Story setze schon einen Würfelerfolg voraus.

Mir geht es also darum, dass das Ergebnis einer Konversation mit NSCs nicht schon vor dem eigentlichen Rollenspiel festgelegt ist, sondern sich in Abhängigkeit vom Rollenspiel (auch als Würfelspiel gesehen) entwickelt. Dabei kann man sich Hüte aufsetzen, "character speech" benutzen oder die Stimme verstellen, soviel man persönlich will. Nur darf das Ergebnis nicht von a) einer Story oder b) der besten schauspielerischen Leistung (der lustigsten Verkleidung am Tisch) abhängen.

Dass ich die Mechanik dabei auch gerne im Vordergrund wirken sehe, mit offener Erfolgszählung und greifbaren Steinchen oder Pokerchips, unterscheidet meine Vorlieben da sicherlich von Deinen. Ich mag halt die Spannung, wenn man die Gefahr eines Mißerfolges deutlich sieht (und ich mag auch Systeme, die Spielern externe Ressourcen wie Bennies geben, um an für die Spieler/Charaktere wichtigen Stellen ihre Erfolgsaussichten zu verbessern, da ist ein offensichtliches Zeichen wie der letzte Pokerchip schon relevant).

Aber die Annahme, dass, bloß weil eine Mechanik sichtbar angewendet wird, der schauspielerische Anteil grundsätzlich entfällt, stimmt so nicht (wobei ich auch niemanden mehr zum Schauspiel zwinge, der daran keinen Spaß hat - zum Antworten schon, wenn er was machen will, aber nicht zum Darbieten einer schauspielerischen Leistung. Das mag einfach nicht jeder.)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 12:10
Jaja, ist in Ordnung. Mag sein, dass es sich so zuträgt, wie Du behauptest. Doch wie gesagt: zwischen dem, was in Foren geschrieben wird und dem, was dann an den Tischen tatsächlich passiert, besteht nach meiner Erfahrung ein wirklich gewaltiger Unterschied. Insofern habe ich meine Zweifel.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 25.10.2010 | 12:21
Den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Anspruch sehe ich auch. Gilt natürlich auch fürs Erzählspiel.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 12:27
Den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Anspruch sehe ich auch. Gilt natürlich auch fürs Erzählspiel.
Fraglos.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 25.10.2010 | 13:28
D.h. (auch) DSA rekrutiert sich aus dem Bereich der Jugendlichen!?
Wenn man sich in Spielerbörsen umsieht, kann man zu keinem anderen Schluss kommen, außer FanPro haben immer noch ihr geheimes Klonlabor am Laufen.

Zitat
Für mich traf das zu. Ich habe mit 11 Jahren angefangen, DSA zu spielen. D.h. Rollenspieler älterer Generation haben irgendwie eher mit klassischem DSA angefangen und sich abgewandt als es später entdeckt und sich dem zugewandt?
Häufig ist das so ne Art Zyklus. (Kann man auch wunderbar hier im Forum beobachten.) Klassisch (DSA bzw. D&D) - irgendwas peppiges (SW, früher FengShui) oder düsteres (WH, SR früher WoD) und irgendwann ist dann die 30 geknackt und so eine Phase zwischen knapper Zeit und Nostalgie setzt ein.

Zitat
Aber das hieße ja, das Metaplot und RR was für Anfänger wäre und erfahrene Rollenspieler eher abschreckt, weil die ihr eigenes Ding machen wollen. Kann das wirklich sein?
Ich denke, dass (blutige) Anfänger überhaupt noch nicht die nötige Übersicht haben, um da eine Entscheidung zu treffen. Sprich das Problem existiert noch garnicht. Dann spielen sie eine Weile, finden sich in das Hobby und merken das etwas in ihrem Hobby stimmt. Das wird dann irgendwann durch Kontakt mit anderen Rollenspielern (bzw. Spielen) herausgefunden und gelöst. Dann kommt oft so eine hochaktive Phase, in der ganz viel neues ausprobiert wird und in der man im Tanelorn landet. Aber irgendwann holt die Realität ein und Familie, Beruf fordern ihren Tribut. Hier wird dann vereinfacht, zurück zu den Anfängen gegangen oder ganz ausgestiegen. Typische Spielerbiographie.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 25.10.2010 | 14:26
Entweder ihr habt den falschen Job oder das ist ein Vorurteil.

Meine Phase mit wenig Zeit fürs Hobby war eigentlich zwischen 20 und 30, als ich zwei mal die Woche in der Disko war.

Jezt bin ich mit einer Rollenspielerin verheiratet und habe schön regelmässige Arbeitszeiten und die Zeit und Lust, 2 - 4 mal in der Woche zu spielen.

Und die Beschäftigung mit LL und SW erbrachte das ergebnis, dass mir die beiden Systeme nicht gefallen.

Von nostalgischen Gefühlen keine Spur. Ich mags weiter regelintensiv.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: sir_paul am 25.10.2010 | 14:42
Jezt bin ich mit einer Rollenspielerin verheiratet und habe schön regelmässige Arbeitszeiten und die Zeit und Lust, 2 - 4 mal in der Woche zu spielen.

Ich bin mit einer Nicht-Rollenspielerin verheiratet, habe drei Kinder und einen Vollzeitjob. Lust 2-4mal die Woche zu spielen habe ich schon, aber es reicht trotzdem nur für eine wöchentliche Runde und eine alle zwei Wochen.

irgendwas peppiges (SW, früher FengShui) oder düsteres (WH, SR früher WoD) und irgendwann ist dann die 30 geknackt und so eine Phase zwischen knapper Zeit und Nostalgie setzt ein.

Die knappe Zeit hat mich zumindest von Midgard weg nach SW gebracht :)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: First Orko am 25.10.2010 | 14:47
Entweder ihr habt den falschen Job oder das ist ein Vorurteil.

Meine Phase mit wenig Zeit fürs Hobby war eigentlich zwischen 20 und 30, als ich zwei mal die Woche in der Disko war.

Jezt bin ich mit einer Rollenspielerin verheiratet und habe schön regelmässige Arbeitszeiten und die Zeit und Lust, 2 - 4 mal in der Woche zu spielen.

Oder du hast es einfach besonders gut getroffen, schonmal daran gedacht?
Ich kenne diverse Beispiele von ehemaligen Mitspielern aus meiner "Anfangszeit" als Schüler, die laut eigener Aussage "kaum noch zum Spielen kommen" bzw. durchaus gern mehr Spielen würden, als sie schaffen. Geregelte Arbeitszeiten von 8 - 16:30 sind heute (meiner Wahrnehmung nach) eher die Ausnahme. Man denke nur mal an den Einzelnhandel, ich kenne jemanden, der in einem Möbelhaus arbeitet, dass 8x im Jahr verkaufsoffenen Sonntag hat. Das heißt dann 6-Tage-Woche. Wenn dann noch ein Kind dazukommt ist irgendwann nur noch wenig Zeit für Hobbys übrig.
Bei Projektarbeit kannste geregelte Arbeitszeiten eh vergessen.

Für den Großteil meiner Bekannten im Rollenspielbereich ist eine wöchentliche Runde das äußerte Ende der Fahnenstange, und das nicht, weil sie keine Lust dazu hätten. Da ist dann auch tatsächlich nicht viel Zeit, sich in komplexe Regelwerke einzulesen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 25.10.2010 | 15:17
Naja Orko, du spielst ja auch mehrfach die Woche. Und wenn wir unsere Runden mal angucken:

G7: Akhorahil sielt wie oft in der Woche ?
Du spielst einmal, wenn nicht zweimal
Alyne wie ich 2 - 4 mal
Artosch 2 bis 4 mal
Emerbeth ein bis zweimal
Abu ein bis zweimal
ich 2 bis 4 mal
Sendijian ein bis zweimal in der Woche.

(Weitestgehend Charakternamen, um keine Realnamen offen zu schreiben)

Gut, ich kenne auch Leute, die weniger Zeit haben und auch nur einmal in der Woche oder im Monat spielen. Aber insgesamt hällt sich das die Waage im meinem Bekanntenkreis.

Aber ich kenne auch niemanden aus dem Rollenspielerumfeld, der im Einzelhandel arbeitet.

Und vom Freizeitbedarf hatte ich in den zwanzigern weniger Zeit und Lust zum Rollenspielen als heute.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.10.2010 | 15:44
Echt, Xermides, reiß Dich mal zusammen!  ;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 19:16
Krischisch mal nen Link zum Glück? Oder sind damit nur die beiden Postings tief im Forum gemeint?
Hm, müsste auch googeln. Vermutlich sinds die beiden Postings tief im Forum. Meine Erinnerung suggeriert mir aber, dass es da mehr gab. Vielleicht hat das ja jemand direkt parat.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Samael am 25.10.2010 | 21:42
Jezt bin ich mit einer Rollenspielerin verheiratet und habe schön regelmässige Arbeitszeiten und die Zeit und Lust, 2 - 4 mal in der Woche zu spielen.

Naja. Ohne Kinder und im ÖD angestellt geht das vielleicht.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 25.10.2010 | 21:47
Naja. Ohne Kinder und im ÖD angestellt geht das vielleicht.

Das mag wohl sein, aber nicht alle erwähnten Personen sind im ÖD, und die jungen Eltern schaffen das zumindest einmal wöchentlich, die Mutter auch ab und zu ein zweites Mal wenn die Kleine es zuläßt. Und Zeit für WoW haben die beiden auch noch ;-).

Die anderen sind zwar kinderlos, aber nicht alle im ÖD.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 22:08
Naja, es gibt ja neben dem ÖD noch ein paar weitere Faktoren, welche den Stresspegel ziemlich direkt bedingen. Ich schaffe es leider auch nur rund 3 mal im Monat zum Spielen. Mehr ist nicht drin, obwohl ich sehr gerne öfter spielen würde.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 25.10.2010 | 22:54
Aber ich kenne auch niemanden aus dem Rollenspielerumfeld, der im Einzelhandel arbeitet.
Und wie schaut's mit Leuten in Professionsberufen aus? Pfarrer, (Allgemein-)Ärzte, ...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Auribiel am 25.10.2010 | 23:02
Da musst du nicht bis zu Pfarrern oder Ärzten schauen. Aus meiner ehemaligen Runde (damals insgesamt 6 Personen) arbeiten zwei in Betrieben, die Schichtdienst (tw. auch am Wochenende) haben. Das erschwert eine Terminfindung schon ungemein, zumal deren Schichtplan auch seltens übereinstimmte.




Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 25.10.2010 | 23:33
Abgesehen von Pfarrern, Ärzten, Beamten und Schichtarbeitern gibts vielleicht ja noch zwei bis drei Jobs, wo Leute viel arbeiten. Ich sitze hier beispielsweise nicht grundlos noch am Rechner. Kotz...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 26.10.2010 | 04:51
Auch Professionsberufe und Schichtarbeiter haben wir keine.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: ErikErikson am 26.10.2010 | 06:02
Anscheinend gibts ne hohe Varianz an Arbeitsbelastung. In der gleichen Brache arbeitet man dort viel, dort weniger.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 26.10.2010 | 06:59
Zitat
In der gleichen Industrie-Brache arbeitet man dort viel, dort weniger.

fixed your post.
Herrlicher Vertipper! Thanx.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 26.10.2010 | 08:30
Wobei mir jetzt irgendwie der Bezug fehlt. Sowohl EE als euch Korknadel, worauf bezieht ihr "Die gleiche Branche" ? Die gleiche Branche wie wer ?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: sir_paul am 26.10.2010 | 08:37
Na allgemein Gesprochen, es gibt Metzger die arbeiten viel, es gibt Metzger die arbeiten wenig. Es gibt ITler die arbeiten viel, es gibt ITler die arbeiten wenig. Sowas ist nur schwer ausschließlich von der Branche abhängig zu machen...
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 26.10.2010 | 08:40
Wobei mir jetzt irgendwie der Bezug fehlt. Sowohl EE als euch Korknadel, worauf bezieht ihr "Die gleiche Branche" ? Die gleiche Branche wie wer ?


