Autor Thema: Kapitel 1: Flackern im Sturm  (Gelesen 5309 mal)

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Offline Waylander

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #50 am: 21.10.2016 | 17:04 »
Jean-Jacques
"Ich fürchte mich nicht vor den Toten, Pierre. Diejenigen, welche Leid und Finsternis in der Welt verbreiten, sind Menschen aus Fleisch und Blut. Ihr unbändiger Lebenshunger lässt die Unschuldigen leiden. Vor diesen sollte man sich in Acht nehmen und nicht vor denen, die bereits ihre Ruhe gefunden haben. Es gibt sogar Leute, die behaupten, dass diejenigen, welche im großen Krieg starben, besser dran sind als wir, weil sie glauben, dass uns noch viel schwerere Zeiten bevorstehen. Ich hoffe inständig, dass sie unrecht behalten und versuche meinen Beitrag dazu zu leisten."

Offline Blizzard

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #51 am: 29.10.2016 | 17:18 »
Jean-Jacques
"Aber was ist denn, wenn nun jemand an einem schweren oder unheilbaren Leiden erkrankt? Ist dafür auch immer automatisch jemand aus Fleisch und Blut verantwortlich? Fragend schaut Pierre Jean an. "Aber ja, ich hoffe auch, dass diese Personen Unrecht behalten..." sagt Pierre etwas ungläubig. "Andererseits...wer sollte Recht & Unrecht besser auseinander halten können wie du als ein Mann des Gesetztes?" 

Zsolt
Zsolt lässt die Kirche hinter sich. Und obwohl sie inmitten einer Kleinstadt liegt, liegt sie da (wo sie ist) irgendwo im Nirgendwo. Einsam und verlassen. Zsolt biegt in die Gasse ohne Wiederkehr ein und entdeckt in einiger Entfernung neben einem der Häuser Oksanastehen, die sich gerade mit einer anderen Dame unterhält.

Oksana
Vévà streckt ihre Hand entgegen samt einem ordentlichen Händedruck. So, wie es sich für einen Techniker gehört. "Ich habe meine Tante besucht, sie wohnt hier in Rackalföld. Ein paar Querstraßen von hier."
"Du bist zu einer Premierenfeier eingeladen hier in Rackalföld?Doch nicht etwa die von diesem Spira, dem ollen Spinner?" fragt sie mit leicht abwertendem Tonfall am Ende des Satzes.

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Offline Philodoof

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #52 am: 3.11.2016 | 11:40 »
Zsolt
Als Zsolt nur noch wenige Meter von den beiden Damen entfernt war, richtete er das Wort an sie: „Entschuldigung, ihr zwei Hübschen, bin ich hier richtig auf dem Weg zum Deutelmoser Anwesen?“ Zsolt fühlte sich zwar eigentlich sicher, der Wegbeschreibung richtig gefolgt zu sein, aber sich zu vergewissern konnte ja nicht schaden. Außerdem wäre es ihm schwer gefallen, an zwei solch liebreizenden Geschöpfen einfach vorbei zu spazieren.

Offline Waylander

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #53 am: 21.11.2016 | 23:13 »
Jean-Jacques
"Natürlich sind nicht alle  Unglücke von Menschen verursacht, aber morallose Menschen, die Leid verbreiten, müssen zu Rechenschaft gezogen werden.  Leider ist es nicht immer so, dass das Gesetz der Gerechtigkeit zur ihrem Recht verhilft, mein guter Pierre. Aber ich kämpfe gegen das Unrecht und werde immer weiterkämpfen."
Jean-Jacques seufzt resigniert.
"Sind wir bald da, Pierre?"

Offline Blizzard

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #54 am: 28.11.2016 | 20:33 »
Jean-Jacques
Pierre nickt nur kurz auf die Worte von Jean. "Es dauert nicht mehr lange, Pierre! Wir sind soeben in die Gasse ohne Wiederkehr eingebogen. Von da an ist es nicht mehr weit."
"Kennst du die Straße bzw. Gasse und ihre Geschichte?" fragt Pierre während sich die Droschke gemächlich fortbewegt.
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Offline Waylander

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #55 am: 1.12.2016 | 17:55 »
Jean-Jacques
"Gasse ohne Wiederkehr?" Jacques verzeiht spöttisch den Mund. "Das klingt ja sehr dramatisch, Pierre. Ich nehme an, es gibt zu dieser Straße eine Menge Dorftratsch über verschwundene Wanderer, unheimliches Heulen und rot glühende Augen im Dunkeln. Habe ich recht?"
Dann fügt er hinzu.
"Das passt zu  Spira. Er hat sich für seine Premiere einen sehr dramatischen Ort ausgesucht."

