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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: YY am 5.09.2018 | 02:09

Titel: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 5.09.2018 | 02:09
Patrick (H) Willems - SHUT UP ABOUT PLOT HOLES (https://www.youtube.com/watch?v=j9HivyjAKlc)
Ja, aber...  ;D


Ach guck...da muss ich meine Kritik ja gar nicht kurz zusammenfassen, wenn jemand einen abendfüllenden Live-Chat (https://www.youtube.com/watch?v=IPkdJP0Ut2Q) drüber aufgenommen hat ~;D
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 07:07
Ach guck...da muss ich meine Kritik ja gar nicht kurz zusammenfassen, wenn jemand einen abendfüllenden Live-Chat (https://www.youtube.com/watch?v=IPkdJP0Ut2Q) drüber aufgenommen hat ~;D
MauLer?? ~;D
Haste das Teil komplett gesehen?
Sorry, aber nach 20 Minuten reines Rambling habe ich ausgemacht. Da ist der Sardonicast schneller auf den Punkt. Wenn Du ne wirkliche Zusammenfassung hast, dann sehe ich die mir gerne an. :)
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 12:03
Weil ich gerade drüber gestolpert bin und nochmal Plotholes.
Adam von YMS hat einen kurzen und prägnanten Rang unter dem Video geschrieben (als anUnkindness).
DAS ist ne Antwort mit der ich wirklich was anfangen kann.Ich stimme zwar nicht mit seiner Interpretation des Video überein, aber da bekomme ich Futter zum drüber nachdenken ohne so nen 5 Stunden Potcast zu schauen.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 5.09.2018 | 15:23
Haste das Teil komplett gesehen?
Sorry, aber nach 20 Minuten reines Rambling habe ich ausgemacht.

Ich lass das phasenweise im Hintergrund laufen - und nach 20 Minuten fangen die langsam mit Anfangen an ;)


Ansonsten habe ich da keine Zusammenfassung zu bieten, die du dir nicht schon selbst hast denken können.

Ja, nicht alles ist ein Plot Hole und man sollte den Begriff nicht inflationär gebrauchen.

Nein, Logik ist nicht egal und man hat nicht nur die Wahl zwischen "die machen alles genau so, wie es logisch am Besten (was auch immer das jeweils heißt) wäre/wie ich es machen würde" und "ist doch nur ein Film, la la la". Genau in dem Spektrum bewegt sich doch alles, was in Sachen SoD überhaupt irgendwie relevant ist, aber wenn man sich da in der Betrachtung nur an den beiden extremen Enden rumtreibt, fällt das eben hinten runter.

Und obendrauf: Ich habe ganz entschieden den Eindruck, dass früher (wir erinnern uns: da, wo alles besser war ;)) an den richtigen Stellen ein bisschen mehr auf interne Konsistenz geachtet wurde, wo die Autoren für Filme und noch viel mehr Serien heutzutage tatsächlich einfach drauf scheißen (weil: ist ja egal, ist nur eine Serie und keine Doku :P) und genau das ist einer der Hauptgründe, warum mir so viel moderner Kram so sehr gegen den Strich geht.
Natürlich kann ich mir die alten Sachen nicht ohne die Nostalgiebrille anschauen, aber ich sehe durchaus, dass einiges ganz schlecht gealtert ist bzw. ich das heute deutlich kritischer sehe. Trotzdem funktioniert das Meiste grundsätzlich noch, wo vieles von dem neuen Kram einfach überhaupt nicht mehr versteht, worauf es ankommt.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 15:39
Das (ohne das früher alles besser war) ist ungefähr das was Adam schreibt. Nur dass er dem Videoautor Elitismus und Gatekeeperverhalten vorwirft. :)
Ich behaupte, dass die Nostalgie-Brille in Bezug auf alte Filme trotzdem noch greift. Alte Filme sind in Bezug auf innere Konsistenz ähnlich gut oder schlecht wie heutige Filme. Es ist nur so, dass Drehtechniken dazu gekommen sind, die es früher nicht oder nur sporadisch gab, während Filmtechniken, die früher wesentlich häufiger eingesetzt wurden, heute weniger Bedeutungen haben. Und natürlich gibt es jede Menge Tropen, die früher als frisch aufgefasst würden und heute kräftig Spinnweben anhängen, wenn man sie in heutigen Filmen sieht.
Und natürlich gaaanz wichtig: Survivor-Bias. Kennste noch den Schulmädchen-Report. War ein absoluter Kassenschlager in den 70-er.  ~;D
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 5.09.2018 | 15:47
Und obendrauf: Ich habe ganz entschieden den Eindruck, dass früher (wir erinnern uns: da, wo alles besser war ;)) an den richtigen Stellen ein bisschen mehr auf interne Konsistenz geachtet wurde, wo die Autoren für Filme und noch viel mehr Serien heutzutage tatsächlich einfach drauf scheißen

Den Eindruck habe ich zwar auch aber ich finde, dass das ein unfairer Vergleich ist. Zum einen scheibst du ja schon, dass viele Sachen eben auch nicht gut altern/gealtert sind. Die Frage ist dann: Wieso?

Nachdem ich jetzt gerade Rick & Morty und Gravity Falls durch habe kommt mir gerade der Gedanke, ob die Frage der Kontinuität in diesem Maße nicht sowieso ein recht neuer Aspekt ist, den Prä-90er-Serien (abzüglich ein paar Ausnahmen) gar nicht hatten - einfach weil Langläufer wie zBsp Start Trek sowieso kaum sowas wie nen roten Faden hatten (jaja, ich höre schon "DS9-Dominion"-Stimmen im Hintergrund kreischen) und damit reiht sie sich ein in die ganzen "Fall der Woche"-Serien, in denen sowohl Plot als auch Charaktere jede Folge wieder auf 0 gesetzt werden und kaum Erkenntnisse und Entwicklungen über längere Folgen Auswirkungen zeigen.
Ausnahmen wie Twin Peaks oder Akte X mit ihren konfusen "So tief Mystery, dass selbst der Autor keinen Durchblick hat / haben will" - Ansatz entziehen sich der Kontinuität eben auf die Weise.

Dass aber wirklich über Folgen oder gar ganz Staffeln hinweg (Breaking Bad) einzelne Schlüsselszenen und Elemente langsam ihre Bedeutung entfalten - da kenne ich kein wirklich gutes Beispiel aus der Zeit.

Das ist nun natürlich keine Entschuldigung und auch wenn uns eher durchdachte Serien mehr Spass bringen, so haben doch auch Soaps und "Popcorn-Kino" weiterhin ihre Berechtigung. Das Problem könnte viel mehr sein, das Soap-Autoren versuchen, denselben Eindruck von Tiefe und Kontinuität zu waren, dabei aber Opfer äußerer Umstände werden (ständige Neubesetzungen innerhab der Staffeln).
Bei Filmen mag es eine gewissen Prätentiösität (gibts das?) geben, in denen die Macher zwar wissen, dass sie nicht viel auszusagen haben, aber trotzdem den "Meisterwerken" nacheifern und sich übernehmen. Und dann hast du schlecht umgesetzte Zitate, schlampige Plots, Mängel in der Umsetzung etc.

Also: Früher war alles besser? Nee! Früher war alles _anders_ und vieles war gut. So wie heute. Aber heute gibt's halt auch viel mehr...

Und natürlich gibt es jede Menge Tropen, die früher als frisch aufgefasst würden und heute kräftig Spinnweben anhängen, wenn man sie in heutigen Filmen sieht.
Und natürlich gaaanz wichtig: Survivor-Bias. Kennste noch den Schulmädchen-Report. War ein absoluter Kassenschlager in den 70-er.  ~;D

Police Academy. Hot Shots. Wer das heute immer noch nüchtern gucken kann und genauso begeistert ist wie damals, dem ist nicht mehr zu helfen! Aber ich glaube bzgl. Plotholes fischen wir da gerade im falschen Teich  >;D
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: KhornedBeef am 5.09.2018 | 15:55
Ent-schuuuuldigung? Hot Shots? Als nächstes sagst du mir, Airplane! wäre nicht grandios und die nackte Kanone lahm...
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 16:03
Ich habe vor kurzem wieder Flash Gordon aus den 80-er gesehen. Grandioser Film, aber bei der Logik war er sehr nahe am Original gewesen. ~;D
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2018 | 16:13
ZAZ-Filme mit Police Academy in einen Topf zu werfen, sollte mit Mike Krüger & Thomas Gottschalk-Filmen nicht unter 12 Stunden bestraft werden.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 16:23
Aber jetzt Mal im Ernst: Unser altes Kino startet aus Verzweiflung ab Oktober eine Classic-Reihe, die sie Sonntags Nachmittags zeigen. Da sind dann so Hochkaraeter wie der dritte Mann und Das Fenster zum Hof dabei. Ich will da eh reingehen. Da achte ich Mal auf die Kontinuität.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 5.09.2018 | 16:31
Früher war alles _anders_ und vieles war gut. So wie heute.

Ich scheue zugegebenermaßen den Aufwand, in der Hinsicht nach absoluten Zahlen zu suchen ;)

Natürlich ist Survivor Bias da enorm wichtig - den Mist, der damals schon Mist war, schaue ich mir natürlich heute erst recht nicht mehr an.
Es ist aber ganz entschieden mein Eindruck, dass in rein handwerklicher Hinsicht gerade beim Popcorn-Kino "heute" (also in den letzten...sagen wir mal 15-20 Jahren) immer mehr in einer Weise geschlampt wird, die früher nicht so weit verbreitet war.
Irgendwie scheinen die Macher der Meinung zu sein, man könnte da im Grunde gar nichts falsch machen - und das führt dann dazu, dass die richtig guten* Actionfilme der letzten Zeit in erschreckend großer Zahl nicht aus Hollywood kommen oder zwar dort, aber unter besonderen Produktionsumständen entstanden sind.
 

Bei Serien geht es mir noch nicht mal so sehr um die Frage episodisch vs. kontinuierliche Erzählung über die gesamte Laufzeit, sondern um die kleineren Sachen.
Ich habe z.B. erst gestern versucht, die erste Folge von Jack Ryan zu schauen und die haben mir innerhalb von zwei Szenen und 10 Minuten bewiesen, dass sie keine Ahnung haben, wo sie mit dem Charakter hin wollen und was das überhaupt für ein Kerl ist.
Und aufgrund früherer Erfahrungen, wie so was i.d.R. weiter geht, habe ich dann auch keinerlei Hemmungen mehr, mittendrin auszumachen und das Ganze komplett aus meinem Hirn zu streichen.

Natürlich ist das immer noch nur ein Gefühl/Eindruck, aber ich frage mich da jedes Mal, ob ich diesen Scheiß früher nicht bemerkt habe oder ob es das früher nicht gab - und wenn ich dann mal in ältere Sachen reinschaue, stelle ich fest, dass zumindest die "Überlebenden" diese Fehler** tatsächlich nicht machen.
Das mag auch daran liegen, wie heute Serien produziert werden (einfach mal irgendwas raushauen und wenn es gut ankommt, wird "richtig" produziert), aber meinem Eindruck nach ist das tatsächlich einfach die zeitgenössische Haltung vieler Drehbuchschreiber zu Charakteren und deren Darstellung. Da ist kurzfristiges Drama eben viel wichtiger als ein rundes Gesamtbild und wer ein ähnlich missmutiger halb-alter Sack ist wie ich, darf das jetzt gerne noch auf unser modernes technikbedingtes Aufmerksamkeitsdefizit beziehen  :P ;D


*da kommen wir dann natürlich zum Knackpunkt: Gut ist erst mal nur meine Einschätzung und hat mit der Meinung anderer sowie dem kommerziellen Erfolg nicht viel zu tun.
Unterm Strich muss ich mich wohl auf die Aussage reduzieren lassen, dass früher mehr nach meinem Geschmack gearbeitet wurde, was sich hauptsächlich darauf bezieht, welche Details den Machern wichtig sind und welche nicht.


**und ja, das hat in der modernen Ausprägung tatsächlich ein Ausmaß erreicht, dass ich nicht mehr von Stilfragen sprechen will, sondern das rundheraus als Fehler bezeichne.


Daher:
Aber jetzt Mal im Ernst: Unser altes Kino startet aus Verzweiflung ab Oktober eine Classic-Reihe, die sie Sonntags Nachmittags zeigen. Da sind dann so Hochkaraeter wie der dritte Mann und Das Fenster zum Hof dabei. Ich will da eh reingehen. Da achte ich Mal auf die Kontinuität.

Nicht nur auf Kontinuität, sondern auch darauf, wie Charaktere eingeführt und dargestellt werden sowie wie sie (zumindest dem äußeren Eindruck nach) ihre Entscheidungen treffen.
Da habe ich wie gesagt ziemlich massiv den Eindruck, dass das früher wesentlich runder war und heute kurzfristige "bangs" das absolute Primat haben.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2018 | 16:35
Thriller sollten grundsätzlich mehr Wert auf Plot und damit Konsistenz legen als Actionfilme. Inkonsistenzen sieht man doch heute vor allem in Blockbustern, bei denen viel Energie in die visuelle Darstellung geflossen ist. Da müsste dann eher der Vergleich zu Ben Hur & Co. her.

Ich glaube allerdings schon, dass Menschen umso mehr strukturelle Inkonsistenzen zu akzeptieren bereit sind, je mehr sie durch Tempo und Lärm davon abgehalten werden, daüber nachzudenken. Auf der anderen Seite kam mir noch nie bei einem älteren Film in den Sinn, dass der Film besser 30 oder 60 Minuten länger gewesen wäre, damit mehr Zeit für die Charakterentwicklung bleibt.

