WTF? Jetzt im Ernst? Inwiefern?
Man hört von zwei Versionen, die bei Testvorführungen gezeigt wurden:
In der einen Version wird das Alien-Viech durch zwei dutzend Atombomben ersetzt, die die größten Städte der Erde einäschern.
In der anderen baut Veidt eine Zeitmaschine und verhindert die Entstehung von Dr. Manhattan.
Dass es zwei alternative Enden geben soll, die beide nichts mit dem "echten" Ende zu tun haben, wusste ich jetzt noch nicht.
Version 1 wäre absoluter Quatsch, weil dieses Ende, wie Drudenfusz ja auch schon sagte, genau das bewirken würde, was Veidt mit seinem Plan eigentlich verhindern wollte.
Version 2... weiß nicht. Das würde dann im Prinzip zu "unserer Welt", wie wir sie kennen, führen, mit Verbrennungsmotoren, Watergate und Ende des kalten Krieges. Schon eher denkbar. Aber im Film auch umsetzbar? Mal sehen.
Von Version 1 hat meine Person auch schon gehört, nur würde sie den ganzen Plan ad absurdum führen, denn danach würde ja erstrecht die Supermächte den dritten Weltkrieg anzetteln...
Version 2 wäre noch unsinniger, da mit der Verhinderung von Dr. Manhattans Entstehung zum einen die Abschluss-Diskussion ("I did the right thing, right?") sowie Rorschach's Tod flachfallen würde.
Hier ist noch ein Parodie-Comic den Glenn Fabry für das MAD-Magazin gezeichnet hat. (auf der News-Seite runterscrollen, bis ein bekannt-vorkommender Smiley zu sehen ist).
http://www.glennfabry.co.uk/news.htm
"Not to worry! The film's producers and director have already created such nuanced and mature projects as "300", "House of Wax", "10,000 B. C." and "Beerfest" !"
Ist es nicht erstaunlich, dass es im Superhelden-Universum von Watchmen keine typische, Marvel/DC-artige Gradierung von Power-Stufen zu geben scheint?
Es gibt Dr. Manhattan, einen Charakter von Galactus-ähnlicher Statur und Tragweite, also einen klassischen Weltenvernichter oder "kosmischen" Helden, aber neben dieser einen Figur sind alle übrigen Helden nur maskierte "Vigilantes", also Menschen mit Masken, Capes und Kung-Fu-Fertigkeiten.
Ihm Rahmen der Geschichte ist das Absicht. Einer der Charaktere - ich weiß nicht mehr wer - sinniert auch darüber, dass Dr. Manhattans Auftauchen die "Masked Vigilantes" obsolet macht.
[Achtung: Persönliche Meinung!] Ansonsten hat mir der Film sehr gut gefallen. Detailverliebte Fanboy-Arbeit. Rorschachs Darstellung ist hervorragend. Einzig Ozymandias schien mir für meinen Geschmack charakterlich etwas abzuweichen. Und obwohl ich mir schon vorstellen kann, welche Reaktion das hervorrufen wird: Das "neue" Ende finde ich innerhalb der Watchmen-Weltsicht nachvollziehbarer als das alte.
Gefährlicher Ozy lässt in den großen Städten der Welt Bomben explodieren, die die Energiesignatur von Doc Manhattan aufweisen. Der "neue, gemeinsame" Feind hat deshalb ein bekanntes Gesicht, bedroht unmittelbar alle Nationen und "lebt" - irgendwo. Die herausgeschriebene InComic-Geschichte um den Schiffbrüchigen wird animiert auf der DVD auftauchen.
So... war gerade drin... also der Film ist gut... um nicht zu sagen grossartig.
Das ende wurde zwar leicht verändert aber nicht zum schlechteren wie ich meine.
Also ich fand ihn nur nett.
Auf der guten Seite waren da
-sehr starke Bilder
-schöne brutale Actionszenen
-Rorschach
Aber ansonsten störten mich folgende Dinge:
-auf gefühlte 85% Charaktervorstellung kamen 15% Plot. Dieser schien also eher aufgesetzt, damit man die Charaktere vorstellen kann.
