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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: felixs am 21.03.2018 | 14:51

Titel: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 14:51
In dem anderen Diskussionsfaden ging das völlig unter, ist mir aber wichtig. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das aus Sicht von Spielleitern gehandhabt wird.
Insbesondere würde mich interessieren, ob jemand, der selbst nicht sehr viel Spass an Regelwerken hat, als Spielleiter für Powergamer geleitet hat. Und wie das funktioniert hat, mit welchem System etc.

Geschrieben hatte ich:

Die ganze Rechnung unterschlägt bisher, dass auch Spielleiter Vorlieben haben, bzw. der einen oder der anderen Seite zugeneigt sind. Ich könnte z.B. überhaupt nicht für Powergamer leiten, weil ich es anstregend finde, mich in die Optimiererei und die dafür notwendigen Werte und Effekte hineinzudenken. Ich weiß nicht, welches Monster für den Powergamer mit seiner Figur (schlimmer noch: Mehrere Powergamer mit mehreren Figuren und Synergien) gerade interessant wäre und was das können muss und was es gerade noch können darf. Und ich habe auch keine Motivation, mich da rein zu arbeiten. Warum auch, das ist schließlich überhaupt nicht das, was ich in meiner Freizeit machen möchte. Andersrum dürfte ein Spielleiter, dem es vor allem Spass macht, Monster, Herausforderungen und Belohnungen und das Machtgleichgewicht zu planen, wenig Lust auf Spieler haben, die sich nicht sonderlich für die Regeln interessieren und gar nicht an seinen Herausforderungen herumrechnen möchten.
Ersteres weiß ich sicher (weil es mir so geht), zweiteres nehme ich so an. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es für den Powergaming-affinen Spielleiter leichter wäre, die Vorlieben von Method Actors zu bedienen, wenn er den wollte. Ich kann in keinem der Systeme, die ich leite, nach Regelwerk mit Powergamern umgehen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 21.03.2018 | 15:04
Wenn du als Spielleiter Defizite in der Spielleitung hast, weil du dein Handwerkzeug nicht beherrschst, dann hast du halt ein Problem, doppelt mit einem PG, der dich da eben fordert.

Zum Täuschen und Tricksen bezgl. gelangweilten Kampf-PGs (oder auch als Kompromiss bei Buttkickern in der Runde):
Plane nach Möglichkeit eine Handvoll (und für die nicht damit zu Bespaßenden auch erkennbare) Extrakämpfe ein. Und weil die Kämpfe eh nahezu vom Setting gelöst sind, gibt es da auch keinen Druck das zu logisch oder konsequent abhandeln zu müssen, erlaubt also den Fokus auch tatsächlich auf die Actionsüchtigen zu legen und die anderen am Rand (und außerhalb der Hauptschusslinie) stehen zu lassen. Und in diesem Verfahren sich dann halt langsam vom Trivialen hocharbeiten, mitlernen und ggf. anziehen.

Das verhindert nicht, das der BBEG ggf geoneshottet wird, aber es verhindert, dass auf dem Weg dahin auch übermäßig andere Szenen eskalieren, weil eine bestimmte Teilgruppe an PGs sich langweilt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 15:11
Wenn du als Spielleiter Defizite in der Spielleitung hast, weil du dein Handwerkzeug nicht beherrschst, dann hast du halt ein Problem, doppelt mit einem PG, der dich da eben fordert.

Klar kann man das so formulieren. Die Lösung ist dann, das wir nicht miteinander spielen.

Das verhindert nicht, das der BBEG ggf geoneshottet wird

Was bedeutet das?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 21.03.2018 | 15:13
Klar kann man das so formulieren. Die Lösung ist dann, das wir nicht miteinander spielen.

Eine Lösung wäre auch : dazulernen - was du ja so aber wohl nicht beabsichtigst.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 15:14
Eine Lösung wäre auch : dazulernen - was du ja so aber wohl nicht beabsichtigst.

Warum sollte ich, wenn ich so gar nicht spielen will?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 15:15
Was heißt denn hier Defizite in der Spielleitung?


Ich hatte einen Spieler den konnte man nicht alleine seine Charaktere bauen lassen, weil er sie völlig nach Werten optimiert hat, ohne Rücksicht aufs Setting zu nehmen. Da hatte bei GoT der Wildling einen Reiterbogen aus dem Süden oder sein halbelf-Ork bei Titansgrave ist mit einem militärischen Blaster mit Großschild rumgerannt und war quasi nicht mehr von normalen Gegnern zu treffen - und das mit Stufe 1. Darauf hatte ich dann irgendwann keinen Bock mehr. Die anderen konnten sich ja auch stimmige Charaktere bauen.

Ihm ging es darum das Regelwerk zu besiegen, wir haben gerne interessante Geschichten gespielt. Klar hätte ich ihm contra geben können, aber das wäre dann zulasten aller anderen gegangen.

Und gelernt hat er auch nicht, obwohl wir mehrfach als Gruppe mit ihm darüber geredet haben.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 21.03.2018 | 15:23
Was heißt denn hier Defizite in der Spielleitung?

Sein Mangel an Regelwerkbeherrschung?!


Ich hatte einen Spieler den konnte man nicht alleine seine Charaktere bauen lassen, weil er sie völlig nach Werten optimiert hat, ohne Rücksicht aufs Setting zu nehmen....

Wo waren denn dann die entsprechenden Settinginfos/-regeln bei der Charaktererschaffung? Hinweise welche Kombinationen koscher gewesen wären etc?

Und bei Titansgrave hört sich das dann doch etwas seltsam an. Ist Vollgonzo nicht gerade das, was versprochen worden ist?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 15:29
Sein Mangel an Regelwerkbeherrschung?!


Wo waren denn dann die entsprechenden Settinginfos/-regeln bei der Charaktererschaffung? Hinweise welche Kombinationen koscher gewesen wären etc?

Und bei Titansgrave hört sich das dann doch etwas seltsam an. Ist Vollgonzo nicht gerade das, was versprochen worden ist?

Nun was sinnvoll ist und was nicht, hat man den Spielern überlassen. GoT ist da sehr frei. Das hat er halt voll ausgenutzt - komplett vorbei an der restlichen Gruppe und am Setting. Jeder hatte 4 Charaktere und 3 von seinen waren unter den Top 5 Kämpfern der Welt.

Und bei Titansgrave haben wir gemeinsam die Charaktere erschaffen. Während die anderen sich verknüpft haben und stimmige Charaktere gebaut haben, hatte er den kopf unten hat sich null beteiligt und am ende sowas abgeliefert.

Und nein, für mich ist Titansgrave keineswegs Vollgonzo. Und ich hab keinen Bock als SL die Charaktere der Mitspieler überprüfen zu müssen um sowas zu vermeiden.

Das hat nichts mit fehlendem Handwerkszeug zu tun, sondern damit keine Lust auf diese Art von Spiel zu haben.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 15:32
Das ist doch affig:

Entweder ich einige mich mit meinen Spielern auf ein Regelwerk, dann muss ich als SL eben auch den Anspruch an mich selbst haben, das Regelwerk ausreichend gut zu beherrschen, um mit meinen Spielern spielen zu können. Ich kann auch nicht zum Schachverein gehen, und Zugregeln ignorieren. Bzw ich kann schon, aber dann bin ich eben ein Idiot, oder ein Arschloch, oder beides.

Oder ich einige mich mit meinen Spielern auf graduelle Regelfreiheit: Sprich, es gibt Bereiche (zeitlich, inhaltlich, o.ä., aber so, dass kommunizierbar), in denen Story vor Regeln geht. Da kann dann ja aussteigen, wem es nicht passt.

Oder ich suche mir ein System, das meine Unlust Regeln zu lernen befriedigt. Bspw Fate. Oder Münzen werfen. Oder regelfrei, beschreibungsbasiert.

Aber zuerst sagen "wir spielen nach DIESEN Regeln" und dann zu faul sein, um diese Regeln zu lernen, und sich dann drüber beschweren, dass es Menschen gibt, die gerne nach Regeln spielen, und einem beim Spielleiten behindern, halte ich für ... ich weiss nicht, unklug, vielleicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 21.03.2018 | 15:33
Wenn das Kernelement ist: "Ich will nicht", dann Erübrigen sich aber alle Fragen nach dem "wie kann ich".
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 15:36
Meine Frage war auch nicht "wie kann ich", sondern was die Erfahrungen damit sind. Dass ich keine Lust habe, eine Spielwiese für Powergamer zu leiten, habe ich doch ausreichend klar gesagt.

Bezüglich von Swafnirs Schilderung ist es doch vielmehr so, dass er wohl davon ausgegangen ist, dass man einen ähnlichen Erwartungshorizont hätte. Das war dann leider nicht so.
Ich bin auch immer noch verwundert, wenn Leute sich vehement auf Regeln beziehen - den Schach-Vergleich finde ich da sehr aufschlussreich. Geht halt an meinem Verständnis von Rollenspiel vorbei. Ist aber gut, wenn wir hier bezüglich unterschiedlicher Perspektiven voneinander lernen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Derjayger am 21.03.2018 | 15:40
Einige Beiträge hier sind ein bisschen aus der Retorte bzw. dem Grübelkopf.

Ich erlebe oft, dass jemand leitet und sich nicht für alle Aspekte eines Regelsystems interessiert. Das finde ich ganz normal und nicht besonders schlimm. Mit Powergamern habe ich da auch noch keine Probleme erlebt.

Konkret: In einer aktuellen D&D5-Gruppe bin ich Spieler, der SL will mit Crunch möglichst verschont werden und der Powergamer hat seinen Spaß, alle anderen auch. Müsste mich echt bemühen, da ein Problem zu finden. Ein Spieler baut dem SL seine Encounter vor (macht er gerne und kann im Spiel auch so tun, als wüsste er nichts davon), der SL fragt bei Unklarheiten nach und kriegt schnell eine Lösung geliefert, der Powergamer haut den Schaden raus, alles jut.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 15:40
Meine Frage war auch nicht "wie kann ich", sondern was die Erfahrungen damit sind. Dass ich keine Lust habe, eine Spielwiese für Powergamer zu leiten, habe ich doch ausreichend klar gesagt.

Bezüglich von Swafnirs Schilderung ist es doch vielmehr so, dass er wohl davon ausgegangen ist, dass man einen ähnlichen Erwartungshorizont hätte. Das war dann leider nicht so.
Ich bin auch immer noch verwundert, wenn Leute sich vehement auf Regeln beziehen - den Schach-Vergleich finde ich da sehr aufschlussreich. Geht halt an meinem Verständnis von Rollenspiel vorbei. Ist aber gut, wenn wir hier bezüglich unterschiedlicher Perspektiven voneinander lernen.

Dass du dich nur auf den Nebensatz zum Schachspiel bezogen hast, und nicht auf die viel weiter reichende Perspektive hinsichtlich des Gruppenkonsens und der kommunikativen Konsistenz ist ebenfalls sehr aufschlussreich.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 15:42
Meine Frage war auch nicht "wie kann ich", sondern was die Erfahrungen damit sind. Dass ich keine Lust habe, eine Spielwiese für Powergamer zu leiten, habe ich doch ausreichend klar gesagt.

Bezüglich von Swafnirs Schilderung ist es doch vielmehr so, dass er wohl davon ausgegangen ist, dass man einen ähnlichen Erwartungshorizont hätte. Das war dann leider nicht so.
Ich bin auch immer noch verwundert, wenn Leute sich vehement auf Regeln beziehen - den Schach-Vergleich finde ich da sehr aufschlussreich. Geht halt an meinem Verständnis von Rollenspiel vorbei. Ist aber gut, wenn wir hier bezüglich unterschiedlicher Perspektiven voneinander lernen.

Vielmehr wurde der Erwartungshorizont mehrfach klar formuliert, vom Spieler in seinem Optimierungswahn aber völlig ignoriert. Über einen langen Zeitraum, mehrere Systeme (Scion, GoT, Beyond The Wall, Titansgrave) und diverse Interventionen. Irgendwann hatte dann halt die ganze Gruppe die Nase voll, obwohl der Spieler menschlich in Ordnung ist. Er hat es halt einfach nicht kapiert.

Von daher bin ich bei Powergamern mittlerweile ein wenig skeptisch. Die zwingen einen SL halt darauf entsprechend zu reagieren. Und dann ist die Frage nicht: "Kann ich das als SL?" sondern "Will ich das als SL?"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 15:44
Von daher bin ich bei Powergamern mittlerweile ein wenig skeptisch. Die zwingen einen SL halt darauf entsprechend zu reagieren. Und dann ist die Frage nicht: "Kann ich das als SL?" sondern "Will ich das als SL?"

Je besser man es kann, desto weniger muss man sich zum Wollen zwingen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 21.03.2018 | 15:45
Swafnir und Du leiten da, so wie es dargestellt wird, nicht primär für einen Powergamer, sondern für einen Idioten. Und das ist Spielertyp unabhängig.

Es gibt genug Powergamer, die Grenzen erkennen. Settings sind z. B. Grenzen. Nur weil mir D&D 3.5 einen Samurai gegeben hätte (was es nicht tat), der übermäßig gut kämpfen hätte können, wäre er wohl nicht in einem rein-westlichen Setting zum Tragen gekommen. Auch Powergamer kennen das Wort "stimmig".

Was die Regeln angeht, ist es für mich ganz einfach: Know the rules before you try to fix them.

Bedeutet: Es ist mir egal, ob ein SL sehr regelsicher ist. Im Zweifel könnte ich ihn unterstützen. Aber ich werde sauer, wenn der SL meint, er müsse die Regeln nicht kennen und im Spiel dann "seine" Regeln/Interpretation der Regeln anwenden, nur weil er zu faul war, sich die richtigen anzueignen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 15:53
Je besser man es kann, desto weniger muss man sich zum Wollen zwingen.

Was ein Mumpitz.

@Rhylthar Idiot würde ich es nicht nennen wollen. Wie gesagt, mesnchlich war das Ordnung, wir haben halt nur vom Spielen her nicht zusammengepasst. Und ich hab leider schon zu oft Powergamer erlebt, die das Wort "stimmig" eben nicht kannten. Und dann wirds wirklich nervig. Wie oft mir bei DSA 3 einer mit einem astronomisch hohen Hruruzat-Wert und einem maraskanischen Hartholzharnisch über den Weg gerannt ist, kann ich gar nicht mehr zählen. Und die kamen fast alle nicht aus Maraskan oder hatten einen Bezug dazu. Der einzige bezug waren die besten Werte in Kaiser Retos Waffenkammer  ;)
Und auf sowas hab ich keinen Bock mehr.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.03.2018 | 15:54
Da hatte bei GoT der Wildling einen Reiterbogen aus dem Süden oder sein halbelf-Ork bei Titansgrave ist mit einem militärischen Blaster mit Großschild rumgerannt und war quasi nicht mehr von normalen Gegnern zu treffen - und das mit Stufe 1.
Woran liegt jetzt das Problem?

Okay er hat einen schlechteren Langbogen, äh ja und ?
bzw die Dinger gibts wohl in TG...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 15:58
@Rhylthar Idiot würde ich es nicht nennen wollen. Wie gesagt, mesnchlich war das Ordnung, wir haben halt nur vom Spielen her nicht zusammengepasst. Und ich hab leider schon zu oft Powergamer erlebt, die das Wort "stimmig" eben nicht kannten. Und dann wirds wirklich nervig. Wie oft mir bei DSA 3 einer mit einem astronomisch hohen Hruruzat-Wert und einem maraskanischen Hartholzharnisch über den Weg gerannt ist, kann ich gar nicht mehr zählen. Und die kamen fast alle nicht aus Maraskan oder hatten einen Bezug dazu. Der einzige bezug waren die besten Werte in Kaiser Retos Waffenkammer  ;)
Und auf sowas hab ich keinen Bock mehr.

Das bestätigt doch nur meinen "Mumpiz"
Jeder regelwerksichere SL bekommt es hin, sinnvolle Plots für Hartholzharnischtragende Hruruzat-Kämpfer zu schreiben.

Davon ab: Schon komisch, dass sich Handfeuerwaffen auch in der Mongolei durchgesetzt haben...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Swafnir am 21.03.2018 | 16:02
Das bestätigt doch nur meinen "Mumpiz"
Jeder regelwerksichere SL bekommt es hin, sinnvolle Plots für Hartholzharnischtragende Hruruzat-Kämpfer zu schreiben.

Davon ab: Schon komisch, dass sich Handfeuerwaffen auch in der Mongolei durchgesetzt haben...

Ich denke du willst es nicht verstehen, also hör bitte auf mich zu trollen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.03.2018 | 16:02
Und ich hab leider schon zu oft Powergamer erlebt, die das Wort "stimmig" eben nicht kannten.
Stimmig braucht Glaubwürdigkeit, daran mangelte es DSA/Aventurien sehr lange fast völlig.

Was bei DSA damit gemeint war, war der Unglaubwürdigen Geschichte die von Munchkin Autoren Regel 0(Kiesow, Finn, Falkenhagen, Römer etc.)  vorgeschrieben war zu folgen.

In dem Mikro Kontinentchen braucht man auch keinen Bezug dazu(außer Raidri), da hätte man schon eher den Kämpfer fragen müssen why not
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Arldwulf am 21.03.2018 | 16:04
Meine Frage war auch nicht "wie kann ich", sondern was die Erfahrungen damit sind.

Sehr unterschiedlich. Von Runden welche von Powergamern profitiert haben bis hin zu solchen die daran zerbrachen ist alles dabei. Insgesamt würde ich schon sagen, dass Spieler welche sich intensiv mit ihren Charakteren beschäftigen positiv für Gruppen sind. Powergamer tun dies oft.

Die schlechtesten Erfahrungen hatte ich eigentlich mit Powergamern welche gleichzeitig das Regelwerk nicht wirklich verstanden. Das führte dann häufig zu Situationen in denen die vermeintlich starken Charaktere überraschend auf die Bretter gingen. Das ging dann oft auch in die Richtung des Schummelns im Spiel um doch noch den tollen starken Char zu haben, was aber ja mit eigentlichem Powergaming schon nicht mehr viel zu tun hat.

Einen sehr großen Einfluss hat aus meiner Sicht das Regelwerk  -  Balancing kann hier sehr viel bewirken.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 21.03.2018 | 16:04
Zitat
Und auf sowas hab ich keinen Bock mehr.
Nachvollziehbar.

Allerdings muss man sagen:
"Man kann einem Schwein Lippenstift auftragen...aber es bleibt dennoch ein Schwein."

Ob man jetzt das Wort "Idiot" verwenden will oder "für unsere spielerischen Vorstellungen imkompatibel", muss jeder selbst entscheiden.  ;)

@ Bree:
Ja, man kann dann den Plot für den einen Spieler schreiben. Aber a) warum sollte man und b) geht dies eventuell zu Lasten der anderen. Gerade, wenn es ums Kämpfen geht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 16:07
Ich denke du willst es nicht verstehen, also hör bitte auf mich zu trollen.

Ich denke, dass ich "es" sehr gut verstanden habe. Aber kritische Gegenmeinungen als trolling abzutun ist natürlich chillig, so lange man damit durchkommt. Kann ich verstehn.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2018 | 16:12
In dem anderen Diskussionsfaden ging das völlig unter, ist mir aber wichtig. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das aus Sicht von Spielleitern gehandhabt wird.
Insbesondere würde mich interessieren, ob jemand, der selbst nicht sehr viel Spass an Regelwerken hat, als Spielleiter für Powergamer geleitet hat. Und wie das funktioniert hat, mit welchem System etc.

Ich bin kein Power Gamer und ich erkenne eine Imbalance nicht im vorraus sondern erst wenn sie mich in den A-Beißt. Ich leite erst seit gut 2 - 3 Jahren Rollenspielrunden. Dabei bin ich aber auch schon auf einen Powergamer gestoßen. Das System war DSA 4.1, der Spieler jemand der sein ganzes Rollenspielleben seit 10+ Jahren nur DSA Spielt. Ich selbst hatte schon in 3 runden als Spieler DSA angetestet, meine eigenen Chars waren ehr ungeeignet für das Abenteuer leben. Zum einen weil ich eben nicht weiß wie ich Powergamen sollte, es nicht wollte und zu guter letzt wollte ich lieber die Entwicklung vom nix Könner zu einem Helden im Spiel erleben.
Das zur Vorgeschichte, heute bin ich hoffentlich schlauer und mir würden die selben Fehler nicht noch mal passieren (aber da ist ein anderes Thema).
Am Spieltisch selbst war ich in zweierlei Hinsicht überfordert durch diesen Spieler. Zum einen das Regelwerk von DSA...oh man wie ich das mittlerweile nicht mehr abkann. Es ist komplex über gefühlte 100 Bücher verteilt und einfach nicht schön als Spielleiter der neu anfängt. Der PG der seit ewigkeiten DSA Spielt war natürlich bei den Sonderregeln (Ja ich hätte sie einfach nicht zulassen sollen) perfekt bewandert und konnte einen starken Char bauen. Nachteile die keine Auswirkung hatten, Nachteile die er geflissen ignoriert hat,...
Zum anderen das Ungleichgewicht in der Gruppe, man hat den Charakter des PGs der für sich schon sehr stark war. Gesteigert wurde das ganze nur durch den Buffbot (Char seiner Frau) welche ihn noch weiter verstärkt hat, welche aber ansonsten eben soweit vom Ppwer Gaming entfernt war wie der dritte Spieler und meine Wenigkeit.

Also wurschtelten wir uns so durch währen der PG Char nahezu alles Dominiert hat. Und es keinen Gegner gab der ihm hätte in die Schranken weisen können, was er auch ausgenutzt hat. Irgendwann ist dann der Spielspaß soweit gekippt das ich nicht mehr wollte. Also haben wir uns ausgesprochen. Er war recht uneinsichtig, und ich verunsichert ob es nicht an mir lag weil ich mit dem Regelsystem nicht klar gekommen bin. Ich hab ihn gefragt wie soll ich seinem Char etwas in den Weg stellen das eine Chance hat und Plausiebel in die Welt passt. "Du musst den Gegnern mehr Sonderfertigkeiten geben"..also hab ich versucht durchzusteigen...DSA hat eine Sonderfertigkeit für z.B. "Treten" wollen die mich vera.. waren Gedanken die mir gekommen sind. Zu Starke Gegner hätten auch die zwei anderen Spieler einfach weg gehauen die nicht tot Opimiert waren.
Irgendwann ist mir dann die Sicherung durchgebrannt als ich wegen einem Gegner ganze 4 Bücher und ewiges hin und her blättern hinter mir hatte. Mein Vorschlag war auf DSA 5 zu wechseln nur mit den Basis Regeln. Wollte der PG nicht. Zur gleichen Zeit hab ich das erste mal Call of Cathulu und DnD5 gespielt. Auch die beiden hatte ich vorgeschlagen, wollte der PG auch nicht, ist ja außerhalb der Komfortzone die man inn und auswendig kennt. Also hat sich die Runde dann aufgelöst, denn DSA 4.1 wollte ich definitiv nicht weiter betreiben.

Jetzt bin ich aktuell bei DnD5 sehr zufrieden. Selbst wenn ich dort einen Powergamer treffen würde, bin ich mir sicher das ich ihn Handeln könnte. Plus es gibt dort keinene Profession Zuckerbäcker, jeder Char ist schon grundsätzlich Abenteuer tauglich. Da wäre also der unterschied zwischen dem Powerlevel der Spielern am Tisch nicht so gigantisch wie bei der DSA runde.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 16:14
@ Bree:
Ja, man kann dann den Plot für den einen Spieler schreiben. Aber a) warum sollte man und b) geht dies eventuell zu Lasten der anderen. Gerade, wenn es ums Kämpfen geht.

Interessanter Einwand!

a) weil man damit für einen Spieler mehr cooles Entertainment macht. Ich kann da nur für mch sprechen, aber zufriedene und/oder begeisterte Gesichter am Ende des Spielabends und ein "Wann können wir weiterspielen?" sind etwas, wofür ich gerne den ein oder anderen Umweg gehe, um Spieler abzuholen.
Andernfalls könnte man ja auch fragen: Warum überhaupt Plots für Spieler interessant machen? Sind halt meine Plots, friss oder stirb. Das mag bei Gruppen mit homogener Spielvorstellung gut funktionieren, das Glück hatte ich nur leider nie.

b) Jain. Es gibt viele Möglichkeiten, einen Spieler auf Kosten der anderen zu bedienen, aber das sind eben jene Möglichkeiten, die man durch einen hohen Grad an System- (und Setting-)Mastery versucht zu vermeiden.
Je besser ich die Möglichkeiten eines Regelwerks kenne, desto höher ist meine Chance, eine Möglichkeit zu finden, die den restlichen Spielern nicht zum Verhängnis wird. Natürlich steht und fällt das mit dem Regelwerk, aber gerade DSA bietet hier durch eine immense Regeldiversität so einige Optionen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.03.2018 | 16:26
Zum einen weil ich eben nicht weiß wie ich Powergamen sollte, es nicht wollte und zu guter letzt wollte ich lieber die Entwicklung vom nix Könner zu einem Helden im Spiel erleben.
Was wolltest du dann mit DSA4 das PG System für geistig Arme

Zitat
Sonderregeln (Ja ich hätte sie einfach nicht zulassen sollen)
und hättest das System noch mehr imba gemacht, Sonderregeln waren die Ebene auf die das Spiel regeltechnisch ausgelegt war
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Hotzenplot am 21.03.2018 | 16:29
Dabei bin ich aber auch schon auf einen Powergamer gestoßen. [...]
Möglicherweise war er Powergamer. Das Problem mit deiner Runde entstand aber, dass er ein sozial unverträglicher Idiot ist oder war. Hätte dir mit einem der anderen Spielertypen, ob in Reinform oder nicht, auch passieren können.
Ich beschreibe mich auch gerne als Powergamer (eben unter anderem, aber nicht nur) und so eine Nummer wie der Typ bei dir hätte ich mit Sicherheit nicht abgezogen. Kann schon sein, dass man sich irgendwann mal über den Grad von Herausforderungen unterhält oder so (und Kommunikation außerhalb des Spieles ist ja auch wichtig), aber wenn man überhaupt nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, zeigt das schon sehr deutlich, wie wenig sozial kompatibel man ist.
Auch das Aus der Runde, wie du es beschrieben hast, zeigt deutliche Hinweise darauf, dass das Powergaming gar nicht das Kernproblem ist.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2018 | 16:29
Was wolltest du dann mit DSA4 das PG System für geistig Arme
und hättest das System noch mehr imba gemacht, Sonderregeln waren die Ebene auf die das Spiel regeltechnisch ausgelegt war

Wie ich schrieb auf Spielerseite ist mir das nie aufgefallen. Heute packe ich das System nicht mehr mal mit der Kneifzange an weil ich keine Lust hab erst ein Studium zu belegen um diesen Regelwust gebändigt zu bekommen.
Aber es ging ja um Erfahrungen mit PG und das war nun mal meine.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2018 | 16:37
Auch das Aus der Runde, wie du es beschrieben hast, zeigt deutliche Hinweise darauf, dass das Powergaming gar nicht das Kernproblem ist.

War es wohl auch nicht. Aber im Endeffekt war das ganze doch lehrreich für mich. Vor allem vor dem ersten Spielen eine Session 0 abzuhalten wo man alles richtig abklopft. Nicht alles zuzulassen was sich ein Spieler wünscht und sollte es doch zu so etwas kommen viel früher abzubrechen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 21.03.2018 | 16:42
@ Sphinx:
Ich behaupte mal, ich könnte Dir in der 5E auf den Sack gehen, wenn ich es denn wollte. Denn natürlich hat auch die 5E ihre Nischen, in denen man mehr rausholen kann.

Aber warum? Und hier, auch für Bree, wieso muss ich dem SL mehr Arbeit aufbürden, damit ich zufriedengestellt werde? Und in Kämpfen kann das dann ganz schnell mal tödlich für den Rest werden. Oder ich bin genervt, weil der SL immer meine Achillesferse aufgreift.

Also spiele ich, ganz Powergamig, einen stimmigen Charakter, der in seiner Nische glänzt und fertig.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.03.2018 | 16:45
Heute packe ich das System nicht mehr mal mit der Kneifzange an weil ich keine Lust
habe ich nie, brauchte ich auch nicht um das zu erkennen.

Ziemlich viele PG Vorwürfe heißen für mich der Char ist kompetent und kein Idiot
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Feuersänger am 21.03.2018 | 16:47
In aller Kürze:

Ich glaube, so ziemlich das klügste was ein SL in so einer Konstellation machen kann, ist die Powergamer einfach gewähren zu lassen. Also, an den Encountern nur soviel rumschrauben dass es noch nicht in Arbeit ausartet, und sich mit den PG freuen wenn sie sich durchfräsen. Ein paar weitere Monster kann man immer dazupacken.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 18:15
Aber warum? Und hier, auch für Bree, wieso muss ich dem SL mehr Arbeit aufbürden, damit ich zufriedengestellt werde? Und in Kämpfen kann das dann ganz schnell mal tödlich für den Rest werden. Oder ich bin genervt, weil der SL immer meine Achillesferse aufgreift.

Also spiele ich, ganz Powergamig, einen stimmigen Charakter, der in seiner Nische glänzt und fertig.

Ich sehe das als SL andersrum: Ich habe lieber Spieler, die mir sagen, welche Bedürfnisse sie haben, als welche die das komplett meiner Fantasie überlassen.
Bei meiner Musik sehe ich das z.b. anders, die mache ich wie sie mir gefällt, und wer sie mag kann sie hören, wer nicht eben nicht. Aber als SL bin ich kein Alleinunterhalter. Ich bin auf die Kooperation am Spieltisch angewiesen, und auf das Mitziehen der Spieler.
Und dass PGs sooooo viel Mehraufwand benötigen halte ich für im Schnitt doch etwas überzogen. Also für mich zumindest nicht, vielleicht für andere, die sich mit Spielregeln nicht so leicht tun. Hab ich noch nicht drüber nachgedacht, muss ich gestehen.


Es muss übrigens nicht gerade die Achillesferse sein. Ein Charakter mit mächtigem Artefakt kann z.b. der Hauptfokus von Gegnern im Kampf werden.
Oder es gibt einen Umstand, der das Anwenden der Spezialfähigkeit des PG blockiert, diese Blockade jedoch in Kooperation mit dem Rest der Gruppe gelöst werden kann etc.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 18:25
Ich sehe das als SL andersrum: Ich habe lieber Spieler, die mir sagen, welche Bedürfnisse sie haben, als welche die das komplett meiner Fantasie überlassen.

Das sehe ich auch so. Kommunikation ist alles.

Und dass PGs sooooo viel Mehraufwand benötigen halte ich für im Schnitt doch etwas überzogen. Also für mich zumindest nicht, vielleicht für andere, die sich mit Spielregeln nicht so leicht tun. Hab ich noch nicht drüber nachgedacht, muss ich gestehen.

Erfahrungswert dazu: Wenn man keine Lust hat, sich intensiv mit den Regeln zu befassen, ist es sehr schwer, nachzuvollziehen, was die Spielfiguren überhaupt können und wie sie mit Herausforderungen umgehen würden. Vor allem weiß man nicht, welche Regelmechanismen oder gar -Lücken da ggfs. greifen könnten. Das betrifft auch nicht nur Kampfsituationen, solche aber in besonderem Maß.
Spielen alle auf ähnlichem Niveau, bzw. besteht niemand auf Regeln und Optimiererei, dann hat man das Problem nicht.

Für mich würde leiten für Powergamer vor allem bedeuten, dass ich die Regeln intensiv studieren müsste. Bei Midgard inklusive Magiezeugs etc. Dazu habe ich aber keine Lust. Daher ist die praktische Lösung, dass jeder angehalten ist, sich mit Optimieren und Regelauslegung zurückzuhalten. Da auch sonst niemand viel Lust auf Regelstudium hat, funktioniert das. Wäre es anders, würde ich nicht leiten. Mit Spielen hätte ich weniger Probleme  - da könnte ich mich dann halt auf eine Figur konzentrieren und würde irgendwas ohne Magie spielen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 18:32
Erfahrungswert dazu: Wenn man keine Lust hat, sich intensiv mit den Regeln zu befassen, ist es sehr schwer, nachzuvollziehen, was die Spielfiguren überhaupt können und wie sie mit Herausforderungen umgehen würden. Vor allem weiß man nicht, welche Regelmechanismen oder gar -Lücken da ggfs. greifen könnten. Das betrifft auch nicht nur Kampfsituationen, solche aber in besonderem Maß.
Spielen alle auf ähnlichem Niveau, bzw. besteht niemand auf Regeln und Optimiererei, dann hat man das Problem nicht.
Dann kauft man sich halt völlig andere Probleme ein. Z.b., dass ich meinen Charakter nicht ausspielen kann, weil die Regeln, die ihm seine Freiheitsgrade erlauben nicht angewendet werden dürfen.
Man hat das Problem grundsätzlich dann nicht, wenn sich alle auf Regeln einigen und das System kennen. Und ja, das ist mit Faulheit (oder anderen Prioritäten) schwer vereinbar. Für mich aber eine sehr praktikable Lösung.

Zitat
Für mich würde leiten für Powergamer vor allem bedeuten, dass ich die Regeln intensiv studieren müsste. Bei Midgard inklusive Magiezeugs etc. Dazu habe ich aber keine Lust. Daher ist die praktische Lösung, dass jeder angehalten ist, sich mit Optimieren und Regelauslegung zurückzuhalten. Da auch sonst niemand viel Lust auf Regelstudium hat, funktioniert das. Wäre es anders, würde ich nicht leiten. Mit Spielen hätte ich weniger Probleme  - da könnte ich mich dann halt auf eine Figur konzentrieren und würde irgendwas ohne Magie spielen.

Die Frage ist: Warum einigt man sich auf das Midgard-Regelwerk, wenn man regelfrei spielen will? Es geht mir nicht in den Kopf.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 18:39
Dann kauft man sich halt völlig andere Probleme ein. Z.b., dass ich meinen Charakter nicht ausspielen kann, weil die Regeln, die ihm seine Freiheitsgrade erlauben nicht angewendet werden dürfen.
Man hat das Problem grundsätzlich dann nicht, wenn sich alle auf Regeln einigen und das System kennen. Und ja, das ist mit Faulheit (oder anderen Prioritäten) schwer vereinbar. Für mich aber eine sehr praktikable Lösung.

Wir haben da wirklich völlig unterschiedliche Ansätze.
Regeln schaffen ja keine Freiheiten, sondern schränken diese gerade ein.
Außer wir sind bei der "Spielerrechte"-Diskussion... Wer die anfängt, darf dann gern den Spielleiter machen.

Die Frage ist: Warum einigt man sich auf das Midgard-Regelwerk, wenn man regelfrei spielen will? Es geht mir nicht in den Kopf.

Man will ja nicht regelfrei spielen, sondern mit einem angepassten Grad an Regeldichte, der je nach Situation angepasst wird. Dem nach-den-Regeln-Spieler wird das wie Willkür vorkommen - das stört aber diejenigen nicht, die qua Gruppenkonsens und ggfs. kurzer Besprechung über Grenzfälle entscheiden.
Das Midgard-Regelwerk bietet ein relativ simples Grundgerüst, deckt fast alles ab, was man sich wünschen könnte. Das kann man dann bei Bedarf modular heranziehen. Außerdem hat es ein Magiesystem, das fast alles abdeckt, was man sich so wünschen könnte. Das kann man als grobe Richtlinien verwenden. Und wenn es dann keinen "richtigen" Lichtzauber gibt, dann nutzt man halt den Flammenfinger entsprechend um.
Außerdem ist das Midgard-Regelwerk recht gut an die dazugehörige Welt angepasst, die ich recht gern bespiele.

Abgesehen davon, dass Du das wahrscheinlich alles nicht machen würdest - verstehst Du die Motivation und die Begründung?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 19:05
Da ich hier nicht zustimme:

Zitat
Wir haben da wirklich völlig unterschiedliche Ansätze.
Regeln schaffen ja keine Freiheiten, sondern schränken diese gerade ein.

Sage ich hierzu:

Zitat
Abgesehen davon, dass Du das wahrscheinlich alles nicht machen würdest - verstehst Du die Motivation und die Begründung?

Ich verstehe die Motivation, halte den Lösungsansatz aber für suboptimal.

Ich kenne mich in Midgard jetzt nicht sonderlich aus, aber nehmen wir mal DSA:
Spielt man nach trivialen Kampfregeln, dann würfelt man im Kampf Attacken und Paraden.
Die Sonderregeln ermöglichen mir jetzt eine Finte, die in die Abfolge zwischen Attacken und Paraden eine weitere dynamische Respräsentation von Handlungen in der Spielwelt ermöglicht.

Natürlich könnte ich in jedem System "frei" beschreiben: "Ich täusche einen Hieb auf die Beine an, aber ziehe im letzten Moment zur Schulter hoch", und das irgendwie mittelmäßig ausgegoren sogar in Modifikationen auf Proben verwandeln, aber es hat eben nicht die gleiche Qualität wie eine konsistente Repräsentation meiner Aktion in der Spielwelt via Regelwerk.
Damit gewinne ich meiner Meinung nach viel mehr als nur "erzählerische Freiheit", sondern auch einen hohen Grad an Entscheidungsfreiheit, die ich sogar gegen die Laune meines Spielleiters geltend machen kann.

Letzteres hat folgenden Vorteil: Ich selbst - sofern ich ein Minimum an Stochastik beherrsche - habe eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie meine Finte sich auf das Kampfgeschehen auswirkt. Und ich kann annehmen, dass mein Charakter dies ebenfalls weiss. Diese Art der Entscheidungsfreiheit habe ich nur dann, wenn ich meine Entscheidung auf einer Grundlage fällen kann, auf einer gewissen Einschätzbarkeit. Entscheidungen ohne Einschätzbarkeit wären mehr oder minder reine Glücks-/Zufalls-Sache, und können schwerlich eine gezielte Interaktion des Spielers und Charakters mit der Spielwelt darstellen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Crimson King am 21.03.2018 | 19:09
Midgard ist nun auch nicht wirklich ein System, mit dem man brauchbar powergamen könnte.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Tante Petunia am 21.03.2018 | 19:17
Midgard ist nun auch nicht wirklich ein System, mit dem man brauchbar powergamen könnte.
Das hat das Potential für einen eigenen Strang, der sich bestimmt zum Karussell entwickelt!  :d
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 19:18
Da ich hier nicht zustimme:

Ich verstehe die Motivation, halte den Lösungsansatz aber für suboptimal.
(...)
Letzteres hat folgenden Vorteil: Ich selbst - sofern ich ein Minimum an Stochastik beherrsche - habe eine sehr konkrete Vorstellung davon, wie meine Finte sich auf das Kampfgeschehen auswirkt. Und ich kann annehmen, dass mein Charakter dies ebenfalls weiss. Diese Art der Entscheidungsfreiheit habe ich nur dann, wenn ich meine Entscheidung auf einer Grundlage fällen kann, auf einer gewissen Einschätzbarkeit. Entscheidungen ohne Einschätzbarkeit wären mehr oder minder reine Glücks-/Zufalls-Sache, und können schwerlich eine gezielte Interaktion des Spielers und Charakters mit der Spielwelt darstellen.

Ich habe
a) keine Lust auf Rechnerei beim Spielen und
b) sehe ich nicht, wie ein Regelwerk Spielweltplausibilität sinnvoll abbilden könnte. Das sind alles ziemlich abstrakte Gebilde. Ich denke nicht, dass man plausible Spielweltrealitäten sinnvoll in spielbaren statistischen Modellen abbilden kann* - daher nehme ich lieber hin, dass man halt häufiger mal mit Augenmaß improvisiert.
(*erschwerend kommt hinzu, dass ich nicht glaube, dass die meisten Menschen in der Lage sind, die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs einer Handlung realistisch abzuschätzen. Wir funktionieren nicht hauptsächlich nach statistischen Prinzipien).

