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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: 1of3 am 17.05.2013 | 11:23

Titel: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: 1of3 am 17.05.2013 | 11:23
Ich habe kein Problem damit, wenn ein SL die Auswahl der Charakteroprionen einschränkt, weil das nicht zzum Kampgnenkonzept passt.

Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.

Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.

Die SL kann gar nichts.
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Elwin am 17.05.2013 | 11:38
Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.
Ist nur legitim zu sagen: "Darauf hab ich keinen Bock, soll jemand anderes SL machen."
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 17.05.2013 | 11:39
Ist nur legitim zu sagen: "Darauf hab ich keinen Bock, soll jemand anderes SL machen."

Und das ist der Zeitpunkt ab dem del SL plötzlich wieder alles darf ;)
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 17.05.2013 | 11:47
1of3:

Ich bin schon davon ausgegangen, das es klar sein sollte, das man miteinander darüber spricht, wir ich auch oben schon schrieb.

Dennoch habe ich noch nie Probleme damit gehabt, wenn ich bestimmte SCs nicht für geeignet hielt für eine Gruppe und dies sagte. Im Gegeneil wirft mit ja Orko gerne vor, ich hätte für die G7-Gruppe zu viel zugelassen bzw. sich die Gruppe zu wenig abgesprochen.
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 17.05.2013 | 11:48
Nur das er dann kein SL mehr ist.

Oder auch doch, wenn kein anderer Bock hat SL zu sein  ~;D
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Sashael am 17.05.2013 | 11:49
Nur das er dann kein SL mehr ist.
Weil auch so unglaublich viele Leute so unglaublich scharf darauf sind, den SL zu machen.

Deswegen gibt es doch SLs, über die sich die Spieler jahrelang beklagen, aber dennoch immer brav weiter bei ihm spielen. Weil´s sonst keiner machen will.

Und dann darf er wieder alles.  :D

Aber nun BTT!

Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Infernal Teddy am 21.05.2013 | 07:34
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.

Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.

Die SL kann gar nichts.

The early 00's called, they want their crappy attitude back.
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Marduk am 21.05.2013 | 08:01
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.

Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.

Die SL kann gar nichts.

Ich bin ja auch für Player Empowerment und so, aber mit der Einstellung würde man zumindest in Dt aus den meisten Gruppen fliegen. In den meisten Gruppen hat der SL immer noch eine gewisse Führungsposition inne, die sich darin auswirkt, daß der SL etwas anbietet, die Regeln darlegt (auch die Besonderheiten der Erschaffung der Charaktere, welche Charakterklassen erlaubt sind, welche nicht usw) und dann kann man zwar auch mal darüber diskutieren, aber letztendlich würde ich als SL mein Amt niederlegen mit den Worten "Leite doch selber!" wenn mir ein Spieler so käme. Wenn ich keine Bock habe Shadowrun mit achtarmigen Surge Megamonstern zu spielen, dann werde ich das auch nicht leiten, egal wie sehr die Spieler das wollen.

Kompromisse sind gut und schön und von mir immer angestrebt aber das hat Grenzen und die Grenze ist dann erreicht, wenn mein eigenes Vergnügen am Spiel daran schwindet. Letztendllich läuft es immer darauf hinaus, daß die Gruppe, also SL und Spieler einen gemeinsamen Nenner finden müssen aber als SL hasst du nunmal die meiste Arbeit und daher auch ein Mitspracherecht in der Charakterauswahl. Was bringt es dir denn, dein Recht als Spieler zu bekommen einen achtarmigen Vampirwerbären zu spielen, wenn die SL daraufhin alles hinschmeißt, weil sie keinen Bock auf Gonnzo hat, sondern lieber old school Shadowrun auf Strassenlevel spielen möchte. Super, ein Spieler hat recht bekommen, aber die Gruppe platzt, weil die SL keine Lust mehr hat und alle leiden darunter.

Gruß

Marduk
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 21.05.2013 | 09:28
Letzten Endes hat der SL (für mich) ja auch eine Moderationsfunktion der zwischen den Interessen der Spieler vermittelt. Z.B. das Magielevel in SR. Und da der SL auch Spieler ist, muss er eben auch zwischen seinen Interessen und denen der Spieler vermitteln.
Titel: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Thandbar am 21.05.2013 | 09:35
@SL-Diskussion

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 21.05.2013 | 11:19
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.
Danke, ich übernehme mal... ;)

Zitat
Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.
Sieh einer an. Bei uns ist es so, dass der SL die Regie über die komplette Welt hat, während er aber keinen Einfluss auf die Charaktere hat.
Spieler hingegen haben nur direkten Einfluss auf ihre Charaktere und haben weltlich nichts mitzubestimmen.
Und da keiner eine große Sache daraus macht, gibts nichtmal Probleme.

Zitat
Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.
Deine Gruppe vielleicht. Bei uns hat der SL wie im letzten Jahrtausend noch die Alleinherrschaft (aka totalitäre Autorität) über seine Welt.
Der SL füttert an und die Spieler entscheiden, welchem Plot sie folgen. Teilweise wird das sogar total metagaming oog entschieden ("Ey Jungs, lasst mal diese Kampagne spielen..."). Allerdings ist die Kampagnenplanung eine Gemeinschaftsentscheidung. Der SL sammelt Wünsche und steuert seine Ideen (oder fertigen Abenteuer/Kampagnen) bei und dann wird entschieden, worauf die Leute am meisten Böcke haben. So bin ich zum Schlangenschädel gekommen...

Zitat
Die SL kann gar nichts.
Doch. Alles und nichts.  :P
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Boba Fett am 21.05.2013 | 11:19
Ich hab das mal ausgelagert, denn ich halte das Thema nicht für unnteressant.
Titel: Re: RE: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 21.05.2013 | 11:24
The early 00's called, they want their crappy attitude back.

Lern du erstmal anständig deutsch  :-*

@Topic: Ich finde SL mit unabdingbarem Führungsanspruch auch kacke. Rollenspiel ist teamplay, auch wenn einer der Spieler andere Gestaltugsrechte bekommen hat als andere. Im konkreten Fall muss der SL gar nicht. Die VIEL bessere Lösung ist es, exotische Charakterwünsche in der Gruppe gemeinsam zu entscheiden, genau wie man optimalerweise gemeinsam eine Kampagnenidee spinnt und nicht der SL von Gottes Gnaden daherkommt und den Spielern *erlaubt* an seiner erlauchten Kampagen "teilhaben" zu dürfen. Das Argument "der SL macht sich so viel Arbeit, da darf er auch bestimmen", ist eigentlich kackdreist: Da HAT ein Spieler schon besondere Rechte (er darf die Spielwelt bauen und all das andere, was ein SL zum Entwurf eines Abenteuers üblicherweise beiträgt) und dann wird *daraus* auch noch abgeleitet, dass er besondere Rechte bekommt? Sein Einfluss auf die entstehende Geschichte ist ohnehin schon überproportional groß, da muss man den Drang, diese mit Gewalt auch durchzuführen, sogar beschneiden, muss ihm Einhalt gebieten.

Alles, was anders läuft, ist *selbstgewähltes* Übel der Spieler. Die Spieler, die sich auf eine Oldschool-Kampagne einlassen oder die Spieler, die bei einem DSA-Meister spielern. Die meisten wissen ganz genau, was dann auf sie zukommt. Man kann auch auf diese Weise Spaß haben, aber es als ganz natürliche Art, Rollenspiel zu spielen oder gottgegeben oder sonstwas zu begreifen, ist vollkommen verkehrt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 11:29
Der SL kann alles was ihm so von der Gruppe und dem Regelwerk zugestanden wird.
Das umfasst die Darstellung und Simulation der Welt, die Darstellung und Gestaltung der meisten NSCs und das absegenen der Charaktere.
Hinsichtlich der Charaktere kann er entscheiden welche zugelassen sind und welche nicht.
Welche Nachteile zugelassen sind und wie sich diese definieren.
Er kann auch die Punktevergabe entsprechend einschränken.

Die anderen Teilnehmer können zwar dagegen protestieren, stehen aber mitunter vor dem Problem das sie kurze Zeit darauf keinen Spielleiter mehr haben. Nun und as der Teilnehmer der den Spielleiter eigentlich gemacht hätte unter einem neuen Spielleiter keine Lust hat zu spielen - wenn dieser nun irgendwelche Sachen bei der Charaktererschaffung durchläßt die den vorherigen SL störten bzw. unstimmig erschienen..

Wobei die meisten Rollenspieler so zwischen "Der SL darf GAR NICHTS!" und "HEIL DEM SL!" vermutlich einfach miteinander reden. Wie so so (fast?) normale Menschen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 21.05.2013 | 11:32
Ich habe hier grad nen Kulturschock!

The early 00's called, they want their crappy attitude back.
Manche Dinge hören sich auf englisch einfach schlauer an, als auf deutsch. Daher probiere ich es einmal anders herum:

Der SL hat das Geld für das Buch ausgegeben, also kann er auch bestimmen, wie gespielt wird.

Aber nun mal konstruktiv:
Als Sl hat man mehr Aufgaben als jeder Spieler und damit auch mehr Arbeit und etwas mehr Verantwortung. Der Rest sollte aus einer konstruktiven Einstellung zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, Respekt vor der Arbeit anderer und einem Wunsch nach gegenseitigem Bespaßen folgen.

Kompromisse sind möglich und da verschiedene Leute unterschiedlich viel investieren, kann das auch kommuniziert werden, muss man noch nicht einmal auf einen Kompromiss zurückgreifen, um eine Lösung zu finden. Sobald transparent ist, wo die Ängste liegen und die Wünsche ehrlich kommuniziert werden, kann man ganz andere Lösungswege beschreiben. Man ist so selten in einer derart ungezwungenen Problemsituation, wie im Fall eines freiwilligen Hobbies, dessen Gestaltung zu 100% unter der Kontrolle der Beteiligten steht und das einfach jedem Teilnehmer Spaß machen soll.

Dass ich das hier so schreibe, verdutzt mich total, ich dachte, das wäre seit den späten 00er Jahren längst klar.

Wenn ein SL Einschränkungen macht, dann kann man die akzeptieren... man kann auch nachfragen, oder selber Ideen vorschlagen und Wünsche kommunizieren, begeistern. Als SL kann man jetzt in der ganzen Bandbreite der möglichen Reaktionen wählen. Man kann versuchen zu erpressen, zu vertrösten, alte Klischees von asymmetrischer Macht am Spieltisch ausgraben, oder ebenfalls kommunizieren und Ziele, Wünsche, Ängste etc. transportieren.
Es ist doch völlig gleichgültig, auf welche Lösung man sich nachher einigt, solange das Gefühl der Machtausübung, das in einem Freizeitkontext nichts zu suchen hat ausbleibt. Und wenn man sich einigt, dass die IDee des Spielers zu aufwendig ist, um sie umzusetzen oder der SL vielleicht einen Teil der SL-Rolle/Aufgabe zugeteilt bekommt, um die Arbeit zu teilen.... das sind alles Möglichkeiten, in denen man sich organisieren kann. Die einzigen Kosten sind die, gegebenenfalls ein neues Muster zu entwerfen und es am Leben zu halten.

Du bist unter Freunden, sei auch einer.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: JS am 21.05.2013 | 11:35
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Skurril, daß in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Anarchisten aus der alternativen Indie-Kommune 69 gibt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 21.05.2013 | 11:36
Ich finde hier wird alles viel zu verbissen gesehen. Wenn ein Spieler eine Kampagnen Idee hat und die gerne als SL umsetzen will, aber er als Einschränkung irgendwas wie "Nur Gute SC" oder "Keine Elfen" oder "SR auf Covert Ops Level" ausgibt, weil das für das Konzept wichtig ist ist das doch nicht Böse oder Altbacken oder eine seltsame Spielweise. Im Zweifel wird ein Spieler nachfragen warum er keinen abgerissenen Gossenpunk mit einer 5 New-Yen Pistole spielen sollte, und evaluieren, wie das doch noch in das Kampagnenkozept passen soll. Und entweder man findet eine Lösung oder nicht.

Seltsam wird es erst wenn man nicht mehr miteinander redet und die Vorstellungen versucht zusammen zu bringen.

Edit: Satzstellung
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 21.05.2013 | 11:38
Wenn der SL eine Kampagnen-Idee hat, bei einer festen Gruppe, wird er hoffentlich vor Beginn der Charaktergenerierung mitteilen, was er spielen möchte und bekommt dann hoffentlich Feedback, das er im Optimalfall sogar nutzt, um die Kampagne so zu gestalten, dass auch die Wünsche der Spieler berücksichtigt werden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: scrandy am 21.05.2013 | 11:40
Viele Spielleitermacht-Geschichten haben doch einen Pragmatischen Aspekt. Wenn zum Beispiel der SL sein Abenteuer vorbereitet und dann kurz vorher erst die Charaktere gebaut werden sollen, dann muss er selbstverständlich eingreifen, wenn die Charakterwahl den Spielabend ruinieren würde. Deswegen ist eine gestufte Gruppenplanung eigentlich nur guter stil:

1.) Was wollen wir überhaupt spielen, welches Szenario, welcher Fokus, welche Spielweise?
2.) Welche Charaktere wollen WIR da spielen, was passt zusammen, was wollt ihr damit machen?
3.) Welche Spotlights gibt es und passen die halbwegs zusammen.

Bei dieser herangehensweise muss sich jeder Spieler (inclusive SL) einfach überlegen, ob dass was man machen möchte den Anderen Spaß machen könnte. Man hat nunmal eben nicht nur Gestaltungsfreiheit sondern auch Unterhaltungsaufgabe (und zwar jeder).

Wenn man das ein wenig berücksichtigt, dass man nicht nur sein Ding durchzieht sondern etwas auch für andere Gestaltet, dann dürfte es da keine Probleme geben.

Die Sache ist nur die, dass es oft keine Absprachen gibt und sowohl Spieler als auch SL mit dem Kopf durch die Wand gehen. Sowohl exotische Charaktere als auch exotische Abenteuer verbieten sich eigentlich ohne Absprache vorher.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 21.05.2013 | 11:42
@Dolge: Natürlich. Wenn er einfach nur sagt mitteilt das er leiten will und dann alle mit irgend einem SC auftauchen (Einem D&D4 Magier, einem DSA-Goblinjäger, einem Rough Trader samt Schiff, einem Vampir aus den 80gern und eine Ratte) ist das irgendwie Banane. Aber sowas kommt ja eher selten vor. Und wenn doch sollte es häufiger in Foren rumgetratsch und ausgeschmückt werden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 11:43
Du bist unter Freunden, sei auch einer.
Freunden nagele ich aber nicht an's Bein das sie GAR NICHTS können und GAR NICHTS dürfen.

Nu und das von wegen der Machtausübung, in dem Fall nur weil er bei der Charakter-Erschaffung mit redet, halte ich mehr für eine Psychose der 90er/00er.

Mal ganz abgesehen von größeren Runden Konstrukten [LARP, Online und so].
Wo es schwierig bis unmöglich ist sich mit wirklich allen beisammen zu hocken.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 21.05.2013 | 11:47
@Teylen
Ich wollte im Grunde darauf hinweise, dass im Fall einer 5 Mann Truppe von Bekannten am Spieltisch so ziemlich alles verhandelbar ist.

Sobald der Rahmen komplizierter wird, wie in dem LARP-Baipiel oder in den von DOlge und Scrandy gebrachten Beispielen gibt es noch andere organisatorische Punkte.
Aber die haben nichts mit Macht und Autoritäten zu tun.

Es gibt in diesem Rahmen einzig und alleine die Macht, die freiwillig zugestanden wird. Der Rest ist verhandelbar und eine reine Kommunikationsaufgabe. ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 21.05.2013 | 11:49
Kann man die Neigung, große Kampagnen spielen zu wollen, eigentlich mit der Einstellung zur SL-Macht korrelieren?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Boba Fett am 21.05.2013 | 11:52
Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.
...
Die SL kann gar nichts.

Kurz gesagt: Das halte ich für groben Quatsch! Das Gegenteil aber auch...!
In der Regel exponiert sich derjenige, der die Spielleiterfunktion übernehmen möchte, dadurch, dass die wenigsten das tun wollen. Und dadurch gewinnt der potentielle Spielleiter an Einfluss am "Verhandlungstisch".
Und ich finde das auch okay. Man sollte bei den Aufgaben, die man Übernimmt, Freude haben.
Freizeit ist ein wertvolles Gut und die sollte man nicht verheizen.
Wenn das bedeutet, dass man Bedingungen mit den Aufgaben, die man übernimmt, verknüpft,
dann ist das legitim. Spieler machen das ja auch - "Lass uns Shadowrun spielen..." -> "Gern, aber nur, wenn ich einen Elfenschamanen spielen darf...!"
So, theoretisch könnten alles sagen "Du kannst hier keine Bedingungen stellen!"
Fakt ist aber, dass die Leute meistens gemeinsam miteinander spielen wollen und nicht aus einem imaginären Pool an Personen und Runden sich das beste heraussuchen.
Und genauso wollen die Spielenden auch mit/bei einer bestimmten Person, die den Spielleiter macht, spielen. Und dann wird der auch seine Vorstellungen in die Verhandlung einbringen und diese wahrscheinlich auch durchdrücken...

Und dazu noch:
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Wenn Du mal in die Treffenrundenangebote schaust wirst Du feststellen, dass die Monarchie die gängige Art der Regierungsform ist. Denn auch da stehen "Biete Runde, an dem Termin, mit der Personenanzahl, dieses System, folgende Bedingungen". Und da existiert hypothetisch sogar wirklich eine Art freier Markt.
Trotzdem werden diese Dinge nicht in Frage gestellt...
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 11:58
Also ich finde in Dolges Szenario nun keinen Sonderfall oder etwas außergewöhnliches.
Dafür braucht es auch keine riesige Kampagne.

Das heißt wenn der SL ein Abenteuer hat, gekauft oder entworfen, kann er schauen das es dazu passende Charaktere gibt. Also das in einer heroisch guten Kampagne sich die Gruppe nicht aus Tieflingen, Drows und anderem bösen Gewäsch zusammen setzt.
Er könnte auch schauen das die Charakter zu der Art und Weise des Settings passen. Also das es bei einer Grim & Critty an Bladerunner angelehnte SR Kampagne vielleicht keine Magier gibt und keine merkwürdigen Gestaltwandler oder andere bizarre bzw. merkwürdige SC-Viecher aus dem Extra-Band. Das sie vielleicht einen Exoten-Faktor nicht überschreiten oder nicht bedienen.
Er könnte auch schauen das bei der Charakter keine bestimmten Spiel brechenden Vorteile gekauft werden, keine Punkte über unnütze / nicht relevante Nachteile geschunden werden oder in die ein oder andere Richtung ausgemaxt wird.

Naja und klar kann man das verhandeln.
Wobei sich Teddy ja an den OP richtete und der OP keine Verhandlung vorschlug sondern aussagte das der SL nichts kann und darf. @.@;
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 21.05.2013 | 12:12
Zwei von drei Beiträgen hier im Thread gehen davon aus, dass der Spielleiter die Spieler in irgendeiner Weise unterhält. Mit dieser Aufgabe kommt ihm natürlich eine größere Verantwortung und gesonderte Position am Spieltisch zu; schon alleine weil mehr Arbeit auf ihn zukommt als auf die Spieler, die ja bloß ihre Figur spielen. Diese Unterhaltungsfunktion stell ich einfach mal in Frage. Ich glaube, dass 1of3's Beitrag nicht so kontrovers wäre, wenn sich die SL's nicht in dieser Entertainment-Rolle sehen würden. Warum stellt der SL die Kampange und das Setting? Warum macht man das nicht gemeinsam in der Gruppe, überlegt sich vielleicht schon die wichtigsten NPC's, Orte und Motive der Beteiligten und entwickelt so eine Art "Da will ich hin"-Plot?

Wenn alle Bringschuld durch die Gruppe gelöst werden kann, wird die Rolle des SL's in meinen Augen zu einem Privileg, deren einziger Unterschied ist, dass er keine eigene Figur besitzt. Es gibt nicht Spieler und SL, nur Spieler mit eigener Figur und Spieler ohne.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Feuersänger am 21.05.2013 | 12:12
Ehrlich gesagt, nehme ich mir als SL auch ein Vetorecht hinsichtlich der Gruppenzusammenstellung heraus -- aber natürlich nicht ins kleinste Detail. Man muss das ja auch nicht mit "Ich Chef, du nix" rüberbringen. Wenn ein Spieler einigermaßen vernünftig ist, wird er schon verstehen, wenn man keine Mutanten in der Party haben möchte oder bestimmte Charakterkonzepte einfach nicht in die Kampagne passen.
Umgekehrt hingegen zu sagen: "DU spielst gefälligst einen Kämpfer" ist natürlich völlig daneben. Ich kann es als Spieler auch nicht leiden, wenn mir von außen -- sei es durch die Würfel, sei es durch den SL -- vorgeschrieben werden soll, welchen Charakter ich zu spielen habe. Mein Standardspruch: nichts aussuchen kann ich mir in meinem Leben eh schon dauernd, da brauch ich das nicht auch noch im Rollenspiel.

Und: ich spiele wesentlich lieber als dass ich leite. Eine Kampagne zu leiten, macht Mühe. Dann soll sie mir als SL auch Spaß machen. Wenn den Mitspielern meine Kampagne (mit ihren Einschränkungen) nicht passt, bin ich grundsätzlich gern bereit, den SL-Posten abzutreten.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 12:19
Diese Unterhaltungsfunktion stell ich einfach mal in Frage.
Wie?
Also angenommen der Spielleiter will seine Mitspieler unterhalten.
Und angenommen die Mitspieler wollen das der Spielleiter sie unterhält.
[Was nicht heißt das sie keinerlei Unterhaltungsbeitrag haben]

Wie stellt sich dann die Unterhaltungsfunktion in Frage?
Was hat den so ein Spielleiter noch wenn er nicht unterhalten will?

Zitat
Es gibt nicht Spieler und SL, nur Spieler mit eigener Figur und Spieler ohne.
Das klingt als wäre der Mitspieler ohne Figur im Grunde gelackmeiert.
Ein Mitspieler zweiter Klasse.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 21.05.2013 | 12:19
Warum stellt der SL die Kampange und das Setting?

Weil es niemand sonst macht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Fat Duck am 21.05.2013 | 12:25
Zwei von drei Beiträgen hier im Thread gehen davon aus, dass der Spielleiter die Spieler in irgendeiner Weise unterhält.
So, wie ich die Beiträge interpretiere, werden dem SL besondere Rechte zugeschrieben, damit die Spieler nicht aufhören den SL unterhalten, damit er nicht aufhört, die Spieler zu unterhalten. Einfach nur als weiteren Spieler würde ich den SL nicht ansehen, weil er aus anderen Gründen Spaß aus einer Rollenspielrunde zieht als die Spieler und damit anderen Anforderungen an diese stellt, um Spaß zu haben.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 21.05.2013 | 12:25
Als Spieler sage ich ziemlich klar, wenn mir der SL zu viele Vorgaben macht, und bin dann auch sehr schnell weg, dafür ist mir meine Freizeit zu wertvoll.