OT:
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Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Samael am 26.10.2010 | 08:41
Naja, es gibt ja neben dem ÖD noch ein paar weitere Faktoren, welche den Stresspegel ziemlich direkt bedingen. Ich schaffe es leider auch nur rund 3 mal im Monat zum Spielen. Mehr ist nicht drin, obwohl ich sehr gerne öfter spielen würde.

Klar, der ÖD war jetzt nur beispielhaft/plakativ genannt.

4x Rollenspiel (oder jedwede andere Hobby-Aktivität die vier und mehr Stunden Zeit am Stück benötigt) je Woche geht jedenfalls meiner Erfahrung nach für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer mit Familie einfach nicht. Selbst wenn man keine Familie hat, aber einen anstrengenden Job sehe ich kaum wie das gehen soll.

1 / Woche sieht da schon anders aus, ich denk das bekommt fast jeder hin, wenn er die Prioritäten entsprechend setzt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 26.10.2010 | 09:07
Sicherlich begünstigt die Tatsache, dass ich keine Kinder habe und eine reguläre 5 Tage Woche mit 39,5 Stunden begünstigt, dass ich so viel Zeit zum Rollenspiel habe.

Aber die meisten Runden finden Freitag abend bis Sontag statt und damit häufig zwei Wochenendtage. Dazu komt die Mittwochsrunde.

Und sicherlich habe ich mit den Mitspielern Glück, die die Runden füllen. Wobei nicht da natürlich auch einige bei sind, die auch nur ein mal die Woche plus einmal im Monat spielen.

Es sind halt unterschiedliche Spieler im meinem Umkreis, und nicht jeder der viel spielt ist im ÖD, das sind nur drei Mitspieler. Aber Familie hat niemand. Und die ersten die jetzt eine kleine Tochter haben, versuchen weiterhin jeden Freitags abend zu spielen, was bisher auch klappt.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: sir_paul am 26.10.2010 | 09:47
Hallo Xemides, schön das es in deiner Umgebung so gut läuft  :d

Leider hat aber nicht jeder dieses Glück, mehr wollte ich zumindest nicht zum Ausdruck bringen!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 26.10.2010 | 09:51
Und das ist ja nun wirklich langsam off topic, auch wenn ich Xemides beneide.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 26.10.2010 | 09:56
Und das ist ja nun wirklich langsam off topic, auch wenn ich Xemides beneide.

Eigentlich schon lange  ;). Aber ich höre jetzt mal auf. Eigentlich wollte ich ja sagen, dass meine Zeit fürs Spiel vor 10 Jahren noch weniger war als heute.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 26.10.2010 | 15:28
Da, zurueck. Hatte mir am Freitag nach Mittag ueberlegt es einfach sein zu lassen, aber nunja, ich kam nicht umhin den Thread kurz anzuklicken ... allez, ...

Das bestreite ich. Ich kenne kaum Rollenspieler in dem Alter, die meisten sind mittlerweile zwischen 30 und 40.
Ich denke man sozialisiert automatisch mit Rollenspieler im gleichen Alter. Leute haben auch mit 30+ noch Zeit zum Rollenspiel die Frage ist ob da auch noch die Lust da ist.
Und was das angeht ist der Spielstil doch so ziemlich egal ausser das er sich vielleicht stabilisiert.

Damit implizierst Du aber, dass dies automatisch der Fall sei. Das verwundert mich ein wenig, denn wieso sollte unter dem freien Spiel die Immersion leiden? Und andersrum gefragt, wieso sollte sie beim "Erzählonkelspiel" gewährleistet sein?
Weil wenn wir davon ausgehen das Immersion das hineinversetzen in eine Geschichte bedeutet dies leichter faellt wenn die Geschichte besteht und die narrative Arbeit aufgeteilt ist als wenn die Geschichte nicht besteht und jeder noch dran rumkloeppeln muss damit ueberhaupt etwas zustande kommt.

Es ist eine typische Entwicklung der Spielvorlieben vom RR zu freierem Spiel. Selten andersherum. D.h. man zieht sich junge unwissende Kunden heran und erzieht sie zu RR und gleichzeitiglaufen einem die älteren, erfahreneren Kunden weg, die das nun gefühlt lange genug gemacht haben.

Gegenstimmen?
Die Aussage halte ich fuer absolut hanebueschenden Unsinn.
Der abgesehen davon das er gerade mal alle als uninformierte Anfaenger beleidigt die laenger gerne Metaplot Intensive RPG Systeme spielen.
Und der darueberhinaus sich die unverschaemtheit rausnimmt die eigene Vorliebe als allgemeingueltig, allein seelig machen und ueberlegen zu deklarieren.

Ich kann die typische Entwicklung vom Metaplot gebundenen bzw. vordesignten Spiel zum freien Spiel nicht nach voll ziehen.
Bei mir war es so das ich irgendwann von freien Spielen die faxen dicke hatte.
Trotzdem wuerde ich nun mir nicht anmassen diagnostizieren zu wollen welcher Weg (Metaplot -> Frei, Frei -> Metaplot, Konstanz) der haeufigste ist.
Desweiteren spiele ich von 2005 bis nun ein System mit Metaplot und nicht unbedingt sooo freier Praegung und obwohl ich nicht unwissend bin oder neu.
Nun und selbst frueher, vor 2005, hat mir der Frontal Zusammenstoss mit weniger RR und Metaplot habenden Settings nicht gefallen.

Zumal deine Theorie dem tendentiell doch eher klaeglichen vorsich her duempeln der nWoD widerspricht.

Sobald aber die Spieler nicht einsehen, einen Plot abzulaufen, sondern Spannung und/oder Entscheidungsfreiheit wollen, ist das ganze Plotspiel für die Katz.
Ein Plotspiel ist in der Regel spannend und kann auch Entscheidungsfreiheit bieten.

Zitat
Charakterspiel ist einfacher mit Charakterspielern am Tisch. Sobald aber die Spieler sich zurücklehnen und vom Spielleiter erzählt bekommen wollen, was "ihre" Charatere jetzt zu tun haben, damit die story vorankommt, ist das Charakterspiel für die Katz.
Waere dem so wuerde VtM nicht funktioniert haben.

Zitat
Kann man sich kein Sozialabenteuer vorstellen, wo es am Ende heißen kann: [..]
Klingt fuer mich wie eine Auflistung recht willkuerlicher, unfairer Entscheidungen und das Spieler in der Gruppe vor anderen bevorzugt werden.

Zitat
Die Behauptung, dass ein ergebnisoffener Spielstil bei "Sozialen Herausforderungen" prinzipiell schwerer wäre als ein Storyspiel, leuchtet mir nicht ein.
Na und mir leuchtet nicht ein wieso Spannung und Entscheidungsfreiheit im freien Spiel leichter ist als im Metaplot / Story orientierten Spiel.


Und deshalb sage ich es noch einmal: Es käme auf einen Test an, ob die Metaplottisten nicht auch mit abgemildertem Metaplot, mit etwas weniger Bauchpinselei im Boten und mit ABs, die eben auch mal in die Hose gehen können, zufrieden, vielleicht sogar begeistert wären.
Was fuehrt dich zu dieser Ueberzeugung? Weil es bisher immer so gut geklappt hat Metaplot Fans an modulare, ergebnisoffene Dinge heran fuehrte?

Ich hoffe es ist okay wenn ich zu einem anderen System auszuholen, aber wie toll die Idee angenommen wird Metaplottisten den Metaplot abzuholen hat doch White Wolf bis an den Rand der kompletten Selbstzerstoerung vorgemacht.

Einst hatten sie ein System mit einem Metaplot, mit starken NSCs und wo teilweise auch mal gerailroadt wurde was das Zeug hergibt, wenn man die Staedtebuecher nicht fuer freie Sachen nutzte, aber mit einer zahlreichen, kaufwilligen Kundschaft aus absolut treuen Fans.

Dann haben sie das System beendet und eins ohne Metaplot raus gebracht, ohne starke NSC, ohne derartige railroad Inspiration aber dafuer mit Sandboxen, Baukaesten, Player Empowerment und sonst so was das Herz der 'wahren Rollenspieler' begehrt.
Und was ist passiert? Es ist jaemmerlich krepiert!
Weil die "Metaplottisten" keinen Anlass sahen so etwas zu spielen das keinen Arsch in der Hose bzw. Metaplot hat, weil man RPG spielen will und nicht erst noch Welten bauen mag und weil bei dem ganzen PE und Zeug das Bauchpinsel-Gefuehl weg ist.

Wobei sich zudem noch Feder und Schwert in Deutschland bedeutend schneller von dem Veroeffentlicher eines seinerzeit beliebten RPG zu "Geschaeftsaufgabe auf dem WW" Sektor lang legte.
Nun und White Wolf in so schlechten Zahlen rum eiert das sie nicht nur das alte System, welchen sie die Pest wuenschten, die wiedergeburt per PDF goennen sondern es noch als Basis fuer ein MMO 2012 nehmen..

Zitat
Sicher gäbe es dann auch einen Teil der Metaplottisten wie Teylen, die mit dem Kompromiss nicht zufrieden wären, [..]
Wieso glaubst du bin ich Metaplottist?
Nun und ja, es wuerde jede Menge Metaplottisten geben, wie es auch bei Vampire Die Maskerade jede Menge Metaplottisten gab die durch ihre Weigerung etwas anderes zu werden Requiem zum Tode verurteilten.


Ich glaube du unterschaetzt bei weiten wie konservativ Fans sind was ihre gewohnte und geliebte Spielwiese angeht. Nun und mit einem Umzug auf einer Rat-Con zu drohen weil eine Handvoll Redakteuere gingen mag zwar kindisch erscheinen, ist aber aus meiner Ansicht nach ein Indikator das DSA Fans noch Metaplot fanatischer sind als ihrer Zeit die VtM Fans.
Zitat
Und zwar schon allein deshalb, weil die Chance, dass ein AB richtig danebengehen kann, die Motivation der Spieler doch ungemein erhöht.
Weil es auch so richtig viel Spass macht mal endgueltig zu versagen?

Zitat
Dazu kommt noch, dass man das geskriptete Ergebnis eines ABs ja auch als Option anbieten könnte: In irgendwelchen grau unterlegten Kästen könnte man dem SL Tipps geben, wie er sicher stellt, dass die Helden Bögenhaven retten, wenn ihm daran gelegen ist.
"Metaplottisten" sind nicht bloed und lassen sich nicht durch halbgare Sachen etwas bieten das kein Fisch und kein Fleisch ist.

Zumal da das Salz in der Suppe, das man nicht nur Boegenhaven gerettet hat sondern es danach in Folge Abenteuern [oder dem Boten] gerettet ist fehlt.