Ich muss dazu anmerken, dass mir Kämpfe im Rollenspiel relativ wenig Spass machen und dass ich simple Regelwerke dafür bevorzuge. Taktiererei mit Regelwerk ist eher nicht meins. Unabhängig davon kann man gute und plausible Ideen ja trotzdem aus der Situation heraus mit Auswirkungen versehen.

Und ich sehe die Spieler grundsätzlich der Laune des Spielleiters ausgeliefert. Der kann ja nahezu beliebiges passieren lassen, wenn er das will. Da er das aber in funktionierenden Gruppen nicht will, funktionieren diese (Der Zirkelschluss kommt zustande, weil es nur einen einzigen Faktor gibt, von dem das Gelingen abhängt).

Die Alternative ist simulationistisches Rollenspiel, in dem möglichst viel mit Regeln versehen ist. Kann man machen. Wie das sie Spieler vor Spielleiterwillkür schützen soll, habe ich zwar nie verstanden. Es ist mir aber auch egal, weil ich sowas ohnehin gar nicht spielen möchte. Andere haben offensichtlich Spass daran. Natürlich höre ich trotzdem gern zu, wenn mir jemand erklärt, wie das funktionieren soll.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Crimson King am 21.03.2018 | 19:22
b) sehe ich nicht, wie ein Regelwerk Spielweltplausibilität sinnvoll abbilden könnte. Das sind alles ziemlich abstrakte Gebilde.

Technisch gesehen machen die viele Regelwerke genau das: Spielweltplausibilität auf einer abstrakten Ebene abbilden.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 19:25
Technisch gesehen machen die viele Regelwerke genau das: Spielweltplausibilität auf einer abstrakten Ebene abbilden.

Ja, aber Du hast verstanden, was ich meine, oder?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 21.03.2018 | 19:34
Ich habe
a) keine Lust auf Rechnerei beim Spielen und

Kenne viele Menschen, die damit kein Problem haben.

Zitat
b) sehe ich nicht, wie ein Regelwerk Spielweltplausibilität sinnvoll abbilden könnte. Das sind alles ziemlich abstrakte Gebilde. Ich denke nicht, dass man plausible Spielweltrealitäten sinnvoll in spielbaren statistischen Modellen abbilden kann* - daher nehme ich lieber hin, dass man halt häufiger mal mit Augenmaß improvisiert.

Nunja, es gibt ja zahllose Beispiele für abstrakte Modellierungen von Realität, die ziemlich gut funktionieren. Seien es Wettersimulationen, Newtons Mechanik, oder Go-spielende AIs.

Zitat
(*erschwerend kommt hinzu, dass ich nicht glaube, dass die meisten Menschen in der Lage sind, die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs einer Handlung realistisch abzuschätzen. Wir funktionieren nicht hauptsächlich nach statistischen Prinzipien).

Bekommt man schnell Übung drin, Erfahrung hilft. Natürlich nur in einem vernünftigen Maß.

Zitat
Ich muss dazu anmerken, dass mir Kämpfe im Rollenspiel relativ wenig Spass machen und dass ich simple Regelwerke dafür bevorzuge. Taktiererei mit Regelwerk ist eher nicht meins. Unabhängig davon kann man gute und plausible Ideen ja trotzdem aus der Situation heraus mit Auswirkungen versehen.
Wie gehabt, spontanes Versehen mit Auswirkungen ist meistens schwer vorhersehbar, und, noch viel schlimmer: Meistens eher ein defizitäres Flickenwerk, im Vergleich zu einem lange elaborierten und erprobten System.

Zitat
Und ich sehe die Spieler grundsätzlich der Laune des Spielleiters ausgeliefert. Der kann ja nahezu beliebiges passieren lassen, wenn er das will. Da er das aber in funktionierenden Gruppen nicht will, funktionieren diese (Der Zirkelschluss kommt zustande, weil es nur einen einzigen Faktor gibt, von dem das Gelingen abhängt).
Nein, wenn ich nach Regeln spiele, halte ich mich auch als SL an die Regeln. Aber das ist eine andere Diskussion. Vielleicht funktioniert das Spiel bei dir so, aber anzunehmen, dass alle so spielen wäre zu einfach.

Zitat
Die Alternative ist simulationistisches Rollenspiel, in dem möglichst viel mit Regeln versehen ist. Kann man machen. Wie das sie Spieler vor Spielleiterwillkür schützen soll, habe ich zwar nie verstanden. Es ist mir aber auch egal, weil ich sowas ohnehin gar nicht spielen möchte. Andere haben offensichtlich Spass daran. Natürlich höre ich trotzdem gern zu, wenn mir jemand erklärt, wie das funktionieren soll.

Simulationistisch ist nicht unbedingt gamistisch. Es gibt gamistisch abgeschlossene Regelsysteme (in denen der Willkür-Grad also Null beträgt), die mit Simulation nicht viel am Hut haben.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Crimson King am 21.03.2018 | 19:36
Ja, aber Du hast verstanden, was ich meine, oder?

Ja. Ich selbst habe auch keinen Bock auf regelbasierte Simulation und bevorzuge bis auf wenige Ausnahmen erzählorientierte, kompakte Regelwerke mit überschaubaren Mengen an Crunch. Es gibt andere, die fahren total auf GURPS, Rolemaster, Harnmaster und Konsorten ab. Dass das Maß an Verregelung irgendwie vor SL-Willkür schützen würde, ist natürlich Unsinn. Sich jetzt aber hinzustellen und zu behaupten, diese Spieler belügen sich alle selbst, weil ihre kleinteiligen simulationistischen Regelwerke niemals die Spielweltrealität plausibel darstellen können, ist auch nicht korrekt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 21.03.2018 | 19:37
Zitat
Regeln schaffen ja keine Freiheiten, sondern schränken diese gerade ein.
Ich finde sie tun weder das eine noch das andere. Sie bilden einfach ab. (Zum Beispiel wie eine bestimmte Aktion in der Spielwelt geregelt werden "sollte") Das ist jetzt kein "könnte" und das ist jetzt auch kein "muss." Es ist mMn. eher sowas wie eine Art dringliche "Empfehlung."

Zitat
In dem anderen Diskussionsfaden ging das völlig unter, ist mir aber wichtig. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das aus Sicht von Spielleitern gehandhabt wird.
Insbesondere würde mich interessieren, ob jemand, der selbst nicht sehr viel Spass an Regelwerken hat, als Spielleiter für Powergamer geleitet hat. Und wie das funktioniert hat, mit welchem System etc.
Ganz einfach: Wenn Du mit den Regeln mal nicht weiter weißt- Frag einfach Deinen Powergamer! :) Nutze seine Unterstützung, hole ihn ins Boot, und laß dir von ihm helfen.
Das macht ihm Spaß und nützt der ganzen Gruppe.
Biete ihm ein paar extra Herausforderungen. Hole ihn auch ins Boot wenn es ums Spielgleichgewicht geht- Das macht er gerne.-Und alle sind glücklich.  :)

Edit Auch Powergamer haben nichts gegen stimmungsvolles Rollenspiel solange es nebenbei auch noch ein Bisschen zur Sache geht.


Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: gilborn am 21.03.2018 | 19:38
In dem anderen Diskussionsfaden ging das völlig unter, ist mir aber wichtig. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das aus Sicht von Spielleitern gehandhabt wird.
Insbesondere würde mich interessieren, ob jemand, der selbst nicht sehr viel Spass an Regelwerken hat, als Spielleiter für Powergamer geleitet hat. Und wie das funktioniert hat, mit welchem System etc.

Um auf die Ursprungsfrage zu antworten, ich hatte tatsächlich so eine Kampange.
Das System war Shadowrun 5, ich hatte 0 Bock mich einzulesen und dachte naiverweise meine Kenntnisse in der Shadowrun 4 würden ausreichen.
Bei 3 der 5 Spieler würde ich Powergaming als dominanten Part ausmachen (Nein, so gut wie niemand ist ausschließlich Powergamer).

Anfangs merkte ich, dass meine Gegner eigentlich durch die Bank zu schlecht waren. Ich hatte mich an 2 Dingen orientiert:
Mein erstes Aha-Erlebnis war, als ein Adept (Der Spieler hatte sich einen Afro Samurai gebaut) auf eine komplette Miliz zugestürmt war (Bewaffnung Sturmgewehre). Ich wies ihn darauf hin, dass das wohl eine Selbstmordaktion ist. Hätte ich gewusst, wie hoch sein Reaktionswert und was weiß ich was noch alles reinspielt war, hätte ich das nicht gemacht. Er hat sie aufgemischt ohne ein einziges Mal getroffen zu werden.

In der Folge habe ich die Gegner besser werden lassen. Werte angehoben. APDS-Munition. Jeder mindestens 2 Ini-Durchgänge. Magie.
Aber sie sind stur weiter gegangen, haben jeden kaputt gemacht der sich ihnen in den Weg stellte ihren Weg kreuzte. Sie mussten keine Seite der verschiedenen Fraktionen wählen. Ich wäre froh gewesen, wenn eine mal eine Session überlebt hätte um etwas daraus zu machen.

Irgendwann kamen sie zu einem der Haupthandlungsstränge. Insektenschamane mit Gefolge. Ich habe sie so ausgearbeitet, dass sie zumindest gute Chancen zu fliehen haben. Ich wollte, dass sie diesen wichtigen Protagonisten nicht gleich töten, zumindest wenn sie wieder nach der Rambo-Taktik vorgehen.
Bei der Begegnung selber müssen sie tatsächlich etwas rödeln und es scheint als würde der Schamane entkommen.
Da ist dann der Magier der Gruppe mit einem Stufe 12 Geist daher gekommen den er zwischen den Spielrunden beschworen hatte.
Das Ergebnis war das gleiche wie immer.

Damit hatte es sich dann für mich. Ich habe die Gegner so geschickt dass sie sie weiter einfach wegfegen konnten, ich wollte keinen Aufwand mehr reinstecken und ihnen hat es recht gut gefallen.
Die offenen Storys habe ich dann so schnell wie möglich abgehandelt, ich wollte die Kampagne dann nur noch abschließen was ich dann auch so kam.

Das Ganze ließt sich jetzt schrecklicher als es tatsächlich war, ich habe es mit Sicherheit auch überspitzt wiedergegeben. Den Spielern zumindest hat es sehr gut gefallen und ich hatte auch viele schöne Momente

Was ich davon gelernt habe?
- Leite nicht mit einem Spiel mit dem du nicht vertraut bist, zumindest wenn es so viel Umfang wie SR5 hat.
- Leite es 2x nicht wenn du keinen Bock hast dich einzulesen.
- Wenn es ein neues Regelsystem wird: Erlaube den Spielern erstmal nur Charaktere anhand des Grundbuchs zu erstellen (So mache ich es jetzt mit DnD5).
- Erlaube den Spielern nicht jeden Charakterentwurf. Wenn er dich am Anfang schon stört, wird er das die Ganze Kampagne über.
- Mit manchen Spielern reden hilft (der Afro-Spieler hat von selber gesagt, dass er zu krass ist)
- Mit manchen Spielern leider nicht, denen muss man dann extrem auf die Finger schauen. Oder härtere Konsequenzen ziehen (Was ich nicht gemacht habe).

Was probiere ich noch (obs funktioniert, mal sehen)?
- Ich werde die Spieler, denen Stimmung eher wichtiger ist, angrenzend zu mir sitzen. Bei 5 Spielern gibt es schon mal Downtime, meiner Meinung nach stört sie Überkreuz-Gerede das da schnell mal entsteht, mehr als jene die näher beim Powergamertypus sind.
- Ich mache ein kleines Musik-Experiment auf das ich seeeehr gespannt bin wie es funktioniert: Wenn ich Musik einspiele, würde ich sie ermutigen auf Flachwitze zu verzichten sowie In-Charakter zu bleiben. Wird keine Musik gespielt, kann man es machen wie bisher.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 19:43
Falls das Missverständnis daran liegen sollte: Ich habe nicht behauptet, irgendwelche allgemeingültigen Aussagen zu machen, sondern referiere meine Sichtweise und die Spielweise in meiner derzeitigen Midgard-Gruppe.

Die von Dir angeführten Beispiele für funktionierende Simulationen der Realität, bzw. Modelle, zur Abbildung selbiger, sind alle zutreffend. Allerdings habe ich mit Absicht "spielbare statistische Modelle" geschrieben. Die von Dir angeführten Modelle lässt man nicht ohne Grund normalerweise durch elektronische Rechner bearbeiten. Für die Simulation am Spieltisch ist das viel zu kompliziert. Welcher Komplexitätsgrad als erträglich empfunden geht, siehe unten, individuell weit auseinander.

Der Rest führt zu weit vom Thema weg und würde in die Bereiche Verhaltenspsychologie und vielleicht - biologe führen. Die Diskussion möchte ich hier nicht führen.
Man kann aber auch ohne weitere Ausführungen ziemlich viel in beide Richtungen relativieren. Entscheidend scheint mir, dass man zu einem Ergebnis kommt, mit dem man Spass beim Spiel hat. Das hätte ich mit viel Rechnerei nicht. Und ich kenne, so wie Du auch, Leute, die genau das wollen. Wunderbar - aber gemeinsam spielen ist dann eben nicht sinnvoll.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: br0adsw0rd am 21.03.2018 | 19:44
Kann sein, dass mein Beitrag hinterher hinkt, das Forum hat mich gewarnt, das 14 Beiträge verfasst wurden während ich Folgendes geschrieben habe:

Für mich als jemand der fast ausschliesslich als Spielleiter unterwegs ist, sind mir nur 3 unterschiedliche Kategorien von Spielern begegnet- wie ich im anderen Thema (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106290.msg134608620.html#msg134608620) schon aufgezählt und erklärt habe. Der Spieler, der Vollhonk und der Munchkin. Man könnte noch den Frischling als 4. Gattung nehmen, der sich erst in einen der 3 anderen Spielertypen verwandeln muss.

Vollhonks und Munchkins werden bei mir des Tisches verwiesen und trauere ihnen danach immer nach... Die paar Augenblicke die es dauert, bis ihre Plätze von anderen Spielern eingenommen werden. Bei Munchkins ist mein Geduldsfaden sogar weniger strapazierfähig als bei Vollhonks.

Viele die sich in diesen 3 Strängen als Powergamer bezeichnen sind in meine Augen auch nur Spieler, wie andere die behaupten das Gegenteil zu sein, nur bei sehr wenigen sehe ich den heimlichen Munchkin. Für einen Vollhonk wäre es wohl zuviel Arbeit sich in einem Forum anzumelden, somit ist mir hier niemand untergekommen, den ich so kategorisieren würde.

Wie bei Allem was ich schreibe, ist es meine subjektive Meinung, aber für den SL ist es doch egal ob er Sozialkevins, Kampfschweine oder Fertigkeitsäffchen unterhalten muss - am liebsten habe ich alle gemischt und muss mir dann nicht mal gross Gedanken machen wie ich das Spotlight verteilen muss, da alle wunderbar in ihrer Nische glänzen und man die Abenteuer wunderbar nach Schema "Rollenspiel-Herausforderung/Kampf-Herausforderung/Nichtkampf-Herausforderung" basteln kann.

Als SL sehe ich mich in der Pflicht meinen Scheiss zu wissen, trotzdem würd ich mich nie Powergamer nennen (nicht nur weil das für mich immer noch ein Synonym für Munchkin ist - bin wohl alt). Wenn man mal was nicht mehr weiss, schaut man eben schnell nach, darum nennt man es doch Nachschlagewerke. Ich bin einfach Spielleiter und Unterhalter. Kämpfe als Kampfschein mit den NSCs, während ich erkläre wie meine Knochen geräuschvoll gebrochen werden und fühle mich als Sozialkevin in die NSCs hinein um die Illusion einer funktionierenden Welt in den Köpfen der Spieler zu erschaffen.
Wenn ein SL stur darauf beharrt seine Geschichte zu erzählen und keinen Platz für Rollenspiel und unerwartetes lässt, muss er sich nicht wundern wenn er nicht für seine Arbeit respektiert wird, da er wohl das falsche Spiel spielt. Jeder andere SL wird mit der Dankbarkeit und dem Respekt seiner Spieler belohnt (und unglaublichen Geschichten  und Anekdoten, die nur diejenigen verstehen die dabei waren, welche dabei entstanden sind) und die meisten die primär Spieler sind und sich mal an der Vorbereitung (von Weltdesign, NSC generierung, herstellen von Handouts, zeichnen von Battlemaps, Musikrecherche usw.) als SL versucht haben, wissen dass dieser Respekt verdient ist und kennen das Lampenfieber das man irgendwie trotz jahrelanger Erfahrung in den ersten Minuten hat, bevor alle in ihren Rollen aufgehen und die Wirklichkeit verblasst.

Dies wird mein letzter Beitrag in einem Thema zu Powergaming, ich habe in den vergangenen Strängen beobachtet wie konstruktive Beiträge (nicht meine) einfach unbeachtet geblieben sind, während man sich in gegenseitiger Angriffslust hochgeschaukelt hat. Das muss man sich nicht antun.
Wer sich weiter mit mir darüber unterhalten will soll mir eine PM schicken, aber ich denke nicht das meine Meinung hier soviel Gewicht hätte, dass dies in Anspruch genommen werden wird.

Denkt einfach darüber nach ob es so wichtig ist, was für eine Art von Spieler ihr seid, denn in den Augen des SL mit Gottkomplex seid ihr eh alle gleich :p (Ist humoristisch gemeint für die ganz Seriösen hier - wobei... das Thema "Wie sehr darf ein SL am Gottkomplex leiden" ein Intersanntes Thema wäre...)

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 21.03.2018 | 19:49
Vielen Dank an alle für die Erfahrungsberichte bisher!
Das liest sich alles sehr interessant.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 21.03.2018 | 20:35
Man sollte vielleicht auch nicht immer "Butt-Kicker" und "Power Gamer" in einen Topf werfen. Auch wenn ich der Klassifizierung/Beschreibung dieser Kategorien an Spielern nach Laws in einigen Teilen skeptisch gegenüberstehe, sind zwischen den beiden Spielertypen doch auch Unterschiede.

Ich sehe mich auch als "Power Gamer", wenn der Kampf nicht im Fokus meines Charakters steht. Dies kann in kampflastigen Systemen geschehen, aber eben auch in Systemen, in denen Kampf eher eine untergeordnete Rolle spielt z. B. Cthulhu.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Chruschtschow am 22.03.2018 | 15:51
Herr Breitschwert, ich möchte mal meine Zustimmung ausdrücken.


Denkt einfach darüber nach ob es so wichtig ist, was für eine Art von Spieler ihr seid, denn in den Augen des SL mit Gottkomplex seid ihr eh alle gleich :p

Hier liegt vielleicht der Hund begraben. Da kann der Lump ... äh ... Powergamer die Regeln, wagt eine Figur zu schaffen, die in ihrer Nische auch was kann, wird von diesem neumodischen Kram vielleucht auch noch mit diesem ... diesem ... Player Endowment versehen und dann gibt's auf ein Mal Halbgötter im Olymp. Furchtbar.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 22.03.2018 | 16:44
Ich bin kein Powergamer, und meistens bin ich Spielleiter.
Ich sehe mich eher als Tactican, Storyteller und ein bisschen Buttkicker.
Als Spieler brauche ich keine Charakteroptimierung.
Gib mir was spielbares und ich spiele es - dann aber so gut (aus) und so effektiv wie möglich.

Ich habe in meiner Runde ganz unterschiedliche Spieler, unter anderem einen Powergamer.
Und mit dem habe ich eigentlich keine Probleme, weil er recht sozialkompetent ist.
Allerdings kriegt er auch eine Menge zu tun, denn als Tactican mag ich es, knifflige Situationen aufzubauen und mal zu sehen, was passiert oder wie die Leute da rauskommen.
Natürlich ist das mit Story und Background garniert. Aber es muß was zu tun geben, um Spiel, es muß um was gehen und es gibt in jedem Fall irgendwelche Konsequenzen, egal, wie das Rollenspiel ausgeht.
Ich vermute, deswegen ist der Powergamer auch nicht ganz unglücklich, denn er bekommt was zu tun.
Und der Rest ist auch nicht unglücklich, denn die bekommen vom Powergamer eine Menge support...

Ach ja, vielleicht noch: Das Rollenspiel, was ich mache, wird von den Spielern als sehr konsequent angesehen, was Konfliktausgänge angeht.
Wenn jemand stirbt, dann helfe ich da nicht nach, dass irgendwas diesen Tod verhindert. Und die Antagonisten agieren auch mit dem Ziel, ihre Gegner auszuschalten.
Dementsprechen ist sich jeder bewusst, dass die Figur in jedem Kampf durchaus ihr Ende finden kann.
Das sorgt dafür, dass die Leute zusammenhalten und dass so mancher Kampf vermieden wird, wenn es möglich ist.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 22.03.2018 | 17:20
Ich scheine übrigens derzeit das zu sein:

Power Gamer: 8%
Butt-Kicker: 21%
Tactician: 33%
Specialist: 42%
Method Actor: 58%
Storyteller: 67%
Casual Gamer: 46%

Könnte durchaus hinkommen.
Damit befinde ich mich auch laut Test ziemlich am entgegengesetzten Ende der Powergamerei. Obwohl ich in dem Test, wie ich finde, ziemlich ausgeglichene Antworten gegeben habe und versucht habe, Extreme zu vermeiden. Eher Storyteller als Method Actor stimmt wohl auch. Und der Teil mit dem Casual ist sicher auch richtig. Was mich etwas überrascht, ist der hohe Anteil "Specialist".

Passt alles. Ich wüsste nicht, was ich Powergamern als Spielleiter bieten könnte und fühle mich meinerseits durch powergamigen Spielstil gestört.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 08:00
Ich scheine übrigens derzeit das zu sein:

Power Gamer: 8%
Butt-Kicker: 21%
Tactician: 33%
Specialist: 42%
Method Actor: 58%
Storyteller: 67%
Casual Gamer: 46%

Könnte durchaus hinkommen.
Damit befinde ich mich auch laut Test ziemlich am entgegengesetzten Ende der Powergamerei. Obwohl ich in dem Test, wie ich finde, ziemlich ausgeglichene Antworten gegeben habe und versucht habe, Extreme zu vermeiden. Eher Storyteller als Method Actor stimmt wohl auch. Und der Teil mit dem Casual ist sicher auch richtig. Was mich etwas überrascht, ist der hohe Anteil "Specialist".

Passt alles. Ich wüsste nicht, was ich Powergamern als Spielleiter bieten könnte und fühle mich meinerseits durch powergamigen Spielstil gestört.
Naja, der Test sagt nicht aus wie gut du in einem bestimmten Bereich bist,  sondern nur wie sehr er dich interessiert.
Bzw. wie sehr Du auf etwas Bestimmtes Wert legst. (In einem gemeinsamen Spiel,  mit anderen Spielern)
Der hohe Specialist -Anteil kommt evtl. dadurch Zustande, dass Du bestimmte Figuren z.B. Kaempfer nicht gerne spielst. -Und deshalb auf bestimmte Figuren ausweichst. Oder evtl. allein dadurch, dass Du bestimmte Vorstellungen davon hast, wie Figuren nicht sein sollen. (in deinem Fall- sehr stark)-Vielleicht führt das auch zu Einschränkungen bei der SC Wahl und Gestaltung.

Edit. Selbst jmd. mit niedrigem Powergamer Anteil, koennte sich, sofern er die Motivation dazu  findet, mehr mit Regeln beschaeftigen. Es kann auch der Fall sein, dass man sich super mit Regeln auskennt aber trotzdem einen ganz niedrigen Wert hat, weil man "Powergaming" ablehnt. Der Test misst wie gesagt nur die persoenlichen Vorlieben, Prioritaeten.
Edit 2. Da man nicht alleine spielt, steht die persoenliche Vorliebe immer auch in Relation zu den Vorlieben anderer Spieler. Und das Ergebnis drueckt vermutlich (ausser beim Specialist )auch eine gewisse Toleranz fuer die Prioritaeten anderer aus.
Extrem hohe oder extrem niedrigen Werte koennen daher schon auch ausdruecken, dass man in bestimmten Bereichen evtl.  weniger kompromissbereit ist.
Denn wenn einem etwas suuuuper wichtig ist oder wenn etwas so gaaaaar nicht interessiert dann buerdet man diese Haltung ja auch seinen (potentiellen) Mitspielern auf.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 08:42
Also ich als Spielleiter richte mich nach den Bedürfnissen aller Spieler und versuche die auch zu erfüllen. Ich bin aber auch ein Spieler.
Und ich muss mich handwerklich sehr intensiv mit einem Setting und einer Kampagnenidee befassen. Somit sollte ich einen recht großen Einfluss auf das Setting haben, da es sonst ohnehin Scheisse wird.

Wenn mir einer mit Holzharnisch und Hrruuzzzzat oder so kommt und er ist, keine Ahnung Thorwaler (DSA kenne ich kaum, aber von früher kenne ich dieses Horor-Beispiel), dann erkläre ich ihm erstmal, dass ich nur echte Geschichten leite. Und sowas ist ein Witz.

Er kann sowas spielen, wenn A) das Setting Slapstick beinhaltet oder B) die Story und die Welt nicht inhärent sein müssen. Ergo bei mir nicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Hotzenplot am 23.03.2018 | 08:53
und fühle mich meinerseits durch powergamigen Spielstil gestört.
Das ist m. E. eine entscheidende Aussage. Wenn man das von sich selbst weiß, finde ich es wiederum gut, dass man das auch entsprechend kommuniziert. Dadurch kann zumindest schon wenigstens ein Grund für Sand im Getriebe der Spielrunde aufgelöst oder vermindert werden.

Wenn man sich der unterschiedlichen Spielertypen bewusst ist, kann man sich als SL ja auch in der Regel ein Spiel aussuchen, dass den eigenen Spielstil unterstützt oder ihm wenigstens nicht völlig im Weg steht. Andererseits: Ich selbst leite seit Jahren ein Spiel, dass meinem Leitstil eher entgegensteht: DSA. Funktioniert - auch wenn ich gerne mal darüber rante 8]

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 09:00
Also ich als Spielleiter richte mich nach den Bedürfnissen aller Spieler und versuche die auch zu erfüllen. Ich bin aber auch ein Spieler.
Und ich muss mich handwerklich sehr intensiv mit einem Setting und einer Kampagnenidee befassen. Somit sollte ich einen recht großen Einfluss auf das Setting haben, da es sonst ohnehin Scheisse wird.

Wenn mir einer mit Holzharnisch und Hrruuzzzzat oder so kommt und er ist, keine Ahnung Thorwaler (DSA kenne ich kaum, aber von früher kenne ich dieses Horor-Beispiel), dann erkläre ich ihm erstmal, dass ich nur echte Geschichten leite. Und sowas ist ein Witz.

Er kann sowas spielen, wenn A) das Setting Slapstick beinhaltet oder B) die Story und die Welt nicht inhärent sein müssen. Ergo bei mir nicht.
Advocatus Diaboli:
Menschen thorwalscher Abstammung (DSA4.1: Rasse Thorwaler) gibt es in fast allen Hafenstädten, insbesondere auch Khunchom (DSA4.1: thulamidysche Stadtstaaten). Hruruzat ist dort nicht unverbreitetet, alleine schon wegen der maraskanischen Exilanten. Mithin ist nur der Hartholzharnisch ein Problem, da eine maraskanische Privilegrüstung..... wäre es aber auch bei 90% der maraskanischen Personen.
Ein noch besseres Beispiel wäre ein Thorwaler/südländische Stadtstaaten aus Brabak. Liegt dort doch die Hammerfaustotta vor Anker und ist in die Stadtkultur eingebunden.
--> hintergrundkonform

Das Problem lag bei DSA4.1 ganz woanders:
-- Thorwaler TOP
-- Hruruzat TOP
-- Hartholzharnisch TIPTOP
Mithin in 95% der Fälle nicht wegen Coolness, sondern um der Werte wegen gewählt. Fast schon Exploit und damit "Powergaming(Klassisch)" Richtung "Powergaming(Böse)", da die Hintergrundkonformität ja als Ausrede herhält

Bei DSA 5 ist alles gebalanceder, da ergibt sich dieses Problem nicht.

Ergo möchte ich ergänzen um
C) Eine Kombination, die ausschließlich oder zu allererst der geilen Werte statt der Coolness wegen gewählt wird, lässt mich würgen.
Hier liegt die Crux aber oft im Regelwerk, den Standard als spieltechnisch wenig attraktiv darzustellen.


Und selbst das allein hilft nicht. Viele DSA4.1-Spieler waren ja der Meinung, dass Schwerter oder Zweihänder 15 bei der Generierung eines Kriegers einfach üblich und hintergrundkonform sei, aber auch das ließ mich würgen.

D) Auch Standardkombos, die ausschließlich oder primär in einer Form gewählt werden, weil irgendein X§%# Regeldesigner, da tonnenweise Zucker in den Arsch gebliesen hat, lehne ich ab.

Der Grund für mich ist einfach: Ich will ein hinreichend gleiches Powerlevel in der Runde bei möglichst großer Auswahl an Konzepten.
In einem nicht gebalanceden System wie bspw DSA4.1 lehne ich Powergaming daher eher ab, weil es die Auswahl stark begrenzt und "Konzepte der Werte wegen" begünstigt.
In gebalanceden Systemen wie zb Splittermond habe ich weniger Probleme mit Powergaming, weil es da mehr verbleibende gleichwertige Konzepte gibt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 09:13
@Hotzenplot UND Krassgeilertyp
In Ergänzung zu meinem teilweise DSA4.1-Rant:
...
Wenn man sich der unterschiedlichen Spielertypen bewusst ist, kann man sich als SL ja auch in der Regel ein Spiel aussuchen, dass den eigenen Spielstil unterstützt oder ihm wenigstens nicht völlig im Weg steht. Andererseits: Ich selbst leite seit Jahren ein Spiel, dass meinem Leitstil eher entgegensteht: DSA. Funktioniert - auch wenn ich gerne mal darüber rante 8]

Da steckt Wahrheit drin. Mittlerweile finde ich das DSA4.1-Design vomitabel, aber jahrelang fand ich es formidabel. Liebgewonne SCs tun ihr übriges, dass ich es zur Not nochmal leiten oder spielen würde.
Nur würde ich dann gewisse Skurilitäten nicht mehr in meine grauen Zellen lassen ODER einfach ignorieren, dass manche Bestandteile einfach ungerecht sind ODER sagen "Baut, was ihr wollt, aber übertreibt es nicht"
Aber letzteres mache ich meist so oder so.

Wo ich nur ausraste: Wenn ein Hardcorepowergamer, der bei seinem anscheinend hintergrundkonformenen Wertgestapel alles ausreizt, anderen Spielern einfachere Konzepte madig redet, weil sie angeblich nicht hintergrundkonform seien.
-- Elfen mit Vertrautentier oder Kriegshammer
-- Hexen mit Kristallkugel
-- ...
Bei mir kein Problem, insbesondere dann nicht wenn andere sich "nach oben hin" viele Freiheiten gönnen
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 09:29
Wo ich nur ausraste: Wenn ein Hardcorepowergamer, der bei seinem anscheinend hintergrundkonformenen Wertgestapel alles ausreizt, anderen Spielern einfachere Konzepte madig redet, weil sie angeblich nicht hintergrundkonform seien.
-- Elfen mit Vertrautentier oder Kriegshammer
-- Hexen mit Kristallkugel
-- ...
Bei mir kein Problem, insbesondere dann nicht wenn andere sich "nach oben hin" viele Freiheiten gönnen
Ich erwarte von meinen Spielern ja auch nicht, sich ein Korsett zu pressen. Vor allem in DSA ist das Korsett recht eng. Es soll halt einfach nur nachvollziehbar sein. Wenn man mit einem Dreizeiler eine nette Geschichte erzählt und schon hat der Elf ein Vertrautentier, ist das voll ok.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 09:32
Und Katsching! Schon werden wir gute Freunde, Krassgeilertyp!  ;D

Ist auch mein Stil!
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 10:16
Das witzige ist, dass in DSA jeder Blick über den Tellerrand als Bruch mit der Spielwelt verstanden wird.

Menschen, die tagtäglich mit allerlei tödlichen Dingen konfrontiert sind werden ziemlich schnell zu Opportunisten. Wenn es im Regelwerk effizient ist, die Hexe mit Kriegshammer kämpfen zu lassen, und das Regelwerk die Spielwelt repräsentiert, warum sollte die Hexe dann nicht auch drauf kommen?
Und warum versucht man DSA-Charaktere immer auf diese furchtbar flachen und eindimensionalen, teils selbstwidersprüchlichen Kulturbeschreibungen zu reduzieren.

Außerdem ist alles hier genannte fernab jeden Powergamings. Wenn ihr Probleme mit Hruruzat habt, oder mit den 2 kostenlosen Attributspunkten von Thorwalern, dann kratzt ihr gerade mal so an der Oberfläche des Regelwerks. Sehr viele andere Kombinationen, die teils auch völlig stimmig sind, fahren da ein viel höheres Powerlevel.

Schonmal über Herz des Tiers (das heisst so, mit dem attribute-buffen, oder?) + Attributo + große Meditation nachgedacht? So 25+ AsP für 400 AP. Wenn als Gruppe mit wahlweise Schwarzmagiern, Hexen, oder Elfen mit AsP-Regeneration durch entweder Derwisch oder Levthans Feuer  gespielt, kann man mit Unitatio und einem passablen Ignifaxius-Wert (ggf noch Desintegratus und Destructibo) quasi _Alles_ was einem in den Weg kommt einfach zerstören (ca 40 W6 Schaden via Igni). Auf Reichweite Horizont. Man muss eben nur schneller als der Gegner sein.

Was genau ist jetzt nochmal das Problem an diesem irgendwo fernab aller Effizienz rumdümpelnden Hruruzat-Thorwaler?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 10:32
Das witzige ist, dass in DSA jeder Blick über den Tellerrand als Bruch mit der Spielwelt verstanden wird.

Menschen, die tagtäglich mit allerlei tödlichen Dingen konfrontiert sind werden ziemlich schnell zu Opportunisten. Wenn es im Regelwerk effizient ist, die Hexe mit Kriegshammer kämpfen zu lassen, und das Regelwerk die Spielwelt repräsentiert, warum sollte die Hexe dann nicht auch drauf kommen?
Und warum versucht man DSA-Charaktere immer auf diese furchtbar flachen und eindimensionalen, teils selbstwidersprüchlichen Kulturbeschreibungen zu reduzieren.

Außerdem ist alles hier genannte fernab jeden Powergamings. Wenn ihr Probleme mit Hruruzat habt, oder mit den 2 kostenlosen Attributspunkten von Thorwalern, dann kratzt ihr gerade mal so an der Oberfläche des Regelwerks. Sehr viele andere Kombinationen, die teils auch völlig stimmig sind, fahren da ein viel höheres Powerlevel.

Schonmal über Herz des Tiers (das heisst so, mit dem attribute-buffen, oder?) + Attributo + große Meditation nachgedacht? So 25+ AsP für 400 AP. Wenn als Gruppe mit wahlweise Schwarzmagiern, Hexen, oder Elfen mit AsP-Regeneration durch entweder Derwisch oder Levthans Feuer  gespielt, kann man mit Unitatio und einem passablen Ignifaxius-Wert (ggf noch Desintegratus und Destructibo) quasi _Alles_ was einem in den Weg kommt einfach zerstören (ca 40 W6 Schaden via Igni). Auf Reichweite Horizont. Man muss eben nur schneller als der Gegner sein.

Was genau ist jetzt nochmal das Problem an diesem irgendwo fernab aller Effizienz rumdümpelnden Hruruzat-Thorwaler?
Das Problem liegt hier nicht im Detail. Es geht darum, ob man die Spielwelt bereichern möchte, in dem man diese respektiert und an Glaubwürdigkeit gewinnen lässt, ober ob man sich selbst bereichern möchte, indem man die besten Werte und Kombinationen nimmt die denkbar wären.

Man muss diese nicht respektieren. Wenn alle Bock haben die Welt als Absurdum zu führen (dies kann sauwitzig sein), dann Feuer frei. Wenn das nur die Minderheit oder gar nur einer möchte, dann anpassen oder Tschüss. Weil das beeinflusst dann alle anderen Spieler, den Spielspaß des SL und den Plot negativ.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 10:48
Lustigerweise hat mir mein lieblings Powergamer auch erst neulich einen Zauber für meine Figur rausgesucht, mit dem sie im wahrsten Sinne des Wortes "stärker "werden würde. Und vor Allem auch im Nahkampf zur Abwechslung mal richtig reinhauen könnte. (Das wäre tatsächlich so!)
Sie würde dafür auch für den Zeitraum des Zaubers wie Hulk aussehen, also richtig wachsen und groß und stark werden.

Ich habe aber freundlich ablehnt.-Und das auch erklärt.- Denn meine Figur- hat eine Art "Katzen-Dämon" als Mentor, der von seinen Schülern verlangt, dass sie alle Aufgaben möglichst geschickt und elegant lösen. Und dabei auch noch möglichst ästhetisch aussehen-wie Katzen eben. - Und Hulk wäre halt das genaue Gegenteil davon.
Das hat er dann auch eingesehen. ;)

Wenn Effizienz und Stimmigkeit Hand in Hand gehen, dann ist das mMn. optimal.
Ich würde Stimmigkeit jetzt nicht für Effizienz opfern wollen.
Aber auch nicht Effizienz für Stimmigkeit.
Denn die Figur soll ja auch innhalb der Gruppe nützlich sein, und den anderen helfen können.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 10:52
Das Problem liegt hier nicht im Detail. Es geht darum, ob man die Spielwelt bereichern möchte, in dem man diese respektiert und an Glaubwürdigkeit gewinnen lässt, ober ob man sich selbst bereichern möchte, indem man die besten Werte und Kombinationen nimmt die denkbar wären.

Man muss diese nicht respektieren. Wenn alle Bock haben die Welt als Absurdum zu führen (dies kann sauwitzig sein), dann Feuer frei. Wenn das nur die Minderheit oder gar nur einer möchte, dann anpassen oder Tschüss. Weil das beeinflusst dann alle anderen Spieler, den Spielspaß des SL und den Plot negativ.

Man kann doch beides wollen: Effiziente charaktere bauen, und im spiel dann stimmig ausspielen (Stormwind Fallacy, once more).
Und wie ich gerade gezeigt habe, gibt es in DSA viele Möglichkeiten, auf einem seeeehr hohen Powerlevel zu spielen, ohne mit der Spielwelt brechen zu müssen. (Die von mir vorgeschlagenen Gruppen-Builds sind größtenteils astrein mit dem Hintergrund zu vereinbaren, deutlich besser als das übliche Aufeinandertreffen von MA-Charakteren, die sich notgedrungen zu soetwas wie einer Gruppe zusammenraufen).

Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass das die Spielwelt ad absurdum führt. Man kann DSA durchaus auf dem Niveau von Attributswerten jenseits der 50 spielen, und ich habe das auch schon "seriös" und "echt ROLLENspielig" gespielt und geleitet.
Vielleicht versteht ihr DSA alle falsch :P
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 10:58
@ Bree
Das witzige ist, dass in DSA jeder Blick über den Tellerrand als Bruch mit der Spielwelt verstanden wird.