-alles, was Rorschach und Night Owl taten, war vollkommen belanglos. Dr. Manhattan hätte es sowieso rausbekommen und am Ende hätte sich nichts geändert. Sehr schade, denn ich fand die Charaktere gut. Leider hatten sie eher die Rolle eines Orko (aus Masters Of The Universe)
-viel zuviel Gerede und zuwenig Action
-Dr. Manhattans beschnittener Schwengel, der überall herumtanzen muß. Wenn das eine Frau gewesen wäre, die nackisch herumgehüpft wäre, hätte es schon längst Schreie gegeben, wie sexistisch und machomäßig der Film sei, aber sowas muß doch auch nicht sein.
-Rorschachs Tod war unnötig, denn wer hätte ihm schon geglaubt?
Alles in allem ein netter Film und mal eine etwas andere Comic-Verfilmung, aber nichts für mich. Zum Glück hab ich kein Geld für die Comics ausgegeben.
Definitiv einer der besseren Comic-Verfilmungen (auf einer Linie mit "Sin City" und "Spider Man II"), nachdem ich wegen "300" erstmal recht niedrigew Erwartungen an den Film hatte, bin ich positiv überrascht worden.
DAS GUTE:
- die Geschichte ist größtenteils so wie im Comic umgesetzt worden, was angesichts des Ausmaßes der miteinander verbundenen Ereignisse schonmal eine Leistung ist (gut einige Details (wie "Black Freighter") wurden weg gelassen, aber das ist etwas was ich verzeihen kann. Natürlich könnte man sich daran hochziehen und dem Film Plagiatismus vorwerfen (siehe LotR =! Tom Bombadil ::)), aber die Geschichte funktioniert auch ohne die Kürzungen und das ist das, was zählt).
- bei allem großen Kämpfen, Explosionen etc. kommen die "kleinen" Geschichten (Liebesdrama, Familientragödien...) nicht zu kurz (nach den Trailern hatte ich wirklich Sorge, der Film würde "The-Dr. Manhattan/Power-Rangers-Action-Hour" werden ;)).
- der "Vorspann" - sehr gut umgesetzt
DAS SCHLECHTE
- die Kampf-/Ekelszenen sind etwas exzessiv betrieben (nach dem Kampf in der Eingangsszene sollte die Identität des Mörders eigentlich jedem klar sein)
- vieles was im Comic nur angedeutet wird, wird hier plump ausgesprochen (z.B. die Sache mit Silk Spectre/Comedian, die Geschichte um Silhouette...) und die Interpretation ist teilweise etwas ... komisch
DAS HÄSSLICHE
- die Musik. Ughhh. Entweder inkohärentes Elektronikgeschrammel oder Songs, welche man schon so oft gehört hat, dass sie die Athmossphäre kaputt machen (zudem noch unpassend: "99 Luftballons" beim Date vonb Laurie und Nite Owl II. *kotz*)
- Ozymandias Plan wurde "eingedummt".
Warum sollte die Menscheit bei einer grundsätzlich begreifbaren Bedrohung wie Dr. M gleich solche Panik bekommen? Außerdem wurden die kulturwandelnde, unterschwellige Beeinflussung durch Veidt nicht thematisiert.
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Eine wirklich gelungene Umsetzung.
Ich fand die Musik ziemlich gut, größtenteils sehr, sehr passend (und die "99 Luftballons" funktionieren im Original möglicherweise besser) - vor allem der Walkürenritt in Vietnam.
Ich fand den Plan von Veidt im Film sogar besser als im Comic. Erstens war die Bedrohung eindeutig und klar - jeder kennt Dr. M, jeder weiß, was er kann, und wenn der durchdreht, dann kann das nun mal das Ende der Welt bedeuten. Zweitens weiß ich nicht, wie man das Alien so hätte umsetzen können, dass es nicht albern gewirkt hätte.
Warum sollte die Menscheit bei einer grundsätzlich begreifbaren Bedrohung wie Dr. M gleich solche Panik bekommen?
Weil sie genau wissen, dass Panik angebracht ist. Bei dem "Alien" hätten sie nach einer Weile ohne weitere Ereignisse (die erwartete Invasion) die Sache vielleicht als Versehen der Außerirdischen abgetan. Und ich fand die Gefahr nicht gering, dass trotz aller Mühe, doch die Russen für den Anschlag verantwortlich gemacht würden. Die sind schließlich an allem Schuld und wieso sollten Außerirdische gerade nur NY angreifen?