Und das nur weil eine Gruppe Sandkasten Spieler nicht mit den Konsequenzen im Boten und fuer weitere Abenteuer klar kommt.
Rollenspiel ist doch keine Waldorf Schule o.o

Zitat
Dabei würde aber jedem deutlich, dass es in dem AB nicht darum geht, ein gewisses Ergebnis zu erspielen
Das ist wie Tofu Wuerstchen als Wuerstchen ersatz.
Sehen dann ja auch als Wuerstchen. Sind aber keine.
Und Leute die Fleisch lieben werden damit tendentiell nicht gluecklich.



Wobei ich immer noch nicht verstehe wieso Metaplot-NichtMoeger nicht einfach den Metaplot ignorieren oder als Supermarkt betrachten. Vielleicht mag mich wer aufklaeren?
(Die Frage ist wohl auf Seite 4 untergegangen oder ich hab die Antwort uebersehen)

Ein bisschen macht es den Eindruck als wenn man jemanden "Die Siedler von Catan" gibt.
Der ist dann auch total gluecklich damit und spielt es. Dann kommen "Die Seefahrer" und "Staedte und Ritter" raus und ploetzlich beschwert man sie wieso den nur. Sei ja alles abzocke und wuerde die Spieler verderben die Erweiterungen moegen. Weil man sekbst nur die Siedler von Catan mag oder nur das Original Spiel und "Haendler und Barbaren".
Statt dessen koennte man doch auch einfach spielen was man mag? Und nicht dem Rest vor werfen das er sich noch nicht so toll entwickelt hat wie man selbst,..
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 26.10.2010 | 15:39
Die Aussage halte ich fuer absolut hanebueschenden Unsinn.
Der abgesehen davon das er gerade mal alle als uninformierte Anfaenger beleidigt die laenger gerne Metaplot Intensive RPG Systeme spielen.
Und der darueberhinaus sich die unverschaemtheit rausnimmt die eigene Vorliebe als allgemeingueltig, allein seelig machen und ueberlegen zu deklarieren.

Ich kann die typische Entwicklung vom Metaplot gebundenen bzw. vordesignten Spiel zum freien Spiel nicht nach voll ziehen.

Ups. Niemand sollte hier herabgesetzt werden. Ich philosophierte hier nur so locker rum, was aus meiner Erfahrung eine typische "Karriere" wäre. In meinem Post findest Du auch gar keine Wertung. Nur eine lose Kette von "Rollenspiellebensabschnitten".
Wie Du das als abwertend und anmaßend lesen kannst, ist mir schleierhaft. Mit "lang genug gespielt" ist doch nichts über Qualität gesagt, sondern über die Häufigkeit. Jeden Tag ein Steak vom Koberind mag ja irgendwann auch nicht mehr schmecken.

Und gerade weil ich weiß, dass meine Wahrnehmung ja nicht die einzig wahre sein kann, habe ich nach Euren Erfahrungen gefragt.

Also alles ist gut! Wirklich!

Ich habe übrigens noch in diesem Jahr die Simyalatrilogie zu Ende gespielt, bin also kein "Besserspieler". Auch habe ich die Schwächen von freiem Spiel erfahren, wenn die Spieler ohne Plot so dahin dümpeln. Daher würde ich auch immer einen Plot haben wollen oder derer viele, aber ich würde nicht mehr auf ein Ergebnis von Szenen oder der Handlung drängen.

Ich entwickele mich also davon weg, vielleicht ja auch zurück oder weiter oder weiß der Geier. Und da gehts mir ja wohl nicht alleine so.
Und dass Du und Xemides andere Erfahrungen gemacht haben/noch machen ist doch gut, denn das beruhigt mich irgendwie.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 26.10.2010 | 15:44
Als Nachtrag:
Wobei ich immer noch nicht verstehe wieso Metaplot-NichtMoeger nicht einfach den Metaplot ignorieren oder als Supermarkt betrachten. Vielleicht mag mich wer aufklaeren?

Es ist schwierig, den Metaplot zu ignorieren, weil er einfach in so vielen Produkten drinsteckt. So viele AB die einen Metaplotbezug haben, von den Regionalbänden ganz zu schweigen. Abgesehen von dem vielen Platz, den das einnimmt, ist er (der Metaplot) offensichtlich der Grund für Produkte, auch eine bestimmte Spielweise zu bedingen. Denn der Ausgang muss ja so und so sein, sonst kippt der Metaplot. Und da wird man dann allein gelassen, wenn man die "Schiene" verlassen möchte.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 26.10.2010 | 15:58
Dann koennte man aber doch nur nehmen was in den Regionalbaenden steht und was einem gefaellt?
Zumal doch Aventurien so gross ist das wenn man in der einen Ecke man wider dem Metaplot wildert man noch andere Regionen hat.
Nun und wenn man dann gegen den Metaplot handelte hat man idR. doch auch eine starke eigene Geschichte? Dann kann man die Hinweise ignorieren oder ein Was waere Wenn erschaffen. Wo man das was in Abenteuern steht nur noch als Plot Idee aufnimmt?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 26.10.2010 | 16:48
Teylen, ich möchte -- hoppsa, eigentlich ist möchten das falsche Wort, ich tu's halt irgendwie -- nur auf zwei Dinge aus Deinem Post eingehen:

Weil wenn wir davon ausgehen das Immersion das hineinversetzen in eine Geschichte bedeutet dies leichter faellt wenn die Geschichte besteht und die narrative Arbeit aufgeteilt ist als wenn die Geschichte nicht besteht und jeder noch dran rumkloeppeln muss damit ueberhaupt etwas zustande kommt.

Im Theater (und ich habe ein paar Semester lang Schauspiel studiert) lernt man das, was Du als Immersion bezeichnest, nämlich, sich in eine Lage, eine Stimmung, einen Charakter hineinzuversetzen, erst mal nicht, in dem man ein geskriptetes Stück, also eine fertige geschichte spielt/einstudiert, sondern -- man staune! -- durch Improvisation, dadurch, dass man die Dinge und auch die Geschichte selbst entwickelt.

Damit will ich jetzt nicht sagen, dass man im Rollenspiel keine "Immersion" erreichen kann, ohne vorher improvisiert zu haben, ich sage auch gar nicht, dass es im "Erzählspiel" keine Immersion geben kann, ich sage nur, dass es auch ohne Geschichte Immersion geben kann. Ganz abgesehen davon habe ich selbst BEI MIR die Erfahrung gemacht, dass ich als Spieler in den freien Passagen einer Kampagne immer besser im Charakter drin war als in den klassischen, vorgegeben Szenen.

Von daher -- und nichts anderes wollte ich sagen und habe ich gesagt: Was Immersion angeht, ist der Spielstil völlig schnuppe. Da geht es nur um persönliche Veranlagungen/Vorlieben/Prägungen.

Und ACHTUNG: ich sage NICHT, dass Immersion im Erzählspiel schwerer zu erreichen wäre!

Vorsichtshalber kopiere ich hier noch mal rein, was ich geschrieben habe. Lies es und siehe, dass ich das auch zuvor nicht gesagt habe:

Zitat
Damit implizierst Du aber, dass dies automatisch der Fall sei. Das verwundert mich ein wenig, denn wieso sollte unter dem freien Spiel die Immersion leiden? Und andersrum gefragt, wieso sollte sie beim "Erzählonkelspiel" gewährleistet sein?

Wobei ich immer noch nicht verstehe wieso Metaplot-NichtMoeger nicht einfach den Metaplot ignorieren oder als Supermarkt betrachten. Vielleicht mag mich wer aufklaeren?
(Die Frage ist wohl auf Seite 4 untergegangen oder ich hab die Antwort uebersehen)

Ich habe etliche Male gesagt, dass ich den Metaplot nicht ignorieren will, sondern dass ich entsprechende AB sogar sehr begrüße, nur nicht die Art, wie sie daherkommen und mit anderen Produkten, insbesondere der offiziellen Geschichtsschreibung, verzahnt sind. Ich habe den Eindruck, Du gehst zu sehr von WoD aus. Mir geht es aber um Aventurien, um grandiose verpasste Gelegenheiten, denn aus der Vernichtung des Omegatherions, aus dem Basiliskenkönig, aus dem Jahr des Feuers hätte man tolle Sachen machen können. So, wie die ABs aber jetzt sind, sind sie trotz einiger schöner Ansätze für viele Spieler eben krampfig (und Du musst mir jetzt nicht sagen, dass es Spieler gibt, denen das gefällt, das ist mir nämlich bewusst, aber es ist doch mein gutes Recht, zu formulieren, was mir daran nicht passt und was ich mir wünsche, zumal die Kritik ja doch recht breit geäußert wird.)

Und meine Kritik am Metaplot in diesem Thread hat nur und ausschließlich etwas mit DSA zu tun, nichts, rein gar nichts mit WoD. Und ich bin eben nun mal der Überzeugung, dass die Modulform, wie sie in vielen Warhammern-ABs (die Du nicht kennst, weshalb Du Dich vielleicht über meine Wünsche wunderst, keine Ahnung) vorkommt und die einen Kompromiss zwischen völlig offener Sandbox und vorgeskriptetem Abenteuerablauf darstellt, für DSA-ABs bestens geeignet wären, zum Beispiel für ein AB, in dem es darum geht, nach Warunk zu pilgern und das Omegatherion abzuschlachten.

Ich habe nirgends gesagt, dass ich in Zukunft nur noch "freies Spiel" und "reine Sandboxen" möchte. Nur, weil bei einem AB vorher noch nicht klar ist, ob die Spieler am Ende erfolgreich sind oder nicht, ist das doch noch kein "freies Spiel" in puristischer Reinform.

Sondern. Ein. Kompromiss.

Weshalb ich ja auch glaube, dass viele, viele Spieler gar nicht so allergisch darauf reagieren würden, wie es oft heraufbeschworen wird, wobei mir bewusst ist, dass ich mich irren kann ....

EDIT: Ersten Satz nach erstem Zitat gestrichen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 26.10.2010 | 17:19
Ich wollte eigentlich auch am Freitag den Thread nimmer oeffnen :P
Hat mir dennoch fast die Schuhe ausgezogen weshalb ich ihn nicht nur oeffnete sondern auch postete.

Zitat
Im Theater [..] lernt man das, was Du als Immersion bezeichnest, [..]  erst mal nicht, in dem man ein geskriptetes Stück, also eine fertige geschichte spielt/einstudiert, sondern -- man staune! -- durch Improvisation, dadurch, dass man die Dinge und auch die Geschichte selbst entwickelt.
Das liesst sich bei der Beschreibung des Wikipedia Artikel bezueglich der herangehensweise von Method Acting aber ziemlich anders.

Ansonsten fuehrte ich konkrete Gruende an wieso ich denke das es bei nicht Story orientierten Spielen schwieriger ist als bei freien. Von mir aus kannst du darauf gerne eingehen und entsprechend entkraeften.

Zitat
Was Immersion angeht, ist der Spielstil völlig schnuppe. Da geht es nur um persönliche Veranlagungen/Vorlieben/Prägungen.
Ich behaupte das fuer die Immersion der Spielstil ebenso schnuppe ist wie fuer die Frage des Railroading..