Menschen, die tagtäglich mit allerlei tödlichen Dingen konfrontiert sind werden ziemlich schnell zu Opportunisten. Wenn es im Regelwerk effizient ist, die Hexe mit Kriegshammer kämpfen zu lassen, und das Regelwerk die Spielwelt repräsentiert, warum sollte die Hexe dann nicht auch drauf kommen?
Und warum versucht man DSA-Charaktere immer auf diese furchtbar flachen und eindimensionalen, teils selbstwidersprüchlichen Kulturbeschreibungen zu reduzieren.

Außerdem ist alles hier genannte fernab jeden Powergamings. Wenn ihr Probleme mit Hruruzat habt, oder mit den 2 kostenlosen Attributspunkten von Thorwalern, dann kratzt ihr gerade mal so an der Oberfläche des Regelwerks. Sehr viele andere Kombinationen, die teils auch völlig stimmig sind, fahren da ein viel höheres Powerlevel.

...
Da fängt Powergaming bereits an. Dass das noch exzessiver geht bezweifel ich nicht.
Bei dem anderen SV schaue ich immer nach dem Warum? Auch wenn man da nicht immer eine eindeutige Antwort kriegt.
Will der Spieler einfach nur nen Nachteil umgehen? Bäh!
Setzt er die Figur subjektiv sinnvoll in Wechselwirkung mit ihrem Umfeld und ihrer Erfahrung? Bravo!

@ Krassgeilertyp
Auch darf man nie vergessen, dass manche achso heiligen Hintergrundsetzung primär aus Balancierungen alter DSA1+2-Klassenvorteile resultierten.
In einem System, dass durch Punktekauf sich schon von fast allein balanciert, braucht man diverse Zwangseinschränkungen  insbesondere bei den Waffen nicht mehr.
Spätestens bei DSA5 kann man daher bei manchen traditionellen Nachteilen locker damit umgehen.

Zuguterletzt ist auch jeder Elf, jeder Rondrianer, jeder Zuckerbäcker ein Individuum. Das lassen sich zur zugehörigen Gruppe einfach keine 100%-Aussagen treffen... naja jedenfalls nicht über einzelne Aspekte hinaus.
Insbesondere bei Elfen, die gewaltige Distanzen zwischen den einzelnen Stämmen haben, können diese Stämme gar nicht so ähnlich sein, wie bei manchen Setzungen oder gar von den Hardcorern behauptet.
Da hat man zwangsläufig gewisse kreative Freiheiten und sollte gewisse Setzungen als Vorschläge und Tendenzen aber eben nicht als Zwang ansehen.

Zumindest in balanzierten Systemen wie DSA5 und Splittermond, da ich dort ja eh alles aus dem gleichen Pool zu gleichen Kosten bezahle...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 23.03.2018 | 11:06
Advocatus Diaboli:
Menschen thorwalscher Abstammung (DSA4.1: Rasse Thorwaler) gibt es in fast allen Hafenstädten, insbesondere auch Khunchom (DSA4.1: thulamidysche Stadtstaaten). Hruruzat ist dort nicht unverbreitetet, alleine schon wegen der maraskanischen Exilanten. Mithin ist nur der Hartholzharnisch ein Problem, da eine maraskanische Privilegrüstung..... wäre es aber auch bei 90% der maraskanischen Personen.
Ein noch besseres Beispiel wäre ein Thorwaler/südländische Stadtstaaten aus Brabak. Liegt dort doch die Hammerfaustotta vor Anker und ist in die Stadtkultur eingebunden.
--> hintergrundkonform

Man kann sich überall irgendwie einen Hintergrund zusammenzimmer, der es einem dann erlaubt, die Sachen mit den besten Spielwerten zu haben. Weil ich auf diese Diskussionen keine Lust habe, würde ich vermeiden, mit Leuten zu spielen, die sowas machen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 11:06
Man kann doch beides wollen: Effiziente charaktere bauen, und im spiel dann stimmig ausspielen (Stormwind Fallacy, once more).
Und wie ich gerade gezeigt habe, gibt es in DSA viele Möglichkeiten, auf einem seeeehr hohen Powerlevel zu spielen, ohne mit der Spielwelt brechen zu müssen. (Die von mir vorgeschlagenen Gruppen-Builds sind größtenteils astrein mit dem Hintergrund zu vereinbaren, deutlich besser als das übliche Aufeinandertreffen von MA-Charakteren, die sich notgedrungen zu soetwas wie einer Gruppe zusammenraufen).

Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass das die Spielwelt ad absurdum führt. Man kann DSA durchaus auf dem Niveau von Attributswerten jenseits der 50 spielen, und ich habe das auch schon "seriös" und "echt ROLLENspielig" gespielt und geleitet.
Vielleicht versteht ihr DSA alle falsch :P
Also ich bin selbst durchaus in der Lage extremes Powergaming zu betreiben und habe das in Gruppen wo das gewünscht war, auch erfolgreich getan.
Das Maximum holst du in den absurden Ecken ab. Weil die Lücken sind dort, wo der Designer nicht ganz darüber nachgedacht hat. Sowohl in DSA, als auch D20 aller Art habe ich Monster gebaut, die alles kaputt schlagen was Werte hat. Aber auf das Setting astrein Rücksicht nehmen hätte mich daran gehindert. Da hätte ich sicherlich 50-100 Schaden weniger die Runde gemacht. Immer noch gut, aber halt schlechter.

DSA verstehe ich so, dass man einen möglichst stereotypen Charakter spielen soll, der entweder geheimnisvoll ist und wenig spricht oder total absurd witzig sein muss oder der krasseste Held aller Zeiten. Außerdem verzichtet er ständig auf irgendwas, weil in der Rollenbeschreibung ziemlich akribisch steht, was er alles nie machen würde und was doch.
Das Erschaffungssystem schreit aber die ganze Zeit "POWERGAME ME" während auf den ersten 6 Seiten des Regelwerks das Gegenteil steht.  >;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 11:16
Zitat
Da fängt Powergaming bereits an. Dass das noch exzessiver geht bezweifel ich nicht.

Meine Aussage ist doch vielmehr: Das mag wie Powergaming wirken, aber der Spieler ist immernoch sehr viel schwächer, als eine Method-Actor-Elfensippe. Und das hat eben Implikationen für den OP: Wenn der Powergamer schwächer als der MA ist habe ich weder ein Spotlight- noch ein Plot-Writing-Problem.

Zitat
Bei dem anderen SV schaue ich immer nach dem Warum? Auch wenn man da nicht immer eine eindeutige Antwort kriegt.
Will der Spieler einfach nur nen Nachteil umgehen? Bäh!
Setzt er die Figur subjektiv sinnvoll in Wechselwirkung mit ihrem Umfeld und ihrer Erfahrung? Bravo!

Vielleicht will der Spieler einen Charakter darstellen, zu dem es gehört, dass er diese Nachteile eben umgeht. Powergaming schafft eben auch einen gewissen Charakter, die dann in Wechselwirkung mit ihrem Umfeld tritt. Ich halte es für verfehlt, solche Charaktere als "böse" zu verteufeln, nur weil man selbst lieber Taschenlampenfallenlasser baut.

Zitat
Man kann sich überall irgendwie einen Hintergrund zusammenzimmer, der es einem dann erlaubt, die Sachen mit den besten Spielwerten zu haben. Weil ich auf diese Diskussionen keine Lust habe, würde ich vermeiden, mit Leuten zu spielen, die sowas machen.
Große Überraschung: Das beste Build, das regeltechnisch erlaubt ist, ist regeltechnisch erlaubt. :P
Da es aber regeltechnisch erlaubt ist, stellt sich eben die Frage, ab wann sich Leute innerhalb der Regeln für dich als Mitspieler disqualifizieren. Wobei wir wieder bei dem Maßstab des graduellen Taschenlampenfallenlassens sind.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 23.03.2018 | 11:16
Man kann doch beides wollen: Effiziente charaktere bauen, und im spiel dann stimmig ausspielen (Stormwind Fallacy, once more).

Kann man wollen, tatsächlich erlebt habe ich das eher selten. Es geht, nebenbei angemerkt, auch nicht um formale Logik. Dafür ist das Problem in seinen Facetten zu komplex. Und es spielen auch Befindlichkeiten hinein. Die Summe von im einzelnen erträglichen Teilen kann unterträglich sein.
Wie Dein obiges Beispiel zeigt, wären das in ohnehin Spagathandlungen. Eine Hexe mit Kriegshammer strapaziert zumindest mein Bild aventurischer Hexen sehr - so sehr, dass ich mich als Spielleiter weigern würde, das mitzumachen. Als Spieler würde ich mir wahrscheinlich auch eine andere Gruppe suchen, wenn sich sowas häuft.

Im Sinne von stimmigen Figuren sollte man sich m. E. an der gemeinsamen (Gruppen-) Vorstellung vom Hintergrund orientieren. Im Idealfall würden Regeln die Spielbild abbilden, dass das tatsächlich der Fall ist, habe ich noch nirgends gesehen (was nicht bedeutet, dass es das nicht geben kann).
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 11:17
Man kann sich überall irgendwie einen Hintergrund zusammenzimmer, der es einem dann erlaubt, die Sachen mit den besten Spielwerten zu haben. Weil ich auf diese Diskussionen keine Lust habe, würde ich vermeiden, mit Leuten zu spielen, die sowas machen.
Wenn wirklich Angst vor krasser "Unstimmigkeit" oder "Slapstick" da ist, dann kann man auch einfach mal mit dem Spieler sprechen.
Vielleicht findet er selbst noch eine glaubhafte Begründung warum seine Figur ausgerechnet das kann. (Dass eine Figur zumindest nachvollziehbar sein soll- kann ich als Bedürfnis schon verstehen)
Oder er findet keine glaubhafte Begründung und sucht stattdessen nach einer Ersatz -Fähigkeit, die glaubhafter ist.

Die Gefahr ist dabei natürlich, dass man dadurch ein Spiel mit durchgenormten Figuren bekommt, die zwar nicht unangenehm aus der Reihe fallen aber eben auch nicht angenehm.
Und dass man die Gestaltungsfreiheit der Spieler zusehr oder unnötig einschränkt.
Daher sollte man vermutlich immer den einzel Spieler und den Einzefall betrachten.
Und sich selbst fragen: Wie sehr stört mich das wirklich, (denn es ist ja nicht meine Figur)?


Edit. Die Effizienz selbst dürfte ansich gar kein Störfaktor für die Mitspieler sein. (Sofern das System das erlaubt).
Schließlich macht jeder starke SC die Gruppe nur stärker.

Wenn Effizienz ein Problem für den Spielleiter ist, dann ist das noch eine andere Baustelle.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 23.03.2018 | 11:25
Wenn wirklich Angst vor krasser "Unstimmigkeit" oder "Slapstick" da ist, dann kann man auch einfach mal mit dem Spieler sprechen.
Vielleicht findet er selbst noch eine glaubhafte Begründung warum seine Figur ausgerechnet das kann. (Dass eine Figur zumindest nachvollziehbar sein soll- kann ich als Bedürfnis schon verstehen)

Vielleicht habe ich aber auch keine Lust, immer mit dem gleichen Spieler die gleichen Diskussionen über Ausreden für Effizienzoptimierung zulasten von Stimmigkeit zu diskutieren?

Und sich selbst fragen: Wie sehr stört mich das wirklich, (denn es ist ja nicht meine Figur)?

Das Argument hast Du schon mehrfach gebracht.
Mir erschließt sich das Argument nicht. Die Figuren agieren miteinander, man sitzt mit den gleichen Spielern am Spieltisch. Es ist nur das möglich, was mit diesen Figuren und diesen Spielern möglich ist und es passiert andererseits auch das, was diese Figuren und Spieler passieren lassen. Dass dabei in der Summe etwas herauskommen kann, auf das ich keine Lust habe, scheint mir offensichtlich.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 11:26
Kann man wollen, tatsächlich erlebt habe ich das eher selten. Es geht, nebenbei angemerkt, auch nicht um formale Logik. Dafür ist das Problem in seinen Facetten zu komplex. Und es spielen auch Befindlichkeiten hinein. Die Summe von im einzelnen erträglichen Teilen kann unterträglich sein.

Zusammengefasst: "Das Problem ist zu komplex, hier ist Logik fehl am Platz."
Zugunsten des Forenfriedens kommentiere ich diese Aussage nicht weiter.
Zitat
Wie Dein obiges Beispiel zeigt, wären das in ohnehin Spagathandlungen. Eine Hexe mit Kriegshammer strapaziert zumindest mein Bild aventurischer Hexen sehr - so sehr, dass ich mich als Spielleiter weigern würde, das mitzumachen. Als Spieler würde ich mir wahrscheinlich auch eine andere Gruppe suchen, wenn sich sowas häuft.

Da hast du dir aber alle Mühe gegeben: Du hast DAS EINZIGE BEISPIEL rausgesucht, das ich INDIREKT ZITIERT habe, und das NICHT MEIN EIGENES IST. Alle folgenden, auf die ich eigentlich mit der Stimmigkeit referiere, hast du schlichtweg ignoriert. Willst du mich eigentlich verarschen?! :D

Zitat
Im Sinne von stimmigen Figuren sollte man sich m. E. an der gemeinsamen (Gruppen-) Vorstellung vom Hintergrund orientieren. Im Idealfall würden Regeln die Spielbild abbilden, dass das tatsächlich der Fall ist, habe ich noch nirgends gesehen (was nicht bedeutet, dass es das nicht geben kann).

Für mich sind Regeln gleichberechtigte Repräsentation der Spielwelt wie "Hintergrund". Wenn sich beides schneidet versuche ich mit meiner Gruppe zu kommunizieren, ob wir entweder Regeln oder Hintergrund ändern.

Ich habe einfach das Gefühl, dass du keine Lust hast, dich auf Regeln in egal welcher Weise einzulassen. Das ist natürlich dein gutes Recht, aber ich halte eine entsprechende Mindermeinung für den gesamtrollenspielerischen Diskurs - wie ja hier mehr oder minder impliziert wird - für weitgehend irrelevant.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 11:36
...
DSA verstehe ich so, dass man einen möglichst stereotypen Charakter spielen soll, der entweder geheimnisvoll ist und wenig spricht oder total absurd witzig sein muss oder der krasseste Held aller Zeiten. Außerdem verzichtet er ständig auf irgendwas, weil in der Rollenbeschreibung ziemlich akribisch steht, was er alles nie machen würde und was doch.
Das Erschaffungssystem schreit aber die ganze Zeit "POWERGAME ME" während auf den ersten 6 Seiten des Regelwerks das Gegenteil steht.  >;D

Hier irrst du... wie übrigens auch viele Hardcorer.
DSA hat seit jeher auch eher wenig stereotypische und je nachdem sogar sehr ambivalente (zumindest ab DSA4.1) Charaktere erlaubt.
Vieles war nicht durch die Autoren verbockmistet sondern durch die Betonköpfe unter den Spielern.
Ich gebe aber zu, dass (besonders bei DSA4.1) sich die "Präsentation des Regelwerks" und das "regeltechnisch mögliche" teilweise etwas bis eklatant widersprechen. DAS WAR JA EXAKT, was mich u.a. Abschied nehmen ließ von DSA4.1.

DSA5 kommt mir da mehr entgegen.... Splittermond noch mehr...
Wahrscheinlich würde ich DSA sogar lieber mit ner leichten Abwandlung des Splittermondregelwerks spielen (oder Fate oder DSE*).
Der Hintergrund ist nämlich größtenteils ganz töfte... wenn man weiß, auch mal locker damit umzugehen...

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* Mein DSA1-Retroklon-Homebrew wird derzeit für ein pulpartiges Madmax/AkteX-Crossover verwendet.
Mein DSA-Ex-SL hat aber schon angekündigt, das schlanke Regelwerk für eine originäre oldstyle DSA Nordlangkampagne zu verwenden.
Obgleich er DSA5 im Schrank hat relativ frisch.

Auch da sind PG-Komibinationen möglich, aber berechenbar und mit links nachjustierbar.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 23.03.2018 | 11:38
Zusammengefasst: "Das Problem ist zu komplex, hier ist Logik fehl am Platz."
Zugunsten des Forenfriedens kommentiere ich diese Aussage nicht weiter.

Doch, bitte, mach das ruhig mal.

Ich denke, dass wir da im Bereich der Sozialkompetenz sind. Wenn ich bereit bin A und B einzeln zu akzeptieren, dann folgt daraus nicht, dass ich damit einverstanden bin, wenn aus A und B dann C gebastelt wird. Weil C eine ganz neue Qualität haben kann. So verhält es sich mit sozialen und ästhetischen Problemen, die eben nicht logisch lösbar sind.

Das konkrete Problem hier ist, dass etwas, was sich in der Logik des Powergamers als logische Konsequenz darstellt, für einen Nicht-Powergamer nicht genauso aussehen muss. Der Powergamer findet, dass er stimmig spielt, jemand anderes findet das vielleicht nicht. Wie will man das jetzt nachweisen? Der gemeinsame Horizont ist doch gar nicht derselbe. Es ist doch auch überhaupt nicht förderlich, aus dem Erschaffen der Spielfiguren eine Art von Untersuchung zu machen, in der der Powergamer dann bitte nachweisen soll, dass seine Figur stimmig ist.

Bezüglich der Regeln ist es auch etwas komplexer, als Du es verstehen möchtest. Da habe ich nun aber wiederum keine Lust mehr, das erneut zu erklären.

Ansonsten haben wir in dieser Diskussion vielleicht das gleiche Problem, das wir im Rollenspiel hätten: Du möchtest gern feste Regeln, ich meine, dass es keine gibt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 11:38
Zitat
Das Argument hast Du schon mehrfach gebracht.
Mir erschließt sich das Argument nicht. Die Figuren agieren miteinander, man sitzt mit den gleichen Spielern am Spieltisch. Es ist nur das möglich, was mit diesen Figuren und diesen Spielern möglich ist und es passiert andererseits auch das, was diese Figuren und Spieler passieren lassen. Dass dabei in der Summe etwas herauskommen kann, auf das ich keine Lust habe, scheint mir offensichtlich.
Ok, ich meine das vereinfacht so:
Es geht um "Leben und Leben lassen."
Wenn jeder dafür sorgt, dass er selbst Spaß hat.- Dann haben alle Spaß. (Sehr vereinfacht)
Wenn ich die Figur spielen darf, die ich spielen will.-Inwiefern kann mir dann ein anderer Spieler, (der auch nur die Figur spielt, die ihm Spaß macht), den eigenen Spaß verderben?
Ganz einfach:-Indem ich zusätzlich noch ganz bestimmte Erwartungen an ihn stelle und er sie nicht erfüllt.

Dann erwarte ich einseits- "Ich darf die Figur spielen die mir Spaß macht."-  Aber "Der andere Spieler soll nur eine Figur spielen, mit der ich auch einverstanden bin."
Und hier ist halt die Frage: Wie sehr will ich mich in den Spielspaß der anderen einmischen?
Wie kompromiss bereit bin ich bei Abweichungen, von dem was ich erwarte?
Und das ist mit die wichtigste Frage: Wie sieht das der Rest der Gruppe?
Habe nur ich ganz spezielle Erwartungen an diesen Spieler? Was denken die anderen?
Wer bestimmt was noch akzeptabel ist und was nicht?
Einer alleine? Oder alle zusammen?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: felixs am 23.03.2018 | 11:43
Ok, ich meine das vereinfacht so:
Es geht um "Leben und Leben lassen."
Wenn jeder dafür sorgt, dass er selbst Spaß hat.- Dann haben alle Spaß. (Sehr vereinfacht)
Wenn ich die Figur spielen darf, die ich spielen will.-Inwiefern kann mir dann ein anderer Spieler, (der auch nur die Figur spielt, die ihm Spaß macht), den eigenen Spaß verderben?
Ganz einfach:-Indem ich ganz bestimmte Erwartungen an ihn stelle und er sie nicht erfüllt.

Dann erwarte ich einseits- "Ich darf die Figur spielen die mir Spaß macht."-  Aber "Der andere Spieler soll nur eine Figur spielen, mit der ich auch einverstanden bin."
Und hier ist halt die Frage: Wie sehr will ich mich in den Spielspaß der anderen einmischen?
Wie kompromiss bereit bin ich bei Abweichungen, von dem was ich erwarte?

Ja, das ist genau das, worum es schon die ganze Zeit geht: Wo sind diese Grenzen?

Ein gelungenes Rollenspielerlebnis funktioniert für mich nur in der Gruppe. Wenn da inkompatible Spielstile drin sitzen, funktioniert es nicht.
Das sieht man übrigens, meine ich, an dieser Diskussion. Und meine Erlebnisse in verschiedenen Gruppen sprechen auch dafür.

Sicherlich habe ich eine relativ niedrige Toleranzgrenze bezüglich von Spielstilen die mich stören. Ich würde halt lieber was anderes machen, als ein Spiel spielen, dass mir nur mäßig Spass macht. Gibt ja genug andere Alternativen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 11:51
Mal ein Beispiel aus meinem Erfahrungsschatz:
Dass ich kein Freund von klassischem PG bin, ist wohl bekannt. Meist wechsle ich zwischem zartem PG (PGMINUS) und aufgepepptem Bauerngaming (BGPLUS).
Mein aktueller Splittermondcharakter war aber exakt das. Ich habe "finde den Exploit" gespielt, ich habe den Exploit gefunden..... üblicherweise bockt der Charakter mir dann nimmer und ich lege ihn ab, aber hier war das anders. Der Gnomberserker ist nicht nur ein super "Evasion Tank" und "Damage Dealer", es hat sich auch ein richtig schöner "Charakter(tm)" daraus entwickelt.
So und dann muss ich mir von einem Mitspieler  in Dauerschleife anhören "Du MiniMaxer!" anhören.
Was tun?
Ganz einfach:
1) Einfach die Powersteigerungskurve weniger steil angehen.
2) Nicht zuviel Spotlight auf sich vereinen und anderen mehr zuspielen.
Und mittlerweile sind wir wieder in einem Boot, wir haben ein sehr schönes taktisches Spiel entwickelt und zwar sowohl spieltechnisch als auch ingame.
Und wenn wir es weniger perfektionistisch haben wollen, machen wir ein Einbruchsabenteuer und uns und unsere Charektere zur Abwechslung mal wieder lächerlich  ~;D
Läuft!
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 11:52
Zitat
Ein gelungenes Rollenspielerlebnis funktioniert für mich nur in der Gruppe. Wenn da inkompatible Spielstile drin sitzen, funktioniert es nicht.
Ich denke, es gibt keine hundertprozent inkompatiblen Spielstile. (Nach Laws)
Es gibt höchstens inkompatible Spieler. (Mit einer entsprechend niedrigen Toleranzgrenze gegen einen bestimmten Spielstil. Oder einer besonders hohen Erwartunghaltung an einen bestimmten Spielstil)

Zitat
Sicherlich habe ich eine relativ niedrige Toleranzgrenze bezüglich von Spielstilen die mich stören. Ich würde halt lieber was anderes machen, als ein Spiel spielen, dass mir nur mäßig Spass macht. Gibt ja genug andere Alternativen.
Im Endeffekt dominiert der Spieler mit der niedrigsten Toleranzgrenze die Gruppe.
Denn um mit ihm spielen zu können, müssen alle anderen ganz bestimmte Erwartungen erfüllen. Ansonsten geht es(mit ihm) nicht.
Das schränkt natürlich beide Seiten auch extrem ein-Den Spieler selbst und auch die Gruppe-es sei denn sie spielt ohne ihn.
Wenn die Gruppe natürlich insgesamt eine niedrige Toleranzgrenze gegen einen bestimmten Spielstil hat, dann verursacht das keine Probleme.
Es könnte aber Probleme verursachen, sobald da auch nur eine Person sitzt, die etwas anders denkt oder sich etwas anderes wünscht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 11:52
Muss gleich zur Arbeit, also nur kurz:

Doch, bitte, mach das ruhig mal.

Ich denke, dass wir da im Bereich der Sozialkompetenz sind. Wenn ich bereit bin A und B einzeln zu akzeptieren, dann folgt daraus nicht, dass ich damit einverstanden bin, wenn aus A und B dann C gebastelt wird. Weil C eine ganz neue Qualität haben kann. So verhält es sich mit sozialen und ästhetischen Problemen, die eben nicht logisch lösbar sind.

|| = logiscches ODER
&& = logisches UND
! = logisches NICHT

(A || B ) && !(A && B)
Der Vollständigkeit halber: A && B == C
solved.

Zitat
Das konkrete Problem hier ist, dass etwas, was sich in der Logik des Powergamers als logische Konsequenz darstellt, für einen Nicht-Powergamer nicht genauso aussehen muss. Der Powergamer findet, dass er stimmig spielt, jemand anderes findet das vielleicht nicht. Wie will man das jetzt nachweisen?
Ja die Frage ist eben, woher du dir herausnimmst, die Stimmigkeit eines anderen Spielers zu beurteilen. Wenn wir uns von objektiven Kriterien entfernen, müssen wir eben mit Präferenzbegriffen arbeiten.

"A bevorzugt B" ist trivialerweise logisch analysierbar. Ich sage ja nicht, dass wir jede Aussage logisch eindeutig tätigen sollen, aber normalsprachliche Argumentationen sind logisch analysierbar. Dementsprechend sind logische Einwände gültig.

Zitat
Bezüglich der Regeln ist es auch etwas komplexer, als Du es verstehen möchtest. Da habe ich nun aber wiederum keine Lust mehr, das erneut zu erklären.
Deine kein-Bock-Mentalität geht mir ziemlich gegen den Strich, dude :D

Zitat
Ansonsten haben wir in dieser Diskussion vielleicht das gleiche Problem, das wir im Rollenspiel hätten: Du möchtest gern feste Regeln, ich meine, dass es keine gibt.
Ich habe da garkein Problem, sondern recht. :D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Feuersänger am 23.03.2018 | 11:55
Ästhetik ist auch abseits von Pakten mit Katzendämonen ein gutes Stichwort. Es ist absolut legitim, wenn man sich für seine Spielwelt ein bestimmtes "Look and Feel" wünscht, und dafür dann eben auf bestimmte Elemente, die die Regeln hergeben würden, verzichtet werden muss.
Für mich ist z.B. Gestaltwandeln so eine Red Flag. Ich verstehe mich zwar als Powergamer, und z.B. in D&D 3.5 ist Polymorph/Gestaltwandlung eins der mächtigsten Tools das es gibt, aber ich mag es nicht und darum mach ich es nicht. Und auch sonst würde mich ein sechsarmiger Monsteraffe in der Party in den meisten Settings stören.

Und da muss ich leider sagen, gibt es durchaus relativ viele Powergamer die derartige Befindlichkeiten nicht nachvollziehen können, und jegliche Einschränkungen "was geht und was nicht" durch den SL lediglich als Aufforderung verstehen, den Geist des Gesetzes möglichst gekonnt und vollumfänglich zu unterlaufen.

Was lernen wir also für diesen Thread hieraus: wenn man SL ist und für solche Spieler leiten will, bringt es wenig, lauter Einzelansagen zu machen was man alles nicht haben will. Denn wie gesagt, dieser Spielertyp wird "Challenge Accepted" sagen und mit diabolischer Präzision die Optionen finden, die du nicht genannt hast.
Stattdessen würde ich eher versuchen, mittels eines Prosatexts rüberzubringen, welche Ästhetik ihr euch für das Spiel vorstellt. Oder auch gerne auf Romane, Serien, Filme verweisen, an deren Stil sich die Spieler orientieren können. Kurz, keine binären Ansagen, sondern ein Gefühl vermitteln.

Wenn das nicht klappt, hab ich auch schon drüber nachgedacht, bei der nächsten 3.5 oder PF-Kampagne den Charakterbau als SL selbst in die Hand zu nehmen. Hatte ich auch mal nen Thread zu eröffnet.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Sphinx am 23.03.2018 | 11:58
Es bleibt eine Frage der Sozialkompetenz der Spieler am Tisch. Selbst ein Krass durchgestylter Char muss sich nicht immer in den Vordergrund schieben weil er alles besser kann als der Rest. Es ist eine Frage der Rücksichtnahme den anderen Gegenüber.
In der DnD Runde wo ich Spieler bin, ist mein Charakter der jenige welcher sich meist in Gesprächen mit den NPCs unterhält weil ich als Spieler halt so bin. Ich hab aber auch schon wenn ich nicht die logische Kontaktperson bin da gesessen und einfach zugeschaut. Ja ich knirsche mit den zähnen wenn die anderen sich was zurecht stottern weil sie nicht wissen was sie eigentlich mit dem Gespräch erreichen wollen. Aber ich will den anderen am Tisch eben auch ihren Freiraum lassen, wie sollen sie denn besser werden wenn sie nie dürfen.

So kann man es auch als Kämpfer sehen. Ja man könnte die Kneipenschlägerei Dominieren und angeben wie toll man ist. Oder man lässt die Kameraden halt mal ein paar aufs Maul bekommen. Wenn die um Hilfe bitten kann man immer noch einsteigen als "großer Bruder".

-- Am Rande --
Ich hab auch das Gefühl das mir dieses PG tun besonders bei DSA aufgefallen ist (in mehreren Runden). Ich weiß nicht wieso, vielleicht weil es so schwer ist die Stärke eines Chars gut einzuschätzen? Oder weil es so viele Optionen bietet, Man kann als Wirt starten oder als Krieger von einer Kampfakademie, das ist dann an sich schon ein unterschied im können der gewaltig ist. Wenn man da noch Regel-Optimiert rangeht wird es noch extremer. Gut die anderen Systeme waren immer andere Gruppen als meine DSA runden, aber dort war das irgendwie nie ein großes Thema. Auch war nie das gefühl so da das irgendwas aus dem ruder läuft von einzelnen Chars (selbst wenn man dort Optimieren kann)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 12:00
...
-- Am Rande --
Ich hab auch das Gefühl das mir dieses PG tun besonders bei DSA aufgefallen ist. Ich weiß nicht wieso, vielleicht weil es so schwer ist die Stärke eines Chars gut einzuschätzen? Oder weil es so viele Optionen bietet, Man kann als Wirt starten oder als Krieger von einer Kampfakademie, das ist dann an sich schon ein unterschied im können der gewaltig ist. Wenn man da noch Regel-Optimiert rangeht wird es noch extremer. Gut die anderen Systeme waren immer andere Gruppen als meine DSA runden, aber dort war das irgendwie nie ein großes Thema. Auch war nie das gefühl so da das irgendwas aus dem ruder läuft von einzelnen Chars (selbst wenn man dort Optimieren kann)
1. Weil viele von uns mit DSA aufgewachsen sind.
2. Weil mit DSA viele verschiedene Stile von Anfang an möglich waren
3. Weil die "Klassen" (1-3) bzw "Quasi-Klassen" (4.1) so gar nicht ausgeglichen waren, sogar dann wenn man den Kampf eher außen vorlässt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 12:11
Hier irrst du... wie übrigens auch viele Hardcorer.
Na gut, dass 5er hab ich kaum zu Gescht bekommen. Wenn das DIE Wende von DSA war, dann hab ich Sie leider verpasst bisher.

@Sozialkompetenz
Ja, darüber reden wir eigentlich.
Der Powergamer mit erhöhter Sozialkompetenz wird sicherlich nicht auffallen und ein angenehmer Spieler sein. Und andere Gattungen sind ohne Sozialkompetenz natürlich ebenfalls zum Kotzen. Kenne ich beides.
Nur leider ist die Schnittmenge von Powergamern und Sozialhonks recht hoch. Hat ja auch eine nachvollziehbare Relation.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Chruschtschow am 23.03.2018 | 12:23
Nur leider ist die Schnittmenge von Powergamern und Sozialhonks recht hoch. Hat ja auch eine nachvollziehbare Relation.

Bei einem Mitforisten, nach dessen Aussage 60% der einen und 40% der anderen Vollidioten sind - also in Summe rund einer von zwei Rollenspielern - kann ich nicht so recht glauben, dass solche Beobachtungen nicht zu guten Teilen Eigenschaften des Beobachters geschuldet sind
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 23.03.2018 | 12:37
Doppelt, wenn aus der Anklagefraktion gegen die PGs regelmäßig eine Ablehnung der entsprechenden Kommunikation oder auch der Vorkommunikation in Form des Regellernens als "zu anstrengend" etc kommt, welche es erlauben würde den Anteil der behebbaren Missverständnisse oder verbleibenden Kompromissraums mit der entsprechenden Gegenseite auszulo(o)ten.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 12:46
Wenn mir einer mit Holzharnisch und Hrruuzzzzat oder so kommt und er ist, keine Ahnung Thorwaler (DSA kenne ich kaum, aber von früher kenne ich dieses Horor-Beispiel), dann erkläre ich ihm erstmal, dass ich nur echte Geschichten leite. Und sowas ist ein Witz.
Wer einen kompetenten nichtarmen Kämpfer spielen will, müßte mir eher erklären warum er Hruruzat und HH nicht hat und du warum ich nen Suizidioten spielen soll, Thorwaler findest du in Aventurien allüberall, Al Anfanische Granden eingeschlossen

Soll ich mit der beidhändigkette weitermachen, oder mit Magiern..


Was macht daran jetzt die Hintergrundbleitextwüste in der jeder Thorwaler mit 8 - 15 Jahren ins Wasser fällt im mindesten besser.

Zornbrecht, Krieger, kompetenter Waffenmeister
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Krassgeilertyp am 23.03.2018 | 12:53
Bei einem Mitforisten, nach dessen Aussage 60% der einen und 40% der anderen Vollidioten sind - also in Summe rund einer von zwei Rollenspielern - kann ich nicht so recht glauben, dass solche Beobachtungen nicht zu guten Teilen Eigenschaften des Beobachters geschuldet sind
Glaube ist wichtig!
@Marzaan
Sogar doppelt!

Ne mal im ernst. Eure Ferndiagnosen sind ja ganz putzig, aber letztendlich nur ein müder Angriff der doch keinen interessiert.
Ja, im Hobby Rollenspiel findet man viele Idioten. Aber auch tolle Leute. 50/50 kommt hin. Und?

Edit:
@Lichtschwerttänzer
Da ins Detail zu gehen wie man noch besser Powergamen kann oder wie man Powergaming begründen könnte ist doch uninteressant. Es geht um die Motivation und die Prioritäten warum man was auswählt. Sollte doch klar sein langsam.
Und dieses "Ohne Nobrainerpowerskill X bin ich suizidgefährdet das würde kein Abenteurer machen" ist doch so eine klassische müde Ausrede um Powergaming zu begründen. Dann doch gleich ehrlich sein.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 13:40
Zumal man nicht vergessen darf, das regeltechnische Töftigkeit nicht zwingend der ingame Realität entsprechen müssen.

Zu DSA: Selbstverständlich kämpft der klassische Horasier mit nem Degen, auch wenn das regeltechnisch nicht die beste Wahl gewesen war in DSA1-4.
Das die Spieler das teilweise anders sehen und spieltechnisch bessere Wahlen bevorzugen, ja klar.
Die Frage ist nur, wie man beides im System X am Besten unter einen Hut bekommt.

Vielleicht, indem man
A) Nobrainerwaffen möglichst kurz hält
ODER
B) Jedem Konzept oder zumindest hinreichend vielen Konzepten ihre (hintergrundtechnisch passenden) Nobrainer zugesteht

In manchen Systemen funktioniert das ganz gut, in anderen eher schlecht.
Da kann man dann
i) nachbessern durch Hausregeln
ii) die Nobrainer verbieten
iii) die Spieler machen lassen
iv) irgendeine Mischung
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 13:42


So kann man es auch als Kämpfer sehen. Ja man könnte die Kneipenschlägerei Dominieren und angeben wie toll man ist.
das funktioniert aber nur wenn der Meister nicht auf der Schiene Kneipe = Kneipenschlägerei = alle müssen daran Spaß haben Schiene fährt und ich habe daran seltenst Spaß =  Meister erzwingt Teilnahme

Wirte* etc. bei DSA sind Loser, Luschen, Ballast... der Krieger der nicht seine Hauptwaffen auf mind 10 setzt vergeudet seinen AkAus Vorteil und wer mit den Startwerten startet hat gerade so seinen Abschluss geschafft.
`*Wer allerdings seinen Wirt zum Abenteurerwirt ausbaut ist ein PG egal wie gut der Hintergrund es erordert.
Veteran des Zuges der Edlen, der 3 Dämonenschlacht etc. aber rollengerecht hätte er nur Kochen steigern dürfen.

Method Actor können genauso und schlimmere soziale Vollhonks sein wie PG.
Der erheblich grösste Teil der PG Vorwürfe bei DSA  waren spielt nicht so wie ich, spielt nicht Klischee, bad wrong fun.
 e.g. feige rollenungerechte Amazone
feige = nimmt nicht an einer Kneipenschlägerei teil
(Kampf ist für einen Rondrianer ein mythischer Akt)
und sie hatte einen Wolf zum Gefährten

Der Kriegerspieler der sich darüber beschwert, das seine Mitspieler nicht erst sein halbstündiges Gebet zu Rondra abwarten bevor sich in den Kampf stürzen.
aka IMA würde man das als der Char versteckt seine Feigheit hinter Lästerung der Göttin auslegen.


Nur leider ist die Schnittmenge von Powergamern und Sozialhonks recht hoch.
halte ich eher für bei DSA die Folge von Klischeeerzwinger  Actor Vollhonk Verleumdungen.

Das diese für ihre Agenda die Regeln, biegen, verdrehen und als Waffe gegen aktive Mitspieler einsetzen ist natürlich völlig in Ordnung

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 13:46
@ Lichtschwerttänzer:
Komm mal runter bitte. Wir können gerne mal nen gemeinsamen DSA4-Bashing-Thread aufmachen, aber hier ist in dieser Härte der falsche Ort.
Außerdem bist du echt schlecht zu verstehen gerade.
Einmal kurz Luft holen bitte.
Vielleicht/wahrscheinlich sind wir sogar in manchem bis vielem einer Meinung.
Nur weiß ich teilweise echt nicht, worauf du hinaus willst.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 14:00
Eine Hexe mit Kriegshammer strapaziert zumindest mein Bild aventurischer Hexen sehr - so sehr, dass ich mich als Spielleiter weigern würde, das mitzumachen.

Mysteria Arkana es gibt nichts was einer Hexe es verbietet selbst denn Umgang mit dem Zweihänder zu erlernen, aber ein Kriegshammer ist nichtmal PseudoPriviligiert.
Sorry aber der Hintergrund ´+ RW waren  nicht deiner Meinung

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 14:09

Da ins Detail zu gehen wie man noch besser Powergamen kann oder wie man Powergaming begründen könnte ist doch uninteressant.
Habe ich gar nicht, ich bin da z.T. mit Autor Stance rangegangen, völlig andere Herangehensweise, nur ist Klischee speziell wenn es ein selbsterzeugtes ist für m ich eine nicht valide Behauptung und kein Argument.

Zitat
ist doch so eine klassische müde Ausrede um
  Glaubwürdigkeit Pseudostimmi und dem Klischee zu opfern
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 14:10
@ Lichtschwerttänzer und felixs
Mysteria Arkana es gibt nichts was einer Hexe es verbietet selbst denn Umgang mit dem Zweihänder zu erlernen, aber ein Kriegshammer ist nichtmal PseudoPriviligiert.
Sorry aber der Hintergrund ´+ RW waren  nicht deiner Meinung

Ihr redet aneinander vorbei.
Lichtschwerttänzer redet von regeltechnischen Verboten und ingame Verboten bzgl der Hexen selbst, die es nicht gibt (Obacht: Bis DSA2 gab es eine W6+1TP-Beschränkung, die gerne überlesen wurde).
Felixs spricht von "seinem Bild aventurischer Hexen" und da muss ich ihm bedingt zustimmen.
Eine "klassische" Hexe legt Wert auf Heimlichkeit und Unauffälligkeit und damit verbieten sich ALLE schweren Waffen. Nicht aus einem Gesetz heraus, sondern aus der Logik heraus.