Bei Serien würde ich mal behaupten, dass wir in der Spitze in den letzten Jahren ein nie da gewesenes Niveau erreichen. Die Masse wird dadurch natürlich nicht besser.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 17:02
Bei den Serien kann ich YY zum Teil zustimmen. Durch die Umstellung von Einzelepisoden zum kontinuierlichen Block erlebe ich die Entwicklung der Fillerfolgen und der ich sag Mal Mytifizierung der Charaktere. Die Autoren müssen heutzutage eine komplette Story in 10 oder 12 40 Minuten-Folgen packen und da werden dann Folgen mit ner Menge Füllstoff gefüllt, die Du locker einfach weglassen könntest. Ebenso streckt sich dann die Charakterisierung über alle Folgen hinweg.
Früher war es da hält so, dass jede Folge für sich stehen muss und somit der Charakter schon zu Anfang seine Charakterisierung haben muss.
Sind zwei komplett andere Vorgehensweisen beim Geschichten erzählen.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 5.09.2018 | 17:06
Das ist so nicht richtig. Soaps mit fortlaufender Erzählung und Charakterentwicklung gibt es schon sehr lange. Bei Dallas steht eben nicht jede Folge für sich, sondern eher jede Staffel.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 17:15
Das ist so nicht richtig. Soaps mit fortlaufender Erzählung und Charakterentwicklung gibt es schon sehr lange. Bei Dallas steht eben nicht jede Folge für sich, sondern eher jede Staffel.
Soaps sind ein eigenes Thema. Da steht auch jede Folge im Prinzip für sich, weil es einem Zuschauer jederzeit möglich sein muss neu einzusteigen. Deswegen verändern sich die Charaktere normalerweise überhaupt nicht und der Plot zwischendrin ist überspitzt gesagt immer der Gleiche.
JR Ewing ist durchgehend das Arschloch der Familie und entsprechend verhält er sich. Wallis hat da ne sehr schöne Folge dazu auf YT.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: ManuFS am 5.09.2018 | 17:17
Die Autoren müssen heutzutage eine komplette Story in 10 oder 12 40 Minuten-Folgen packen und da werden dann Folgen mit ner Menge Füllstoff gefüllt, die Du locker einfach weglassen könntest.

Interessant, ich finde gerade im 12-Folgen-Format die Menge an Füllstoff erfrischend minimal, da einfach nicht genug Zeit in der Staffel ist, um "nutzlose Zeitfüller" einzubauen. Da regt mich das 25-Folgen-Format (der de facto Standard für US Serien) einfach nur auf. Da sind 10 bis maximal 15 Folgen tatsächlich wichtig, der Rest ist "zeitverschwendendes" Monster of the week, mit vielleicht 5 Minuten wichtigen Infos/Entwicklung, die problemlos in die wichtigen Folgen gepasst hätten.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 5.09.2018 | 17:52
Durch die Umstellung von Einzelepisoden zum kontinuierlichen Block erlebe ich die Entwicklung der Fillerfolgen und der ich sag Mal Mytifizierung der Charaktere. Die Autoren müssen heutzutage eine komplette Story in 10 oder 12 40 Minuten-Folgen packen und da werden dann Folgen mit ner Menge Füllstoff gefüllt, die Du locker einfach weglassen könntest. Ebenso streckt sich dann die Charakterisierung über alle Folgen hinweg.

Ja, das fällt mir auch auf.
Den goldenen Mittelweg mit einer Mischung aus für sich stehenden Einzelfolgen und Metaplotfolgen oder auch relativ durchgehend einem "beigemischten" Metaplot in ansonsten alleinstehenden Folgen finden die wenigsten.

Davon getrennt sehe ich aber noch mal andere Probleme mit der Charakterisierung. Wie gesagt, ich ziehe bei den meisten "modernen" Serien schon nach 1-2 Folgen die Notbremse, wo das Thema inhaltliche Streckung noch gar nicht so richtig zum Tragen kommt.

der Rest ist "zeitverschwendendes" Monster of the week

Guter Punkt.
Wenn das Monster of the Week o.Ä. tatsächlich Zeitverschwendung ist bzw. den meisten Zuschauern so vorkommt, dann hat man das falsche Erzählformat gewählt und es müsste mit mehr Druck und Stringenz nur Metaplot geben.

Mit der o.g. Mischform muss beides für sich funktionieren, d.h. ich als Zuschauer muss auch Spaß dran haben, wenn es mal keinen Metaplotanteil gibt - unabhängig davon, was jeweils die Regel und damit die Erwartungshaltung ist.
Das hat für mich z.B. bei altmodischem Scheiß wie TNG genau so funktioniert wie beim "Metaplot-Pionier" DS9 oder viel später The Shield.


Thriller sollten grundsätzlich mehr Wert auf Plot und damit Konsistenz legen als Actionfilme. Inkonsistenzen sieht man doch heute vor allem in Blockbustern, bei denen viel Energie in die visuelle Darstellung geflossen ist.

Ich sehe das Problem vor Allem im Vergleich von Actionfilmen untereinander.
Natürlich war die Story da früher auch meist extrem dünn, aber eben nicht so sehr das offensichtliche Feigenblatt bzw. das dünne Stückchen Schnur, an dem man sich von einer für die Story letztlich bedeutungslosen Actionszene zur nächsten hangelt.

Ohne da jetzt genau den Finger drauf legen zu können, sehe ich den Unterschied darin, dass sich die meisten neueren Actionfilme "nach innen" nicht mehr ernst nehmen - unabhängig davon, ob sie nach außen aus dem Augenzwinkern nicht mehr raus kommen.
Ein John Wick funktioniert für mich z.B. genau so wie ein Equilibrium, obwohl der erste sich ja überdeutlich bewusst ist, nur ein doofer Actionfilm zu sein und der zweite vor großen und kleinen Inkonsistenzen nur so strotzt.

Ich glaube allerdings schon, dass Menschen umso mehr strukturelle Inkonsistenzen zu akzeptieren bereit sind, je mehr sie durch Tempo und Lärm davon abgehalten werden, daüber nachzudenken.

Auf die Masse der Zuschauer bezogen ist das im Großen und Ganzen so.
Und leider denken sich dann auch die Macher: Warum soll man sich da Mühe geben, wenns am Ende doch egal ist?

Aber es ist eben nicht völlig egal und auch wenn ich das deutlich kritischer sehe als viele andere, habe ich doch einige Leute im Bekanntenkreis, denen das auch auffällt. Die schauen die Filme dann im Unterschied zu mir eben trotzdem, denken sich aber auch: Früher war das irgendwie besser.
Man hat als Zuschauer leider relativ wenige Möglichkeiten, solche Sachen gezielt einzufordern. 
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 5.09.2018 | 18:17
Interessant, ich finde gerade im 12-Folgen-Format die Menge an Füllstoff erfrischend minimal, da einfach nicht genug Zeit in der Staffel ist, um "nutzlose Zeitfüller" einzubauen.
Da muss ich präzisieren. Es ist nicht so, dass jede Serie ohne Ende Füllstoff in den Folgen hat. Es gibt eine Reihe an Serien, die die Geschichte über die komplette Serie am Laufen halten. Es gibt aber leider auch ne ganze Menge Serien, die nur eine dünne Story haben und dafür dann jede Menge teilweise auch ganze Folgen haben, die für die komplette Story keine Bedeutung haben. Da passiert was, aber am Ende einer Folge haben wir den gleichen Zustand wie am Anfang der Folge. Es wird dann einfach die Story teilweise enorm gestreckt. Das sind dann die Serien, die für mich nicht aus dem Quark kommen. Extrembeispiel war da Lost Staffel 2, die man sich komplett sparen konnte. Die dort eingeführten Leute sind dann eh im Laufe der Serie entsorgt worden.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: ManuFS am 5.09.2018 | 18:44
Da muss ich präzisieren. Es ist nicht so, dass jede Serie ohne Ende Füllstoff in den Folgen hat. Es gibt eine Reihe an Serien, die die Geschichte über die komplette Serie am Laufen halten. Es gibt aber leider auch ne ganze Menge Serien, die nur eine dünne Story haben und dafür dann jede Menge teilweise auch ganze Folgen haben, die für die komplette Story keine Bedeutung haben. Da passiert was, aber am Ende einer Folge haben wir den gleichen Zustand wie am Anfang der Folge. Es wird dann einfach die Story teilweise enorm gestreckt. Das sind dann die Serien, die für mich nicht aus dem Quark kommen. Extrembeispiel war da Lost Staffel 2, die man sich komplett sparen konnte. Die dort eingeführten Leute sind dann eh im Laufe der Serie entsorgt worden.

Ah, ja, absolut stattgegeben, das ist auch furchtbar, wenn Material für einen Spielfilm auf Serienlänge ausgewalzt wird, weil "muss Serie". -.-
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Talasha am 5.09.2018 | 19:02

Auf die Masse der Zuschauer bezogen ist das im Großen und Ganzen so.
Und leider denken sich dann auch die Macher: Warum soll man sich da Mühe geben, wenns am Ende doch egal ist?


Das führt dann dazu das ein Terminator den Helden durch die Luft wirft, dann eine Knarre wegwirft um den Helden im Nahkampf um zu bringen, wobei er natürlich scheitert. Das ist so lächerlich, wo ist nur der gute alte T1000 der jeden umbringt der sich ihm auf anderthalb MEter nähert?
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Feuersänger am 5.09.2018 | 19:12
Spaltet das doch mal in ein eigenes Thema ab. :) Finde ich zu interessant, als dass es nachher auf Nimmerwiedersehen innem Blubberthread versumpft.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 5.09.2018 | 20:57
Das führt dann dazu das ein Terminator den Helden durch die Luft wirft, dann eine Knarre wegwirft um den Helden im Nahkampf um zu bringen, wobei er natürlich scheitert. Das ist so lächerlich, wo ist nur der gute alte T1000 der jeden umbringt der sich ihm auf anderthalb MEter nähert?

Schlechte Filmkämpfe würde ich davon getrennt halten wollen - da gibt es nämlich tatsächlich jede Menge "historische" Fehler, die sich bis heute halten und wo man gerade nicht fragen muss, wo die modernen Fehler herkommen, sondern warum man diesen alten Mist immer noch macht.
Dazu gehört ganz entschieden der superstarke (End-)Gegner, der den Helden immer wieder durch die Gegend wirft, nur um ihm dann unbeholfen nachzustiefeln und ihn in die andere Ecke zu werfen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 6.09.2018 | 18:46
Ich blubbere hier einfach mal ein bisschen weiter, damit der Thread nicht den Abtrennungs- und Verschiebetod stirbt (auch wenn er ggf. gleich die Richtung wechselt) ;)


Noch mal gaaanz kurz zu einem meiner Dauerkritikpunkte, was Filmkämpfe angeht:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Ansonsten habe ich versucht, Jack Ryan eine zweite Chance zu geben, falls ich doch etwas zu harsch geurteilt habe.
Und (natürlich  ;) ::)) lag ich mit der Ersteinschätzung richtig, aber ich habe jetzt immerhin ein weiteres gutes Beispiel, was mich an "modernen" Drehbüchern so stört.
(Hier ein echter, sprich inhaltlicher Spoiler).

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 6.09.2018 | 19:22
Dazu gehört ganz entschieden der superstarke (End-)Gegner, der den Helden immer wieder durch die Gegend wirft, nur um ihm dann unbeholfen nachzustiefeln und ihn in die andere Ecke zu werfen.

Ein solches Verhalten ist kein "Fehler" sondern kommuniziert einiges über die Mentalität des Gegners! Dadurch wird eine Geschichte erzählt und man spart sich überflüssige Expositionsdialoge (man muss dem Zuschauer nicht erzählen, dass die Persönlichkeitsmerkmale des "großen Russen" Selbstüberschätzung, Langeweile und Dominanzgebahren sind, weil er das sowieso schon durch die Art wie dieser kämpft - wie er den Helden durch die Gegend wirft, ihn erstmal liegen lässt bis er sich wieder rappelt und dann erst wieder zu ihm hinstiefelt - mitgekriegt hat).
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 6.09.2018 | 19:27
In den meisten Fällen ist das bisschen Darstellung den daran hängenden Unfug ganz entschieden nicht wert (u.A., weil echtes Dominanzgebahren deutlich anders aussieht).

Der Kampf gegen den Russen in Punisher ist da eine Ausnahme - dem merkt man dann auch ganz deutlich an, wie sehr es Absicht ist, mit diesem Trope zu spielen und nicht Faulheit/Unvermögen, es besser zu machen.
Der Preis dafür ist der relativ krasse Bruch im Ton am Ende, nachdem sie in der Nachbarwohnung gelandet sind.
Titel: Re: vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 6.09.2018 | 19:33
Ein solches Verhalten ist kein "Fehler" sondern kommuniziert einiges über die Mentalität des Gegners!
Also mit der Erklärung kannst du einmal ohne Probleme um die Ecke kommen. Vielleicht auch noch zwei- oder dreimal.
Aber wenn ich mir überlege, wie oft ich sowas schon mit ansehen musste ... nee, irgendwann ist einfach gut und man sollte sich etwas besseres einfallen lassen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 6.09.2018 | 20:32
Naja, der Kampf mit dem Russen in Punisher unterscheidet sich vom Kampf mit dem Russen in Kiss of the Dragon und unterscheidet sich vom Kampf gegen Ivan Drago in Rocky IV. Obwohl es immer ein großer Russe ist, der seine Gegner durch die Gegend schleudert, gibt es da noch genug Raum für Variation.

Da ist z.B. "Der Protagonist hat ein Alkoholproblem und ein zerrüttes soziales Umfeld" deutlich ausgelutschter und wird trotzdem noch verwendet, weil Wiedererkennungswert. Einige der größten Filme (Blade Runner, Chinatown etc.) nutzten dieses Klischee, obwohl es eigentlich schon seit den 50ern tot und begraben sein sollte.

Und @YY: "echtes" Dominanzgebahren (streng genommen ein Oxymoron) kann vielfältige Formen annehmen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 6.09.2018 | 20:48
Und @YY: "echtes" Dominanzgebahren (streng genommen ein Oxymoron) kann vielfältige Formen annehmen.