Zitat
Ich habe etliche Male gesagt, dass ich den Metaplot nicht ignorieren will, sondern dass ich entsprechende AB sogar sehr begrüße, nur nicht die Art, wie sie daherkommen und mit anderen Produkten, insbesondere der offiziellen Geschichtsschreibung, verzahnt sind.
Dann sehe ich das Problem nicht.
Der Omegatherion ist vernichtet und wenn der/die Spieler wollen koennen sie doch nette Folge Abenteuer spinnen. Nun oder erspielen wie sie das Wesen selbst umbringen, erspielen wie sie dem Wesen den Hintern retten oder keine Ahnung irgendwas mit Rondra machen, was auch immer.

Zitat
Und meine Kritik am Metaplot in diesem Thread hat nur und ausschließlich etwas mit DSA zu tun, nichts, rein gar nichts mit WoD.
Imho hat die WoD mehr mit DSA zu tun als Warhammer. :P
VtM wird sogar in WdM erwaehnt, Warhammer nicht. :P

Nun und ich finde es nicht abwegig wenn man spekuliert den Metaplot umzugestalten mal zu Spielen zu schauen wo der Metaplot umgestaltet wurde, und was fuer Folgen das hatte.

Zitat
Und ich bin eben nun mal der Überzeugung, dass die Modulform, wie sie in vielen Warhammern-ABs [..] vorkommt und die einen Kompromiss zwischen völlig offener Sandbox und vorgeskriptetem Abenteuerablauf darstellt, für DSA-ABs bestens geeignet wären, zum Beispiel für ein AB, in dem es darum geht, nach Warunk zu pilgern und das Omegatherion abzuschlachten.
Ich sehe nicht in wie weit ein Abenteuer Modul, das als Modul schliesslich doch eher kein Metaplot schreibt, ein Kompromiss ist.
Das klingt eher nach Dungeon Crawl Abenteuern die mit Metaplot oder Storytelling wie es DSA vor zu schweben scheint weniger zu tun hat.

Wenn ein bzw. die Abenteuer nicht mehr mit dem Ergebnis den Metaplot gestalten, verfehlen sie doch aus Metaplot Sicht komplett den Punkt.

Dealgth.. hatte da einen Vorschlag der imho ein Kompromiss ist, aber das?

Oder gestaltet es sich so das der unvermeidliche Metaplot Impact anstelle des Ende in die Mitte oder den Anfang des Abenteuer gelegt wird?

Zitat
Weshalb ich ja auch glaube, dass viele, viele Spieler gar nicht so allergisch darauf reagieren würden, wie es oft heraufbeschworen wird, wobei mir bewusst ist, dass ich mich irren kann ....
Ich sehe den Kompromiss nicht.
Ich sehe da eher nur das die Freunde des Metaplots um genau das gebracht werden was ihnen Spass macht. Bei Metaplot Ereignisse mitten drin statt nur lesend dabei zu sein.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 26.10.2010 | 17:29
Es tut mir leid das ich gewagt habe eine Meinung zu aeussern.
Vermutlich haette ich andaechtig ob deiner paar Semester Schauspiel Studium die Klappe gehalten.
Kann ja nicht angehen das hier wer eine Meinung aeussert die deiner widerspricht.  :ctlu:

Habe den Satz des Anstoßes in meinem letzten Post gestrichen.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 26.10.2010 | 17:31
Habe ich dann auch mal ^^
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: weidenrange am 26.10.2010 | 17:43
Hi Leute

Tja, leider habe ich für meine ursprüngliche Antwort zu viel Zeit gebraucht.
Aber es geht mir darum:

Zitat
Wobei ich immer noch nicht verstehe wieso Metaplot-NichtMoeger nicht einfach den Metaplot ignorieren oder als Supermarkt betrachten. Vielleicht mag mich wer aufklaeren?

Metaplot an und für sich stört mich nicht, sondern wird von mir als Meister und als Spieler regelmäßig betrieben. Meine Helden und die Helden einer Gruppe knüpfen immer an das bisher erlebte an. Durch die Charaktererstellung und Charakterentstehung bringen die Helden und deren Abenteuer automatisch einen gewissen Meta- ok. eher Subplot mit sich. Die Abenteuer stehen dadurch nciht so einsam nebeneinander sondern sind miteinander verbunden.

An den Metaplots in DSA stört mich allerdings, dass ich, wenn ich ein offizielles Abenteuer kaufe, darin nicht nur Verweise auf die Regionalbände bestehen, sondern auch auf andere Abenteuer in einer Form, die es mir nur dann ermöglichen die Informationen halbwegs einzuschätzen, wenn ich die erwähnten Abenteuer kenne. Hier ein Beispiel aus der Unersätzliche.: "Im Abenteuer selbst werden sie auf ein paar Ausagen stoßen, deren Zusammenhang Ihnen möglicherweise nicht ersichtlich ist.  Sie können das Abenteuer auch ohne Kentnis von ... leiten, nehmen Sie dann diese Aussagen als gegeben hin." Dazu ein kurzer Abriss über den zurgrunde liegenden Metaplot, bei dem ich schon beim ersten Satz merke, dass ich keine Ahnung habe worum es eigentlich geht.
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Weil ich ... nur gerüchte Weise kenne, und da ich ... weder gespielt noch geleitet habe mir den Spass an der Entdeckung des Abenteuer nicht unnötig zu nichte machen will. Ein Abenteuer das ich schon kenne ist für mich nur noch als Meister interessant.

Ich möchte noch dazu sagen, dass ich die Variante "Spielwiese = keine offiziellen Abenteuer" wie es ja scheinbar für einige Regionen verwendet wird, überhaupt nicht schätze. Ich möchte offizielle Abenteuer in ganz Avenurien haben.

Aber zurück zum Thema. Bevor ich also halbwegs einschätzen kann, ob das Abenteuer überhaupt im Ansatz für die Gruppe geeignet ist muss ich also einiges an Wissen zusammentragen, auch wenn hier steht es geht ohne. In dem Moment wo dentsprechende Aussagen getätigt werden, kann ich sicher sein, dass irgend ein Held genau die genauer in betracht ziehen will. Ich muss das Abenteuer also reduzieren. Blöd nur, wenn dadurch das ganze Abenteuer seinen Sinn verliert. Ohne genaues Metaplotwissen sind die aufgeführten Marken nichts weiter als Worte ohne Bedeutung.

Und dann kommt noch etwas hinzu. Neben dem Metaplot, der in Teilen sicher stark von dem Punkt abweicht an dem meine Gruppe gerade ist, muss ich auch noch die Subplots, die Charaktere, die Spieler und deren Spielweise, und den Spielstand in Betracht ziehen.
Im Endeffekt muss ich jedes Mal wenn mich ein Abenteuer interessiert befürchten, dass ich das Geld dafür zum Fenster raus werfe.

In der Hinsicht fand ich das Problem bei der Spielsteinkampange recht gut gelöst.
Da war nämlich der Metaplot der Sonderweg. Da stand dann: Falls sie das Abenteuer im Rahmen der Kampagne spielen, dann können sie folgende Aspekte, personen etc noch einbringen. Und so weiter. Kurze erklärung worum es im Metaplot ging, und fertig. Das Abenteuer war als Einzelabenteuer spielbar und Ergebnis offen, und dem Metaplot wurde genüge getan.

Zitat
Dann koennte man aber doch nur nehmen was in den Regionalbaenden steht und was einem gefaellt?
Zumal doch Aventurien so gross ist das wenn man in der einen Ecke man wider dem Metaplot wildert man noch andere Regionen hat.
Nun und wenn man dann gegen den Metaplot handelte hat man idR. doch auch eine starke eigene Geschichte? Dann kann man die Hinweise ignorieren oder ein Was waere Wenn erschaffen. Wo man das was in Abenteuern steht nur noch als Plot Idee aufnimmt?

Naja, die Regionalbände sind da schon ganz gut. Aber ich kann trotzdem nicht das Abenteuer spielen von denen in den Foren und auf Cons geschwärmt wird. Ich will nicht ständig auf andere Regionen ausweichen müssen, oder hinnehmen müssen dass in bestimmten Regionen so gut wie keine Abenteuer erscheinen. Dazu kommt, dass 18 Euro (oder auch mehr) viel Geld ist, nur um eine Plotidee zu erhalten, die ich sogar noch herausfiltern muss. Die eigene Geschichte ist schön, ist gerade das was mir gefällt, aber müssen mir deshalb offizielle Abenteuer verwehrt bleiben?

Ach ja, zu der anderen Frage:
Zitat
Weil es auch so richtig viel Spass macht mal endgueltig zu versagen?

Ohja, nichts ist spannender als die Frage ob man es nicht vielleicht doch noch schafft. Das funktioniert nur, solange man nicht aufgrund von Spielleiterwillkür keine andere Wahl hatte. Natürlich ist versagen relativ. Die Unschuldigen sind gerettet, aber der Bösewicht ist entkommen. Man hat den Bösewicht, aber man hat nicht alle Unschuldigen retten können. Beide Male könnte man von versagen sprechen. Und wenn die Spieler einmal aus schierer Dummheit, Selbstverliebtheit oder ähnlichem versagt haben, werden sie das nächste mal sich mehr wie Helden benehmen.
Es sei denn natürlich, dass es dem gespielten Charakter entspricht, dann macht es natürlich doppelt Spass zu verlieren.

Grüße
Weidenrange
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 26.10.2010 | 17:50
Das liesst sich bei der Beschreibung des Wikipedia Artikel bezueglich der herangehensweise von Method Acting aber ziemlich anders.

OT:
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Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: D. M_Athair am 26.10.2010 | 20:13
Zumal deine Theorie dem tendentiell doch eher klaeglichen vorsich her duempeln der nWoD widerspricht.
Für die nWoD hat White Wolf ja auch DESASTRÖSES Marketing betrieben.
Das Ergebnis, war seit dem Aus der deutschen Version absehbar.



Na und mir leuchtet nicht ein wieso Spannung und Entscheidungsfreiheit im freien Spiel leichter ist als im Metaplot / Story orientierten Spiel.
Vorsicht!
Metaplot-Spiel und story-orientiertes Spiel muss nicht dasselbe sein. Es gibt auch Spielformen, bei denen eines das andere ausschließt!

[A]ber wie toll die Idee angenommen wird Metaplottisten den Metaplot abzuholen, hat doch White Wolf bis an den Rand der kompletten Selbstzerstoerung vorgemacht.
Das war Teil des Problems von White Wolfs völlig dysfunktionalem Marketing.
Wenn ich Disney-Cineasten von skandinavischen Indiefilmen begeistern will, dann nützt es nicht nur zu sagen:
"Das ist in den Disney-Studios produziert worden. Hier für euch!"
Das kann auch nicht funktionieren.