Einschränkung: Es gibt nicht nur "klassische" Hexen. Je nach Background sind auch ganz andere Aliasse denkbar bis hin zu Sölnderin oder Marketenderin oder thorwalscher Piratin, die WENN sie kämpferisch eingebunden ist, auch die dort typischen Waffen tragen wird..... WENN...
Dass eine Hexe, die sich offizielle als Jägerin gibt, auch gerne mal nen Speer bis hin zum Stoßspeer oder einen Kurzbogen tragen wird, ist ebenso klar...

Wichtig für mich - und das mag eine Drittmeinung sein - ist nur, dass das Gesamtbild stimmig ist.
Was da die Begründung für ist, ist vollkommen zweitrangig, solange es
A) Authentisch wirkt
B) Sich nicht Vorteile durch die Hintertür erschleicht oder Nachteile negiert, die im jeweiligen System notwendig waren*


*Was ich bei DSA1-3 noch nachvollziehen kann, bei DSA4 aber oft nicht nachvollziehen kann.
In DSA5 ergibt sich das Problem hingegen nicht mehr, da "kostenecht" und "hinreichend" gebalanced.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Pyromancer am 23.03.2018 | 14:13
Ihr redet aneinander vorbei.
Lichtschwerttänzer redet von regeltechnischen Verboten und ingame Verboten bzgl der Hexen selbst, die es nicht gibt (Obacht: Bis DSA2 gab es eine W6+1TP-Beschränkung, die gerne überlesen wurde).
Felixs spricht von "seinem Bild aventurischer Hexen" und da muss ich ihm bedingt zustimmen.
Eine "klassische" Hexe legt Wert auf Heimlichkeit und Unauffälligkeit und damit verbieten sich ALLE schweren Waffen. Nicht aus einem Gesetz heraus, sondern aus der Logik heraus.

Das ist ja bei DSA weitverbreitet: Dass man nur das Klischee spielen darf.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 14:27
Das ist ja bei DSA weitverbreitet: Dass man nur das Klischee spielen darf.

Stimmt so nicht:
Am Beispiel der Hexen gab es schon mit dem Compendium Salamandris (3.5?), spätestens aber mit DSA4.1 diverseste Varianten.
Hintergrundsetzungen sprachen eine weitere Sprache.
Die Logik eine zusätzliche (Was sollte eine Tula von Skerdu von einem schlichten Beil abhalten).

Ein/e horasische/r Hexer/Hexe ist von ihrem nichtmagischen Gegenstück spätestens kaum noch zu unterscheiden.
Für andere Pseudoklassen gilt ähnliches.
Ja, es gab teilweise immer noch zu harte Einschränkungen, insbesondere bei der Zauberwahl insbesondere bei den Hexen, aber...

Es gibt nur zwei große Gründe, an der aber weniger das System schuld war:

Die erste Gruppe der Hardcorer ("Vade Retro PG"-Fraktion) ist schon angekotzt von den gegenüber den Vorgängereditionen bei DSA4.1 massiv zugenommenen Bestandteilen an Powergaming, Exploits und Nobrainern und versucht diese in ihren Augen ungesunden PG-Auswüchse durch massive Hintergrundbeschränkungen einzudämmen.
Ich kann das ein bisschen nachvollziehen, das ist aber in meinen Augen der falsche Ansatz, denn...

Die zweite Gruppe der Hardcorer (PG-Fraktion in einer in meinen Augen arroganten Abart) nimmt nämlich genau diese tatsächlichen oder scheinbaren Hintergrundsetzungen, um eigenes PG und Exploiting zu legitimieren und gleichzeitig andere auf Abstand zu halten.
Nach dem xten Magier- oder Kriegerspieler, der mir erklärte, warum sein Charakter so affengeil sein MUSS, alle anderen aber aus diversen Gründen gefälligst schlecht(er) zu sein haben weil "Blahblah Hintergrundsetzungen" --> Pfui!!!

Da ist mir die erste Gruppe aber doch lieber.

Am liebsten hingegen ist mir eine Gruppe, die sich
1) zuerst (!) für ein gemeinsames Powerlevel entscheidet und ALLES verbietet, das hierfür zu stark scheint
2) anschließend für ein Subsetting/Thema/Klischee entscheidet und sich einigt, was da gerade noch denkbar ist und was nicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Just_Flo am 23.03.2018 | 14:35
Leider ist es halt gerade bei DSA  so, das meistens die größten Stimmigkeitspuristen kaum eine Ahnung vom Hintergrund der Welt dort haben.

Gerade die Tiefe des Hintergrundes macht so vieles was auf den ersten Blick seltsam wirkt plausibel und recht wahrscheinlich.
Doch um dies zuerkennen muss man halt Hintergrund und Regeln lesen. Wenn ich nicht weiß was die 3 verschiedenen Hauptbausteine bei der erschaffung bedeuten für den ist halt Thorwaler =Thorwaler.

Auch ist es zur Bestimmung der Spielstärke schon wichtig Boden und Decke zu kennen. Wenn ich nicht weiß was die Talentwerte Spieltechnisch bedeuten, dann ist ein Talentwert von 10 in Gassenwissen hoch und sollte nur von hochsteigen Charakteren erreicht werden. Weiß ich dies aber weil ich die entsprechende Tabelle mal angeschaut habe dann finde ich den Wert evtl. Zu niedrig.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 14:40
@ Lichtschwerttänzer und felixs
Ihr redet aneinander vorbei.
Lichtschwerttänzer redet von regeltechnischen Verboten und ingame Verboten bzgl der Hexen selbst, die es nicht gibt
Falsch ich rede davon, mit Quellenangabe, das das offizielle Aventurien, DSA3 felixs Vorstellungen widersprechen, die Kriegshammerhexe ist völlig legal und hintergrundskonform.

Eine Hexe mit Kristallkugel wäre weder Hintergrunds noch regelkonform, wildert dazu noch im Profil der Magier (und denen mangeltes in DSA schon immer an Profil)

Zitat
Am Beispiel der Hexen gab es schon mit dem Compendium Salamandris (3.5?), spätestens aber mit DSA4.1 diverseste Varianten.
Mehr Klischees ändern daran jetzt was?

Mein Problem ist ja, der HH ist superdoppelplusgut, warum laufen nicht alle Kämpfer die sich das leisten können in einem rum?

@Just_Flo

Aber laut RW war 10 saugut , auch beim Kampf.
Ab welchem Wert war Kampf SFs einsetzen nicht suizidial?  IIRC mindestens 15 aber eher dezent höher
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 14:43
Leider ist es halt gerade bei DSA  so, das meistens die größten Stimmigkeitspuristen kaum eine Ahnung vom Hintergrund der Welt dort haben.

Gerade die Tiefe des Hintergrundes macht so vieles was auf den ersten Blick seltsam wirkt plausibel und recht wahrscheinlich.
Doch um dies zuerkennen muss man halt Hintergrund und Regeln lesen. Wenn ich nicht weiß was die 3 verschiedenen Hauptbausteine bei der erschaffung bedeuten für den ist halt Thorwaler =Thorwaler.
Stimme ich absolut zu!
ABER: Die unausgewogenen Rabatte führten u.a. zu einer Thorwalerschwemme, die keiner Seite gut tat. Weder den Puristen (logisch), noch den Liberalen.
Und nicht nur da. Himmelherrgott: DSA4 hatte die denkbar größte Auswahl an schön vorbereiteten Konzepten. Aber man war doch immer der Depp, wenn man als Kämpferspieler nicht den Krieger nahm.

Und das wurde durch dieses Phänomen:
Zitat
Auch ist es zur Bestimmung der Spielstärke schon wichtig Boden und Decke zu kennen. Wenn ich nicht weiß was die Talentwerte Spieltechnisch bedeuten, dann ist ein Talentwert von 10 in Gassenwissen hoch und sollte nur von hochsteigen Charakteren erreicht werden. Weiß ich dies aber weil ich die entsprechende Tabelle mal angeschaut habe dann finde ich den Wert evtl. Zu niedrig.
doch nur noch schlimmer gemacht. Wenn ein TAW von 10 spieltechnisch nicht so gut ist, wie er offiziell propagiert wurde.
Oder nur deshalb nicht so gut ist, weil irgendein Regelautor die Zuschläge falsch bemessen hat,
JA DANN KIPPT DOCH DAS GANZE DESIGN AN DER STELLE!!!!!!!
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 14:47
...
Eine Hexe mit Kristallkugel wäre weder Hintergrunds noch regelkonform, wildert dazu noch im Profil der Magier (und denen mangeltes in DSA schon immer an Profil)
Tatsächlich aber Unsinn, denn:
1.) Ist "Kristallkugel"+"Hexe" ein intuitiver Ansatz, warum beschränken?
2.) Wird eine hellsehende Hexe sich hellsehender Artefakte bedienen, oh siehe da Kristallkugel
3.) Kann mir niemand erzählen, dass sich Scharlatan oder liberaler Magier nicht mit einer anderen Zauberin über nützliche Rituale austauschen. ERST RECHT NICHT IN 1000 JAHREN MAGIEGESCHICHTE!!!
4.) Wenn Magier zuwenig Profil hatten.... ja zur Hölle.... hätte man die Tradition auch aufsplitten können.... hat man nicht getan.... und wer soll es ausbaden? Die, die sich für andere magische Traditionen entscheiden? Wohl kaum.

Zitat
Mein Problem ist ja, der HH ist superdoppelplusgut, warum laufen nicht alle Kämpfer die sich das leisten können in einem rum?
Weil man regeltechnisch was verhunzt hat (zu gute Werte), die ingame längst nicht so sein müssen.
Denn wäre dem so, sähe Aventurien auch schon komplett anders aus, je nachdem ob man das einfache Rüstungssystem oder das Trefferzonenmodell mit den stark anderen Werten nähme  :D ;D ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 23.03.2018 | 14:59
Ich sehe es auch so: Wenn da in den Regeln etwas nicht gut gebalanced wurde. Dann kann da der Powergamer nichts dafür.
Er sucht sich einfach das aus was seine Figur am stärksten machen würde, und ist damit eigentlich auch der geborene "Schwachstellendetektor".
Wenn das der Fall ist, hilft eigentlich nur diese Regeln von Anfang an zu streichen.
Damit führt man den PG erst gar nicht in Versuchung.

Noch schwieriger wird es, wenn es auch bezüglich "Stimmigkeit" von Regeln keine Einschränkungen gibt, und wenn der Spieler selbst entscheiden soll, was am Besten, und ja auch im ästhetischen Sinn zu seiner Figur passt. Nach dem Motto: "Das was es für meine Charakterklasse gibt, ist mir auch nach Regeln erlaubt zu lernen."
Das ist ein Bisschen so als würde ich jmd in einen Klamottenladen schicken und ihm sagen:
Hier ist dein Budget. Du darfst Dir hier alles kaufen was Dir gefällt. Mach mal.

Tja und dann kann es halt auch sein, dass er wie ein bunter Vogel wieder aus dem Laden rauskommt.
Und manches für einen Außenstehenden nicht zusammen passt.
Das ist aber nicht zwangsläufig typisch für "Powergamer."

Andererseits fände ich es auch komisch, wenn man Spielern nicht zutrauen würde, dass sie sich ihre Figur selbst  zusammenbasteln können.
Edit.
keine Einschränkung  =große Auswahl-  Die Verantwortung für die Auswahl -(bzgl. Stimmigkeit) liegt stärker beim Spieler selbst.
Einschränkungen  =kleinere Auswahl- Die Verantwortung für die Auswahl liegt immer noch beim Spieler, wurde aber extra eingegrenzt. Vielleicht auch aus Gründen der "Stimmigkeit."und "Spielbalance."





Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 15:21
Wenn ich aber gut balance, knallt der Hintergrund auch nimmer so sehr, nichtmal für PG-hassende Hardcorer,
DENN abstruse Kombos, die nur der Werte willen gewählt wurden, fallen ja aus.

Einen Thorwaler mit Khunchom und Hartholzharnisch zu kombinieren war bei DSA4.1 noch sinvoll, weil der Thorwaler rabattiert MU und KK +1 mitbrachte und man außerdem so schon zu Spielbeginn schnell 15er-Voraussetzungen erfüllen konnte und Eigenschaftspunkte nach der Generierung sehr teuer waren.
UND weil der Hartholzharnisch so geil war von den Werten her.

Jetzt bei DSA5 bringt der Thorwaler keine rabattierten Boni mehr mit und der Hartholzharnisch ist nicht mehr so überragend gut. Auch sind Eigenschaftswerte während und nach der Generierung gleich teuer. Die Versuchung für diese Kombo scheidet also aus.

EDIT:
Witzigerweise beschwörten aber Hardcorer beider Coleur bzgl des Wegfalls der Eigenschaftsboni den Untergang des Hintergrundes.
Was Unsinn ist: Wenn im Hintergrund steht, dass Thorwaler meist etwas stärker sind, ändert sich daran ja nichts.
Spielt Hannes jetzt einen Thorwaler mit KK14 ist das halt nichts außergewöhnliches und bei Tim mit dem Mohamädchen von KK14 schon eher.
Um das zu erkennen, brauche ich aber keine Wertsubventionierung.

EDIT2:
Und damit landet mein Gefasel auch wieder BTT: In gebalanceden Systemen bekommt man verschiedene Stile besser unter einen Hut.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 15:31
Tatsächlich aber Unsinn, denn:
Unsinn oder nicht, das ist Hintergrund und Regeln >;D


Zitat

1.) Ist "Kristallkugel"+"Hexe" ein intuitiver Ansatz, warum beschränken?
2.) Wird eine hellsehende Hexe sich hellsehender Artefakte bedienen, oh siehe da Kristallkugel
  Nimm nen Kessel ~;D

Es stört mich aus diesem Grund, deshalb mache ich dir aber keinen Vorwurf von PG oder sonstige.

Abstruse Kombos oder von Hardcore Klischeespieler mit dysfunktionalem GMV für abstrus gehaltene?

@ Issi

Zitat
Ich sehe es auch so: Wenn da in den Regeln etwas nicht gut gebalanced wurde.
Was kann der Kunde dafür, ich nehme den XYZ weil es gut zur Charaktervorstellung passt, ohne zu wissen es imba oder der Regelignorierende SL hält bzw. macht es imba
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 23.03.2018 | 15:41
@ Lichtschwerttänzer
Meine persönliche Meinung: Ein Hintergrund, der so keinen Sinn ergibt, ist in meinen Augen kein Hintergrund.
Und dass es in Aventurien keine (im Sinne von 0 oder auch nur nahe 0) hellsehenden Hexen mit Kristallkugel gibt, ergibt keinen Sinn.
Dass es in Aventurien verschwind wenig Hexen mit einem vernünftigen Heilspruch gab, ergab ebenfalls keinen Sinn.
Sowas nennt man dann "korrekturbedürftig".

Am Rande: Ist in meinen Augen ebenso lächerlich, dass es lange Zeit bei D&D keine Magier mit Heilzaubern gab.
Dass das mal Balancinggründe hatte, war mir klar. Nicht destotrotz wirkt es "falsch", "unglaubwürdig", "nicht authentisch" mit der Folge der Forderung nach "Balanced das doch bitte anders, dass es runder wirkt. Das könnt ihr! Traut euch!"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Just_Flo am 23.03.2018 | 15:43
Fairerweise muss man dazusagen das die detailiertere Verregelung der Talentwerte ihrer Bedeutung und der genaueren Modifikationen erst ziemlich spät und überwiegend durch diejenigen erfolgte die dsa5 später gemacht haben.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 15:51
@ Lichtschwerttänzer
Meine persönliche Meinung: Ein Hintergrund, der so keinen Sinn ergibt, ist in meinen Augen kein Hintergrund.
Aventurien to a T.

'Hellsehende Hexen in Aventurien sollten was anderes als Kristallkugeln benutzen

Zitat
Ist in meinen Augen ebenso lächerlich, dass es lange Zeit bei D&D keine Magier mit Heilzaubern gab.
gab ihnen und den Klerikern etc. Profil.
Schützt das Profil der Heiler

https://www.youtube.com/watch?v=_uMIO7IZcVI
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 23.03.2018 | 16:22
Zitat
n dem anderen Diskussionsfaden ging das völlig unter, ist mir aber wichtig. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie das aus Sicht von Spielleitern gehandhabt wird.
Insbesondere würde mich interessieren, ob jemand, der selbst nicht sehr viel Spass an Regelwerken hat, als Spielleiter für Powergamer geleitet hat. Und wie das funktioniert hat, mit welchem System etc.

Also ich hätte da kein Problem mit. Ich würde erst mal davon ausgehen das das alles Regelkonform ist.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 19:43
Das ist doch völlig absurd jetzt.

Zitat
Ihr redet aneinander vorbei.
Felixs spricht von "seinem Bild aventurischer Hexen" und da muss ich ihm bedingt zustimmen.
Eine "klassische" Hexe legt Wert auf Heimlichkeit und Unauffälligkeit und damit verbieten sich ALLE schweren Waffen. Nicht aus einem Gesetz heraus, sondern aus der Logik heraus.

Welches Bild Felixs von einer aventurischen Hexe hat, kann erstmal allen gestrost völlig egal sein. Sonst sehen wir ja garkein Land mehr. Dann kann ja jede Befindlichkeits-Memme ihre verquerten Ansichten, die keinerlei Korrelation zum gegebenen Setting haben als valides Argument gegen beliebige Spieler ins Feld führen: "In meiner Vorstellungswelt tragen Barbaren garkeine Waffen, kannst du bitte aus meiner Runde aussteigen?" lel.

Woher kommt jetzt die Logik? Die "klassische" Hexe ist erstmal irrelevant, schließlich sind Hexen in DSA hinreichend genug beschrieben. Und auch die "klassische" Hexe unterliegt erstmal keinen derartigen Verboten.
Dass sie Heimlichkeit und Unauffälligkeit bevorzugt (und selbst da würde ich widersprechen! Es gibt genügend böse Hexen, die sehr plakativ operieren), schließt doch nicht aus, dass sie - sofern es einen guten Grund gibt - auch zu anderen Mitteln greifen.
Das wäre ja ähnlich der Erwartung, dass Ritter AUSSCHLIEßLICH Lanzen führen dürften, weil das eben DEM KLASSISCHEN BILD DES RITTERS ENTSPRICHT OLOL.
Und nochmal: Welche Art von LOGIK, es wird explizit auf LOGIK verwiesen, soll das sein, die solche Ableitungen zulässt? Das ist bestenfalls ein undurchdachtes Meinungsfragment, aber doch nichts, was einer analytischen Betrachtung standhalten könnte. Und trotzdem versucht es sich mit dem Kampfbegriff "Logik" aufzuwerten.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 23.03.2018 | 19:56
Zitat
Am Rande: Ist in meinen Augen ebenso lächerlich, dass es lange Zeit bei D&D keine Magier mit Heilzaubern gab.
Dass das mal Balancinggründe hatte, war mir klar. Nicht destotrotz wirkt es "falsch", "unglaubwürdig", "nicht authentisch" mit der Folge der Forderung nach "Balanced das doch bitte anders, dass es runder wirkt. Das könnt ihr! Traut euch!"
Wurde doch sehr simpel erklärt:
Die Quelle der Magie war eine andere. Arkane Magie vs. Göttliche Magie.

Ich weiss gar nicht, wann das aufgebrochen wurde; der Barde nahm dann irgendwann eine Sonderstellung ein.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.03.2018 | 20:15

Dass sie Heimlichkeit und Unauffälligkeit bevorzugt
Hide in Plain Sight
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 23.03.2018 | 20:22
Ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Debatte um die Charaktere, die im Widerspruch der Hinzergrundswelt-plausibilität stehen (um es mal so auszudrücken nicht).
Wenn einem (Spieler oder Spielleiter) ein solcher Charakter begegnet, dann redet man doch mit dem Spieler, der diesen Charakter spielen möchte, drüber. Man erklärt, dass dieser Charakter die eigene Grenze des „Suspension of Disbelief“ überschreitet und fragt einfach mal nach, was der Spieler sich dabei gedacht hat. Danach bewertet man erneut und bezieht das gehörte ein.
Ergibt sich durch die Erklärung die Möglichkeit eines stimmigen Bildes, dann hat sich das Thema erledigt.
(und das ist das entscheidende, denn möglicherweise liefert der Spieler eine Erklärung ab, die etwas sehr ungewöhnliches plötzlich zu einem Aufhänger für tolle Spielsituationen liefert.)
Tut es das nicht, wird weiter verhandelt. Wenn es eine Instanz mit Weisungsbefugnis gibt (der Spielleiter zum Beispiel), kann dieser einbezogen werden. Alternativ sucht man einen Kompromiß. Findet man keinen, sucht ein Spieler (oder mehrere) eine neue Runde.
Wo ist das Problem?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 20:54
Wo ist das Problem?

Meinem Verständnis nach:
Die PG-Fraktion ist der Meinung, dass "Failed-Suspension-of-Disbelief" kein valider Grund zur Beschwerde ist, wenn das Regelwerk den betreffenden Charakter zulässt. Sprich: Wenn die Suspension nicht bei allem Regellegitimen funktioniert, muss der Disbeliefer an seiner Disbelief-Kompetenz arbeiten.

Die MA-Fraktion ist hingegen der Meinung, dass Failed-Suspension-of-Disbelief einzig und allein das Problem des Spielers des verursachenden Charakters ist. Als Referenz dient hier nicht die Settingbeschreibung, sondern die individuell gefühlte Immersion, bzw der Bruch selbiger.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 23.03.2018 | 21:00
Ja, aber dann gibt es keinen Kompromiß und dann kommt es wahrscheinlich darauf an, auf welcher Seite der Spielleiter ist. Und falls der Disput völlig unversöhnlich liegt, wird eben jemand die Runde verlassen (meiner Meinung nach würden dann sogar zwei Leute ihre Suche nach einer neuen Runde beginnen, wenn sie derart kompromißlos und unversöhnlich agieren).
Ist der Spielleiter einer der Streithähne, wird dieser sich wahrscheinlich durchsetzen. Längerer Hebel und so...

Ich verstehe die Debatte insofern nicht, weil Entwicklung und Ausgang doch vorhersehbar ist.

Abgesehen davon:

Die PG-Fraktion ist der Meinung, dass "Failed-Suspension-of-Disbelief" kein valider Grund zur Beschwerde ist, wenn das Regelwerk den betreffenden Charakter zulässt. Sprich: Wenn die Suspension nicht bei allem Regellegitimen funktioniert, muss der Disbeliefer an seiner Disbelief-Kompetenz arbeiten.

Ich glaube, dieser Punkt ist ein konstruierter Vorwurf der Gegenfraktion.
Denn wenn die PG-Fraktion gelinde gesagt so dumm wäre, sich auf diese Position zurückzuziehen hätte sie sofort verloren. Denn zum einen ist das Regelwerkbuch(Spielregeln) nur ein Teil des gesamten Regelkostüms, das am Spieltisch gilt. Das Setting stellt neben Gruppenkonventionen und Hausregeln auch ein Regelkonstrukt dar, bei deren Interpretation und Deutungshoheit der Spielleiter meistens das letzte Wort hat. (Meistens, weil auch der GruppenKonsens eine Rolle spielt).
Man kann also gar nicht only-by-the-book arbeiten und sich dabei auf geltendes Regelwerk zurückziehen, weil das nur ein Teil des Ganzen darstellt.

Zitat
Die MA-Fraktion ist hingegen der Meinung, dass Failed-Suspension-of-Disbelief einzig und allein das Problem des Spielers des verursachenden Charakters ist. Als Referenz dient hier nicht die Settingbeschreibung, sondern die individuell gefühlte Immersion, bzw der Bruch selbiger.

Ob das wirklich die Position ist oder Unterstellung der Gegenseite, vermag ich nicht zu sagen.
Aber auch hier ist doch eine megaschwache Position.
Sich auf einen Bruch der individuell gefühlten Immersion zu beziehen, in einer Gruppe von mehreren Individuen ist doch schlicht albern, denn so kann jeder jederzeit argumentieren, um ihn störendes zu eliminieren. Zumal das in keinster Weise nachvollziehbar ist, wann Immersion im Spiel entstand, bestand oder aufhörte zu bestehen und warum... Es läuft doch auf ein völlig subjektives „das stört mich, ich will akzeptieren, dass das Bestandteil des Spiels ist“ hinaus und das ohne jegliche Nachvollziehbarkeitsoption.
Damit kann jeder sagen „dein Charakter stört mich, ich will nicht, daß du ihn spielst“ ohne das ernsthaft begründen zu müssen (klar kann die Gegenseite eine Begründung verlangen, aber ‚dies und jenes reißt mich aus der Immersion‘ ist doch jederzeit als Totschlagargument das Ende dieses Nachweises...).
Ich frage mich, was Spieler aus der MA-Fraktion machen würden, wenn ein Spieler aus der PG-Fraktion sich einen nicht optimierten Charakter schafft und dann anfängt auf dieser Schiene zu argumentieren und verlangt, dass der MA-Spieler seinen immersionsbrechenden Charakter aufgibt...

Fazit: beide Positionen sind albern. Und daher glaube ich eigentlich nicht, dass sie (ausser bei irgendwelchen sozial-inkompetenten Personen, bei denen ein Zusammenspiel aus eben jener inkompetenz ohnehin eigentlich ausgeschlossen werden kann) ernsthaft bezogen werden. Das sind konstruierte Extreme.
Ich behaupte, dass in Normalfall erst einmal ein Kompromiß oder ein Konsens gesucht wird oder man zunächst Akzeptanz annimmt und dann NoGo-Details klärt.

Davon ab sind Hartholzharnisch-Hruruzat Ninjas mit Schnellfeuerarmbrüsten natürlich legenäres Munchkin-Material. Aber WANN war das? Wie alt waren „wir“ als sowas gespielt wurde? Wo stehen wir jetzt und wo stehen die Leute, die wir heute als potentielle Mitspieler sehen würden? Irgendwelche alten Hüte aus den 90ern, von irgendwelchen Cons oder aus der eigenen Pubertät hervorzuzaubern ist einfach.
Wem über 30 ist sowas in den letzten paar Jahren in den heimischen Runden mit neuen Leuten wirklich ernsthaft passiert? Und selbst wenn - wieviele Promille der existierenden Runden mit neuen Leuten macht sowas aus? Ist das ernsthaft ein Thema?
Ist nicht vielmehr „da stimmt die Chemie untereinander einfach nicht“ ein viel häufigerer Grund, warum Leute nach kurzer Testphase doch nicht zusammenspielen...?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 21:10
Ich verstehe die Debatte insofern nicht, weil Entwicklung und Ausgang doch vorhersehbar ist.

Hmm, geht mir anders. Ich finde, dass es moralisch geboten ist, die eigene Suspensions-Untauglichkeit nicht zu einem Gruppenproblem zu machen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 23.03.2018 | 21:16
Hmm, geht mir anders. Ich finde, dass es moralisch geboten ist, die eigene Suspensions-Untauglichkeit nicht zu einem Gruppenproblem zu machen.
Naja, dann ist es für mich genauso moralisch geboten, Rücksicht auf den Mitspieler zu nehmen und eine andere Option zu wählen.

Mit dem Moralbegriff kommen wir hier nicht weiter. Mal abgesehen davon, dass ich den Powergamer in der Lage sehe, auch ein anderes adequates As aus dem Ärmel zu zaubern.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Maarzan am 23.03.2018 | 21:26
Ich sehe den Spielleiter in der Verantwortung vorher ein paar klare Worte zu finden, wie exotisch es denn werden soll - und da hat er im Zweifel auch das letzte Wort, wenn ein Charakter dann zu sehr Chimäre wird.

Umgelehrt habe ich aber das Gefühl, dass der PG-Vorwurf weniger an der "Exotik" aufgehängt wird als an der Effektivität. Und da wird dann ein an Hintergrundselementen völlig 0815 Charakter mit passenden Synergien um ein vielfaches häufiger angegriffen als ein verskilltes Kuddelmuddel an Seltsamkeiten, dass dann eher noch als "besonders", "interessant" oder "künstlerisch" betrachtet/benannt wird.

Oder anders:
"Hintergrundsrosinenpicken" erleichtert dem PG sicher die Arbeit, aber der Grundkonflikt ist mit einer Beschränkung auf "Settingstimmigkeit" was den Konflikt hier angeht noch lange nicht erledigt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 23.03.2018 | 21:49
Ich habe oben vervollständigt...

Ich finde, dass es moralisch geboten ist, die eigene Suspensions-Untauglichkeit nicht zu einem Gruppenproblem zu machen.

Ist das so?
Ich muss sagen, als Spielleiter würde ich darauf bestehen, dass Du das zum Thema machst.
Denn bevor Du immer wieder Frustration im Spiel erlebst und vielleicht deswegen irgendwann wegen „macht mir keinen Spaß“ die Runde verläßt, würde ich lieber einen Kompromiß suchen. Oder einfach mal die Bereitschaft zur Anpassung auf der anderen Seite abklopfen. Oder zu schauen, ob man die Ursache des Artefakts der Settingunplausibilität nicht mit Geschichte so unterfüttern kann, daß die Suspension doch möglich ist.

An der Stelle muss man sich fragen: was triggert denn die Kombination aus Hartholzharnisch und Hruruzat (oder allen anderen Dingen, an denen sich derjenige stößt): die Unplausibilität, oder weil die Kombi zu unverschämt effektiv ist, während man selbst das wesentlich uneffektivere Klischee gewählt hat...?
Ist man verstört, weil da was nicht zusammenpasst (Rondrakriegerin mit Laserschwert) oder weil man selber eigentlich was wollte und nun vorgeführt bekommt, dass da jemand was ganz ähnliches hat aber damit viel besser ist, nur weil er auf Genrekonventionen geschissen hat?
Ist es das Bedürfnis nach lückenloses Authenzität oder schlicht Neid gegenüber dem Unkonventionellerem?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 23.03.2018 | 21:58
Ich sehe den Spielleiter in der Verantwortung vorher ein paar klare Worte zu finden, ...

Och nö! Ganz ehrlich: nö!

Das ist doch nur die „ich will 1000% abgesichert sein, daß garantiert nichts schiefgeht und ich mich voll darauf zurückziehen kann, welche Dinge im Vorfeld geklärt waren - und daß deswegen in Folge dessen alle Eventualitäten im Vorfeld geklärt sein müssen. Das wird dann die Rollenspielvariante der Sheldon Coopers Mitbewohnervereinbarung beziehungsweise des Beziehungsrahmenvertrages.

Um es kurz zu sagen: Man kann nicht ALLE Eventualitäten im Vorfeld klären. Oft weiß man ja nicht mal, wo die (Kampagnen)reise hingeht.
Als Spielleiter würde ich mich verweigern das zu machen und den Spieler fragen ob dieses Sicherheitsdenken auch im echten Leben an den Tag legt und was er denn so für all die Versicherungen (Lebens-, Haftpflicht-, Haarausfall, Zahnausfall, Sonntagsmorgens die Trepperunterfall, ...) so ausgibt.

Rollenspiel ist ein sich entwickelnder Prozess und keine vorhersagbare Sache. Dann könnte man auch ein Hörbuch abspielen - aber bitte nur, wenn jeder das Buch vorher gelesen hat, damit sich niemand über unvorherhgesehenes gestört fühlt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: afbeer am 23.03.2018 | 22:03
Die DM hat mitnichten ein paar klare Worte zu finden.
Nicht Sie allein ist verantwortlich für einen gemeinsamen Erwartungshorizont

Beispiel:
Alle Spieler müssen sich dazu einbringen. Damit die mitspielenden Mischformen der Spielertypen es auch miteinander aushalten.
Was hat ein Specialist davon wenn die DM keine Paladine zulässt, er muss sich in diese Entscheidung einbringen können und dann auch Verständnis haben für die speziellen Gründe und dann etwa auf einen Freiheitskämpfer ausweichen oder Sie überzeugen, dass ihr Befürchtungen unbegründet sind bzw. an anderer Stelle einen Kompromiss anbieten (verwandte Bücher, gemeinsam formulierter Code of Conduct ...)
Ähnliche Beispiele lassen sich für Casual Gamer, Method Actor, Power Gamer, Storyteller, Tactician und Butt-Kicker formulieren.

Die DM steht nie in der alleinigen Verantwortung.

Außerdem: in Reinform tritt kein Spielertypus auf, so dass die bisher genannten schrecklichen Szenarien Strohmänner sind.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Bree am 23.03.2018 | 23:37
Ich habe oben vervollständigt...

Ist das so?
Ich muss sagen, als Spielleiter würde ich darauf bestehen, dass Du das zum Thema machst.
Denn bevor Du immer wieder Frustration im Spiel erlebst und vielleicht deswegen irgendwann wegen „macht mir keinen Spaß“ die Runde verläßt, würde ich lieber einen Kompromiß suchen. Oder einfach mal die Bereitschaft zur Anpassung auf der anderen Seite abklopfen. Oder zu schauen, ob man die Ursache des Artefakts der Settingunplausibilität nicht mit Geschichte so unterfüttern kann, daß die Suspension doch möglich ist.

Ich sage mir in solchen Situationen einfach: "Für den Spieler ist das bestimmt ein sehr immersiver Charakter." Und dann versuche ich mich drauf einzulassen, und in allen Fällen, in denen ich es mit einem PG, und nicht mit einem Arschloch zu tun habe, funktioniert das auch. So eine gewisse akzeptanz gehört eben einfach dazu, wenn ich aus jeder Befindlichkeit ein Thema für die gemeinsame Mediation mache, komm ich ja nichtmehr zum Spielen. Vor allem fühlt man sich als jemand, der gesagt bekommt "hey, ich find dein charakter passt nicht" ja auch nicht gerade mega happy. Und dann fühlt sich der angeprangerte vielleicht dazu genötigt, einen Charakter zu spielen, der ihm keinen Spaß mehr macht, oder ihm einfach nicht liegt. Fänd ich eher so mittel.

Zitat
An der Stelle muss man sich fragen: was triggert denn die Kombination aus Hartholzharnisch und Hruruzat (oder allen anderen Dingen, an denen sich derjenige stößt): die Unplausibilität, oder weil die Kombi zu unverschämt effektiv ist, während man selbst das wesentlich uneffektivere Klischee gewählt hat...?
Unplausiblität hatten wir doch gerade beim Hartholzharnisch-Beispiel quasi ausgeschlossen. Also wenn man das Setting als erweiterte Regeln begreift, das bestenfalls auch noch mit den Spielregeln soweit einhergeht, dass es nicht zu Widersprüchen kommt, dann lässt sich ja auch immersiv powergamen.

Wenn man sich an der Effizienz stört ist das mMn ein "sich am Regelwerk stören" und nichts, was man seinen mitspielern vorwerfen sollte.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 24.03.2018 | 07:28
 Bree: den Hartholzharnisch habe ich nur als bewusste Absurdität gewählt weil sie so bekannt ist. Ansonsten sind wir ziemlich einer Meinung
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 24.03.2018 | 08:15
Problematisch wird es selbst für mich (als eben bekennenden Powergamer) wenn ein System/Setting etwas vorgibt, was regel- und settingtechnisch möglich ist, aber es im Flufftext irgendwie einschränkt und es noch eine sehr effektive Kombination ist.

Ist aber eher selten, mir fällt nur zur Verdeutlichung eine Sache ein (mal abseits von DSA), bei dem aber der letzte Schritt ("effektiv") nicht passt:
Im FRCS 3E oder im Magic of Faerûn gab es den Spellfire Wielder als spielbare Klasse/PrC. Diese Charaktere wären aber so selten in den Forgotten Realms, das sie quasi von jeder Organisation gejagt bzw. gesucht würden. Es gibt eine Romanreihe, in der das sehr gut beschrieben wird.

Und dies wäre dann der Punkt, bei dem ich auch sagen würde: Komm, lass sein.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: gilborn am 24.03.2018 | 10:10
Ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Debatte um die Charaktere, die im Widerspruch der Hinzergrundswelt-plausibilität stehen (um es mal so auszudrücken nicht).
Wenn einem (Spieler oder Spielleiter) ein solcher Charakter begegnet, dann redet man doch mit dem Spieler, der diesen Charakter spielen möchte, drüber. Man erklärt, dass dieser Charakter die eigene Grenze des „Suspension of Disbelief“ überschreitet und fragt einfach mal nach, was der Spieler sich dabei gedacht hat. Danach bewertet man erneut und bezieht das gehörte ein.
Ergibt sich durch die Erklärung die Möglichkeit eines stimmigen Bildes, dann hat sich das Thema erledigt.
(und das ist das entscheidende, denn möglicherweise liefert der Spieler eine Erklärung ab, die etwas sehr ungewöhnliches plötzlich zu einem Aufhänger für tolle Spielsituationen liefert.)
Tut es das nicht, wird weiter verhandelt. Wenn es eine Instanz mit Weisungsbefugnis gibt (der Spielleiter zum Beispiel), kann dieser einbezogen werden. Alternativ sucht man einen Kompromiß. Findet man keinen, sucht ein Spieler (oder mehrere) eine neue Runde.
Wo ist das Problem?

Tja, wo...
In meinem Fall gehe ich den letzten Schritt nicht einen Spieler zu "feuern". Warum?

Das erste Problem kann man auf jeden Fall lösen - Problem erkannt, Gefahr gebannt.
Bei den anderen beiden wird es schwieriger.
Daraus folgt dann, dass ich mehr Kompromisse eingehe als es wohl gesund ist, aber mit der Alternative, gar nicht zu spielen mag ich mich auch nicht anfreunden.
Und dann fängt man an zu versuchen etwas zu reparieren das eigentlich nicht zu reparieren ist.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 25.03.2018 | 11:12
@
gilborn
Idee- einfach mal abseits des Spieltisches mit den Leuten woanders treffen und bei einem 🍻 drueber reden, was Dich belastet und Dir am Herzen liegt.
Das schafft etwas Abstand.
Wenn Du ihnen nicht ganz egal bist, dann zeigen sie sich in Zukunft womoeglich kompromissbereiter.
Vielleicht gewinnst Du selbst auch etwas Abstand zu dem Ganzen, (es ist nur ein Spiel).
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: gilborn am 25.03.2018 | 23:02
@Issi:
Danke für die Tipps!
Die wissen schon was ich mag, ich kann Ihnen eigentlich auch nicht mangelnde Kompromissbereitschaft vorwerfen.

Zwei Sachen entschärfen das Ganze etwas:
1. Ich trage auch genügend Powergamer-Gene in mir, so dass mir die Session gefällt.
2. Ich bin in der Gruppe demnächst SL, d.h. ich kann geziehlt auch Szenen einbauen wo die Stimmung im Vordergund steht. Wie früher geschrieben werde ich das wie folgt versuchen:

Was probiere ich noch (obs funktioniert, mal sehen)?
- Ich werde die Spieler, denen Stimmung eher wichtiger ist, angrenzend zu mir sitzen. Bei 5 Spielern gibt es schon mal Downtime, meiner Meinung nach stört sie Überkreuz-Gerede das da schnell mal entsteht, mehr als jene die näher beim Powergamertypus sind.
- Ich mache ein kleines Musik-Experiment auf das ich seeeehr gespannt bin wie es funktioniert: Wenn ich Musik einspiele, würde ich sie ermutigen auf Flachwitze zu verzichten sowie In-Charakter zu bleiben. Wird keine Musik gespielt, kann man es machen wie bisher.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 27.03.2018 | 15:16
...
Welches Bild Felixs von einer aventurischen Hexe hat, kann erstmal allen gestrost völlig egal sein. Sonst sehen wir ja garkein Land mehr. Dann kann ja jede Befindlichkeits-Memme ihre verquerten Ansichten, die keinerlei Korrelation zum gegebenen Setting haben als valides Argument gegen beliebige Spieler ins Feld führen: "In meiner Vorstellungswelt tragen Barbaren garkeine Waffen, kannst du bitte aus meiner Runde aussteigen?" lel.