Als SL gebe ich meist klar vor, was ich mir persönlich vorstelle, und dann passen wir in der Gruppe an, dass wir einen guten Kompromiss finden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 21.05.2013 | 12:26
Weil es niemand sonst macht.
Und das hältst du nicht für falsch?

Wie?
Also angenommen der Spielleiter will seine Mitspieler unterhalten.
Und angenommen die Mitspieler wollen das der Spielleiter sie unterhält.
[Was nicht heißt das sie keinerlei Unterhaltungsbeitrag haben]

Wie stellt sich dann die Unterhaltungsfunktion in Frage?
Was hat den so ein Spielleiter noch wenn er nicht unterhalten will?
Du bist in einer Gruppe aus Freunden. Wie kommt man dazu sich mit verschränkten Armen hinzusetzen und einem von ihnen zu sagen "so und jetzt unterhalt mich mal"?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Gaming Cat am 21.05.2013 | 12:27
Ich würde ja schon sagen, dass die gängige "Regierungsform" am Spieltisch nicht die Monarchie oder die totale Diktatur, sondern eine Verhandlungs-/Konkordanzdemokratie ist. Da jeder Teilnehmer der Runde über ein bißchen Vetomacht verfügt (spätestens, wenn er seinen Ausstieg aus der Runde in Betracht zieht) und ja zumeist alle miteinander und zusammen nach Amüsement suchen, kommt wohl häufig ein Kompromiss oder sogar ein Konsens zustande. So zumindest meine Erfahrung...
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 21.05.2013 | 12:32
Und das hältst du nicht für falsch?

Es ist weder falsch noch richtig. Falsch wird es wenn es mich stört.

Ich bin z.B. jemand der gerne Weltenbau betreibt. Der Rest meiner letzten Runde mochte das nicht so. Also habe ich Weltenbau alleine gemacht. Wenn alle Spaß am Weltenbau haben machen sie es eben Gemeinsam.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 12:38
Du bist in einer Gruppe aus Freunden. Wie kommt man dazu sich mit verschränkten Armen hinzusetzen und einem von ihnen zu sagen "so und jetzt unterhalt mich mal"?
Du bist unter einem Abschnitt wo u.a. steht:
[Was nicht heißt das sie keinerlei Unterhaltungsbeitrag haben]
Wie kommst du da darauf das jemand dort mit verschränkten Armen sitzt?

Zumal die Unterhaltung im Rollenspiel auf Kommunikation basiert.
Selbst wenn sie das nicht tun würde,.. gehst du auch in's Kino oder Theater, überkreuzt die Beine, verschränkst die Arme und stierst grimmig fordernd zur Leinwand / Bühne?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 21.05.2013 | 12:51
Du bist unter einem Abschnitt wo u.a. steht:
[Was nicht heißt das sie keinerlei Unterhaltungsbeitrag haben]
Wie kommst du da darauf das jemand dort mit verschränkten Armen sitzt?

Zumal die Unterhaltung im Rollenspiel auf Kommunikation basiert.
Selbst wenn sie das nicht tun würde,.. gehst du auch in's Kino oder Theater, überkreuzt die Beine, verschränkst die Arme und stierst grimmig fordernd zur Leinwand / Bühne?

Solange nicht alle den gleichen Beitrag zur Unterhaltung der Gruppe leisten, nehme ich es mir heraus zu überspitzen. Tut mir Leid deinen in Klammern und Kursiv gesetzten Notanker damit übergangen zu haben. Ich will auch hier niemandem sagen, wie er spielen soll aber ich finde man sollte diese Bringschuld des SL's mal hinterfragen. Erst recht wenn daraus ein Ungleichgewicht in der Gruppe entsteht, was Entscheidungsfreiheit und Beteiligungsakzeptanz betrifft. Das Beispiel mit dem Kino ist übrigens etwas merkwürdig.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 21.05.2013 | 12:57
Solange der SL spielleiten MUSS (weil sich kein anderer dazu bereit erklärt), haben die anderen Mitspieler ggf. auch die Last zu tragen, dass der SL ihnen bei der Charauswahl reinredet.

Wenn ich Bock habe, Kampagne XYZ zu leiten, mit den Anforderungen ABC, dann können einige dieser Anforderungen sicher verhandelt werden, aber da ich als SL erstmal nur allein weiß, was in der Kampagne auf die SCs und Spieler zu kommt (und die wenigsten Spieler gespoilert werden wollen), müssen sie diverse SL-Entscheidungen akzeptieren, was Gruppenzusammenstellung und Charauswahl angeht, worauf diese Entscheidungen auf den bisherigen Erfahrungen mit der Gruppe passieren und nicht einfach willkürlich gesetzt werden. Wenn einem das nicht passt, kann er gerne versuchen eine Lösung zu finden, wenn mir seine Lösungsangebote nicht zusagen, dann hat er immer noch die Option zu sagen, dass er meine Entscheidungen akzeptiert (Normalfall), dann doch lieber selbst den SL macht (bisher noch nicht vorgekommen) oder die Gruppe verlässt (bisher auch noch nicht vorgekommen).

Ich als SL wiederum habe auch die Wahlmöglichkeit, eine Gruppe zu verlassen, wenn mir die dort verhandelten Optionen nicht zusagen (gerade vorgekommen).

Dabei geht in meine Vorstellung vom SL aber auch mit ein, dass er der Moderator und in gewissem Maße auch der Organisator der Runde ist. Was aber auch auf meiner Erfahrung beruht: Immer dann, wenn nicht ich als SL die Runde organisiert habe, gab es Abstimmungsprobleme und Verwirrungen. Von daher mache ich das lieber selbst, als das einem anderen Spieler zu überlassen und dann am Spielabend nur mit halber Besatzung da zu stehen, weil die Hälfte der Runde nicht (rechtzeitig) informiert wurde.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 21.05.2013 | 13:15
Bei uns in der Gruppe ists zum Beispiel so, dass ein Spieler, der gerne mal ein Setting oder ein System ausprobieren möchte, dort dann meistens auch Spielleiter ist. Logischerweise legt somit also der Spielleiter (auch wenn es nicht immer der gleiche ist) das Setting fest.
Wenn also jetzt zum Beipiel ich sagen würde "Hey, ich hab Bock auf ne Fantasy-Nur Elfen-Walduntergangs-Kampagne", würden die Mitspieler entweder "Nö" sagen oder "Ja". Falls sie ja sagen, würde ich mich allerdings beschweren, wenn dann einer unangekündigt einen Zwergen baut.
Andererseits könnte natürlich einer ankommen und sagen "Spricht was dagegen wenn ich einen Waldgnom spiele?". Dann würde ich vielleicht sowas sagen wie "Mach das" oder "Passt eher nicht so gut, aber geht schon, wenn du unbedingt willst. Dann überleg dir aber, wie du zu den Elfen gekommen bist. Eigentlich mögen die in dem Setting keine Gnome." oder auch "Ne geht nicht." (Weil zum Beispiel jeder Gnom Teil der Waldverschwörung ist, die die Gruppe aufdecken soll.)
Dann würde der entsprechende Spieler entweder einen Elfen bauen oder wir würden halt was anderes spielen. Mit ihm, mir oder irgendjemand anderem als Spielleiter.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Kampfwurst am 21.05.2013 | 13:20
"Mit großer Macht kommt große Verantwortung."

Ich denke das ist beim Rollenspiel als SL nicht anders. Wenn ich alle Macht am Spieltisch an mich reiße und bestimmte Dinge erzwingen will, dann ist es auch mein Job dafür zu sorgen, dass meine Mitspieler mit dem was ich ihnen präsentiere Spaß haben. Je mehr Mitspracherecht ich ihnen einräume, desto weniger muss ich mir darum Sorgen machen. Das gilt natürlich für die Charaktere im besonderen, da das der wesentliche Berührungspunkt für die Spieler mit der Welt ist. Natürlich nehme ich mir auch das Recht heraus ein Veto auszusprechen, aber das beinhaltet in den meisten Fällen nur ein wenig die Ecken abzuschleifen, damit ein außergewöhnliches Charakterkonzept auch zu den anderen Spielern oder zum bereits beschlossenen Spielkonzept passt. Ggf. ändere ich da sogar (immer in Absprache mit der Gruppe natürlich) nochmal das Setting oder das geplante Konzept.

Da das ganze aus dem "Zu viele Magier im Shadowrun" Thema kam, noch etwas im Zusammenhang dazu. Es kommt bei mir auch vor, dass ich eine Gruppe Runner habe wo dann plötzlich 4/5 Spielercharakteren Magier oder Adepten sind. Das bedeutet dann für gewöhnlich, dass eben Aufträge an sie herangetragen werden, die nur eine solche Gruppe erledigen kann. Anstatt Überwachungsdrohnen schweben dann Elementare dort herum. Anstatt Sicherheitstechnik gibt es Abwehrmagie, und anstatt in einen Computer einzubrechen und Daten zu klauen muss eine neu entwickelte Zauberformel stabilisiert und gestohlen werden.

Ich habe schon den Einwand gehört, das sein unrealistisch, so ein Team würde halt immer irgendwelche zufälligen Aufträge bekommen, aber das halte ich für Unfug. Es ist wie in jedem hochspezialisierten Fernsehkrimi. Es hat nicht zufällig jeder Mord mit Knochen zu tun, den Bones bekommt, stattdessen bekommt sie die Mordfälle zugeschoben, die mit Knochen zu tun haben.

Meiner Meinung nach hat sich also die Geschichte den Charakteren anzupassen. Und meistens ist das auch überhaupt kein Problem, in den seltensten Fällen hängt die Geschichte wirklich 100%ig davon ab was und wer die Gegner exakt sind. Wenn ich einen Überhang an Kriegern habe, dann ist der Gegner eben ein Kriegsherr, und er schickt seine untergebenen Krieger um die Spieler aufzuhalten. Ein Magier, der auf gleicher Kraftstufe sofort die Krieger zu Staub verarbeitet wird dann eben so herunter geschraubt, dass er zwar immernoch ein deutliches Hindernis darstellt, aber er trotzdem besiegbar wird. Ich denke das ist die wahre Kunst des SL Seins, sich auf sowas einzulassen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 13:36
Solange nicht alle den gleichen Beitrag zur Unterhaltung der Gruppe leisten, nehme ich es mir heraus zu überspitzen. Tut mir Leid deinen in Klammern und Kursiv gesetzten Notanker damit übergangen zu haben.
Kursiv habe ich es nur gesetzt damit es als Zitat erkennbar ist. Im Original ist es nicht kursiv.

Nun und ich finde es merkwürdig wenn man, was man nicht mag, gleich gänzlich überspitzt.
Aber dazu zählt dann wohl auch das ich bei dem Beispiel mit dem Kino und dem Theater vorabgestellt, ohne kursiv oder Klammern, gleich erwähnte das der Vergleich artfremd Ast.

Zitat
Ich will auch hier niemandem sagen, wie er spielen soll aber ich finde man sollte diese Bringschuld des SL's mal hinterfragen.

Vielleicht könntest du auch hinterfragen wieso du dort scheinbar ein Schuldverhältnis siehst.
Einmal davon abgesehen das du meine Überlegungen bzw. Nachfragen hinsichtlich deiner Definition des SL nach deinerweise übergangen hast.

Wenn der Spielleiter schon nicht mehr der Unterhalter sein darf.
Sondern nur noch ein Spieler ohne Charakter ist. Woran hat er dann noch Spaß? Womit wird aufgewogen das er, im Gegensatz zu allen anderen Spieler - die natürlich auch Weltgestaltungsrechte haben, damit ja keiner den Eindruck bekommt das es eine Machtposition seitens des SL gibt - keinen eigenen Charakter hat?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 21.05.2013 | 14:06
Ich bin nicht mehr weiter darauf eingegangen, weil ich das Gefühl hatte es führt etwas am Faden vorbei. Viele Antworten stehen auch bereits in meinem Eingangspost. Man mag es für schlechten Stil halten aber ich persönlich leite tatsächlich so und habe soweit auch ganz gute Erfahrungen damit gemacht. Du lässt die Spieler die Welt ausgestalten und bist ganz in Wäsch'scher Manier so langweilig wie möglich. Und wenn für dich dabei nur das Gedankenexperiment herumkommt: "Was wäre wenn die Spieler die ganze Arbeit machen?" hätte es ja schon seinen Zweck erfüllt. Das ist jetzt natürlich wieder überspitzt aber mir geht es um die Gegenposition, die offensichtlich auch existiert. Vielleicht treffen wir uns ja dann irgendwann in der Mitte bei dem was 1of3 sagte. Alle haben den gleichen Beitrag zu leisten. Dann existiert auch auf einmal die Rechfertigung nicht mehr, irgendwelche Spielerentscheidungen beschneiden zu müssen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 21.05.2013 | 14:14
Ich finde 1of3s Beitrag weit ab von jeder einer eventuellen Mitte.
Eigentlich ist es ein komplettes Extrem in dem der SL rein gar nichts darf.

Wo ich mich dann persönlich frage wieso sich noch jemand das antun soll.
[Und wieso man nicht gleich - wenn überhaupt noch - ohne SL spielt]
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Oberkampf am 21.05.2013 | 14:18
Das Problem liegt darin, dass auch im Rollenspiel gilt, dass Macht einfach korrumpiert.

Wenn der Spielleiter alles mögliche darf, dann führt das letztlich dazu, dass er alle Aufgaben an sich reißen kann, an sich reißen wird, sich damit rechtfertigt, dass er viel mehr Arbeit hat (die er sich selbst aufgebürdet hat) und immer stärker in das Spielgeschehen eingreifen muss, um "seine" Kampagne/Abenteuerserie/Spielwelt zu retten, wohingegen die Spieler sich immer weiter aus der Verantwortung für das gemeinsame Spiel hinausschleichen - oder kontraproduktiv gegen den SL spielen. Daraus resultieren die beiden Extremformen, Zuhörer-Spieler oder Wettrüsten am Tisch.

Wenn man Zuständigkeiten gleich von Anfang an in der Gruppe abklärt, dann kann diese Gefahr eingedämmt werden. Dazu muss der potentielle SL kommunizieren, was er leiten möchte, was er für unumstößlich hält und worüber er verhandeln kann - und das gleiche muss jeder Spieler auch kommunizieren. Ohne irgendwelche Mythen vom allgemein bzw. objektiv guten Rollenspiel, in dem der SL unumstößlich diese oder jene Rechte hat.

Meiner Meinung nach hat 1of3 schon Recht, vor dem Spiel Eintauchen in die Spielwelt wird ausgemacht, was der SL soll, was er darf, was er nicht darf und was die Spieler für Aufgaben, Rechte und Pflichten haben.
Und wenn man keine Einigkeit findet, kommt eben kein Spiel zustande. So what?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Ludovico am 21.05.2013 | 14:43
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.

Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.

Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.

Die SL kann gar nichts.

Du vergisst dabei den Einfluss des Initiators der Runde und die Austauschbarkeit der Spieler und des SL.

Dass der SL nichts kann, ist kein Urzustand, sondern wenn ueberhaupt ein Ergebnis von Gruppenverhandlungen.
Ich mach es gerne, wenn ich leiten will, dass ich verkuende, welches System und welche Art Kampagne.

Wenn ich in einer Ecke bin, in der es viele Spieler gibt und wenig Willige, die die Leitung uebernehmen wollen, dann erhalte ich interessierte Spieler und kann "Stoerer" aussieben (also jene, die versuchen, Vorstellungen und Ideen durchsetzen wollen, die denen des SL zuwiderlaufen.).

Bin ich dagegen in einer Gegend mit wenig Spielern oder vielen SL-willigen, muss ich evtl. Kompromisse eingehen, um die wenigen Spieler nicht zu verlieren, bzw. um die Position des SL weiterzubehalten.

Die Macht des SL ist also nicht der Urzustand, sondern das Ergebnis der Absprachen, die massgeblich von den aeusseren Umweltbedingungen abhaengen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 21.05.2013 | 15:01
Das Problem liegt darin, dass auch im Rollenspiel gilt, dass Macht einfach korrumpiert.

Wenn der Spielleiter alles mögliche darf, dann führt das letztlich dazu, dass er alle Aufgaben an sich reißen kann, an sich reißen wird, sich damit rechtfertigt, dass er viel mehr Arbeit hat (die er sich selbst aufgebürdet hat) und immer stärker in das Spielgeschehen eingreifen muss, um "seine" Kampagne/Abenteuerserie/Spielwelt zu retten, wohingegen die Spieler sich immer weiter aus der Verantwortung für das gemeinsame Spiel hinausschleichen - oder kontraproduktiv gegen den SL spielen. Daraus resultieren die beiden Extremformen, Zuhörer-Spieler oder Wettrüsten am Tisch.

Wenn man Zuständigkeiten gleich von Anfang an in der Gruppe abklärt, dann kann diese Gefahr eingedämmt werden. Dazu muss der potentielle SL kommunizieren, was er leiten möchte, was er für unumstößlich hält und worüber er verhandeln kann - und das gleiche muss jeder Spieler auch kommunizieren. Ohne irgendwelche Mythen vom allgemein bzw. objektiv guten Rollenspiel, in dem der SL unumstößlich diese oder jene Rechte hat.

Das kann ich so aber nicht bestätigen:

Ebenso wie der SL die Möglichkeit hat, einfach hinzuwerfen, wenn sich seine Vorstellung vom Spiel zu sehr von der Vorstellung der Spieler unterscheidet, haben die Spieler doch die Möglichkeit hinzwerfen, wenn ihnen der SL zu dikatorisch wird. Oder postuliest du, dass die Spieler so sehr von einem SL abhängig sind, so glücklich, endlich einen Dummen Freiwilligen gefunden zu haben, der für sie leitet, dass sie sich alles gefallen lassen? ;)

Wobei ich mich als SL hier den Gruppen anpasse:
Habe ich eine Gruppe, bei der ich weiß, dass die Spieler verantwortungsbewusst ihre Chars zusammenstellen, dann mische ich mich nicht ein, da ich mich drauf verlassen kann, dass eine Runde Sache bei rauskommt. Dann dürfen auch gerne imba oder exotische Chars bei rauskommen, wenn diese durch Absprachen zwischen den Spielern sinnvoll in die Gruppe eingebunden werden.
Habe ich eine Gruppe, bei der jeder nur zusammenstellt, was ihm passt, ohne Rücksicht auf den Rest der Gruppe, dann werde ich ggf. die Charwahl einschränken. Es geht nunmal nicht darum, dass einer allein Spaß hat, sondern alle zusammen.

Das korrelliert meiner Erfahrung nach allerdings auch mit dem Spielstil: Die Gruppe, die sich von Anfang an selbst Gedanken um eine sinnige Gruppenzusammenstellung macht, die spielt auch aktiver und fordert ihre Aktionen selbst ein.
Die Gruppe, die eigentlich nur auf die eigene Chardarstellung bedacht ist, lehnt sich mehr zurück und will sich bespaßen lassen (und ich kann machen was ich will, die lassen sich nicht dazu bewegen, mal selbst was anzuschieben... -.- ), wartet haltet eben auf die vom SL servierten Spotlights für IHREN Char. Da hilft auch ein vorher abklären irgendwie nicht: Vor dem Spiel garantieren sie alle, dass sie aktiv sich einbringen, hinterher bin ich dann doch die Erzähltante und wenn ich nichts ansag, dann läuft nix. :(



Zitat
Meiner Meinung nach hat 1of3 schon Recht, vor dem Spiel Eintauchen in die Spielwelt wird ausgemacht, was der SL soll, was er darf, was er nicht darf und was die Spieler für Aufgaben, Rechte und Pflichten haben.
Und wenn man keine Einigkeit findet, kommt eben kein Spiel zustande. So what?

So wie du das beschreibst, kam es bei ihm aber nicht rüber! Da hörte sich das eher an wie "Du SL-Sklave, nu mach mal!"
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.05.2013 | 15:40
Spielleitung ist kein Naturrecht.

Dessen ungeachtet ist es in traditionellen Rollenspielen fast immer zweckmäßig, dass der SL klare Ansagen macht, was seine Kampagnenplanung angeht. Dazu gehört auch die Ansage, was für Charaktere gut hinein passen würden. Nichts ist nerviger als so ein blöder Laissez-Faire-SL, den du fragst: "Was für eine Kampagne willst du denn leiten?" und er antwortet: "Sagt ihr es mir." Meine Erfahrungen mit einem solchen (unmoderierten) Ansatz sind bestenfalls als äußerst durchwachsen einzustufen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 21.05.2013 | 16:40
Nichts ist nerviger als so ein blöder Laissez-Faire-SL,
Warum?

Alle haben den Anspruch auf Spass und alle haben ein Leben,
d.h. auch der SL.

Normalerweise biete ich an, was ich leiten möchte und dann einigen wir uns welche es wird.

Dann muss ich als SL es leiten können ohne das es zum Leiden wird und es muss in Kampagne und Party passen.

z.b. ich kann mir nicht vorstellen , wie ich Zeitmagie als SL händeln kann, Ein Deryni und ein Mitglied des Ordo Verbi Dei  passen normalerweise nicht gut zusammen
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Feuersänger am 21.05.2013 | 16:46
Was mich wiederum auf die Frage bringt, in welcher Reihenfolge denn innerhalb einer (existierenden) Spielgruppe die Entscheidungen über die geplante Kampagne getroffen werden: bestimmt man (a) zuerst die Details (System, Genre, Setting, Thema) und einigt sich dann auf einen geeigneten SL, oder ist es (b) genau andersrum, dass man zuerst sagt "Jetzt ist mal XY an der Reihe zu leiten", und dann kaspert man davon ausgehend aus, wie die Kampagne aussehen soll. In letzterem Fall hat natürlich der SL das Recht, die Gestaltung in Bahnen zu lenken, in denen er sich wohlfühlt und auch gut leiten kann.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 21.05.2013 | 16:51
Ich hab da eine klare hierarchische Reihenfolge, was Entscheidungsinstanzen angeht:

Spielrunde (als Ganzes) > RSP-Bücher > SL
Dabei gilt das Paradigma: System matters.


Spielrunde (als Ganzes):
Hier werden alle wichtigen Rahmenbedingungen gesetzt.
Der einzelne trägt seine Wünsche und Vorstellungen vor.
Das gilt insbesondere für den SL.
Es gilt das konsensdemokratische Prinzip.