Unerwartet dumm war Ozymandias Plan natürlich so oder so, denn als klügster Mensch der Welt hätte er besser auf eine friedliche Lösung des Kalten Krieges, die es eindeutig geben kann, hingearbeitet. Die Vertreibung Dr. Manhattans (der das Gleichgewicht der Kräfte stört und die Sowjets bedroht) von der Erde war da schon ein ganz guter Start.
Ich fand die Musik ziemlich gut, größtenteils sehr, sehr passend (und die "99 Luftballons" funktionieren im Original möglicherweise besser) - vor allem der Walkürenritt in Vietnam.
Die Melodie ist doch auch im Englischen diesselbe, oder? Und die ist eindeutig zu "peppig" für diese ruhige Szene.
Und so sehr ich "Hallelujah" mag, so wurde es doch zu sehr überstrapaziert, als dass ich es noch genießen könnte. Außerdem dreht sich der Comedian sicher vor Ärger im Sarg um, als auf seiner Beerdigung ausgerechnet "Sound of Silence" gespielt wird. >;D
Das Verhalten von Manhattan ist nachvollziehbar, er ist jemand, dem man mit Vernunft beikommen kann (oft genug bewiesen). Er ist ganz sicher niemand, der rein impulsiv und zornig ein paar Städte platt macht, ohne dabei einen Plan zu verfolgen. Dass die Regierungen auf die Täuschung von Ozzy reingefallen sind spricht nicht gerade für sie.
Die Melodie ist doch auch im Englischen diesselbe, oder? Und die ist eindeutig zu "peppig" für diese ruhige Szene.
Und so sehr ich "Hallelujah" mag, so wurde es doch zu sehr überstrapaziert, als dass ich es noch genießen könnte. Außerdem dreht sich der Comedian sicher vor Ärger im Sarg um, als auf seiner Beerdigung ausgerechnet "Sound of Silence" gespielt wird. >;D
Aber so war das in den 80igern Songinhalte und Melodien paßten halt nicht immer zusammen (hätte dir aber im Rahmen deiner Beschäftigung mit New Wave Requiem durchaus auch auffallen können)...
Das Verhalten von Manhattan ist nachvollziehbar, er ist jemand, dem man mit Vernunft beikommen kann (oft genug bewiesen). Er ist ganz sicher niemand, der rein impulsiv und zornig ein paar Städte platt macht, ohne dabei einen Plan zu verfolgen. Dass die Regierungen auf die Täuschung von Ozzy reingefallen sind spricht nicht gerade für sie.
Auch logisch denkende Leute können wahnsinnig werden...
Kurze Zeit zuvor hat Manhattan ja noch gezeigt, wie irrational er handeln kann und wie emotional er ist, wenn man ihn ein bisschen triezt. Und er ist jemand dem die meisten Menschenleben nicht viel bedeuten. Dass er, nachdem er sich als Heulsuse von der Erde zurückgezogen hat, frustriert noch ein paar Städte platt macht, halte ich für nicht weniger überzeugend und für nachhaltiger als einen Alienangriff. Vielleicht verfolgt er dabei auch einen Plan, auch wenn ich ihm das nach seinem vorigen Auftritt nicht unbedingt zutrauen würde, und? Tut ja für die Regierungen nichts zur Sache. Vielleicht findet er die Menschheit jetzt nur noch ätzend und hat beschlossen sie platt zu machen und die großen Städte waren der Anfang.
Aber so war das in den 80igern Songinhalte und Melodien paßten halt nicht immer zusammen
Who wants to live forever
It's a kind of magic
;D
Ich hätte es jedenfalls (bei der Art, wie der Film aufgebaut war) logischer gefunden, wenn die Nachricht über den Äther nicht gewesen wäre "Wir schließen Frieden mit der UdSSR", sondern "Dr Manhattan, wir kapitulieren. Bitte sagen Sie uns, was wir tun müssen, damit sie nicht noch mehr Städte platt machen."
Die Menschen WISSEN bereits, dass sie Dr. M. (selbst vereint) nichts entgegen setzen können. Im Comic hat sich das "Alien" (allem Anschein nach) in unsere Dimension teleportiert und war dabei gestorben. Also schon Fehlbarkeit und damit Hoffnung für die Menscheit eingebaut.
Selbst WENN die Staaten (entgegen aller Logik) sagen "OK, wir arbeiten zusammen, sonst Dr. M.", dann wäre das bestenfalls ein Pyrrhussieg für Ozzy geworden, denn wie bereitet man sich auf eine solche Bedrohung vor? Genau, indem man die Technologie erforschen lässt, welche zu Manhattans Entstehung führte. Und dann kommen sie früher oder später dahinter, dass da etwas nicht ganz koscher war.