Ok, lass mich umformulieren:
Es nimmt nie diese Form an (edit: jedenfalls nicht im Kontext "richtiger" Kämpfe, wo es primär darum geht, den anderen ernsthaft zu schädigen. Da können sich gerade die klassischen Vertreter aus den 80ern und 90ern auch nicht darauf rausreden, Kontext oder stakes schlecht kommunizert zu haben).

Diese Darstellung ist halt aus anderen Gründen für Filmzwecke bequem (s.o.), aber sie funktioniert nur da einigermaßen, wo sie selbstironisch verwendet wird.

Wer ein Händchen für Kämpfe/Kampfchoreographien hat, ist auf diese alte Krücke echt nicht angewiesen.
Und umgekehrt: Da, wo das ernsthaft verwendet wird, liegen so gut wie immer noch andere Dinge im Argen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 6.09.2018 | 20:56
Das halte ich für eine ziemlich steile Aussage.

Besonders, da die grundlegende Dynamik des Kampfes (Angreifer langt zu - Verteidiger fliegt weg - Angreifer kommt (langsam) hinterher) sich nicht wesentlich von dem unterscheidet, was ich in meiner Schulzeit relativ oft auf dem Schulhof erlebt habe (Angreifer langt zu - Angreifer geht weg - Angreifer kommt (langsam) zurück) - ein solches Dominanzvortäuschen scheint also durchaus auch etwas zu sein, was Leute in der wirklichen Welt machen, und nicht nur eine Erfindung von faulen Regisseuren.  ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 6.09.2018 | 21:06
(Siehe obigen edit).

Schau dir Kämpfe abseits von "normalen" Schulhofprügeleien an.
Die sind nicht der passende Vergleich, weil es da gerade nicht darum geht, den anderen relativ zügig über den Jordan zu schicken oder sonstwie ernsthaft zu verletzen.
Das sind mehr oder weniger reine Dominanzgeschichten.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 6.09.2018 | 21:27
Ernstgemeinte Fragen:
1) Wieviele richtige Kämpfe hast du schon erlebt?
2) Wieso glaubst du, dass es bei richtigen Kämpfen primär darum geht, das Gegenüber ernsthaft zu schädigen (da habe ich von Freunden, die als Türsteher gearbeitet haben, deutlich anderes gehört)?
3) Inwieweit glaubst du, dass eine solche Taktik auf einen Kraftkoloss, wie er in Actionfilmen ein beliebter Archetyp ist, übertragbar wäre, ohne massivst die Glaubwürdigkeit der Darstellung zu untergraben?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 6.09.2018 | 23:21
Jetzt nur mal so ein kleiner persönlicher Einschub:
Bitte geh davon aus, dass YY dir in punkto Praxis und Theorie in so ziemlich ALLEM was mit Kampf und Sicherheit zu tun hat, ganz schlicht und ergreifend überlegen ist.

Der macht den Scheiß beruflich. ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 7.09.2018 | 07:26
1) Wieviele richtige Kämpfe hast du schon erlebt?

PN.

2) Wieso glaubst du, dass es bei richtigen Kämpfen primär darum geht, das Gegenüber ernsthaft zu schädigen (da habe ich von Freunden, die als Türsteher gearbeitet haben, deutlich anderes gehört)?

Du bist immer noch auf der falschen Baustelle.
Wir reden von Actionfilmen und da speziell von Endkämpfen - da geht es mit allerschönster Regelmäßigkeit um Leben und Tod.
Wenn das nicht so wäre, wäre die Krücke mit der Wegwerferei sogar noch überflüssiger (!) ;)

3) Inwieweit glaubst du, dass eine solche Taktik auf einen Kraftkoloss, wie er in Actionfilmen ein beliebter Archetyp ist, übertragbar wäre, ohne massivst die Glaubwürdigkeit der Darstellung zu untergraben?

Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe.
Die intuitiv und rational zu erwartende Taktik für einen (überzeichneten) Kraftprotz (gerne auch in den Ausbaustufen Kampfroboter, Riese, Troll) ist doch gerade, dass er seinen Gegner bzw. sein Opfer packt und zerdrückt oder zerreißt - und rumspielen kann er so auch ohne Weiteres.
Damit hat man dann sogar automatisch einen stimmigen Grundaufbau für solche Kämpfe und einige Filme bekommen das auch problemlos umgesetzt.
Unglaubwürdig/unstimmig ist doch gerade das freiwillige Wegwerfen.


Allgemein:
Natürlich sollen nicht alle Filme und Serien kompromisslos auf Realismus oder auch nur Authentizität getrimmt sein - im Gegenteil, selbst das ist ja wie alles andere auch zuerst eine ästhetische Entscheidung.
Der Teufel steckt da eben im Detail. Vieles, was "schon immer" so gemacht wurde, war auch schon immer Quatsch und hat sich wider jede vernünftige Betrachtung etabliert. Sei das nun die Wegwerferei oder diverse Nachvertonungsgewohnheiten mit teils jahrzehntealten und omnipräsenten Geräuschaufnahmen und anderes mehr.
An manches hat sich der eine oder andere so sehr gewöhnt, dass es ihm schon gar nicht mehr auffällt.
Aber anderes kratzt seit Jahrzehnten immer wieder völlig unnötig an der SoD.


Um mal wieder etwas mehr in Richtung des Ursprungsthemas zu kommen (mit dem Disclaimer, dass das wirre Gedankenfetzen nach der Nachtschicht sind und ich das primär zum Beleben des Themas raushaue ;D):

Mir kommt es so vor, als wäre man früher hinsichtlich dieser ästhetischen Entscheidung mehr mit sich im Reinen gewesen.
In jüngerer Vergangenheit fallen mir da jede Menge halbgare Mischungen auf (Six, Jack Ryan, Jack Reacher, Jack Bauer (Ja, "24" - passte nur so schön in die Aufzählung ;)), The Hurt Locker (der immerhin so gut erzählt ist, dass man es mit etwas gutem Willen beim ersten Mal übersehen kann; so jung ist der zugegebenermaßen auch nicht und Bigelows Folgefilm lief dann wieder in der Spur).

Jene, die gezielt ihr Ding machen, verzetteln sich oft in kurz- oder bestenfalls mittelfristigen, substanzlosen bangs (Sons of Anarchy, Star Trek Discovery).

So richtig rund läuft diese Richtungsfindung nur noch selten (A-Team, Crank, The Raid, Fury Road, Sicario, John Wick) - da geht man aber teils schon ordentlich zurück und/oder findet Fortsetzungen vor, die genau da wieder schwächeln.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Mithras am 7.09.2018 | 09:24
Zum Glück gab es früher keine Superheldenfilme!

Was Feuergefechte angeht fallen mir 2 positive Beispiele ein für Realismus (soweit ich als Laie das beurteilen kann): Heat von 1995, einer der wenigen Filme bei dem vollautomatischen Waffen geschossen wird und regelmäßig in kurzen Abständen das Magazin gewechselt weil es bereits nach Sekunden leer geschossen ist! Und The International von 2009. Die Schießerei im Museum ist einfach nur beängstigend.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.09.2018 | 09:37
Heat von 1995, einer der wenigen Filme bei dem vollautomatischen Waffen geschossen wird und regelmäßig in kurzen Abständen das Magazin gewechselt weil es bereits nach Sekunden leer geschossen ist!
haben die Luftabwehr geschossen?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 7.09.2018 | 11:35
haben die Luftabwehr geschossen?
Wohl eher Unterdrückungsfeuer oder wie man das nennt.

Ganz viel in Richtung Gegner, damit der schön den Kopf unten hält. ;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 7.09.2018 | 15:24
Was Feuergefechte angeht fallen mir 2 positive Beispiele ein für Realismus (soweit ich als Laie das beurteilen kann): Heat von 1995

Ja, Heat und The Way of the Gun (der dazu lustigerweise gekommen ist wie die Jungfrau zum Kinde) sind in der Hinsicht zwei der ganz großen Würfe - auch in Sachen Ton.

Und hier kann man den Bogen zurück schlagen zum "auslösenden" Video:
Dort handeln (und kämpfen) bei Weitem nicht alle immer 100% logisch, aber innerhalb ihrer Charakterisierung und die bedingt an einigen Stellen, dass sie rational handeln (!) - und Heat traut sich dann auch, am Ende bei Chris und Charlene einer stimmigen, langfristig angelegten Charakterisierung den Vorzug vor einer an der Stelle überflüssigen Actionszene zu geben, was den Film mMn noch mal ein bisschen besser macht.
Von der im Video aufgemachten Extremposition ist da jedenfalls nichts zu sehen.


Ansonsten hat die Orientierung an einer halbwegs realistischen Darstellungsweise den Vorteil, dass der "Benchmark" eindeutig ist.
Wenn man sich davon löst, muss man sich viel klarer darüber sein, was man warum wie macht und das dem Zuschauer auch in kürzester Zeit vermitteln können. Das klappt im klassischen Hongkong-Kino ziemlich gut (natürlich großteils deswegen, weil sich da eigene Standards etabliert haben), im Westen gerade in jüngerer Vergangenheit* eher nur in Ausnahmefällen wie z.B. John Wick. Der Großteil bleibt ziemlich austauschbar und uninteressant, weil er in der Hinsicht keine klare Linie jenseits von generischem Hollywood-Schießerei-Geschwampfe findet. Das betrifft sogar einige der großen Klassiker, die "nur" insgesamt gelungen sind, bei denen aber viele Kampfszenen nicht sonderlich im Gedächtnis bleiben.


*Da hebt natürlich das Survivor Bias wieder sein hässliches Haupt  ;)

haben die Luftabwehr geschossen?

Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, du hättest Heat nicht gesehen? Gibsjawohlgarnich :o
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 7.09.2018 | 15:40
Und hier kann man den Bogen zurück schlagen zum "auslösenden" Video:
Dort handeln (und kämpfen) bei Weitem nicht alle immer 100% logisch, aber innerhalb ihrer Charakterisierung und die bedingt an einigen Stellen, dass sie rational handeln (!) - und Heat traut sich dann auch, am Ende bei Chris und Charlene einer stimmigen, langfristig angelegten Charakterisierung den Vorzug vor einer an der Stelle überflüssigen Actionszene zu geben, was den Film mMn noch mal ein bisschen besser macht.
Und das hat nichts mit Plotholes zu tun, sondern mit einer schlechten oder falschen Darstellung des Charakters.
Wird auch genauso im Video angesprochen. :)
(Nicht nur bis zum "Charaktere handeln nicht immer rational, sondern auch emotional oder können auch Blackouts haben" schauen. Da geht es noch weiter.)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 7.09.2018 | 15:49
(Hast du da eine genaue Zeit?)

Natürlich hat das nichts mit Plot Holes zu tun.
Aber wenn ich mir z.B. die Protagonisten in Heat anschaue, frage ich mich da nirgends "warum haben die nicht..." - teilweise, weil sie tatsächlich sehr rational handeln (was den Film weder abkürzt noch langweilig oder schlecht macht), teilweise, weil ihr an anderer Stelle irrationales Handeln gut aufgebaut und vermittelt wird.
Ohne das jetzt hier ausufern zu lassen: Das ist für mich bei Admiral Holdo deutlich anders.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 7.09.2018 | 16:11
(Hast du da eine genaue Zeit?)
Ungefähr ab 8. Minute, ab da erklärt er, warum er BvS schlecht findet. Da werden statische Charaktere und deren fehlende Motivationen für ihre Handlungen angesprochen.
Zitat
Natürlich hat das nichts mit Plot Holes zu tun.
Aber wenn ich mir z.B. die Protagonisten in Heat anschaue, frage ich mich da nirgends "warum haben die nicht..." - teilweise, weil sie tatsächlich sehr rational handeln (was den Film weder abkürzt noch langweilig oder schlecht macht), teilweise, weil ihr an anderer Stelle irrationales Handeln gut aufgebaut und vermittelt wird.
Ohne das jetzt hier ausufern zu lassen: Das ist für mich bei Admiral Holdo deutlich anders.
Wie ich ja schon in dem anderen Thread schrieb. Ich finde die Handlungen von Admiral Holdo klar und sehr logisch dargestellt. Ich hatte nicht einmal den Gedanken bei ihr "warum hat die nicht..." im Gegenteil. Ich wusste ja schon wie sie handeln würde.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 12:39
Um vielleicht den Thread nochmal zu beleben.
Ich finde die Frage "Warum hat der Charakter nicht Y gemacht?" Eher zweitrangig. Sie kann je nach Intention des Regisseurs wichtig werden. Aber standardmäßig ist für mich die Frage "Warum hat der Charakter X gemacht?" Die Wichtige. Die sollte der Film erklären.
Bei der anderen Frage schwingt nämlich automatisch die eigene Erwartung mit "Ich hätte an Stelle des Charakters Y gemacht."  und sowas kann dann schnell das Verstehen des Filmes unterminieren.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 10.09.2018 | 14:21
Aber standardmäßig ist für mich die Frage "Warum hat der Charakter X gemacht?" Die Wichtige. Die sollte der Film erklären.
Bei der anderen Frage schwingt nämlich automatisch die eigene Erwartung mit "Ich hätte an Stelle des Charakters Y gemacht."  und sowas kann dann schnell das Verstehen des Filmes unterminieren.

Sehe ich ganz ähnlich. Aber ganz grundsätzlich kann die Diskission hier ja unter der Fragestellung nur subjektiv/emotional geführt werden, denn die Parameter sind ja schon eher vage ;) Also werde ich mal versuchen, meine absolut objektive und über alle Zweifel erhabene Meinung dazu kundtun   8]

Ich habe vor Jahren mal die damalige IMDB Top 250-Liste  (https://letterboxd.com/maniacator/list/alte-imdb-top-250/)gespeichert und arbeite die nach und nach ab. Also immer wenn ich nicht weiß, was ich gucken soll suche ich mir da was aus und schau den dann komplett durch. Da sind natürlich viele Filme aus dem Zeitraum 50-90er dabei, aber damit habe ich zumindest den Nostalgie-Bias bei den Filmen, die ich nochmal gucke, etwas reduziert. Außerdem ist auch der Vergleich mit aktuellen Filmen schief - man weiß ja nicht, welche sich langfristig in Erinnerung halten werden.