Woher kommt jetzt die Logik? Die "klassische" Hexe ist erstmal irrelevant, schließlich sind Hexen in DSA hinreichend genug beschrieben. Und auch die "klassische" Hexe unterliegt erstmal keinen derartigen Verboten.
Dass sie Heimlichkeit und Unauffälligkeit bevorzugt (und selbst da würde ich widersprechen! Es gibt genügend böse Hexen, die sehr plakativ operieren), schließt doch nicht aus, dass sie - sofern es einen guten Grund gibt - auch zu anderen Mitteln greifen.
Das wäre ja ähnlich der Erwartung, dass Ritter AUSSCHLIEßLICH Lanzen führen dürften, weil das eben DEM KLASSISCHEN BILD DES RITTERS ENTSPRICHT OLOL.
Und nochmal: Welche Art von LOGIK, es wird explizit auf LOGIK verwiesen, soll das sein, die solche Ableitungen zulässt? Das ist bestenfalls ein undurchdachtes Meinungsfragment, aber doch nichts, was einer analytischen Betrachtung standhalten könnte. Und trotzdem versucht es sich mit dem Kampfbegriff "Logik" aufzuwerten.
Also erst ein Mal hatte ich in meinem Ursprungspost darauf hinweisen wollen, das felixs und Lichtschwerttänzer aneinander vorbeireden.
Deshalb verstehe ich die Kritik hier nur bedingt.

Dennoch. Ich hab es eingefettet, was wichtig ist.
Ein guter Grund ist ein guter Grund. Ich habe auch kein Problem mit nem wilden Berserker, der ingeheim Hexer ist. Gerne mehr davon!
Voraussetzung: Wir haben es mit einem hinreichend balancierten System zu tun und die Kombo wurde nicht nur der Maximierung für gewählt. Ergo bei DSA1-4.1 und diversen anderen alten Systemen mit Vorsicht zu genießen, bei DSA5, Splittermond und anderen neuzeitlichen Systemen gerne mehr.

Zur Immersion I:
Solch ein Berserker, der nebenbei noch lästerliche Flüche wirft oder seine wildgewordene Eule auf seine Gegner hetzt, unterstützt die Immersion doch. Toller Berserker!
Schlechter Hexer? Doch nur für die, die meinen "Eine Hexe muss SO(tm) sein und niemals anders!"

@Lichtschwerttänzer u.a:
Zu Profil:
Mir ist ein Konzept wichtiger als die Bausteine dahin. Mithin sind für mich etwaige Klassen oder Quasiklassen (zB "Professionen") niemals heilig.
Erst recht nicht, weil man sich in Vorgängeredition n-x, in der noch ganz andere Balancinggesichtspunkte galten mal für irgendwas entschieden hat.

Zu Nischenschutz:
Den braucht es nur von Seiten der Spieler und damit von Seiten harter Klassenbeschränkung, wenn das System nicht anderweitig seine Hausaufgaben gemacht hat.
Fate, DSA5, Splittermond und andere machen es vor: Wenn ich eh fast alles aus EINEM Pott bezahle, braucht es keinen Nischenschutz, weil der breiter aufgestellte Charakter eh schlechter im Spezialistenbereich ist und weil der exotischere Charakter zwangsweise in seinem klassischeren Bereich Abstriche machen müsste.
Bzgl DSA: Eine Hexe MIT Kristallkugel hat dann weniger Punkte für Flüche, who cares?

Zu Immersion II:
Da bin ich immer dreibeinig:
1. Intuitive Immersion: Wie wirkt der Charakter auf mich, wenn ich vom System vom Hintergrund keine bis wenig Ahnung hätte? Cineastische Vorbilder zB. Vorbilder aus der Literatur, Geschichte oder der realen Welt? Passt gut? Ein Punkt gewonnen!
2. Settingspezifische Immersion: Ich beschäftige mich schon intensiver mit dem aktuellen Hintergrund. Was drängt sich für mich da auf? Was wirkt abwegig oder "komisch verfugt"? Wo tun sich Lücken auf? Wo Zwänge?
Fügt sich der Charakter wohlig in den "gefühlten" Hintergrund ein (nicht zwangsläufig gleich mit "beschriebener Hintergrund")? Noch ein Punkt gewonnen?
3. Rund?
Und jetzt? Einfach mal den fertigen Charakter betrachten: Wirkt er unvollständig? Aufgebläht? Nicht spielbar? Nichts davon? Zack, dritter Punkt!

---
EDIT:
Und damit komme ich doch wieder in die PG-Problematik.
Was die subjektive Immersion erhöht, bekommt von mir Kudos und was diese stört oder gar zerstört, bekommt Abzüge.
Und selbstredend fällt es mir da leichter, kulant zu sein, wenn ich weiß, dass die ungewohnte Kombo oder ungewohnt starke Kombo (was zwei verschiedene Dinge sein können) eher aus Gründen der Immersion des Gegenübers als nur um des Powers willen gewählt wurde.
Und selbstverständlich bin ich diplomatischer bei Spielern, bei denen ich mir sicher sein kann, dass sie auch anderen Spielern Freiheiten gewähren, als bei denen, die schon dutzende Male die Hintergrundpeitsche geschwungen haben.

Gleiches Recht für alle!
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 27.03.2018 | 16:02
Ich glaube als Spieler habe ich noch nie ein Veto bzgl. anderer Figuren eingelegt. Da war aus meiner Sicht nie etwas dabei was man absolut nicht spielen könnte.
Als SL habe ich einmal ein Veto eingelegt. Es handelte sich hier aber um einen Spielanfaenger, der die fixe Idee hatte seine Figur auf einem Reitpandabaeren zu starten.
Und sowas gab es in der Welt nicht und wollte auch am Tisch keiner haben. Er bekam stattdessen ein Pferd, wie die anderen auch.
Was viel sinnvoller ist, als ein nachträgliches Veto, ist mMn. Beratung  bei der Figurerschaffung.
Extreme Abstrusitaeten können eigentlich nur vorkommen wenn jmd zum ersten Mal spielt.
Ansonsten haben Spieler mMn. schon einen ungefähren Plan was noch geht und was nicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 27.03.2018 | 16:06
Reitpandabaeren

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)



Awesome!!!  :pray:

Als Goblin, Gnome oder so mit fernöstlich angehauchtem Background...
Der kann dann auch Bäume raufreiten, dafür ist er langsam.

Ähem...  :btt:
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 27.03.2018 | 16:12
Zitat
Als SL habe ich einmal ein Veto eingelegt. Es handelte sich hier aber um einen Spielanfaenger, der die fixe Idee hatte seine Figur auf einem Reitpandabaeren zu starten.
Und sowas gab es in der Welt nicht und wollte auch am Tisch keiner haben. Er bekam stattdessen ein Pferd, wie die anderen auch.
Wat?  :o

Da widerspreche ich Boba mal kurz:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Sowas ist genial, ich will auch nie ein doofes Pferd!

So, jetzt  :btt:
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 27.03.2018 | 16:23
@
Boba
Genau -es war auch eine asiatische Figur. ;D
So große Viecher, dass ein Erwachsener drauf reiten kann, gab es in der Welt bis dato nicht.
(Ich habe ihn dann auch erst Mal auf einen höheren Grad vertröstet.- Na dem Motto- Vielleicht begegnet Dir ja irgendwann mal so einer. Aber als Erstgradler hat man sowas noch nicht. Wachsen ja nicht auf Bäumen- oder vielleicht doch?  ~;D)

@
Rhylthar
Das kommt vermutlich ganz auf das Setting bzw. die Welt an. Wenn die jetzt etwas realitätsnaher ist, dann ist es schon etwas ziemlich Besonderes, wenn da jmd auf so einem Reittier ankommt. So ein Tier(magisch vergrößert?)ist dann quasi unbezahlbar.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 27.03.2018 | 16:30
Wachsen ja nicht auf Bäumen- oder vielleicht doch?  ~;D

Vielleicht ja in Australien... (https://de.wikipedia.org/wiki/Drop_Bear) ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 27.03.2018 | 16:34
So große Viecher, dass ein Erwachsener drauf reiten kann, gab es in der Welt bis dato nicht.

Kein settingspezifisches Fukushima Äquivalent?  :gasmaskerly:
-scnr-
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 27.03.2018 | 16:48
Kein settingspezifisches Fukushima Äquivalent?  :gasmaskerly:
-scnr-
Naja ich hatte folgende Ideen. -Ein magischer Unfall. Ein Viech aus einer anderen Dimension. Oder ein magischer Sattel, der das Tier permanent vergrößert. ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Deep_Impact am 27.03.2018 | 16:55
Awesome!!!  :pray:

Als Goblin, Gnome oder so mit fernöstlich angehauchtem Background...
Der kann dann auch Bäume raufreiten, dafür ist er langsam.

Ähem...  :btt:

(https://i.ytimg.com/vi/v818HO-_gFM/maxresdefault.jpg)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 27.03.2018 | 17:03
@
Deep Impact
Ah, der ist aus" Mulan", oder?
Hatte ganz verdrängt, dass es da auch einen gibt.  ;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: First Orko am 27.03.2018 | 17:09
Es handelte sich hier aber um einen Spielanfaenger, der die fixe Idee hatte seine Figur auf einem Reitpandabaeren zu starten.
Und sowas gab es in der Welt nicht und wollte auch am Tisch keiner haben. Er bekam stattdessen ein Pferd, wie die anderen auch.


Nur weil ich es gerade lese und recht alergisch auf die Kombo "Spielanfänger" und "nein das geht nicht, weil" reagiere, eine Vermutung ins Blaue: Kann es vielleicht sein, dass der Spieler deutlich <30 ist und aus der Vorgabe "Asiatisch angehaucht mit Fantasy" abgeleitet hat, dass die Trope "Auf Pandas reiten" hier cool kommt?
Immerhin haben Pandas als asiatisches Fantasy-Mem Einzug nach WoW gehalten. Das muss man nicht geil oder passend finden - aber es ist kulturell eingebunden.

Und nur weil unser Bild mehrheitlich aus den 80er geprägt ist (herrjeh, mit Laser vom TRex ballern... seriously...?) darf das doch nicht bedeuten, dass man sich aktuellen Ströumgen verschließt und den kreativen Output von neuen Spielern bremst.

Mich hat sowas früher auf jeden Fall immer doll demotiviert und ich plädiere dafür, bei solchen Vorschlägen vielleicht mal ein wenig offener zu sein.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 27.03.2018 | 17:36
@
First Orko
Es kommt auf die Spielwelt an. Wenn die realitätsnah sein soll, und es solche Viecher dort nicht gibt, dann wird es etwas schwieriger erklärbar. In vielen anderen fantastischen Fantasywelten ist das sicher gar kein Problem. Da wäre es sicher auch cool gewesen.

Wenn jetzt jmd mit einem Reitdrachen (wie in GoT)im ersten Grad starten wollen würde, hätte ich auch ein Problem .
Warum?
Erstens -Drachen sind in der Welt extrem selten.
Zweitens -Er ist viel mehr wert als jedes Pferd.
Das wäre den anderen Spielern gegenüber unfair. Da sie im Gegensatz mit einem wesentlich geringer Besitzstand starten würden.(Die Höhe des Besitzstandes ist am Anfang vorgegeben bzw. wird für jeden Spieler nach Regeln ermittelt)So eine Bevorzugung hielte ich deshalb  für unfair.

PS. Ja, in den 80ern gab es Rollenspiel noch ohne uns. Da konnte also nix geprägt werden.
Aber Fairness und Plausibilitaet ist zumindest mMn. zeitlos aktuell.

Der Drache hat jetzt sogar noch den Vorteil, dass es ihn in der Welt wirklich gibt.
Der Panda wäre mit großer Magie vielleicht  auch irgendwie machbar (Und dementsprechend selten und kostbar)- das könnte dann fairerweise ein Fernziel für eine hochgradige Figur werden.
Das war der Kompromiss den wir hier gefunden hatten.
Edit.
Ich finde so einen Luftbison auch extrem knuffig! Aber in bestimmten Welten gibt es so einen halt einfach nicht.
Davon dem SL solange in den Ohren zu liegen, bis ich trotzdem einen kriege (als Erstgradler!), halte ich nicht soviel.
(https://1.bp.blogspot.com/_bwO03sX5foA/TAhNKhIAB9I/AAAAAAAAAY0/p9sPDcQjrc0/s1600/appa.jpg)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 07:22
Ich höre hier immer "als Erstgradler", "als Erstgradler" und denke mir "was hat das mit der Hintergrundfrage zu tun?".

Entweder es bricht mit meiner Sicht/Geschmack/Interpretation des Hintergrundes, dann muss ich es so oder so verbieten.
Oder es bricht mit dem gruppeninternen oder settinginternen Balancing, dann muss ich es so oder so verbieten.

Das sind aber zwei Paar Schuhe, deren unterschiedliche Besohlung man auch klar kommunizieren sollte.

Zurück zum Pandabären:
Riesenformen vs Panda:
Wo Riesenformen von Tieren selten sind bzw entsprechende Zauber, sind auch meist Drachen nicht sehr häufig.
Bei Midgard, DSA und Konsorten kann ich mich jedenfalls nicht erinnern, dass Drachen so häufig sind wie Vieh, Wölfe o.ä.
WENN ich in solchen Settings einen Reitdrachen zuließe, ja warum nicht auch einen Riesenpanda?

Riesenformen vs Reittiere:
Ist das Setting hingegen fantastischer, stellt sich doch nur, die Frage "Was kann ein Riesenpanda, was ein Pferd* nicht kann?" (* oder Reitwolf, je nachdem, was sonst so üblich ist). Der hypothetische Ingame-Preis ist da zweitrangig (ungleich "unwichtig"), der Spielwert wesentlich wichtiger. Kurzum: Balancing.

Riesenformen und Slapstick:
Dennoch darf ein Mitspieler mokieren, dass er das zu albern findet. Dann sollten diese beiden Spieler mal miteinander reden.

Scheuklappen der Hardliner:
Aber bitte auch mal die Scheuklappen absetzen. Wenn ich superseltene Assassinenorden gestatte. Oder edelsteinzaubernde Echsenmenschen, warum nicht auch Rieseneichhörnchen? Was macht das eine kaputt, was das andere nicht kaputt macht?
Und im offiziellen Hintergrund (DSA, I mean you!) beschrieben sind sie eh, wenn man lange genug sucht.
Aber selbst wenn nicht: Jeder sollte sich mal fragen, wie exotisch der eigene Charakter - ob offiziell oder nicht - auf Spieler und auch ingame wirken mag und dann seinem Mitspieler die gleichen Rechte gewähren.

Lange genug im Hintergrund suchen:
5 Stunden Regelwerke wälzen, um dann seine Special Snowflake hintergrundtechnisch zu begründen, ist doch Bullshit!!! **
Da ist mir jeder Neuspieler lieber, der mir in 5 Minuten ein schönes Bild vor dem inneren Auge liefert, auch wenn mein innerer Hardliner dann sagt "Das gab es doch im offiziellen Aventurien/Midgard/Lorakis/Faerun/Randomien bisher noch nicht..."
Und auch einen Anfänger mit der eigenen dutzend Jahre langen Settingerfahrung auszustechen, was diesen zu was klassischem zwingt, während man selbst seine Special Snowflake hintergrundkonform(tm) erstellt, wirkt unsozial.

----
** Nicht dass ich es früher nicht genauso gemacht hätte, aber mittlerweile halte ich das für Bullshit.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: First Orko am 28.03.2018 | 09:06
@
First Orko
Es kommt auf die Spielwelt an. Wenn die realitätsnah sein soll, und es solche Viecher dort nicht gibt, dann wird es etwas schwieriger erklärbar. In vielen anderen fantastischen Fantasywelten ist das sicher gar kein Problem. Da wäre es sicher auch cool gewesen.

Spielwelt - und wie man sie bespielt. Ich merke auch immer wieder, dass ich mittlerweile was mein (bzw unserer Spielguppe) Umgang mit Setting angeht eine fundamental andere Herangehensweise habe, als viele andere Runden. Ich bespiele oft Setting, die sehr sehr grob an existierende angelehnt sind, aber kaum ausführlich beschrieben. Da ist dann jeder Input von Spielern grundsätzlich ein Gewinn.
Ich würde aber trotzdem als grundsätzlich "settingtreu" beschreiben in Bezug auf Klischees und Prämissen der jeweiligen Spielwelt. Ich will auch keine Elfen in Star Wars zBsp ;)
Diesbezüglich kann ich deine Begründung einigermaßen nachvollziehen, wenn es eben die eigene Vorstellung vom Setting bricht, dann ist halt die Frage, wo man sich evt in der Mitte trifft.

Die Wörter "realitätsnah" oder "realistisch" habe ich leider auch oft als Kampfbegriffe kennengelernt und akzeptiere die jetzt nur noch in Zusammenhang mit historischen Settings (wie spielen Setting "Unsere Erde", Land X, Zeit Y). Wenn davon Einschränkungen abgeleitet werden: Verstehe ich, kein Problem!

Alles -und ich meine ALLES- gilt damit aber als ausgedacht, also Phantastik und damit fällt die Realität als Begründung eigentlich schon weg. Man meint damit eigentlich immer die so oft beschworene Suspension of Disbelief und damit ein Bruch in der Eigenwahrnehmung des geteilten Vorstellungsraumes. Damit wird es Verhandlungssache der Gruppe - oder halt die Gruppe einigt sich (meist implizit) darauf, dass der SL Herr über das Setting ist. Meiner Erfahrung nach führt das über kurz oder lang dann doch zu Unzufriedenheiten, auch wenn sie oft nicht offen geäußert werden.

Eine dritte Sache sind halt Hintergrundbücher. Ist aber auch schwierig als Begründung: Wenn alles, was da nicht explizit erwähnt wird als "geht nicht" abgestempelt wird, dann wird es eng mit der Auswahl. Wenn der SL mit Verweis auf Hintergrndband X ein exotisches Vertrautentier ablehnt, weil "unüblich" aber der Mitspieler seine obskure Klassenkombination durchgewinkt bekommt, dann käme ich mir auch verarscht vor.

Am Ende bleibt die Frage: Wie sehr darf das Setting die Kreativität beschneiden? Und das muss jede Gruppe für sich klären. Für mich hat sich das in den letzten Jahren gewandelt von "Das Setting gibt Grenzen vor" zu "Alle Spieler gestalten die Spielwelt stets mit" und ich empfinde das als unglaublichen Gewinn.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 28.03.2018 | 09:09
Wenn ich mir die aktuelle Diskussion über Reitpandas so anschaue und dann überlege, daß gerade die Verlockung, eben zumindest im Prinzip vom 08/15-Normalo über Fantasymonster bis hin zu Energiewesen und hochintelligenten Nanitenschwärmen alles Mögliche spielen zu können, einer der Grundpfeiler für meine langjährige Affäre mit Universalsystemen ist...Mann, muß ich ein übler Powergamer sein! :o ;)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 09:21
@
First Orko
Hier geht es mMn. gar nicht allein um den SL sondern um die anderen Mitspieler, die das dann auch mittragen sollen.
Es geht um Balancing(keiner wird extra bevorzugt ), und natuerlich auch um Suspension of Disbelief .
Rollenspiel ist halt ein Gruppenspiel. Die Spielregeln geben in manchen Systemen gewisse Grenzen vor.
Und wenn man die extra fuer nur einen Spieler aufbricht, dann koennte das als unfair empfunden werden. Und wenn es zudem nicht recht ins beschriebene Setting passt, dann auch als unplausibel.
Wenn die Gruppe als Ganzes, das deshalb nicht mittragen moechte, dann kann ein kreativer Spieler sich auch eine akzeptablere Alternative einfallen lassen. Die vielleicht auch neu oder verrueckt ist aber immer noch tragbar. (fuer die Mitspieler )

Edit. Kreativitaet bedeutet nicht zwingend , dass ich immer alles machen koennen muss,was mir gerade einfaellt.
Es bedeutet auch innerhalb eines bestimmten Rahmens kreativ sein zu koennen. Mit den Mitteln die zur Verfuegung stehen. Kreativitaet allein ist kein Freibrief.
Sie ist etwas, was ich benutze um etwas fuer alle am Tisch besser und wertvoller zu machen. Nicht nur fuer mich allein.
Eine Idee die nur mir dient, ohne die anderen zu beruecksichtigen, ist keine gewinnbringende Idee.

Edit 2. Es gibt mMn. viele Wege einem SC ein besonderes Profil zu verleihen. Ein kleinerer exotischer Tiergefaehrte z. B., besondere Kleidung und Erscheinung, besondere Vergangenheit und Motivation, ein ganz bestimmter Auftrag, ein bestimmtes Geheimnis, eine besondere Persoenlichkeit, ein ausgefallener Stand (unfrei, adlig, ),spezielle Profession (geht auch regelkonform)usw. 
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: gilborn am 28.03.2018 | 09:30
Ich finde, dem Spieler nicht alles zu Erlauben, kann das Spiel für ihn auch bereichern (hängt mit Sicherheit vom Spielstil ab).

Gerade wenn ich als Spieler Progression mag, ist es gut nicht gleich alles am Anfang zu bekommen. Da ist es sehr motivierend wenn man es in Aussicht hat.

Von daher finde ich Issis Vorgehen eigentlich ziemlich gut, der Spieler bekommt ja irgendwann die Chance den Panda zu reiten.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: gilborn am 28.03.2018 | 09:37
Wenn ich mir die aktuelle Diskussion über Reitpandas so anschaue und dann überlege, daß gerade die Verlockung, eben zumindest im Prinzip vom 08/15-Normalo über Fantasymonster bis hin zu Energiewesen und hochintelligenten Nanitenschwärmen alles Mögliche spielen zu können, einer der Grundpfeiler für meine langjährige Affäre mit Universalsystemen ist...Mann, muß ich ein übler Powergamer sein! :o ;)
Nein, das heißt nur, dass du Rücksichtslos gegenüber Setting, Stimmung, Plausibilität und Mitspieler bist.
 :Ironie:
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 28.03.2018 | 09:50
Nein, das heißt nur, dass du Rücksichtslos gegenüber Setting, Stimmung, Plausibilität und Mitspieler bist.
 :Ironie:

...okay, damit kann ich leben. >;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 09:55
@ Gilborn und Issi:
Ich finde, dem Spieler nicht alles zu Erlauben, kann das Spiel für ihn auch bereichern (hängt mit Sicherheit vom Spielstil ab).

Gerade wenn ich als Spieler Progression mag, ist es gut nicht gleich alles am Anfang zu bekommen. Da ist es sehr motivierend wenn man es in Aussicht hat.

Von daher finde ich Issis Vorgehen eigentlich ziemlich gut, der Spieler bekommt ja irgendwann die Chance den Panda zu reiten.
"Progression" hat aber eher was mit dem Powerlevel zu tun. Ist an der Stelle halt nur ein Argument, wenn der Reitpanda mächtiger wäre als ein Maultier/Pferd/etc.
Exotik an sich ist an der Stelle kein Argument.

@ First Orko
...
Ich würde aber trotzdem als grundsätzlich "settingtreu" beschreiben in Bezug auf Klischees und Prämissen der jeweiligen Spielwelt. Ich will auch keine Elfen in Star Wars zBsp ;)
Die nennen sich "Vulkanier"  >;D ~;D

Im Ernst: Bei meinem Homebrew, das mit MadMax anfangen sollte und mit Sternenreisen enden und sich derzeit mit Zeitreisen auf der Erde verzettelt (Aktuell: Stasi-Dystopie Ende des letzten Jahrtausends),
hatte ich auch lange überlegt, welche Rassen/Spezies/Typen ich zulasse und welche nicht..... und mich letztendlich für "lass die Spieler entscheiden" entschieden (sofern das Powerlevel nur gleich ist).
Jetzt haben wir einen Mutanten mit Hörnern, einen Elfen, einen Rattenmenschen einen Echsling und einen Mandrill sowie einen Menschen.
Ersterer ist "Fels"(=Tank)/Arbeitsdrohne(=erschöpfungsresistenter Buffer)/Körperfetischist(regenieriert mehr, lässt Mitspieler Erschöpfung heilen)
Zweiterer ist Schütze/Pilot/Politiker, Dritter Rothemnd(opfert sich auf für andere)/Krieger/Ritter, vierter Streuner(Alleskönner)/Pistolero/Schmied, vierte hat Fürchterliches Gebiss sowie implantiertes Sturmgewehr (auch Klassen in meinem System) und hat sich als dritte Klasse für Feuerwehrmann entschieden. Letzterer ist Sänger/Charismat/Magier und ingame ein David-Hasselhoff-Imitator.

Warum ich soweit aushole:
Manche Wahlen drängten sich auf (Elf und Schütze bzw Rattling und Rothemd), andere wirkten "hintergrundtypisch" (Mandrill und fürchterliches Gebiss bzw Elf und Schütze bzw Mutant und Fels), andere wieder haben mich völlig überrascht.
Dann ist der Killermandrill halt Feuerwehrmann!!! Scheiß drauf!
Und der Elf erschießt die Leute aus dem Hinterhalt und "kommt aus dem Gefängnis frei" (Klassen-Fähigkeit des Politikers).

Im Nachgang wirkt alles plötzlich rund.

Zitat
Alles -und ich meine ALLES- gilt damit aber als ausgedacht, also Phantastik und damit fällt die Realität als Begründung eigentlich schon weg. Man meint damit eigentlich immer die so oft beschworene Suspension of Disbelief und damit ein Bruch in der Eigenwahrnehmung des geteilten Vorstellungsraumes.
Hmja, einerseits vollste Zustimmung: Ich würde es so formulieren: Das Maß der Pahntastik des Settings ergibt grob auch das Maximalmaß für das Maß der Phantastik der Spieler. Jedenfalls sollte die Schere nicht allzuweit auseinanderklaffen.
Zitat
Eine dritte Sache sind halt Hintergrundbücher. Ist aber auch schwierig als Begründung: Wenn alles, was da nicht explizit erwähnt wird als "geht nicht" abgestempelt wird, dann wird es eng mit der Auswahl. Wenn der SL mit Verweis auf Hintergrndband X ein exotisches Vertrautentier ablehnt, weil "unüblich" aber der Mitspieler seine obskure Klassenkombination durchgewinkt bekommt, dann käme ich mir auch verarscht vor.
Um mal wieder mein geliebtes DSA zu bashen:
Wer mir mit nem Echsenkristallzauberer kommt, der soll mir nicht meinen Rieseneichhörnchencharakter verbieten, weil angeblich zu albern...
Zitat
Damit wird es Verhandlungssache der Gruppe - oder halt die Gruppe einigt sich (meist implizit) darauf, dass der SL Herr über das Setting ist. Meiner Erfahrung nach führt das über kurz oder lang dann doch zu Unzufriedenheiten, auch wenn sie oft nicht offen geäußert werden.
Die "SL-Schere" wird schneller geduldet, wenn er vorher Verhandlungsbereitschaft gezeigt hat.
Dann wirkt es eher als Korrektiv, denn als Gängelung.

Zitat
Am Ende bleibt die Frage: Wie sehr darf das Setting die Kreativität beschneiden? Und das muss jede Gruppe für sich klären. Für mich hat sich das in den letzten Jahren gewandelt von "Das Setting gibt Grenzen vor" zu "Alle Spieler gestalten die Spielwelt stets mit" und ich empfinde das als unglaublichen Gewinn.
Ich bin da als SL etwas klassischer, ganz arrogant ein Zoowärter. Ich füttere und füttere und wenn sie was vorwürgen, füttere ich anders.
Wenn es ihnen sehr schmeckt, bekomme ich im Gegenzug eine Banane und die Rollen verkehren sich.
Oft ist der SL ja der wüste Gorilla, ohne es zu merken...
Auf deutsch:
Ich gebe das grobe Setting vor und feinregle die Settinggrenzen dann aufgrund von Wünschen oder schlichtem Spiel an sich der Spieler.

Beispiel:
Im letzten Plot haben meine Spieler eine gefährliche Echsenverschwörung am Ende der Kreidezeit verhindert. Der Spieler des Echsenmenschen hingegen spielte anfangs eher Richtung "let Reptilia become big again!" und passte sich dann an den Plot schlagartig an.
Ich komme ihm jetzt im übernächsten Plot entgegen und werde Echsenmenschen als DIE raumfahrende Rasse darstellen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2018 | 10:03

@Lichtschwerttänzer u.a:
Zu Profil:
mir ging es nicht um Balance, Nischenschutz etc. mir ging es um das Profil des Magiers der bei DSA da sehr wenig hatte.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 10:08
@
Greifenklause
Einen Reitpanda gibt es in manchen Welten einfach nicht.
Wenn man ihn dann doch aus dem Hut zaubert, dann ist er ein "Wunder". "Einmalig" sozusagen und dementsprechend wertvoll. Er erhoeht das Ansehen des Besitzers damit ungemein. Und macht ihn unermaesslich reich.(Wollte er ihn verkaufen ).
Angebot und Nachfrage sozusagen.
Wenn Du im Reallife auf sowas zur Arbeit reiten wuerdest, dann wuerdest Du ziemlich sicher sehr schnell zu einer Beruehmtheit werden. Und in saemtlichen Zeitungen stehen. Ja sogar im Fernsehen waerst Du sicher zu sehen.
(Dass der Panda nicht so schnell ist, wie ein Pferd faellt da nicht ins Gewicht)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2018 | 10:10

Sowas ist genial, ich will auch nie ein doofes Pferd!
sorry wichtig  Pferde sind nie doof
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 10:34
Zitat
Einen Reitpanda gibt es in manchen Welten einfach nicht.

Aus meiner Sicht eine falsche Annahme. Er ist vielleicht sehr selten, noch nicht als Art entdeckt worden etc. Da der Spieler ihn aber gern im Setting verankert sehen will spricht da für mich nichts dagegen.
Zumindest kann ich mir keine Welt vorstellen in den es keine Reitpandas geben soll (mit einer Ausnahme: ein Setting das ich um das Aussterben der Reitpandas dreht, das ist aber schon sehr speziell)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 10:38
Aus meiner Sicht eine falsche Annahme. Er ist vielleicht sehr selten, noch nicht als Art entdeckt worden etc. Da der Spieler ihn aber gern im Setting verankert sehen will spricht da für mich nichts dagegen.
Zumindest kann ich mir keine Welt vorstellen in den es keine Reitpandas geben soll (mit einer Ausnahme: ein Setting das ich um das Aussterben der Reitpandas dreht, das ist aber schon sehr speziell)
Deshalb gab es ja auch den Kompromiss, dass das ein moegliches Ziel der hoeheren Grade wird.  ;)
Dass ein solches Tier bis dato unbekannt war, war aber ein Fakt. Den kann man ja auch so benennen.

Edit. Davon ab. :   Es steht ja jeder Gruppe frei, wie fantastisch und exotisch eine Spielwelt werden soll (ueber das geplante Setting hinaus).
Jeder nach seiner Fason.
Es bringt nur nichts das als Einzelner gegen die Mehrheit der Mitspieler zu erzwingen.
Es gibt auch nicht die Auflage, dass in einer "Fantasywelt " immer alles moeglich sein muss, einfach  nur deshalb, weil es eine Fantasywelt ist.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 10:42
mir ging es nicht um Balance, Nischenschutz etc. mir ging es um das Profil des Magiers der bei DSA da sehr wenig hatte.
Einer Klasse/Quasiklasse/Konzept Profil zu geben, indem ich eine andere beschneide, ist in meinen Augen der völlig falsche Weg.

Zu DSA: Es hätte gereicht, "die Art, wie sie zaubern" (aka Traditionsvorteile/Nachteile beim Zaubern an sich) auszuschärfen und zu betonen, bzw die Varianten auch durch Vor- und Nachteile stärker abzugrenzen.
Statt dessen blähte man den Magier durch immer seltsamer Varianten auf (was gar nicht so schlimm ist) OHNE diese von einander abzugrenzen (was mir schon nicht gefiel) UND hielt dann verzweifelt an Traditionsartefakten und exklusiven Zaubern fest (was ich als schlimmen Designfehler, da unauthentisch in meinen Augen, ansehe).
Ist einem das zu umständlich, hätte man sich auch mit Hintergrundbeschreibungen als grobe Richtschnur begnügen können, und den Spielern gleich einen gescheiten Baukasten zur Verfügung stellen können. Dazu hatte man aber nicht mal beim von mir verehrten DSA5 den Mut!

@
Greifenklause
Einen Reitpanda gibt es in manchen Welten einfach nicht.
Wenn man ihn dann doch aus dem Hut zaubert, dann ist er ein "Wunder". "Einmalig" sozusagen und dementsprechend wertvoll. Er erhoeht das Ansehen des Besitzers damit ungemein. Und macht ihn unermaesslich reich.(Wollte er ihn verkaufen ).
Angebot und Nachfrage sozusagen.
Wenn Du im Reallife auf sowas zur Arbeit reiten wuerdest, dann wuerdest Du ziemlich sicher sehr schnell zu einer Beruehmtheit werden. Und in saemtlichen Zeitungen stehen. Ja sogar im Fernsehen waerst Du sicher zu sehen.
(Dass der Panda nicht so schnell ist, wie ein Pferd faellt da nicht ins Gewicht)
Woher willst du wissen, dass es ihn nicht gibt? Nur, weil er nicht beschrieben wurde? Und auch in einer mittelalterlichen Welt bestimmt sich der Wert an der Nachfrage und dem Nutzen und eben nicht nur nach der Seltenheit.
Ich kritisiere ja gerade die Behauptung der einzigartigen Seltenheit, WENN Drachen o.ä. eben auch nicht häufig sind und dennoch für diese keine zigtausende MEHR an Gold im Vergleich zu vergleichbaren Tieren bezahlt werden.
Da wird einfach mit zweierlei Maß gemessen und das kritisiere ich.

Oder um dein Beispiel aufzugreifen:
SF: Es stand bereits in der Zeitung vor 20 Jahren. Jetzt kräht da kaum noch ein Hahn nach. Genmanipulierte Reittiere sind zwar selten, aber so schwer zu beschaffen nimmer.
Dass das nie in einem Hintergrundband stand, ist irrelevant. Da steht nur das wirklich wichtige drin...

Fantasy: Riesenadler, Drachen, Einhörner, Reitechsen. Was es da nicht alles an Geschichten gibt. Die wenigsten wissen genaues, aber alles möglich taucht in der Sagenwelt auf. Hui, ein Reitbär, äh -Panda, interessant. Habe ich noch nie von gehört. Allerdings sagt man den Barbaren aus dem Norden nach sie würden auf Bären reiten oder sich in welche verwandeln.... oder so.... da wird das bei den Barbaren im Osten nicht anders sein.

Kurz: Die Kuh bzw den Panda im Dorf lassen.
Einen intuitiven Ansatz pflegen, der den - vermeintlichen - Hintergrund als relevant, aber nicht als heilige Kuh auffasst.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: First Orko am 28.03.2018 | 10:48
Deshalb gab es ja auch den Kompromiss, dass das ein moegliches Ziel der hoeheren Grade wird.  ;)
Dass ein solches Tier bis dato unbekannt war, war aber ein Fakt. Den kann man ja auch so benennen.

Ach so Ok, hatte ich total überlesen. Find ich ne gute Lösung  :d
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 11:07
Zitat
Deshalb gab es ja auch den Kompromiss, dass das ein moegliches Ziel der hoeheren Grade wird.  ;)

Da habe ich die Erfahrung gemacht das das nie umgesetzt wird oder so spät das man nichts mehr davon hat.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 11:11
Der Reitpanda ist spieltechnisch auch nur ein xbeliebiges Reittier ohne spielerischen Mehrwert jenseits von "Ich muss nicht zu Fuß gehen" und "ich muss meine Sachen nicht tragen".
WENN es in der Gruppe nicht üblich ist, seine Reittiere zu verkaufen, ist auch das Argument von einem angeblich signifikant höherem monetären ingame Wert Käse.

WENN das Vieh also die Immersion einer hinreichenden Anzahl an Mitspielern nicht stört, bzw das Spiel einzelner nicht vollends kaputt macht, einfach zu lassen und fertig.

WENN das Vieh die Immersion aber zu Beginn der Laufbahn stört, stört es sie auch oft im späteren Verlauf.

Beispiel:
Ein Flammenschwert (@Lichtschwerttänzer: Bitte das entsprechende Traditionsartefakt der Magier mal gedanklich ignorieren) hätte sowohl zu Beginn als auch gegen Ende unserer langjährigen DSA4.1-Horasreich-Mantel&Degen-Kampagne die Immersion zerstört.
Wir hätten es also so oder so verboten. Ob jetzt gebalanced ist oder nicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 11:38
Zitat
Der Reitpanda ist spieltechnisch auch nur ein xbeliebiges Reittier ohne spielerischen Mehrwert jenseits von "Ich muss nicht zu Fuß gehen" und "ich muss meine Sachen nicht tragen".
WENN es in der Gruppe nicht üblich ist, seine Reittiere zu verkaufen, ist auch das Argument von einem angeblich signifikant höherem monetären ingame Wert Käse.

WENN das Vieh also die Immersion einer hinreichenden Anzahl an Mitspielern nicht stört, bzw das Spiel einzelner nicht vollends kaputt macht, einfach zu lassen und fertig.

Das sehe ich genau so. Ist doch nur Fluff. Warum soll ich darauf ewig verzichten. Das hat für mich immer so was von "es gibt keine roten Umhänge"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 11:46
Genau. Man sollte das Problem genau eingrenzen:
Ist es der "Crunch" einen stört?
Dann nicht mit Hintergrundargumenten rausreden, sondern klar benennen, dass es den gruppeninternen Powerlevel stört und mithin gruppenspezifisch "schädliches Powergaming" darstellt.

Ist es der "Fluff", der einen stört?
Dann eben diesen Bruch der subjektiven Immersion klar benennen und nicht irgendwelche angeblichen crunchigen Gründe wie "zu teuer", "zu viel Zähne", "Pferd macht 2 TP weniger" herbeireden.

Beides gleichzeitig?
Gut möglich, aber auch dann rate ich dringendst, die beiden Problemfelder getrennt zu bearbeiten.
Auch schon, um zu verhindern, dass jemand anders dann eine SpecialSnowflake bekommt, die ebenfalls eines der beiden Problemfelder berührt, aber eben nur eines...

Sprich: Sobald auch nur eines der beiden Problemfelder wesentlich bei einer hinreichenden Anzahl an Spielern* berührt ist, verbieten! Punkt.

----
* Was "hinreichend" ist, kann von Gruppe zu Gruppe verschieden sei.
In manchen Gruppen reicht eine Gegenstimme, in anderen ein Mehrheitsentscheid. Hängt vom Stil ab.
Manchmal reicht auch ein "Als SL kann ich damit nicht umgehen".
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 28.03.2018 | 12:01
Mir schon wieder zu viele Extreme.

Wenn es in dem Setting keine Reitpandas gibt oder sie als Reittiere extrem außergewöhnlich sind, dann muss ich keine Extrawurst braten. Die Begründung, "Ist nur Fluff!", zieht bei mir nicht.
Sollten sie in dem Setting oder in einem Bereich des Settings vorkommen und keine Besonderheit darstellen, dann spricht für mich auch nichts dagegen.