Wobei ich immer noch nicht verstehe wieso Metaplot-NichtMoeger nicht einfach den Metaplot ignorieren oder als Supermarkt betrachten. Vielleicht mag mich wer aufklaeren?
(Die Frage ist wohl auf Seite 4 untergegangen oder ich hab die Antwort uebersehen)
Weil der Metapolt eben doch häufig nicht optional ist. Weil es keine "entry-" oder "exit points" gibt. Weil ich das Material für das hier vielgeschimpfte "freie" Spiel mühsam umbauen muss; Stichwort: Verzahnung mit AB, anderen Abenteuern, ... (In ausführlich kommt das vielleicht noch, wenn ich mal mehr Zeit habe und nicht so elend müde bin.)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 27.10.2010 | 12:05
...
Ein Plotspiel ist in der Regel spannend und kann auch Entscheidungsfreiheit bieten.
Waere dem so wuerde VtM nicht funktioniert haben.
Klingt fuer mich wie eine Auflistung recht willkuerlicher, unfairer Entscheidungen und das Spieler in der Gruppe vor anderen bevorzugt werden.
Na und mir leuchtet nicht ein wieso Spannung und Entscheidungsfreiheit im freien Spiel leichter ist als im Metaplot / Story orientierten Spiel.
...
Ich hoffe es ist okay wenn ich zu einem anderen System auszuholen, aber wie toll die Idee angenommen wird Metaplottisten den Metaplot abzuholen hat doch White Wolf bis an den Rand der kompletten Selbstzerstoerung vorgemacht.
...
Einst hatten sie ein System mit einem Metaplot, mit starken NSCs und wo teilweise auch mal gerailroadt wurde was das Zeug hergibt, wenn man die Staedtebuecher nicht fuer freie Sachen nutzte, aber mit einer zahlreichen, kaufwilligen Kundschaft aus absolut treuen Fans.
....
Dann haben sie das System beendet und eins ohne Metaplot raus gebracht, ohne starke NSC, ohne derartige railroad Inspiration aber dafuer mit Sandboxen, Baukaesten, Player Empowerment und sonst so was das Herz der 'wahren Rollenspieler' begehrt.
Und was ist passiert? Es ist jaemmerlich krepiert!

Zum ersten: Die Aussage:
Zitat
Ein Plotspiel ist in der Regel spannend und kann auch Entscheidungsfreiheit bieten.

(Hervorhebung von mir) ist nur teilweise zutreffend. Ein Plotspiel kann kaum Entscheidungsfreiheit bieten - Entscheidungsfreieheit setzt die Abwesenheit eines Plots voraus. Aber das haben wir schon 500 mal durchdekliniert, das räumt sogar TAFKAKB in gewissen Grenzen ein.

Hinsichtlich der Spannung ist die Aussage schon zutreffender, Plotspiel erzeugt eine bestimmte Art von Spannung, ähnlich wie ein Buch, das spannend bleibt, obwohl der Leser nichts am Ausgang ändern kann und bei den meisten Trivialgenres das Ende in groben Zügen schon kennt (im Krimi wird der Täter gefasst usw.). Die von mir in der Unterscheidung zum Plotspiel gemeinte Spannung beruht aber auf anderen Gründen: der Unvorhersehbarkeit der zukünftigen Ereignisse, die von Spielerhandlungen abhängig sind. Normalerweise wird diese Unvorhersehbarkeit im Rollenspiel durch Würfeln erzeugt: Hat eine Spielerhandlung Erfolg oder nicht? Im plotgetriebenen Erzählspiel gibt es diese Art der Spannung einfach nicht - wenn der erfolg einer Spieler- (oder NSC-)Aktion dem Zufall (Würfel) überlassen bleibt, entstehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Handlungsverläufe, die sich nicht um den Plot scheren!

(Dass es ein nicht-plotgetriebenes, offenes Erzählspiel geben mag, kann sein - aber in einem Plot bestimmt nunmal der Plot was passiert, und nicht die Spieler und nicht die Würfel.)

Zitat
Klingt fuer mich wie eine Auflistung recht willkuerlicher, unfairer Entscheidungen und das Spieler in der Gruppe vor anderen bevorzugt werden.

Die Auflistung "willkürlicher Entscheidungen" ist, wenn Du mal richtig nachliest, schlicht und einfach eine Ergebnisaufstellung eines fiktionalen "offenen" Stadtabenteuers. Grundannahme ist, dass diese Ergebnisse sich aufgrund von Spielerentscheidungen und Würfelwürfen ergeben haben, also nicht festgelegt waren.  Man muss nicht alle Stadtabenteuer vampirisieren. Mir hängt es wirklich zum Hals raus, dass man jedesmal aufs neue sagen muss, dass Stadtabenteuer nicht unbedingt "Durchprügeln mit der Plotpeitsche" bedeuten muss. Aber vielleicht täusche ich mich ja, und ein Stadtabenteuer kann wirklich nur ein Durschleifen der Spieler an der Plotkette sein. Dann streiche meine Ausführungen über die Möglichkeit, ein Stadtabeneteuer auch offen (und das heißt auch mit Risiko des Scheiterns und Möglichkeit der Teilerfolge) spielen zu können. Wenn das so ist, ist das traurig für das Rollenspiel.

Zitat
Na und mir leuchtet nicht ein wieso Spannung und Entscheidungsfreiheit im freien Spiel leichter ist als im Metaplot / Story orientierten Spiel.

Metaplot und storyspiel sind erstmal zwei verschiedene Sachen, die sich zwar oft, sehr oft berühren, aber auch unabhängig voneinander existieren können. Metaplot zerstört Entscheidungsfreiheit, weil keine Entscheidungen zulässig sind, die den Metaplot beeinflussen dürfen. Wenn man den Metaplot herausstellt, z.B. eine "politische" DSA-Kampagne spielen will, dann schränkt der Metaplot den Entscheidungsrahmen der Spieler drastisch ein. Wenn man eine unpolitische DSA-Kampagne spielen will - Tatzelwurmjagen in Hintertupfingen - dann ist der Metaplot hinischtlich der Spielerentscheidungen natürlich irrelevant.

Storyspiel schränkt den Entscheidungsrahmen immer ein. Es geht garnicht anders, den Entscheidungen können mit hoher Wahrscheinlichkeit den Storyverlauf brechen. Wenn die Spieler sich der Fraktion A (wie Anarchen) anschließen sollen, damit das dramatische Ende der Story (Verrat des Anarchenführers an den Sabbat) auch die nötige herzschmerzebene erreicht, dann dürfen die Spieler sich nicht für Option B (wie Brujahidealist) oder Option C (wie Camarilla) entscheiden. Der Illusionismus propagiert, dass es möglich ist, eine Story zu spielen und den Spielern dabei Entscheidungsfreiheit vorzugaukeln. In einigen Fällen mag das funktionieren - aber oft, sehr oft geht es eben nicht. Story und Entscheidungsfreiheit schließen sich begrifflich aus.

(Die "emergente Story" ist ein anderes Problem, denn sowas ist ein Ziel des offenen Spiels. Da ist, um es mal in den Worten eines prominenten Pfälzers auszudrücken, "wichtig, was hinten bei rauskommt" - also ob nach dem Spiel der Spielverlauf als eine Art von Geschichte erzählt werden kann. So, wie man seine fast vollkommen zufälligen/auf Entscheidungen basierenden Urlaubserlebnisse in einem "Mein Sommerurlaub"-Aufsatz als Geschichte beschreiben kann.)

Zur Spannung habe ich mich oben schonmal geäußert, aber ich wiederhole gerne nochmal: es geht um eine andere Art von Spannung. So, wie ein (reines) Würfelspiel eben eine andere Art von Spannung erzeugt als ein (reines) Hörbuch. Wenn ich hier von Spannung rede, meine ich meistens die Spannung, die sich daraus ergibt, ob die Spieler/Charaktere mit cleveren Ideen/guten Würfelwürfen einen Erfolg bei der Gefahr des Scheiterns (=Risiko) erreichen können. Risiko gibt es im Plotspiel nicht - sondern nur die Illusion von Risiko. Ein bisschen wie zu Anfang von Brave New World, als der Hauptprotagonist an einer virtuellen Höhlenexpedition teilnimmt, die scheinbar gefährlich war, aber rechtzeitig vom Deus Ex Machina gerettet wurde.

Metaplot, V:tM und V:tR:

Im anderen Thread haben einige Leute schon geschrieben, dass V:tM nicht von Anfang an als Metaploterzählspiel auf den Markt gekommen ist. Trotzdem (oder vielleicht deswegen?) hatte V:tM einen Riesenerfolg auf dem Rollenspielmarkt. Ein nicht unbedeutender Faktor davon war das live RPG, was völlig anderen Prinzipien folgt als das PnP - hier konnnte WW Produkte absetzen, die auch von Leuten gekauft wurden, die nur ganz am Rande PnP spielen. Der Käuferanteil fiel mit V:tR schonmal weg.

In den 90ern war das V:tM Setting modern, vielleicht sogar gewagt, und WW hat sein Konzept erfolgreich als etwas ganz neues unter der Sonne verkaufen können - meine privaten Zweifel an dieser Neuheit habe ich ja anderswo dargelegt - und deswegen verkaufte sich V:tM wie geschnitten Brot. Mit dem gleichen Modell, an dem nur ein paar Modernisierungen vorgenommen wurden, 15 Jahre später nochmal auf den Markt zu treten und nochmal so einen durchschlagenden Erfolg erzielen zu wollen, war utopisch. Mittlerweile haben sich die WW-Stammspieler schon a) in das alte Setting eingegraben und b) mit den kaputten Regeln abgefunden. Oder haben Regeln nach ihrem Gusto entwickelt oder verzichten auf Regeln oder haben das Setting auf ein anderes Regelsystem konvertiert und von WW nur noch den Fluff gelesen. Oder sie haben das Spiel gewechselt. Das Setting ist nun auch nicht mehr der neumodische Bringer, die Vampirflut ist längst vom Rollenspiel auf die Frauenromane übergeschwappt.

In einer Sache hast Du Recht: Das "neue" System von V:tR ist mMn besser hinsichtlich der Regelanwendung - aber was interessieren einen "klassischen" Hardcore-Erzähler Regeln? Regeln sind wichtig für Leute, die offen spielen wollen, die den Storyverlauf den Spielern/Charakteren überlassen wollen. Solche Leute, das stimmt, waren schon seit Jahren nicht mehr die Hauptkunden der V:tM-Reihe. Einer Käufergruppe, die eigentlich nur noch mehr Vampir-Fluff will, eine Crunchentwicklung zuzumuten, ist WW nicht gut bekommen. Wahrscheinlich dachten die Weißen Wölfe damals im Zuge der d20-Welle, es sei allgemein die Zeit für crunchiges Rollenspiel gekommen und sogar ihre regelentwöhnten Stammkunden wollten dies.

