Aber praktisch.
Ich bin mir nicht sicher, ob es 100% hier rein passt, aber ich denke so halbwegs passt das schon.
Kürzlich beim Earthdawn-Spiel kam es zu einem Duell zwischen einem Spielercharakter und einem NSC. Der Spielercharakter hat gewonnen. Nach dem Spielabend kam mal wieder das leidige Thema Legendenpunkte (das Abenteuer war noch nicht zu Ende aber es wurde schon mal drüber diskutiert, da einige Spieler der Meinung sind, dass wir viel zu wenig Punkte bekommen und die Spieler gerne schneller aufsteigen würde). Irgendwie kam da die Frage auf, wieviel Punkte eigentlich der besiegte Gegner bringt. Meine spontane Antwort lautete: War ein Adept, also Kreis mal 100 Legendenpunkte als Richtlinie, dazu Punkte für die besondere Tat des Duells an sich. Da kam sofort von einem Spieler die Kritik, dass doch wohl nicht nur dieser Duellant die Punkte für das Besiegen des Adepten bekommt, für ihn sei völlig klar, dass das Punkte für besiegte Gegner immer unter allen Gegnern aufgeteilt werden. Ich bin jedoch der Meinung, dass in solch einer Duell-Situation die Verhältnisse ziemlich klar aussehen - abgesehen vom Magier, der einen kampfunterstützenden Zauber wirkte, war es der Duellant allein, der den Kampf ausgefochten hat und damit verdient er auch m.E. den Löwenanteil der Punkte, ein paar Punkte noch für den Magier, aber das war es dann auch. Die anderen sollten davon nichts zu sehen bekommen.
Tja, wie seht ihr das?
Voraussetzung ist natürlich, dass ihr überhaupt Punkte für besiegte Gegner vergebt. (Bei Earthdawn mache ich es.) In 99% der Fälle teile ich die Punkte gleichmäßig auf alle auf, aber wenn es wie gesagt zu einer solch deutlichen Duellsituation kommt sehe ich gar nicht ein, die Punkte unter allen aufzuteilen, da es eine Leistung des Duellanten war und er sich diese Punkte auch verdient hat. Die Kritik meines Spielers ging nun auch in der Richtung, dass dadurch asoziales Verhalten belohnt wird, indem die Spieler dadurch zu Einzelgänger-Taten motiviert werden (nach dem Motto: Dann sorge ich eben dafür, dass ich alleine den Endgegner übernehme.) Meine Antwort darauf ist, dass ich nicht asoziales Verhalten belohne, sondern ganz einfach allgemein besondere und heldenhafte Aktionen mit Legendenpunkten würdige. Und wenn jemand meint, jetzt ständig als Einzelgänger auftreten zu müssen, wird er aus zwei Gründen Schwierigkeiten bekommen: Zum einen ist asoziales Einzelgänger-Verhalten nicht gruppenförderlich und wird nicht besonders belohnt, zum anderen sind z.B. die Endgegner natürlich auf die ganze Gruppe angepasst, so dass ein einzelner Charakter, der meint, kräftig absahnen zu können, mächtig auf die Nase fallen wird. Wenn aber sich ein Charakter todesmutig den Monstern in den Weg stellt, damit seine Kameraden fliehen können, wer einen Gegner ablenkt usw., das ist gruppenförderliches, heldenhaftes Verhalten, das auch entsprechend belohnt werden soll.