"Belohnung" passt für mich nur dann, wenn es dann auch etwas Besonderes ist, entweder wertetechnisch oder in Bezug auf das Setting.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 12:08
Zitat
Wenn es in dem Setting keine Reitpandas gibt oder sie als Reittiere extrem außergewöhnlich sind, dann muss ich keine Extrawurst braten. Die Begründung, "Ist nur Fluff!", zieht bei mir nicht.

Ehrliches Interesse meinerseits. Wie machst du das denn dann in Settings mit den Informationen. Gibt es da eine Liste mit Dingen die es nicht gibt oder erwartest du das jeder Mitspieler sich in das Setting reinfühlt (empathisch) oder entscheidest du das als SL/mit der Gruppe spontan?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 12:15
...

Wenn es in dem Setting keine Reitpandas gibt oder sie als Reittiere extrem außergewöhnlich sind, dann muss ich keine Extrawurst braten. Die Begründung, "Ist nur Fluff!", zieht bei mir nicht.
Sollten sie in dem Setting oder in einem Bereich des Settings vorkommen und keine Besonderheit darstellen, dann spricht für mich auch nichts dagegen.

...
Fall 1: Offensichtlich stört dich der "Fluff" und du verbietest es. Du machst das am "gefühlten" Setting fest, meinetwegen. Aber nichtsdestotrotz ist eine Entscheidung an Fluff und Immersion
Fall 2: Hier stört dich der Fluff nicht, deine Immersion ist nicht geschädigt, du verbietest es nicht. Dein "gefühltes" Setting ist nicht beschädigt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 28.03.2018 | 12:27
In "meinen" Settings gibt es keine Liste, sondern Bücher dazu. Bedeutet, dass ich hoffe, dass sich Spieler einlesen, was aber eher ein frommer Wunsch ist.

Wenn ein ungewöhnlicher Wunsch besteht, dann hilft das gute alte "Fragen". Und dann gibt es eine Antwort mit Begründung.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 12:28
Mein persönlicher Geschmack:
Ein System, dass SpecialSnowflakes "nach oben hin" gestattet (DSA4.1: Krieger mit Schwerter 15 am Anfang. Beliebige Konzepte mit einer Vielzahl an Begabungen und ähnlichen Vorteilen, die sich stapeln oder ergänzen*),
erwarte ich auch die Möglichkeit von SpecialSnowflakes "in der Breite", sprich: Das Ausbrechen von Klassengrenzen o.ä. sollte ebenso einfach sein.
Wobei mir "in die Breite" sehr wichtig ist, ich krasse Exoten aber ablehne.
Ich kann das nicht besser in Worte fassen.

Vielleicht so: Wenn ich in einem Bereich was "gefühlt statistisch" unwahrscheinliches gestatte, muss es in einem anderen Bereich auch in ähnlichem Maße gestattet werden.
Je größer eine Ingame Community, desto größer auch die absolute Zahl an Ausreißern.
Ich lege einfach über alles eine Gaußsche Glockenkurve und das auch auf mehreren Ebenen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 12:44
Da habe ich die Erfahrung gemacht das das nie umgesetzt wird oder so spät das man nichts mehr davon hat.
Und das soll mir was sagen? ;)
Im Endeffekt ist das ein Zugestaendnis, das die Gruppe nicht machen muesste. Wenn sie es trotzdem tun will, aus Ruecksicht auf den Spieler, dann ist das ein rein freiwilliges Entgegenkommen.
Wenn trotzdem vom besagten Spieler keine Geduld aufgebracht wird, dann sitzt er vielleicht in der falschen Gruppe und spielt das falsche System.
Macht ja nichts, sowas kommt vor. Kann man jederzeit  aendern, wenn man moechte.

Edit. Ich nehme Spielerwuensche schon ernst, aber Reitdrachen oder Reitpandas fallen halt in dieser Spielwelt nicht vom Himmel.
Wenn die in einem anderen System, in einer anderen Gruppe zur Erstausstattung gehoeren, dann ist der Spieler dort eindeutig besser aufgehoben.

Edit. Wenn ich als Spieler ein System spielen wollte, in dem das alles normal ist, dann wuerde ich das tun.
Ich gehe ja auch nicht zum Italiener und beschwere mich dann dort, warum mein Sushi so lange dauert.
Besser ich gehe gleich in ein asiatisches Restaurant.
Ich kann aber auch nicht zum Italiener gehen und dann bemaengeln, warum dort alle so gerne Pasta essen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 13:16
Und das soll mir was sagen? ;)
Im Endeffekt ist das ein Zugestaendnis, das die Gruppe nicht machen muesste. Wenn sie es trotzdem tun will, aus Ruecksicht auf den Spieler, dann ist das ein rein freiwilliges Entgegenkommen.
Wenn trotzdem vom besagten Spieler keine Geduld aufgebracht wird, dann sitzt er vielleicht in der falschen Gruppe und spielt das falsche System.
Macht ja nichts, sowas kommt vor. Kann man jederzeit  aendern, wenn man moechte.

Edit. Ich nehme Spielerwuensche schon ernst, aber Reitdrachen oder Reitpandas fallen halt in dieser Spielwelt nicht vom Himmel.
Wenn die in einem anderen System, in einer anderen Gruppe zur Erstausstattung gehoeren, dann ist der Spieler dort eindeutig besser aufgehoben.

Edit. Wenn ich als Spieler ein System spielen wollte, in dem das alles normal ist, dann wuerde ich das tun.
Ich gehe ja auch nicht zum Italiener und beschwere mich dann dort, warum mein Sushi so lange dauert.
Streich mal den letzten Spruch bitte, der passt hier einfach nicht rein und schaukelt nur hoch.

Man darf durchaus in Frage stellen, was noch settingkonform ist und was nicht, gerade und insbesondere in phantastischen Settings wie Midgard, DSA, Warhammer und Co.

Wenn man das nicht will, weil man es stattdessen lieber gruppenspezifisch oder subsettingspezifisch bemisst, bitte sehr. Aber dann soll man auch eben das tun und sicht nicht damit rausreden, dass in Band X auf Seite Y ein Reithippogriff steht, aber eben kein Reitriesenpanda
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 13:27
@
Greifenklause
Nur weil der Riesenhippogreif im Monsterhandbuch auf Seite XY als Reittier fuer NSC steht, steht er nicht gleichzeitig In der Liste der Reittiere fuer Erstgradler.
Wer da trotzdem keinen Unterschied machen will, tut das abseits der vorgeschlagenen Regeln. Kann einem auch niemand verbieten, das anders zu Hausregeln.
Doch man darf nicht vergessen, dass die Mehrheit der Spieler aufgrund von Settingsbeschreibungen und Regeln auch eine bestimmte Erwartungshaltung an das gemeinsame Spiel haben.
Gibt es die nicht, dann ist es sicher einfacher sein eigenes Ding daraus zu machen. Gibt es die, gilt es auch darauf Ruecksicht zu nehmen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 13:29
Disclaimer zu meinem vorherigen Post (Antwort auf Issis Antwort folgt später):
Würde ich nochmal DSA leiten, würde ich wahrscheinlich auch Reitriesenpanda verbieten, aber ebenso auch Echsenkristallzauber, abgerichtete Riesenhirschkäfer und Reitgreifen.
Für mich macht es keinen Unterschied, ob etwas "beschrieben und verregelt", "nur beschrieben, aber nicht verregelt" oder "noch nicht beschrieben" wurde, sondern ausschließlich:
1) Wie passt es zum momentanen Subsetting?
2) Wie stark stört es unsere allgemeine Immersion?
3) Wie stark stört es das Powerlevel?

In einer hochmagischen Welt in der Pandas grundsätzlich existieren, können natürlich auch Riesenpandas existieren. Zauberei ist dafür genug da!
Erklärungen lassen sich für die meisten Exoten ergo finden, ohne sich allzuweit aus dem Fenster lehnen zu müssen.
Nichtsdestotrotz kann das einem das Spiel kaputt machen.

Ich sitze mal wieder zwischen den Stühlen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 13:33
@
Greifenklause
Nur weil der Riesenhippogreif im Monsterhandbuch auf Seite XY als Reittier fuer NSC steht, steht er nicht gleichzeitig In der Liste der Reittiere fuer Erstgradler.
Wer da trotzdem keinen Unterschied machen will, tut das abseits der vorgeschlagenen Regeln. Kann einem auch niemand verbieten, das anders zu Hausregeln.
Hier argumentierst du mit dem Powerlevel. Das hat mit dem Hintergrund doch nichts zu tun.

Denn das:
Zitat
Doch man darf nicht vergessen, dass die Mehrheit der Spieler aufgrund von Settingsbeschreibungen und Regeln auch eine bestimmte Erwartungshaltung an das gemeinsame Spiel haben.
Gibt es die nicht, dann ist es sicher einfacher sein eigenes Ding daraus zu machen. Gibt es die, gilt es auch darauf Ruecksicht zu nehmen.
sind eben zwei verschieden paar Schuhe!

Das ist doch das, was ich die ganze Zeit sage:
Grenze das Problem erstmal ein: Zerstört es dein Spiel, weil es zu mächtig ist (bspw für Erstgradler)?
Oder zerstört es dein Spiel, weil es den momentanen Subsettinggeschmack oder das intuitive Gruppenempfinden zerstört (bspw A) "Pandas sind albern, ich empfinde das als Slapstick" oder B) "Pandas kann ich mir in Aventurien/Selenia/Midgard so gaaaar nicht vorstellen?" oder C) "Wir spielen Mantel&Degen! Ungeachtet des Systems passen da Pandas so oder so nicht rein!")
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 13:35
Zitat
Im Endeffekt ist das ein Zugestaendnis, das die Gruppe nicht machen muesste. Wenn sie es trotzdem tun will, aus Ruecksicht auf den Spieler, dann ist das ein rein freiwilliges Entgegenkommen.
Wenn trotzdem vom besagten Spieler keine Geduld aufgebracht wird, dann sitzt er vielleicht in der falschen Gruppe und spielt das falsche System.
Macht ja nichts, sowas kommt vor. Kann man jederzeit  aendern, wenn man moechte.

Wir reden hier von Fluff. Da finde ich nicht das es ein Entgegenkommen der Gruppe bedarf. Wenn ich einen bärtigen Krieger spielen will habe ich keinen Bock das mir gesagt wird "der hat leichten Flaum, in ein zwei Jahren wird da vielleicht mal ein Bart draus". Das bringt das Spiel kein Stück voran
Als kleine Annekdote: vor Jahren habe ich mal in einer Gruppe gesessen wo Alles was auch nur ein leines bisschen vom Standart abwich sofort untersagt wurde. Dann traf sich die Gruppe und wir sollten unseren Charakter beschreiben. Meine Antwort "Mein Name ist Standart und alles Standart bzw. Durchschittlich"
Ich habe da eher den Eindruck das Sl ihren Mitspielern nicht genügend Vertrauen und die Befürchung haben das es später mal Ärger gibt wel der Spieler dann mehr will. Das ist dann aber eine andere Diskussion denn dann geht es nicht mehr um Fluff.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 13:42
Hier argumentierst du mit dem Powerlevel. Das hat mit dem Hintergrund doch nichts zu tun.

Denn das:sind eben zwei verschieden paar Schuhe!

Das ist doch das, was ich die ganze Zeit sage:
Grenze das Problem erstmal ein: Zerstört es dein Spiel, weil es zu mächtig ist (bspw für Erstgradler)?
Oder zerstört es dein Spiel, weil es den momentanen Subsettinggeschmack oder das intuitive Gruppenempfinden zerstört?
Beides!
Dass das verschiedene Dinge sind ist mir durchaus bewusst.
Und wenn dann ist ohnehin das Empfinden der anderen Spieler mindestens genauso gestoert. Darauf hat man als SL mMn.  Ruecksicht zu nehmen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 13:44
Beides!
Dass das verschiedene Dinge sind ist mir durchaus bewusst.
Und wenn dann ist ohnehin das Empfinden der anderen Spieler mindestens genauso gestoert. Darauf hat man als SL mMn.  Ruecksicht zu nehmen.

ich sage ja nur: Schmeiß nicht beides in einen Topf. Das verwirrt nur und führt zu Folgeproblemen.
Wenn es die Gruppe stört, ist es zwar an sich fast egal wieso.
Aber eine Analyse hilft, auch für die Zukunft Probleme zu umgehen.
Außerdem kann man so zulässige Freiheiten besser ausloten und für seine Gruppe genauer definieren.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 13:48
Wir reden hier von Fluff. Da finde ich nicht das es ein Entgegenkommen der Gruppe bedarf. Wenn ich einen bärtigen Krieger spielen will habe ich keinen Bock das mir gesagt wird "der hat leichten Flaum, in ein zwei Jahren wird da vielleicht mal ein Bart draus". Das bringt das Spiel kein Stück voran
Als kleine Annekdote: vor Jahren habe ich mal in einer Gruppe gesessen wo Alles was auch nur ein leines bisschen vom Standart abwich sofort untersagt wurde. Dann traf sich die Gruppe und wir sollten unseren Charakter beschreiben. Meine Antwort "Mein Name ist Standart und alles Standart bzw. Durchschittlich"
Ich habe da eher den Eindruck das Sl ihren Mitspielern nicht genügend Vertrauen und die Befürchung haben das es später mal Ärger gibt wel der Spieler dann mehr will. Das ist dann aber eine andere Diskussion denn dann geht es nicht mehr um Fluff.
Nein es geht nicht nur um Fluff.
Und du versuchst gerade ein Bild der Extreme zu zeichnen, indem Leute die keine Riesenpandas fuer Erstgradler wollen( ja auch weil es die weder nach Regeln noch nach Settingsbeschreibungen  gibt), Spielern grundsaetzlich auch vorschreiben koennten wie lang der Bart ihrer Figur zu sein hat. Echt jetzt?
Muessen wir jetzt wieder irgendwelche Extrem Positionen schaffen?

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 13:54
Deshalb meide ich bildliche Vergleiche. Sowohl das Pizzeria-Beispiel als auch das Bartbeispiel führt eher zu Stunk.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 13:55
ich sage ja nur: Schmeiß nicht beides in einen Topf. Das verwirrt nur und führt zu Folgeproblemen.
Wenn es die Gruppe stört, ist es zwar an sich fast egal wieso.
Aber eine Analyse hilft, auch für die Zukunft Probleme zu umgehen.
Außerdem kann man so zulässige Freiheiten besser ausloten und für seine Gruppe genauer definieren.
Ich hatte nie vor sie in einen Topf zu schmeissen.
Ich muss nur beide erwaehnen. Denn beide Punkte sind wichtig.
Egal ist es aus meiner Sicht jedoch nicht.
Denn "Regelaenderungen" nehme ich jetzt nicht ohne Einverstaendnis der Gruppe vor. Sowas mache ich als SL nicht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 14:02
Zitat
Nein es geht nicht nur um Fluff.

Doch mir geht es nur um Fluff. das habe ich explizit gesagt.
Mein fliegender Resenpanda kann nur Ausrüstung tragen hat die Werte eines Pferdes und kostet auch genauso viel. Er ist nicht schneller oder langsamer, fällt vielleicht mehr auf.
Wenn er denn einen Reiter tragen soll, Versehe ihn mit Nachteilen. Der Frist nur gesalbte Kräuter für 100 Gold am Tag. Du mußt deine Fertigkeit Reiten und Fliegen immer auf Maximum haben. Wenn du abgeschossen wirst erleidest du heftigen Schaden wenn du unten aufschlägst. Der Flugpanda kann nur am Tag fliegen wenn die die Sonne scheint und hat Angst vor Höhlen und geschlossenen Räumen.
Etc.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 14:03
Deshalb meide ich bildliche Vergleiche. Sowohl das Pizzeria-Beispiel als auch das Bartbeispiel führt eher zu Stunk.
Ich habe hierbei keine Wertung vorgenommen. Das war auch nicht meine Absicht.
Beides ist schmackhaft, und erfuellt ganz bestimmte Erwartungen.
Erwartungen koennen sich unterscheiden.
Es ist mMn. auch wichtig, zu wissen, was(Welches System, welche Spielwelt) persoenliche  Erwartung schwerer oder besser erfuellen koennte.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 28.03.2018 | 14:03
Edit. Davon ab. :   Es steht ja jeder Gruppe frei, wie fantastisch und exotisch eine Spielwelt werden soll (ueber das geplante Setting hinaus).
Jeder nach seiner Fason.
Es bringt nur nichts das als Einzelner gegen die Mehrheit der Mitspieler zu erzwingen.

Gilt das auch dann, wenn der "Einzelne" der Spielleiter ist? 8]
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 14:05
Gilt das auch dann, wenn der "Einzelne" der Spielleiter ist? 8]
Natuerlich.
Was nuetzt es, wenn keiner so mit dem SL spielen will? Gar nichts.  ;)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 14:10
Ich glaube, wir alle sind uns zumindest jetzt grooob einig.
Wie gesagt, ich sitze da traditionell eh zwischen den Stühlen und bin DSA-Forums-geschädigt.
Das mag meinen Blick mitunter verstellen.

Vielleicht wären mal einzelne Beispiele schön und wir anderen könnten dann sagen wie wir (ggfs in einem bestimmten System) das Problem gelöst oder nicht gelöst hätten.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 14:17
Doch mir geht es nur um Fluff. das habe ich explizit gesagt.
Mein fliegender Resenpanda kann nur Ausrüstung tragen hat die Werte eines Pferdes und kostet auch genauso viel. Er ist nicht schneller oder langsamer, fällt vielleicht mehr auf.
Bingo!
Dieses seltene bis dato unbekannte "Tier" sorgt fuer jede Menge Aufmerksamkeit. Damit ist man die Show wo immer man hinkommt. Waere nicht verwunderlich, wenn so ein seltenes kostbares Tier viele Bewunderer, Neider und Interessenten anlockt. Vielleicht solche, die dafuer viel Geld bezahlen wuerden oder solche, die lieber nichts bezahlen und sogar dafuer toeten wuerden.
Einen Erstgradler, der weder sich, geschweige denn das Tier lange verteidigen koennte, damit einfach mal losziehen lassen, ist somit mMn. nicht die beste Idee.
Zumindest in unserer Welt.

Aber hey, es gibt viele andere. Und du kannst es ja trotzdem so machen. Verbietet Dir ja keiner.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 28.03.2018 | 14:31
Bingo!
Dieses seltene bis dato unbekannte "Tier" sorgt fuer jede Menge Aufmerksamkeit. Damit ist man die Show wo immer man hinkommt. Waere nicht verwunderlich, wenn so ein seltenes kostbares Tier viele Bewunderer, Neider und Interessenten anlockt. Vielleicht solche, die dafuer viel Geld bezahlen wuerden oder solche, die lieber nichts bezahlen und sogar dafuer toeten wuerden.
Einen Erstgradler, der weder sich, geschweige denn das Tier lange verteidigen koennte, damit einfach mal losziehen lassen, ist somit mMn. nicht die beste Idee.
Zumindest in unserer Welt.

Ich sag's mal so: es gibt in einer Gegend, die zwar Pferde, aber normalerweise keine Reitpandas kennt, wahrscheinlich deutlich mehr Pferde- als Pandadiebe, weil man da wenigstens weiß, was man stiehlt. Viel Spaß also beim Verteidigen Ihres behuften Untersatzes, Herr/Frau/Wasauchimmer Erstgradler... ;)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 14:38
Ich sag's mal so: es gibt in einer Gegend, die zwar Pferde, aber normalerweise keine Reitpandas kennt, wahrscheinlich deutlich mehr Pferde- als Pandadiebe, weil man da wenigstens weiß, was man stiehlt. Viel Spaß also beim Verteidigen Ihres behuften Untersatzes, Herr/Frau/Wasauchimmer Erstgradler... ;)
Hm, warum gibt es wohl keine "Pandadiebe"?
Ob das daran liegt, dass es sonst keine Reitpandas gibt?
Pferdediebe stehlen ja Pferde, um damit reicher zu werden.
Mir faellt jetzt auch ueberhaupt kein Grund ein, warum jmd einen seltenen Reitpanda stehlen sollte.....  ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 14:43
@ Issi:
Neuer Versuch
Ich glaube, wir alle sind uns zumindest jetzt grooob einig.
Wie gesagt, ich sitze da traditionell eh zwischen den Stühlen und bin DSA-Forums-geschädigt.
Das mag meinen Blick mitunter verstellen.

Vielleicht wären mal einzelne Beispiele schön und wir anderen könnten dann sagen wie wir (ggfs in einem bestimmten System) das Problem gelöst oder nicht gelöst hätten.

Beschreib doch mal ganz kurz System und Subsetting und - nur wenn gewollt - eure grundsätzliche Einstellung hinsichtlich "erdig vs powerfull" und "klassisch vs exotisch".
Anschließend biete ich mich an, mal darzustellen, ob und wenn ja wie ich das Problem in diversen Systemen und Subsettings gelöst hätte ... oder eben nicht.
Mit möglichst wenig Kritik und Häme, versprochen.


@ All:
Weil anders kommen wir hier doch nicht weiter. Das verkommt gerade zum Schlagabtausch.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2018 | 14:52

Nur weil der Riesenhippogreif im Monsterhandbuch auf Seite XY als Reittier fuer NSC steht, steht er nicht gleichzeitig In der Liste der Reittiere fuer Erstgradler.
da ist der Fehler das N und je nach Setting gibt es heftigere Reittiere für Anfänger als Riesenhippogryffe, Wennofer z.B.  oder Ausrüstung die arisische Lens z.B.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 14:53
da ist der Fehler das N und je nach Setting gibt es heftigere Reittiere für Anfänger als Riesenhippogryffe, Wennofer z.B.  oder Ausrüstung die arisische Lens z.B.
Genau, je nach Setting eben.  :)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 15:01
@ Issi:
Neuer Versuch
Beschreib doch mal ganz kurz System und Subsetting und - nur wenn gewollt - eure grundsätzliche Einstellung hinsichtlich "erdig vs powerfull" und "klassisch vs exotisch".
Anschließend biete ich mich an, mal darzustellen, ob und wenn ja wie ich das Problem in diversen Systemen und Subsettings gelöst hätte ... oder eben nicht.
Mit möglichst wenig Kritik und Häme, versprochen.
Wir haben das Problem in unserer Gruppe doch geloest.
Und das zur Zufriedenheit aller.
Ergo exisistiert es nicht mehr.

Wenn andere Gruppen, das anders handhaben, ist das voellig Ok.
Die Rollenspielwelt ist bunt. 
Insofern " no need to argue."
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 15:05
@ Issi:
Wir haben das Problem in unserer Gruppe doch geloest.
Und das zur Zufriedenheit aller.
Ergo exisistiert es nicht mehr.

Wenn andere Gruppen, das anders handhaben, ist das voellig Ok.
Die Rollenspielwelt ist bunt. 
Insofern " no need to argue."

Ich wollte mich eben nimmer streiten, sondern zum gleichen Problem unterschiedliche Sichtweisen bzw individuelle Lösungen einfangen bzw
Stimmungsbilder einfangen zu individuellen Problemen mit ungewohntem/ungewolltem Powergaming und/oder Stilbrüchen im Fluffbereich.

Aber ok ->
Dann fang ich mal von selbst an:
Bei meinem MadMax-Setting hatte Spieler A bei Erreichen der ersten Stufe* die Klasse "Pilot(bzw Fahrer bzw Fuhrmann)" gewählt. Klassenspezifisch steht ihm da "je nach Setting und Stufe" ein Fahrzeug zu.
Zudem Zeitpunkt wäre ein geländegängiges Auto oder ein schneller Flitzer angemessen gewesen.
Er wollte lieber eine Untertasse. War zu dem Zeitpunkt zu mächtig. Wir einigten uns auf folgende Vorgehensweise. Sie finden ein Ufo und können dieses nachundnach reparieren. Die folgenden zwei Plots waren sie dann eifrig damit beschäftigt, Ersatzteile und KIs für das Ufo ..... äh falsch, jetzt ist es ja ein "Fo".... zu organisieren.
Dann kamen diverse Zeitreiseplots dazwischen und mittlerweile ist der gute Herr Stufe 10.
Kurz: Ich habe es verbaselt und von seinem wichtigsten Klassenvorteil hatte er die letzten 9 Stufen NICHTS.
Im aktuellen Plot werde ich ihm daher kostenfrei eine Limousine o.ä. zur Verfügung stellen.

----
(*Klarstellung: Generierung erfolgt auf Stufe 0 mit einer Spezies und einer Klasse. Zusätzliche Klassen können auf 1, 5, 10 etc gewählt werden. Jede Spielsitzung wird eine Stufe aufgestiegen)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 15:26
@
Greifenklause
Kann man so machen. Bzw. ist eine gute Moeglichkeit.
Es bestimmt halt auch ein stueckweit mit, wohin die Reise fuer die anderen geht. Damit gibst Du einem bestimmtem Spieler schon recht grossen Einfluss, im Vergleich zu den anderen. 
(Wobei Du auch haettest sagen koennen: Ufos gibt es nicht. Wir ueberlegen uns gemeinsam ein anderes cooles Fahrzeug, oder mach mal ein paar alternativ Vorschlaege. )

Ich wuerde solche grossen Dinge eher später als Belohnung fuer fette Questen vergeben. Von den Goettern, von Erzmagiern. Oder man reist in eine ferne Sphaere in der alles groesser oder maechtiger ist, und bringt als "Beute" von dort etwas Besonderes mit.

Edit. Ich finde es macht auch einen Unterschied ob ich als Spieler etwas besonderes toll finden wuerde (Es steht auf dem Wunschzettel) oder ob ich es regelrecht verlange.
Ersteres finde ich Ok. Es sollte dem SL allerdings viel Spielraum lassen und nicht dafuer sorgen, dass sich das Spiel nur noch um die Wuensche eines einzelnen Spielers dreht.


Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 15:29
Zitat
wenn so ein seltenes kostbares Tier viele Bewunderer,

Hallo! Ich habe geschrieben das kostet genausoviel wie ein Pferd. Dann hast du das gleiche Problem mit einem Pferd. Ich hoffe mal das du nicht auf dem Standpunkt stehst das ein Pferd so aussergewöhlich ist das es einer speziellen Erlaubniss bedarf.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 28.03.2018 | 15:32
Was mich betrifft, weigere ich mich dieser Tage meist einfach, ein Setting so tierisch ernst zu nehmen, daß jede vom ursprünglichen Verfasser (egal, ob das jetzt ich bin oder irgendso ein Rollenspielautor im Elfenbeinturm) so wohl nicht vorgesehene "exotische" Option automatisch den großen "NEIN!"-Stempel vor die Stirn bekommt. Ein zu festgezurrter Kanon ist nämlich etwas, in dem man sich schnell wunderschön so lange verheddern kann, bis einem die Luft zum freien Atmen wegbleibt...und außerdem sollten die SC als Hauptpersonen der Kampagne praktisch schon per Definition ohnehin eins nicht sein, nämlich "normal", "durchschnittlich", oder was es für "langweilig" sonst noch so an schönen Synonymen gibt.

Ich hätte also als SL nicht zwangsläufig etwas gegen ein Cyborg-Ninja-Katzenmädchen aus der Zukunft in meinem Venedig des 16. Jahrhunderts (hypothetisches Beispiel natürlich -- soweit's mich betrifft, ist es wesentlich fragwürdiger, ob ich diesen Hintergrund tatsächlich jemals benutzen würde >;D). Schlimmstenfalls wüßte ich einfach nur gerne rechtzeitig Bescheid, um mir schon mal ein paar Gedanken machen zu können, vor welche Herausforderungen das Setting so einen Charakter wohl stellen könnte...und um welche ursprünglich gar nicht vorgesehenen NSC-Zeitreisenden mit ganz anderen Zielen sich das Gegnerensemble am besten erweitern ließe. ;)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 28.03.2018 | 15:34
@ Issi
@
Greifenklause
Kann man so machen. Bzw. ist eine gute Moeglichkeit.
Es bestimmt halt auch ein stueckweit mit, wohin die Reise fuer die anderen geht. Damit gibst Du einem bestimmtem Spieler schon recht grossen Einfluss, im Vergleich zu den anderen. 
(Wobei Du auch haettest sagen koennen: Ufos gibt es nicht. Wir ueberlegen uns gemeinsam ein anderes cooles Fahrzeug, oder mach mal ein paar alternativ Vorschlaege. )

Nein konnte ich nicht. Selbstverständlich gab es Ufos bzw Fos.
Und ja, die grobe Kampagnenrichtung war damit vorgegeben. Die anderen haben auch ganz gerne mitbeschafft.

Witzig:
Zitat
Ich wuerde solche grossen Dinge eher später als Belohnung fuer fette Questen vergeben. Von den Goettern, von Erzmagiern. Oder man reist in eine ferne Sphaere in der alles groesser oder maechtiger ist, und bringt als "Beute" von dort etwas Besonderes mit.
-> das ist mir schon wieder "too much".
Es ist ja so: Die Reise zu den Sternen war fest vorgesehen und damit ein Fo nicht sooo weit hergeholt. Der Spieler hat durch die Wahl seiner Klasse und seines Klassenboni halt etwas vorgegriffen, was das Setting dann sehr schön mit den Generierungsregeln verbindet.
Die ganze Kampagne hat mehr von Akte X als von Avengers.
Nimm dir ein paar Außerirdische aus Star Wars, gib ihnen ne seelisch verkorkste Vorgeschichte wie in MadMax oder FallOut und lass sie dann Abenteuer erleben wie in AkteX oder Dr. Who bzw Cthullhu.

Das macht die Auswahl "der Breite nach" zwar immens groß, schränkt aber das Powerlevel irgendwo ein.
Ich verwende eine DSA1-Engine.

@Nobody
Was mich betrifft, weigere ich mich dieser Tage meist einfach, ein Setting so tierisch ernst zu nehmen, daß jede vom ursprünglichen Verfasser (egal, ob das jetzt ich bin oder irgendso ein Rollenspielautor im Elfenbeinturm) so wohl nicht vorgesehene "exotische" Option automatisch den großen "NEIN!"-Stempel vor die Stirn bekommt. Ein zu festgezurrter Kanon ist nämlich etwas, in dem man sich schnell wunderschön so lange verheddern kann, bis einem die Luft zum freien Atmen wegbleibt...und außerdem sollten die SC als Hauptpersonen der Kampagne praktisch schon per Definition ohnehin eins nicht sein, nämlich "normal", "durchschnittlich", oder was es für "langweilig" sonst noch so an schönen Synonymen gibt.

Ich hätte also als SL nicht zwangsläufig etwas gegen ein Cyborg-Ninja-Katzenmädchen aus der Zukunft in meinem Venedig des 16. Jahrhunderts (hypothetisches Beispiel natürlich -- soweit's mich betrifft, ist es wesentlich fragwürdiger, ob ich diesen Hintergrund tatsächlich jemals benutzen würde >;D). Schlimmstenfalls wüßte ich einfach nur gerne rechtzeitig Bescheid, um mir schon mal ein paar Gedanken machen zu können, vor welche Herausforderungen das Setting so einen Charakter wohl stellen könnte...und um welche ursprünglich gar nicht vorgesehenen NSC-Zeitreisenden mit ganz anderen Zielen sich das Gegnerensemble am besten erweitern ließe. ;)
Mein Problem war ja ganz ähnlich, als ich die Gruppe ins Berlin von 1990 katapultierte.
Da gab es einfach ne magische Salbe zum Abschied, die einen in Menschen verwandelte und etwaige Verhaltensauffälligkeiten wurden mit Techno-Vorurteilen und Drogen erklärt.
(der Echsenmensch hatte eine sehr stoische Mimik, dafür sah der Rattenmensch aus wie ein ADHSLER unter Extasy)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 28.03.2018 | 15:37
Zitat
Ich wuerde solche grossen Dinge eher später als Belohnung fuer fette Questen vergeben. Von den Goettern, von Erzmagiern. Oder man reist in eine ferne Sphaere in der alles groesser oder maechtiger ist, und bringt als "Beute" von dort etwas Besonderes mit.

Und was genau hindert dich daran das immer noch zu machen?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 15:46
Und was genau hindert dich daran das immer noch zu machen?
Ich verstehe gerade nicht, was Du mir sagen willst, sorry.
Was soll mich woran hindern?
Edit.
Ins Blaue:
Keiner in unserer jetzigen Gruppe moechte auf einem Panda reiten. Das ist ihnen zu abgefahren. Ich habe auch nicht vor ihnen einen aufs Auge zu druecken.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2018 | 16:15
@
Greifenklause
Kann man so machen. Bzw. ist eine gute Moeglichkeit.
Es bestimmt halt auch ein stueckweit mit, wohin die Reise fuer die anderen geht. Damit gibst Du einem bestimmtem Spieler schon recht grossen Einfluss, im Vergleich zu den anderen. 
Warum?

Zitat
Ich wuerde solche grossen Dinge eher später als Belohnung fuer fette Questen vergeben.
Warum?
Eragon hatte seinen Drachen vorher, Wittichis bekam Mimung + Rüstund und Ross von seinem Vater Wieland zum Abschied, Arthur zog das Schert aus dem Stein und bekam Excalibur von der Herrin des Sees, Han gewann den Falcon beim Sabbac
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 28.03.2018 | 16:17
Zitat
Eragon hatte seinen Drachen vorher, Wittichis bekam Mimung + Rüstund und Ross von seinem Vater Wieland zum Abschied, Arthur zog das Schert aus dem Stein und bekam Excalibur von der Herrin des Sees, Han gewann den Falcon beim Sabbac
Und wen davon hast Du jetzt im RPG schon mal gespielt?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2018 | 16:46
Zitat
Ich wuerde solche grossen Dinge eher später als Belohnung fuer fette Questen vergeben.
Warum?

Weil in vielen Rollenspielen und Kampagnen nun mal die "Heldenreise" und "from zero to hero" als Grundsatz genommen wird.
"Zero" bedeutet dann "kann nix und hat nix". Also auch kein solches Reittier.
Außerdem ist das "Belohnungsprinzip" ein wesentlicher Faktor im Spiel.

PS: Ohne Wertung, weil ich das Prinzip total daneben finde. Ich beginne am liebsten mit Kompetenten Spielfiguren und spiele sie vielleicht zu "sehr kompetent".
Traveller macht da imho alles richtig...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Rhylthar am 28.03.2018 | 16:50
Warum?

Weil in vielen Rollenspielen und Kampagnen nun mal die "Heldenreise" und "from zero to hero" als Grundsatz genommen wird.
"Zero" bedeutet dann "kann nix und hat nix". Also auch kein solches Reittier.
Außerdem ist das "Belohnungsprinzip" ein wesentlicher Faktor im Spiel.

PS: Ohne Wertung, weil ich das Prinzip total daneben finde. Ich beginne am liebsten mit Kompetenten Spielfiguren und spiele sie vielleicht zu "sehr kompetent".
Wollte gerade sagen, Du hattest ja sowas schon mal geschrieben. Wobei ich selbst dabei, je nach Setting, eben den Panda auch erst später als Belohnung ansiedeln würde.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Boba Fett am 28.03.2018 | 17:05
Um mal zurück zum Thema zu kommen:

Das lustige ist, daß diese doofe Heldenreise und dieses "Belohnungsprinzip" die Powergamer doch erst herausfordert, sich da zu investieren
und eigentlich ist sie sogar die Ursache, warum Powergamer existieren...

Das klassische Prinzip ist doch, daß man am Anfang nichts kann, und dann nach und nach kompetenter wird.
Am Anfang der Rollenspielerkarriere kommt man aber doch mit einem Bild von der eigenen Figur (Charakter) im Kopf an, die so überhaupt nicht zu realisieren ist.
Die Idee ist doch: "ich will eine Amazone spielen" mit der Vorstellung einer kompetenten Figur, die Abenteuer besteht.
Die Idee als RSP Starter ist nicht "Ich will einen Looser spielen, der nach und nach besser wird, bis er dann halbwegs kompetent ist, wo dann die Stelle kommt,
an dem der Spielleiter die Lust verliert, keine Ideen hat oder von einem neuen System begeistert wird, so dass er dann beiseite gepackt wird"

Um dieses zu kompensieren, fangen dann manche an, ihren Charakter "so gut wie regeltechnisch möglich" zu bauen, um ihrer Wunschvorstellung möglichst schnell möglichst nahe zu kommen.
Andere arrangieren sich und glauben, dass müsse so sein, weil ja fast alle Systeme so vorgehen. Und die suchen ihr Vergnügen dann am möglichst authentisch ausspielen und "der Story".

Ich bin mit Traveller groß geworden.
Da geht man in der Charaktererschaffung durch eine Karriereleiter durch und endet nicht selten Mitte bis Ende dreißig mit einem Charakter, der eben Erfahrung hat und Kompetenz besitzt.
Und die Erschaffung ist in vielen Bereichen sogar eher von Zufall geprägt, was Minmaxing sehr schwer macht.
Und der wird auch nicht mehr viel besser, was den Powergaming Effekt vollkommen eliminiert.
Es geht da nicht mehr um "mach die Figur so gut wie möglich" sondern "nimm die Figur, die rauskommt und spiel sie so gut wie möglich".

Insofern lautet eigentlich die simpelste Antwort auf "Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer": Spiel Traveller...

Für mich ist das Fazit aber eher: Es müssten mehr Systeme sein, wie Traveller, was dies angeht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 28.03.2018 | 17:08
Und wen davon hast Du jetzt im RPG schon mal gespielt?
Keinen, aber ich habe mit Charakteren gespielt die sowas drauf hatten, mein Char war da  anders gepolt.
Anruf aus der Arrestzelle, Captain Needa, dieser Sternenzerstörer ist meiner, evakuieren sie bitte ihre Crew in 15 Minuten gibt es Grav Ping Pong

Aber Greif volles Loadout an magischen Waffen zum Start done,  .
Raumschiff ja, kam vor

@Boba Fett

Aber warum so ausschließlich?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 28.03.2018 | 17:14
Ich muss sagen, wenn man bei einem System mal bleibt, dann erlebt man die niedrigen Grade ohnehin bloss einmal, denn wenn in hoeheren Graden mal eine Figur stirbt, dann steigt ihr Spieler doch idR. sowieso nur einen Grad niedriger unter den anderen mit seiner neuen Figur ein. (Bei uns zumindest )
Erstgradler spielt man eigentlich nur, wenn man das System wechselt oder weil es einen TPK gab.
Aber selbst hier koennte man hoeher einsteigen.
So ab Grad 4-5 sollte in vielen Systemen schon etwas gehen.

Edit. Mir geht es mit Powergamern so:" Erfuelle alle ihre Wuensche und Du machst sie ungluecklich. "
Es ist fuer PG mMn. zwar sehr sehr wichtig, dass ihre Figur etwas kann, und staerker wird,  aber mindestens genauso wichtig ist, dass sie noch nicht alles erreicht haben, (als Spielanreiz).
Meine PG fiebern gerne auf etwas hin, egal welchen Grad sie haben.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 07:02
Ich mag Erdigkeit = Der Mensch muss noch Mensch sein (bzw der Mutant Mutant uswusf) ob jetzt nach einem Abenteuer oder nach zehn.
Ich mag "Du und ich"-Kompetenz = SC, die wesentlich inkompetenter sind als ihre Spieler (den Bildungsbereich mal ausgenommen) liegen mir überhaupt nicht
Ich mag logarithmische Powerkurven = Die ersten paar Abenteuer sind entscheidend hinsichtlich Ausrüstung, Kontakte und Support, danach steigt es flacher an
Ich mag Wissenszuwachs eher breit als steil = Die SC sollen sich gerne spezialisieren, aber wenn 7 kompetent sein soll und das maximal erreichbare bei 21+ endet, komme ich nicht mit. Auch soll sich ein SC nach und nach eine Allgemeinbildung abbilden müssen und können.
Viele Systeme unterstützen aber eher das Spezialistentum oder gar das Super-Spezialistentum aus falsch verstandenem Nischenschutz.