Trotzdem eint viele der nachweislich guten Blockbuster von damals, dass sie ein Thema - sei es Figuren, Action, Epoche, Thema, Story etc. - ernst nehmen und mit einer gewissen Stringenz zu Ende denken. Drumherum wird dann schon "gemogelt" und mal Fünfe gerade sein gelassen, aber im Grundgerüst bleibt immer etwas Aufrechtes. Meinem Empfinden nach fehlt genau das in vielen vermeintlich guten großen Filmen der heutigen Zeit.  Das ist so ein Eindruck, den ich auch ganz schwer festmachen kann. Ich habe zum Beispiel aufgehört, die Marvel-Film weiter zu verfolgen, weil die in meinen Augen sowohl bzgl. Charakterentwicklung als auch Stringenz der Story oder des Settings einfach derart oft verreissen, dass es mir mittelfristig einfach nur wie sehr (wirklich sehr sehr shiny!) polierte Hochglanzprodukte nach Rezept vorkommen und ich so eien Aufrechtigkeit vermisse.  Trotzdem sind das gute Filme und machen Spass zu gucken! Aber am Ende blieb dann zu oft eine gewisse Leere...

(Einschub: Mir ist zBsp völlig und überhaupt nicht ersichtlich, wieso ausgerechnet "Infinity War" von allen Marvelfilmen in der aktuellen 250er-Liste auftaucht. Ich würde mal prognostizieren, dass der da auch bald wieder verschwindet aber... irgendwie verstört mich das  :o)

Umgekehrt hatte ich bei vielen der Klassiker oftmals zuerst Schwierigkeiten, mich auf veraltet wirkende Konzepte einzulassen (Sunset Boulevard, Casablanca, Das siebente Siegel, Der Elefantenmensch, Metropolis, High Noon) - trotzdem wurde ich bisher nicht enttäuscht dafür, durchzuhalten. Denn eigentlich ist immer eine Zutat des Films durchgängig wirklich geradlienig brilliant. Auf andere Ebene schwächelt er dann vielleicht etwas, weil die Sehgewohnheiten sich verändern (das Pacing alter Filme ist oftmal ungewohnt und anstrengend) aber natürlich sind auch diese Zutaten ingesammt meist mindestens sehr gut.

Ich würde daher auch nicht sagen, dass die Klassiker in Sachen Realismus zBsp bei Kämpfen, Verfolgungsjagden, Leben-oder-Tod-Situationen usw. grundsätzlich besser punkten. Aber dort WO sie es tun zieht sich die o.g. Aufrichtigkeit meist durch den gesamten Film, was vielleicht ein gefühlt stimmigeres Bild ergibt.

Vielleicht war früher mehr Kunst und heute mehr Produkt? Ich stelle zumindest fest, dass die letzten wirklich wunderbaren Kinoerlebnisse allesamt vor kleiner Leinwand mit miesen Sound und durchgesessenen Sitzen im Programmkino stattfanden und diese schon mit vielen der älteren Blockbustern für mich auf einer Stufe stehen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 10.09.2018 | 14:46
Trotzdem eint viele der nachweislich guten Blockbuster von damals, dass sie ein Thema - sei es Figuren, Action, Epoche, Thema, Story etc. - ernst nehmen und mit einer gewissen Stringenz zu Ende denken. Drumherum wird dann schon "gemogelt" und mal Fünfe gerade sein gelassen, aber im Grundgerüst bleibt immer etwas Aufrechtes.

Ja, genau den Eindruck habe ich auch - das meinte ich mit "sich 'nach innen' ernst nehmen", selbst wenn es der blödeste Klamauk ist (!).
Wie gesagt kann ich das unheimlich schwer an irgendwas Greifbarem festmachen, aber in der Hinsicht wirkt heute gerade das Actionkino oft lieblos runtergespult.

Vielleicht war früher mehr Kunst und heute mehr Produkt?

Lässt du dich auf "früher mehr 'Handarbeit' und heute Massenproduktion" runterhandeln?  ;D
Kommt aber aufs Selbe raus.

Natürlich wurden die Filme früher auch gemacht, um Geld damit zu verdienen (aber nicht gefühlt nur deswegen). Natürlich hat man früher auch Fortsetzungen von Filmen gemacht, die ordentlich Geld gebracht haben (aber oft genug hat man es auch gelassen).
Usw. usf.

Den Unterschied zu heute nimmt man unterschwellig wahr, auch wenn man nicht auf irgendwas Konkretes zeigen kann und sagen "da guck, früher war genau das hier anders".


Ich finde die Frage "Warum hat der Charakter nicht Y gemacht?" Eher zweitrangig. Sie kann je nach Intention des Regisseurs wichtig werden. Aber standardmäßig ist für mich die Frage "Warum hat der Charakter X gemacht?" Die Wichtige. Die sollte der Film erklären.

Das hängt für mich untrennbar zusammen.
"Warum nicht Y?" frage ich erst, wenn "Warum X?" nicht zufriedenstellend erklärt wird oder anderweitig nicht so recht funktioniert - auch abseits von Charakterhandlungen bei "unpersönlichen" Plotentwicklungen u.Ä.
So weit muss man im Prinzip jedem Film entgegen kommen, sonst hat man nie Spaß an Filmen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 14:53
@first Orko: Den Zahn mit dem "weniger Produkt als heute' muss ich Dir leider ziehen. Es gab eigentlich nur ungefähr ein Jahrzehnt in dem die Studios die Regisseure einfach machen liessen und das hat einige Filmstudios komplett zerstört.
In Hollywood war zu jeder Zeit Kunst eher Bonus als Hauptmerkmal. Wenn Du dagegen anstinken wolltest als Regisseur, dann bräuchtest Du ein Ego in der Größe eines Planeten.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 14:57
@YY: Dann ist die Frage vollkommen unwichtig. Wenn Du der Meinung bist, dass der Charakter keine sinnvolle Motivation hat, brauchst Du zur Bewertung des Filmes auch keine Alternativen mehr überlegen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 10.09.2018 | 15:10
@first Orko: Den Zahn mit dem "weniger Produkt als heute' muss ich Dir leider ziehen.

Ich weiß gar nicht, ob es daran liegt, dass man die Regisseure nicht ihr Ding machen lässt. Also, manchmal liegt es recht offensichtlich und gut dokumentiert daran (Beweisstück A: Der Hobbit), aber für den o.g. intuitiven Unterschied ist das als allgemeine Begründung nicht so recht tauglich.

Freilich sind Orko und ich deutlich in der Bringschuld, wenn wir so diffuse Behauptungen aufstellen...aber um die grundlegende Erkenntnis, dass sich gerade das "normale" Actionkino abseits der paar Meisterwerke* heute deutlich anders anfühlt, komme ich nicht herum.

*die diesen Status auch gerade deswegen erreichen, weil sie es nicht so machen (was auch immer dieses es konkret ist).


Ich denke da weiter drauf rum.


@YY: Dann ist die Frage vollkommen unwichtig. Wenn Du der Meinung bist, dass der Charakter keine sinnvolle Motivation hat, brauchst Du zur Bewertung des Filmes auch keine Alternativen mehr überlegen.

Joah. Die Überlegung kommt ja meist dann auf, wenn es in meinen Augen naheliegende Alternativen gegeben hätte. Kann man sich natürlich an der Stelle eigentlich schon sparen, aber manchmal lässt sich dadurch noch was retten, wenn man merkt, dass gute Alternativen woanders Lücken gerissen hätten o.Ä.


Einen Bereich gibt es aber, in dem man die Fragen gar nicht trennen kann: Wenn Zwangssituationen und Dilemmata aufgebaut werden (speziell in manchen Gangsterfilmen) - da ergibt sich "Charakter tut X" manchmal ausschließlich aus der ganzen Reihe an Sachen, die er aus verschiedenen Gründen eben nicht tun kann.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 15:11
Übrigens ist vielleicht interessant, dass wir auf eine dem goldenen Zeitalter von Hollywood vergleichbaren Situation hingleiten. Damals haben sich die 5 größten Filmstudios den Besitz der meissten Filmtheater untereinander aufgeteilt. Es gab als Fox-Filmtheater, Universal-Filmtheater usw. die die Exklusivrechte zum Ausstrahlen der Filme der jeweiligen Studios hatten...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 10.09.2018 | 15:13
Meinst du im Kinosektor oder bei den Streamingdiensten?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 15:25
Dass sich Actionfilme sich heute anders anfühlen, ist klar. Die Studios hecheln immer dem letzten Blockbuster-Schwein hinterher. Das war aber früher auch schon so. Z.B. ist die Musicalschwemme erst dann eingebrochen, als einige teure Filme gebombt sind. Ich persönlich freue mich wenn diese unsägliche Ruckelkamera auf den Müll kommt, aber ich verstehe welche Funktion sie eigentlich wirklich im Geschichten erzählen einnehmen sollte.



Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 15:28
Meinst du im Kinosektor oder bei den Streamingdiensten?

Früher waren es Kinotheater, heute sind es Streaming Dienste.
Nur heute sind es 3 Große statt 5 ( Netflix, Amazon, Disney. Vielleicht kommt da noch YouTube dazu. Ich bezweifle es aber.)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 10.09.2018 | 15:33
Wobei die Streamingdienste anscheinend einen größeren Impact auf den Indiefilm-Markt  (https://www.thewrap.com/toronto-film-market-indie-distributors-struggle-netflix-amazon/)haben, als auf Hollywood - zumindest bisher. Wie der übrigbleibende Kuchen dann verteilt wird, wird sich zeigen.

Ausgehend von dem Zitat:
Zitat von: A veteran distribution exec
“We have to brand our service, make a consumer-facing product and use social media to stay alive,” the exec said. “And the movies have to be better than they use to be.”

wird das Problem durchaus gesehen. Allein die Prioriät in der Aufzählung macht mir ein bißchen Sorgen...
Grundsätzlich räumen Netflix und co. ja derzeit mit revolutionären Konzepten - gerade im Serienbereich! - den Markt auf und probieren schon ziemlich rum. Dementsprechend ist es logisch, dass der Indiemarkt quasi der erste "Feind" ist. Aber ich prognostiziere, dass auf lange Sicht auch nur auf Sicherheit gespielt werden wird...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 10.09.2018 | 15:40
Dass sich Actionfilme sich heute anders anfühlen, ist klar. Die Studios hecheln immer dem letzten Blockbuster-Schwein hinterher.

Hängt das zusammen?
Da gab es ja keine lineare Entwicklung, sondern "nur" einzelne Filme, die für einige Jahre den Stil geprägt haben.

Mein Problem ist wohl im Kern, dass früher gute Actionfilme "nur" nicht immer erfolgreich waren und heute erfolgreiche Actionfilme fast nie gut sind...was natürlich heißt, dass der Großteil der Zuschauer das, was mich stört, entweder nicht merkt oder es ihnen bei Weitem nicht so wichtig ist wie mir.


Früher waren es Kinotheater, heute sind es Streaming Dienste.

Da kommt zumindest auf mich kein goldenes Zeitalter zu :P
Immerhin weiß ich da, woran es zum großen Teil liegt - da ist nicht mehr das Einzelprodukt wichtig, sondern der Gesamtservice, sprich dass man immer was zu gucken hat. Und über das Interface bekommt man die Leute schon dazu, dass sie gucken, was grad da ist :P


Aber ich prognostiziere, dass auf lange Sicht auch nur auf Sicherheit gespielt werden wird...

Nicht nur auf Sicherheit spielen, sondern auch der angesprochene Lemming-Effekt: Bei der Konkurrenz war X erfolgreich, so was machen wir jetzt auch.
Da sind leicht überspitzt die Reaktionszeiten mittlerweile dermaßen kurz und das Produktionsvolumen derart groß, dass man die nächsten anderthalb Jahre den Fernseher aus lassen kann, wenn eine Serie durch die Decke geht, die einem nicht gefällt  :P
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 15:53
@first Orko: die Reihenfolge war früher auch schon so. Da würde ein Film dadurch "veredelt" in dem da einfach Cary Grant oder Kathryn Hepburn als Marke reingesteckt wurde. Oder Film wurde direkt mit den stereotyp gecasteten Supermarke als Hauptdarsteller geschrieben.

@YY: die 30-er bis Anfang 60-er dürften für Dich auch keine goldenen Zeiten im Actionbereich gewesen sein. ;)
Der Rest passt fast ganz genau auf die Sehgewohnheiten dieser Zeit. Kino war Mal extrem billig zu schauen und es gab keine Alternativen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 18:18
Ich habe vor Jahren mal die damalige IMDB Top 250-Liste  (https://letterboxd.com/maniacator/list/alte-imdb-top-250/)gespeichert und arbeite die nach und nach ab.
Die Liste ist problematisch, weil da ne Menge Filme gerade im aktuellen Bereich durch den Rost fallen (z.B. alle Villneuve-Filme fallen da komplett durch. Natürlich auch im aktuellen IMDB-Ranking). Sobald es kein Blockbuster oder von einem namhaften Regisseur ist, findest Du aktuelle gute und sehr gute Filme (Alter < 10 Jahre) dort nicht.
Ich würde auf Grund dieser Liste kein Urteil über die aktuellen Filme sprechen wollen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 10.09.2018 | 18:24
Sehe ich ähnlich. Die Liste taugt vor allem, um Filme zu identifizieren, die den Test of Time bestanden haben.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 21:31
Sehe ich ähnlich. Die Liste taugt vor allem, um Filme zu identifizieren, die den Test of Time bestanden haben.
Aber selbst dafür fehlen dann noch nen Haufen Filme...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 10.09.2018 | 22:40
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 10.09.2018 | 23:02
Ohne Spoiler, weil relevant für den Thread:
Zu Punkt3: Bekommst Du auch Tipps für Filme der letzten 10 Jahre? Ich bekomme nämlich in letzter Zeit nur Tipps zu solchen Filmen und der Großteil davon waren alles Andere als "Blimsen". ;)
Für mich liesst es sich nämlich wirklich so, dass Du von den typischen aktuellen Blockbuster ausgehst (wusstest Du das der erste Blockbuster überhaupt der weisse Hai war?), und vieles links und rechts ausblendet oder nicht kennst. Prophylaktisch schon mal Entschuldigung falls ich da falsch liege.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 11.09.2018 | 05:00
(wusstest Du das der erste Blockbuster überhaupt der weisse Hai war?)
Jain.
Der Begriff wird seit Der Weiße Hai in der heute üblichen Konnotierung verwendet, bekannt und für sehr erfolgreiche Filme verwendet wurde er schon Ende der 50er für Filme wie Ben Hur & Co.