RSP-Bücher:
Alles was nicht als "zu ändern" bestimmt wird, wird aus den
Büchern entnommen. Selbiges gilt für das, was die Gruppe
nicht entscheiden will (aus welchen Gründen auch immer.)

SL:
Wenn weder Runde, noch Bücher zu einem Ergebnis in Bezug
auf eine Frage kommen, entscheidet der SL.
_________________________________________________ __________________________

System matters: Wenn Regelwerk und Setting stehen,
wird nicht gegen den Geist der Regeln oder des Settings gespielt.
Beides ist jeweils aller Diskussion grundgelegt.
(Wenn Regeln und/oder Setting nicht mehr passend sein sollten, wird was Neues gesucht.
Alternativ was eigenes gebaut.)


>> Stadartverfahren:
1. Vorgaben des Spiels, RAW (bzw. die Auslegung dessen durch den SL in spe oder den Spieler, der das Spiel vorschlägt)
2. Wünsche und Vorstellungen ALLER Spielteilnehmer werden <<


Insofern:
Kurz zur Klärung:
Die SL  kann GAR NICHTS. Der Teilnehmer, der SL ist, kann vielleicht Wünsche äußern. Er kann auch entscheiden die SL nicht zu übernehmen. Das kann er nicht als SL tun, denn er ist es nicht.
Ist für mich unrealistisch.

Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen.
Ist möglich. Die SL muss dieses "Mehr" an Entscheidungsgewalt aber auch wollen.

Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.
Spieler <-> Charktere, SL <-> Plot, ist nach meiner Vorgehensweise genau EINE Möglichkeit. Und auch die andere Regelung, ist nicht an die Konsequenzen, die du beschreibst, gebunden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: scrandy am 21.05.2013 | 17:11
Spielrunde (als Ganzes) > RSP-Bücher > SL
Dabei gilt das Paradigma: System matters.
Also das habe ich so noch nicht erlebt. Die Praxis kommt da in die Quere.

1. Es gibt kaum ein Mainstream-System das man RAW bespielen kann.
2. Der SL ist in vielen Runden derjenige der am meisten für die Runde arbeitet. Ich wünsche mir zwar immer Spieler die sich ebenso einbringen wollen aber abgesehen von Tanelorn-Treffen-Rundenthreads habe ich das noch nicht erlebt.
3. Wer viel Arbeit reinsteckt sollte davon auch was haben. Sprich 5 Stunden Abenteuervorbereitung trumpft "ich will aber doch spontan kuriosum XY spielen"
4. Spieler sagen selten was sie wollen. Das heißt Gruppenabsprachen exisiteren oft erst im Konfliktfall
5. Es gibt nur wenige Systeme, die die SL Rolle strikt abgrenzen und Gruppenabsprachen propagieren. Auf das System ist also was das SL-Spieler-Verhältnis betrifft wenig verlass.

Das führt dazu, dass ich das System mal ganz außen vor lassen würde und in jedem Fall gute Gruppenabsprachen propagieren würde. Wenn es dann mal wieder zu keiner Absprache gekommen ist und man erst am Spieltisch merkt dass Szenario X mit unpassendem Char Y bespielt werden soll, dann trumpft da klar der Aufwand des SL. Wenn es anders wäre, würden sich sicherlich nur kaum Leute finden, die noch nen SL machen wollen. Das sollte man bei allem SL-Bashing auch mal bedenken.

Ich glaube nicht, dass es allzu viele SLs gibt, die bei rechtzeitiger Anfrage eine Spieler-Anfrage durch ihre Machtposition plattbügeln würden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Fat Duck am 21.05.2013 | 18:01
Was mich wiederum auf die Frage bringt, in welcher Reihenfolge denn innerhalb einer (existierenden) Spielgruppe die Entscheidungen über die geplante Kampagne getroffen werden: bestimmt man (a) zuerst die Details (System, Genre, Setting, Thema) und einigt sich dann auf einen geeigneten SL, oder ist es (b) genau andersrum, dass man zuerst sagt "Jetzt ist mal XY an der Reihe zu leiten", und dann kaspert man davon ausgehend aus, wie die Kampagne aussehen soll. In letzterem Fall hat natürlich der SL das Recht, die Gestaltung in Bahnen zu lenken, in denen er sich wohlfühlt und auch gut leiten kann.

Also ich kenne es so, dass in der Regel der SL das Angebot unterbreitet ("Ich hätte mal wieder Zeit und Lust xy zu leiten.") und sich dann die Gruppe bildet. Während der Gruppenbildungsphase werden Sachen ausgehandelt und Details ausgearbeitet, die nicht vorher vom SL fixiert worden sind, als er das Angebot unterbreitet hat. In einer perfekten Welt ist damit dann vor der ersten Spielsitzung alles klar. Praktisch ist es so, dass die Kampagnen so lange halten, bis ein anderer SL ein tolleres Angebot unterbreitet (oder derselbe ein anderes Angebot) oder sich die Gruppe nicht mehr zusammenfindet (bei uns i.d.R. aus zeitlichen Gründen) und dannach ein SL ein neues Angebot macht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 21.05.2013 | 18:09
Ich kenne es in zwei Varianten:

a) Gruppe besteht, es findet sich meist keiner der den SL machen will, also wird der den SL machen, der am meisten Bock hat zu spielen/zu leiten, der Rest lässt sich bespaßen.

b) SL macht Angebot an einen Pool aus Spielern "hey, ich hätte Lust xyz zu spielen, wer ist dabei und wie genau könntet ihr euch das vorstellen/was würde euch da Spaß machen?"
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Falke359 am 21.05.2013 | 18:13
Spielleiten ist keine Ehe (nach Schopenhauer: „Rechte halbieren, Pflichten verdoppeln“.)
Ich würde im Zusammenhang mit Rollenspiel auch nicht von „Macht“ reden, das halte ich für überzogen. Auch die Regierungs-Metaphern finde ich inzwischen etwas ausgereizt.

Es stimmt natürlich, dass der SL über das Spiel nicht so etwas wie ein "Hausrecht" hat. Er kann nicht argumentieren, dass die Spieler „seine“ Welt betreten, die er „gekauft“ hat (was, wenn ein Spieler auch das Buch gekauft hat?) oder„gebaut“ (Spieler bauen durch ihre Charaktere das Zentrum der Welt mit).

Aber vielleicht kommen wir weiter, wenn wir Parallelen zu Autoren, Regisseuren oder sonstigen Künstlern (Maler, Bildhauer, Installationskünstler...) ziehen:
Der SL arbeitet kreativ, indem er Welten, eine Umgebung und Abenteuer schafft. Diese Kreativleistung muss man erst einmal als "urheberrechtlich geschützt" ansehen. Die Spieler wiederum haben ihre "Urheberrechte" an dem, was sie am Spielgeschehen kreativ beitragen.
Insofern der SL mehr Arbeit hat, mehr erschafft und mehr zum Spielgeschehen beiträgt, hat er mehr Verfügungsgewalt darüber, logisch.
Daher ist die Aussage „Der SL kann gar nichts“ entweder schlicht dämlich oder bewusst überzogen.

Davon abgesehen kommen wir insgesamt aber nicht viel weiter, wenn wir fragen, was der SL "darf", oder "nicht darf".
Viel mehr sollte es darum gehen, wie sich der Spielspaß für alle Beteiligten erhöhen lässt.
Dass weder "absolutisitsche SL-Herrscher" noch "kommunistisch anmutende Kuschelgleichheitsgruppen" die Lösung sind, dürfte allen klar sein.

Man braucht ja den SL letztlich in erster Linie, um eine Welt zu simulieren, die sich der völligen Kontrolle der Spieler entzieht. Wenn jeder Spieler alles machen könnte, was er wollte, bräuchte man kein Rollenspiel, sondern dann wären wir beim freien Erzählen. Da diese Welt nicht vollständig durch Regelwerke zu simulieren ist, muss der SL als menschliche Intelligenz dem Ganzen Leben einhauchen. Wie das geschehen soll, wenn er keinerlei "Sonderrechte" bekommt, ist mir schleierhaft. Darüber hinaus kenne ich viele Spieler, die eine zu große Spielerbeteiligung an der Weltgestaltung eben nicht wollen, nicht einfach nur aus Faulheit, sondern weil es die oben genannte simulierte Welt jenseits der Spielerkontrolle stört.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.05.2013 | 18:15
Naja, ich denke, 1of3 ging es eher um das abstrakte Theorem, als um so Belanglosigkeiten wie die pragmatische Handhabung vor Ort. ;)

Edit: Wobei das Ausgangszitat:

Zitat
Ich habe kein Problem damit, wenn ein SL die Auswahl der Charakteroprionen einschränkt, weil das nicht zzum Kampgnenkonzept passt.

dafür einen eher schwachen Aufhänger darstellt, da es sich problemlos auch im Sinne eines Theorems, das von Einstimmigkeitsprinzip und Ermächtigung durch Gruppenvertrag ausgeht, interpretieren lässt, zumal Xemides ja bereits aus seiner Spielerperspektive seine Ermächtigung ausspricht: "Bitte, nur zu, lieber SL, mach mir Vorgaben."
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Sashael am 21.05.2013 | 18:35
2. Der SL ist in vielen Runden derjenige der am meisten für die Runde arbeitet. Ich wünsche mir zwar immer Spieler die sich ebenso einbringen wollen aber abgesehen von Tanelorn-Treffen-Rundenthreads habe ich das noch nicht erlebt.
...
4. Spieler sagen selten was sie wollen. Das heißt Gruppenabsprachen exisiteren oft erst im Konfliktfall
+1  :d

Bei meiner Runde ist das so, dass ich gar nicht fragen bräuchte, wer mal den SL machen möchte. Die wollen alle nicht. Und zwar so richtig nicht. Will ich also RP, muss ich leiten. Die anderen wollen auch RP, aber nur in der Spielerrolle.
Aus diesem Grund würde mir aber auch niemals einer meiner Spieler an den Kopf werfen "Du (der SL) kannst gar nichts!", denn die sind sich ihrer Faulheit und meines Arbeitsaufwandes sehr wohl bewußt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Saffron am 21.05.2013 | 19:06
Hi,

für mich ist hat die Frage nach der "Machtstellung" nichts mit altmodisch oder neumodisch zu tun, und ich würde darauf auch keine absolute Antwort geben, sondern es an die Art der Spielrunde anpassen:

In der Runde, in der ich hin und wieder leite, haben die Spieler so gut wie kein Interesse, das Setting oder das Abenteuer mitzugestalten. Sie wollen überwiegend vom SL bespaßt werden, und sind sogar zu faul, kürzere Infos zu lesen, die man ihnen zwischen zwei Sitzungen zumailt. Das finde ich auch durchaus ok, aber im Gegenzug nehme ich mir tatsächlich eine gewisse Machtstellung heraus: Ich habe die Welt, die Kampagne und das Abenteuer ganz allein erschaffen und würde daher tatsächlich keine Charaktere zulassen, die so gar nicht hineinpassen. Selbstredend versuche ich aber auf Spielerwünsche einzugehen und reiße mir auch ein Bein aus, um die Abenteuer den Charakteren anzupassen und sie die Stars sein zu lassen.

Ganz anders würde ich das aber sehen, wenn es eine Runde wäre, in der die Spieler daran interessiert sind, die Spielwelt und das Abenteuer mitzugestalten, oder wenn es z.B. eine Indie-Runde wäre.

Just my 2 cents
Saffron
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Fat Duck am 21.05.2013 | 19:12
Davon abgesehen kommen wir insgesamt aber nicht viel weiter, wenn wir fragen, was der SL "darf", oder "nicht darf".
Viel mehr sollte es darum gehen, wie sich der Spielspaß für alle Beteiligten erhöhen lässt.
Dass weder "absolutisitsche SL-Herrscher" noch "kommunistisch anmutende Kuschelgleichheitsgruppen" die Lösung sind, dürfte allen klar sein.
Der Versuch, eine Lösung zu finden, ist sowieso von vornherein zum Scheitern verurteilt. Was "der SL darf" und was den "Spielspaß für alle Beteiligten erhöhen läßt" ist im Endeffekt dieselbe Frage nach einer Lösung. Im Rollenspiel gibt es aber keine Lösung, sondern nur individuelle Vorlieben, Abhängigkeiten, Launen etc. und damit ein von der jeweiligen Gruppe zusammengestelltes Rechte-Programm, das auch innerhalb dieser Gruppe ständigen Änderungen unterworfen sein kann.
Das heißt, man kann darüber reden, was der Sl dürfen kann, wo man seine Grenzen absteckt ("Kuschelkommunismus nicht mit mir." "Ich find absolutistisitsche Monarchidiktatoren-SLs doof." etc.) und damit das anderen was bringt, seine Position erläutern.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 21.05.2013 | 21:32
1. Es gibt kaum ein Mainstream-System das man RAW bespielen kann.
2. Der SL ist in vielen Runden derjenige der am meisten für die Runde arbeitet. Ich wünsche mir zwar immer Spieler die sich ebenso einbringen wollen aber abgesehen von Tanelorn-Treffen-Rundenthreads habe ich das noch nicht erlebt.
3. Wer viel Arbeit reinsteckt sollte davon auch was haben. Sprich 5 Stunden Abenteuervorbereitung trumpft "ich will aber doch spontan kuriosum XY spielen"
4. Spieler sagen selten was sie wollen. Das heißt Gruppenabsprachen exisiteren oft erst im Konfliktfall
5. Es gibt nur wenige Systeme, die die SL Rolle strikt abgrenzen und Gruppenabsprachen propagieren. Auf das System ist also was das SL-Spieler-Verhältnis betrifft wenig verlass.

Das führt dazu, dass ich das System mal ganz außen vor lassen würde und in jedem Fall gute Gruppenabsprachen propagieren würde.
 

Natürlich ist in der Paxis die Rolle des SL (vor allem, wenn ein Spiel neu auf den Spieltisch kommt) eine stärkere.
Einfach deswegen, weil den Spielern häufig die Worte fehlen, zu beschreiben, was sie wollen.

Zu 1: RAW ist nur der Startpunkt. Ich würde behaupten jede Spielrunde kommt ganz schnell auf ihr "RAI". Meist durch den SL oder Spieler, die ein bißchen Ahnung von dem Spiel haben.
Zu 3: Sehe ich nicht so. Je nachdem, welches Spiel verwendet wird, sind kurzfristige Änderungen leichter oder schwieriger hinzubekommen. Oder: Sind die einen oder anderen Konsequenzen zu erwarten. (Bei Prince Valiant kann ich als SL auf Wünsche recht flexibel reagieren. Wenn ein anderes Spiel gespielt werden soll, muss evtl. jemand anders leiten. Oder man muss überlegen, ob der Wunsch bzgl. der nötigen Vorbreitung bis zum Spieltermin realisierbar ist. Und: Ein einzelnes "ich will" kann gar nix, solange sich die anderen Teilnehmer der Spielrunde dem nicht anschließen, obgleich es brücksichtigt wird.)
Zu 4: Als SL versuche ich am Anfang immer klar zu machen, dass Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, Ideen geäußert werden sollen. Was die Spieler draus machen, liegt bei jedem einzelnen von ihnen. Ich (als SL) jedenfalls sag kurz, wie ich mir das gemeinsame Spiel vorstelle.
Zu 5: Stimmt. Wobei das jeweilige System schon grobe Richtlinien dafür gibt, wie es die Aufgaben des SL versteht. Und die kann man dann auch in der Gruppe ansprechen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 21.05.2013 | 21:48
Zitat
3. Wer viel Arbeit reinsteckt sollte davon auch was haben. Sprich 5 Stunden Abenteuervorbereitung trumpft "ich will aber doch spontan kuriosum XY spielen"

Genau den Punkt sehe ich anders. Der SL sollte in seine Abenteurvorbereitung möglichst die Charaktere schon einfließen lassen. Wenn man schon den Anspruch hat, als SL die Spieler zu unterhalten, sollte man doch sowieso die SCs gezielt anspielen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 21.05.2013 | 21:51
Genau den Punkt sehe ich anders. Der SL sollte in seine Abenteurvorbereitung möglichst die Charaktere schon einfließen lassen. Wenn man schon den Anspruch hat, als SL die Spieler zu unterhalten, sollte man doch sowieso die SCs gezielt anspielen.

Glaube das ist nicht das, was er ausdrücken will:

Wenn der SL - mit Rücksicht auf die SCs - 5 Stunden Abenteuervorbereitung macht (oder 5 Stunden Abenteuervorbereitung ins Blaue, weil die Spieler vorher das Maul nicht aufbekommen haben) und dann am Spielabend einer meint: Hey, ich will jetzt doch nicht den Char/das System spielen, dann könnt er von mir den Effenberg sehen und dürfte sich für den nächsten Spielabend einen neuen SL suchen (vorausgesetzt es gibt nicht einen WIRKLICH triftigen Grund, wieso er jetzt nicht das bisher vereinbarte/nicht ausgeschlossene spielen will).
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Blizzard am 21.05.2013 | 22:34
Geil, dass in diesem Forum immer noch diese Rollenspiel-Monarchisten gibt.
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Zitat
Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.
WAT?

Zitat
Die SL kann gar nichts.
Dafür, dass die SL gar nichts kann spielen aber verdammt viele Spieler mit SL. Mehr noch: Die meisten Spieler sind froh, eineN SL zu haben. In so fern kann an der Aussage irgendwas nicht stimmen. ;)

Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Bad Horse am 21.05.2013 | 23:06
Die meisten Spieler sind froh, eineN SL zu haben. In so fern kann an der Aussage irgendwas nicht stimmen. ;)

1of3 verwendet die Abkürzung für das neutralere Wort "Spielleitung".
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Pyromancer am 21.05.2013 | 23:39
Es ist nicht so, dass man die Maske des Meisters aufsetzt und auf einmal Gedanken lesen, mit bloßen Händen Stahlträger verbiegen, und aus seinen Augen Todeslaser verschießen kann.

"Macht kommt aus den Gewehrläufen", und das habe ich noch an keinem Spieltisch erlebt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: scrandy am 22.05.2013 | 01:25
Wenn der SL - mit Rücksicht auf die SCs - 5 Stunden Abenteuervorbereitung macht (oder 5 Stunden Abenteuervorbereitung ins Blaue, weil die Spieler vorher das Maul nicht aufbekommen haben) und dann am Spielabend einer meint: Hey, ich will jetzt doch nicht den Char/das System spielen, dann könnt er von mir den Effenberg sehen und dürfte sich für den nächsten Spielabend einen neuen SL suchen (vorausgesetzt es gibt nicht einen WIRKLICH triftigen Grund, wieso er jetzt nicht das bisher vereinbarte/nicht ausgeschlossene spielen will).
Ja in etwa das meinte ich. Auch wenn du das schon drastischer formuliert hast.

Das ideal ist zwar eine gute Gruppenabsprache aber es ist leider nicht die Praxis. Trotzdem versuche ich möglichst Spielerzentriert zu leiten.

Eine andere interessante Frage ist die Einflussname des SL auf die Charaktere. Normalerweise würde ich sagen das ist Spielerdomäne. Allerdings zeigen Spiele wie FATE dass gerade das gezielte Anspielen von Spielerdetails erst Drama so richtig in Fahrt bringt. Was macht man aber wenn das System die grenze nicht klar regelt bzw keine Mechanismen wie bei Fate anbietet?

Ich habe zum Beispiel in einer aktuellen Runde jemanden mit einem Artefakt, einen lebendigen Gegenstand mit eigener Agenda. Bei allen Vorteilen die das Artefakt bringt, hat es auch negative Konsequenzen. Da das Artefakt vom SL wie ein NSC gespielt wird gibt es also immer die Abwägung: Was ist schlicht cooles Dramaspiel oder ab wann empfindet die Spielerin es als Einmischung und würde sagen "So hatte ich mir das aber nicht gedacht".
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 22.05.2013 | 05:06
Es ist nicht so, dass man die Maske des Meisters aufsetzt und auf einmal Gedanken lesen, mit bloßen Händen Stahlträger verbiegen, und aus seinen Augen Todeslaser verschießen kann.

Nicht? Upps.

Ansonsten: Alle "Macht", die der SL ausüben kann, wurde ihm explizit oder implizit von der Gruppe zugesprochen (solange ich sie nicht gefesselt in meinem Keller als Geisel halte....). Da hat 1of3 vollkommen recht, und mehr hat er eigentlich nicht gesagt. "Die SL kann nichts", sie darf. Hat irgendjemand Einwände dagegen (nur um nochmal BTT zu gehen)?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 22.05.2013 | 05:14
Nein keine. Aber genau das hat Xemidis ja auch nur gemacht. Er erlaubt das (generell?). Ob man deswegen den Rollenspielmonarchisten auspacken muss...
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 07:22
Das Problem dabei ist nur, dass zwischen "Der SL darf alles. Steht so in den Regeln." und "Ich gebe meine Freiheit bewusst an den SL ab. Und das immer." noch viel Land ist. der Effekt mag fast der Gleiche sein, die Wahrnehmung ist komplett anders.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Glühbirne am 22.05.2013 | 07:25
Wo hat den hier im Thread jemand die erste Aussage hier postuliert?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Oberkampf am 22.05.2013 | 07:33
Ebenso wie der SL die Möglichkeit hat, einfach hinzuwerfen, wenn sich seine Vorstellung vom Spiel zu sehr von der Vorstellung der Spieler unterscheidet, haben die Spieler doch die Möglichkeit hinzwerfen, wenn ihnen der SL zu dikatorisch wird. Oder postuliest du, dass die Spieler so sehr von einem SL abhängig sind, so glücklich, endlich einen Dummen Freiwilligen gefunden zu haben, der für sie leitet, dass sie sich alles gefallen lassen? ;)

Klar kann man das als Spieler machen. Aber da kommen noch andere Faktoren hinzu, z.B. sind in einigen Gruppen nur wenige Leute bereit, den Spielleiterjob zu übernehmen (was ich nicht verstehe, da das doch gerade beim bestimmten Spielstil der am wenigsten langweilige Job im Rollenspiel ist). Und tatsächlich glaube ich, je länger man mit einem einzigen Spielleiter in Monokultur spielt, desto mehr hält man diesen Spielstil für die einzig whare, wenn nicht sogar die einzige Art, Rollenspiel zu betreiben. Nicht jeder geht gerne auf Cons und lernt - soweit es im Rahmen eines Cons möglich ist - alternative Leitstile kennen.



Wobei ich mich als SL hier den Gruppen anpasse:
Habe ich eine Gruppe, bei der ich weiß, dass die Spieler verantwortungsbewusst ihre Chars zusammenstellen, dann mische ich mich nicht ein, da ich mich drauf verlassen kann, dass eine Runde Sache bei rauskommt. Dann dürfen auch gerne imba oder exotische Chars bei rauskommen, wenn diese durch Absprachen zwischen den Spielern sinnvoll in die Gruppe eingebunden werden. Habe ich eine Gruppe, bei der jeder nur zusammenstellt, was ihm passt, ohne Rücksicht auf den Rest der Gruppe, dann werde ich ggf. die Charwahl einschränken. Es geht nunmal nicht darum, dass einer allein Spaß hat, sondern alle zusammen.