Wer brauch Nischenschutz, herjeh? = In einem ausbalancierten System ergibt sich das Problem eh kaum. Je mehrbeiniger ich aufgestellt bin, desto weniger Blinbling habe ich in meiner Spezialisierung. Darüber hinaus stört ein starker Nischenschutz meine Immersion.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.03.2018 | 08:14
Zitat
Ich verstehe gerade nicht, was Du mir sagen willst, sorry.
Was soll mich woran hindern?

Du hattest ja geschrieben das du sollche Fluff Goodies erst nach einer langen Kampagne als Belohnung ermöglichen würdest.
Ich setze dagegen das dies ja auch möglich ist nachdem du schon zu Anfang einem Reitpanda zustimmst. Dann gibt es halt was Anderes (Gedankenverbindungsstirnreif für dich und deinen Panda z.B.)

Und noch mal zur Aufmerksamkeit die man erregt und Neid. Was macht es für einen Unterschied ob ich die am Anfang einer Kampagne errege oder erst gegen Ende. mal davon Abgesehen das mein Charakter eh Aufmerksamkeit erregen soll.

Für mich ist es offensichtlich das du fluff und crunch schlecht trennen kannst. Beim crunch habe ich aber schon genügend Einschränkungen da habe ich im Spiel keine Lust mir beim Fluff jegliche Kreativität kaput machen zu lassen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 09:09
@ Bobibob und Issi
Wenn ich so zurück denke, kann ich mich nicht an eine einzige Gruppe erinnern in den letzten 12 Jahren, wo ich einen Reitpanda zugelassen hätte.
Nur hätte das offen und ehrlich zuallerallererst Fluffgründe gehabt. Bruch mit Subsetting bzw der Immersion von mir und meinen Mitspielern.

In meiner aktuellen MadMax-Runde (die bewusst etwas pulpiger gehalten ist) hätte das voraussichtlich auch nicht gepasst, aber wahrscheinlich hätte ich mich bei einem Fuhrmann(Variante:Reiter, bekommt ein Reittier umsonst), einem Ritter(bekommt ein Reittier oder ein Motorrad umsonst) oder einem Tierpfleger/Katzenlady noch dazu überreden lassen.
PG-mäßig wäre das in allen drei Fällen kein Problem, weil die Klasse vorgibt, wie der "Gegenstand" genutzt werden kann. Womit wir wieder beim Balancing wären.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Isegrim am 29.03.2018 | 09:43
Für mich ist es offensichtlich das du fluff und crunch schlecht trennen kannst. Beim crunch habe ich aber schon genügend Einschränkungen da habe ich im Spiel keine Lust mir beim Fluff jegliche Kreativität kaput machen zu lassen.

Tja, ich hätte keine Lust, mir mein Bild einer "erdigen" low fantasy-Welt von ach so "kreativen" Reitpandas kaputt machen zu lassen. Oder in ein Ermittlungsabenteuer im realen Ruhrpott a la Schimanski einen Drachen als Haustier einzubauen. Oder in eine "Wir spielen Bauernkinder in Westeros"-Brutalo-Kampagne einzubauen, dass ein SC grade die Quidditcvh-Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Im Rollenspiel gibt es keine strenge Unterscheidung zwischen Fluff und Crunch. Das sind Begriffe aus dem war gaming, die sich nicht eins-zu-eins aufs PnP übertragen lassen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.03.2018 | 09:44
Bei mir gab es Libellen, Sträuße, Baumhirten , Energieblasen mit Bewußtsein, sprechende streitsüchtige Esel, Seepferdchen mit Fledermausflügeln, und natürlich den eher normalen Kram wie Wölfe, Greife, Wyvern, Bären, Eber, Dinosaurier. Die meisten nur als Fluff, der Esel war aber z.B. das Face der Gruppe (blue Rose).
Ich spiele aber auch vermehrt Settings die damit keine Konflikte entwickeln.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 29.03.2018 | 10:14
Tja, ich hätte keine Lust, mir mein Bild einer "erdigen" low fantasy-Welt von ach so "kreativen" Reitpandas kaputt machen zu lassen. Oder in ein Ermittlungsabenteuer im realen Ruhrpott a la Schimanski einen Drachen als Haustier einzubauen. Oder in eine "Wir spielen Bauernkinder in Westeros"-Brutalo-Kampagne einzubauen, dass ein SC grade die Quidditcvh-Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Dann gibt's natürlich nur eine Option: spielt einfach nicht am selben Tisch. ;)

Ernsthaft, wenn sich die Gruppe nicht mal so weit einigen kann, was überhaupt gespielt werden soll, dann gibt's eben auch kein Spiel. Da krampfhaft was erzwingen zu wollen, führt doch zu nichts.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 10:36
...
Im Rollenspiel gibt es keine strenge Unterscheidung zwischen Fluff und Crunch. Das sind Begriffe aus dem war gaming, die sich nicht eins-zu-eins aufs PnP übertragen lassen.
Was im War Gaming passiert, ist hier doch vollkommen egal.
Ich erkenne durchaus Unterschiede: Fluff mit bspw der Untergruppe "Hintergrund" einerseits und Crunch mit den bspw Untergruppen "Balancing", "Spielbarkeit" uswusf.
Naturgemäß blutet mal der eine in den anderen Bereich hinein. Das ist aber längst nicht in jedem Problemfall so.

Ich kann jedem nur empfehlen, wenn ihm eine Wahl eines Spielers "komisch" erscheint, erstmal das vermeintliche Problem einerseits nach Fluff-Gesichtspunkten und andererseits nach Crunchgesichtspunkten zu behandeln.
So kann man chirurgischer vorgehen und verhindert diverse Folgeprobleme und vermeidet scheinbare Lösungen, die gar keine sind.
Sollte da tatsächlich ein enger Mischfall auftreten, ja dann ist das halt so. Da muss man aber erstmal hinkommen.

So oder so sollte man ein Problem möglichst genau und ehrlich benennen, bevor man es sonst von der vollkommen falschen Seite angeht.

Wenn Reitpandabären mir zB so oder so das Settinggefühl oder die Immersion oder das Slapstickmaximalmaß zerschießen, bringt es doch schier gar nichts zu sagen "Die sind so selten und daher IRRSINNIG teuer und daher Diebe und Räuber und Aufsehen und blablahblah." oder "Vielleicht später, wenn du groß und mächtig bist!". Da lautet die richtige Antwort eher "Sorry, würde mir das Setting zerschießen. Bitte lass das!"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 10:43
In Ergänzung:
Quidditsch geht auch als Brutalo-Variante samt tödlichen Stürzen und hardcore Zaubererduellen mit Verbrennungen dritten Grades.
Wenn man ehrlich ist, hetzen die in Hogwarts dauernd Kinder aufeinander oder gegen tödliche Bestien. Komisch eher, dass da nie was ernstes passiert. Zumindest ne "Tribute von Panem"-Variante wäre in 0,nix draus zu drehen.

Das passt dann uU immer noch nicht zum gewollten erdigen Bauernkinder in Westeros -Charakter.

Ich will nur darauf hinaus, dass zumindest in einigen Fällen, sich scheinbar sehr verschiedene Wünsche und Settings unter einen Hut bringen lassen.

Ein Reitpanda in einem Madmax-Setting wäre eher so eine strahlenmutierte Bestie wie aus Fallout3ff
Bei mein kleines Pony RPG eher so ein kuscheliges Tierchen.
Bei DSA.... ach scheiß drauf, da gibt es Riesenhirschkäfer als Haustiere... >;D

Aber oft hat Isegrim auch recht und die Antwort lautet einfach "Nein, passt nicht!"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 10:54
Du hattest ja geschrieben das du sollche Fluff Goodies erst nach einer langen Kampagne als Belohnung ermöglichen würdest.
Ich setze dagegen das dies ja auch möglich ist nachdem du schon zu Anfang einem Reitpanda zustimmst. Dann gibt es halt was Anderes (Gedankenverbindungsstirnreif für dich und deinen Panda z.B.)

Und noch mal zur Aufmerksamkeit die man erregt und Neid. Was macht es für einen Unterschied ob ich die am Anfang einer Kampagne errege oder erst gegen Ende. mal davon Abgesehen das mein Charakter eh Aufmerksamkeit erregen soll.

Für mich ist es offensichtlich das du fluff und crunch schlecht trennen kannst. Beim crunch habe ich aber schon genügend Einschränkungen da habe ich im Spiel keine Lust mir beim Fluff jegliche Kreativität kaput machen zu lassen.
Wir definieren einige Begriffe unterschiedlich.
Einer davon ist "Kreativitaet."
Ich habe schon ein paar Posts zuvor geschrieben, was ich darunter nicht verstehe, bzw. verstehe.

Wenn ist dir wichtig ist, einen Charakter zu spielen, der besonders"auffaellt" durch ein besonderes Reittier, dann kannst Du das ja machen, mit der passenden Gruppe in der passenden Welt. In unserer Welt, muesste der SC sein Tier und sich selbst auch verteidigen koennen, damit er lange was davon hat. (Wie ich auch bereits schrieb )- In deiner nicht, weil da die Viecher entweder normal sind, oder weil es dort keine Diebe gibt -Ist doch Ok. Nicht alle Welten sind gleich oder muessen gleich sein.

Es ist mMn. nur ein Irrglaube anzunehmen, dass jede Kreatur in jede Art von Fantasywelt passt.
Es gibt unterschiedliche Schwerpunkte, wie Isegrimm schon schrieb.
Das ist eine Tatsache, ueber die man sich nicht streiten muss. Jeder darf in der Welt spielen die ihn gluecklich macht.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 10:57
... Jeder darf in der Welt spielen die ihn gluecklich macht.

Ich möchte das Zitat ändern in "Jeder darf in der Interpretation von Welt spielen, die ihn glücklich macht."
Ich finde diese Unterscheidung wichtig, denn die Argumentation "Wir spielen DSA (oder Midgard oder Cthullhu oder ???), deshalb geht das nicht!"
reicht nicht aus und ist in manchen Fällen auch schlichtweg falsch.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 11:07
Ich möchte das Zitat ändern in "Jeder darf in der Interpretation von Welt spielen, die ihn glücklich macht.
Ich finde diese Unterscheidung wichtig, denn die Argumentation "Wir spielen DSA (oder Midgard oder Cthullhu oder ???), deshalb geht das nicht!"
reicht nicht aus und ist in manchen Fällen auch schlichtweg falsch.
Naja nicht ganz, denn nicht selten bilden auch die "Regeln" und "Settingsbeschreibungen "die Spielwelt ab. Sie sagen was nach Regeln moeglich waere, und was nicht.
Natuerlich kann man sowohl die Regeln als auch die Spielwelt aendern und sein eigenes Ding daraus machen.
Dann ist es eine Neuinterpretation der Welt.... und auch ihrer Regeln.
Wenn ich Regeln aendere, dann ist das fuer mich zumindest keine reine Interpretations  Sache mehr. Sowas muss die Gruppe als Ganzes entscheiden.
Insofern bleibe ich bei "Welt".
Denn es ist eben mMn.  nicht immer reine Interpretations Sache, wie die Zustande kommt und funktioniert.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Isegrim am 29.03.2018 | 11:44
Dann gibt's natürlich nur eine Option: spielt einfach nicht am selben Tisch. ;)

Ernsthaft, wenn sich die Gruppe nicht mal so weit einigen kann, was überhaupt gespielt werden soll, dann gibt's eben auch kein Spiel. Da krampfhaft was erzwingen zu wollen, führt doch zu nichts.

Genau das. Und da wird auch keine Rumgeheule a la "Aber mein Reitpanda ist doch so toll kreativ und voll ungewöhnlich und überhaupt. Wie gemein, dass ich den nicht kriege!" was dran ändern.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 29.03.2018 | 11:47
Genau das. Und da wird auch keine Rumgeheule a la "Aber mein Reitpanda ist doch so toll kreativ und voll ungewöhnlich und überhaupt. Wie gemein, dass ich den nicht kriege!" was dran ändern.

Ebensowenig wie das "aberaberaber mein supertoll erdiges Setting!"-Rumgeheule von der Gegenseite, exakt. ;) Da sind dann die jeweiligen Wünsche einfach nicht mehr unter einen Hut zu bringen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.03.2018 | 12:05
In unserer Welt, muesste der SC sein Tier und sich selbst auch verteidigen koennen, damit er lange was davon hat. (
Warum?

Spezielle Reitwesen u.ä. sind oft Gefährten, Familiar o.ä.

d,h, ohne deren Einwilligung ist es gar nicht möglich die zu "Reiten"  und Versuche sie zu stehlen führt zu dem Problem sind ggf. ne besonders interessante Form von Selbstmord - Versuche ihre "Reiter" bzw. Erwählten umzubringen auch.

Was ist da also der Unterschied bei dir zu nem besonders guten Pferd, Hund oder Adler?

@Greifenklause

Das ganze ist eine Frage von Genre, Theme und Setting
Reitpands passen da nicht zu Midgard(DSA hm Tharunische Reitlibellen nuff said) Kan Thai Pans Wuxia IMO allerdings auch nicht.

Andererseits haben Zwerge regulär ne Bären Kavallerie, sieht die Situation etwas anders aus
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 12:19
....
Naja nicht ganz, denn nicht selten bilden auch die "Regeln" und "Settingsbeschreibungen "die Spielwelt ab. Sie sagen was nach Regeln moeglich waere, und was nicht.
Natuerlich kann man sowohl die Regeln als auch die Spielwelt aendern und sein eigenes Ding daraus machen.
Dann ist es eine Neuinterpretation der Welt.... und auch ihrer Regeln.
Wenn ich Regeln aendere, dann ist das fuer mich zumindest keine reine Interpretations  Sache mehr. Sowas muss die Gruppe als Ganzes entscheiden.
Insofern bleibe ich bei "Welt".
Denn es ist eben mMn.  nicht immer reine Interpretations Sache, wie die Zustande kommt und funktioniert.
Zu "Settingbeschreibungen" und diesbezüglichen Regeln:
Und hier irren wesentliche Teile der Spielerschaft:
Zum einen sind Settingbeschreibungen selten vollständig.
Zum Zweiten unterliegen auch sie einem Wandel.
Zum Dritten sind auch sie manchmal in sich unschlüssig und widersprüchlich.
Zu guter Letzt kann eine Settingbeschreibungen in den meisten Bereichen gar keine 100%-Aussage treffen.

Riesenpandas sind in DSA, Midgard, Cthullhu etc möglich. UU sind sie selten, uU sind sie sehr selten bis Null. Das sind andere offizielle Dinge aber auch.
(Denn zu häufigen Sachen lassen sich gut Aussagen aus der Settingbeschreibung herleiten bis eindeutig ermitteln. Bei seltenen Sachen ist das schlechterdings nicht möglich.)
Da tut sich ergo nicht viel.

Womit wir wieder zum Fluff kommen. Mithin kann man eben nicht sagen "Riesenpandas gibt es bei uns nicht laut Setting", denn das Setting trifft schlichtweg keine eindeutige Aussage dazu, sondern lediglich
A) "Ich kann Riesenpandas nicht leiden!"
B) "Riesenpandas entsprechen nicht unserer Interpretation des Settings!"
C) "Grundsätzlich kann ich mir die im Setting vorstellen, aber nicht in dem von uns gerade bespielten Subsetting!"
D) "Ja, ich kann sie mir vorstellen, ich halte sie sogar für wahrscheinlich, aber ich finde sie albern und sie machen mir das Spiel kaputt!"
E) "Alles schön und gut, aber aus Vereinfachungsgründen haben wir uns dazu entschlossen, nur "Klassiker des Settings" zu spielen, keine Exoten ob jetzt offiziell oder nicht offiziell!"
F) "Alles schön und gut, aber aus Vereinfachungsgründen lasse ich nur Exoten zu, die irgendwo offiziell mal aufgetaucht sind!"*

----
* Womit Rieseneichhörnchen als Gärtner-SC bei DSA möglich wären  ;D

EDIT:
In Ergänzung dazu die Crunchseite bzw reine Spielregelseite:
G) "Ich weiß nicht, wie ich Riesenpandas regelseitig berücksichtigen soll. Pferde sind geregelt, Jagdhunde auch, alles andere nicht, deshalb hat Spieler B auch schon keinen Jagdfalken bekommen! Tut mir ergo auch leid für deinen Panda!"
H) "Sowie du ihn dir vorstellst, müsste er Baupunkte Y kosten. Du hast aber nur Baupunkte X. Pech gehabt!"
I) "Broken, zu stark!"

EDIT2:
"Welt" und "Regeln" bitte ich zu trennen.
Von dem einen kannst du nur sehr bedingt auf das andere schließen.
In vielen Fällen zwar "hinreichend", aber in vielen Fällen eben auch nicht.
Zumal dies auch nur für simulationistische Regeln gälte.
Solche die eher dem Balancing bzw der reinen Spielbarkeit dienen, haben ganz andere oder zumindest auch andere Prioritäten, womit die 1:1-Übertragung auf die Welt schon nicht gelingen kann.
Im Grunde gibt es fünf Bereiche:
1) Dinge in der Welt, die (noch) nicht beschrieben sind.
2) Dinge in der Welt, die beschrieben sind aber spieltechnisch nicht verregelt
3) Dinge in der Welt, die simulationistisch verregelt sind.
4) Spielregeln, die die Welt "irgendwie" abbilden, aber primär aus anderen Gründen sind wie sie sind (zB aus Balancinggründen, Powerkurve, Fun oder anderen Spielbarkeitsgründen.)
5) Spielregeln, die fast bis gar keine Entsprechung in der Welt haben (Erfahrungspunkte zum Erwerb von Fähigkeiten zB., Erfahrungsstufen)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 12:47
@
Greifenklause
Ich meinte hier die Regel: Alle Spieler starten annaehernd aehnlich. Will heissen mit etwas Wuerfelglueck bekommen sie zu Beginn vielleicht ein Pferd. Aber eben nicht automatisch (ohne zu wuerfeln) einen Riesenreitpanda.  ;)


Das Settingsbeschreibungen nicht vollstaendig sein muessen, ist klar. Dennoch geben die bisherigen Beschreibungen ja doch einen Anhaltspunkt wie "fantastisch" und "magisch" eine Welt ist.
Und sie spricht je nach Schwerpunkt unterschiedliche Spieler an.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 12:49
@
Greifenklause
Ich meinte hier die Regel: Alle Spieler starten annaehernd aehnlich. Will heissen mit etwas Wuerfelglueck bekommen sie zu Beginn vielleicht ein Pferd. Aber eben nicht automatisch  einen Riesenreitpanda.  ;)

Zustimmung!
Mal wieder haben wir aneinander vorbeigeredet  :-[
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.03.2018 | 13:34
Zitat
Oder in eine "Wir spielen Bauernkinder in Westeros"-Brutalo-Kampagne einzubauen, dass ein SC grade die Quidditcvh-Weltmeisterschaft gewonnen hat.

Mit Drachen, Magie, Untoten, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc hast du aber kein Problem nur mit Quidditsch (weil es ein fröhliches Spiel ist und somit nicht zu Brutalo paßt? dann wird Quidditsch auf Westeros halt bis zum Tode gespielt). Kann es sein das Ihr "Bauernkinder" spielt und Westeros keine Rolle spielt, da ihr eigentlich keine Berührungspunkte mit den markanten Settingelementen habt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 13:38
....

Das Settingsbeschreibungen nicht vollstaendig sein muessen, ist klar. Dennoch geben die bisherigen Beschreibungen ja doch einen Anhaltspunkt wie "fantastisch" und "magisch" eine Welt ist.
Und sie spricht je nach Schwerpunkt unterschiedliche Spieler an.

Das ist ja das, was ich meine:
Ein gut designtes Setting gibt einem ein Stimmungsgefühl. Sind Regeln UND Setting gut designt wird dieses Stimmungsgefühl auch einzwei Schritte weiter bei der Generierung o.ä. befriedigt.
Was in dieses Stimmungsgefühl passt, aber nicht fest verregelt wurde, sollte in meinen Augen bei einem gut gelungenen Regelsystem auch leicht ergänzbar sein.
Leider ist das nicht immer der Fall. Es gibt Settings, die ein widersprüchliches Stimmungsgefühl vermitteln (DSA4, I mean you!) oder eines vermitteln, aber es dann nicht genügend befriedigen bzw in andere Richtungen abbiegen.
Das ist dann immer schade.
Früher habe ich mich dann in die hochheiligen Regeln zurückgezogen und was sie angeblich aussagen.
Heute denke ich mir viel eher "Scheiß drauf, dann wetzen wir diese Scharte halt jetzt selber aus"

Das heißt längst nicht, dass ich alles erlaube. Im Gegenteil, ich erlaube grundsätzlich nicht mal alles, was das System vorsieht. Warum sollte ich auch?
Man einigt sich auf ein Thema, bzw bietet als SL ein Thema an und ordnet diesem Thema dann alles andere unter, positiv wie negativ.
Wichtig ist ausschließlich, ob die Athmosphäre des Themas rüberkommt.

Wenn ein Reitpanda (nur als Beispiel) diese Atmosphäre über Gebühr verletzt, WEG DAMIT!
Wenn er dieses nicht tut, stellt sich nur die Frage, wieviel Aufwand man betreiben muss, um den Wunsch zu unterstützen.
Wenn der Reitpanda diese Atmosphäre verstärkt, mache ich mir den Aufwand gerne!

Das ist natürlich nur eine Seite.

Die zweite Seite ist das Powerlevel. Auch hier sollte sich die Gruppe, auf ein Maß des Powerlevels oder zumindest eine Spannbreite entscheiden.
UND SICH DA NICHT VOM REGELSYSTEM HINDERN LASSEN!
Ist der Reitpanda (nur als Beispiel) da zu stark oder zu schwach, WEG DAMIT!
Diese Frage kann ich aber unabhängig vom Regelsystem auf Basis meines gewünschten Powerlevels beantworten!
(Es sei denn, dass vom Regelsystem vorgeschlagene Powerlevel passt schon 1:1 zum Gruppenwunsch)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 13:47
@
bobibob  bobson

Im Prinzip wurden viele Welten die Rollenspieler so bespielen koennen irgendwann von einem bestimmten Autor erschaffen. Seine "Idee" der Welt bildet quasi die Grundlage bzw. das Fundament auf dem sie erbaut wurde.

Das ist bei Westeros so, und sicherlich auch bei Mittelerde, oder Harry Potter. usw.
Nicht wenige Spieler wollen diese Idee des Autors nicht verraten, indem sie dort Sachen ansiedeln, die gefuehlt nicht dazu passen.
Es bringt deshalb wenig zu sagen: Euer Gefuehl ist falsch! Es passt ja doch dazu! - Denn das kann niemand mit Sicherheit sagen, ausser der Autor selbst.
Wie sehr man eine Welt also nachtraeglich nach eigenem Gefuehl veraendern will, bleibt damit Geschmackssache.
Es gibt hier kein: Ihr muesst aber! Es ist alles nur ein "Kann" bei dem sich die Teilnehmer wohlfuehlen muessen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.03.2018 | 13:59
Was passt nicht in Rifts?
Kitchensink Setting wo Halbgötter auf Space Fantasy Treffen einschliesslich ne Armee von Superman

Feuerwaffen und Dampfmaschinen passen nicht nach Mittelerde?

Gilt das auch für die viktorianische Jacht meines Amberite Charakters?
Amberites  können das Multiversum durchstreifen und wenn nötig ganze Armeen mitnehmen, Feuerwaffen funktionieren nicht in Amber außer man lädt sie mit Juwelierpolitur
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 14:34
@
bobibob  bobson

Im Prinzip wurden viele Welten die Rollenspieler so bespielen koennen irgendwann von einem bestimmten Autor erschaffen. Seine "Idee" der Welt bildet quasi die Grundlage bzw. das Fundament auf dem sie erbaut wurde.

Das ist bei Westeros so, und sicherlich auch bei Mittelerde, oder Harry Potter. usw.
Nicht wenige Spieler wollen diese Idee des Autors nicht verraten, indem sie dort Sachen ansiedeln, die gefuehlt nicht dazu passen.
Ist das so? Oder wollen sie nur ihre eigene Erstinterpretation nicht verraten? Mithin: Wer macht sich ernsthaft Gedanken, die natürlich auch hinundwieder korrigiert werden müssen, über des Authors Absicht und wer bleibt stur bei der Erstannahme?
Zitat
Es bringt deshalb wenig zu sagen: Euer Gefuehl ist falsch! Es passt ja doch dazu! - Denn das kann niemand mit Sicherheit sagen, ausser der Autor selbst.
Wie sehr man eine Welt also nachtraeglich nach eigenem Gefuehl veraendern will, bleibt damit Geschmackssache.
Es gibt hier kein: Ihr muesst aber! Es ist alles nur ein "Kann" bei dem sich die Teilnehmer wohlfuehlen muessen.
Sehr wohl kann ich erwarten, dass man sein Gefühl bzw seine derzeitige Annahme zumindest in Frage stellt. Nach dem Motto "irre ich vielleicht mit der Annahme? Hätte der Author uU gar nichts dagegen?". Gepaart mit der Frage "Wo widerspreche der Absicht des Authors doch eh schon dauernd? Warum mache ich an anderer Stelle dann so ein Aufhebens?" --> Beispiel aus DSA4.1: Wenn der Krieger-Archetyp mit Schwerter 10 startet und eben nicht ALL SEINE freien EP in Schwerter gesteckt hat, ist es Mumpitz, dass Dutzende von Spielerkriegern eben das tun und mit Schwerter 15 starten und das als "hintergrundtypisch" zu verkaufen.
Wenn ich mir aber diese Freiheiten "in der Höhe" nehme, warum fahre ich dann anderen übers Maul, die sich Freiheiten "in der Breite" nehmen und behaupte stur, dass sei nicht hintergrundkonform bzw kein richtiges DSA mehr. Ich spiele mit meinen überhöhten Werten doch offensichtlich auch kein "richtiges" DSA ...

Oder man überspringt das alles und stellt gleich die Geschmacksfrage.
Dann ist aber auch nicht valide, sich auf angeblichen Settingfragen auszuruhen, da die dann ebenfalls auf den Verhandlungstisch müssen, denn es geht nur noch um Geschmack, nicht mehr um Fakten (ob ermittelbar oder nicht) wie "was hat sich der Author dabei gedacht?".
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 14:44
Oder man überspringt das alles und stellt gleich die Geschmacksfrage.
Dann ist aber auch nicht valide, sich auf angeblichen Settingfragen auszuruhen, da die dann ebenfalls auf den Verhandlungstisch müssen, denn es geht nur noch um Geschmack, nicht mehr um Fakten (ob ermittelbar oder nicht) wie "was hat sich der Author dabei gedacht?".
Genau das habe ich mal gemacht: Ich habe die Geschmacksfrage gestellt.
Das auszudifferenzieren macht fuer mich hier erstaunlich wenig Sinn.
Hier wuerde ich wirklich danach gehen: Fuehlen sich mehrere  Leute am Tisch mit der Vorstellung arg unwohl?
Dann passt diese Veraenderung nicht an diesen Spieltisch.
Gibt es moegliche Kompromisse, die das Unwohlsein lindern, so dass es doch geht? Falls ja super. Falls nein, sucht man eben nach Alternativen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 14:46
...
Hier wuerde ich wirklich danach gehen: Fuehlen sich mehrere  Leute am Tisch mit der Vorstellung arg unwohl?
Dann passt diese Veraenderung nicht an diesen Spieltisch.
Gibt es moegliche Kompromisse, die das Unwohlsein lindern, so dass es doch geht? Falls ja super. Falls nein, sucht man eben nach Alternativen.

Freibier aus der Greifenklause dafür!
So kommen wir zusammen. An der Stelle mit nem Hintergrundbuch zu wedeln ergibt nämlich ebenfalls wenig Sinn. Vorsichtiges Deuten mag aber gestattet sein  ;)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Isegrim am 29.03.2018 | 14:55
Mit Drachen, Magie, Untoten, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc hast du aber kein Problem nur mit Quidditsch (weil es ein fröhliches Spiel ist und somit nicht zu Brutalo paßt? dann wird Quidditsch auf Westeros halt bis zum Tode gespielt).

Drachen, Magie, Untote, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc können zu einer brutalen Welt wie Martins Westeros passen, zu Rawlings Potterversum wohl eher nicht.

Aber gut, ich hab schon verstanden. Es passt halt alles zu alle. Ich freu mich schon, i-wann mal dieses MLP-Rollenspiel auszuprobieren. Ich hoffe doch sehr, dass SL und Mitspieler keine Probleme mit ner ponyfressenden Raubkatze als Reittier haben. So ein Abenteuereinstieg, bei dem erst mal Fluttershys abgenagter Huf gefunden wird, gibt dem Setting bestimmt das passende Feeling, nech?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.03.2018 | 14:58
Drachen, Magie, Untote, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc können zu einer brutalen Welt wie Martins Westeros passen, zu Rawlings Potterversum wohl eher nicht.
warum nicht?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 29.03.2018 | 15:09
Drachen, Magie, Untote, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc können zu einer brutalen Welt wie Martins Westeros passen, zu Rawlings Potterversum wohl eher nicht.

Aber gut, ich hab schon verstanden. Es passt halt alles zu alle. Ich freu mich schon, i-wann mal dieses MLP-Rollenspiel auszuprobieren. Ich hoffe doch sehr, dass SL und Mitspieler keine Probleme mit ner ponyfressenden Raubkatze als Reittier haben. So ein Abenteuereinstieg, bei dem erst mal Fluttershys abgenagter Huf gefunden wird, gibt dem Setting bestimmt das passende Feeling, nech?

Ach Isegrimm!
Stapel doch bitte tiefer. Ich sage doch nur: Manche scheinbar unvereinbaren Settings lassen sich verbinden mit etwas Schmalz und Kreativität auch ohne das Hauptsetting zu vergiften.
Nicht jedes Setting mit jedem, aber erstaunlich viele. Es geht.
Aber natürlich muss es nicht

Würde ich Harry Potter nach Westeros einbluten lassen, wäre der Harry-Potter-Bestandteil eine Ab18-Version mit "Tribute von Panem"-Anleihen und nicht so kuschelig wie die Kinderfilme...
Im umgekehrten Fall würde ich die Hardcore-Verstümmelungen streichen und eher das schöne und Witzige nach Hogwarts übernehmen.

Und bei "mein kleines Pony" wäre ich vollends ratlos.

Oder man übernimmt nur Einzelteile, die sich individuell-subjektiv gut einfügen lassen.
Der Gruppensänger in meiner MadMax-Kampagne zaubert mit Harry-Potter-Zauberstab. Gelingt hier gut.
In der nächsten Gruppe hätte es uU gar nicht gepasst. Möglich. "Ausprobieren, was geht", ist mein Motto. Nicht "reinpressen um des Juxes willen". (Und "unbearbeitet" schon gar nicht. Das Hauptsetting geht vor. Das Nebensetting ändere ich ab, bis es reinpasst.)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 29.03.2018 | 15:41
warum nicht?

Na, weil doch jeder weiß, daß es bei Harry Potter weder Magie noch Monster gibt!

Sarkasmus bitte nach Geschmack selbst hinzufügen...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 29.03.2018 | 16:17
Wird es nicht langsam Zeit fuer einen Settings-Verwurstungs- Strang?
Was passt geschmacklich in dieselbe Wursthaut?
 ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Isegrim am 29.03.2018 | 16:48
Ach Isegrimm!
Stapel doch bitte tiefer. Ich sage doch nur: Manche scheinbar unvereinbaren Settings lassen sich verbinden mit etwas Schmalz und Kreativität auch ohne das Hauptsetting zu vergiften.

Wer stapelt denn hier? Mir wurde inzwschen mehrfach (auch von dir) gesagt, dass ich das halt einfach akzeptieren MUSS, sonst...

Nein, muss ich nicht. Wenn ich keine Reitpandas als SL haben will, gibt es die nicht, so einfach ist das. Wenn ich als anderer Spieler damit ein Problem habe, muss ich evtl die Runde verlassen. Aber wer will mich dazu zwingen, an etwas teilzunehmen, auf das ich keine Lust habe? Du?

Ebenso, ob das überhaupt ein Problem ist. Reitpandas bspw bei Deadlands? Nope. In einem anderen Szenario? Vielleicht, kommt aufs Szenario an. Aber Reitpandas, nur weil der Greifenklause aus dem I-Net sagt, dass wäre kein Problem? Wieder: Nein, ganz fucking bestimmt nicht.

Würde ich Harry Potter nach Westeros einbluten lassen, wäre der Harry-Potter-Bestandteil eine Ab18-Version mit "Tribute von Panem"-Anleihen und nicht so kuschelig wie die Kinderfilme...

Eben. Dann wäre es kein HP mehr, denn da gehört das "kuschlige" Feeling einfach dazu (zumindest in manchen Szenen, die letzten Teile waren ja nun weit davon entfernt, nur noch die kuschlige Erstklässer-Welt aus dem 1. Band zu sein....)

Wenn ich die Stimmung der Filme einfangen will, sind manche Sachen einfach störend. Wenn ich die Stimmung von "Jango unchained" einfangen will, sind Reitpandas ein Nogo.

Im umgekehrten Fall würde ich die Hardcore-Verstümmelungen streichen und eher das schöne und Witzige nach Hogwarts übernehmen.

Das ist dann aber nicht mehr Westeros von George Martin. Beides zusammen kann einfach nicht klappen, ohne die Quintessenz einer Quelle zu opfern. Wieso MUSS das also im PnP gehen?

Wird es nicht langsam Zeit fuer einen Settings-Verwurstungs- Strang?
Was passt geschmacklich in dieselbe Wursthaut?
 ~;D

Wie ich hier gelernt habe, wäre es kein Problem, Rawlings und Martin zusammenzuschmeißen. Gibt ja keinerlei Unterschiede. Wenn der Vale-Ritter zu Anfang ein Pegasus haben will: Kein Ding, hat Sirius in Harry Potter doch auch. Wenn der Sechstklässler in Hogwarts zu Schuljahreswbeginn erst mal die Mitschülerin vergewaltigen will: Kein Ding, voll Howarts, passiert bei Martin doch auch ständig.

Einfach mal ein bissel tolerant sein, dann ist das alles kein Problem...
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 29.03.2018 | 17:13
Zitat
Drachen, Magie, Untote, Riesen, gestaltwandelnde Hexen etc können zu einer brutalen Welt wie Martins Westeros passen, zu Rawlings Potterversum wohl eher nicht.

Aber die gibt es doch auch im Potterversum. Das eine ist aus meiner Sicht eher für Kinder das andere eher für Erwachsene.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 29.03.2018 | 17:14
Wie ich hier gelernt habe, wäre es kein Problem, Rawlings und Martin zusammenzuschmeißen. [...]

Einfach mal ein bissel tolerant sein, dann ist das alles kein Problem...

Kurzer Blick nach fanfiction.net...ja, anscheinend gibt es mindestens Dutzende von Crossover-Hobbyschreibern, die diesen beiden Statements ganz unironisch zustimmen würden. ;) (Derzeitige Crossovergeschichtenzahl Harry Potter/A Song of Ice and Fire: 117, Harry Potter/Game of Thrones: 276. Über die Qualität will ich hier kein Urteil fällen, weil mich beide Seiten auch schon einzeln nicht besonders interessieren und ich entsprechend nichts davon gelesen habe, aber als Indiz dafür, daß die Idee vielleicht doch nicht automatisch überall als BadWrongFun eingestuft wird, sollte es reichen.)

Nebenbei: In sklavisch detailgetreuen Originalsettings kann man mMn ohnehin nicht rollenspielen. Da kann man allenfalls Skripte verteilen und die "offiziellen" Ereignisse nachspielen, aber sobald ich anfange, auch nur halbwegs freie Spielerentscheidungen oder gar (SCHOCK!!!) eigene Spielercharaktere, die von Seiner Eminenz dem Autor (tm) so nie vorgesehen waren, einzubauen, nehme ich bereits Abschied vom Kanon.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.03.2018 | 20:03
Wird es nicht langsam Zeit fuer einen Settings-Verwurstungs- Strang?
Was passt geschmacklich in dieselbe Wursthaut?
 ~;D
Siehe Rifts und Torg

Ebenso, ob das überhaupt ein Problem ist. Reitpandas bspw bei Deadlands? Nope.
Deadlands China`?
Aber die gibt es doch auch im Potterversum. Das eine ist aus meiner Sicht eher für Kinder das andere eher für Erwachsene.
bei den Debellatoren oder wie die Gefängnisfoltermonster heissen, schickt mich zum Wall
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 31.03.2018 | 12:57
Kurzer Blick nach fanfiction.net...ja, anscheinend gibt es mindestens Dutzende von Crossover-Hobbyschreibern, die diesen beiden Statements ganz unironisch zustimmen würden. ;) (Derzeitige Crossovergeschichtenzahl Harry Potter/A Song of Ice and Fire: 117, Harry Potter/Game of Thrones: 276. Über die Qualität will ich hier kein Urteil fällen, weil mich beide Seiten auch schon einzeln nicht besonders interessieren und ich entsprechend nichts davon gelesen habe, aber als Indiz dafür, daß die Idee vielleicht doch nicht automatisch überall als BadWrongFun eingestuft wird, sollte es reichen.)

Nebenbei: In sklavisch detailgetreuen Originalsettings kann man mMn ohnehin nicht rollenspielen. Da kann man allenfalls Skripte verteilen und die "offiziellen" Ereignisse nachspielen, aber sobald ich anfange, auch nur halbwegs freie Spielerentscheidungen oder gar (SCHOCK!!!) eigene Spielercharaktere, die von Seiner Eminenz dem Autor (tm) so nie vorgesehen waren, einzubauen, nehme ich bereits Abschied vom Kanon.
Naja ich sehe es so: Etwas "Neues" kann sich passend oder stimmig in ein Setting einfuegen, quasi organisch damit verwachsen oder es kann sich wie ein "Fremdkoerper" anfuehlen, der irgendwie auch "fremd" bleibt.
Aber hier befinden wir uns mMn. im Bereich des Gefuehls. Und ueber Geschmack soll man sich ja bekanntlich nicht streiten.
Um mal  :btt: zu kommen:
Ja ich glaube, manche Powergamer denken nicht immer zuerst an die "Stimmigkeit", wenn es um ihren SC geht,  sondern vielleicht auch mal nur an die "Power."

Und das kann halt uU. dazu fuehren, dass sich Mitspieler in ihrem Empfinden dadurch verletzt fuehlen.
Das einfach runterzuschlucken bringt ja auch nichts.
Deshalb sollte man ueber seine "Empfindungen" schon auch sprechen duerfen, ohne dafuer gleich angegriffen zu werden als: kreativlos oder intolerant.

Edit. Wenn das Empfinden und die Vorstellung eines Spielers von Bedeutung sind. - dann doch das aller anwesenden Spieler.
Ich kann nur Ruecksicht erwarten, wenn ich selbst auch bereit bin Ruecksicht zu nehmen.