Dass der "klügste Mensch der Welt" eine so naheliegende Denkweise nicht berücksichtigt, erscheint mir irgendwie armselig.
Ist doch erstmal egal, ob sie ein paar Jahre später gemeinsam rausfinden, dass das alles nur ein Trick von Ozzy war. Das ist noch kein Grund, zurück zum Kalten Krieg zu finden.
Ozzy wollte erstmal verhindern, dass der Atomschlag in den nächsten paar Monaten losgeht. Den weiteren Fortlauf kann er dann immer noch steuern.
Findet hier noch jemand Rorschachs Tod unnötig und unsinnig?
Im Comic: nein.
Im Film: vielleicht - wenn die ganze Friedensmachinerie ohnehin schon ins Rollen kommt und es "egal" ist, ob die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt, dann müsste man sich auch nicht so eine Mühe machen, ihn aus dem Weg zu räumen (wie lange braucht ein Wahsinniger Krimineller, um die Öffentlichkeit von der Wahrheit zu überzeugen? - Genau.). Rorchachs Tod macht im Film ungefähr soviel Sinn, wie Dr. Manhattans Verlassen der Erde. ;D
Ich hatte es im Film eher so interpretiert, dass Rorschach so nicht weiter leben wollte, egal ob man ihm zuhört oder nicht. Dr. M hat ihn also eher als Mitleid gesprengt und nicht, weil Rorschach eine Bedrohung für den Weltfrieden war.
Ich fand Veidts Plan durchaus logisch. Dr. Manhattan ist vom Wesen her soweit vom Rest der Menschheit entfernt, das ihn keiner mehr so wirklich verstehen kann. Aus diesem Unwissen eine Bedrohung zu konstruieren find ich nicht sehr weit hergeholt, Manhattens Rationalität hin oder her. Schliesslich kann man durchaus rationale Gründe finden, ein paar Städte zu sprengen. Beispielsweise um so das Ende des Kalten Kriegs herbeizuführen. Woher sollen die Menschen wissen, was der blaue Halbgott als nächstes für eine gute Idee hält?
Über Rorschachs Tod kann man diskutieren, aber ich fand ihn nicht sinnlos. Veidt hatte gerade einen ganzen Haufen Menschen umgebracht, mit dem Ergebnis das die Welt ein friedlicherer Ort wurde. Das wollten er und Dr. Manhattan nicht aufs Spiel setzen, selbst wenn Rorschach nur mit geringer Wahrscheinlichkeit etwas hätte ändern können.
nicht endenwollende Pornosequenz
Huh? Wo? wtf?
Bluerps - der von dem Film von vorn bis hinten begeistert war
Eine meiner Mutmaßungen: Rorschach kannte nur schwarz und weiß und kein grau. Er wäre in dieser Welt einfach nicht mehr zurecht gekommen. Und vielleicht wollte er auf die Weise wenigstens seine Freunde den Preis für ihren Frieden spüren lassen
Eine meiner Mutmaßungen: Rorschach kannte nur schwarz und weiß und kein grau. Er wäre in dieser Welt einfach nicht mehr zurecht gekommen. Und vielleicht wollte er auf die Weise wenigstens seine Freunde den Preis für ihren Frieden spüren lassen
Ich gebe sieben von zehn Punkten! (Oder vielleicht doch lieber 52, die Seitenanzahl von John Galt's Rede?)
Alan Moore liess sich für Rorschach von Steve Ditko's Mr. A inspirieren
http://en.wikipedia.org/wiki/Mr._A
Oder, wie Alan Moore diese Weltsicht in seinem breitesten Northampton-Englisch mal in einem Interview erklärte:
"Thar's block and thar's whoite; and thar's noth'n - nothing inbetwain!"
Ich hab den Film gerade gesehen. Wer einen Superhelden Film erwartet hat sich den falschen Film ausgesucht. Ich finde ihn verdammt gut, mein Mann ist da ganz anderer Meinung. Er findet das Superhelden Filme eine positive Message rueberbringen muessten und hat eigentlich etwas anderes erwartet. Der Film ist extrem duester, man bekommt unglaublich viel Haut, Gewalt und OH MEIN GOTT sogar ein maennliches Glied zu sehen. Zu Anfang gibt es nicht viel Action aber die Action die man sieht hat es absolut in sich.