Das ist eben so eine Henne-Ei-Sache. Wer hohe Spielleitermacht gewöhnt ist, und im Gegenzug annimmt, der Spielleiter kümmere sich um alles, der wird von sich aus eher weniger Notwendigkeit dafür sehen, seinerseits auf die Gruppenbedingung zu achten. Ist ja nicht so, dass formale Gruppenabsprachen die Regel sind. Wie oft heißt es: "Dafür, dass alle ihren Spaß am Spiel haben/jeder was zu tun hat/mein Charakter am Abenteuer Interesse hat/die Atmosphäre stimmt/die Story spannend ist usw. ist der SPIELLEITER zuständig"?

Diese aufgeblähte Spielleiterrolle hängt mMn stark damit zusammen, dass der Spielleiter tatsächlich immer mehr Kompetenzen an sich zieht - oder auch aufgedrückt bekommt - die eigentlich Sache aller Beteiligten sind. Oder zumindest sein können.

Da hilft auch ein vorher abklären irgendwie nicht: Vor dem Spiel garantieren sie alle, dass sie aktiv sich einbringen, hinterher bin ich dann doch die Erzähltante und wenn ich nichts ansag, dann läuft nix. :(

Mein Gott, Du spielst mit einer DSA-sozialisierten Gruppe, da kann man nur... diesen bestimmten 90er-Spielstil betreiben.  ;)
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So wie du das beschreibst, kam es bei ihm aber nicht rüber! Da hörte sich das eher an wie "Du SL-Sklave, nu mach mal!"

Moment, diejenigen, die im Thread dem Spielleiter diese große Macht Gestaltungskompetenz zusprechen, sind nach meinem Eindruck doch diejenigen, die darauf beharren, dass der Arbeitsaufwand des Spielleiters überproportional hoch ist. In der Konstellation hat das auch seine Berechtigung, wenn der Spielleiter alles alleine leisten soll (Welt+Story+Regeln+Charaktereinbindung+Atmosphäre+XYZ), und die Spieler in erster Linie zugucken wollen, dann muss der Spielleiter Grenzen setzen, um seine Aufgaben erfüllen zu können, ohne sich einen Wolf zu arbeiten. Es ist aber nur eine mögliche Konstellation von vielen.

Allgemein:
Aus dem Thread ziehe cih so ein bisschen den Schluss, dass man zwischen mindestens drei Ebenen trennen muss:

1. Wie stelle ich mir den Spielleiterjob als Spielleiter vor?
Damit ist gemeint, was ich selbst als Spielleiter gerne praktisch machen würde, welche Kompetenzen und Pflichten ich mir zuschreiben möchte, sei es allgemein oder bei einer bestimmten Abenteuerserie bzw. Kampagne. Auch die No Gos, für die ich persönlich mich nicht zuständig fühle. Das sind praktisch die Themen, die man als Spielleiter vor Beginn eines Abenteuers (Serie, Kampagne) zur Sprache bringt.

2. Was möchte ich als Spieler von einem Spielleiter?
Damit ist gemeint, welche Kompetenzen ich als Spieler einem anderen Menschen, der die SL-Rolle einnimmt, zugestehen kann/muss, und was ich mir im Austausch davon verspreche. Auch, was ich von einem Spielleiter verlange.

3. Allgemeine Überlegungen zu Aufgaben und Pflichten eines Spielleiters (und Spielers).
Damit ist gemeint, welche von den Personen unabhängigen potentiellen Aufgaben ein Spielleiter hat/haben kann. Das ist der Gegenstand, über den man in seinen persönlichen Vorlieben entscheidet.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 08:06
Die Gruppe kann weiter der SL zugestehen, weitergehende Entscheidungen zu treffen. Das Standardverfahren ist jedoch, dass die Spieler ihre Charaktere machen, die SL den Plot. Sobald die SL in die Charakterkonzepte reinreden darf, haben die übrigen Teilnehmer freiwillig von ihren Kompetenzen abgegeben. Im Zweifelsfall muss die SL dann gestatten, dass ihr mit gleichem Recht in ihre Kampagnenplanung geredet wird.

Die SL kann gar nichts.

Ich kann mir beim besten Willen gerade keine Gruppe vorstellen, die Deine Trennung in der Definition notwendig macht.
Wer gibt denn nicht von sich aus die "Macht" an den SL ab? Wie soll der SL denn bei einem Konsens gegen seine Funktion bitte noch SL sein? Wer unterwirft sich denn einem SL unfreiwillig, indem der SL das einfordert und seine "Macht" totalitär ausübt? Und vor allem, wie überlasse ich jemandem alle Entscheidungen, ohne meine Zustimmung?

Ich finde, dass Du das Thema total vertheoretisierst und dabei außer acht lässt, dass der eine aufgezeigte Weg von Dir schlicht unmöglich ist.


Wenn die Spieler dem SL das Wirken auf dessen Welt (oder auf die gemeinsam geeinigte Welt) überlassen, dann gibt es doch kein unfreiwilliges Abgeben. Jede Entscheidung (und sei es nur die eine im Voraus) muss doch gemeinsam getroffen werden...

Ich bitte um Erleuchtung ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Marduk am 22.05.2013 | 08:23
ich gehöre der Schule an, daß die SL IMMER in die Charakterkonzepte reinreden darf. Nicht in der Art daß die SL sagt: "du spielst jetzt aber einen Krieger und keinen Magier" , aber die Charaktererschaffung ist ein Prozess, welcher immer in Kommunikation mit der SL abläuft. Sich einfach einen Charakter machen und am Spieltag zu erscheinen mit dem ANSPRUCH diesen auch so zu spielen, ist nicht. Im Idealfall passt der Charakter dann gibt es kein Problem, aber ich halte mir als SL immer das Vetorecht vor um a) Charakterkonzepte abzulehnen oder b) zumindest kleinere Änderungen auszuhandeln um den Charakter besser in die Gruppe oder die Spielwelt einzubinden. Das ist mein Recht und meine Aufgabe als SL.

Die beste Variante ist natürlich die, wenn sich SL und Spieler (am besten die ganze Gruppe) hinsetzen und gemeinsam Charaktere erschaffen nachdem der SL eine Kurzvorstellung dessen gegeben hat was er sich so als grobe Idee der Kampagne oder des Abenteuers (bei One-Shots) vorgestellt hat (auch hier kann noch verhandelt werden). Bei der Erschaffung seh ich es auch als meine Aufgabe, den Spieler auf extrem hohe oder extrem niedrige Werte anzusprechen und mit ihm gemeinsam eine Erklärung zu liefern (bei einem Krieger wäre die Erklärung für eine extrem hohe Waffenfähigkeit schon im Konzept enthalten, aber bei einem Bibliothekar sollte man schon etwas in den Hintergrund des Charakters einbauen, warum der gleichzeitig der beste Schwertkämpfer weit und breit ist).

Weiterhin liefere ich die Regeln für die Charaktererschaffung (also entweder by-the-book oder die Modifikationen die mir vorschweben) und ich gebe auch an, welche Konzepte Problematisch wären oder am besten ganz weggelassen werden sollten.

Natürlich bin ic auch nur ein Mensch und hab auch keinen Spaß daran den Diktator zu spielen, also kann man im Normalfall immer noch mit mir reden und letztendlich können die SPieler immer noch mit ihren Füßen abstimmen.

Gruß

Marduk
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Infernal Teddy am 22.05.2013 | 08:33
Der Spielleiter ist meist der einzige der sich die Bücher kauft, er ist derjenige der den meisten Aufwand betreibt damit alle spaß haben, warum sollte er also nicht sagen können "das passt nicht so wirklich zu dem, was mir vorschwebt"? Schließlich ist eine solche aussage kein 1/0-gatter, sondern erstmal eine Basis von der aus beide Parteien auf einen Kompromiss hinarbeiten können. Wobei das letzte Wort beim SL liegen sollte, weil geld, aufwand usw.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: 1of3 am 22.05.2013 | 08:37
WAT?

Na, is doch klar. Wenn die Charktere den Spielern gehören, der SL aber der Rest und wenn nun die SL in die Charaktere reinredet, dann muss sie auch das Gegenteil gestatten.


@Bad Horse:  :-*
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Benjamin am 22.05.2013 | 08:46
Ich denke, als SL sollte man darauf achten, dass auch bei der Charaktererschaffung die Regeln beachtet werden, aber ansonsten ist es meiner Ansicht nach Sache der Spieler und vor allem der Gruppe der Spieler, sich Charaktere auszudenken/zu erwürfeln und die Bande von SCs miteinander in Schwingung zu bringen. Oder auch nicht.

Wie 1of3 schreibt, der SL hat bis auf das Einhalten von Regeln am SC nix zu wollen. Weder vor noch während des Spiels.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 08:52
Hat irgendjemand Einwände dagegen (nur um nochmal BTT zu gehen)?
Ja.

ich gehöre der Schule an, daß die SL IMMER in die Charakterkonzepte reinreden darf. Nicht in der Art daß die SL sagt: "du spielst jetzt aber einen Krieger und keinen Magier" , aber die Charaktererschaffung ist ein Prozess, welcher immer in Kommunikation mit der SL abläuft. Sich einfach einen Charakter machen und am Spieltag zu erscheinen mit dem ANSPRUCH diesen auch so zu spielen, ist nicht. Im Idealfall passt der Charakter dann gibt es kein Problem, aber ich halte mir als SL immer das Vetorecht vor um a) Charakterkonzepte abzulehnen oder b) zumindest kleinere Änderungen auszuhandeln um den Charakter besser in die Gruppe oder die Spielwelt einzubinden. Das ist mein Recht und meine Aufgabe als SL.
+1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1
Nun und einmal ganz nebenbei erwarte ich das als Spieler auch.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Benjamin am 22.05.2013 | 09:00
-1.000

Aber am Ende ist es immer auch ein Thema, mit wem man spielen möchte und mit wem nicht:

Wenn ich weiß, dass der SL seine Vorstellungen durchdrücken will.
Wenn ich weiß, dass ein Spieler tolle Konzepte präsentiert, um damit einen allen anderen SCs überlegenen Charakter zu rechtfertigen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 09:08
Ich vermute, ein bisschen hängt das auch mit der Qualität des verwendeten Regelwerks zusammen. Wenn ich ein System nutze, das gut gebalanced ist, ist aus regelseitiger oft wenig an den Charakteren auszusetzen. In dieser Hinsicht schlecht gemachte Systeme beinhalten aber oft für viel Frustpotential durch Minmaxing und stellen die SL explizit in die Verantwortung, die Spieler diesbezüglich zu kontrollieren.

Ein weiterer Punkt sind sehr settinglastige Spiele z.B. mit mehrern spielbaren Fraktionen, die aber in der Gruppe nicht harmonieren. Wenn die Spieler da den Fehler machen und einzeln bauen und sich nicht gemeinsam in der Gruppe absprechen, braucht es imho auch eine SL, die klare Worte spricht. Nur sollten in diesem Fall die klaren Worte mMn sein: "Eure Gruppe passt nicht zusammen, setzt euch mal zusammen und seht, wie ihr das Problem löst!" und nicht "Dein Charakter passt nicht, bau was anderes.".
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Kampfwurst am 22.05.2013 | 09:18
Ich denke, als SL sollte man darauf achten, dass auch bei der Charaktererschaffung die Regeln beachtet werden, aber ansonsten ist es meiner Ansicht nach Sache der Spieler und vor allem der Gruppe der Spieler, sich Charaktere auszudenken/zu erwürfeln und die Bande von SCs miteinander in Schwingung zu bringen. Oder auch nicht.
Als SL bin ich genau so Spieler wie alle anderen, ich nutze nur eine andere Seite der Regeln, aber trotzdem bin ich Teil des Spiels und habe daher durchaus das Recht, dass meine Meinung zu einem gewissen Grad Gehör findet.

Und das kommt auch wieder zu dem zurück, was ich früher schonmal gesagt habe. Wenn die Spieler ihre Charaktere aufeinander abstimmen, und der Spieler mit einem exotischen Konzept kommt, das aber stimmig in die Gruppe passt, dann bin ich der letzte der was dagegen sagt. Meiner Erfahrung nach sind es aber oft diese Spieler, die auf die Frage "und wie soll der Charakter nun in die Gruppe passen?" mit einem gleichgültigen "du machst das schon" antworten. Und da sind wir eben wieder bei "mit Macht kommt Verantwortung". Wenn ich dem Spieler die volle Macht zum Charakter erschaffen lasse, dann hat er die Verantwortung seinen Charakter entsprechend passend zu machen. Wenn er stattdessen diese Verantwortung auf mich abwälzen will, dann habe ich konsequenterweise das Recht (die Macht) den Charakter abzulehnen oder zu ändern.

Wohl bemerkt das Recht, nicht die Pflicht. Ich versuche meistens als SL die Sachen so zu gestalten, dass alle Charaktere passen, und es kommt in den seltensten Fällen zu Konflikten. Dennoch behalte ich mir, wie oben beschrieben, das Recht vor entsprechend einzugreifen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: 1of3 am 22.05.2013 | 09:46
Zu Teylen würde ich ja eher *0 +10i sagen. Nicht der SL sollte sich mit den Charakterkonzepten der Spieler beschäftigen. Alle Teilnehmer sollten sich mit jedem Charakterkonzept beschäftigen.

http://tanelorn.net/index.php?topic=20634.15
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 09:53
Das halte ich aus unterschiedlichen Gründen für unpraktisch.
Einerseits machen viele Köche das essen nicht besser.
Andererseits ist es ab einer bestimmten Größe bzw. Struktur schlichtweg nicht mach bar.
Letztlich hat der Spielleiter, wenn die Position entsprechend stark ausgeprägt ist bzw. hinsichtlich der Regeln vorgesehen, entsprechend viel mit den Charakteren umzugehen zu arbeiten. Also nicht im Sinne von negativer Arbeit, sondern einfach von den Aufgaben im Spiel.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 09:58
Wie 1of3 schreibt, der SL hat bis auf das Einhalten von Regeln am SC nix zu wollen. Weder vor noch während des Spiels.

Wenn wir Regeln durch "Regeln und Absprachen" ersetzen kann ich da voll und ganz zustimmen.

Ich denke nämlich schon das ein SL der eine Idee für einen coolen Kampagnenhintergrund hat am Anfang klar stellen kann "keine Magier" für diese Kampagne, auch wenn es in den Regeln Magier gibt. Natürlich können die Spieler dann immer noch sagen, ne in der Kampagne möchte ich nicht mitspielen, zwingen kann man sie ja nicht ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 10:05
Einerseits machen viele Köche das essen nicht besser.

Meiner Meinung nach sollte ein Rollenspieler, der wirklich so denkt, lieber ein Buch lesen.

Edit: Denk das doch mal konsequent zu Ende. Im Grunde stören bei dieser Sichtweise die Spieler doch bloß. Da kann der SL seine Geschichte doch gleich mit Legofiguren selbst nachspielen oder einen Roman schreiben.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 10:12
 ::)

The early 00's called, they want their crappy attitude back.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 10:18
Wenn es crappy attitude ist, den Spielern ihren Anteil am Gemeinschaftswerk "Rollenspiel" zuzugestehen, dann bitte.

BTT?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 10:24
Ich finde es eine crappy attitude oder auch scheiß Einstellung sich als Besserspieler aufzuführen und mit markigen Einsatz Postings zu verlangen das sich jeder der dem eigenen Besserspieler-Dogma nicht entspricht doch gefälligst aus dem Hobby zu verdrücken hat. Besonders wenn dann in einem Post der drei Gründe anführt dieser auf einen reduziert wird,

Nur weil man scheinbar ein Egoproblem bekommt wenn es Gruppen gibt die den SL wagen irgendwelche Aufgaben oder gar Rechte zuzugestehen.

Nun und ich finde es selbst mit ernsthaften nachdenken nicht besonders klug alles zwangsweise mit allen zu besprechen, mit allerkleinsten Nenner, wo komplett ignoriert, übergangen wird das ein Spieler die Aufgabe der Spielleitung übernimmt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 10:28
Mit dir zanke ich mich nicht mehr.

BTT.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 10:33
Erm, macht es dir eigentlich Spass erst Personen mit knappen Sätzen zu empfehlen sie sollten mit dem RPG spielen aufhören, damit OfttTopic zu werden und sie dann von wegen "BTT" anzumachen wenn sie reagieren?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Crimson King am 22.05.2013 | 10:34
Ich halte die Diskussion für rein akademisch. In der Praxis ist es so, dass die SL einen Rahmen vorgeben kann, in den sich die Spieler einfügen müssen. Er kann die Spieler aber nicht zwingen, mitzuspielen. So lange die SL eine Aufgabe hat, um die sich die Spieler nicht reißen, die aber gleichzeitig für das Spiel notwendig ist, kann er für die Übernahme der Aufgabe Bedingungen stellen, und das gibt ihm automatisch Macht. Da ist pupsegal, ob sie ihm von den Mitspielern zugebilligt wird oder er sie sich aneignet.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: La Cipolla am 22.05.2013 | 10:34
Meine Erfahrung ist einfach die, dass viele Spieler weniger Bock auf Aktion haben, sondern Reaktion bevorzugen, was wahrscheinlich auch der Grund ist, dass es vielen Gruppen an willigen Spielleitern mangelt. Geht mir persönlich auch so, oftmals will ich mich einfach von Geschichte und Setting berieseln lassen (durch die Augen und Taten meines Charakters), und manchmal will ich andere berieseln. Also why not?

Ich hatte übrigens keine DSA-Sozialisierung und finde jegliche Hauptargumentation über den persönlichen Hintergrund völlig, völlig daneben. :(

Wenn man sagt "Rollenspiel ist Gemeinschaftsarbeit", muss an aufpassen, dass man den beschriebenen essentiellen Punkt nicht untergehen lässt, das wäre total weltfremd. Es ist einfach nicht jedermanns Sache, sich großartig Charakterkram, Story oder Settingaspekte auszudenken. Und oh Wunder, diese Spieler können trotzdem Spaß am Rollenspiel haben.

Sehr interessant finde ich in dieser Hinsicht Spiele wie Fiasco, die einen Großteil der "Spielleitung" (lol) nicht, wie man erst denken würde, an die Spieler, sondern auf das System abwälzen. Man kann Fiasco wunderbar spielen, obwohl die Hälfte der Spieler keinen großen Bock auf Initiative haben, das System unterstützt das einfach vorbildlich.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 22.05.2013 | 10:39
Melde ich mich auch noch einmal zu Wort.

Ich bin auch der Meinung, das der SL wenn er ein Kampagnenkonzepot hat sagen dark und soll, wenn bestimmte Charaktere da nicht hineinpassen.

Das das natürlich nicht diktatorisch geschieht, sondern nach Absprache mit den Spielern, sich über das Konzept schon mal unterhätt und dabei auch über Charakterauswahl gehört aber auch dazu.

Gleichfalls finde ich es normal, das der SL die Haupthoheit für die Welt behällt, in der er spielt und die er leitet. Das auch die Spieler mitgestalten können aber nicht müssen und auch diese Mitgestaltung ihre Grenzen hat, gestehe ich aber auch zu.

Um mal zwei Beispiele zu nennen:

In einer Fading Sund Rune herrschen recht religionsferne, republikanische Charaktere vor und ein neuer Spieler wollte einen Aventiten spielen (Inquisition). Der Spieler stieg zwar recht schnell wieder aus, aber ich als SL hatte da echt Bauchschmerzen mit.

Und in unserer G7-Runde habe ich anfangs bestimmte Konzepte abgelehnt, dafür aber andere zugelassen, die ich nicht zu abwegig hielt. Dieses hällt mir Orko gerne vor, dem die Gruppe schon zu exotisch und bunt ist und der lieber eine pure Mittelreichergruppe und zwölfgöttergläubige Gruppe gehabt hätte, wenn ich ihn recht verstehe.

Schon daran sieht man, das muss nicht nur am SL scheitern, auch ein anderer Mitspieler kann unzufrieden sein, wenn der SL alles zuläßt.

Als Spieler gestehe ich dem SL zu, die die Welt zugestalten wie er es will und bin bin der Ausgestaltung meines SCs zufrieden. Allerdings gibt es da Grenzen, wo eine bekannte Welt wie AVenturien nicht mehr wiedererkannt werden kann. Das ist aber ein Extramfall.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 10:40
@La Cipolla: Passive bzw. reaktive Spieler sind imho ein anderes Problem. Wenn die Spieler die SL *bitten*, Vorgaben zu machen, ist das doch vollkommen in Ordnung, dann findet vorher ja ein gewisser Denkprozess statt, an dessen Ende die Entscheidung steht, der SL Kompetenzen zu übertragen. Hier geht es aber eher um Gruppen, in denen die SL von vorn herein davon ausgeht, dass sie diese Kompetenz hat bzw. dass es sogar zu ihrer Aufgabe gehört, den Charakterbau zu "überwachen". Der Konfliktpunkt sind dann auch keine reaktiven Spieler, sondern eher die aktiven, die sich in ihrer kreativen Arbeit am eigenen Charakter beschnitten fühlen, wenn die SL mit reinredet.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: First Orko am 22.05.2013 | 10:41
Sehr interessant finde ich in dieser Hinsicht Spiele wie Fiasco, die einen Großteil der "Spielleitung" (lol) nicht, wie man erst denken würde, an die Spieler, sondern auf das System abwälzen. Man kann Fiasco wunderbar spielen, obwohl die Hälfte der Spieler keinen großen Bock auf Initiative haben, das System unterstützt das einfach vorbildlich.

Und das ist genau der Punkt. Unter der Prämisse, dass ALLE Rollenspieler mit so einem Konzept vertraut sind kann man 1of3s Aussage evt. als allgemeingültig ansehen.
Aber es gibt nunmal verschiedene Arten von Spielerinnen, SLs, Systeme, Spielwelten usw. Und nicht alle Kombinationen vertragen das "Es gibt kein Spielleiter"-Postulat.
Ich glaube deshalb fühlt sich so mancher davon angepisst - was ich durchaus verstehe! Auch wenn ich SL-losen Spielen gegenüber sehr offen bin und wenig von SL-Dominanz halte kam mir der Spruch zu Anfang auch höchst arrogant vor - so nach dem Motto "Wer noch keins von diesen hochmodernen, hippen Indyspielen gespielt hat weiß einfach nicht wie der Hase läuft".
Das verkennt eben völlig, dass es neben Spielern und SL auch SYSTEME (und ebenso Settings!) gibt, die fehlende SL-Dominanz einfach nicht vertragen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: La Cipolla am 22.05.2013 | 11:39
Wat Orko sagt.