Also ja, Der Weiße Hai war der erste Blockbuster heutiger Lesart, aber der Begriff wurde gerade von den Filmwerbemachern schon früher benutzt.

Und der tatsächlich "erste" Blockbuster war eine (von vielen) Fliegerbomben, mit denen man einen ganzen Häuserblock plattmachen konnte.  >;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 05:36
Jain.
Der Begriff wird seit Der Weiße Hai in der heute üblichen Konnotierung verwendet, bekannt und für sehr erfolgreiche Filme verwendet wurde er schon Ende der 50er für Filme wie Ben Hur & Co.
Der Begriff "Blockbuster" oder genauer "Summer Blockbuster" hat eine etwas andere Bedeutung (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SummerBlockbuster) als nur "sehr erfolgreicher Film". Da steckt ein komplettes System (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/UsefulNotes/TheBlockbusterAgeOfHollywood) dahinter. :)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 11.09.2018 | 07:11
Der Begriff "Blockbuster" oder genauer "Summer Blockbuster" hat eine etwas andere Bedeutung (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/SummerBlockbuster) als nur "sehr erfolgreicher Film". Da steckt ein komplettes System (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/UsefulNotes/TheBlockbusterAgeOfHollywood) dahinter. :)
Und das widerspricht jetzt meiner Aussage inwiefern? ;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 07:25
Und das widerspricht jetzt meiner Aussage inwiefern? ;D
Wieso bist Du der Meinung, dass ich Dir widerspreche? Ich präzisiere Deine Aussage. ;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 11.09.2018 | 10:39
Ohne Spoiler, weil relevant für den Thread:
Zu Punkt3: Bekommst Du auch Tipps für Filme der letzten 10 Jahre? Ich bekomme nämlich in letzter Zeit nur Tipps zu solchen Filmen und der Großteil davon waren alles Andere als "Blimsen". ;)
Also bei mir sieht es z.B. so aus, dass ich in den letzten ~15 Jahren immer auf dem neuesten Stand bin was aktuelle Filme angeht und mich viel informiere.
Ich gehe regelmäßig ins Kino und das Heimkino wird auch sehr häufig genutzt. Deshalb könnte man behaupten, dass die Tipps für diese Zeitspanne nicht so sehr benötigt werden.
Für alles aus dem letzten Jahrtausend verwende ich dann ebenfalls Listen wie die IMDb 250, um Klassiker zu sehen, Lücken zu stopfen, Unbekanntes zu entdecken.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 11:35
@Exar: Bist Du der gleichen Meinung wie First Orko, dass die Konsistenz innerhalb der Geschichten im Film in den letzten 10 - 20 Jahren abgenommen hat?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 11.09.2018 | 11:57
Ich schaue auch viele Filme abseits von Hollywood, von daher würde ich schon meinen, dass es Ausnahmen gibt.
Aber im Prinzip sehe ich beim größten Teil des Mainstreams durchaus diesen Umstand.
Vom Inhalt, der Konsistenz, den sich stets wiederholenden Mustern, das fällt mir auch abseits von Comicverfilmungen und Co auf.
Ob es an den Autoren, deren Bezahlung, oder an anderen Dingen liegt, ist schwer zu sagen.

Nun könnte man aber sagen, dass ich von älteren Filmen eben hauptsächlich die Filetstücke schaue und beim heutigen Output auch die qualitativ niedrigeren Bereiche abklappere.
Ich würde mich also nicht hinstellen und behaupten, dass mein Eindruck allgemeingültig ist, denn es ist nunmal nur mein Eindruck.

Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 12:33
Ich erinnere mich da als Kind an die 80-er. Ich kann mich da noch teilweise Recht gut an die damaligen Blockbuster erinnern. Da war jede Menge Zeug dabei gewesen an die sich heute zu Recht keiner mehr erinnert.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 11.09.2018 | 13:04
Bei älteren Streifen habe ich aber zumindest seltener das Gefühl, dass da mit inhaltlichen Checklisten gearbeitet wurde.
Das muss rein, das muss rein, oh und hier noch was für die Zielgruppe, usw.
Ob es zusammenpasst, stimmig, oder interessant ist, bleibt sekundär.

Aber wie gesagt, Durchschnittsware des letzten Jahrtausends gucke ich eher selten.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 13:20
Jupp. Check-Listen kenn ich. Was mir da bei neueren Filmen aufgefallen ist: Es werden immer mehr Plots in immer höherer Schlagzahl eingebunden. Also lieber 3 Plots nebeneinander laufen lassen und dafür dann lieber die Laufzeit des Filmes erhöhen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 11.09.2018 | 13:24
Ich persönlich kann die Vorwürfe an Marvel, dass das alles irgendwie Designerfilme mit Liste zum Abhaken wären, ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Die Filme behandeln unterschiedliche Comicfiuren und werden den Vorlagen im Wesentlichen sehr gut gerecht. Wenn einem das nicht passt, sollte man keine Filme schauen, die auf Vorlagen basieren.

Auf der anderen Seite ist es ziemlich anspruchsvoll, bei einer Reihe aus inzwischen ca. 15 Filmen mit Superhelden, die teilweise sehr unterschiedliche Backstories und Powerniveaus haben, eine weitgehend zusammenhängende Story zu gestalten, die ohne allzu große Inkonsistenzen und Facepalm-Momente funktioniert. Man vergleiche das mit Fluch der Karibik, wo tatsächlich sehr gut erkennbar ist, dass die Fortsetzungen nur gedreht wurden, um den Erfolg des Franchise finanziell auszubeuten.

Davon abgesehen fehlt Blockbustern naturgemäß die Subtilität, die ruhigere Filme in Bezug auf Charakterentwicklung, Verklausulierung von Botschaften und versteckter Symbolik liefern können. Die Frage ist dann schon, ob es sinnvoll ist, an Blockbuster entsprechende Maßstäbe anzulegen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 11.09.2018 | 13:40
Ohne Spoiler, weil relevant für den Thread:
Zu Punkt3: Bekommst Du auch Tipps für Filme der letzten 10 Jahre? Ich bekomme nämlich in letzter Zeit nur Tipps zu solchen Filmen und der Großteil davon waren alles Andere als "Blimsen". ;)
Für mich liesst es sich nämlich wirklich so, dass Du von den typischen aktuellen Blockbuster ausgehst (wusstest Du das der erste Blockbuster überhaupt der weisse Hai war?), und vieles links und rechts ausblendet oder nicht kennst. Prophylaktisch schon mal Entschuldigung falls ich da falsch liege.

Nur kurz (hab den Tag über Schulung): Gute Frage, die Antwort ist "Jain". Ich verfolge aktuelle Filme leidlich, immer mal im Wechsel Blockbuster/Programmkino. Da unser Kino scheiße ist und ich nur legal streame, hänge ich üblicherweise 1-2 Jahre hinterher.
Einige meiner Top-Filme der letzten Jahre: Dread, Whiplash, Fury Road, Viktoria, Euphoria... vielleicht beantwort das die Frage  ;)
Aktuelle Tipps hole ich mir übrigens hier aus dem Forum  8)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 13:42
Was mir da gerade einfällt. Ich finde es sehr interessant wie komplett zu Tode gerittene Franchise plötzlich und unerwartet einen hervorragenden Film bekommen und damit dann wiederbelebt werden.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 13:49
Nur kurz (hab den Tag über Schulung): Gute Frage, die Antwort ist "Jain". Ich verfolge aktuelle Filme leidlich, immer mal im Wechsel Blockbuster/Programmkino. Da unser Kino scheiße ist und ich nur legal streame, hänge ich üblicherweise 1-2 Jahre hinterher.
Einige meiner Top-Filme der letzten Jahre: Dread, Whiplash, Fury Road, Viktoria, Euphoria... vielleicht beantwort das die Frage  ;)
Aktuelle Tipps hole ich mir übrigens hier aus dem Forum  8)
Ah. OKI. Dann habe ich das falsch verstanden. Sorry.
Wenn Du Mal ein paar Tipps für teilweise sehr ausgefallene Filme haben willst: Yourmoviesucks hat auf YouTube Top10 -Listen (die gerne Mal 30+ Filme enthalten können) für die Jahre 2009 - 2015 erstellt. Er erstellt erst eine Liste für ein Jahr, wenn er wirklich der Meinung ist ALLE relevanten Filme weltweit gesehen zu haben. Deswegen ist er erst bei 2015. ;)
Ich persönlich kann definitiv nicht mit allen Filmen in der Liste was anfangen, ab es ist eine interessante Liste, um ungewöhnliche Filme kennenzulernen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 11.09.2018 | 14:33
Ich finde es sehr interessant wie komplett zu Tode gerittene Franchise plötzlich und unerwartet einen hervorragenden Film bekommen und damit dann wiederbelebt werden.

Hast du da einige Beispiele?
Mir fällt da auf Anhieb nur eins ein und das war gerade nicht zu Tode geritten, sondern lag lediglich lange brach (Mad Max).
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 14:40
Fast&Furious, Mission Impossible, Rocky, Mad Max würde ich auch dazu zählen. Der dritte Teil war ... Äh ..naja ..
EDIT: Beinahe vergessen James Bond. Die Brosnan-Teile waren jetzt wirklich ein Ritt auf dem toten Gaul...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 11.09.2018 | 15:17
Joah, wie immer vieles Geschmackssache und zu einigen kann ich gerade deswegen nichts sagen, weil ich irgendwann in der Totreitphase abgesprungen bin.

Aber wenn man Rocky sagt, muss man auch Rambo sagen...wobei der nächste das natürlich wieder einbremsen kann ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2018 | 15:19
Mission Impossible,
du meinst due Machwerke mit Tom Cruise sind nicht nur Abscheulichkeiten
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 11.09.2018 | 15:22
du meinst due Machwerke mit Tom Cruise sind nicht nur Abscheulichkeiten
Tatsächlich haben die imho ab Teil 4 eine sehr angenehme Selbstironie und wirken dadurch nicht so verbissen wie Teil 2 und 3.

Da kann man das Kopf-Aus-Action-Kino dann auch wieder genießen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 15:26
Joah, wie immer vieles Geschmackssache und zu einigen kann ich gerade deswegen nichts sagen, weil ich irgendwann in der Totreitphase abgesprungen bin.
Ich war da auch schon abgesprungen, aber als ich dann hörte, dass da dann ein fünfter Teil vieles richtig macht, habe ich mir's dann angeschaut. Ich war positiv überrascht. :)
Zitat
Aber wenn man Rocky sagt, muss man auch Rambo sagen...wobei der nächste das natürlich wieder einbremsen kann ;)
Den neuen Rambo habe ich mir nicht angeschaut. Muss ich wohl nachholen. ;)
Aber dass wir uns richtig verstehen. Ich dachte bei Rocky eher an Creed als an Rocky Balboa
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 15:27
@lichtschwerttaenzer: was der Sashael sagt
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 11.09.2018 | 15:44
M:I 2 und 3 waren zum Vergessen, aber die lange Pause hat der Reihe definitiv gut getan.
Teil 4-6 fand ich allesamt unterhaltsam.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 11.09.2018 | 15:51
Aber dass wir uns richtig verstehen. Ich dachte bei Rocky eher an Creed als an Rocky Balboa

Joah.
Das ist halt auch eine recht besondere Position, weil man sich einerseits auf die lange Geschichte der Reihe beziehen und andererseits völlig andere Töne anschlagen kann.

M:I funktioniert für mich immer noch nicht (wieder - die Reihe endet für mich genau nach der Kletterszene am Anfang von M:I 2)...ist wohl ähnlich wie F&F einfach nicht mein Ding, obwohl ich mir andere selbstironische Actiondinger durchaus anschauen kann - das sind aber tatsächlich Ausnahmefälle.
Handwerklich gute Action geht auch ohne Selbstironie und das ist mir dann unterm Strich doch deutlich lieber.


Am Meisten ärgert mich die Bond-Reihe - ich finde Craig als Bond großartig und die Filme als Ganzes erschreckend schlecht (bis auf Casino Royale).
Gerade mit Craig hätte man sich zwischen dem alten Bond-Stil und den ganzen halbgaren Bourne-Klonen (zu denen auch ein Teil der Bourne-Filme selbst zählt ;D) durchaus eine neue, eigene Nische erschließen können, aber nach Casino Royale hat man diese Richtung mMn völlig verloren.
 
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 16:01
Joah.
Das ist halt auch eine recht besondere Position, weil man sich einerseits auf die lange Geschichte der Reihe beziehen und andererseits völlig andere Töne anschlagen kann.
So völlig andere Töne fand ich Creed im Vergleich zum originalen Rocky gar nicht. Da sind dann schon ein paar Parallelen drin.
Zitat
M:I funktioniert für mich immer noch nicht (wieder - die Reihe endet für mich genau nach der Kletterszene am Anfang von M:I 2)...ist wohl ähnlich wie F&F einfach nicht mein Ding, obwohl ich mir andere selbstironische Actiondinger durchaus anschauen kann - das sind aber tatsächlich Ausnahmefälle.
Handwerklich gute Action geht auch ohne Selbstironie und das ist mir dann unterm Strich doch deutlich lieber.
Wäre ja auch langweilig wenn alle den gleichen Geschmack hätten. ;)
Zitat
Am Meisten ärgert mich die Bond-Reihe - ich finde Craig als Bond großartig und die Filme als Ganzes erschreckend schlecht (bis auf Casino Royale).
Gerade mit Craig hätte man sich zwischen dem alten Bond-Stil und den ganzen halbgaren Bourne-Klonen (zu denen auch ein Teil der Bourne-Filme selbst zählt ;D) durchaus eine neue, eigene Nische erschließen können, aber nach Casino Royale hat man diese Richtung mMn völlig verloren.
Jupp. Casino Royale war DER Ausreißer.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 11.09.2018 | 16:02
einfach nicht mein Ding, obwohl ich mir andere selbstironische Actiondinger durchaus anschauen kann - das sind aber tatsächlich Ausnahmefälle.