Edit 2.Ich habe in meinen Settings auch schon jede Menge Filme verwurstet, weil es ging, und weil es mir moeglich war, das "organisch" ins Setting zu intergrieren.
Manchmal kommt es auch auf das" wie" und auf die Intensitaet an, in der man Sachen uebernimmt.
Doch es gibt gewisse Grenzen, die auch meinen Geschmack stoeren. "Cowboys versus Aliens" brauche ich mir nicht nochmal anschauen. Und ich sehe mir lieber einzeln "Twillight" und "Harry Potter" an, als mich mit der "Vampire Acadamy" zu beschaeftigen.
Nicht jede Art von Verwurstung trifft meinen Geschmack.
Und das muss sie auch gar nicht. Jeder hat da ein eigenes Empfinden. Du sagst ja auch, dass dich diverse Filme und Settings nicht reizen oder interessieren. Das gleiche Recht steht mMn. auch anderen zu, oder denkst Du nicht?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.03.2018 | 13:41
zuerst an die "Stimmigkeit",
und manche Storyteller glauben sie wären SLs und verwechseln Stimmigkeit mit ihrer Story
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 31.03.2018 | 13:45
Wie schon mal gesagt: wenn man sich nicht mal einigen kann, was man eigentlich spielen will, dann bringt's nichts, ein Spiel künstlich erzwingen zu wollen. Genausogut könnte ich mich mit drei anderen Leuten und einem Blatt zu 52 Karten an einen Tisch setzen, nur daß einer Bridge spielen will, der nächste Hearts, der dritte Go Fish und der vierte will pokern...wenn wir absolut nicht zu einer Übereinstimmung kommen können, dann läuft halt nichts.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.03.2018 | 13:55

Edit. Wenn das Empfinden und die Vorstellung eines Spielers von Bedeutung sind. - dann doch das aller anwesenden Spieler.
Kommt drauf an!
Wenn mir jemand mit ich finde es nicht stimmungsvoll, das dein albischer Ordenskrieger fechten lernt wird er bestenfalls ignoriert...

Zitat
Doch es gibt gewisse Grenzen, die auch meinen Geschmack stoeren. "Cowboys versus Aliens" brauche ich mir nicht nochmal anschauen.
und ich liebe sowas.

Feuerwaffen und Dampfmaschinen in Mittelerde?
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 31.03.2018 | 14:09
Feuerwaffen und Dampfmaschinen in Mittelerde?

Pechschwarzdiabolisches Orkhandwerk, natürlich! :D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 31.03.2018 | 14:13
Wie schon mal gesagt: wenn man sich nicht mal einigen kann, was man eigentlich spielen will, dann bringt's nichts, ein Spiel künstlich erzwingen zu wollen. Genausogut könnte ich mich mit drei anderen Leuten und einem Blatt zu 52 Karten an einen Tisch setzen, nur daß einer Bridge spielen will, der nächste Hearts, der dritte Go Fish und der vierte will pokern...wenn wir absolut nicht zu einer Übereinstimmung kommen können, dann läuft halt nichts.
Ich denke nicht, dass es nur um das "Was" geht, sondern vor Allem um das "Wie. "
Es ist auch weder schlimm noch verwunderlich wenn da mal Uneinigkeiten auftauchen. Man muss halt einen konstruktiven Weg finden wollen, damit umzugehen.
Das kann dann ein Kompromiss sein. Oder die Entscheidung,dass es nicht zusammen geht.
Nur mit "Ihr seid alle doof, und ich allein habe Recht", kommt man nicht weiter.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 31.03.2018 | 14:21
Pechschwarzdiabolisches Orkhandwerk, natürlich! :D
..."Wem`s Spass macht....  :D"
Nee im Ernst- das ist eine "Geschmackssache."
Und Geschmaecker sind verschieden.

"Geht nicht, gibts nicht, " Gilt halt leider nur fuer "Praktiker"-Baumaerkte.  ~;D
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: nobody@home am 31.03.2018 | 14:37
..."Wem`s Spass macht....  :D"
Nee im Ernst- das ist eine "Geschmackssache."

Basiert aber auf Tolkiens eigener Schreibe im "Hobbit", nach der Orks gerade gut darin sind, Sachen zu erfinden, die anderen weh tun. ;) Aus deren Sicht wäre also Schießpulver ein definitives "her damit!", und Dampfmaschinen, die als angenehmen Nebeneffekt das Abholzen von Wäldern mit sich bringen und aus dem sonst eher nutzlosen Holz mal so richtig Power machen, wären -- siehe Isengard -- auch ziemlich exakt auf ihrer Wellenlänge.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.03.2018 | 14:48
Pechschwarzdiabolisches Orkhandwerk, natürlich! :D
auch wenn mein Char dies mit seiner Dampfjacht aus dem Viktorianischen Schatten mitbringt
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 08:23
Ach Isegrimm!
Stapel doch bitte tiefer. Ich sage doch nur: Manche scheinbar unvereinbaren Settings lassen sich verbinden mit etwas Schmalz und Kreativität auch ohne das Hauptsetting zu vergiften.
Wer stapelt denn hier? Mir wurde inzwschen mehrfach (auch von dir) gesagt, dass ich das halt einfach akzeptieren MUSS, sonst...
Nein, muss ich nicht. Wenn ich keine Reitpandas als SL haben will, gibt es die nicht, so einfach ist das. Wenn ich als anderer Spieler damit ein Problem habe, muss ich evtl die Runde verlassen. Aber wer will mich dazu zwingen, an etwas teilzunehmen, auf das ich keine Lust habe? Du?

Ebenso, ob das überhaupt ein Problem ist. Reitpandas bspw bei Deadlands? Nope. In einem anderen Szenario? Vielleicht, kommt aufs Szenario an. Aber Reitpandas, nur weil der Greifenklause aus dem I-Net sagt, dass wäre kein Problem? Wieder: Nein, ganz fucking bestimmt nicht.
Ich hätte auch sagen können "Warum gleich so hart, Isegrim?"
Natürlich "Musst" du das nicht!
Ich sage nur, "es ist einfacher als hier teilweise dargestellt"
Zitat
Zitat
Würde ich Harry Potter nach Westeros einbluten lassen, wäre der Harry-Potter-Bestandteil eine Ab18-Version mit "Tribute von Panem"-Anleihen und nicht so kuschelig wie die Kinderfilme...
Eben. Dann wäre es kein HP mehr, denn da gehört das "kuschlige" Feeling einfach dazu (zumindest in manchen Szenen, die letzten Teile waren ja nun weit davon entfernt, nur noch die kuschlige Erstklässer-Welt aus dem 1. Band zu sein....)

Wenn ich die Stimmung der Filme einfangen will, sind manche Sachen einfach störend. Wenn ich die Stimmung von "Jango unchained" einfangen will, sind Reitpandas ein Nogo.
Zitat
Im umgekehrten Fall würde ich die Hardcore-Verstümmelungen streichen und eher das schöne und Witzige nach Hogwarts übernehmen.


Das ist dann aber nicht mehr Westeros von George Martin. Beides zusammen kann einfach nicht klappen, ohne die Quintessenz einer Quelle zu opfern. Wieso MUSS das also im PnP gehen?
Nicht mal Westeros ist Westeros nach George Martin. Weder passt die Filmversion 1:1 zur Literaturvorlage, noch sind Martins Ansätze am Anfang seines Werkes 1:1 mit denen am Ende identisch. Jedenfalls ist das hinreichend unwahrscheinlich.
Bei großen Epen werden anfängliche Denkansätze oft umgeworfen und durch neues ergänzt, was man am Anfang vielleicht noch für unpassend hielt.
Der Autor hat da weite Freiheiten sein eigenes Werk umzuformen und Bestandteile neu zu interpretieren.
Warum sollten wir das als "bespielende Autoren" nicht auch in Maßen dürfen.
Zitat
Wird es nicht langsam Zeit fuer einen Settings-Verwurstungs- Strang?
Was passt geschmacklich in dieselbe Wursthaut?
 ~;D
Wie ich hier gelernt habe, wäre es kein Problem, Rawlings und Martin zusammenzuschmeißen. Gibt ja keinerlei Unterschiede. Wenn der Vale-Ritter zu Anfang ein Pegasus haben will: Kein Ding, hat Sirius in Harry Potter doch auch. Wenn der Sechstklässler in Hogwarts zu Schuljahreswbeginn erst mal die Mitschülerin vergewaltigen will: Kein Ding, voll Howarts, passiert bei Martin doch auch ständig.

Einfach mal ein bissel tolerant sein, dann ist das alles kein Problem...

In dieser Härte haben weder ich noch issi das so formuliert und sehe das auch selbst nicht so.
Ich sage nur, dass sich manche Sachen wesentlich einfacher und harmonischer einpassen lassen, als oft befürchtet.
Das funktioniert ganz gut, wenn man einem der beiden Settings Priorität einräumt und das zweite nur als Baukasten, Werkzeugkasten, aus dem man nicht nach dem vollen schöpft, sondern lediglich Einzelbestandteile übernimmt.

Verdammt, ich habe doch selbst geschrieben, dass ich in vielen meiner Subsettings Pandabären als Reittiere absolut nicht gebrauchen kann. (EDIT: Bei Django zB sähe ich es ähnlich, Reitbären, nope! EDITENDE)
Der Unterschied zwischen uns beiden scheint nur zu sein (Widersprich mir bitte, wenn ich mich irre):
1.) Ich setze beim bespielten Subsetting* an und weniger beim Hauptsetting.
2.) Ich tendiere mittlerweile eher "pro Spieler" bei ungewöhnlichen Designansätzen**
3.) Ich schaue sehr kritisch, was ein Setting bereits so alles an Kuriositäten und gewagten Ansätzen erlaubt. Wenn ich das dann auch in meinem Subsetting* erlaube, bin ich auch toleranter ggü dem Spieler. Ich erlaube ich es nicht, wenn ich schon die Settingkuriosiäten zusammenkürze.


Und was die Härte von Hauptsettings betrifft. Ja Himmelherrgott: Da muss ich sowieso gruppenpassend an entsprechenden Stellschrauben drehen.
Gut möglich, dass Harry Potter in Gruppe A bereits wesentlich härter ist als die kuschelige "ab 12"-Westeros-Version von Gruppe B.
Daher ist die ursprüngliche vom Autor vorgeschlagene Härte des Systems eben nur das: "ein Vorschlag" und nicht mehr.
Im Grunde gehen wir als Filmkonsumenten schon nicht anders vor:
Der eine freut sich auf die härteren Folgen, der andere ist mit leichtem Würgen froh, wenn sie vorbei sind.
----
* Mit Subsetting ist hier gemeint zB eine Kampagne an der Großen Mauer in Westeros, ein MantelundDegen-Setting im Horasreich von DSA uswusf.

** Merke "Designansätze". Wenn etwas dem individuellen Fluff wegen gewählt wird.
Erfolgt die ungewöhnliche Wahl nur wegen "höher, weiter, schneller" bin ich schon kritischer. Liegt da offensichtlich eine Erschleichung effektiver*** Vorteile oder eine Umgehung regeltechnischer Nachteile drin, werde ich noch kritischer.

*** So etwas wie "theoretisch ist das gaaanz teuer" ist für mich persönlich kein effektiver Vorteil. Es kommt auf den tatsächlichen praktischen Nutzen an.
----

EDIT:
Traditionell lasse ich meinen Spielen "in der Breite" mehr Freiheiten als "in der Höhe".
Beim Powerlevel bin ich relativ streng und lasse da nicht viel mit mir reden.
Bei der Variierung angeblicher oder tatsächlicher Settingvorgaben bin ich da liberaler. Ein "Alles ist möglich" ist aber in den seltensten Fällen meine Einstellung.
Oft funktioniert ein 1/2/2-Prinzip ganz gut in einer 5er-Gruppe.
Nummer 1 ist das Setting-Klischee. Am besten ein Archetyp. Oder irgendein Abziehbild. Gerne auch ein Systemübergreifendes Klischee
Nummer 2 und 3 sind leichte Variationen, die im System nicht unüblich sind, aber zwingend das Subsetting noch tragen.
Bei 4 und 5 darf es gerne etwas exotischer sein.
Damit habe ich drei Charaktere, die das Subsetting tragen, darunter vermutlich 2-3 mit systemtypischer Färbung.
Weitere zwei tragen zum "Außenblickwinkel" bei. Mitunter sind es aber auch "subsetting tragende" Charaktere, nur halt nicht 100%ig systemkonform ODER auch genau umgekehrt 100%ig systemkonform, aber im Subsetting dennoch exotisch: Der klassische 08/15-Zwerg in einer Mantelunddegenkampagne, auf den träfe letzteres zu. Auf eine "Hexe mit magischer Kristallkugel" in einem "Fahrenden Volk"-Setting träfe bei DSA4 ersteres zu.

EDIT2:
Im Zweifel vergleiche ich den "Special Snowflake"-Charakter der jeweiligen Konzepte.
Da ist es mir egal, ob sie regelkonforme (aber damit noch längst nicht settingkonforme) oder settingkonforme (aber nicht regelkonforme) oder  rein spielererdachte "Special Snowflakes" sind.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.04.2018 | 09:16
Harry Potter ist aus der Sicht eines Jugendlichen erzählt. Tot, Verstümmelung, Wahnsinn, Krieg und Sex kommt da genauso vor, wird nur nicht immer ganz so expliziet beschrieben.

Zitat
Nein, muss ich nicht. Wenn ich keine Reitpandas als SL haben will, gibt es die nicht, so einfach ist das. Wenn ich als anderer Spieler damit ein Problem habe, muss ich evtl die Runde verlassen. Aber wer will mich dazu zwingen, an etwas teilzunehmen, auf das ich keine Lust habe? Du?

Müssen! Nö man sollte aber durchaus bereit sein sich das auch gründlich zu überlegen. Das Setting gehört für mich zumindest nicht der SL allein. Immerhin muss ich mich als SC darin auch bewegen. Es sollte  allen Spaß machen. Ich beziehe mich hier , um es noch mal zu betonen, immer nur auf Fluff. Da ist ein Pegasus oder ein Reitpanda nichts anderes als eine vergoldetet Blechkrone die mein Charakter trägt oder ein Umhang der ständig seine Farbe wechselt oder hochhackige Schuhe im mittelalter Setting. Wer glaubt sein Setting ist dafür nicht robust genug soll es sein lassen. Ich hatte damit nie Probleme, gannz im Gegenteil sind sollche Dinge für mich Abenteueraufhänger.
Ich bin bei bodenständigen Settings auch schnell gelangweilt ( in den letzten 38 Jahren einfach zu viel bespielt) und daher wohl nicht der richtige Adressat.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 09:54
Das Setting gehoert natuerlich nicht dem SL allein.
Es gehoert aber auch nicht einem Spieler allein.
Das Gleiche gilt vermutlich fuer die Regeln.
Insofern denke ich wenn ein Kompromiss funktionieren kann, dann mit gegenseitiger Ruecksicht.

Darueber hinaus ist Fluff nicht gleich Fluff. Welche Art von Fluff ist eben nicht egal.
Denn alles was in einer Welt sichtbar ist, kann und wird auch gesehen werden. Und das hat Auswirkungen auf NSC und Umfeld.
Und wenn ich merke, dass meine Mitspieler ein bestimmter Fluff stoert, warum muss ich dann weiterhin unbedingt darauf beharren?

Als kreativer Spieler, muesste es fuer mich doch eigentlich einfach sein, mir einen Fluff auszudenken, der fuer die Mitspieler akzeptabler ist?
Kreativitaet bedeutet doch, dass es einem leicht faellt, sich etwas Neues einfallen zu lassen, oder nicht?
Kreativitaet bedeutet nicht, dass ich unflexibel bleibe, weil mir einfach nichts Besseres einfaellt.
Just my opinion

Definition:" Kreativitaet ist die Faehigkeit, etwas zu erschaffen  was neu oder originell und dabei nuetzlich oder brauchbar ist. "

- Ob etwas nuetzlich und brachbar ist, fuer das gemeinsame Spiel, entscheidet nicht nur der Spieler der sich das zu seinem eigenen Nutzen ausgedacht hat.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 10:06
@Bobibob
...
Ich bin bei bodenständigen Settings auch schnell gelangweilt ( in den letzten 38 Jahren einfach zu viel bespielt) und daher wohl nicht der richtige Adressat.
Ich habe mit bodenständigen Settings kein großes Problem. Sie langweilen mich jedoch immer dann, wenn sie nicht durchdacht sind.
Sei es, dass der powergamistische durchoptimierte Krieger dann doch wieder gestatte wird: "Special Snowflakes der Höhe nach" haben für mich nämlich NICHTS mit Bodenständigkeit zu tun.
Sei es, dass bauerngamistisch übers Ziel hinausgeschossen wird: Beispielsweise wenn alle wortwörtlich Bauern spielen würden, aber ihre Werte auch nicht einen einzigen überlebensfähigen Winter gewährleisten.

Bodenständigkeit kann funktionieren, wenn man auf der einen Seite nicht aufgrund ikonischer Klassiker dutzende Ausnahmen macht und dann doch nur wieder 1 Krieger, 1 Magier, 1 Elf und oooooh 1 Bauer, achherjeh wie bodenständig gespielt werden,
und wenn innerhalb der Bodenständigkeit genug Varianz herrscht.
5 Bauern, die signifikant unterschiedlich sind mit maximal 1 echten Exoten? Schüttel ich dir aus dem Ärmel in einem gescheiten System.
Für "Wir vier von der Kriegerakademie" gilt das Gleiche!
Man sollte das Subsetting klar benennen ("Bodenständigkeit" ist im Grunde nichts anderes als ein Subsetting) und entsprechende Mindestgrenzen klar formulieren. Hilfsgrenzen sind zulässig. Aber bittebittebitte bietet innerhalb des Subsettings genügend Freiheiten an!

@Issi
Das Setting gehoert natuerlich nicht dem SL allein.
Es gehoert aber auch nicht einem Spieler allein.
Das Gleiche gilt vermutlich fuer die Regeln.
Insofern denke ich wenn ein Kompromiss funktionieren kann, dann mit gegenseitiger Ruecksicht.

Darueber hinaus ist Fluff nicht gleich Fluff. Welche Art von Fluff ist eben nicht egal.
Denn alles was in einer Welt sichtbar ist, kann und wird auch gesehen werden. Und das hat Auswirkungen auf NSC und Umfeld.
Und wenn ich merke, dass meine Mitspieler ein bestimmter Fluff stoert, warum muss ich dann weiterhin unbedingt darauf beharren?

Als kreativer Spieler, muesste es fuer mich doch eigentlich einfach sein, mir einen Fluff auszudenken, der fuer die Mitspieler akzeptabler ist?
Kreativitaet bedeutet doch, dass es einem leicht faellt, sich etwas Neues einfallen zu lassen, oder nicht?
Kreativitaet bedeutet nicht, dass ich unflexibel bleibe, weil mir einfach nichts Besseres einfaellt.
Just my opinion

Definition:" Kreativitaet ist die Faehigkeit, etwas zu erschaffen  was neu oder originell und dabei nuetzlich oder brauchbar ist. "
Grundsätzliche Zustimmung, ABER:
Genauso wie vom "kreativen" Mitspieler Rücksicht auf die evtl restriktiveren Mitspieler erwartet wird, kann ich dies von denen auch erwarten.
Etwaige Animositäten und "War schon immer so"-Einstellungen, muss man ja nicht gleich über Bord werfen.
Aber ich kann von mir und anderen Erwarten, dass man sie regelmäßig in Frage stellt. Wenn sie einem dann immer noch wichtig sind, bittesehr!!!
Aber da muss man ja erstmal hinbekommen. Ein stures Beharren auf dem Standpunkt ist nimmer mein Ding!
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 10:14
@
Greifenklause
klar!- "Weil, war schon immer so, " ist nicht die beste Begruendung. Auch hier sollte man bereit sein, mal andere Optionen im Geiste durchzuspielen.
Und zu pruefen, ob etwas "Ungewohntes"nicht doch eine Bereicherung sein koennte.
Wenn man dann trotzdem zudem Ergebnis kommt, dass das nicht der Fall ist, so hat man sich zumindest damit auseinander gesetzt.
Nur in einer Gruppensituation zaehlt halt auch die Mehrheit.
Wenn die Mehrheit der Gruppe etwas doof findet, dann hat es vermutlich fuer diese Gruppe auch nicht den benoetigten Nutzen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.04.2018 | 10:30
Zitat
Definition:" Kreativitaet ist die Faehigkeit, etwas zu erschaffen  was neu oder originell und dabei nuetzlich oder brauchbar ist. "

Das beißt sich aber mit Fluff der nur der Dekoration dienen soll es sei denn du integrierst Dekoration unter nützlich oder brauchbar.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 10:46
@
Greifenklause
klar!- "Weil, war schon immer so, " ist nicht die beste Begruendung. Auch hier sollte man bereit sein, mal andere Optionen im Geiste durchzuspielen.
Und zu pruefen, ob etwas "Ungewohntes"nicht doch eine Bereicherung sein koennte.
Wenn man dann trotzdem zudem Ergebnis kommt, dass das nicht der Fall ist, so hat man sich zumindest damit auseinander gesetzt.
Nur in einer Gruppensituation zaehlt halt auch die Mehrheit.
Wenn die Mehrheit der Gruppe etwas doof findet, dann hat es vermutlich fuer diese Gruppe auch nicht den benoetigten Nutzen.
Zustimmung mit kleiner Korrektur:
Es kommt weniger auf "Was nutzt es mir?" als auf "Was schadet es?" an.

Und manchmal auch die Kirche im Dorf lassen:
Wie oft ist es uns denn schon passiert in höherstufigeren Gruppen, dass die Spieler irgendwelchen magischen Schmökes aus dem letzten Abenteuer mitschleppten, der einem im ersten Gedankengang gefühlt den Plot zerschossen hätte...... dann hat man
a) den Plot umgebaut
b) mit der ungewöhnlichen Plotlösung gelebt.

Das geht auch mitunter von Anfang an.

Folgendes Beispiel aus meiner Kampagne:
Die Charaktere, allesamt Außeridische bis auf einen David-Hasselhoff-Imitator sitzen in einem alternativen 1990er-Deutschland einer technologische fortschrittlichen DDR in einem Stasi-Bunker und werden befragt. AkteX mal umgekehrt.
Der Imitator kann teleportieren.
Außerdem haben sie einen Schädel einer hochintelligenten Roboterrasse dabei. Der ist zwar nicht in unmittelbarer Griffweite, wird aber mit Ihnen Kontakt aufnehmen.
Einer der SC hat die klassenspezifische Fähigkeit 1/Abenteuer von "Sie kommen aus dem Gefängnis" frei Gebrauch zu machen.
Der Krieger der Gruppe hat an sich auch "Waffenprivilegien", die ich irgendwie berücksichtigen muss.
Da kann ich jetzt maulen, zerstören, ignorieren oder kreativ damit umgehen.
Ich habe mich für letzteres entschieden.
Nur jetzt meine Frage:
Was macht es denn für einen Unterschied, wenn das bereits im allerersten Abenteuer aufgrund von "kreativer* Generierung" passiert wäre?

* Als Schlagwort gemeint, nicht wörtlich.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 10:54
Das beißt sich aber mit Fluff der nur der Dekoration dienen soll es sei denn du integrierst Dekoration unter nützlich oder brauchbar.
Das tue ich!
Es gibt kaum eine Dekoration die weder Zweck noch Nutzen hat. Warum dekoriere ich etwas? Damit etwas eine bestimmte Wirkung auf andere hat!
Dekorieren bedeutet "Schmuecken. "
Die Kleider die wir tragen, die Autos die wir fahren, etc. das alles hat Auswirkung, und erzeugt eine.
Jeder Fluff im Rollenspiel wird Teil der sichtbaren Fantasywelt.
Ist die Wirkung, die dieser Fluff erzeugt von der Mehrheit der Spieler unerwuenscht,  beziehungsweise zerstoert er ihr Bild der Welt, dann hat er fuer das gemeinsame Spiel auch keinen Nutzen. Bzw. ist dann nicht brauchbar.

Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 11:07
Ihr redet mal wieder aneinander vorbei.
"Fluff" ist etwas, das ästhetischen Nutzen hat oder haben soll, sei es outgame für den Barbiespieler oder ingame nach dem Motto "seht her, ich reite auf einem Panda!"

Erst dann, wenn es auch oder überhaupt nur einen spieltechnischen Nutzen hat, ist es "crunch"

Selbstverständlich kann beides gleichzeitig vorliegen, aber das tut es nicht per se. Und selbst wenn es das tut, ist einer der beiden Aspekte oft vorherrschend.

Beispiel:
Die gute alte Hartholzharnisch-Rüstung bei DSA4.1 hat coole Werte und sieht cool aus. Fluff und Crunch beide gegeben. aber nicht "gleichermaßen". Das zeigt sich schon dadurch, dass dat Ding nicht mehr so häufig gewählt wird, seitdem der Crunch bzw die Werte in DSA5 nicht mehr so heftig ist/sind.
Manchmal wurde sie in DSA4.1 auch von manchen Spielern trotz "Minus-Fluff" gewählt. Sprich, der Charakter sah scheiße darin aus, aber nee, sie hat ja so tolle Werte also her damit. Dann lag eindeutig nur Crunch vor.
Oft gab es Ausreden oder der Spieler säbelte solange am Konzept rum, bis aus "Minus-Fluff" Fluff wurde, aber nichtsdestotrotz war "Crunch" (und hier eindeutig auch "Powergaming") oft der ausschlaggebende Punkt.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 11:19
@
Greifenklause
Das Fluff seinen Nutzen in der sichtbaren Wirkung hat, habe ich doch geschrieben. Da gab es auch keinen Widerspruch.

Doch Fluff ist nichts rein Eigennuetziges. Fluff hat Wirkung.
Und Wirkung bedeutet, dass es auch auf andere "wirkt. "(NSC/ Mitspieler )

Das ist nichts was ich alleine fuer mich im stillen Kaemmerlein beschliesse, und was dann allen anderen egal sein kann. (Und was sie nichts angeht. )

Crunch wurde gerade mal bewusst aussen vor gelassen.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.04.2018 | 11:41
Zitat
Es gibt kaum eine Dekoration die weder Zweck noch Nutzen hat. Warum dekoriere ich etwas? Damit etwas eine bestimmte Wirkung auf andere hat!
Dekorieren bedeutet "Schmuecken. "
Die Kleider die wir tragen, die Autos die wir fahren, etc. das alles hat Auswirkung, und erzeugt eine.
Jeder Fluff im Rollenspiel wird Teil der sichtbaren Fantasywelt.
Ist die Wirkung, die dieser Fluff erzeugt von der Mehrheit der Spieler unerwuenscht,  beziehungsweise zerstoert er ihr Bild der Welt, dann hat er fuer das gemeinsame Spiel auch keinen Nutzen. Bzw. ist dann nicht brauchbar.

Und wirkt sich das auch auf die Regeln des Spiels aus. Bedeutet das der Krieger mit der Blechkrone gleich König ist? Das irgendeine Wirkung erziehlt ist mir schon klar aber ein grüner Umhang wärmt genausogut wie ein roter. Ansonsten sind wir wieder bei meinem Bartbeispiel.

Nach deiner Argumentation hat jeder Gegenstand eine Wirkung auf das Setting und bedarf einer Absprache.Eine Waffe z.B. hat ja nicht nur das potential Schaden zu machen sie kann ja auch schmücken, bedrohlich wirken deinen Stand verraten etc.  Das wäre mir zu mühsam. Der Ritter bekommt natürlich sein Kriegsross auch wenn Pferde so teuer sind das sie sich eigentlich nur der Hochadel leisten kann und der Mönch aus Sankrila hat natürlich seinen Reitpanda mitgebracht.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 12:06
Zitat
Und wirkt sich das auch auf die Regeln des Spiels aus. Bedeutet das der Krieger mit der Blechkrone gleich König ist? Das irgendeine Wirkung erziehlt ist mir schon klar aber ein grüner Umhang wärmt genausogut wie ein roter. Ansonsten sind wir wieder bei meinem Bartbeispiel.
Sind wir das? Weshalb denn?
Du setzt hier mMn. etwas halbwegs "Normales" (Die Figur hat einen Bart), mit etwas sehr Ungewöhnlichem ("Riesenreitpanda" statt Pferd) gleich.
Insofern bin ich (aus meiner Sicht) nicht wieder beim Gleichen.

Zitat
Nach deiner Argumentation hat jeder Gegenstand eine Wirkung auf das Setting und bedarf einer Absprache.
Lass mich kurz überlegen..... Ja, in gewisser Hinsicht schon.
Zumindest sollte der Spielleiter darüber informiert werden, was eine Figur mitsich führt.
Oder schreibst Du Dir das alles auf, ohne den SL zu informieren?


Zitat
Eine Waffe z.B. hat ja nicht nur das potential Schaden zu machen sie kann ja auch schmücken, bedrohlich wirken deinen Stand verraten etc.  Das wäre mir zu mühsam. Der Ritter bekommt natürlich sein Kriegsross auch wenn Pferde so teuer sind das sie sich eigentlich nur der Hochadel leisten kann und der Mönch aus Sankrila hat natürlich seinen Reitpanda mitgebracht.
Also "automatisch" ist das in bestimmten Systemen nicht. In manchen starten alle ähnlich, und besondere Dinge muss man sich entweder erst erspielen oder vorher mit dem SL absprechen.
Wenn es der SL trotzdem so machen will, dass sich jeder am Anfang einfach das aufschreibt, was er haben will, dann sollte er das mMn. vorher mit der Gruppe absprechen.
Und selbst dann kann es noch passieren, dass ein Spieler trotzdem findet- "Riesenreitpanda" -bitte nicht, das passt für mich nicht in die Welt!"


Sorry, ich teile einfach nicht die Meinung- : "Egal was sich ein Spieler alles selbst zum Spielstart aufschreibt,-ist doch eh alles nur "Fluff", und geht auch niemanden etwas an. Macht doch sowieso jeder so."


Edit: Das kann auch weitreichende Folgen haben.  ~;D
(http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_129.gif)   (http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_34.gif)
(http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_71.gif)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 12:54
Aber Issi:
Das von dir geschilderte Problem kann sich doch auch "innerhalb der Regeln" auch ergeben.
Der eine kauft sich regellegal ein Pferd, der nächste zehn Hunde, der übernächste bunt bemalte Totenschädel, der letzte ein Ruderboot
oder Hartholzharnisch, Degen in der Linken, Zwergenaxt in der Rechten.

Auch innerhalb der Regeln sind noch genügend Albernheiten möglich.

Deshalb ist es meine feste Überzeugung eher da anzusetzen ("Was finden wir als Gruppe albern?") statt sich auf die Regeln zu verlassen ("Geht das denn?" "Ja auf Seite X steht, das geht und das andere geht nach Seite Y!")

Mithin ist auch bei dem Panda oder dem Bart oder dem Hartholzharnisch* irrelevant, ob wir gerade Midgard oder Cthullhu oder Deadlands oder DSA spielen....
Es ist nur relevant, welches Subsetting oder besser gleich "Thema" die Gruppe gerade bespielen will und ob der Panda oder Bart oder Hartholzharnisch jeweils* das Thema eher unterstützt oder schädigt... aus Sicht der Gruppe.


* Ja, das ist nicht das Gleiche, deshalb das Wort "jeweils"
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 13:01
Aber Issi:
Das von dir geschilderte Problem kann sich doch auch "innerhalb der Regeln" auch ergeben.
Der eine kauft sich regellegal ein Pferd, der nächste zehn Hunde, der übernächste bunt bemalte Totenschädel, der letzte ein Ruderboot
oder Hartholzharnisch, Degen in der Linken, Zwergenaxt in der Rechten.

Auch innerhalb der Regeln sind noch genügend Albernheiten möglich.

Deshalb ist es meine feste Überzeugung eher da anzusetzen ("Was finden wir als Gruppe albern?") statt sich auf die Regeln zu verlassen ("Geht das denn?" "Ja auf Seite X steht, das geht und das andere geht nach Seite Y!")

Mithin ist auch bei dem Panda oder dem Bart oder dem Hartholzharnisch* irrelevant, ob wir gerade Midgard oder Cthullhu oder Deadlands oder DSA spielen....
Es ist nur relevant, welches Subsetting oder besser gleich "Thema" die Gruppe gerade bespielen will und ob der Panda oder Bart oder Hartholzharnisch jeweils* das Thema eher unterstützt oder schädigt... aus Sicht der Gruppe.


* Ja, das ist nicht das Gleiche, deshalb das Wort "jeweils"
Ja klar, auch über Regeln können abstruse Dinge geschehen, kein Widerspruch.
Auf die Regeln alleine würde ich mich auch nicht verlassen wollen. Habe ich das irgendwo geschrieben? Ich denke nicht.
Nur ungefragt ändern würde ich sie nicht. Weder als SL noch als SPL.

Im Endeffekt sollte der Spielleiter bzw. die Gruppe dann Einspruch erheben können, wenn ihnen etwas als extrem albern oder unpassend erscheint.
(Egal ob Crunch oder Fluff).
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 13:06
Roger!

Ich stelle mir oft gerne vor, wie ein SC in einem anderen System mit ähnlichen Setting aussähe. oder wenn die Werte etwas anders wären.
Das ist oft ein guter Lackmustest.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.04.2018 | 13:30
Zitat
Zumindest sollte der Spielleiter darüber informiert werden, was eine Figur mitsich führt.
Oder schreibst Du Dir das alles auf, ohne den SL zu informieren?

Aber selbstverständlich Informiere ich ihn. Aber wo ist da der Unterscheid bei einem Satz wie "ich springe auf mein Reittier" Da speilt es auch keine Rolle ob das ein Riesenigel, eine Ente oder ein Pferd mit Schlapohren ist. Die reiten in meiner Welt alle gleich schnell, kosten das selbe und lassen sich töten. Jeder Magier/Barbar sollte mehr Aufmerksamkeit erregen und die werden hoffentlich nicht ständig entführt, überfallen, weil sie Aufmerksamkeit erregen.

Zitat
Du setzt hier mMn. etwas halbwegs "Normales" (Die Figur hat einen Bart), mit etwas sehr Ungewöhnlichem ("Riesenreitpanda" statt Pferd) gleich.

Aber beides hat keine Auswirkungen auf das Spiel. Der Panda funktioniert und hat die gleichen Aufgaben wie ein Pferd. Was Normal ist wird in jeder Gruppe wohl unterschiedlich sein.

Zitat
Sorry, ich teile einfach nicht die Meinung- : "Egal was sich ein Spieler alles selbst zum Spielstart aufschreibt,-ist doch eh alles nur "Fluff", und geht auch niemanden etwas an. Macht doch sowieso jeder so."

Bitte unterscheide weiterhin Crunch und Fluff.

Wenn mein Sc zu Beginn des Spiels sich eine Axt aufschreiben darf ist das crunch. Wenn ich die langweilig finde und gern möchte das die mit roten Bändern dekoriert ist sind wir bei fluff und das sollte auch in meiner Hand liegen ob die damit geschmückt ist. Die haben keine Regelrelevant (es sei denn in den Regeln steht das alle Person in diesem Spiel die rot tragen Verbrecher sind. Dann würde ich natürlich was anderes nehmen, ich möchte ja den fluff nicht verlassen).

Zitat
m Endeffekt sollte der Spielleiter bzw. die Gruppe dann Einspruch erheben können, wenn ihnen etwas als extrem albern oder unpassend erscheint.
(Egal ob Crunch oder Fluff).

Da stimme ich dir zu. Übel wird das nur wenn einer lange Zeit darauf hinarbeit und innerhalb der Regeln steigert. Das Endergebnis aber nicht paßt weil Powerlevel zu hoch etc.
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Issi am 3.04.2018 | 13:42
Zitat
Aber selbstverständlich Informiere ich ihn. Aber wo ist da der Unterscheid bei einem Satz wie "ich springe auf mein Reittier" Da speilt es auch keine Rolle ob das ein Riesenigel, eine Ente oder ein Pferd mit Schlapohren ist. Die reiten in meiner Welt alle gleich schnell, kosten das selbe und lassen sich töten. Jeder Magier/Barbar sollte mehr Aufmerksamkeit erregen und die werden hoffentlich nicht ständig entführt, überfallen, weil sie Aufmerksamkeit erregen.
Wenn das in eurer Welt normal ist, dann erübrigt sich ja auch jegliche Diskussion.
Es kann dann zu Problemen kommen, wenn das innerhalb des Settings nicht normal ist.

 
Zitat
Wenn mein Sc zu Beginn des Spiels sich eine Axt aufschreiben darf ist das crunch. Wenn ich die langweilig finde und gern möchte das die mit roten Bändern dekoriert ist sind wir bei fluff und das sollte auch in meiner Hand liegen ob die damit geschmückt ist. Die haben keine Regelrelevant (es sei denn in den Regeln steht das alle Person in diesem Spiel die rot tragen Verbrecher sind. Dann würde ich natürlich was anderes nehmen, ich möchte ja den fluff nicht verlassen).
Aber eine Axt bleibt ja trotzdem eine Axt. Auch wenn ich sie Schmücke.
Die Veränderung von Pferd zum Riesenreitpanda ist einwenig größer.
Das ist, als würde ich aus einer Axt plötzlich eine andere Waffe machen.
Damit kann ich auch kämpfen, klar, sonst wäre es keine Waffe. Aber wenn es ein Laserschwert oder eine Pistole  ist, dann könnten das manche Spieler in der Welt uU. doch als unpassend empfinden.
(Wenn es im Setting normal ist, und es zudem für die Mitspieler in Ordnung ist, dann spricht ja auch nichts dagegen, ein solches Reittier zu haben)

Edit. Wir diskutieren hier jetzt schon so lange über Riesenreitpandas. Falls jetzt doch jmd. Lust bekommen hat einen zu spielen, so könnte er aussehen  ~;D:
(https://i.ytimg.com/vi/-7AkAUl7ufc/maxresdefault.jpg)
Titel: Re: Spielleiten für Powergamer und Nicht-Powergamer
Beitrag von: Greifenklause am 3.04.2018 | 14:33
Nur mal so als Spiel:
Auf dem genannten Bild finde ich den Panda nur am dritt"alberndsten"(tm).
Hinten links dieser PG-Nilpferd-"SchautwiemächtigmeineAxtist"-"Krieger-weil-Krieger-IchspieleimmerKrieger" regt mich schon auf.
Und am Schlimmsten ist der Reiter mit Urlaubshut, Badelatschen und Badehose.
Was davon offiziell ist und was nur ein selbstprogrammierter Mod, ist mir Hupe!

Und ähnlich verkehre ich auch in Rollenspielsystemen, insbesondere in dem von mir lange geliebten DSA!

Mal so als Beispiel:
Ob in einer typisch horasischen Stadt, die Bevölkerung in Panik gerät,
-- weil der Magier einen Dämon beschwört
-- der Gruppenbarbar mit einer Axt einen beleidigenden Schnösel erschlägt
-- ein Echsenmenschkristallomant flaniert
-- ein myranischer Katzenmensch flaniert
-- ein Rieseneichhörnchen Äpfel stiehlt
ist mir gleich. Und das ist alles noch mehr oder weniger ganz offizielles DSA (Die Eichhörnchen stammen aus dem Abenteuer "Hexennacht").

Kurz: Bei ungewöhnlichen Wahlen erwarte ich selbstredend von den Spielern Verantwortung, wie ihr Charakter ingame wirkt.
Ob die Generierung sich 100%ig mit den Regeln deckte, ist dabei zweitrangig bis drittrangig.

Spätestens wenn die Gruppe aber im ewigen Eis gegen Nachtalben vorgeht, würde ich den Teufel tun, einen der 5 Chars zu verbieten und auch ein Reitpanda wäre sicher iO. RANT ON Scheiße, selbst teleportierende Schelmenzwerge mit Feuerball wären in einem Subsetting, indem eine Dämonenbuhlin aus Elfen und Dämonen ihren Drowverschnitt nahezu unerkannt in den letzten 1000 Jahren gezüchtet hatte und eine Verbindung zwischen dem West- und Ostkontinent schuf, nicht unangemessen.
Boah ey.
RANT OFF