Zitat
@La Cipolla: Passive bzw. reaktive Spieler sind imho ein anderes Problem. Wenn die Spieler die SL *bitten*, Vorgaben zu machen, ist das doch vollkommen in Ordnung, dann findet vorher ja ein gewisser Denkprozess statt, an dessen Ende die Entscheidung steht, der SL Kompetenzen zu übertragen. Hier geht es aber eher um Gruppen, in denen die SL von vorn herein davon ausgeht, dass sie diese Kompetenz hat bzw. dass es sogar zu ihrer Aufgabe gehört, den Charakterbau zu "überwachen". Der Konfliktpunkt sind dann auch keine reaktiven Spieler, sondern eher die aktiven, die sich in ihrer kreativen Arbeit am eigenen Charakter beschnitten fühlen, wenn die SL mit reinredet.

Hm, das ist doch aber das erheblich kleinere Problem, in meiner Erfahrung. Hatte ich eigentlich nur, als unsere Gruppe im Durchschnitt 15 Jahre alt war. ;D Sich als SL on the spot und situativ zurückzunehmen und den Spielern die Freiheit zu lassen, die sie haben wollen, ist erheblich einfacher als standardmäßig davon auszugehen, dass es keine Machtverhältnisse gibt und man diese erstmal grundlegend klären muss, vor allem wenn es den Spielern völlig egal ist (was besagter Erfahrung nach ebenfalls sehr oft der Fall ist). Am Ende wollen die meisten doch nur spielen.

Wenn natürlich alle total Bock auf "was anderes" haben, spricht nichts dagegen, das davor festzulegen - aber da solche Bedürfnisse in meinen Augen seltener sind (was definitiv NICHT nur auf irgendeine Sozialisierung zurückzuführen ist), fände ich es unnötig anstrengend, vom Sonderfall auszugehen. Denn er ist in meinen Augen definitiv nicht besser, nur anders, und am Ende eben ein Sonderfall.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 22.05.2013 | 11:46
Hier geht es aber eher um Gruppen, in denen die SL von vorn herein davon ausgeht, dass sie diese Kompetenz hat bzw. dass es sogar zu ihrer Aufgabe gehört, den Charakterbau zu "überwachen".
Nein, es geht hier darum, dass sich jemand darüber empört hat, dass jemand anderes kein Problem damit hat, wenn der SL die Charakteroptionen einschränkt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 22.05.2013 | 11:49
Ich halte die Diskussion für rein akademisch. In der Praxis ist es so, dass die SL einen Rahmen vorgeben kann, in den sich die Spieler einfügen müssen. Er kann die Spieler aber nicht zwingen, mitzuspielen. So lange die SL eine Aufgabe hat, um die sich die Spieler nicht reißen, die aber gleichzeitig für das Spiel notwendig ist, kann er für die Übernahme der Aufgabe Bedingungen stellen, und das gibt ihm automatisch Macht. Da ist pupsegal, ob sie ihm von den Mitspielern zugebilligt wird oder er sie sich aneignet.
Das sehe ich ähnlich. Interessant wird es, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen.
Beispiel:
Habe mit Arbeitskollegen ein ganz kleines Ründchen Western City gespielt und überlegt, ob ich nicht eine Kampagne anbieten soll.
Als ich dann mit dem Konzept der Sl kam, waren die Neuen etwas verdutzt und ich musste erst das Konzept erklären. Eine Spielerin meinte dann ganz entsetzt:" Wie, ich kann dann nur eine Figur spielen? Aber da fallen mir doch ne Menge Dinge ein, und das musst dann alles du machen? Woher weisst du denn, was ich will?"

Diese natürliche Aufgabenverteilung ist eine reine Kulturfrage und das Bewusstsein darüber ermöglicht es, auch diese Aufteilung zu verhandeln. Wenn der Spieler nun mehr machen möchte, dann schadet ein SL, der sich systematisch aus Ignoranz auf sein hohes Ross zurückzieht sehr und zwar genauso, wie jede andere verbohrte Einstellung gegenüber eigentlich frei änderbaren Dingen.

Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 11:52
Wenn man schon feststellt das es eine Kulturfrage ist, das es sich um grundlegend unterschiedliche Spielweisen handelt.
Wieso wird dann hier permanent einer Seite vorgeworfen Ignorant, Arrogant, Verbohrt und dergleichen mehr zu sein, bis hin zu der Empfehlung des Hobby sein zu lassen, nur weil sie ihre Kultur und Spielweise nicht aufgibt?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: First Orko am 22.05.2013 | 12:02
Wenn man schon feststellt das es eine Kulturfrage ist, das es sich um grundlegend unterschiedliche Spielweisen handelt.
Wieso wird dann hier permanent einer Seite vorgeworfen Ignorant, Arrogant, Verbohrt und dergleichen mehr zu sein, bis hin zu der Empfehlung des Hobby sein zu lassen, nur weil sie ihre Kultur und Spielweise nicht aufgibt?

Hab ich da was überlesen? Wenn du auf Dolges flapsige Bemerkung bzgl "Buch lesen" anspielst: Das würde ich als rhetorisches Übertreibung deuten. Nicht persönlich nehmen, erspart viel Ärger ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Boba Fett am 22.05.2013 | 12:02
Wenn man schon feststellt das es eine Kulturfrage ist, das es sich um grundlegend unterschiedliche Spielweisen handelt.
Wieso wird dann hier permanent einer Seite vorgeworfen Ignorant, Arrogant, Verbohrt und dergleichen mehr zu sein, bis hin zu der Empfehlung des Hobby sein zu lassen, nur weil sie ihre Kultur und Spielweise nicht aufgibt?

Weil Menschen nun mal emotionale Wesen sind.
Das gilt sowohl für getätigte Aussagen, wie für Wahrnehmungen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 22.05.2013 | 12:06
Weil wir emotional sind und es manche (mich auch) auf die Palme bringt, wenn ein Spezialfall zur Rechtfertigung eines absoluten Anspruchs herhalten muss.
Dass i.d.R der SL erwarten kann, den Bespaßer spielen zu müssen, ist traurig, aber glücklicherweise kein Grund für gar nichts. Es ist an dieser Front, nämlich nichts festgeschrieben, sondern alles (mit dem entsprechenden Aufwand) verhandelbar.

Die Teeniegründe, wie 30€ Investition ins Buch, daher Settingautorität oder die pragmatische Sicht: "Meine Con-Runde, meine Regeln." sind nichts weiter als Argumentationen und verpflichten einen im vorneherein zu nichts. Dennoch können sie für Akzeptanz sorgen und auch eine passable Lösung darstellen.

Man verpasst allerdings eventuell sehr glückliche Kombinationen, wenn man sich prinzipiell sperrt und Leute, die so etwas schon mal auf der einen oder anderen Seite erlebt haben, ziehen verschiedene Schlüsse und reagieren dann mal auch emotional. Wer durfte dennn och nicht seine geniale Charidee nicht spielen oder welcher SL war über diese bescheuerte Spieleridee noch nicht entsetzt?
Ob man nun konstruktive oder destruktiv mit dem Konflikt umgeht ist der ganze Unterschied:
Abwiegeln/Überdecken oder eigene Macht forcieren gegenüber permissivem Stil oder als Positivbeispiel der konstruktiven Konfrontation. Der Kompromiss dümpelt so irgendwie dazwischen und ist das häßliche Kinde aller halbherzigen versuche.

Oder um aus dem Wikieintrag zur Harvardmethode zu zitieren:

"1    behandeln Sie Menschen und ihre Interessen (die Sachfragen) getrennt voneinander
 2  konzentrieren Sie sich auf die Interessen der Beteiligten und nicht auf ihre Positionen
 3 entwickeln Sie Entscheidungsoptionen (Auswahlmöglichkeiten)
 4 bestehen Sie auf objektiven Beurteilungskriterien (bspw. gesetzliche Regelungen, ethische Normen etc.), bei deren Einhaltung das Ziel eine Übereinkunft ist, die folgenden Anforderungen genügt:

   - die guten Beziehungen der Parteien bleiben erhalten
    -bei der beide Seiten mitnehmen, was sie brauchen - oder, wenn sie beide das gleiche brauchen, fair teilen (bspw. nach dem „Einer-teilt-einer-wählt“-Prinzip)
    -zeiteffizient verhandelt wird (da nicht auf Positionen herumgeritten wird)
"

Aber nun BTT, das hier war ja nur gerechtfertigt, da ich in der Rollengestaltung beim RSP hier ein reines Kommunikationsproblem sehe.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 12:11
Ich halte die Diskussion für rein akademisch. In der Praxis ist es so, dass die SL einen Rahmen vorgeben kann, in den sich die Spieler einfügen
können.

Meine letzte Kampagne startete so, weil entweder ne Savage Worlds Setting  PPK oder gar nichts weil geht nicht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 12:13
Hab ich da was überlesen? Wenn du auf Dolges flapsige Bemerkung bzgl "Buch lesen" anspielst
Das ist eigentlich auch auch auf Aussagen bezogen wie:
Wenn der Spieler nun mehr machen möchte, dann schadet ein SL, der sich systematisch aus Ignoranz auf sein hohes Ross zurückzieht sehr und zwar genauso, wie jede andere verbohrte Einstellung gegenüber eigentlich frei änderbaren Dingen.
Also gerade weil das erneut so in den Raum gestellt wurde.

Weil der Eindruck entsteht das es absolut unmöglich sei wenn eine Spielleiter sich gerne in der Rolle des Unterhalter sieht oder wenn die Gruppe kein Problem mit dem Spielleiter in der Rolle eines Unterhalter hat.
Stattdessen wird unterstellt das alle Personen die den Spielleiter als Unterhalter sehen oder dort entsprechende Aufgaben aufgrund einer Organisation zuweisen ignorant gegenüber der anderen Spielweise sind.
Die Spielweise mit einer entsprechender Spielleiter wird sogar noch als "Spezialfall" abgetan der keine Existenzberechtigung hat um den eigenen absoluten Anspruch das der Spielleiter nicht können darf durchzusetzen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Pyromancer am 22.05.2013 | 12:16
Wie mit allem auf der Welt:

Man kann als aufgeklärter, erwachsener Mensch sich bewusst dafür entscheiden, Dinge zu tun, weil sie einem Spaß machen.

Oder man kann Dinge tun, weil man das schon immer so gemacht hat, man es nicht anders kennt, und das nagende Gefühl, dass es da noch mehr geben müsste, nicht so stark ist, dass man es nicht die meiste Zeit über ignorieren könnte.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 12:17

Dieses hällt mir Orko gerne vor, dem die Gruppe schon zu exotisch und bunt ist
what the ... you must be kidding!
Das ist sowas von Nonsens, solange da keine Echsen oder Orkse drin sind!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 12:27
Man könnte sich auch bewusst sein das anderen aufgeklärten, erwachsenen Menschen andere Sachen Spaß machen.
Anstelle zu unterstelllen das die den einzig richtigen Weg noch nicht gefunden haben und / oder eigentlich von einem nagenden Gefühl der Unzufriedenheit geplagt sind.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 22.05.2013 | 12:31
@Teylen
Die zitierte Stelle ist genau in Pyromancers Interpretation gedacht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 12:34
Oh Gott Teylen, jetzt dreh die Sache doch nicht als Privatfehde gegen deinen Spielstil. Du hast hier genau das gleiche Recht wie jeder andere, deine Ansichten zu präsentieren und du musst genau wie jeder andere damit leben, wenn man deine Meinung nicht teilt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 12:38
@Teylen
Die zitierte Stelle ist genau in Pyromancers Interpretation gedacht.
Mit der ich ebenfalls nicht konform gehe.
Wie im Post zuvor herausgestellt.

Es wird unterstellt das man es nur so machen weil es schon immer so war und das sie unzufrieden sind.
Weder das eine noch das andere trifft zu.


Oh Gott Teylen [..]
Oh Gott Dolge hör doch bitte auf mich permanent direkt anzugehen und mir irgendwelche hirnlose Scheiße zu unterstellen  >:(
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Bad Horse am 22.05.2013 | 12:51
Hört bitte auf, euch gegenseitig anzufeinden!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 12:52
Ich versuche so zu lesen: Alle Aussagen, die hier getroffen werden, gelten nur für eine hypothetische Rollenspielgruppe, an der der entsprechende User sich beteiligt. Das nimmt ein bisschen emotionale Spannung aus dem Thema.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Funktionalist am 22.05.2013 | 12:52
Ich unterstelle Dir gar nichts und treffe gar keine Aussagen über Dein Spielverhalten Teylen. Wenn es bei Dir so angekommen ist, tut es mir Leid, denn so war es nicht gedacht. Ich hoffe, dass die Diskussion sich nun wieder ums Thema drehen kann.

Back to topic!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 22.05.2013 | 12:57
Oh Gott Dolge hör doch bitte auf [...]
Weil das in der Diskussion eh schon so viel Raum hat:
Kann Teylen an der Stelle gut verstehen (was sonst eher selten ist  ;D ).
Ich find die Deutungen von Dolge ebenfalls ziemlich daneben!!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 22.05.2013 | 12:58
Ich finde sie ziemlich passend.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 22.05.2013 | 12:59
Es hängt wahrscheinlich davon ab, in welchem Maße, mit welchem Aufwand und vor allem zu welchem Zeitpunkt sich der SL mit den ihm zugeteilten Aufgaben (Kampagnenplanung zum Beispiel) beschäftigt. Die Notwendigkeit bestimmte Charakterkonzepte "verbieten" zu müssen ergibt sich eigentlich nur dann, wenn der SL eine ausrechend aufwändige Planung schon hinter sich hat. Dann ist auf einmal der Aufwand nicht mehr zu rechtfertigen, diese auf einen bestimmten Charakter anzupassen.

Deswegen meine Frage: Aus welchem Grund tritt der SL überhaupt mit seinen Aufgaben gegenüber den anderen Spielern in Vorleistung? Lässt sich die Notwendigkeit dieser Machtausübung nicht vielleicht durch eine andere Strukturierung lösen (zB erst Charaktere dann Kampagne, Sandboxing oder das Kapitel zum ersten Spielabend bei AW)?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 13:00
Die Notwendigkeit bestimmte Charakterkonzepte "verbieten" zu müssen ergibt sich eigentlich nur dann, wenn der SL eine ausrechend aufwändige Planung schon hinter sich hat. 
Wie kommst du jetzt darauf?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Thandbar am 22.05.2013 | 13:01
Spielleiter-"Macht" ist für mich nichts per se Schlechtes. Wenn ich mich zum Beispiel als Spieler in einem Horror-Setting befinde, möchte ich gar keine weiterreichenden Erzählrechte haben, die über die direkten Handlungsmöglichkeiten meiner Spielfigur hinausgehen, weil alles andere den von mir erwünschen Effekt => Ich fühle mich ausgeliefert! - stören würde.

Problematisch finde ich allerdings schon, dass die Macht des Spielleiters - quasi wie die eines Vereinsvorsitzenden - durch ein gewisses Gewohnheitsrecht oft schon feststeht und etliche auch moderne Spielsysteme diesen Anspruch immer wieder festmeißeln.
Die Argumente, die in Richtung "Die SL hat ja auch mehr Arbeit" zielen, weisen für mich darauf hin, dass es einen Teufelskreis aus Spielleitermacht, Gewohnheit und unausgegorenem Regelwerk gibt, den zu durchbrechen sich - meiner Meinung nach - sehr oft für die gesamte Gruppe spielspaßtechnisch lohnen würde.

Eine Tradition des paternalistischen "Mein Tisch, mein (Haus)Regeln" gibt es - meiner Erfahrung nach schon. Wenn diese Haltung unhinterfragt vorherrscht, finde ich das schon kritikwürdig und letztlich immer einer Reflexion wert.  
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Crimson King am 22.05.2013 | 13:02
können.

Nein, müssen. Wenn ein Spieler nicht bereit ist, sich in das Konzept der SL einzufügen, spielt entweder der Spieler oder die SL nicht mit. Und so lange der SL in einer Situation ist, in der er Forderungen stellen kann, müssen sich die Spieler dem fügen. Erst, wenn die SL jeden einzelnen Spieler genauso dringend benötigt, wie die Spieler die SL, entsteht ein Machtausgleich.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 22.05.2013 | 13:03
Wie kommst du jetzt darauf?

Das stell ich als These mal so in den Raum und frag mal zurück: Welche Gründe kann es denn noch geben? Bessere Settingkenntnis? Schiedsrichterfunktion? Ist es dann überhaupt noch etwas, dass mit der SL-Rolle zusammenhängt? Wenn nicht, aus welchem Grund nimmt sich der SL das heraus?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 13:04
Die Notwendigkeit bestimmte Charakterkonzepte "verbieten" zu müssen ergibt sich eigentlich nur dann, wenn der SL eine ausrechend aufwändige Planung schon hinter sich hat.

Nö, da reicht schon eine grobe Kampagnenidee aus, ohne aufwändige Planung.


Deswegen meine Frage: Aus welchem Grund tritt der SL überhaupt mit seinen Aufgaben gegenüber den anderen Spielern in Vorleistung?

Mit einem Wort zwei Worten, Kreativität und Inspiration. Man hat eine Idee für eine Kampagne, man ist davon sehr begeistert und beginnt ein wenig darüber nachzusinnen, die Begeisterung steigt und schließlich möchte man das gerne seinen Spielern (Freunden) anbieten.

Ist dir sowas noch nie passiert?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 22.05.2013 | 13:08
Nö, da reicht schon eine grobe Kampagnenidee aus, ohne aufwändige Planung.
Wenn die Idee nur ein Konzept ist, worin besteht dann der Unterschied zum Charakterkonzept des Spielers, dass sich der SL dazu befugt sieht, es ihm zu verbieten? Warum nicht andersherum? Was ist wenn der Spieler vielleicht sogar mehr Arbeit in seinen Charakter gesteckt hat als der SL in seine Idee?

Mit einem Wort, Kreativität und Inspiration. Man hat eine Idee für eine Kampagne, man ist davon sehr begeistert und beginnt ein wenig darüber nachzusinnen, die Begeisterung steigt und schließlich möchte man das gerne seinen Spielern (Freunden) anbieten.

Ist dir sowas noch nie passiert?
Das ist eine Möglichkeit die Kampagne zu beginnen. Die andere ist den Spielern die Zeit zu geben, genauso eine Idee zu entwickeln und diese als Inspiration zu nutzen. Dann steigt auch die Chance etwas zu produzieren, für dass sich deine Spieler auch tatsächlich begeistern.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 22.05.2013 | 13:08
Ich unterstelle Dir gar nichts und treffe gar keine Aussagen über Dein Spielverhalten Teylen.
Ich habe nicht behaupten wollen das du mir persönlich etwas unterstellst oder Aussage zu dediziert meinen Spielverhalten triffst.
Ich verstehe die Aussagen lediglich so das sie sich auf eine bestimmte Spielweise beziehen und halte sie allgemein gesprochen bzw. allgemeingültig für falsch.

Das heißt ich gehe davon aus das es durchaus Spielgruppen geben kann die derzeit eine Spielweise mit einem Spielleiter pflegen bei der dieser die Charaktererschaffung bestimmend koordiniert, es in seinen Aufgabenbereich fällt, die mitunter mit einer anderen Spielgestaltung zufriedender wären. Die vielleicht schlicht keine Alternativen kennen.
Ich gehe allerdings davon aus das es durchaus auch Spielgruppen gibt die eine Spielweise mit einem Spielleiter pflegen bei der dieser die Charaktererschaffung bestimmend koordiniert, es in seinen Aufgabenbereich fällt, welche diese Spielweise bewusst gewählt haben, denen mitunter Alternativen bekannt sind und die Spaß dabei haben.

Viele Aussagen in dem Thread erwecken nun den Eindruck als ginge man davon aus das es die zweite Fraktion Spielgruppen nicht gibt. Ungeachtet des Umstands das sich mitunter direkte Befürworter der zweiten Spielweise hier finden und es angesichts der Plattform nicht anzunehmen ist das sie es geschafft haben die Alternativen nicht zu bemerken.

Das heißt im Kontext des Thema "Spielleitermacht" fände ich es zuträglich wenn man mindestens die zwei Standpunkte, sowie eventuell weitere dritte, als eigenständig und legitim akzeptiert. Anstelle einen Standpunkt als das erstrebenswerte Ziel hinzustellen bzw. den eigentlich richtigen und dann versuchen den anderen aus der gegenüberliegenden Perspektive anzunähren.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Maarzan am 22.05.2013 | 13:09
Das Ganze beginnt ja eigentlich bevor irgendwer zum SL oder auch nicht erklärt wird. N Leute treffen sich und es steht ein oder mehr Spielvorschläge im Raum. Traditionell aber nicht notwendig ala "Ich würde xy leiten".
Zu der Zeit hat jeder Beteiligte das Recht auf Offenheit, Ehrlichkeit, seine Meinung oder gar Angebote zu verbreiten - und sich halt der einen oder andere Runde in der einen oder anderen Funktion anzuschließen, ggf nach weiterer Kommunikation und Kompromissen.

Dann haben wir eine Runde und ich sehe alle Parteien an die jeweiligen getroffenen Vereinbarungen gebunden - wo auch immer die dann liegen sollten: Gemeinsammes SL-freies Geschichten spinnen, Erzählonkelei, ungelenktes Sandboxing .... was auch immer.

In dem Sinne hat jeder SL-Kandidat das Recht und sogar die Pflicht die für seine Rolle als SL ihm geeignet bis notwendig erscheinenden Einschränkungen und Vorgaben zu nennen- und die anderen die Teilnahme unter diesen Bedingungen auch abzulehnen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 22.05.2013 | 13:10
Es hängt wahrscheinlich davon ab, in welchem Maße, mit welchem Aufwand und vor allem zu welchem Zeitpunkt sich der SL mit den ihm zugeteilten Aufgaben (Kampagnenplanung zum Beispiel) beschäftigt. Die Notwendigkeit bestimmte Charakterkonzepte "verbieten" zu müssen ergibt sich eigentlich nur dann, wenn der SL eine ausrechend aufwändige Planung schon hinter sich hat. Dann ist auf einmal der Aufwand nicht mehr zu rechtfertigen, diese auf einen bestimmten Charakter anzupassen.