Wie sieht es bei anderen Agentenfilmen mit viel Humor aus?
Codename Uncle, OSS 117, Spione wie wir, Austin Powers und solche Geschichten?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 11.09.2018 | 16:35
EDIT: Beinahe vergessen James Bond. Die Brosnan-Teile waren jetzt wirklich ein Ritt auf dem toten Gaul...

Finanziell sicher nicht. Da waren die Brosnan-Bonds sehr erfolgreich.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.09.2018 | 16:47
Mich hat das Machwerk verloren als sie Phelps zum Verräter machten.
Es gibt nur einen Bourne Film, den mit Richard Chamberlain und Jaclyn Smith
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 11.09.2018 | 17:02
Finanziell sicher nicht. Da waren die Brosnan-Bonds sehr erfolgreich.

Kommerzieller Erfolg ist für mich in beide Richtungen kein brauchbarer Anhaltspunkt, ob mir ein Film taugt oder nicht.
Der Fluch des "exotischen" Geschmacks... :P

Wie sieht es bei anderen Agentenfilmen mit viel Humor aus?
Codename Uncle, OSS 117, Spione wie wir, Austin Powers und solche Geschichten?

Geht mehrheitlich gar nicht.
Top Secret! (1984), True Lies und R.E.D. sind da die Ausnahmen, wobei ich gerade bei Top Secret! überhaupt nicht begründen kann, warum mir dieser Scheiß gefällt und so vieles andere nicht, das in die gleiche Kerbe schlägt. 
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 17:12
Finanziell sicher nicht. Da waren die Brosnan-Bonds sehr erfolgreich.
Klar. Das sind viele tot gerittene Franchises.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Scurlock am 11.09.2018 | 17:50
Ich weiß nicht. Ich würde behaupten, so ziemlich jeden relevanten (westlichen) Actionfilm seit den 80ern bis heute gesehen zu haben. Einen qualitativen Abstieg hinsichtlich Handwerk oder Inhalt kann ich generell nicht erkennen. Gerade viele Klassiker der 80er/90er sind auf narrativer und natürlich auch auf handwerklicher Ebene meist schlecht gealtert, von fehlender Logik ganz zu schweigen. Die Dialoge und Actionsequenzen in Filmen wie Phantomcommando, Punisher oder auch Highlander sind gewöhnungsbedürftig bis ziemlich komisch.
Gerade in den 90ern haben Filme wie The Rock, Con Air oder die John Woo Streifen das damalige Actionkino definiert. Anschauen kann ich die Filme heute nicht mehr wirklich. Selbst T2 hat doch mit dem Alter sehr gelitten und auch The Matrix ist für mich aufgrund der nicht mehr ganz aktuellen Technik bei weitem nicht mehr so herausragend wie damals. Das Fünfte Element beispielsweise ist nach heutigen Maßstäben echt übel, wie ich finde.
Filme wie Aliens, Heat oder Point Break sind da eher Ausnahme als Regel.
Und gleiches gilt auch heute noch. Viele Action-Filme heute sind nicht schlechter oder besser. Sie haben in der Regel bessere Effekte und zugegeben häufig zu komplizierte oder zumindest zu viele Plots. Aber das wird sich wohl wieder geben. Die shaky Cam der 2000er ist ja zum Glück auch nicht mehr so envogue.
Am Ende werden immer wieder Streifen aus der Masse hervorstechen und so irgendwann auch zum Klassiker. Da unterscheidet sich dieses Jahrzehnt nicht viel von den anderen Jahrzehnten.     
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 11.09.2018 | 18:07
Klar. Das sind viele tot gerittene Franchises.

So lange es Geld abwirft, ist es nicht tot. Davon abgesehen gilt die Aneinanderreihung von Plotholes inklusive Lesbenvergewaltigungsumpolung, die sich Goldfinger nennt, als bester Bond aller Zeiten und absoluter Klassiker, was zeigt, dass man im Bedarfsfall auch früher schon über beliebig große Inkonsistenzen hinweg schauen konnte und auch heute noch keine Berührungsängste mit einer emotional tephlonbeschichteten Sex- und Killermaschine hat, die von jedweder Selbstironie Moore'scher oder Brosnan'scher Art komplett befreit ist und für eine liberale Gesellschaft quasi das Anti-Rollenmodell eines Mannes darstellt. Ich habe die anderen Connery-Bonds nicht so präsent, aber ich vermute stark, dass es da nicht besser aussieht.

Ich sehe die Sache mit den Actionfilmen ansonsten auch wie Scurlock. Da ist viel nostalgische Verklärung bei, weil wir den Kram in den 80ern mit 15 gesehen haben, die Actionfilme von heute aber mit 45. Viele Actionfilme haben Klassikerstatus, weil man bei ihnen bereit ist, aufgrund der gut dargestellten Action und der coolen Sprüche Defizite in Sachen Plot und Charaktere in Kauf zu nehmen, während man Neuerscheinungen genau dieses vorwirft. Filme, die praktisch alles richtig machen, gibt es heute wie damals, aber sie sind und bleiben rar.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 11.09.2018 | 18:39
So lange es Geld abwirft, ist es nicht tot.
Hat nichts mit "tot reiten" oder "zu Tode reiten" (als Redensart) zu tun.

Beim Rest sehe ich jetzt keine Verbindung zu meinem Posting. Ich bin aber beim Großteil Deines Postings bei Dir.

EDIT:
Nur eine Sache. Birth of a Nation, also der ganz alte Film ist extrem rassistisch, aber wird dennoch als cinematische Meisterleistung seiner Zeit angesehen (im Gegensatz zu den ganzen Nazifilmen). Nicht dass ich irgendwelche Filme entschuldigen will. Ich will nur darauf hinweisen, dass handwerklich gute oder hervorragende Filme fragwürdige Inhalte transportieren können.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 11.09.2018 | 19:17
@Scurlock:

Na ja, Phantom-Kommando und der Lundgren-Punisher waren damals schon schlecht.

Aber gerade T2 und das Fünfte Element haben sich mMn hervorragend gehalten - gut, bleibt Geschmackssache.


Viele Actionfilme haben Klassikerstatus, weil man bei ihnen bereit ist, aufgrund der gut dargestellten Action und der coolen Sprüche Defizite in Sachen Plot und Charaktere in Kauf zu nehmen, während man Neuerscheinungen genau dieses vorwirft.


Das kann man eben auch gut oder schlecht machen (und oft liegt es an absoluten Kleinigkeiten in Atmosphäre und sonstiger Umsetzung) - John Wick oder The Raid sind in der Hinsicht ja eher eine echte Rückkehr zu den Wurzeln als "nur" Hommage.


Gut, mehrheitlich sind die "neueren" (in Anführungszeichen wegen dem auch nicht mehr ganz frischen Heat...) Filme in der Richtung, die mir richtig gut gefallen, anders aufgezogen.
Die hätten mir noch ein paar Jahre vorher wohl auch schon besser gefallen, nur hat die da eben keiner gemacht ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 11.09.2018 | 19:33
Birth of a Nation, also der ganz alte Film ist extrem rassistisch, aber wird dennoch als cinematische Meisterleistung seiner Zeit angesehen (im Gegensatz zu den ganzen Nazifilmen). Nicht dass ich irgendwelche Filme entschuldigen will. Ich will nur darauf hinweisen, dass handwerklich gute oder hervorragende Filme fragwürdige Inhalte transportieren können.

Das steht meines Erachtens auch außer Frage. Diverse perfide Nazi-Propagandafilme sind da auf ihre Weise auch Meisterwerke, wobei das originellerweise eher die sind, die nicht auf dem Index stehen, weil sie subtil arbeiten und nicht mit dem Vorschlaghammer (Der alte und der junge König oder Robert Koch Bekämpfer des Todes, Quax der Bruchpilot beispielsweise).

Das funktioniert aber natürlich auch in Hollywood. Die Schlussrede der Queen im Piratenfilm-Klassiker Der Herr der sieben Meere diente dazu, der US-Bevölkerung die Umstellung der Wirtschaft auf Tiefenrüstung zu vermitteln. Da dürfte es aus der Ära auch tonnenweise Beispiele geben.


Das kann man eben auch gut oder schlecht machen (und oft liegt es an absoluten Kleinigkeiten in Atmosphäre und sonstiger Umsetzung) -

Was gut oder schlecht ist, dürfte allerdings vor allem im Auge des Betrachters liegen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Kurna am 11.09.2018 | 22:45
Was Inspiration für ältere Filme angeht, mag ich Bücher wie das Western-Lexikon von Joe Hembus oder das Lexikon des Science-Fiction Films von Hahn und Jansen. Auch die Grundlagen des populären Films von Georg Seeßlen zu einzelnen Filmgenres mag ich.
Die Bücher (zumindest die Ausgaben, die ich habe) sind alle nicht mehr ganz neu, aber das stört mich nicht. Es geht mir ja um die älteren Sachen. Und was an neueren Sachen so rauskommt ist, bekomme ich auch so mit. :)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Pyromancer am 11.09.2018 | 23:21
Nur eine Sache. Birth of a Nation, also der ganz alte Film ist extrem rassistisch, aber wird dennoch als cinematische Meisterleistung seiner Zeit angesehen (im Gegensatz zu den ganzen Nazifilmen).
Zählen die Riefenstahl-Sachen bei dir nicht als "Nazifilme"?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 05:44
Zählen die Riefenstahl-Sachen bei dir nicht als "Nazifilme"?
Hast Du die Riefenstahl-Sachen schon mal komplett gesehen?

EDIT: Fast vergessen. Wenn Du als Beispiel Triumph des Willens mal komplett sehen willst, dann geh nach YouTube. Dort ist er aktuell als kompletter Film auffindbar.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Mithras am 12.09.2018 | 08:51
Jetzt mal nicht auf die 30er und 40er Jahre Filme aus Deutschland bezogen, die muss ich nicht gesehen haben, aber: wo bekommt man denn bitte problemlos alte Filme (z. Bsp. 50er bis 70er Jahre, z. T. sogar 80er Jahre) zu sehen? Ohne was zu bezahlen. Läuft doch nirgends im TV! Versuch mal solche Klassiker aktuell zu gucken wie "The Presidents Men/Die Unbestechlichen" von 1976 oder "Der Rote Korsar" von 1961. Keine Chance, wird nicht gezeigt! Ich habe diese Woche mal danach gesucht, gibt es nur als DVD, sosnt nicht. Da ist doch keine Meinungsbildung mehr möglich über Filme jeneits von Transformers, Marvel und Fast & Furios im Fernsehen! Von den Filmen aus dem Hollywood der 20er und 30er gar nicht mehr zu reden, wie Buster Keaton, warum wird sowas nicht gezeigt?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 10:07
Der rote Korsar lief 2016 auf Arte.
Die Unbestechlichen kam im Februar diesen Jahres auf Kabel1.
Das Problem insgesamt mit dem Fernsehen ist, dass es sehr schwer ist ganz bestimmte Filme im Fernsehen abzupassen. Ich bekomme da regelmäßig erst im Nachhinein mit, dass ein Film im Fernsehen gelaufen ist.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 12.09.2018 | 10:11
Jetzt mal nicht auf die 30er und 40er Jahre Filme aus Deutschland bezogen, die muss ich nicht gesehen haben, aber: wo bekommt man denn bitte problemlos alte Filme (z. Bsp. 50er bis 70er Jahre, z. T. sogar 80er Jahre) zu sehen? Ohne was zu bezahlen. Läuft doch nirgends im TV! Versuch mal solche Klassiker aktuell zu gucken wie "The Presidents Men/Die Unbestechlichen" von 1976 oder "Der Rote Korsar" von 1961. Keine Chance, wird nicht gezeigt! Ich habe diese Woche mal danach gesucht, gibt es nur als DVD, sosnt nicht. Da ist doch keine Meinungsbildung mehr möglich über Filme jeneits von Transformers, Marvel und Fast & Furios im Fernsehen! Von den Filmen aus dem Hollywood der 20er und 30er gar nicht mehr zu reden, wie Buster Keaton, warum wird sowas nicht gezeigt?

Also... das ist teilweise ein Problem, ja. Da ich für frühere Urheberrechtsverletzungen teuer bezahlt habe und man sich mittlerweile auch beim reinen Download über Streamingportale strafbar macht bin ich auf legale Quellen angewiesen.
Amazon Prime ist da üblicherweise meine erste Anlaufstelle. Der Rote Korsar (https://www.amazon.de/Rote-Korsar-Burt-Lancaster/dp/B01DOMMX6Y/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1536738883&sr=8-1&keywords=der+rote+korsar) gibt's da zum Beispiel zu leihen. 3€ ist für das Alter natürlich... dreist. Aber eine nachgewiesene Copyrightverletzung ist immer noch teuerer, als 400 Filme zu leihen...

