Ich halte es so, Pro Spielstunde ca. 1 Encounter (Begegnung). Ein Encounter muss kein Kampf sein, das kann auch ein Rätsel oder eine komplette Scene darstellen. Ich versuche meine Vorbereitung immer weiter zu reduzieren *.
Heißt ich nutzte ein High Fantasy Setting, aber wie die Welt aufgebaut ist entspringt nur dem Spiel selbst. Das ermöglicht mir einfach mir was auszudenken wenn es mir gefällt. Das ist eine komplett andere Vorbereitung als wenn ich ein Fertiges Abenteuer nutzten wollte. Das kostet mich zumindest richtig viel Zeit, weshalb ich davon weggegangen bin 2,5:1 (Vorbereitung: Spielzeit).
Heißt ich weiß in etwa wo die Reise meiner Spieler hingeht und richte darauf dann meine Überlegungen für die nächste Sitzung.
Beispiel:
Ein Spieler hatte als Background "Sein Heimatdorf wird immer wieder von Dämonen angegriffen". Also war bei mir von Anfang an klar, da jemand ist der etwas gegen das Dorf hat und diese Wesen da hin schickt.
Der Spieler hat eine Information bekommen wo dieser "Beschörer" sich befindet. Die Spieler waren halbwegs in der Nähe also war naheliegend das sie sich darauf stürzen.
Also hab ich vorbereitet:
Reise zum Dorf - Mir kurz überlegt durch welche Landschaft sie kommen. Um das mit einer Beschreibung abzuhandeln.
Encounter 1 - Dorf selbst - Dort gibt es gerade einen der besagten Angriff wo sie etwas die Schwerter nutzten können - Battlemap erstellt, Gegner überlegt.
Encounter 2 - Dorf - Reden mit dem ältesten, der Familie des Spieler Charakters, etwas Shopping, suchen nach Hilfe,.. - NPC Namensliste erstellt 5 Wichtige Personen, + Liste um namen zur Hand zu haben.
Reise zum Versteck des Beschwörers - Wieder Überlegung wie ich die Reise beschreibe.
Encounter 3 - Höhle des Beschwörers - Fallen im Eingangsbereich - Mir 2 spannende Fallen überlegt.
Notfallplan: Kampf mit dem Beschwörer grab überlegt falls sie doch viel schneller sind.
Am meisten Zeit frisst die Karte vom Kampfbereich. Das macht mir aber auch Spaß das zu basteln, im Prinzip könnte ich dafür auch ne Strichzeichnung entwerfen.
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Sie sind genau bis hinter die Fallen gekommen als wir aufgehört haben.
Nächste Sitzung:
Encounter 1 - Kampf mit Beschwörer - Battlemap erstellt, Gegner genauer geplant als beim letzten mal
Encounter 2 - Die eigentlichen Auftraggeber tauchen vor der Höhle auf - Battemap erstellt, Kampf geplant, Karte gezeichnet mit Angriffsroute von Feindlicher Armee (durchs Dorf). Kampf ist gut zu vermeiden gewesen, ich wusste nicht wie die Spieler Handeln hab mich also überraschen lassen. Ob sie die Karte mit der Angriffsroute finden wusste ich eben sowenig, wie ob es zum Kampf kommt. Ich wusste nur was meine NPCs wollen.
Encounter 3 - ????? - Hab nichts vorbereitet weil es zu viele Optionen gab. Finden sie die Karte? Reisen sie irgendwo ganz anders hin?
Also für unsere ca. 3 Stunden die wir Spielen kommt das immer recht gut hin. Und da es mein Setting ist hab ich keine Probleme mir was aus den Fingern zu saugen sollte doch mal mehr nötig sein, oder die Gruppe einen komplett anderen Weg einschlagen.
Btw. hat mir, zum Selbstvertrauen etwas aus dem nichts zu erschaffen, sehr geholfen einen Improv Theater Kurs zu besuchen, war ein Workshop der einen Tag lang ging. Da hat man gemerkt wie wenig mach braucht um eine Coole Scene ohne Vorbereitung aus dem Ärmel zu schütteln.
*Sly Flourish's The Lazy Dungeon Master
Ist ein schönes Buch dessen Ideal ich versuche immer näher zu kommen. Lästige Vorbereitungen Minimieren um mehr Zeit für spaßige Vorbereitungen zu haben wie in meinem Fall Handouts und Karten. Er schreibt auch je mehr man Vorbereitet um so unflexibler wird man, weil man will seine Vorarbeit ja nutzten möchte.
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Btw. um eine recht Minimalistische Vorbereitung Life zu sehen hätte ich noch diese Englischen Videos im Angebot:
Etwas Freier:
https://www.youtube.com/watch?v=C-S3lTkmA2cLazy DM Artig:
https://www.youtube.com/watch?v=-XPRofhFGKgDirekt von Sly Flourish:
https://www.youtube.com/watch?v=HaIxUg0qbDE