Deswegen meine Frage: Aus welchem Grund tritt der SL überhaupt mit seinen Aufgaben gegenüber den anderen Spielern in Vorleistung? Lässt sich die Notwendigkeit dieser Machtausübung nicht vielleicht durch eine andere Strukturierung lösen (zB erst Charaktere dann Kampagne, Sandboxing oder das Kapitel zum ersten Spielabend bei AW)?
Nö, die Notwendigkeit ergibt sich eben auch, wenn der Spielleiter sagt "Ich würde gerne eine Shadowrun-Kampagne auf Ganglevel leiten" und dann einer der Spieler einen Charakter mit der neusten Beta-Version der strenggeheimen atomaren Orbitalbombardement-Koordinierungs-Cyberware baut. (Der SL muss dafür außer dem Settingvorschlag (durch den er zumindest bei uns in der Gruppe überhaupt erst zum SL werden würde) genau nichts darin investiert haben.)
Dann kommt man eben leicht an den Punkt, wo entweder der Spieler den Charakter ändert oder der Spielleiter das Gegnerlevel ändert (und der Rest der Spieler evtl ebenfalls ihre Charaktere daran anpassen) oder irgendjemand "Find ich doof, lass uns lieber Piraten spielen" sagt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 13:10
Das ist eine Möglichkeit die Kampagne zu beginnen. Die andere ist den Spielern die Zeit zu geben, genauso eine Idee zu entwickeln und diese als Inspiration zu nutzen. Dann steigt auch die Chance etwas zu produzieren, für dass sich deine Spieler auch tatsächlich begeistern.

Kann man auch, jetzt sage du mir, wo ist das eine besser als das andere? Ich sehe in beiden Vorgehen sowohl Vor- als auch Nachteile und habe beides schon betrieben!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Bad Horse am 22.05.2013 | 13:14
Jetzt mal ganz ketzerisch: Dürfen die Spieler bei euch auch sagen "Nee, so einen Charakter finde ich unpassend."?

Ich finde es gut, wenn sie das tun. Rollenspiel ist nun mal eine Gemeinschaftsaktivität, bei der man sich schon im Vorfeld auf die Rahmenbedingungen einigen sollte - und wenn sich die Spieler nicht einigen können, dann ist das vermutlich eh das falsche Kampagnenkonzept für die Gruppe.
Persönlich fände ich als Mitspieler einen super-hochgemotzen Mega-Zauberer für eine Gruppe, die sich auf Ganglevel bewegen soll, unpassend - sowohl als Spieler als auch als SL.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 22.05.2013 | 13:16
Kann man auch, jetzt sage du mir, wo ist das eine besser als das andere? Ich sehe in beiden Vorgehen sowohl Vor- als auch Nachteile und habe beides schon betrieben!
Keines ist besser. Ich vertrete hier die Spieler-Gleichmach-Auffassung.

Nö, die Notwendigkeit ergibt sich eben auch, wenn der Spielleiter sagt "Ich würde gerne eine Shadowrun-Kampagne auf Ganglevel leiten" und dann einer der Spieler einen Charakter mit der neusten Beta-Version der strenggeheimen atomaren Orbitalbombardement-Koordinierungs-Cyberware baut. (Der SL muss dafür außer dem Settingvorschlag (durch den er zumindest bei uns in der Gruppe überhaupt erst zum SL werden würde) genau nichts darin investiert haben.)
Dann kommt man eben leicht an den Punkt, wo entweder der Spieler den Charakter ändert oder der Spielleiter das Gegnerlevel ändert (und der Rest der Spieler evtl ebenfalls ihre Charaktere daran anpassen) oder irgendjemand "Find ich doof, lass uns lieber Piraten spielen" sagt.
Bist du dir als SL dann wirklich sicher, dass auch alle Spieler so glücklich mit deinem Kampagnenkonzept sind? Der eine Spieler scheint eher Bock auf ne badass Highlevel-Geschichte zu haben.

Edit: @Bad Horse: +1
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 13:24
Bist du dir als SL dann wirklich sicher, dass auch alle Spieler so glücklich mit deinem Kampagnenkonzept sind? Der eine Spieler scheint eher Bock auf ne badass Highlevel-Geschichte zu haben.

Natürlich, denn ansonsten würden sie mir zu verstehen geben das sie darauf keinen Bock haben und lieber was anderes spielen wollen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Pyromancer am 22.05.2013 | 13:25
Mit der ich ebenfalls nicht konform gehe.
Wie im Post zuvor herausgestellt.

Es wird unterstellt das man es nur so machen weil es schon immer so war und das sie unzufrieden sind.
Weder das eine noch das andere trifft zu.

Nein, das unterstelle ich nicht!
Ich spreche in meinem Beitrag zweimal von "Dinge tun". Ich meine damit die selben Dinge.
Man kann mit einem Highlord-SL-hinterm-Schirm-Würfeldreher-den-Spielern-ihre Charakteraktion-Diktierer spielen, weil man es halt so kennt etc., oder man kann es tun, weil man sich bewusst für diesen Spielstil entschieden hat.
Gleiches gilt für den Macht-doch-was-ihr-wollt-ist-mir-doch-egal-SL, und alle Abstufungen dazwischen.

Mein Standpunkt lautet:
- Bewusste Entscheidung unter Kenntnis der Alternativen = tendenziell gut.
- Verharren im Ist aus Ignoranz, Dummheit oder Angst = tendenziell schlecht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Benjamin am 22.05.2013 | 13:30
Übrigens gilt es zu unterscheiden, ob ich als SL sage, dass es in meiner Kampagnenwelt keine Magier gibt bzw. wer einen Magier spielen will, eine 1 auf dem W20 würfeln muss, oder ob ich den Spielern nach irgendeinem bestimmten Bild in meinem Kopf vorschreibe, was sie zu tun spielen haben.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 22.05.2013 | 13:32
Mit einem Wort zwei Worten, Kreativität und Inspiration. Man hat eine Idee für eine Kampagne, man ist davon sehr begeistert und beginnt ein wenig darüber nachzusinnen, die Begeisterung steigt und schließlich möchte man das gerne seinen Spielern (Freunden) anbieten.

Ist dir sowas noch nie passiert?
... ich handle das gern mit meinen Spielern aus, weil: meist hab ich so viele tolle Ideen, dass ich mich - ohne die SC zu kennen - nicht entscheiden will. Geht mir teilweise mit Spielsystemen auch so.

(Die meisten Beschränkungen sind - nach meiner Auffassung - ohnehin anderer Art: Welche Settings/Systeme stehen zur Verfügung? Wie umfangreich dürfen die Regeln sein? Soll ein Kaufabenteuer/eine Kaufkampagne gespielt werden? Welcher Zeitrahmen steht für Spiel und Vorbereitung zur Verfügung? Wie wird die Verantwortung in der Runde aufgeteilt?)


Jetzt mal ganz ketzerisch: Dürfen die Spieler bei euch auch sagen "Nee, so einen Charakter finde ich unpassend."?
Wenn ich leite: Immer! Liegt aber auch daran, dass die Spieler bei mir die Aufgabe haben, die SC-Gruppe zu einer solchen zu machen. Ich unterstütze sie dabei, aber eine "Gruppenzusammenführung" im Sinne von "Jetzt werden die SC im Spiel durch den SL zu einer Gruppe verschmolzen." - sowas mach ich grundsätzlich nicht. (Wenn ein Spiel gestestet werden soll, dann hab ich vorgenerierte Charaktere. Die können die Spieler, wenn wir bei dem System bleiben, behalten, umbauen oder nicht.)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 22.05.2013 | 13:38
Jetzt mal ganz ketzerisch: Dürfen die Spieler bei euch auch sagen "Nee, so einen Charakter finde ich unpassend."?
Klar.
Sie müssten es allerdings begründen, genaso, wie der SL es begründen muss.
Wenn es nur darum geht, dass der beanstandete Charakter überhaupt gar nicht zum eigenen Charakter passt, stellt sich natürlich die Frage, welcher der beiden Spieler seinen Charakter wie doll ändert.
Wenn es darum geht, dass der beanstandete Charakter nicht zum Setting passt, merkt das der SL meistens früher. (Wir spielen beispielsweise selten mehrmals in demselben Setting und der Spieler, der sich besonders für ein neues Setting interessiert und die Bücher dazu gelesen hat, leitet es meistens.) Prinzipiell sollten sich da aber auch gerne Spieler beschweren (und das tun sie bei uns auch durchaus).
Wenn es einfach nur ein genereller Einwand gegen den Charakter ist (z.B. "Alter, musst du in jedem Setting den Ahnungslosen Haudrauf mit Verstand W4 spielen?!"), hätte da auch der Spielleiter nicht die Entscheidungsgewalt, außer es passt eben nicht zum Setting/zur Gruppe ("Junge ihr spielt Agenten vom Geheimdienst. Dein Char sollte wenigstens in der Lage sein, sich seine drei verschiedenen Namen zu merken und sie fehlerfrei zu schreiben.").
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 22.05.2013 | 13:46
Bist du dir als SL dann wirklich sicher, dass auch alle Spieler so glücklich mit deinem Kampagnenkonzept sind? Der eine Spieler scheint eher Bock auf ne badass Highlevel-Geschichte zu haben.
Nö, da bin ich mir nicht sicher. Deswegen sagte ich ja, entweder der Spieler passt den Char an oder der Rest der Runde passt seine Chars an und der Spielleiter die Gegner oder man spielt was komplett anderes, ggf. mit anderem Spielleiter.
Das erste ist halt meistens die unkompliziertere Lösung, das dritte kommt bei uns auch oft genug vor (besonders dann, wenn man an diesem Abend eh noch was anderes fertig spielen wollte und nur schonmal kurz einen Vorschlag für nächste Woche gemacht hat.). Das zweite ist im Prinzip dasselbe wie das dritte.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 13:48
Nein, müssen. Wenn ein Spieler nicht bereit ist, sich in das Konzept der SL einzufügen, spielt entweder der Spieler oder die SL nicht mit. .
dann kann jemand anders leiten.
Das stell ich als These mal so in den Raum und frag mal zurück: Welche Gründe kann es denn noch geben?
Chareakterkonzept passt nicht in die Kampagne oder Party
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 22.05.2013 | 13:50
Jetzt mal ganz ketzerisch: Dürfen die Spieler bei euch auch sagen "Nee, so einen Charakter finde ich unpassend."?

Ich finde es gut, wenn sie das tun. Rollenspiel ist nun mal eine Gemeinschaftsaktivität, bei der man sich schon im Vorfeld auf die Rahmenbedingungen einigen sollte - und wenn sich die Spieler nicht einigen können, dann ist das vermutlich eh das falsche Kampagnenkonzept für die Gruppe.
Persönlich fände ich als Mitspieler einen super-hochgemotzen Mega-Zauberer für eine Gruppe, die sich auf Ganglevel bewegen soll, unpassend - sowohl als Spieler als auch als SL.

Natürlich. Und Spieler schließt hier den SL mit ein. Er darf natürlich eine Meinung haben und diese äußern. Man spielt ja in der Regel mit erwachsenen Menschen und einem freundschaftlichen Verhältnis untereinander, dem autoritäre Strukturen eher zuwiderlaufen würden. Wenn ich mit einem unpassenden Charakter zu einer Gruppe stoße, hoffe ich doch, dass diese mir mitteilt, wenn sie mögliche Spannungen sieht - EHE diese eintreten.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: xergazz am 22.05.2013 | 13:52
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Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 13:53
Jetzt mal ganz ketzerisch: Dürfen die Spieler bei euch auch sagen "Nee, so einen Charakter finde ich unpassend."?
.
Warum nicht?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 13:53
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
wie meinen zu meinen?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Crimson King am 22.05.2013 | 14:16
dann kann jemand anders leiten.

In dem Moment ist, wie ich beschrieben habe, kein Ungleichgewicht zwischen Spielern und SL mehr vorhanden. Es ist aber in den meisten Fällen schwierig, jemand anderen zu finden, der leiten will.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Oberkampf am 22.05.2013 | 14:59
Es ist aber in den meisten Fällen schwierig, jemand anderen zu finden, der leiten will.

Leute, die leiten wollen, gibts doch wie Sand am Meer. Oder habt ihr ernsthaft Probleme, da jemanden zu finden?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 15:06
Leute, die leiten wollen, gibts doch wie Sand am Meer. Oder habt ihr ernsthaft Probleme, da jemanden zu finden?

Wir prügeln uns ums leiten  ;D
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: ErikErikson am 22.05.2013 | 15:07
Der SL kann sich für gewöhnlich die Tendenz zunutze machen, das Menschen angeführt werden möchten. Tritt der SL also entsprechend autoritär und bestimmt auf, dürfte es keine allzu großen Probleme geben. Wichtig ist es hier allerdings, niemals Fehler zuzugeben, und niemals Schwäche zu zeigen. Das Nachfragen in einem Forum ist schon ein deutliches Zeichen von Unsicherheit, also Vorsicht, die Spieler dürfen nicht mitlesen.

Manchmal gibt es besonders aufmüpfige Spieler, bei denen man zu härteren Maßnahmen greifen muss. Das geht über Ingame-Bestrafungen wie XP- Entzug über Gespräche bis zu Ausschluss aus der Gruppe. Entscheidens ist dabei, das der Großteil der Gruppe hinter dem SL steht. Das lässt sich über diverse Methoden erreichen, immer hilfreich sind ein Regelwerk, das die Autorität des SL speziell betont, sowie Vergünstigungen für Spieler, welche sich dem SL freiwillig unterwerfen.

  
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Oberkampf am 22.05.2013 | 15:07
Wir prügeln uns ums leiten  ;D

Wir auch.
Wahrscheinlich, weil jeder auf dem Thron sitzen will  ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 15:09
Wir auch.
Wahrscheinlich, weil jeder auf dem Thron sitzen will  ;)

Nee.... bei uns gehts darum, wer welche (innovative HAHA) Idee zuerst umsetzt  >;D Außerdem spiele ich lieber tausend Charaktere, als nur einen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: LarsB am 22.05.2013 | 15:09
Der SL kann sich für gewöhnlich die Tendenz zunutze machen, das Menschen angeführt werden möchten. Tritt der SL also entsprechend autoritär und bestimmt auf, dürfte es keine allzu großen Probleme geben. Wichtig ist es hier allerdings, niemals Fehler zuzugeben, und niemals Schwäche zu zeigen. Das Nachfragen in einem Forum ist schon ein deutliches Zeichen von Unsicherheit, also Vorsicht, die Spieler dürfen nicht mitlesen.

Manchmal gibt es besonders aufmüpfige Spieler, bei denen man zu härteren Maßnahmen greifen muss. Das geht über Ingame-Bestrafungen wie XP- Entzug über Gespräche bis zu Ausschluss aus der Gruppe. Entscheidens ist dabei, das der Großteil der Gruppe hinter dem SL steht. Das lässt sich über diverse Methoden erreichen, immer hilfreich sind ein Regelwerk, das die Autorität des SL speziell betont, sowie Vergünstigungen für Spieler, welche sich dem SL freiwillig unterwerfen.

  
Du hast den selben lustigen Post bereits vor ein paar Tagen hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,83935.msg1698888.html#msg1698888) gebracht.
Ähnlich am Thema vorbei wie auch in diesem Thread.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: McCoy am 22.05.2013 | 15:26
Ach, ein klassischer Erik halt 8]
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: גליטצער am 22.05.2013 | 15:36
Erik plagiiert Erik? NOOOOOOOOO!

Ich spiele halt einfach nicht gerne mit Spielleitern, die mich in meinen Entscheidungen bei der Chargen beschneiden. Von daher kenne ich das Problem gar nicht so, wie es hier geschildert wird. Das Spielen soll mir halt auch Spass machen, und bei so jemanden ist meine individuelle Kosten-Nutzen-Kalkulation des Spieleabends schnell negativ.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 15:38
Ich spiele halt einfach nicht gerne mit Spielleitern, die mich in meinen Entscheidungen bei der Chargen beschneiden.

Wo hört den bei dir Kampagnen/Setting Setzung auf und wo beginnt die Beschneidung im Chargen?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: ErikErikson am 22.05.2013 | 15:39
Ich gestehe, den letzten originellen Witz hier habe ich vor Monaten gemacht. Aber anstatt rumzunörgeln, könnte der Herr ja selber einen besseren machen. Zumindest schreibe ich meine Plagiate selber.

Und vergesst nicht, was ich da geschrieben habe, war vor nicht allzu langer Zeit "State of the art". Und irgendwann ist es das auch wieder. Nicht ganz zu unrecht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Dash Bannon am 22.05.2013 | 15:41
hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"
Hat ein SL das schonmal zu euch gesagt?

Bei uns sagt halt einer an was er gerne leiten würde (ich habe da beim letzten mal 3-4 Sachen angeboten). Dann haben alle abgestimmt und gemeinsam Charaktere gemacht. "Verbieten" musste ich da gar nichts
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Boba Fett am 22.05.2013 | 15:42
hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"

Ja, ich!

Aber ich hab auch schon Leute rausgeschmissen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 15:43
Bei uns sagt halt einer an was er gerne leiten würde (ich habe da beim letzten mal 3-4 Sachen angeboten). Dann haben alle abgestimmt und gemeinsam Charaktere gemacht. "Verbieten" musste ich da gar nichts

Wie sehen deine Ansagen denn aus, nur System und Setting (everything goes), oder auch schon mal detaillierter? Falls auch schon detaillierter, dann gib mal ein Beispiel!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Ludovico am 22.05.2013 | 15:43
Es hängt wahrscheinlich davon ab, in welchem Maße, mit welchem Aufwand und vor allem zu welchem Zeitpunkt sich der SL mit den ihm zugeteilten Aufgaben (Kampagnenplanung zum Beispiel) beschäftigt. Die Notwendigkeit bestimmte Charakterkonzepte "verbieten" zu müssen ergibt sich eigentlich nur dann, wenn der SL eine ausrechend aufwändige Planung schon hinter sich hat.

Das sehe ich nicht so. Es wird meiner Erfahrung nach von Spielern erwartet und von guten Spielern auch insofern Input an die SL gegeben, Abenteuer zu personalisieren, bzw. auf den Charakter abgestimmte Elemente einzuführen. Das halte ich grundsätzlich für angemessen und rechtens.

Aber wie ist es mit einem Charakterkonzept mit dem die SL nicht klar kommt, sei es, weil die Kampagne das nicht hergibt oder aus persönlicher Aversion (ich darf demnächst mich an Pathfinder versuchen, habe aber gleich gesagt, dass Psioniker bitte draußenbleiben sollen aus persönlicher Aversion)? Wie kann ich von jemanden erwarten, dass er in einer Aktivität, die er in seiner Freizeit aus Spass an der Freud betreibt, Elemente ausarbeitet, die ihm nicht wirklich zusagen? Ok, ich kann das vielleicht erwarten, aber ich muss dann auch erwarten, dass in diesen Elementen nicht sonderlich viel Motivation steckt.

Hinzu kommt, dass Charaktere, die den SL stören, auch auf die Motivation störend wirken können, was wiederum sich auf die gesamte Runde negativer auswirkt als ein Spieler, der schlechte Laune hat.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 15:49
hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"
Hat ein SL das schonmal zu euch gesagt?

Ja und ja.

In einer guten Kampagne gegen das Böse in Angmar wollte doch tatsächlich jemand ernsthaft einen Doppelagenten des Bösen spielen. Naja. Musste nicht sein und passte da auch nicht wirklich ins Konzept.

Ich wollte auch mal nen Halbjanni Feuerorakel (Pathfinder, Legacy of Fire AP) spielen. Hat der Sl auch abgesägt.

Ist aber auch okay, wie ich finde. Der SL muss sich auf jeden Charakter einstellen und vorbereiten. Was nicht passt, muss er nciht zulassen. Es ist ja nicht so, dass ich nur eine Idee hätte  ;D
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Dash Bannon am 22.05.2013 | 15:54
Ansage war:
WH40K-Freihändler. Alle Mitglieder einer Schiffsbesatzung auf dem Weg zum Reichtum
WH40K-Schattenjäger. Alle im Auftrag einer Inquisitors unterwegs. Der ist ein NSC, dem seid ihr unterstellt.
Traveller-Entdeckerkampagne. Charaktere werden komplett erwürfelt

zugegeben das waren alles Dinge wo der Fokus recht eng war.
Aber ich könnte mir auch andere Vorlagen vorstellen

"alle Teil eines Konzerns"
"Söldnertruppe"
"alles anständige/gute Charaktere"

ganz allgemein sollte man eben Charakter- und Gruppenbau gemeinsam machen
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 15:56
hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"
Hat ein SL das schonmal zu euch gesagt?
ja, waren ein paar verschwendete Stunden.

Geweihte gehen gar nicht, ein Magier mit Schwerpunkten Beherrschung und Illusion war genehm, nach dem der Magier nur noch in Antimagie gut (
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
war.

Habe ich auch gemacht, ein Char mit Bestiality als primären Trait in einer Freistadt Kampagne war nicht so meines, das hätte mMn nur funktionieren können wenn er einem anderen Char massive Kontrolle zugestanden hätte.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: McCoy am 22.05.2013 | 15:57

ganz allgemein sollte man eben Charakter- und Gruppenbau gemeinsam machen

Amen. So sehe ich das auch.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Nocturama am 22.05.2013 | 16:00
hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"
Hat ein SL das schonmal zu euch gesagt?

Zwar nicht mit der Formulierung, aber ja, das habe ich schon zu Spielern gesagt. Meine Vorgabe war: Wir spielen Superhelden, genauer gesagt Teenager, die gemeinsam auf eine Schule gehen und entdecken, dass sie Mutanten sind (ganz klassisch im Stil der X-Men).

Dann kam eine Spielerin und wollte einem erwachsenen Mafiakiller spielen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 22.05.2013 | 16:00
Bei uns sagt halt einer an was er gerne leiten würde (ich habe da beim letzten mal 3-4 Sachen angeboten). Dann haben alle abgestimmt und gemeinsam Charaktere gemacht. "Verbieten" musste ich da gar nichts

Aber mit viele deiner (möglichen) Ansagen

WH40K-Schattenjäger. Alle im Auftrag einer Inquisitors unterwegs. Der ist ein NSC, dem seid ihr unterstellt.
Traveller-Entdeckerkampagne. Charaktere werden komplett erwürfelt

"alle Teil eines Konzerns"
"Söldnertruppe"
"alles anständige/gute Charaktere"

Machst du schon scharfe Vorgabe, mit letzterer sagst du z.B. ganz klar "nein" zu bösen Charakteren.
Auch du hast also deine Vorstellung von der Kampagne und machst Vorgaben bezüglich der Charaktere. Das du nicht wirklich "Nein" sagen musstest liegt nur daran das ihr wohl eine sehr harmonische Gruppe seid.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:03
Achja... den einsiedlerischen Druiden in der lang angekündigten Stadtkampagne (Adel, Investigation und Intrigen) hab ich auch nebenbei abgesägt.