DSA könnte aber aus den Fehlern von WW lernen. Von seinem Auftreten her kommt DSA ja (im Gegensatz zu V:tM) ja nicht als Rules light Regelwerk daher (und zumindest Xemides vertritt hier ja auch eine Käuferschicht, die Rules Heavy spielen möchte). Es kann sein, dass es z.B. vielen DSA-Spielern garnichts ausmachen würde, wenn die Schlüssel-NSCs in den Kaufabenteuern regelkonforme Fertigkeiten hätten und die Ereignisse regelkonform ausgespielt werden würden (anstatt sich storykonform über die Regeln hinwegzusetzen). Sicherlich würde das ein anderes Spiel produzieren, zwar noch kein Sandboxing, aber eine Bäumchendiagrammform (je nach Scheitern oder Erfolg) des Handlungsverlaufes. Und dazu passend müsste halt ein Metaplot entworfen werden, der mehrere mögliche Ergebnisse eines Abenteuers abdeckt (und nicht eins, und nur eins, und nur entsprechend des einen Handlungsverlaufes vorschreibt - zumindest der Handlungsverlauf wird ja vom AB sowieso nicht exakt vorgegeben, sondern nur in den jeweiligen Abenteueren wegen der Erzählspannungskurve erzwungen).
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.10.2010 | 12:11
das räumt sogar TAFKAKB in gewissen Grenzen ein.
Ganz kurz, hab wenig Zeit und Deinen Post nicht ganz gelesen, aber das möchte ich nicht unkommentiert lassen: Du stellt mich da ja quasi als eine Art Fundamentalist dar. So sehe ich mich keineswegs. Selbstredend schließen sich Plotspiel und Taktikspiel aus. Ich verweise in dem Zusammenhang immer fleißig auf Florian Berger und sein Schisma. Mehr hier (http://nebelland.drei-rollenspiel.de/schisma.pdf). Den Text finde ich mit Abstrichen in Stringenz, Definitionspräzision recht gelungen. Das Wörtchen "sogar" ist insofern nach meiner Ansicht vollkommen fehl am Platz  ;)

(Dass es ein nicht-plotgetriebenes, offenes Erzählspiel geben mag, kann sein
Das kann nicht nur so sein, das ist so! Davon rede ich doch die meiste Zeit. Die Spieler sitzen am Tisch und agieren einerseits in ihren Charakteren, haben aber andererseits auch die Erzählung im Blick. Nenn es meinetwegen das gleichzeitige/wechselseitige Einnehmen von Actor und Author Stance. Sowas macht man im Erzählspiel eigentlich immer und automatisch - sowohl die Spieler als auch der SL! Das hat mit Plot im Sinne einer von vorneherein feststehenden Geschichte rein gar nichts zu tun!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 27.10.2010 | 12:12
Na komm schon, alter Metaplot-Taliban. Jetzt hab dich nicht so.  ~;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.10.2010 | 12:15
Na komm schon, alter Metaplot-Taliban. Jetzt hab dich nicht so.  ~;D
Ja genau. Und das sagt ein reaktionärer Oldschool-Oberfundi. Bizarre Zeiten brechen heran  ;)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 27.10.2010 | 12:16
The DSA times they are-a-changing!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.10.2010 | 12:19
Bob Dylan? Also ich hatte die Ursprünge des Hobbies und die Vertreter der entsprechenden Ideologie politisch eher ganz woanders (http://www.youtube.com/watch?v=f_6AQA4uzD0&feature=related) eingeordnet ~;D
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Glgnfz am 27.10.2010 | 12:22
Jetzt erinnerst du mich an die Lindenstraße, als Else Kling den "bayerischen Defiliermarsch für einen Finger" auf dem Klavier lernen wollte - Da hat die Frau Flöter ordentlich gestaunt...

Mein Gott, ist das schon lange her.



... aber zurück zum Metaplot. Haben wir die Reform des AB jetzt eigentlich beschlossen und als Gesetz verabschiedet? Oder muss das noch geschehen?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.10.2010 | 12:24
... aber zurück zum Metaplot. Haben wir die Reform des AB jetzt eigentlich beschlossen und als Gesetz verabschiedet? Oder muss das noch geschehen?
Das Glinnegfatzsche Dekret ist meines Wissens noch nicht erlassen worden.

Wohlan, Eure Majestät, darf ich darob andienen, das entsprechende Dokument vorbereitend aufzusetzen und die Granden von Ulisses zum zustimmenden Defilieren laden?
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 27.10.2010 | 12:24
Ganz kurz, hab wenig Zeit und Deinen Post nicht ganz gelesen, aber das möchte ich nicht unkommentiert lassen: Du stellt mich da ja quasi als eine Art Fundamentalist dar. So sehe ich mich keineswegs. Selbstredend schließen sich Plotspiel und Taktikspiel aus. Ich verweise in dem Zusammenhang immer fleißig auf Florian Berger und sein Schisma. Mehr hier (http://nebelland.drei-rollenspiel.de/schisma.pdf). Den Text finde ich mit Abstrichen in Stringenz, Definitionspräzision recht gelungen. Das Wörtchen "sogar" ist insofern nach meiner Ansicht vollkommen fehl am Platz  ;)

 ;D

Nur ganz kurz:

Ich wollte Dich nicht als

eine Art Fundamentalist

oder gar

alter Metaplot-Taliban

hinstellen, sondern als ein leuchtendes ( ;)) Beispiel für jemanden, der sich - trotz seiner individuellen Vorlieben - eines vorhandenen strukturellen Konflikts zwischen plotorientiertem Spiel und verschiedenen anderen Spielformen bewusst ist.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 27.10.2010 | 13:02
Die von mir in der Unterscheidung zum Plotspiel gemeinte Spannung beruht aber auf anderen Gründen: der Unvorhersehbarkeit der zukünftigen Ereignisse, die von Spielerhandlungen abhängig sind. Normalerweise wird diese Unvorhersehbarkeit im Rollenspiel durch Würfeln erzeugt: Hat eine Spielerhandlung Erfolg oder nicht? Im plotgetriebenen Erzählspiel gibt es diese Art der Spannung einfach nicht - wenn der erfolg einer Spieler- (oder NSC-)Aktion dem Zufall (Würfel) überlassen bleibt, entstehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Handlungsverläufe, die sich nicht um den Plot scheren!

Redest du hier vom Metaplot oder nuzr von einem Abenteuer mit vorgegebenen Plot. Denn bei eltzterem würde ich dir hier widersprechen.

Auch ein Abenteuer mit Plot kann ja offen gestaltet sein, nämlich immer dann, wenn der Ausgang egal ist und später nicht mehr gebraucht wird. Wenn der Plot des Abenteuers die Befreiung der Prinzessin ist, das Ende aber tatsächlich offen ist, ist doch die Spannung wieder gegeben.

Nur wenn das Ergebnis für den Metaplot wichtig ist, hast du sicher recht.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 27.10.2010 | 13:40
Für die nWoD hat White Wolf ja auch DESASTRÖSES Marketing betrieben.
Das Ergebnis, war seit dem Aus der deutschen Version absehbar.
Das Marketing war m.E. nicht schlechter als fuer Vampire Die Maskerade.
Das macht es nicht gut oder auch nur durchnittlich, erklaert aber nicht der Grund fuer den Niedergang.

Zitat
Weil der Metapolt eben doch häufig nicht optional ist. Weil es keine "entry-" oder "exit points" gibt. Weil ich das Material für das hier vielgeschimpfte "freie" Spiel mühsam umbauen muss; Stichwort: Verzahnung mit AB, anderen Abenteuern, ...
Naja wenn es keinen Metaplot gibt ist die Verzahnung nicht gegeben da die Redaktion des Abenteuer nicht weiss was zuvor geschah. Insofern gibt es m.E. eine Verzahnung, dann ist ein Metaplot da, oder es gibt sie nicht.
Insofern wuerde durch das wegfallen des Metaplots die Situation fuer das Freie Spiel dahingehend nicht besser. Weil man doch so oder so sehen muss wie man die Zaehne verzahnt. Der Metaplot nimmt da allen fals arbeit ab.

Ebenso sehe ich nicht wie auf die Events bezogen der "Entry" und "Exit-Point" gibt.
Es folgt doch gerade einer Spannungskurve?
Ereigniss A fuehrt ueber B zu C und B laesst D im Abenteuer E anstossen und so weiter. Lauter Einstiegspunkte.

Zum ersten: Die Aussage: 
(Hervorhebung von mir) ist nur teilweise zutreffend. Ein Plotspiel kann kaum Entscheidungsfreiheit bieten - Entscheidungsfreieheit setzt die Abwesenheit eines Plots voraus. Aber das haben wir schon 500 mal durchdekliniert, das räumt sogar TAFKAKB in gewissen Grenzen ein.
Die Aussage halte ich fuer kompletten Bloesinn und sehe nicht wo es durch dekliniert worden waere. Das kaeme der Behauptung gleich das Immersion die Abwesenheit eines freien Spiel und PE vorraus setzt.

Zitat
Die von mir in der Unterscheidung zum Plotspiel gemeinte Spannung beruht aber auf anderen Gründen: der Unvorhersehbarkeit der zukünftigen Ereignisse, die von Spielerhandlungen abhängig sind.

Die Ereignisse sind nur dann vorhersehbar wenn sie bekannt sind, ansonsten sind sie beim Plot spiel ebenso unvorhersehbar wie bei anderen Varianten. Man weiss ja auch nicht wie ein Buch ausgeht.
Nun und abgesehen davon das auch beim Plot Spiel Spannung durch Wuerfel erzeugt werden kommt die Dramaturgie noch dazu.

Wohingegen ich beim freien, Zufallstabellen Wuerfel Spiel die Spannung so einnehmend finde wie eine Excel Tabelle oder ein Telefonbuch.

Zitat
(Dass es ein nicht-plotgetriebenes, offenes Erzählspiel geben mag, kann sein - aber in einem Plot bestimmt nunmal der Plot was passiert, und nicht die Spieler und nicht die Würfel.)
Die Aussage ist doch so sinnig als wenn ich behaupten wuerde das in einem freien Spiel nur die Zufallstabellen und Wahrhscheinlichkeit das Spiel bestimmen und in keinster weise die Spieler.

Zitat
Die Auflistung "willkürlicher Entscheidungen" ist, wenn Du mal richtig nachliest, schlicht und einfach eine Ergebnisaufstellung eines fiktionalen "offenen" Stadtabenteuers.
Meines erachtens sind es willkuerliche Entscheidungen die der Spielleiter ueber die erbaermliche Ausflucht auf "Die Zufallstabelle war's. Steht so in meinen Simulations Design" trifft um die Spieler unfair herum zugaengeln und zu railroaden.
Was recht wenig mit vampirigen zu tun hat.

Zitat
Metaplot zerstört Entscheidungsfreiheit, weil keine Entscheidungen zulässig sind, die den Metaplot beeinflussen dürfen.

Deswegen ist dennoch mit nichten keine Entscheidungsfreiheit gegeben.
Respektive sehe ich nicht wo es die Entscheidungsfreiheit mehr einschraenkt wenn man sagt: "Aus dem Plot Verlauf wird das X Wesen von Y vernichtet. Und x kuemmert sich nicht um die Spielern waehrend X zu fett ist" oder wenn man sagt "Aus meiner R-Map heraus wird das Wesen X von Y vernichtet weil ich ggf. noch die Zufallstabelle Z bewuerfelte"

Zitat
Storyspiel schränkt den Entscheidungsrahmen immer ein.
Die Aussage halte ich fuer haarstraeubenden Unsinn.
Wenn die Story sich um den Konflikt der Fraktion dreht koennen sich die Spieler entscheiden wie sie wollen. Das einzige was konstant bleibt ist das sich die Story, das Drama und die Welt mehr oder weniger um ihre Charaktere wickeln wird und sie nichts dagegen tun koennen.
Das was du beschreibst waeren allenfalls Settingskonventionen in der Richtung 'Wir wollen X spielen weshalb wir das auch tun und nicht Y oder Z spielen.

Ich habe auch noch nicht erlebt das das nicht ging wenn es so gedacht war.

Zitat
(Die "emergente Story" ist ein anderes Problem, denn sowas ist ein Ziel des offenen Spiels. Da ist, um es mal in den Worten eines prominenten Pfälzers auszudrücken, "wichtig, was hinten bei rauskommt" - also ob nach dem Spiel der Spielverlauf als eine Art von Geschichte erzählt werden kann. So, wie man seine fast vollkommen zufälligen/auf Entscheidungen basierenden Urlaubserlebnisse in einem "Mein Sommerurlaub"-Aufsatz als Geschichte beschreiben kann.)