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #56 am: 4.12.2016 | 10:42 »
Jean-Jacques
Pierre grinst. "Rot glühende Augen?" fragt er spöttisch. "Da weißt du offensichtlich mehr als ich" antwortet er immer noch mit einem leichten Hauch von Spott in der Stimme. Dann schlägt er einen eher nachdenklichen Ton an. "Aber tatsächlich hast du nicht ganz Unrecht, Jacques. Es gibt tatsächlich eine Menge Gerüchte über die Gasse ohne Wiederkehr. Über verschwundene Leute. Der ehemalige Besitzer vom Deutelmoser Anwesen ist damals nämlich auch spurlos verschwunden." Pierre legt eine kurze Pause ein. "Aber du gibst ja ohnehin eh nicht viel auf Gerüchte & Dorftratsch, so wie ich dich kenne. Oder? Dann kann ich dir die Geschichte über die Gasse ohne Wiederkehr auch in Kurzform erzählen. Wir sind ohnehin demnächst da, wir müssen nur noch am Friedhof vorbei."
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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #57 am: 9.12.2016 | 14:36 »
Jean-Jacques
"Gerne Pierre. Ich höre gute Geschichten immer gern. Ich bin sicher das deine Gesichte spannender ist als der Film, zu dessen Premiere wir unterwegs sind."

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #58 am: 19.12.2016 | 18:41 »
Jean-Jacques
"Also gut" antwortet Pierre, "dann will ich mich mal kurz halten". Er räuspert sich kurz: " Also die Gasse ohne Wiederkehr hat eine lange Geschichte. Es ist schon so, dass diese Straße früher tatsächlich bei der Bevölkerung gefürchtet war. Es gibt ein Dutzend Geschichten über verschwundene Personen, angeblich auftauchende Geister, nächtliche unerklärbare Erscheinungen und derlei Dinge. Kurz um: Kein Ort, an dem man gerne wohnen möchte. Wie viele von den Geschichten wahr und wie viele erfunden sind, weiß ich nicht. Aber es sind genug, um damit ein ganzes Buch zu füllen."

Pierre schweigt kurz, dann fährt er fort. " Naja, und weil da eben anfangs keiner wohnen wollte, hat man da wohl irgendwann den Friedhof hingepflanzt. Im Hinblick auf den Straßennamen passt das ja auch irgendwie". Pierre seufzt kurz. " Dadurch, dass da anfangs keiner wohnen wollte, war das natürlich recht günstiges Bauland...und irgendwann haben es wohl einige gewagt, und hier tatsächlich gebaut. Man muss auch sagen, dass die Geschichten um schlimme Dinge bezüglich der Straße im Laufe der Zeit immer weniger wurden...auch wenn sie nie ganz verschwunden sind" fügt Pierre hinzu.

"Aber damit hat dann ein Wandel stattgefunden...weil man hier offensichtlich doch quasi bedenkenlos wohnen konnte und sich einige der Geschichten als unwahr herausstellten. Das hat dann dafür gesorgt, dass nach und nach immer mehr Leute hier gebaut haben und wohnen...und es wurden sogar einige Geschäfte eröffnet. Und die liefen bzw. laufen wohl so gut, dass selbst Leute von außerhalb inzwischen gerne wieder nach Rackalföld (zurück)kehren.

"Eines Tages kam dann dieser Balduin Deutelmoser, und hat dann eben dieses Anwesen hier gebaut. Er war ein sehr einflussreicher Mann der Stadt gewesen, von dem was man so hört und weiß. Allerdings...ist er ohne Kinder geblieben...und von einem Tag auf den anderen plötzlich verschwunden. Und da niemand das Haus geerbt oder sonstwie Anspruch darauf hatte, stand es lange Zeit leer-bis es irgendwann in den Besitz der Stadt überging. Das Haus wollte zunächst auch niemand kaufen, denn es gab da wohl mal einen ungeklärten Todesfall in dem Haus...und viele Leuten dachten, das Haus sei verflucht. Manche glauben da auch heute noch dran. Naja, und irgendwann hat eben dieser Spira dieses Haus gekauft."

"Keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat, aber er wird wohl schon seine Gründe gehabt haben". gibt Pierre argwöhnisch von sich.

"Jacques, weißt du eigentlich etwas über die anderen Gäste , die der Premiere beiwohnen sollen?"

Zsolt
Die Dame, die neben Oksanasteht, unterbricht ihr Gespräch und wendet sich Zsolt zu. " Ja, da seid Ihr richtig. Ihr müsst dann nur noch am Friedhof vorbeilaufen, dann lauft ihr automatisch darauf zu. Verzeiht meine Neugier, aber was wollt ihr denn beim Deutelmoser Anwesen?"
« Letzte Änderung: 19.12.2016 | 18:45 von Blizzard »
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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #59 am: 21.12.2016 | 16:42 »
Jean-Jacques
So oft habe ich noch nicht an Spira legendären Gesellschaften teilgenommen.
Obwohl Spira als Filmproduzent immer als kompromissloser Geschäftsmann agiert, scheint es mir, dass er sich nach Außen gern als Künstler darstellt. Bei seinen Festen trifft man oft sehr extravagante Persönlichkeiten. Spira versucht wohl, einen Flair von Avantgarde zu verbreiten. Letztendlich sind das aber alles meiner Meinung nach nur Langweiler und Wichtigtuer.

Offline Philodoof

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Re: Kapitel 1: Flackern im Sturm
« Antwort #60 am: 23.12.2016 | 11:33 »
Zsolt

„Spira veranstaltet eine Filmpremiere im Deutelmoser Anwesen“, entgegnete Zsolt, „und sie müsste bald schon beginnen. Hat sich dieses Ereignis denn noch nicht bis zu euch herumgesprochen?“