Manchesmal frage ich mich, ob sich Spieler überhaupt im klaren sind, was ihre Charakterwahl für SL und Mitspieler für weitreichende Konsequenzen hat.
Ich habe auch schon mit einem Charakter beim IG Kennenlernabenteuer die (böse) Gruppe wieder verlassen (mein Umli Kopfgeldjäger bei bösen Elben und nem schwarzen Numenorer), weils nicht passte und einen neuen Charakter (Schwarzelb Schurke) gebaut.
Ist ja auch nicht schlimm. Gehört zum Rollenspielen auch mal dazu. Genau so wie Anpassung, Beugung und Demut (was ich todernst meine!) in Maßen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:05
ganz allgemein sollte man eben Charakter- und Gruppenbau gemeinsam machen

Am liebsten ja.

Andererseits werde ich das demnächst mal anders machen.
Abenteuer und Welt wird ausgehandelt und vorgestellt. Danach trennen sich die Wege oder zumindest Tische und jeder macht seinen Charakter selbst. Vielleicht definieren wir vorher noch Rollen und das wars dann auch.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Dash Bannon am 22.05.2013 | 16:08
na klar werden vorher gemeinsame Vorgaben erarbeitet. Mittlerweile sind wir halt alle Berufstätig und haben keine Zeit (und auch keine Lust) mehr auf ein "mal schauen wo es hingeht" (übertrieben formuliert, das geb ich zu ;) )

Es wurde dann Traveller und die Gruppe hatte sich schon vorher dafür entschieden eine Gruppe von "Entdeckern" zu spielen (das hat sich auch durch die komplett zufällige Charaktererschaffung von Traveller ergeben, wäre das alles Soldaten geworden hätten wir auch eine militärische Kampagne gespielt)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Ludovico am 22.05.2013 | 16:09
Bei Unhallowed Metropolis wollte einer einen Psychic mit fuenf verschiedenen Disziplinen. Hab ich auch "Ist nicht" gesagt.

Ok, ich versuche dann noch Kompromisse zu finden und diese dem Spieler schmackhaft zu machen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: ErikErikson am 22.05.2013 | 16:10
Hmm, "Entdecker" ist sehr nahe am Konzept "Abenteurer" dran, und das ist schon sehr schwammig. Wenn so ein Konzept rauskommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das man bei klassischem Spiel landet.  
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 16:11
Ja und ja.

In einer guten Kampagne gegen das Böse in Angmar wollte doch tatsächlich jemand ernsthaft einen Doppelagenten des Bösen spielen. Naja. Musste nicht sein und passte da auch nicht wirklich ins Konzept.
Ich nehme an das Konzept beinhaltete nicht das er zum Tripelagenten wurde?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Minne am 22.05.2013 | 16:20
Alle Würfel liegen Still, wenn dein starker Arm es will!
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:25
Ich nehme an das Konzept beinhaltete nicht das er zum Tripelagenten wurde?

Nee, das Konzept war darauf ausgelegt, dass er sich mit einigen wenigen Insiderinfos bei den Charakteren einschleimt und diese dann irgendwann ans Messer liefert. Tolle Idee, oder?
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 22.05.2013 | 16:29
Tolle Idee, oder?
ja, für Vampire, Cyberpunk
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: ErikErikson am 22.05.2013 | 16:31
Ich finde die Idee gut. Ich habe ganz andere Vorstellungen über die Umsetzung. Einen guten Charakter, der gegen das Böse kämpft, das möchte ich inzwischen gar nicht mehr spielen.

Wie McCoy sagt, am besten die Chars gemeinsam erstellen und den Mumm haben gleich zu gehen, wenn man nicht irgendwas spielen kann ,das man gern spielt.

Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:32
Ich finde diese Antigruppendynamik kacke.
Zumal es erfahrungsgemäß so ist, dass der Spieler des Doppelagenten total ausrastet, wenn er auffliegt, bevor er sein Werk verrichten kann. Das hatten wir nämlich auch schon und mein Priester-Scharfrichter hat nicht lange gefackelt  >;D Naja... schon gezündelt, aber da war er auch schon hopps.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:33
Ich finde die Idee gut. Ich habe ganz andere Vorstellungen über die Umsetzung. Einen guten Charakter, der gegen das Böse kämpft, das möchte ich inzwischen gar nicht mehr spielen.

Sei Dir in einer gleichgesinnten Gruppe auch gegönnt. Aber als einziger Querschläger würdest Du bei mir als SL und den Mitspielern wenig Freude haben.

Und nein, wir spielen kein Happy-DSA-Kuscheltiger-Rollenspiel.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 22.05.2013 | 16:35
Nee, das Konzept war darauf ausgelegt, dass er sich mit einigen wenigen Insiderinfos bei den Charakteren einschleimt und diese dann irgendwann ans Messer liefert. Tolle Idee, oder?

Kann interessant sein, ehrlich. Paßt auch nach Mittelerde mMn, Verräter gibts da ja auch. Wird das richtig gut durchgezogen im Teamplay zwischen SL und Verräter und als Höhepunkt angesteuert, ist das eine richtig schockierende Wendung, ich hab sowas mal Star Wars miterlebt. Allerdings war der Spieler danach für die Gruppe auf lange Zeit "verbrannt", das Risiko muß man kennen.

hat den wirklich schonmal jemand als SL zu einem Spieler gesagt: "Nein ich verbiete dir diesen Charakter zu spielen?"
Hat ein SL das schonmal zu euch gesagt?

Ja, ich. Ich halte überhaupt den Charakterbau streng unter Kontrolle, weil sich nett formuliert viele Spieler über die langfristigen Implikationen ihrer Schneeflocken (http://tagschatten.blogspot.de/2012/07/mach-mir-spa-schneeflocke.html) nicht im Klaren sind.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 16:40
Kann interessant sein, ehrlich. Paßt auch nach Mittelerde mMn, Verräter gibts da ja auch. Wird das richtig gut durchgezogen im Teamplay zwischen SL und Verräter und als Höhepunkt angesteuert, ist das eine richtig schockierende Wendung, ich hab sowas mal Star Wars miterlebt. Allerdings war der Spieler danach für die Gruppe auf lange Zeit "verbrannt", das Risiko muß man kennen.

Wenn SL und Spieler gemeinsam auf einen Höhepunkt hinarbeiten, der in einem fulminanten Showdown enden kann, ist das geil.
Wenn es aber um Machtspiele von Spieler gegen Spielergruppe geht, dann ist das ziemlich arm.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 22.05.2013 | 16:43
Wenn es aber um Machtspiele von Spieler gegen Spielergruppe geht, dann ist das ziemlich arm.

Das ist natürlich klar (oder sollte zumindest klar sein). Hier im Strang wird mal wieder deutlich, wie sehr einigen "Rollenspielern" der Teamwork-Gedanke abgeht. EDIT/ Damit meine ich NICHT (oh, f*ck, so sorry) die Postenden (zum allergrößten Teil), sondern die Fallbeispiele.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Crimson King am 22.05.2013 | 18:56
Ansage war:
WH40K-Freihändler. Alle Mitglieder einer Schiffsbesatzung auf dem Weg zum Reichtum
WH40K-Schattenjäger. Alle im Auftrag einer Inquisitors unterwegs. Der ist ein NSC, dem seid ihr unterstellt.
Traveller-Entdeckerkampagne. Charaktere werden komplett erwürfelt

zugegeben das waren alles Dinge wo der Fokus recht eng war.
Aber ich könnte mir auch andere Vorlagen vorstellen

"alle Teil eines Konzerns"
"Söldnertruppe"
"alles anständige/gute Charaktere"

ganz allgemein sollte man eben Charakter- und Gruppenbau gemeinsam machen

Den letzten Satz fürften viele so unterschreiben.

Mit den Aussagen davor schränkst du die Charaktererschaffung aber massiv ein. Das ist das gleiche, wie bestimmte Charaktere zu verbieten, nur handelst du proaktiv. Anders sähe es aus, wenn die Spieler sich ihre Einschränkungen selbst auswählen. Du legst das System/Setting fest, z.B. WH40k, die Spieler entscheiden, was sie darin spielen wollen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Mann mit Ukulele am 22.05.2013 | 20:00
2. Der SL ist in vielen Runden derjenige der am meisten für die Runde arbeitet.
Spielleiten sollte keine Arbeit sein. Für Arbeit erhalte ich Geld, fürs Spielleiten nicht.

In meiner Runde habe ich das Problem, dass mir mehr "Macht" zugeschoben wird, als ich möchte.
Obwohl wir durchaus darüber sprechen, verfallen die Spieler immer wieder in Passivität und ich komme in Bespaßungszwang.
Das nervt, aber es ist noch keine Lösung in Sicht.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 22.05.2013 | 21:02
Wenn es aber um Machtspiele von Spieler gegen Spielergruppe geht, dann ist das ziemlich arm.


Ja, da hatten wir auch mal einen Mitspieler, der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass er mit seinen Char-Konzepten dem Rest der Gruppe einfahren wollte. Und der dann regelmäßig eine Schnute gezogen hat, wenn's nicht so klappte, wie er wollte. Und sich dann gerne noch beschwerte, wieso die anderen Chars seinen nicht mögen, die anderen Chars hätten seinen Char doch nur zügeln sollen, um... <= hätte er vorher ev. mit den Spielern auch kommunizieren sollen, anstelle ihnen einen Blindflug zu verpassen, um seinen eigenen Char nur ja passgenau ausspielen zu können. -.-
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Bad Horse am 22.05.2013 | 21:13
Ich habe früher auch Sachen verboten - da war ich aber auch noch jung.

Mittlerweile mache ich nur klar, dass manche Konzepte zu unerwünschten Konsequenzen führen können (und sei es nur "Ich mag als SL keine Dunkelelfen - du kannst meinetwegen einen spielen, aber a) musst du dann mit einer unfreundlichen Umgebung rechnen und b) werde ich keine speziellen Dunkelelfen-Abenteuer leiten, in denen dein Char Spotlight kriegt"), und lege nahe, doch etwas anderes zu spielen.

Letztes Wochenende habe ich einen Spieler bei Ars Magica gebeten, doch seinen Magier zu Hause zu lassen und jemanden anderes zu spielen - das Abenteuer war ursprünglich für eine rein mundane Gruppe angelegt, und mit den Fähigkeiten seines Chars wäre es vermutlich nach zehn Minuten zu Ende gewesen. Fand er auch ganz okay so - besser, als wie wenn ich seine Fähigkeiten dauernd beschneide (was durchaus plausibel gegangen wäre, aber ich find das trotzdem blöde).
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: scrandy am 22.05.2013 | 22:47
Spielleiten sollte keine Arbeit sein. Für Arbeit erhalte ich Geld, fürs Spielleiten nicht.
Das ist Definitionssache. Wenn ich Zeit und Ansträngung aufwende um am Ende etwas zu erschaffen, dann würde ich das durchaus Arbeit nennen. In jedem Fall ist es aber etwas Wert, was die Spielgruppe schätzen sollte. Genauso wie ich schätze, wenn jemand seinen Raum zur verfügung stellt, eine coole Backstory schreibt oder sich darum bemüht, dass die Charaktere vernetzt werden oder wenn jemand sich in ein Spiel einliest um es der Gruppe vorzustellen.

All das sind wertvolle Dinge und die sollte man auch zu schätzen wissen.

Nicht falsch verstehen: Ich bin grundsätzlich für Gruppenkonsens, abgesprochene Szenarien und Charaktere und ich mache fast immer Spielerwünsche möglich.

Wenn ein Spielerwunsch aber ein gut ausgearbeitetes Abenteuer völlig killen würde (und er sich erst am Spielabend äußert), dann muss sich der Spieler für dieses eine Abenteuer zumindest einen anderen Charakter aussuchen. Es kann nicht erwartet werden, dass der SL dann einfach ein neues Abenteuer schreibt.

Das würde ich auch nicht für Geld tun.  ;)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 22.05.2013 | 23:43
Ja, ich. Ich halte überhaupt den Charakterbau streng unter Kontrolle, weil sich nett formuliert viele Spieler über die langfristigen Implikationen ihrer Schneeflocken (http://tagschatten.blogspot.de/2012/07/mach-mir-spa-schneeflocke.html) nicht im Klaren sind.
Als ich mit Freunden zum letzten Mal das SL-lose "Spotlight 24h" gespielt habe, da ist meinen Mitspielern irgendwo ein Licht aufgegangen, als ich vor dem Losspielen noch erwähnt hatte, dass die "Eigenschaften" (k.a. wie's tatsächlich heißt, hab das Spiel gerade nicht zur Hand) der SC entscheidend sind. Und zwar insofern, als dass diese "Eigenschaften" ein Indikator dafür sind, was im Spiel wichtig werden soll, was thematisiert werden soll. Wenn es anders wäre, hätte der jeweilige Spieler ja (gerade in einem SL-losen Spiel) seinen SC anders gebaut. (Die Spielsession war dann auch ziemlich cool. Das lag zu 96,3% an den Leuten. Der "Geistesblitz" hat bei denen nicht mehr bewirkt, als das, was sie intuitiv eh schon drauf haben, ins Licht zu stellen. Spürbar war's trotzdem.)

Vielen Spielern ist nicht bewusst, wie sehr ihre Vorstellung von ihrem SC und dessen spielmechanische Ausgestaltung Einfluss auf Spiel nimmt*. Wenn es anders wäre, würden die Spieler viel stärker schon vor Spielbeginn auf ihre Gruppenzusammensetzung wert legen.

Auch deswegen: Schmelzt die Schneeflocken!

[Ich weiß, da sind mehrere gedankliche Abkürzungen drin, ich hoffe ihr könnt mir dennoch folgen.]




*Deswegen rate ich auch immer dazu nicht mit einer in Stein gehauenen Vorstellung an den Spieltisch zu kommen, weil dann keinerlei Entwicklungsmöglichkeit mehr besteht.



Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Luxferre am 23.05.2013 | 08:10
Nochmal in Kurzform, weil einige Leute auf Nachfragen oder Argumente nicht reagieren:

1.) Wir entscheiden gemeinsam, wer SL ist.
2.) Wir entscheiden gemeinsam, welches System gespielt werden will.
3.) Wir entscheiden gemeinsam, welches Abenteuer oder welche Kampagne gespielt werden will.
4.) Wir entscheiden gemeinsam, wie die Gruppenzusammenstellung aussehen sollte.
5.) Danach entscheidet jeder Spieler für sich, wie er seine Rolle ausfüllen mag und holt sich Tipps oder Zulassungen im Bedarfsfall vom SL.
6.) Und der SL entscheidet alles auf seiner Welt und in seinem Abenteuer, was nichtmehr unmittelbar die Charaktere betrifft.
7.) Die Spieler haben die absolute Handlungsmacht ihrer Charaktere.



Zu den einzelnen Punkten folgende Infos:

1.) wir prügeln uns darum, SL sein zu können
2.) meist schlägt der werdende SL eines oder zwei vor
3.) auch hier schlägt der SL meist einige vor
4.) das passiert bei uns total offen. Jeder spricht ü+ber seine Charakterwünsche, man diskutiert die Vernetzung untereinander aus und gibt sich gegenseitig Tipps
5.) das verschwimmt meist mit Punkt 4, ist aber auch schon autark gewesen
6.) über seine Welt hat der SL bei uns Allmacht. Das ist okay, können wir alle mit unserem Ego gut vereinbaren und haben auch keine Probleme mit Entscheidungen, die uns beschneiden. So ist das Leben nunmal und gerade in härteren Settings ist das Spielen kein Ponyhof.
7.) Tatsächlich geht dieser Punkt bei uns sogar soweit, dass wir beschlossen haben, geistesbeeinflussende Magie, welche dazu führt dass der SL den Charakter übernehmen müsste, komplett gegen die SC zu streichen. Das ist etwas schwierig gewesen, weil man ein Charakter in Rage fast die Gruppe auslöschte und ein andernmal tatenlos eine Stunde aus dem Spiel war. Sowas mag bei uns keiner.


Wie gesagt, ich wundere mich noch ob der künstlichen Trennung einiger Mechaniken und Entscheidungen, bzw die Gedanken (hallo 1of3 ;) ), denen ich nicht folgen kann. Wäre noch immer an einer Aufklärung interessiert...
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 23.05.2013 | 08:21
1.) Wir entscheiden gemeinsam, wer SL ist.
2.) Wir entscheiden gemeinsam, welches System gespielt werden will.
3.) Wir entscheiden gemeinsam, welches Abenteuer oder welche Kampagne gespielt werden will.
4.) Wir entscheiden gemeinsam, wie die Gruppenzusammenstellung aussehen sollte.
5.) Danach entscheidet jeder Spieler für sich, wie er seine Rolle ausfüllen mag und holt sich Tipps oder Zulassungen im Bedarfsfall vom SL und den anderen Spielern.
6.) Und der SL entscheidet alles auf seiner Welt und in seinem Abenteuer, was nichtmehr unmittelbar die Charaktere betrifft.
7.) Die Spieler haben die absolute Handlungsmacht ihrer Charaktere.

Läuft bei uns auch so.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 23.05.2013 | 08:33
Zitat
Wie gesagt, ich wundere mich noch ob der künstlichen Trennung einiger Mechaniken und Entscheidungen, bzw die Gedanken (hallo 1of3 ;) ), denen ich nicht folgen kann. Wäre noch immer an einer Aufklärung interessiert...

Die Aufklärung ist meiner Meinung nach ganz einfach:

Zitat
1.) wir prügeln uns darum, SL sein zu können


Das kenne ich aus meiner alten Runde anders. Da musste ich die anderen Spieler früher quasi anbetteln, dass sie auch mal SL machen und durfte mir in schöner Regelmäßigkeit anhören, dass die anderen "nicht genug Zeit" hätten, etwas vorzubereiten. Ich habe selbst in meinen Klausurphasen an der Uni noch die Zeit gefunden Abenteuer vorzubereiten, weil ich spielen (nicht zwingend SLen, aber wenn ich nicht SL, dann kein Spiel...) WOLLTE und mir daher die Zeit dafür freigeplant habe. Wenn also der Rest der Runde nicht KANN heißt das doch in den allermeisten Fällen schlichtweg, dass sie nicht wollen.
Und wenn ich dann schon SL sein MUSS, da es sonst keiner machen will, dann nehme ich mir auch die Freiheiten heraus, dass zu leiten, was erst einmal MIR Spaß macht, wenn ich schon nicht in den Genuss des Spielens eines SCs komme (und wenn's den Mitspielern nicht passt, steht es ihnen jederzeit frei, selbst die SL-Pflicht aufzunehmen). Vor allem auch, wenn die Runde gerne epic spielen würde, ich aber ständig die NSCs runterschrauben oder würfeldrehen muss, weil die SC nicht genug Kampfkraft auf der Brust haben.

Zum Ende hin wurde es dann etwas besser, da dann auch eine neu dazugekommene Spielerin öfter mal den SL gegeben hat. Und ich habe dann auch dieser neuen Spielerin nicht dreingeredet, wenn sie Entscheidungen getroffen hat, die ich selbst etwas unpassend finde, für mich gilt: Wer SL ist, hat (in vernünftigem Rahmen) die Entscheidungsgewalt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Infernal Teddy am 23.05.2013 | 08:35
Ich habe noch nie erlebt das sich drum geprügelt wurde SL sein zu dürfen - ich kenne es sogar eher so das wenn mal jemand anders SL war es spätestens nach vier abenden hieß "Teddy, kannst du wieder leiten?"
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 23.05.2013 | 09:06
Ungefähr so geht es mir auch...
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Marduk am 23.05.2013 | 09:07
Ich habe noch nie erlebt das sich drum geprügelt wurde SL sein zu dürfen - ich kenne es sogar eher so das wenn mal jemand anders SL war es spätestens nach vier abenden hieß "Teddy, kannst du wieder leiten?"

Ja, so kenn ich das auch.

Ganz ehrlich bei Leuten, die selbst die SL machen seh ich meist als SL auch kaum Bedarf irgendwie regulierend in die Charaktererschaffung einzugreifen. PRoblematisch sind die Nur-Spieler, da die oftmals die Welt hinter dem Schirm nicht kennen und da ist es halt öfter mal nötig abstruse Ideen etwas einzubremsen oder auch mal regulierend in die Charaktererschaffung einzugreifen. Z.B. Versuche ich in manchen Systemen, die Min-Maxer von vorneherein etwas auszubremsen , damit ihre Charaktere nicht meilenweit von den anderen Charakteren entfernt sind und es dann nicht zu Situationen kommt, daß ein Gegner, welcher dem einen Charakter eine angemessene Herausforderung stellt mit dem Rest der Gruppe den Boden aufwischt (dies mach ich aber nur, wenn Kampf den Fokus der Kampagne/des Abenteuers darstellt, ansonsten seh ich da auch keinen Handlungsbedarf, da jeder irgendwie sein Spotlight bekommt.)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2013 | 10:16
Jo, also dass sich die Spieler darum reissen zu SLen ist echt die absolute Ausnahme. So wie ich das kenne, hat man Glück wenn mal einer sagt "Kann ich schon machen" oder, das höchste der Gefühle, selber anbietet zu leiten weil er Ideen für Abenteuer hat. Naja Luxferre,  kannst dich wirklich glücklich schätzen in deiner Ausnahmesituation. ^^
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Crimson King am 23.05.2013 | 10:24
Wenn viele Spieler die SL übernehmen wollen, hat man das Grundproblem, dass der SL durch seine herausragende Stellung mehr Macht hat als die anderen Mitspieler, nicht mehr.

Aus der Praxis kenne ich das aber auch nur anders. Ich kenne einige Leute, die lieber leiten, als selbst zu spielen. Die sind aber grandios in der Unterzahl. Dann gibt es Leute, die gerne auch mal was leiten wollen, aber mindestens genauso gerne spielen. Die Gruppe ist recht groß, aber immer noch kleiner, als die dritte Gruppe, die nicht oder nur in Ausnahmesituationen leitet.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Falke359 am 23.05.2013 | 12:07
Beispiel:

Ich beginne gerade als Lehrer eine neue Pathfinder-Kampagne mit 5 Schülern zwischen 12 und 14 Jahren.
Als wir vor einem Jahr mit FATE angefangen hatten, war nach einigen Wochen klar, dass völlige Spielerfreiheit und ständige wechselnde SL die Gruppe nur eine gewisse Weile lang zufrieden gestellt hat, danach haben sie völlig das Interesse verloren, weil mit zu viel Freiheit viel zu viel Willkür und zu wenig Story herauskam, was auf Dauer langweilig wurde.