Es geht im Prinzip um alternde, sich in Rente befindende Superhelden die sich mehr oder weniger stark im Grenzgebiet bewegen. Die Machthaber der Welt stehen kurz davor sich gegenseitig in die Luft sprengen und zu guter Schluss wird sie auch gerettet, aber zu welchem Preis?
Was ich gut fand:
- auch Superhelden haben Schwaechen und sind nicht immer die strahlenden Ritter
- zwischenmenschliche Probleme
- welches Opfer kann man bringen um die Welt zu retten?
Man hat nur in den Flashbacks gesehen wie zynisch er wirklich drauf war.
Da er in der ersten Szene des Filmes umgebracht wird ist das nicht weiter verwunderlich, oder ;)
Als Psychopath wurde er jedoch nicht dargestellt.
Ein Vergewaltiger, der es sichtlich genießt, mit seinem Flammenwerfer Leute zu grillen und ohne mit der Wimper zu zucken die Frau erschießt, die er geschwängert hat -
auf mich hat das schon sehr psychopathisch gewirkt.
@comedian-psychopath: Im Film hatte ich den Eindruck, dass der Comedian ursprünglich mal an den "Guten Kampf" geglaubt hat, aber aufs derbste desillusioniert worden ist. Das hat ihn dann zu diesem Psychopathen gemacht
My 5 Cent
Der Comedian ist ein Psychopath und Massenmörder
Wie kommst du auf Massenmörder? Das ist er nicht. Tatsächlich flennt er sogar rum, als er von einem geplanten Massenmord erfährt - weil das seinen "Scheiß egal"-Schutz übersteigt.
Ich finde auch nicht wirklich, dass er ein Psychopath ist. Er meint eben erkannt zu haben (und in dieser düsteren Parallelwelt ist das auch wohl keine schlechte Einschätzung, sonst hätte Veidt ja nicht zu solch drastischen Mitteln gegriffen), dass die Welt nur ein Haufen widerlicher, verkommener Scheiße ist, der bald in die Luft gejagt wird. Daraus schlussfolgert er, dass es OK und sogar passend ist sich wie ein zynisches Dreckschwein zu benehmen.
OH MEIN GOTT sogar ein maennliches Glied zu sehen.
Das wird irgendwie ziemlich oft erwähnt, als würde sich der halbe Film um Doc Manhattans Dödel drehen.
Gestern abend endlich gesehen. Wir hatten so lange gewartet, weil wir gehofft hatten, dass ihn doch noch ein Kino in der OV zeigt, aber keine Chance. Also mussten wir grummelnderweise doch in die deutsche Synchro.
Fazit: Extrem gute Umsetzung der Buchvorlage. Natürlich ist der Comic tiefer und dichter, weil etliche Sachen aus dem Buch einfach nicht in den Film genommen werden konnten.
Der Vorspann (also nicht die erste Szene mit Kampf und Fenstersturz, sondern die Reise durch 40 Jahre alternative US-Geschichte) ist absolut brilliant gedreht, ebenso die Rückblende, die zeigt, wie Jon Osterman zu Dr. Manhattan wurde.
Apropos Dr. Manhattan: Billy Crudup bringt dessen Welt-Entfremdung wunderbar rüber, und auch Rorschach und der Comedian sind in ihren Rollen genial. Dan Dreiberg und Laurie wirken ein wenig steif, und Ozymandias ein klein wenig zu jung für den Multi-Milliardär und Großindustriellen.
Aber ich fand spannend, dass sie es im Film tatsächlich wie im Comic geschafft haben, dass Nite Owl im Kostüm deutlich jünger wirkt als ohne.
Interessant auch die Andeutung zu Veidts potentieller Homosexualität, die im Film weiter geht als im Buch. Im Buch ist es nur der erzkonservative Rorschach, der etwas grummelt von wegen "Veidt ist weich ... eventuell homosexuell?" oder sowas in der Art, auf diese Vermutung seitens Rorschach wird im Comic nie weiter eingegangen. Der Film jedoch deutet es im Vorspann klar an, als Veidt auf diese Party voller YMCA-gekleideter Männer geht und es, ehe die Kamera wegblendet, so aussieht, als wolle er einen davon liebevoll bei der Hand nehmen und in den Club begleiten.