Andererseits werden Filme nach 50 Jahren  (https://www.urheberrecht.de/dauer/) "gemeinfrei", wobei die vage Vermutung habe, dass es da auch wieder so viele Ausnahmen gibt, dass man da durch ein Minenfeld geht...  :-\
Nichtsdestotrotz gibt es einige Filme komplett auf YT oder Vimeo. Und es gibt https://www.watchbox.de/ ,wobei ich nicht sicher bin, wie (a) legal das ist und (b) ob das wirklich kostenlos bleibt. Vielleicht hat da jnd Erfahrungen..?
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Jiba am 12.09.2018 | 10:41
Ich habe das Glück, dass die Rheinische Landesbibliothek bei mir um die Ecke ist. Der Mitgliedsausweis ist da kostenlos. Und die haben eine große Sammlung an Klassikern und Arthouse-Filmen. Auch kostenlos ausleihbar.

Leider aber DVD, und da ich meistens nur im Zug dazu komme, mir meinen Kram anzusehen, mitunter keine Alternative.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 12.09.2018 | 10:44
Jetzt mal nicht auf die 30er und 40er Jahre Filme aus Deutschland bezogen, die muss ich nicht gesehen haben, aber: wo bekommt man denn bitte problemlos alte Filme (z. Bsp. 50er bis 70er Jahre, z. T. sogar 80er Jahre) zu sehen?
Saturn, Amazon
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 12.09.2018 | 10:51
Zugegebenermaßen schaue ich kein Fernsehen, und Film gucken mit Werbepausen, die einem auf den meisten Sendern aufgezwungen werden, geht grundsätzlich garnicht. Die Klassiker gibt es auf DVD allerdings oft für Preise, bei denen eine Leihe sich im Grunde genommen kaum noch lohnt, weil man die immer noch für einen Euro weniger im Bekanntenkreis weitergeben kann, und die wieder für einen Euro weniger etc.

Andere Optionen, die Kosten zu senken, sind gemeinschaftsfinanzierte Filmabende.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 12.09.2018 | 10:52
Ich habe das Glück, dass die Rheinische Landesbibliothek bei mir um die Ecke ist. Der Mitgliedsausweis ist da kostenlos. Und die haben eine große Sammlung an Klassikern und Arthouse-Filmen. Auch kostenlos ausleihbar.

Ah ja hatte ich vergessen -  unsere Stadtbücherei hat auch einen guten Fundus mit allerlei Klassikern!
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Mithras am 12.09.2018 | 14:08
Ich seh schon, ich bin mal wieder ne Ausnahme weil ich in nem Kaff wohne mit lauter Käffern drum rum. Die Jahresgebühr der Stadtbibliothek (mit wenig DVDs oder CDs) und einem stark bereinigten Sortiment nach Umzug und Umbau beträgt 20,- € im Jahr! Wo zahlt man denn bitte KEINE Gebühr? Ausserdem sind die meisten Sachen dauernd Monatelang verliehen! Und ich sehe es nicht ein Geld für die alten Filme auszugeben, nur die im Fernsehen abzupassen ist tatsächlich schwierig. Überlegt mal wann die auf welchem Sender gezeigt werden zu was für ner Uhrzeit. Und dann liefen die das letzte mal vor Monaten oder Jahren! Letzten Endes hatte ich mal meine halbe Mangasammlung an älteren Manga der Stadtbibliothek geschenkt und dafür folgenden Kommentar einer Mitarbeiterin dort bekommen, ungelogen: “Jetzt haben wir es schon nötig Spenden anzunehmen!” Die bekommen keinen Cent mehr von mir!
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Scurlock am 12.09.2018 | 15:56
@Scurlock:

Na ja, Phantom-Kommando und der Lundgren-Punisher waren damals schon schlecht.

Aber gerade T2 und das Fünfte Element haben sich mMn hervorragend gehalten - gut, bleibt Geschmackssache.

"Phantom-Kommando" und auch "Punisher" waren die durchschnittlichen Actioner der damaligen Zeit. Und ersterer wird von Genre-Fans nach wie vor gefeiert, ob zu recht, sei mal dahingestellt. In diesem Stile gab es Dutzende Streifen von Stallone ("Tango&Cash", "City Cobra) oder Schwarzenegger ("Red Heat"). Meist Buddy-Movies mit damals vermeintlich coolen Onelinern.
Die wirklich guten Action-Filme sind auch aus den 80ern sehr rar gesät, ich zähle da mal die "Die Hard"- Reihe und "Aliens" dazu. Aber sonst?
Ja, Filme wie "Heat" (mittlerweile auch schon 23 Jahre alt), "No country for old men" oder auch "Sicario" haben das Action-Kino bereichert. Aber im gewissen Sinne gab es diese Art von Film auch zuvor, wenn auch nicht mit einer vergleichbaren Wucht inszeniert. Da würde ich aus den 80ern Filme wie "Jahr des Drachen", "Untouchables" oder "Scarface" als vergleichbare Referenzen heranziehen.  Noch weiter zurück, würde ich da die Steve McQueen Klassiker "Bullit" und "Getaway" nennen.

Was "T2" oder auch "Das fünfte Element" angeht, sind sicherlich die Geschmäcker verschieden. Aber beim letzteren sind mir persönlich insbesondere die vielen Close-Ups, die Dialoge und auch das mangelhafte Timing bei den Actionsequenzen negativ aufgefallen. Insofern würde mich einfach interessieren, was "Das fünfte Element" in Deinen Augen besser macht als andere Actionfilme.
 
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 16:21
Zählst Du "Untouchables" zu Action-Filmen? Hätte ich zumindest auf Anhieb nicht genannt.

Ist wahrscheinlich schwierig, eine genaue Grenze zu ziehen. Was hatte man denn in den 80ern noch? Robocop fällt mir ein, T1, Predator(Action-Film?), Beverly Hills Cop, 48 Stunden, die frühen Seagals.
Predator, 48 Stunden und Beverly Hills Cop (aus Nostalgie) kann ich noch gut gucken, Rest eher weniger.

Zum Thema alte Filme gucken:
Mein Schwager hatt sich vor zig Jahren bei einem DVD-Verleih-Versand angemeldet. Sie schicken ihm DVDs zu, er schickt sie nach dem Schauen zurück.

Normalerweise nicht mehr zeitgemäß, aber die haben wohl auch jede Menge der alten Sachen. Ich habe ja zumindest meine Edgar Wallace-Boxen.  ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 12.09.2018 | 16:37
Ist wahrscheinlich schwierig, eine genaue Grenze zu ziehen. Was hatte man denn in den 80ern noch?

Auf jeden Fall hatten wir genug Schwarzenegger-Filme (https://www.imdb.com/list/ls055933986/)  bis in die 90er :o ;D
Schon hart, wenn man das so geballt sieht...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 16:38
Auf jeden Fall hatten wir genug Schwarzenegger-Filme (https://www.imdb.com/list/ls055933986/)  bis in die 90er :o ;D
Schon hart, wenn man das so geballt sieht...
Und ich habe sie alle gesehen.  ^-^
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 16:52
Mal kurz zurück zum Problem mit der Verfügbarkeit von älteren Filmen. Es gibt da einen Streaminganbieter mit Namen Mubi. Der hat immer genau 30 Filme im Angebot. Jeden Tag kommt ein Film dazu und dafür fliegt dann ein Film dafür raus. Dabei ist die Auswahl der Filme nicht auf eine bestimmte Zeit fokussiert (momentan sind z.b. Cocktail für eine Leiche, Aguirre und Slumdog Millionär im Angebot).
Ich schleiche selber schon ne Weile um den Dienst rum. Noch bin ich aber am Überlegen, ob ich die 9 Euro pro Monat zahlen will...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Scurlock am 12.09.2018 | 16:54
Zählst Du "Untouchables" zu Action-Filmen? Hätte ich zumindest auf Anhieb nicht genannt.

Ist wahrscheinlich schwierig, eine genaue Grenze zu ziehen. Was hatte man denn in den 80ern noch? Robocop fällt mir ein, T1, Predator(Action-Film?), Beverly Hills Cop, 48 Stunden, die frühen Seagals.
Predator, 48 Stunden und Berverly Hills Cop (aus Nostalgie) kann ich noch gut gucken, Rest eher weniger.

"Sicario", "The International" und auch "Heat" wurden als Referenzen genannt. Und auch wenn dies keine Action-Streifen im klassischen Sinne sind, gelten einzelne Elemente/Sequenzen dieser Filme als Meilensteine des Action-Kinos und sind insbesondere mit Blick auf "Heat" noch immer stilbildend. Das gleiche galt aber auch für "Untouchables", die "Treppensequenz" war lange Zeit ein Sinnbild für gut gemachtes Actionkino. Interessanterweise war diese Szene eine Hommage an den Klassiker "Panzerkreuzer Potemkin".

In den 80er wurden reihenweise Actionstreifen produziert und mehr oder weniger Action-Ikonen geboren.  Chuck Norris, Michael Dudikoff, Jean-Claude Van Damme, Steven Seagal, Dolph Lundgren sind alles Stars der 80er. Die wenigsten von ihnen sind noch erfolgreich und die damals schon mittelmäßigen Filme nach heutigen Maßstäben kaum noch nüchtern zu ertragen. Und ja, ich habe gefühlt so ziemlich alle gesehen...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 16:58
Zitat
Das gleiche galt aber auch für "Untouchables", die "Treppensequenz" war lange Zeit ein Sinnbild für gut gemachtes Actionkino. Interessanterweise war diese Szene eine Hommage an den Klassiker "Panzerkreuzer Potemkin".
SPON hatte da letztens eine schöne Bilderserie zu, deshalb wusste ich das.

Ist richtig, wenn man die anderen Filme nennt, passt auch "Untouchables". Und zu den anderen: Ob ich alle gesehen habe, weiss ich nicht. Aber viele...manchmal ist beginnende Altersvergesslichkeit durchaus ein Segen.  ::)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Sashael am 12.09.2018 | 17:02
Und ich habe sie alle gesehen.  ^-^
Also die Schwarzeneggerfilme aus dieser Liste habe ich tatsächlich alle gesehen. Bei Stallone fehlen mir so einige. ;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 17:05
Also die Schwarzeneggerfilme aus dieser Liste habe ich tatsächlich alle gesehen. Bei Stallone fehlen mir so einige. ;D
Ich fürchte, bei mir auch nicht so viele...

Hier btw. der Artikel zu geklauten Filmszenen: http://www.spiegel.de/einestages/geklaute-filmszenen-a-947325.html (http://www.spiegel.de/einestages/geklaute-filmszenen-a-947325.html)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 17:06
Die Liste ist... äh... komisch...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 12.09.2018 | 17:07
Michael Dudikoff-Filme als mittelmäßig zu bezeichnen, ist schon verquer  :o. Van Damme war in den 80ern schwerpunktmäßig Nebendarsteller und Seagal noch nicht wirklich aktiv.

Lethal Weapon wurde bis dato noch nicht genannt. Die Filme genügten immerhin gewissen Mindeststandards. Außerdem gab es natürlich auch damals schon Superman- und Spiderman-Verfilmungen, und der erste Burton-Batman war 89.

Die Anzahl der tatsächlichen Actionfilm-Klassiker von herausragender Qualität aus den 80ern dürfte maximal im sehr niedrigen zweistelligen Bereich liegen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 12.09.2018 | 17:08
Insofern würde mich einfach interessieren, was "Das fünfte Element" in Deinen Augen besser macht als andere Actionfilme.

In Sachen Action war der auch damals nicht besonderes, nur im Gesamtbild funktioniert der für mich nach wie vor.


Die Anzahl der tatsächlichen Actionfilm-Klassiker von herausragender Qualität aus den 80ern dürfte maximal im sehr niedrigen zweistelligen Bereich liegen.

Also so wie für jedes beliebige Jahrzehnt... :)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 17:12
Also so wie für jedes beliebige Jahrzehnt... :)
Genau das war sein Punkt. 8)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 12.09.2018 | 17:15
Wäre jetzt die Frage nach harten Zahlen hinsichtlich des jeweiligen Anteils, sprich ob in den letzten Jahren viel mehr produziert wird als früher.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Scurlock am 12.09.2018 | 17:17
Michael Dudikoff-Filme als mittelmäßig zu bezeichnen, ist schon verquer  :o. Van Damme war in den 80ern schwerpunktmäßig Nebendarsteller und Seagal noch nicht wirklich aktiv.

Lethal Weapon wurde bis dato noch nicht genannt. Die Filme genügten immerhin gewissen Mindeststandards. Außerdem gab es natürlich auch damals schon Superman- und Spiderman-Verfilmungen, und der erste Burton-Batman war 89.

Die Anzahl der tatsächlichen Actionfilm-Klassiker von herausragender Qualität aus den 80ern dürfte maximal im sehr niedrigen zweistelligen Bereich liegen.
Dudikoffs Night Hunter und auch American Fighter werden bei IMDB mit 5.9 bzw. 5.4 geführt. Sicher keine Meisterwerke, aber hinsichtlich der Produktionsjahre durchaus mittelmäßige Actioner. Van Damme ist tatsächlich erst zum Ende der 80er in die Riege der Kinodarsteller aufgestiegen. Gleiches gilt für Seagal. Mit "Nico" (1988) wurde er als neuer großer Actionstar gehandelt, und dann mit "Alarmstufe Rot" (1992) gelang ihm der Durchbruch. Naja, der Ruhm war dann ja von kurzer Dauer...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 17:22
Zitat
Naja, der Ruhm war dann ja von kurzer Dauer...
Geht so, jedenfalls wenn ich daran denke, wie oft seine Filme damals in der Videothek nachgefragt wurden. "Deadly Revenge" war quasi permanent ausgeliehen zu der Zeit.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 12.09.2018 | 17:25
Da haben sich zwei Leute abgewechselt...  ;D
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Rhylthar am 12.09.2018 | 17:27
Da haben sich zwei Leute abgewechselt...  ;D
Leider(?) nicht. Solche Art von Filmen lief allgemein gut und ich will das auch gar nicht schlecht reden. Ich habe "Operation: Broken Arrow" im Kino gesehen und hatte einen sehr unterhaltsamen Abend. Manchmal passt auch sowas.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: 6 am 12.09.2018 | 17:31
Wäre jetzt die Frage nach harten Zahlen hinsichtlich des jeweiligen Anteils, sprich ob in den letzten Jahren viel mehr produziert wird als früher.
Laut boxoffice-Mojo gab es einen Anstieg von 450 auf 750 Filme. Allerdings werden da immer mehr nichtamerikanische Filme aufgelistet, weil dadurch, dass der amerikanische Markt immer weniger relevant wird, nichtamerikanische Filme plötzlich in der Relevanz steigen.
Vergleichsgruppe ist also ähnlich gross. Ausser wir zählen jetzt die Bollywood-Actionfilme. ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 12.09.2018 | 19:13
Genau das war sein Punkt. 8)

Da das Genre nicht eindeutig umrissen ist, Action elementarer Bestandteil der meisten Fantasy- und Abenteuerstreifen sowie Space Operas ist, und ich da eher liberal bei der Anwendung der Definition bin, sehe ich die nachfolgenden Jahrzehnte da eher im Vorteil. Ich bin mir absolut sicher, dass das Ansehen der 80er-Actionfilme in großem Maß auf Verklärung zurückzuführen ist. Ich fand damals auch viele Streifen toll, die ich heute nicht anschauen würde, wenn man mir Geld böte.