Würde ich jetzt in der neuen Kampagne den von 1of3 geforderten Ansatz zum Maßstab nehmen, würde die neue Kampagne zu einem ähnlichen Fiasko werden, alleine schon, weil sich die Gruppe untereinander (altersbedingt) nicht einig werden könnte und jeder nur nach sich schauen würde.
Insofern funktioniert sinnvolles Rollenspiel in diesem Alter offenbar nur, wenn der SL (der nicht einmal ich sein müsste) mehr Rechte zugesprochen bekommt als der Rest, sonst würde wieder alles im Chaos enden und ein vernünftiges Spiel wäre gar nicht möglich.  
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Pyromancer am 23.05.2013 | 12:38
Ich habe noch nie erlebt das sich drum geprügelt wurde SL sein zu dürfen

Bei den meisten meiner Runden meldet sich nach der Ansage des aktuellen SLs, von wegen er würde demnächst gerne auch mal wieder spielen, ca. 50%-80% der Restgruppe mit Vorschlägen, was sie gerne als nächstes leiten würden.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 23.05.2013 | 13:38
Lass uns tauschen  ;D
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 23.05.2013 | 17:01
Bei den meisten meiner Runden meldet sich nach der Ansage des aktuellen SLs, von wegen er würde demnächst gerne auch mal wieder spielen, ca. 50%-80% der Restgruppe mit Vorschlägen, was sie gerne als nächstes leiten würden.

In unserer Gruppe hat sich das auch sehr gebessert. Wir sind derzeit sieben, drei davon leiten, die Vierte hat immerhin schon mal.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Infernal Teddy am 23.05.2013 | 20:12
Bei den meisten meiner Runden meldet sich nach der Ansage des aktuellen SLs, von wegen er würde demnächst gerne auch mal wieder spielen, ca. 50%-80% der Restgruppe mit Vorschlägen, was sie gerne als nächstes leiten würden.

Als ich bei meiner alten gruppe nach fast zehn jahren meinte, ich würde ja auch gerne mal spielen und nicht mehr leiten war die antwort "Na gut, dann können wir ja eine weile DVD-Abende machen..."
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: La Cipolla am 23.05.2013 | 20:41
Wollen wir mal eine gut durchgeplante Umfrage zu persönlichen Erfahrungswerten machen? Würde mich mal interessieren, wie der Durchschnitt ist, auch wenn er durch die Natur eines Rollenspielforums ordentlich in Richtung SL-SEIN-WOLLEN verzerrt sein dürfte. ^^'

Vorschlag:
- Ich leite am liebsten, aber die anderen wollen auch leiten.
- Ich leite am liebsten und den anderen ist es eher egal.
- Ich leite am liebsten, und die anderen sind froh drüber.
- Mir ist es eher egal, aber sonst will kaum jemand leiten.
- Mir ist es eher egal, den anderen auch.
- Mir ist es eher egal, aber die anderen wollen lieber leiten.
- Ich spiele am liebsten, aber sonst will kaum jemand leiten.
- Ich spiele am liebsten, den anderen ist es eher egal.
- Ich spiele am liebsten, die anderen wollen eher leiten.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Bad Horse am 23.05.2013 | 20:53
Das kommt doch auch auf die Gruppe an, oder?  :)
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 23.05.2013 | 20:55
Ich würde die ganzen "Ist mir egal" in "Ich leite und spiele gleich gerne" umschreiben. Das klingt positiver als "Ist mir egal".
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Wormys_Queue am 23.05.2013 | 21:05
(und sei es nur "Ich mag als SL keine Dunkelelfen - du kannst meinetwegen einen spielen, aber a) musst du dann mit einer unfreundlichen Umgebung rechnen und b) werde ich keine speziellen Dunkelelfen-Abenteuer leiten, in denen dein Char Spotlight kriegt")

Mir ist es allerdings auch schon passiert, dass sich der Dunkelelfen-Spieler trotz dieser Vorwarnung hinterher beschwert hat, weil er sich von mir ungerecht behandelt fühlte, wenn er mit der innerhalb der Spielwelt logischen Reaktion ihrer Bewohner konfrontiert wurde. Und das ist einer der Gründe, warum ich selbst (in gewissen Grenzen) durchaus Einfluss auf die Charakterentstehung der Spieler nehme. Für meinen Geschmack wählen die zu oft, exotische Aussenseitercharaktere, wollen aber nicht mit den Konsequenzen dieser Wahl leben.

Machst du schon scharfe Vorgabe, mit letzterer sagst du z.B. ganz klar "nein" zu bösen Charakteren.

Interessant. ich leite zum Beispiel aus Prinzip keine Runden für böse Charaktere (relativ zum Setting gesehen) und lasse in von mir geleiteten Spielrunden auch keine bösen Charaktere zu. (Ebensowenig würde ich als Spieler an einer solchen Runde teilnehmen, aber das nur anbei).

Macht mich das jetzt schon zum Rollenspieldiktator?


Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 23.05.2013 | 22:45
Interessant. ich leite zum Beispiel aus Prinzip keine Runden für böse Charaktere (relativ zum Setting gesehen) und lasse in von mir geleiteten Spielrunden auch keine bösen Charaktere zu. (Ebensowenig würde ich als Spieler an einer solchen Runde teilnehmen, aber das nur anbei).

Macht mich das jetzt schon zum Rollenspieldiktator?

Da ich wohl ein RSPD bin und Deine Meinung vollständig unterstütze: Ja.  >;D (Wobei ich gerade mal was anderes plane. (http://tanelorn.net/index.php/topic,84080.msg1700970/))
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Marduk am 23.05.2013 | 22:47
Als ich bei meiner alten gruppe nach fast zehn jahren meinte, ich würde ja auch gerne mal spielen und nicht mehr leiten war die antwort "Na gut, dann können wir ja eine weile DVD-Abende machen..."

Und daß wäre der Moment, in der sich die Gruppe bei mir eine neue SL suchen müsste...

Gruß

Marduk
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: D. Athair am 23.05.2013 | 23:06
Ich würd da eher SL-loses Zeug anschleppen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Infernal Teddy am 23.05.2013 | 23:13
Und daß wäre der Moment, in der sich die Gruppe bei mir eine neue SL suchen müsste...

Gruß

Marduk

Bin ja umgezogen ~;D
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: sir_paul am 24.05.2013 | 08:39
Macht mich das jetzt schon zum Rollenspieldiktator?

Das kommt wohl darauf an wen in diesem Thread du fragen würdest. ;)

Ich habe irgendwie das Gefühl das viele der "der SL darf gar nichts" Fraktion selber auch ganz gerne Vorgaben machen, sich dessen aber nicht wirklich bewusst sind. Sei es weil die Mitspieler sich ja nie beschweren und man halt noch nie "Nein" sagen musst oder weil die Vorgaben auf einem relativ hohen Level sind "Keine bösen Charaktere" und noch nicht als Freiheitsbeschneidung für die Spieler angesehen werden...

Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 24.05.2013 | 09:07
Interessant. ich leite zum Beispiel aus Prinzip keine Runden für böse Charaktere (relativ zum Setting gesehen) und lasse in von mir geleiteten Spielrunden auch keine bösen Charaktere zu. (Ebensowenig würde ich als Spieler an einer solchen Runde teilnehmen, aber das nur anbei).

Selbiges gilt auch für mich. Wenn ein (mehrere) Charaktere (verdeckt) gegeneinander arbeiten und sich in die Pfanne hauen, ist das nichts für mich, was allerdings in meiner Erfahrung damit begründet liegt: Es hat noch in keiner Runde geklappt, die ich kenne und immer zu bösem Blut innerhalb der Gruppe geführt, was wohl auch daran lag, dass der entsprechende Spieler das immer mit dem SL allein absprechen wollte und aus einer recht massiven Machtposition gegenüber den anderen Chars hätte handeln können (was dem SL so vorher aber nicht bewusst war).
Vorstellen könnte ich mir das lediglich, wenn die ganze Runde sagt, sie will was böses spielen und damit - wie ich das von Bad Horse gelernt habe - offen miteinander umgeht, also nicht hintenrum mit dem SL absprechen, welchen der anderen Chars man töten will, sondern klare Ansagen am Tisch macht und das Drama dann gemeinsam mit Wissen des betroffenen Spielers ausspielt. Wobei auch hier meine Erfahrung zeigt, dass die wenigsten Spieler böse spielen noch wirklich "böses" im ausgespielt ertragen können. Mit dem Schwert Gegner dutzendweise niedermetzeln ist kein Problem, aber wenn's dann darum geht, jemanden zu Foltern, hinterhältig zu Meucheln etc.pp. dann war's das meist schon mit dem Böse sein...


@La Cipolla:

Da gibt es noch eine ganz andere Auswahlmöglichkeit, die du nicht aufgeführt hast:

- Ich spielleite meistens, weil die anderen nicht wollen - und ich mittlerweile nur noch SLen kann, weil ich das Spielen verlernt habe.

So würde ich jedenfalls mein Dilemma beschreiben. Ich habe in den vergangenen Jahren zu sicher 75% die "SL-Würde" in der Gruppe getragen, da die anderen Spieler nur selten leiten wollten. Wenn dann doch mal ein anderer gemeistert hat, war dies in einem Teil der Fälle suboptimal (laut Aussage der gesamten Gruppe).
Mittlerweile habe ich daher das Problem, dass ich mich tw. gar nicht mehr auf das SLen vieler anderer einlassen kann, da mir das nötige Vertrauen fehlt. Wenn man zu lange auf der vielbeschrifteten Seite des SL-Schirms sitzt, kann es passieren, dass man das Spielen verlernt oder zu einem ziemlich unangenehmen Spieler wird, was mir auch schon bei anderen Dauer-Slern aufgefallen ist, die als Spieler selbst dann die meisten Probleme in der Gruppe verursachen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Pyromancer am 24.05.2013 | 10:48
Ich habe irgendwie das Gefühl das viele der "der SL darf gar nichts" Fraktion selber auch ganz gerne Vorgaben machen, sich dessen aber nicht wirklich bewusst sind.

Die "Der SL darf gar nichts"-Fraktion meint eigentlich ja nur "Der SL darf nicht mehr als andere Spieler auch". Und Vorgaben macht bei der Kampagnenplanung bei uns jeder, und sei es nur "auf XY hab ich keinen Bock".
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Falke359 am 24.05.2013 | 12:03
Die "Der SL darf gar nichts"-Fraktion meint eigentlich ja nur "Der SL darf nicht mehr als andere Spieler auch". Und Vorgaben macht bei der Kampagnenplanung bei uns jeder, und sei es nur "auf XY hab ich keinen Bock".

Dann schreibe die "Der SL darf gar nichts"-Fraktion sinnvollerweise: "Der SL darf nicht mehr als andere Spieler auch", um nicht einen neunseitigen Thread zu provozieren, in dem man sich Extrempositionen um die Ohren haut, die sowieso niemand ernsthaft vertritt.

 :)

Nichtsdestotrotz eine nicht uninteressante und offenkundig polarisierte Diskussion. Ich wäre dankbar, wenn jemand die wirklich sinnvollen Ergebnisse des bisherigen Threads mal kurz zusammenfassen könnte. Mir fehlt dazu leider die Zeit, beim Überfliegen scheint sich allerdings vieles stets zu wiederholen.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Maarzan am 24.05.2013 | 16:56
Wo der Spieleiter auch nur ein Spieler ist, kann es eigentlich eben auch keinen Spielleiter geben. Spiele dafür gibt es ja. Aber irgendwie wollen genügend Spieler auf die Dienste eines Spielleiters doch nicht verzichten, nur halt exakt zu ihren Bedingungen und das dafür fehlende Angebot löst wohl dann internetartikulierten Frust aus.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 24.05.2013 | 17:19
Selbiges gilt auch für mich. Wenn ein (mehrere) Charaktere (verdeckt) gegeneinander arbeiten und sich in die Pfanne hauen, ist das nichts für mich, was allerdings in meiner Erfahrung damit begründet liegt: Es hat noch in keiner Runde geklappt, die ich kenne und immer zu bösem Blut innerhalb der Gruppe geführt, was wohl auch daran lag, dass der entsprechende Spieler das immer mit dem SL allein absprechen wollte und aus einer recht massiven Machtposition gegenüber den anderen Chars hätte handeln können (was dem SL so vorher aber nicht bewusst war).

In früheren Jahren haben wir Rolemaster gespielt, und da gab es regelmäßig einen oder zwei böse Charaktere in der Runde. Wir hatten viel Spaß damit, und es gab überhaupt kein böses Blut, vielmehr haben wir uns über die Pläne nachher gemeinsam amüsiert und gestaunt.

Auch bei SR hatten wir vor ein paar Jahren eine Runde, in der ein SC so halb gegen die Gruppe gearbeitet hat (es war ein Tir-Agent). Auch da gab es wenig böses Blut. Zumindest hing das nicht damit zusammen.

Und bei V:tM gehörte das zum Standard, das jeder eigene Pläne hatte und die sich mal kreuzen konnte.

Aber schon viel früher bei DnD und ähnlichem gab es den Dieb, der nicht immer mit offenen Karten spielte sondern auch mal die Beute für sich behielt.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 24.05.2013 | 17:49
Mit den von dir beschriebenen Beispielen hätte ich auch keine Probleme:

In meiner Stammgruppe war es immer der selbe Spieler, der gegen den Rest der Gruppe spielen wollte und der nicht auf Charebene, sondern sich persönlich diebisch gefreut hat, wenn es ihm gelungen ist, den Char eines anderen Spielers in Schwierigkeiten zu bringen. Das waren Plays die SO nicht mit Zustimmung der anderen Spieler stattgefunden haben - oder mal anders, er hat gesagt, er will seinen Char so und so spielen, aber wie genau sich das auf die anderen Chars und den Zusammenhalt der Ingame-Gruppe auswirken würde, wurde erst hinterher klar. Und eigentlich auch besagtem Spieler, denn wenn die restlichen Chars an einem Strang ziehen und einer quer schlägt, dann wäre eine Ingame-Konsequenz auch, den besagten SC als nicht vertrauenswürdig aus der Abenteurer-Gruppe zu kicken, da ihn die anderen SCs einfach nicht dabei haben wollen. DAS wiederum war dem Spieler dann auch nicht recht. Eigentlich hatte er wohl erwartet, dass die anderen Chars ihn nach und nach bekehren und zum rechten Weg führen, also quasi den SC erziehen. Diese Erwartungshaltung wurde von ihm den Mitspielern aber nicht mitgeteilt, so dass sie nur gesehen haben "da ist ein anderer Char, der will meinen Char ans Messer liefern. Mein Char kennt diesen anderen Char noch nicht lange (genug), ich bin auf die Zusammenarbeit mit ihm nicht angewiesen - da ist die Tür!"

Daher sage ich: Mit Ansage ist so etwas möglich, aber wenn einer das macht, ohne offen zu legen, was er wirklich will, dann ist der Ärger quasi vorprogrammiert. Es kamen zwar Ansagen wie "ich spiele einen knallharten Söldner" oder "ich spiele einen XYZ-Spitzel und Denunzianten", aber das heißt immer noch nicht, dass er deswegen den anderen SCs ans Bein pisst - genau das hatte der Spieler allerdings vor. Wäre dieser Sachverhalt den Spielern klar gewesen, dann hätten diese entweder gleich gesagt, sie wollen so ein Play nicht oder sich drauf einstellen können. Und wenn der Spieler dann von den übrigen Mitspielern noch erwartet, dass sie es als Spielziel ansehen, diesen Stunkmacher ins Team zu integrieren - diese Erwartung den Spielern aber nicht mitteilt - dann wird's ein Blindflug.

Bei Vampire ist das etwas anderes, da erwarte ich Intrigen und Fieslichkeiten (und meine eigene Schmerzgrenze ist da SEHR hoch, mich kann man Ingame mit so gut wie gar nichts erschrecken, ich mag Horror-Szenarios!). Aber auch hier gilt: Das Spielziel ist das ALLE eine gute Zeit verbringen im Play. Und wenn ein Spieler seinen Spielspaß draus zieht, systematisch die anderen SCs in die Pfanne zu hauen und seine Freude über das Missgeschick der SCs (und Spieler) mit Häme und Schadenfreude zum Ausdruck bringt, dann läuft was schief.

Gegen Diebe, die nicht mit offenen Karten spielen und Beute einbehalten - sowas sehe ich nicht als böses Play an, sondern als gutes Charakterausspielen an (oder misslungenen Wurf auf Goldgier...). Damit gab es bei uns auch noch nie Stunk, sondern eher Applaus. ;)


Im 2er-Play mit einer guten Freundin zerfleischen sich unsere SCs in schöner Regelmäßigkeit (ich wollte schon ein Heim für geschundene SCs aufmachen für die Opfer dieser Plays...), da klappt das wunderbar, weil es Absprachen gibt, weil es keine Schadenfreude und dergleichen gibt, weil man weiß, wie weit man gehen kann und wir unsere Erwartungshaltungen kennen. Da gibt es Drama pur (nicht nur natürlich). Aber SO würde ich mit den meisten anderen Spielern, die ich kenne, nicht spielen, weil es dann mit den Absprachen und den Erwartungshaltungen schwierig wird.

Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: El God am 24.05.2013 | 18:05
Darf ich mit der Frage querpreschen, welche Systeme eure Meinung nach eher fördern, dass der SL die Charakterwahl der Spieler "absegnen" oder zumindest "begutachten" muss und welche Systeme das mehr oder wenig unnötig machen? (Für letzteres fiele mir z.B. mal schon LOTFP mit dem simplen Klassensystem ein, Charakterwerte werden ohnehin gemeinsam am Tisch ausgewürfelt und ich nehme an, in anderen Oldschoolern sieht es genauso aus)

Wenn Xemides das hier nicht will, mache ich auch gern was extra auf.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Thandbar am 24.05.2013 | 18:10
In früheren Editionen von L5R standen an den GM noch Hinweise drin, die Charakterauswahl der Spieler einzugrenzen - "Nur 1 Shugenja, mindestens 1 Dragon und 1 Kranich-Höfling, keine Krabben und keine Skorpione; keine Ronin, Naga, Nezumi" etc. - um seinen jeweiligen Plot durchziehen zu können. Auch in der jetzigen Edition bestimmt, wie erwähnt, der GM an wesentlichen Stellen, wie der Spieler seinen Charakter bauen "darf".  
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Xemides am 24.05.2013 | 18:12
Wenn Xemides das hier nicht will, mache ich auch gern was extra auf.

Wieso ich ? Ich habe den THread nicht eröffnet, er wurde ja abgespalten von dem anderen und meiner war nur zufällig der erste Post. ist nicht mal der erste sondern 1of3s mit meinem Zitat.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Teylen am 24.05.2013 | 18:27
welche Systeme eure Meinung nach eher fördern, dass der SL die Charakterwahl der Spieler "absegnen" oder zumindest "begutachten" muss
V:tM
Es gibt mehrere Nachteile wo dabei steht das man sie mit dem SL(ST) besprechen soll.
Nu und auch so geht die Char Erschaffung eher mit SL ab,..
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Cavalorn am 24.05.2013 | 18:36
Und natürlich DSA, wo sich in so ziemlich jedem Kaufabenteuer ein Abschnitt über die empfohlene Auswahl der Heldentypen befindet. Meist sind das Hinweise darauf, das die ohnehin schon eher exotischen Heldentypen (z.B. Echsen und Orks) ungeeignet sind, oder eben das Magier sehr leicht (manchmal zu leicht) zur Lösung beitragen könnten - was aber nicht immer ein Ausschlusskriterium sein muss.

Aber auch dort gibt es schon bei der Generierung bestimmte Vor- und Nachteile, die man mit dem SL absprechen muss ("Stigma" z.B., dessen Ausprägung und wieviele Punkte es dafür gibt, oder halt so Sachen wie "Vom Schicksal begünstigt" oder sowas).

Die meisten DSA-Spieler, die ich kenne, sind ohnehin sehr SL-hörig. Wenn der sagt, er will z.B. keine Schwarzmagier oder Hexen in seiner Gruppe haben (was nicht immer eine abenteuerbezogene Entscheidung sein muss), dann halten die sich auch daran.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Auribiel am 24.05.2013 | 18:42
Absegnungen braucht man mMn bei Systemen, die in den Regeln verankert viele spezielle Vor- und Nachteile oder extrem seltene Charakterklassen haben, die schon laut Regelwerk "nicht für jeden Einsatz geeignet" sind. Da fallen mir dann gleich mal DSA oder V:tM oder Shadowrun ein.

Systeme, bei denen es wenige Ausnahmen gibt oder die auch bei Ausnahmen keine Ausnahmen machen (also z.B. alles auf 0 aufrechnen, egal was im Paket drin ist), braucht man mMn wenige Absprachen. Hier würden mir z.B. SaWo einfallen, aber auch FATE, wobei das ein Sonderfall ist, da hier davon ausgegangen wird, dass man den Char ja ohnehin in Absprache mit dem SL erstellt (was nicht bedeuten soll, dass der SL hier den Daumen drauf halten würde, sondern einfach gleich unklare Dinge zu klären).
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 24.05.2013 | 18:56
Darf ich mit der Frage querpreschen, welche Systeme eure Meinung nach eher fördern, dass der SL die Charakterwahl der Spieler "absegnen" oder zumindest "begutachten" muss und welche Systeme das mehr oder wenig unnötig machen? (Für letzteres fiele mir z.B. mal schon LOTFP mit dem simplen Klassensystem ein, Charakterwerte werden ohnehin gemeinsam am Tisch ausgewürfelt und ich nehme an, in anderen Oldschoolern sieht es genauso aus)

Wenn Xemides das hier nicht will, mache ich auch gern was extra auf.

Je mehr Splatbooks = je mehr Power Creep und Exotik = je mehr potentielle Plotsprenger und Stimmungskiller, letzteres vor allem in Relation zur "stimmigen" Detailfülle eines Settings. Daß da BEAM-D&D-Klone und DSA-1-Klone eher robust sind, ist kein Wunder.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Wormys_Queue am 24.05.2013 | 19:04
Ist bei mir weniger System- als Setting- und Kampagnenabhängig. Insoweit haben auf der einen Seite die Spieler natürlich ein Mitspracherecht, weil ich da schon sehr flexibel bin und gerne auf Spielerwünsche eingehe. Auf der anderen Seite erwarte ich dann aber auch, dass die Spieler entsprechend dazu passende Charaktere erstellen und nehme mir auch das Recht heraus, regulierend einzugreifen, wenn ich spielspasshindernde Probleme auf die Gruppe zukommen sehe.

Meine Erfahrung ist bisher allerdings, dass man an dieser Stelle ziemlich weit kommt, wenn man den Spieler nicht als Befehlsempfänger behandelt. Meistens sind diese Argumenten durchaus zugänglich. Insoweit ist das für mich dann weniger Machtausübung durch den SL als gemeinsame Kompromissfindung im Gruppeninteresse.
Titel: Re: "Spielleitermacht" - War: Was ist mit meinem Shadowrun passiert?
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 25.05.2013 | 06:13
Mmmh.

Ne.

Du darfst es bei mir am Tisch ziemlich wild treiben (guck mal in den Anekdotenthread), ich bin da nahezu grenzenlos belastbar. Was Charakterzulassung angeht, bin ich Faschist.