Das war eine der wenigen "Eigeninterpretationen", die sich der Film erlaubt, von daher erwähnenswert. Passt aber durchaus, fand ich.
Ebenso passend fand ich das geänderte Ende. Im Grunde ändert es nämlich an der Grundhaltung und dem Ende des Comics gar nichts, nur die Art und Weise, wie dieses Ende herbeigeführt wird, ist im Film eben eine ein wenig andere.
Das "echte" Ende aus dem Comic zu verwenden, hätte deutlich mehr Aufwand bedeutet, weil dann weitere Orte und Charaktere und Erklärungen nötig gewesen wären, die den Film noch weiter aufgeblasen hätten. Mit dem statt dessen gewählten Ende blieb der Film dem Geist des Comics weitgehend treu, beschränkte sich aber auf bereits eingeführte Charaktere und Umstände etc.
Nur eins ist mir in dem Zusammenhang ein wenig aufgefallen, um nicht zu sagen aufgestoßen.
Das neue Ende ist, dass Veidt es so aussehen lässt, als habe Dr. Manhattan die Katastrophen ausgelöst statt wie im Comic ein von ihm konstruierter "Alien". Also tut sich die ganze Menschheit gegen diesen gemeinsamen Feind Dr. M. zusammen, der Krieg wird verhindert und Frieden bricht aus. Soweit so gut.
Aber: Am Ende, als Dan und Laurie zusammen ihre Mutter besuchen, fragt Laurie, ob Dan glaube, dass es jetzt so bleiben werde, also ob er meine, dass der Frieden dauerhaft sei. Und Dan antwortet: "Das glaube ich schon, solange die Menschheit denkt, dass Jon weiterhin über sie wacht."
Ääääääh. Wacht?? Die Menschheit denkt doch jetzt, Dr. Manhattan sei der Feind!
Haben da vielleicht die werten Kollegen bei der Übersetzung Mist gebaut? Oder meint Dreiberg, dass Dr. M. als Feindbild/Abschreckung funktioniert? Das könnte ich mir noch am ehesten vorstellen. Hat den Film zufällig jemand im Original gesehen und weiß noch, wie der Satz in der OV ging?
Ich meine das er "Watch" im original benutzt. Hab ihn ja im Original gesehen und meine der letzte Satz waere mit watch gewesen.
Das hätte ich jetzt bei dieser deutschen Wortwahl auch vermutet. Und es ist auch nicht ganz unsinnig:
"Watch" bezeichnet ja auch die Tätigkeit, die Eltern ihren (teilweise sehr unvernünftigen) Kindern gegenüber ausüben. Wenn die Menschheit Manhattans vermeintliche Zerstörungsorgie nicht als irrationalen Wutausbruch interpretiert (dazu fand sie ja viel zu spät nach seiner Flucht aus dem TV-Studio statt), sondern als erzieherische Maßnahme, passt "wachen" durchaus.
"Passt bloooooß auf...!"
Hab ihn am Dienstag gesehen und er war eigentlich ganz überzeugend.
Ein bisschen arg blutig, selbst für meinen Geschmack, ein bisschen zu potente, zuwenig faschistoide Superhelden.
Ein viel zu sauberes Ende...
Es gab ein paar Sachen die mich geärgert haben, so zB der Tod des Kinderschänders.
"Ich brauche Therapie" usw kam im Comic nicht, da hat er nur auf nem fairen Prozess bestanden, "where is the evidence".
Was halt nochmal deutlicher gemacht hat, dass Rorschach da nicht nur ein mieses Dreckschein umbringt sondern Selbstjustiz betreibt und sich das Recht rausnimmt Leute en masse hinzurichten (ist ja nicht der einzige).
Auch seine Besuche bei denen der den armen Moloch tyrannisiert bringen das im Comic imo besser rüber.
Auch Rorschachs Tod und Nite Owls "Neeeeein" gingen mir auf den Keks. Da hätte ruhig gezeigt werden können das er sich relativ schnell mit dem Genozid anfreundet ... der selber ja auch auf einmal viel sauberer und unblutiger war. Berge von Leichen hätten da nochmal die Aussage kräftig unterstrichen.
Nite Owl und Silk Spectre sind im Film imo schon sowas wie Sympathieträger, als die habe ich sie im Comic nicht wahrgenommen.
aber ansonsten, gut getroffen. Von den Bildern her definititv erste Sahne.