Ob die Filme damals nun im Mittel konsistenter waren, will ich nicht beurteilen. Ich vermute aber allein schon mit dem Blick auf die Anfänge des Genres mit James Bond, dass da schon immer wenig Fokus drauf gelegt wurde.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 12.09.2018 | 19:50
Ausser wir zählen jetzt die Bollywood-Actionfilme. ;)

Zumindest ich zähle die bestimmt nicht ;D


Ob die Filme damals nun im Mittel konsistenter waren, will ich nicht beurteilen. Ich vermute aber allein schon mit dem Blick auf die Anfänge des Genres mit James Bond, dass da schon immer wenig Fokus drauf gelegt wurde.

Die Bond-Reihe hatte mMn als einzigen Vorteil auf ihrer Seite, dass es anfangs gar keine richtige Konkurrenz gab.
Ab den 80ern konnte man im Actionsektor über die Reihe nur noch schmunzeln und einzig kulturelle Massenträgheit hat sie über die 90er gerettet.


Und ich weiß immer noch nicht, ob Konsistenz der richtige Begriff ist.
Jedenfalls: Damals konnte ein blöder Actionfilm sorglos ein blöder Actionfilm sein und sich einfach auf das Wesentliche konzentrieren, wo man heute entweder vor Selbstironie triefen "muss" oder irgendein beklopptes Feigenblatt hinlegt, das entgegen seiner Zweckbestimmung überhaupt erst klar macht, wie bescheuert das Ganze ist*. Oder man geht direkt her und sagt: ist ja eh alles egal, Hauptsache fette Action - was auch wieder nur in wenigen Ausnahmefällen wirklich funktioniert.

Das machen nur noch die wenigsten modernen Actionfilme richtig, indem sie es einfach nicht thematisieren und die stellen dann auch mit Masse die neuen Actionfilme, die mir richtig gut gefallen - auch wenn da natürlich noch ein bisschen was anderes stimmen muss.


*Aktuelles Beispiel: Predator.
Da hat der alte einfach ein menschenjagendes Alien postuliert und fertig.
Der jetzt gerade anlaufende Film "muss" dagegen eine Evolutionsbiologin beinhalten ::)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Kurna am 12.09.2018 | 20:30
In den 80ern hatten wir auch Indiana Jones, die mE zumindest optisch recht gut gealtert sind. Ich hatte z.B. vor ca. 2 Jahren in kurzer Reihefolge erst die IndyBox mit den ersten drei Filmen geschaut und dann Terminator 2. Ich fand letzteren von der Optik her deutlich schwächer.

Ansonsten schaue ich Filme nur noch selten im Fernsehen. Wenn, dann am ehesten auf Arte oder Tele5, um in was Ungewöhnliches reinzuschnuppern. Tele5 hatte zum Beispiel vor kurzem zu irgendeinem runden Geburtstag (oder Todestag?) von Ingmar
Bergmann ein Special: Samstags abends, 3 von seinen Klassikern am Stück, und das auch noch ohne Werbung!

(Ansonsten ist Tele5 aber eher meine Inspiration für B-Movies und Asienfilme. Doomsday z.B. habe ich mir die DVD geholt, nachdem
ich ihn dort gesehen hatte.)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Scurlock am 12.09.2018 | 21:22
Und ich weiß immer noch nicht, ob Konsistenz der richtige Begriff ist.
Jedenfalls: Damals konnte ein blöder Actionfilm sorglos ein blöder Actionfilm sein und sich einfach auf das Wesentliche konzentrieren, wo man heute entweder vor Selbstironie triefen "muss" oder irgendein beklopptes Feigenblatt hinlegt, das entgegen seiner Zweckbestimmung überhaupt erst klar macht, wie bescheuert das Ganze ist*. Oder man geht direkt her und sagt: ist ja eh alles egal, Hauptsache fette Action - was auch wieder nur in wenigen Ausnahmefällen wirklich funktioniert.

Das machen nur noch die wenigsten modernen Actionfilme richtig, indem sie es einfach nicht thematisieren und die stellen dann auch mit Masse die neuen Actionfilme, die mir richtig gut gefallen - auch wenn da natürlich noch ein bisschen was anderes stimmen muss.
Ich weiß, was Du meinst. Ich glaube das Problem ist tatsächlich in vielen Genrefilmen der letzten Jahre zu finden. Gerade wenn man das Alien-Franchise betrachtet oder auch die Star Wars Reihe, war es die Entzauberung der Mythen, die viel von der ursprünglichen Faszination kaputt gemacht haben. Das Toterklären von etwas, was man eher nicht erklären sollte.

Und ja, mittlerweile scheint aber auch ein Umdenken stattzufinden. Denn ich kann zumindest eine Handvoll Filme benennen, die eben die erzählerische Einfachheit (wieder-)entdecken und sich auf die Action konzentrieren. "John Wick" und "Raid" wurden ja bereits genannt. Persönlich würde ich noch "Dredd", "The Purge: Anarchy", mit Abstrichen "Atomic Blonde" und gerade aktuell "Upgrade" nennen. MMn alles gelungene Genrefilme der letzten Zeit und in der Summe deutlich mehr als die Actionproduktionen der vorangegangenen Jahre. Für mich ist das ein Indiz, dass sich im Genrekino doch einiges bewegt und das positiv.

*Aktuelles Beispiel: Predator.
Da hat der alte einfach ein menschenjagendes Alien postuliert und fertig.
Der jetzt gerade anlaufende Film "muss" dagegen eine Evolutionsbiologin beinhalten ::)
Soweit ich gelesen habe, ist das Problem vom neuen Predator aber hier viel eher, dass er nicht düster genug inszeniert ist und sich zu wenig ernst nimmt. Die Bedrohung der Predators wird so bagatellisiert. Persönlich habe ich "Predators", also den vorletzten der Reihe, als durchaus gelungen empfunden. Eben weil es an Erklärung fehlte und der Film mittendrin einsetzt.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Crimson King am 13.09.2018 | 16:37
Die Bond-Reihe hatte mMn als einzigen Vorteil auf ihrer Seite, dass es anfangs gar keine richtige Konkurrenz gab.
Ab den 80ern konnte man im Actionsektor über die Reihe nur noch schmunzeln

Du solltest deine eigenen Qualitätsvorstellungen nicht verallgemeinern. Goldeneye und Die Welt ist nicht genug finde ich z.B sehr gelungen. Generell ist Brosnan aus meiner Sicht eine sehr gute Wahl als Bond-Darsteller und nach meinem Empfinden waren die Filme bei aller Selbstironie ernster und mehr down to earth als die Moore-Bonds und auch mehr down to earth als die Connery-Bonds ab Goldfinger.

Am Ende läuft es eben auf persönlichen Geschmack hinaus. Ein Actionfilm kann handwerklich noch so perfekt gemacht sein, er ist immer noch ein Unterhaltungsmedium. Und diese Funktion übe n beispielsweise die Marvel-Streifen bei mir sehr gut aus.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 13.09.2018 | 17:34
Mehr als "mMn" dranschreiben kann ich doch nicht wtf?

Die Brosnan-Bonds plus der neue Casino Royale sind übrigens die einzigen, die ich mir freiwillig angucke (von denen ist der erste von 1995, also nach oder zum Ende der Hochphase der "klassischen" Actionfilme der 80er und 90er).
Und ja, gerade das ist mein Problem mit der Bond-Reihe: Erst die "moderne" Selbstironie der Brosnan-Bonds funktioniert einigermaßen, alles vorher ist mir im negativen Sinne viel zu "campy".
Die ganze Bond-Reihe hatte so gesehen gar keine richtig "normale" Phase wie das restliche Actiongenre, in der sie sich selbst in irgendeiner Form ernst genommen hat - Teile von Casino Royale (2006) ausgenommen, der mir gerade deswegen gefallen hat.

Das wäre übrigens die Entwicklung gewesen, welche viele Kritiker über die ganze Brosnan-Phase hinweg gefordert haben - damals möglicherweise noch nicht ganz berechtigt, weil das eben entgegen aller Unkenrufe funktioniert hat, obwohl es mMn schon ziemlich aus der Zeit gefallen war. Lässt man halt durchgehen, weil es Bond ist (obwohl das bei Licht betrachtet für gar nichts irgendeine Begründung ist...aber ich kann mich dem trotzdem nicht ganz entziehen).
 
Alles nach Casino Royale geht aber noch weiter in die für mich falsche Richtung nach dem Motto "ich bin ein Bond, ich darf das" und wirft dabei nicht nur jede Bodenhaftung über Bord, sondern auch die Selbstironie, welche die Brosnan-Filme gerettet hat.


Ein Actionfilm kann handwerklich noch so perfekt gemacht sein, er ist immer noch ein Unterhaltungsmedium. Und diese Funktion übe n beispielsweise die Marvel-Streifen bei mir sehr gut aus.

Viele Marvel-Filme machen es auch genau so, wie man es heute als "normaler" Hollywood-Actionfilm anscheinend kaum noch kann:
Die ziehen ihre völlig bescheuerten Prämissen gnadenlos und ohne eine Miene zu verziehen durch.
Klar haben die Humor, aber sie nehmen sich selbst ernst.

Und "handwerklich perfekt gemacht" ist doch dazu gerade kein Widerspruch. Je besser ein Actionfilm gemacht ist, um so eher zieht er den Zuschauer auf seine Seite bzw. umgekehrt: je mehr er bei der Umsetzung schlampt, um so eher verliert er den Zuschauer.
In der Hinsicht kann man den Marvel-Filmen ja überhaupt nichts vorwerfen.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 14.09.2018 | 17:48
Ich denke nicht, dass ältere Filme prinzipiell einfacher waren. Gerade "Predator" oder auch "Stirb Langsam" hatten einen ganzen Haufen zusätzlicher Erzählebenen, was den Hintergrund und die Beziehungen der Charaktere untereinander angeht. Sogar noch mehr, als bei modernen Filmen. Gut, eindimensionale Figuren gab es auch früher, aber diese Filme wurden auch damals (zu Recht) belächelt. Dass cineastische Infantilität & Einfallslosigkeit (wie z.B. bei "Die Bourne Identität" oder den "Mission Impossible"-Filmen ab Teil 2) gefeiert wird gab es damals imo noch nicht.

Hinzu kommt, dass moderne Filme immer länger werden müssen, was den Filmen nicht immer gut tut (habe vor kurzem das Remake von "Die glorreichen Sieben" gesehen: guter Film, bis auf das Finale, welches ohne Not auf eine dreiviertel Stunde(!) aufgeblasen wurde).
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 14.09.2018 | 20:49
Hinzu kommt, dass moderne Filme immer länger werden müssen, was den Filmen nicht immer gut tut (habe vor kurzem das Remake von "Die glorreichen Sieben" gesehen: guter Film, bis auf das Finale, welches ohne Not auf eine dreiviertel Stunde(!) aufgeblasen wurde).

Das Original ist 3,5 Stunden lang. ;)
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: YY am 14.09.2018 | 21:20
(habe vor kurzem das Remake von "Die glorreichen Sieben" gesehen: guter Film, bis auf das Finale, welches ohne Not auf eine dreiviertel Stunde(!) aufgeblasen wurde).

Wäre ja kein Grund zur Veranlassung, wenn es gut aufgezogen wäre.
Aber so verzettelt und einfallslos erzählt taugt das nichts.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: First Orko am 14.09.2018 | 23:34
Vielleicht ist eine der wertvollsten Erkenntnisse des zeitgenössischen (Action)Kinos, dass es durchaus möglich ist, gelungene Neuverfilmungen zu drehen. Das stand ja lange Zeit in Frage...

Wenn ich mittlerweile einen Trailer mit einer Neuverfilmung sehe ist meine erste Reaktion immerhin "Schaun mer mal" und nicht mehr "Oh scheiße, warum mussten sie _da_ auch noch ran??!"  >;D

Jetzt muss sich nur noch mehr das "wie" durchsetzen...
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Eisenmeile am 17.09.2018 | 21:20
Das Original ist 3,5 Stunden lang. ;)

Ist mir bekannt. Die stundenlangen Einstellungen wurden ja schon oft parodiert. Generell mag ich sowas ja, aber die Neufassung ist auch nicht schlecht: auf das brauchbare gekürzt, knappe und aussagekräftige Dialoge und man kommt schnell zum Kern der Sache. Wäre der Film gut 30min. kürzer, dann wäre er richtig gut, aber man musste ja unbedingt beim Ende alle alten Zöpfe dran lassen, was absolut nicht zum Rest passt.
Titel: Re: Vergleich aktueller und alter Filme
Beitrag von: Exar am 17.09.2018 | 22:14
Die stundenlangen Einstellungen wurden ja schon oft parodiert.

Wie meinen?
Ich sprach natürlich von den Sieben Samurai, nicht dieser billigen Westernkopie.  >;D