In 90% ist der Sommerurlaub Aufsatz aber eine ansammlung oeder belanglosigkeiten wenn man nicht vor dem Sommerurlaub den Sommerurlaub Ablauf geplant hat. Weshalb beim freien Spiel auch zu 90% was raus kommt das zwar ne Geschichte ist aber ziemlich oede und eher anspruchslos.
Das man seinen Sommerurlaub nun plante heisst nicht das man sich darin aller Entscheidungsfreiheit und Zufaelle beraubt haette nur weil man nicht den potentielle Oednis Ansatz waehlte. Meist trifft man da auch noch auf tollere Entscheidungen oder wirklich herausfordernde Zufaelle,.. bei dem geplanten.

Zitat
[Spannung]
So, wie ein (reines) Würfelspiel eben eine andere Art von Spannung erzeugt als ein (reines) Hörbuch.
Mit dem Problem das das Verhaeltnis zwischen einem Brett/Wuerfel Spiel und einem Hoerbuch so ziemlich ueberhaupt gar nicht auf den Rollenspiel Vergleich passt.

Zitat
Risiko gibt es im Plotspiel nicht - sondern nur die Illusion von Risiko.
Es gibt Risiko, manche Gruppen spielen Plotspiele mehrfach durch weil sie zwischen durch am Risiko drauf gingen.

Wegen VtM kurz da Offtopic
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das original VtM System ist sehr Crunch lastig, bekommt es sogar von RdL attestiert und die Metaplot (Crunch) lastigkeit wird beim neuen vermisst. Insofern denke ich nicht das es positiv ankommen wuerde, wuerde der Metaplot Crunch durch offene Ende verwaessert.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 27.10.2010 | 14:20
(Dass es ein nicht-plotgetriebenes, offenes Erzählspiel geben mag, kann sein - aber in einem Plot bestimmt nunmal der Plot was passiert, und nicht die Spieler und nicht die Würfel.)

Die Aussage ist doch so sinnig als wenn ich behaupten wuerde das in einem freien Spiel nur die Zufallstabellen und Wahrhscheinlichkeit das Spiel bestimmen und in keinster weise die Spieler.

Ich finde, das macht die Sache so schwer. Tümpelritter schreibt, dass der Plot bestimmt, WAS PASSIERT. Teylen macht daraus "... DAS SPIELl bestimmen".

Und das sind eben zwei paar Stiefel. Der Plot schreibt die Handlung eines Abenteuers vor. Natürlich haben die Spieler dabei noch ein paar Entscheidungsfreiheiten, wenn es darum geht, diese Handlung durchzuspielen. Sie können entscheiden, ob sich ihre Chars während des ABs die Haare grün färben oder nicht, können entscheiden, ob ihre Chars eher wie Plaudertaschen oder wie einsilbige Mysanthropen agieren wollen. Dem hat Tümpelritter nicht widersprochen.

Genau die selben Entscheidungsfreiheiten haben die Spieler im Spiel mit Zufallstabellen erst mal auch. Und natürlich beeinflussen die Zufallstabelle und die Wahrscheinlichkeit das Spiel, sie beinflussen sogar den Plot, aber sie BESTIMMEN ihn nicht.

Die beiden Aussagen lassen sich überhaupt nicht zusammenbringen.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Jens am 27.10.2010 | 14:30
Die beiden Aussagen lassen sich überhaupt nicht zusammenbringen.
Und das wird sich noch ein paar Seiten so weiter im Kreis drehen, so lange nicht einer einfach aufhört zu antworten…
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: El God am 27.10.2010 | 14:38
Ich überlege ja im Moment, ob man aus solchen Diskussionen nicht Energie gewinnen könnte. Man sperrt dann einfach je einen Verfechter der unterschiedlichen Spielstile in den Generator und hat ein perpetuum mobile!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: sir_paul am 27.10.2010 | 14:49
Nur auf zwei Punkte möchte ich eingehen...

Wenn die Story sich um den Konflikt der Fraktion dreht koennen sich die Spieler entscheiden wie sie wollen. Das einzige was konstant bleibt ist das sich die Story, das Drama und die Welt mehr oder weniger um ihre Charaktere wickeln wird und sie nichts dagegen tun koennen.

Somit sagt du es selbst, sie können zwar entscheiden wie sie wollen aber wirkliche Auswirkungen hat es nicht. Das fällt für mich unter "Entwertung von Spielerentscheidungen".

Das man seinen Sommerurlaub nun plante heisst nicht das man sich darin aller Entscheidungsfreiheit und Zufaelle beraubt haette nur weil man nicht den potentielle Oednis Ansatz waehlte. Meist trifft man da auch noch auf tollere Entscheidungen oder wirklich herausfordernde Zufaelle,.. bei dem geplanten.

Also ich (Spieler) lasse meinen Sommerurlaub (das Abenteuer) nur ungern von jemand anderen (den SL) planen! Sobald ich (Spieler) aber die Sommerurlaubsplanung (Abenteuerverlauf) in meinem Sinne beeinflussen kann (meine Entscheidungen werden nicht entwertet) habe ich viel mehr Spass im Sommerurlaub (währen des Abenteuers) und er entspricht auch meinen Vorlieben.

Bitte, Bitte bringe hier mal nicht die Planung des SL's und die Planung der Spieler durcheinander, denn das tust du in deinem Sommererlaubsbild!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: korknadel am 27.10.2010 | 15:06
Zumal Tümpelritter mit dem Urlaub nur und einzig darstellen wollte, wie das mit der "emergenten" Geschichte läuft, und er hat selber (das hast Du, Teylen, sogar zitiert) sowohl die zufällige als auch die vorausgeplante Urlaubsvariante genannt. Es steht Dir frei, über Urlaubsberichte zu urteilen, wie Du magst, aber die Güte eines solchen Berichts war überhaupt nicht Tümpelritters Problem, das war nicht der Punkt.

Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 28.10.2010 | 09:20
Zum Thema: Was wollen DSA Spieler eigentlich?

Wenn Abenteurer Abenteuer sprengen (http://www.alveran.org/index.php?id=230&ForumshowThread=1&ForumthreadID=23800&ForumhighlightText=&)

Wo Alveran doch als Hort der Metaplotnutten, Bauergamer und Railroader gilt, ist der Thread sehr interessant - vor allem für diejenigen, die behaupten, dass alle DSAler die Art und Weise, wie DSA-Abenteuer funktionieren, begrüßen und unterstützen. Beim Überfliegen habe ich gerade mal einen einzelnen Post gelesen, der sich mahnend in die Brust warf und zeterte, dass man die Abenteuer und die Arbeit des Meisters, die der ja investiert hat (!! Hahah !!), ja nicht einfach so kaputt machen darf. Ein paar weitere warfen ein, dass man sich dann das Spiel im offiziellen Aventurien kaputt macht, aber imho überwiegen insgesamt sogar die Stimme, die den Spieler ermutigen würden, die Schienen zu sprengen, ihm ja direkt sogar Dynamit in die Hand drücken.

Es besteht noch Hoffnung!


Achtung: Das Zitat stammt aus dem Blubberfaden und ist daher möglicherweise lapidarer abgefasst als üblich!
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: El God am 28.10.2010 | 09:33
Ergänzend kann man eventuell noch hinzufügen, dass alle DSA-Gruppen, die ich kenne, den Spielern mittlerweile deutlich mehr Freiheit einräumen, als die Abenteuer zulassen wollen. Entweder, indem offizielle Abenteuer komplett ignoriert werden oder indem diese höchstens als Inspiration genutzt werden und sonst gandenlos an das Spiel der Gruppe angepasst werden. Diese Strömung kann und sollte man imho sehr einfach unterstützen, indem mehr Szenarien und freie Abenteuermodule angeboten werden, die dann eben in den offiziellen Metaplot nicht einfließen. Das parallel laufen zu lassen ist imho überhaupt kein Problem, bedarf aber eines Abenteuerdesigners und nicht des bisherigen Roman-in-Abenteuerform-Autors.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.10.2010 | 09:38
Klingt ja wunderbar. Vielleicht hat sich da endlich mal ein gerüttelt Maß an Realitätssinn durchgesetzt. Das kann andererseits aber auch durch die Internetsozialisation zustandekommen. Ich mutmaße da eine Art von Schweigespirale.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 28.10.2010 | 11:01
Redest du hier vom Metaplot oder nuzr von einem Abenteuer mit vorgegebenen Plot. Denn bei eltzterem würde ich dir hier widersprechen.

Auch ein Abenteuer mit Plot kann ja offen gestaltet sein, nämlich immer dann, wenn der Ausgang egal ist und später nicht mehr gebraucht wird. Wenn der Plot des Abenteuers die Befreiung der Prinzessin ist, das Ende aber tatsächlich offen ist, ist doch die Spannung wieder gegeben.

Nur wenn das Ergebnis für den Metaplot wichtig ist, hast du sicher recht.

Eigentlich meine ich alle plotgetriebenen Abenteuer, ob mit oder ohne zugrundeliegendem Metaplot. Metaplot hier verstanden als eine offizielle, vom Verlag vorgeschriebene Entwicklung. Ein plotgetriebenes Abenteuer kann ja z.B. auch Teil einer vom SL selbst entwickelten Rahmenhandlung sein (quasi ein kleiner, nicht verlagsentwickelter "Metaplot"), die ein bestimmtes Ende erforderlich macht. Oder, selbst wenn das nicht der Fall ist, kann der SL so von seinem Lieblingsende besessen sein, dass er es - notfalls mit Hilfe von Mary Sues - herbeizwingt. (Ist mir in einem anderen Spiel passiert, danach bin ich aus der Runde ausgestiegen.)

Die Situation, die Du beschreibst, verstehe ich nicht so ganz. Quasi alles ist plotgetrieben, bis auf einen einzige offene Szene am Ende? Oder verstehst Du unter Plot nur die - sagen wir - Problemsituation: "entführte Prinzessin" (und möglicherweise ein paar Hintergründe der Entführung, welche die Spieler aufdecken können oder nicht)? Im zweiten fall handelt es sich für mich nicht um ein plotgetriebenes Erzählspiel. Plotgetrieben wäre es nur, wenn es einen festen Verlauf und ein festes Ziel/Ende hat. (Selbst die von mir mit Skepsis betrachtete Karmodin-Kampagne ist nicht 100% plotgetrieben.)
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Xemides am 28.10.2010 | 11:45
Ganz einfach: Nehme das klassische Abenteuer, sei es Karmodin oder einzelne Midgard-Abenteuer (oder Abenteuer anderer Spiele).

Es gibt eine Ausgangslage, eine Queste, einen Auftrag, etc. pp.

Dann gibt es einen vorgesehen Lösungsweg mit eingeplanten NSCs.

Und es gibt ein vorgesehenes Ende.

Ob man aber dem Lösungsweg folgt oder das vorgesehene Ende erreicht, ist insgesamt unerheblich, weil es für die Zukonft unerheblich ist und keinen Einfluß auf das weitere Geschehen in der Welt hat.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 28.10.2010 | 12:44

Ob man aber dem Lösungsweg folgt oder das vorgesehene Ende erreicht, ist insgesamt unerheblich, weil es für die Zukonft unerheblich ist und keinen Einfluß auf das weitere Geschehen in der Welt hat.

Ah, ich glaube, ich verstehe. Naja, das ist der Fall, dass ein Abenteuer irrelevant für den Metaplot ist. Das sagt grundsätzlich aber nichts über die Offenheit des Abenteuers aus. Es sagt nur, dass man das Abenteuer offen spielen kann, ohne den Metaplot ins schwanken zu bringen. Also, wenn der SL/Meister "zulässt", dass die Spieler ein voll vorherbestimmtes Abenteuer anders lösen, als es im Abenteuer vorgeschrieben ist, hat er in diesem beschriebenen Fall trotzdem keine Schwierigkeiten, den Metaplot aufrecht zu halten.

Klar, Abenteuer, die am Metaplot vorbeigehen, können auch in metaplotintensiven Settings wie Aventurien offen gespielt werden. wie gesagt, eine Tatzelwurmjagd im tiefsten Moravod Bornland (auch gerne mit vielen skurillen NSC-Konversationen, viel Laienschauspiel und wenig Kämpfen) berührt den Metaplot wenig - da kann man gerne auch mal frei drauflosspielen, und am Ende erwischen die Helden vielleicht den Tatzelwurm, aber der fiese Drachenkultist wird in Abhängigkeit von den Aktionen der Helden enttarnt oder nicht.

Um mal ein Mißverständnis auszuräumen, vor allem @Teylen (aber ich kenne auch persönlich einen Storymeister, der es sich überhaupt nicht vorstellen kann, welche zentrale Rolle die Spieler bei einem offenen Abenteuer einnehmen): es wird nicht auf einer Zufallstabelle gewürfelt, ob ein im Abenteuerhintergrund vorgesehener Drachenkultist enttarnt wird oder nicht, sondern es wird in Abhängigkeit von Spielerentscheidungen, Spielerfolgerungen, Charakterhandlungen und davon sehr stark modifizierten Würfelproben z.B. in Konversationen mit Informanten oder Wahrnehmungsproben an Tatorten ermittelt, ob die Spieler dem Kultisten auf die Spur kommen und ob sie ihn zu fassen kriegen.

Man darf das nicht mit der Vorstellung eines Erzählspielers sehen, wonach statt einer geplanten eine zufällig erwürfelte Geschichte den aufmerksam zuhörenden Spielern erzählt wird, die sich vor Spannung am Tisch festkrallen müssen. Es wird so wenig wie möglich erzählt, der Fokus liegt auf dem, was Spieler tun. Würfelwürfe finden in Abhängigkeit von Charakterhandlungen statt. Charakterhandlungen finden in Abhängigkeit von Spielerentscheidungen statt. Die Reihenfolge ist:
(ggf. Würfel) Tabelle - > Situation -> Spielerentscheidung -> Charakteraktion - > Würfelwurf (Probe) - > Resultat -> neue Situation aus dem Erfolg/Misserfolg der Charakterhandlung

Also nicht:
SL: so, mal gucken, was nach Tabelle X passiert. Ah, Tatzelwurm greift Hof an und reißt eine Kuh Elsa. Bitte jetzt die Trauer über den Verlust der Kuh Elsa darstellen. Ich würfel derweil schonmal auf Tabelle Y aus, wie es weiter geht. Ah, Stallbursche/Magd verliebt sich in SC mit höchstem Charisma. Bitte ausspielen, ich schau derweil, was als nächstes passiert. Ah, Händler kommen auf den Bauernhof.
Das wäre:
Würfel (Tabelle A) -> Situation A -> Ausspielen -> Würfel (Tabelle B) -> Situation B -> Ausspielen -> (Würfel) Tabelle C ->Situation C -> Ausspielen usw.
Das ist zwar nonlinear, weil zufallsgesteuert, aber es bringt die Spieler strukturell in keine bessere Position als ein völlig gerailrodetes Erzählabenteuer der allerübelsten Sorte (und PE ist da garantiert nicht dabei, auch wenig Herausforderung, vielleicht aber viel Immersion/Atmosphäre?)

Das wäre vielleicht wirklich noch langweiliger als eine Geschichte, weil es nichtmal den Spannungsbogen eines Heftchens hätte. Ein Storyabenteuer läuft wenigstens so ab, dass Situation B sich inhaltlich und dramaturgisch aus Situation A ergibt. Also
(SL bestimmt) Situation A -> Ausspielen -> (SL bestimmt) Situation B - > Ausspielen -> (SL bestimmt) Situation C -> Ausspielen usw.
 
In so einem Fall die "Autorenfunktion" des Spielleiters durch eine Tabelle mit der gleichen Funktion zu ersetzen, wäre natürlich am Ziel vorbeigeschossen. Die Tabellen sind nur ein Werkzeug (aus einer ganzen Werkzeugkiste), um sicher zu stellen, dass Spieler/Charaktere auch in unvorhergesehene Situationen schlittern können, die der SL nicht im Rahmen einer Storyplanung vorgekaut hat.   
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 28.10.2010 | 16:13
Teylen hat von dem Fall gesprochen, den ich iÜ auch selbst erlebt habe, dass sich ein SL in der sandboxigen Offenheit so sehr ergangen hat, dass in der Spielwelt nichts passiert, was nicht durch eine Zufallstabelle bestimmt werden konnte. (Vermutlich mangels Improvisationstalent des SLs) In der Wildnis werden einem dann wahllos Encounters vor die Nase gesetzt, während in den Städten gähnende Langeweile vorherrscht, mangels passender Zufallstabellen.

Das ist halt die ungeschminkte Wahrheit über Sandboxing, die auch in eurer Version von Storytelling vorkommt:

Aus einem unfähigen Idioten von einem Spielleiter macht auch kein bestimmter Spielstil einen Unterhalter.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: El God am 28.10.2010 | 16:19
Ja doch, aber Sandboxing ist doch auch der Oldschool-Spezialfall von halbwegs freiem Spiel, oder? Wer wirklich ein Sandbox-Aventurien braucht, macht das eh komplett selbst und kauft das nicht vom Verlag. Das kann man also eigentlich ausklammern.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Ein am 28.10.2010 | 16:25
Naja, ergebnisoffenes Rollenspiel kann man immer allein machen. Ich würde sogar behaupten, dass man es weitestgehend allein machen muss! Und dafür gibt es ja die RSH etc.

Daher hab ich auch kein sonderliches Verständnis für die Gegenseite.

Wer Kauf-AB spielt, akzeptiert stillweigend gradliniges Rollenspiel, da so ein Autor auch keine Wunder vollbringen kann. Wem das nicht passt, der muss halt selbst ran oder bezahlt einen Spielleiter für die Mühe ein gut ausgearbeitetes, gruppenangepasstes und ergebnisoffenes Abenteuer zu schreiben und zu leiten.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Oberkampf am 28.10.2010 | 19:07
Teylen hat von dem Fall gesprochen, den ich iÜ auch selbst erlebt habe, dass sich ein SL in der sandboxigen Offenheit so sehr ergangen hat, dass in der Spielwelt nichts passiert, was nicht durch eine Zufallstabelle bestimmt werden konnte. (Vermutlich mangels Improvisationstalent des SLs) In der Wildnis werden einem dann wahllos Encounters vor die Nase gesetzt, während in den Städten gähnende Langeweile vorherrscht, mangels passender Zufallstabellen.

Das ist halt die ungeschminkte Wahrheit über Sandboxing, die auch in eurer Version von Storytelling vorkommt:

Aus einem unfähigen Idioten von einem Spielleiter macht auch kein bestimmter Spielstil einen Unterhalter.


Krasser Fall.

Aber ich schließ mich da Dolge an: Sandboxing ist auch für mich (in meiner Spielwirklichkeit) Spezialfall des offenen Spiels. Trotzdem hast Du natürlich recht, ein Spielstil allein kann keine Wunder wirken, und auch bei offenen Formen gibt es Fallgruben und Hängepartien. Das zu leugnen wäre unehrlich.
Titel: Re: Quo vadis, Metaplot? Die neue inhaltliche Ausrichtung Aventuriens
Beitrag von: Teylen am 29.10.2010 | 16:18
Nur auf zwei Punkte möchte ich eingehen...

Somit sagt du es selbst, sie können zwar entscheiden wie sie wollen aber wirkliche Auswirkungen hat es nicht. Das fällt für mich unter "Entwertung von Spielerentscheidungen".

Also ich (Spieler) lasse meinen Sommerurlaub (das Abenteuer) nur ungern von jemand anderen (den SL) planen! Sobald ich (Spieler) aber die Sommerurlaubsplanung (Abenteuerverlauf) in meinem Sinne beeinflussen kann (meine Entscheidungen werden nicht entwertet) habe ich viel mehr Spass im Sommerurlaub (währen des Abenteuers) und er entspricht auch meinen Vorlieben.

Bitte, Bitte bringe hier mal nicht die Planung des SL's und die Planung der Spieler durcheinander, denn das tust du in deinem Sommererlaubsbild!
Nein. Angenommen mein Sommerurlaub steht an.
Dann kann ich alle viere von mir strecken und als Spieler hoffen das der Urlaub (Abenteuer) schon kommt. Ich kann auch als Spieler mir ein Hotel buchen (PE) und hoffen das dort viele spannende Dinge (Abenteuer) passieren. Ich kann auch als Spieler in ein Reisebuero gehen, einen Urlaub kaufen (AB Band) und dann mit einem Buch-Reisefuehrer und Plan (SL) alles moegliche dort ueberleben.
Dann kann ich in London immernoch entscheiden das ich den BusStop mit mache (klang im AB total langweilig) oder Madame Toussaus nicht besuche weil da eine zu lange Schlange ist (klang im AB toller) und dann einfach mal im Musical Viertel hinter dem Piccadilly Platz verloren gehen weil es Spass macht (spontan in's Abenteuer eingefuegt). Mit nem SL der einerseits die Plots vorbereitet hat und dafuer sorgt das sich beim verirren keine Oednis einstellt.

Jedenfalls gibt so ein Urlaub mit Plan und festen Events sehr viel mehr Geschichten wuerdiges an einem Wochende zurueck als einen ganzen Sommerurlaub lang auf der Couch gammeln und auf Action zu warten. Da werden selbst spontane Festivals etwas oede.

Womit das Beispiel glaube ich sehr strapaziert ist, aber grad noch so hinkommt ^^

@YBD: Es hat auch Kritik bei anderen Systemen gegeben bevor man die Kur versuchte. ^^;

@Dolde: Aber die scheinen doch zufrieden damit zu sein die Metaplot ABs einfach entsprechend zu beackern. Wieso dann eine seperate Produktlinie mit geringerer Kaeuferschaft?

@Tuempelritter:
Ich weiss wann und wie Zufallstabellen eingesetzt werden (sollten).
Ansonsten, einerseits was Ein schrieb.
Andererseits haellt m.E. weder Sandkasten noch Zufallstabelle den SL vom entwerten von Spielerentscheidungen, dem railroaden ab oder sonstigem ab.
Gerade die Zufallstabellen wird jedoch auch schonmal zur Rechtfertigung fuer an sich willkuerlicher Entscheidungen genutzt. [Nicht immer, aber so wie ich es oftmals erlebte]

Was aber ggf. ein Thema fuer einen anderen Thread waere.